[SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

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  • bourne
    Dauerbesucher
    • 30.01.2016
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

    Hör ich da Kritik an den schwedischen Brücken - na Du wirst Augen machen, wenn Du mal in Norwegen gehst
    Trekkingblog: lustwandler.at

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    • DerNeueHeiko
      Alter Hase
      • 07.03.2014
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      • Meine Reisen

      #42
      AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

      Ich freu mich auf jeden Fall über die vielen schönen Bilder - das macht Lust, auch mal im "Herbst" dort unterwegs zu sein!

      Dieses Gefühl, dass an manchen Tagen alles einfach rollt und an anderen gar nichts vorwärts geht, das kenne ich auch...

      MfG, Heiko

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      • Pfiffie
        Fuchs
        • 10.10.2017
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        • Meine Reisen

        #43
        AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

        Danke Euch , und ja @ Pfadfinder, von den Bedingungen her unschlagbar. Für mich dann auch die Frage, was ist nächstes Jahr. Wenn ich genau die gleiche Tour laufe kann sie nur schlechter werden wenn man negativ denkt. Aber was ist wenn man mehrere Pausentage einplant und dann noch Tagestouren ohne Rucksack von der Hütte aus macht. Eventuell auch früher, denn es war sehr schade das kaum Rentiere da waren. Mitternachtssonne und Schneefelder. Mal sehen ich hab mich noch nicht entschieden.

        @Bourne: Nein definitiv keine Kritik an den schwedischen Brücken, ich weiß aus den norwegischen Berichten das es anders sein kann. Ich hatte keine Angst drüber zu laufen, es war aber einfach nur ungewohnt und mit meinem Gewicht schaut man doch schon mal auf die Schrauben.


        Gruß Maik

        Heute gibt's kein Nachschlag, ich mag heut abend an die Grillrost und Garten und so mit ein paar Hülsen .
        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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        • DasBushbaby
          Dauerbesucher
          • 20.01.2015
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          • Meine Reisen

          #44
          AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

          Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
          Wenn die erste Tour so läuft wie Deine, gibt es nur eines, was ärgerlich ist: Jede weitere Tour wird im Vergleich eine Enttäuschung sein.
          Hatte ich anfangs auch bei mir gedacht. Meine erste Fernwandertour war traumhaft und ich fragte mich, was soll jetzt noch kommen?

          Viele weitere Traumtouren. Man sollte einfach vermeiden, immer alles vergleichen und bewerten zu müssen. Idividualreisen sollten individuell betrachtet und genossen werden. Dann kann es immer schön und traumhaft sein.

          Das ist wie in einer Partnerschaft: Traumhafte erste Liebe und was kommt danach?

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          • Ljungdalen
            Alter Hase
            • 28.08.2017
            • 2715
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            • Meine Reisen

            #45
            AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

            Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
            Aufstehn-Essen-Laufen-Schlafen fertig.
            Super. Einer der Beweggründe für Trekking/Outdoor (einer der wichtigen, auch für mich) auf den Punkt gebracht.

            Vielen Dank für den Bericht.

            Nächstes Jahr definitiv wieder Skandinavien! (Nach Pyrenäen + Schottland in diesem Jahr, was auch schön war, aber...)

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            • pekra62
              Dauerbesucher
              • 02.03.2012
              • 836
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              • Meine Reisen

              #46
              AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

              Wenn wir die gleichen fliegenden Elche sahen, sind wir uns über den Weg gelaufen, Peter?

              Andrea
              Ich weiß nicht. Hab die "fliegenden Tiere" gesehen am Abend des 3. September. Hatte Zelt wenige km nordwestlich der Vistastuga aufgebaut. War den Tag morgens gestartet im Stuor Reaiddavaggi, paar km südlich der Nallostuga.
              Als ich im Fluß stand flog Heli mit einem Tier Richtung Nikkaluokta, kam zurück und flog nochmal mit zwei Tieren.
              Ich schau nochmal auf meinen Fotos, ob Ren oder Elch zu erkennen ist.

              Maik, "dein" Polarlicht am 6. September hab ich verpasst
              Aber am 7. hab ich eines am Ausgang des Ballinvaggi erleben dürfen, über dem Torneträsk. Super schön

              Deinen Bericht lese ich morgens beim Kaffee im Büro - viel schöner als die blöden Mails zu lesen
              Bin gespannt, wie's dir weiter erging. Bei meiner Ankunft in Absiko (8.9.) hieß es, Wetter sollte in folgenden Woche deutlich schlechter werden

              Peter

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              • Pfiffie
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                • 10.10.2017
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                #47
                AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                Ja ich hatte es an 2 abenden eben den 6.09. und dann am Ende der Tour in Abisko...meine das war der 12.09.

                Problem war die Müdigkeit, solange auf zu bleiben und an manchen Tagen hat es abends zu gezogen bzw. war zu wolkig.

                Insgesamt, soviel kann ich verraten gab es ca. 1,5h Regen und einmal abend - über Nacht, das zählt aber bei mir nicht . Ich hatte aber gehört das es durchaus Unterschiede gab, so soll es in Nikkaluokta richtig viel geregnet haben und da wo ich grad war fast garnich. Es ist halt ein Gebirge

                Am Freitag kann ich wieder weiter schreiben. Im Vergleich war das bisher zu dem was da noch kam, eigentlich! nix. Nur das gute war das wusste ich ja nicht und so konnte man quasi in einem Überraschungsei Wandern Bei Sälka wusste ich nicht das es noch schöner wird und da bin ich heute noch sehr bewegt wenn ich die Bilder sehe. Dieses Tal zum Nallo war von Anfang an ein Ziel im Ziel und ich freute mich darauf ganz besonders. Wenn ich einfach nach Tjäktja gelaufen wäre hätte was gefehlt.

                Edit: ja die Woche drauf und der Beginn der 2. Tour gab es dann schlechtes wetter. Daher auch ein grund warum die aus fiel

                Gruß Maik
                "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                  • 02.09.2008
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                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                  Ich schau nochmal auf meinen Fotos, ob Ren oder Elch zu erkennen ist.
                  Immer Elch.

                  Für die Rentierscheidung ist es noch zu früh und da wird mit dem LKW abgefahren und Jagd auf Rentiere (Wildrene) gibt's nur in Norwegen.
                  3.9. Premiärdagen Älgjakt
                  "adventure is a sign of incompetence"

                  Vilhjalmur Stefansson

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                  • qwertzui
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                    • 17.07.2013
                    • 2877
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                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                    Wunderschöne Bilder, das freut mich total, dass Deine erste Tour Dir so geglückt ist.

                    Eine kleine Anmerkung zu Deiner Kleidung:

                    du bist viel zu warm angezogen. Als unterste Schicht beim Zwiebeln dient ein KurzarmT-Shirt (kein Unterhemd drunter!).

                    Dieses T-Shirt ist solange oberste Schicht, bis dir beim Laufen darin zu kalt wird. Erst dann kommt eine Schicht drüber. Wenn du nach einer Pause die Jacke anlässt, zieh sie nicht erst dann aus, wenn dir zu warm ist, sondern schon dann, wenn Dir nicht mehr zu kalt ist.

                    Wenn es immer noch zu warm ist, die Waden frei machen, die kühlen auch gut. Dann solltest Du deutlich weniger nass geschwitzt sein, und wenn doch, dann ist nur ein Kleidungsstück verschwitzt.

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                    • andrea2
                      Dauerbesucher
                      • 23.09.2010
                      • 940
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                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                      Hallo Maik,

                      du hast ja wirklich so ein unglaublich schönes Wetter. Wir waren genau die zwei Wochen vor dir im gleichen Gebiet unterwegs. Das Wetter war eigentlich super, sehr wenig Regen ... aber ständig Wind, ständig Wolken über den Bergen und in den Tälern, aus denen es ab und zu nieselte, nie konnte man im T-Shirt laufen. Gut es gab auch einen richtig schönen Tag, der aber trotzdem kalt war, und einige halbe Tage an denen es auch eher sonnig war. Aber insgesamt hab ich das Wetter doch als recht anstrengend in Erinnerung.

                      Ich empfinde eigentlich meist den dritten Tag einer Tour als sehr anstrengend. Man hat die ersten Reserven verbraucht und ist trotzdem noch nicht richtig drinnen. Und dann ist es, wie du schon schriebst, auch immer eine Kopfsache. Egal wie weit die Strecke war, die letzten Kilometer sind anstrendgend. Das ist ein bisschen anders, wenn man mit Zelt unterwegs ist und sich etwas treiben lassen kann. Da läuft man eben und entscheidet sich dann irgendwann, hier bleibe ich.

                      Aber warum möchtest du die gleiche Tour noch einmal machen. Es gibt doch so viele Möglichkeiten mit Hütten, da findet sich schon was neues. Oder wer weiß, vielleicht klappt es ja eines Tages doch noch mit dem Zelt. So begeistert wie du bist, kann ich mir das gut vorstellen.

                      Frühsommer ist eine sehr schöne Zeit. Du siehst viel, viel mehr Blumen und Vögel und auch die Renkälber sind noch klein, aber meist sind auch schon die Mücken da und sehr lästig. In Jahren wie 2017 mit sehr spätem Sommer kann man aber auch auf die Nase fallen. Ich fand es immer eine tolle Zeit, trotzdem ist mir der Herbst lieber.

                      Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen

                      Eine kleine Anmerkung zu Deiner Kleidung:
                      du bist viel zu warm angezogen.....
                      Das würde ich nie so pauschal behaupet. Die Leute schwitzen sehr unterschiedlich. Und egal wie leicht ich angezogen bin. Unter dem Rucksack ist oft alles klatschnass.
                      Ich ziehe mich auch im Zelt immer direkt um. Allerdings kommen die Zeltklamotten dann am Morgen wieder in den Beutel und zum Wandern muss ich wieder in die meist noch feuchten Sachen. Aber so hab ich zumindest immer ein relativ sauberes Outfit zur Hand.

                      Zitat von pekra62 Beitrag anzeigen
                      Ich weiß nicht. Hab die "fliegenden Tiere" gesehen am Abend des 3. September. Hatte Zelt wenige km nordwestlich der Vistastuga aufgebaut. War den Tag morgens gestartet im Stuor Reaiddavaggi, paar km südlich der Nallostuga...
                      Dann sind wir einen Tag vor dir aus dem Sielmmavaggi kommend über Nallo bis ein paar Kilometer südlich von Vistas gelaufen. Dort haben wir dann am Morgen des 03.09. gesehen wie ein Heli die Jäger am Eingang es Unna Reaiddavaggi absetzte.

                      Erkannt hättest du uns sicher am Hund.

                      Und nun freue ich mich auf deinen nächsten Tag Maik und was du so von Nallo erzählst.

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                      • Pfiffie
                        Fuchs
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                        #51
                        AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                        @Andrea

                        Das ist nur ein Gedankenspiel, Pfadfinder hat auch recht, die selbe Tour kann nur so schön werden wenn 8 Tage die Sonne scheint, was ich für unwahrscheinlich halte. Es gibt aber auch viele Sachen die ich gerne noch gesehen hätte (Tarfala, Unna Riätas, am Nallo Richtung Tjäkja). Aber ich bin mir im Moment nicht einig wo es hingeht. Angeschaut habe ich mir den Patjelanta, Kvikkjokk-Saltuloakta, Ritsem-Abisko, oder von Vakotavre. Ja es gibt so viel und wie du schon schreibst, so richtig echt habe ich das Zelt nicht abgeschrieben und der Erfahrungswert ist ja jetzt mit Rucksack auch ein anderer, man wird sehen. Auch würde ich gerne mal richtig vor einem Gletscher stehen und ihn anfassen.


                        Die Kleidung: Kann nicht zu warm gewesen sein, ich habe das Merino Unterhemd nur für umsonst mitgeschleppt. Getragen habe ich ein Polo T-shirt, Früh manchmal mit Pullower und Jacke und mit der Jacke auch noch variiert, auf, zu, halb auf. Aber und das ist mein Nachteil ich bin nach 1-2h komplett durchgeschwitzt und dabei ist es egal wie warm es ist. In ungüstigen fälle Beschlägt die Brille immer wieder so doll das ich nix sehe. Ich habe am Rucksack ein Microhandtuch gehabt um die Tropfen im Gesicht die auf die Brille liefen bzw. ins Auge ständig ab zu wischen. Ich muss da echt mal ein Arzt aufsuchen, denn das ist nicht normal in meinen Augen. Und ich leide wirklich darunter, denn das begleitet mich das ganze Jahr im alltag. Gestern erst auf Arbeit hab ich mein Arbeitshandy so vollgetropft das es den restlichen Tag nicht mehr ging und ich habe nichts so anstrengendes gemacht!


                        Also denn bis heut abend
                        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                          #52
                          AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                          Ich empfinde eigentlich meist den dritten Tag einer Tour als sehr anstrengend.
                          Alte Tourenregel, 2 Tage am Anfang laufen, dritter Tag Ruhetag, danach geht's erholt und seltsamerweise besser weiter.
                          "adventure is a sign of incompetence"

                          Vilhjalmur Stefansson

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                          • bourne
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                            #53
                            AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                            Elisabeth sagt grad neben mir, die ersten beiden Tage heuer waren die schlimmsten und der dritte Tag (und die weiteren) waren dann super. Scheint also noch keine allgemein gültige Regel zu sein
                            Trekkingblog: lustwandler.at

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                              #54
                              AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                              08.09. Sälka-Nallo ca. 10km





                              Es ist kurz nach halb 6, ich hab gut geschlafen was man bei der Zeit nicht denken möchte. Aber ich bin zeitig ins Bett. Der junge Deutsche war auch schon wach und war im Gegensatz zum Vortag etwas gesprächiger. Er sah ziemlich zerstört aus und guckte sitzend im Bett eine weile versteinert auf den Boden. Er erzählte mir das er am Vortag von Allesjaure kam und bis Sälka gelaufen ist. Für ihn zu viel und er war auch das erste mal auf Tour. Er gab mir zu verstehen das er am liebsten Heim wollte und das es nix für ihn ist. Beim Frühstück sollte ich wohl sein scheitern erkennen können. Er hatte noch ganze 3 Löffel Cuscus im Becher vom Vorabend und das war sein Frühstück. Die Löffel waren schnell weg und nun saß er da und schaute wieder auf den Boden, regunglos und traurig, richtig in sich gekehrt. Von Sälka kommt man nicht eben mal Heim dachte ich, er tat mir sehr leid und ich sah höchstwahrscheinlich wie so eine Tour dahin gehen kann wenn man nicht genügend vorbereitet ist, ohne das jetzt was ganz schlimmes passiert. Aber er wird wohl nie wieder kommen. Ich hoffe er ist gut Heim gekommen und konnte noch ein paar Positive Erinnerungen sammeln.



                              Zum Frühstück Nudeln, ich hatte zu viele gekauft.


                              Es war Kalt und über dem Tal lag noch ein dichter Hochnebel. Ich erinnerte mich an den Tipp in Singi von meiner Partytruppe „Lass dir Zeit, was willst du an den Hütten rumsitzen“. Das Tal was ich hinaufsteigen wollte war noch komplett dicht und es sollte schönes Wetter werden. Also beschloss ich zu warten, bis ca. 9Uhr, der Moment wo alles um Sälka drumrum deutlich heller wurde. Herrlich, der Nebel fing an sich zu lichten und darüber war nix, nix außer tief blauer Himmel. Der Perfekte Tag für eine Tour mit scheiß (wegen), ok Weg gab es wohl glaube ganze 3km lang. So ging es dann irgendwann 9 Uhr hochmotiviert los. Denn heute war DER! Tag. Eine Etappe auf die ich mich wie ich schon sagte, ganz besonders freute. Ja vielleicht die Etappe weswegen ich die Tour überhaupt machte.
                              So stürmte ich mit festen straffen schritten auf den Anstieg zu und schnell wurde die Sälkastuga immer kleiner.























                              Ich drehte mich immer wieder um, musste immer wieder hoch auf die Berggipfel schauen, denn es war ein Schauspiel ohne Darsteller. Jemand stand am Dimmer und drehte Licht und Farbe hoch. Was ich hier in dem Moment zu gesicht bekam war unglaublich schön. Die Sonne schien voll auf die Talmitte und leuchtete es komplett aus. In den Hängen rundrum standen hartneckige Hochnebelfelder welche jetzt durch Licht und Schatten ständig unterschiedlich wirkten und leuchteten. Darüber waren teilweise die voll beleuchteten Berggipfel durch den Nebel zu sehen. Es war einfach mytisch. Ich blieb ganz oft stehen und musste es einfach beobachten.







                              Der Anstieg forderte langsam meine Ausdauer, so flach wie er aussah entpuppte er sich jetzt als lästiger Geselle. Und dadurch das er lang und rund war wusste man nie so wirlich wann man oben ist. Mit jeden Schritt wurde die Landschaft schöner und unberührter. Denn der Weg verschwand immer mehr und wurde wesentlich steiniger. Die Vegetation ging merklich zurück und wie jeden Tag wurde es jetzt richtig warm. Wind gab es auch keinen und ein paar Sonnencremésalben auf Gesicht und Arme wären wohl gut gewesen.











                              Ich sah jetzt immer besser die Gipfel wo unterhalb die Nallostuga steht. Rechts kleine eingeschnittene Täler in denen sich schwarze Sandtürme auftürmten die wahrscheinlich die Gletscher so geformt und vor geschoben haben. Zumindest bevor die Gletscher zurück gingen. Hier wurde es jetzt richtig Alpine. Vegetation war fast weg, bis auf einzelne Flächen die immer mal wieder kamen, wo ich dann auch die erste Mücke der Tour gesehen und erschlagen habe. Jetzt war ich oben im Tal auf über 1000m und ich war völlig gefangen bei diesen Anblick. Rückwärts das Tjäktjatal mit dem Sälka, vor mir eine Mondlandschaft von einer anderen Welt. Wow!





                              Der Weg wurde jetzt extrem schwierig, denn die Blockfelder, ok es war nur noch 1 Blockfeld dessen Ende man nicht erkennen konnte.







                              Jedenfalls bestand ein Großteil davon aus lockeren Steinen welche sich manchmal vor dem Abrollen bewegten oder danach. Das kostete richtig viel Kraft und vor allem Geschwindigkeit. Ich lief jetzt zwischen 0,5 und 1,5km/h und manchmal garnich um die tollen Landschaft und die scheiß nicht vorhanden Wege zu Fotografieren. Es kamen mir 3-4 Trekker entgegen, jeder irgendwo anders, aber ich wusste ja um die Geschichte der Steinmännchen und redete mir ein die liefen alle falsch. Wie Bergziegen kamen sie mir entgegen, als gäbe es keine Steine und das demotivierte dann doch schon etwas.



























                              Das war aber völlig egal und wenn ich über Steine klettern muss die größer wie ich sind, das hier ist dein Traum, das Tal hier hast du als Karte auf deinem Handy als Hintergrundbild. Und ich laufe jetzt hier rum und bekomme noch Sonnenbrand. Die Eindrücke konnte ich im Kopf nicht verarbeiten, das war eigentlich Reizüberflutung, Bourne Out von der Natur. Ganz ehrlich, so richtig begriff ich das erst am Ende der Tour was hier in diesem Tal gerade passiert war. Ich hätte mir das Bein brechen können und hätte es wahrscheinlich nicht mal gemerkt.
                              Jetzt erschien auf der linken Seite ein großer See, trüb und smaragdgrün schimmerte er in der Sonne. Von der rechten Seite kammen immer wieder zuflüsse wo es schlammig und rutschig zwischen den Steinen wurde und das Gelände änderte sich immer wieder. Aber den Inhalt gab es immer mit Steinen. Ja überall waren nur noch Steine und kurz schimpfte ich auf den Samen der die hier immer verteilt und lachte dann darüber.







                              Irgendwann pfiffen mir zwei Leute zu und ich winkte zurück. Sie pfiffen wieder und ich fragte mich was die wollen. Sie zeigten auf ihren Pfad und waren wohl der Meinung ich lief falsch. Ich stapfte weiter und die pfiffen wieder und dachte mensch meier hier gibts keine Wege. Trotzdem lief ich dann 100m weiter rüber auf die anderen gleichen Steine, grüßte freundlich aus der Ferne und machte ein daumen hoch zeichen das jetzt endlich wieder Ruhe einkehrt. Selbst auf Komoot waren hier viele Wege eingezeichnet, es war schlichtweg egal wo man langläuft, der Weg war 100m links oder rechts genauso scheiße und ging in die gleiche Richtung.

                              Ich sah das Ende des Sees und erinnerte mich jetzt an Bournes Reisebericht und die 2 Metallstangen und fing jetzt an mich auch links des Sees zu orientieren um die Stelle nicht zu verpassen. Auf der Karte sah der Abstieg leicht aus und ich dachte das Gelände wird am Ende des Sees besser. Naja es wurde schlimmer, denn aus Steinen wurden brocken. Es hätte auch ein gesprengtes Haus sein können, oder der Same hat seine Freunde mit gebracht. Etwas wehleidig schaute ich jetzt den Abzweig zu Unna Riäta hoch und mir war unmissverständlich klar das dieser Abstecher in diesen Gelände einfach nicht drinn ist.
                              Ich kam an die 2 Wegstangen und stand nun vor meiner ersten, für sicher viele hier im Forum einfachen Furt auf der Tour. Es gab nur ein paar Steine im Wasser die raus schauten und rundrum war es Tief mit starker Strömung. Ich war sehr vorsichtig und überlegte mir immer 2 Schritte im vorraus, es war geschaft und ich machte eine lange Pause, genoß die Sonne und grinste vor mich hin. Überall wo ich hinblickte Mondlandschaft, hinter mir ein kleiner Gletscher im Berg und der Blick bis hinunter ins Vistastal.









                              Bei der Pause merkte ich jetzt wieviel Kraft ich verbraucht habe und mixte zu meiner Cal/Mg Braustablette mein Pülverchen mit noch mehr Mineralien. Das war so eine Versicherung für mich, damit sich mein Mineralienhaushalt durch das Schwitzen auf einem gesunden Maß einstellte. Wäre nicht das erste mal das ich einfach umfalle. Nur wo will man dort hinfallen? Naja kam ein Müsliriegel und ein Snickers noch oben drauf, ein richtiges Fest. Nennen wir es „Das Steinfest“. Hoch leben die Steine! Nach der Tour wollte ich dann den schwedischen König anschreiben das doch im Nallotal Bowlen verlegt werden. Sicherheit geht schließ jeden was an 







                              Es war jetzt schon Nachmittag und bis zur Furt habe ich ca. 4,5h gebraucht, was garnich so schlecht war hinterher betrachtet. Doch der Abstieg war so nicht erträumt, die Steine waren immer noch da und jetzt musste ich noch im Steilhang laufen. Ich kam an einen Swimmingpool vorbei ohne Gäste und nun gab es immer mal wieder kleine Grasflächen, Kurzurlaub für die Füße.



















                              Im rechten Fuß hatte ich jetzt vorne schmerzen und im linken brannte der Fußballen, es war sehr fordernd. Langsam kam die Nallohütte ins Blickfeld und die Freude war groß.











                              Aber was war da los, da waren welche an der Hütte und liefen in Unterhose rum. Auf dem alten Wegkreuz hing ein Trombosestrumpf. Es war eine Familie aus der Tschechei beim Sonnenbaden. Ja Sonnenbaden, mir war auch warm. Ich stürtzte mich auf die freie Bank und machte mit. Das Polo ausgezogen und in die Sonne gehangen aber dann doch wenig später das trockene Polo angezogen.













                              Jo aber wo war denn der Stugvard, auf ihn hatte ich mich schon besonders gefreut. Meine Blicke suchten Vintervik, aber er war nicht da. Plötzlich guckte ein Däne um die Ecke und sagte mir ich solle mir einfach ein Bett aussuchen. Wir zwei hatten eine ganze hälfte bis zum morgen für uns alleine. Ich zog mich um und cremte diesmal doppelt so viel Hirschtalksalbe auf die Füße und flüchtete wieder in die Sonne. Eigentlich saß ich dann die ganze Zeit dort in der Sonne und brutzelte vor mich hin.
                              Auf einmal stand da ein weiterer Mann und grüßte freundlich in schwedisch, er erzählte viel mit den Dänen. Ich fragte irgendwann bist du der Stugvard und es kam ein ja zurück. Ich sagte ich bin der Maik aus dem Forum und da hatte ich ihn ertappt, er musste lachen. Es begann ein schöner ruhiger abend, der Däne konnte auch sehr gut Deutsch reden und so erzählten wir über verschiedene Dinge. Ein altes Rentier soll hier rum laufen, dahinten geht der Weg nach Tjäktja, den Zustand des Weges nach Vistas und so weiter und so weiter. Es war toll, die Tschechen waren etwas zurückgezogener aus meinem Blickwinkel, aber ok, jedem das seine, war auch ok für mich. Vintervik wollte uns wecken falls es Nordlichter gibt. Der Däne und ich zogen uns in die Hütte zurück und machten abendessen. Später kam dann Vintervik nochmal dazu und informierte uns das es die neusten Wetternachrichten morgen früh ganz aktuell und frisch gibt. Schaute nach den Candels und wir erzählten noch eine weile. Aber wir waren alle Müde, so war dann auch schnell zappen duster aber sehr ruhig und erholsam. So verbrachte ich die Nacht in den Bergen in der ich am besten schlief.

                              An dieser Stelle nochmals vielen Dank für alles Vintervik, vorallem der eine oder andere Wettertipp war Gold wert, aber das an einem anderen Tag.
                              Ich war nicht der erste aus dem Forum der dort vorbei kam. Die betroffenen werden sich sicher noch melden .





                              Das war kurz und knapp Spitze! Die schönste Etappe und noch Tage danach nicht zu verarbeiten für mich. Ich verarbeitete ja noch die vorherigen Tage. Das war der Jackpot.


                              Erkenntnis des Tages: Steine sind toll.......wenn man nicht drüber laufen muss

                              Grüße Maik


                              PS: Die Nächte sind sau kalt 
                              Zuletzt geändert von Pfiffie; 12.10.2018, 22:43.
                              "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                              • bourne
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                                • 30.01.2016
                                • 582
                                • Privat

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                                #55
                                AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                                Ich sah das Ende des Sees und erinnerte mich jetzt an Bournes Reisebericht und die 2 Metallstangen und fing jetzt an mich auch links des Sees zu orientieren um die Stelle nicht zu verpassen.
                                Haha, schlau von Dir, Dich da rechtzeitig dran zu erinnern

                                Du hast jedenfalls auch einen traumhaften Tag für den Weg nach Nallo erwischt, freut mich, das ist wirklich ein besonders schönes Tal!
                                Trekkingblog: lustwandler.at

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                                • andrea2
                                  Dauerbesucher
                                  • 23.09.2010
                                  • 940
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                                  #56
                                  AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                                  Was für ein fantastischer Tag und die Farben sind der Hammer. Ich hab mir eingebildet wir hätten auch schon schöne Farben gehabt, aber gegen deine Bilder sind meine absolut farblos. Nur die letzten zwei Tage im Visttasvaggi waren bunt.

                                  Ich finde es toll, durch dich alles mal wieder durch die Augen eines "Ersttäters" zu betracht. Wir nehmen oft alles ganz selbstverständich hin. Klar genießt man die Natur, freut sich an der fantastischen Bergen, aber es ist alles so normal. Es ist so schön, wie du dich begeistern kannst und wie du deine Tour, trozt aller Beschwerden und Probleme durchziehst.

                                  Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
                                  Ich war nicht der erste aus dem Forum der dort vorbei kam. Die betroffenen werden sich sicher noch melden .
                                  Hier! Wir waren welche davon.
                                  OT: Ich hätte ja Lust meinen Bericht auch gleich zu schreiben. Bisher fehlt da die Muße, bzw. das Wetter ist viel zu schön.

                                  OT: Deine Geschichte von den Samen und den Steinen geht bei uns ein bisschen anders.
                                  Wir sind viele Jahre zu Pfingsten nach Kärnten auf eine Almhütte gefahren. Bei den Vermietern auf dem Hof im Tal lebte noch ein alter Onkel. Der kam dann jeden Tag auf die Alm und hat dort gearbeitet. Für uns sah das immer nach Beschäfftigungstherapie aus. Da wurde Kleinholz gesammelt und zu Bündeln aufgearbeitet. Die harten Gräser, die das Vieh sonst nicht fraß wurden mit Salzwasser übergossen. Alles eben was sonst keiner machen wollte, bzw. wozu sonst keiner Zeit hatte.
                                  Dort waren die Wege genau so steinig wie teilweise in Lappland. Bei uns entwickelte sich dann der Running Gag, dass doch der Onkel die Steine wegräumen könnte. Und wenn wir nun über so einen Weg wandern, dann kommt immer der Satz. "Die brauchen hier auch mal einen Onkel".
                                  Zuletzt geändert von andrea2; 13.10.2018, 10:02.

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                                  • Pfiffie
                                    Fuchs
                                    • 10.10.2017
                                    • 2024
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                                    #57
                                    AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                                    Vielen Dank Euch beiden , es macht auch Spaß das nach und nach auf zu arbeiten und sich an die Sachen zu erinnern die ich meistens nach gewisser Zeit nicht mehr weiß und nieder zu schreiben.


                                    Die Geschichte vom Onkel ist genial, gefällt mir


                                    Ich denke ich schreibe morgen weiter, der Abstieg in Vistas und ein Teil des Aufenthaltes waren ebenso schön!


                                    Grüße Maik
                                    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                    • sarek2007
                                      Erfahren
                                      • 22.08.2007
                                      • 449
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                                      Phantastische Bilder bei grandiosem Wetter! Danke für's teilen!
                                      Ich bin ja schon ein wenig neidisch. Wir waren bis Ende August auf der norwegischen Seite und hatten sehr durchwachsenes Wetter. Schön und zu kurz war's trotzdem.
                                      Gespannt warte ich auf die Fortsetzung.
                                      Grüße, Tilman

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                                      • Pfiffie
                                        Fuchs
                                        • 10.10.2017
                                        • 2024
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                                        #59
                                        AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                                        Danke Sarrek2007


                                        09.09. Nallo-Vistas ca. 10km



                                        Die Nacht war sehr angenehm, gerade auch weil man den Teil der Hütte fast für sich alleine hatte. Es war wieder sehr früh und so war ich um 5:30 draußen zum austreten. Die Sonne schien schon wieder ohne Hindernisse und es war frostig kalt. Alles schien zu schlafen und die Sonne hatte kaum wärmende kraft. Ein toller Blick den niemand in der Hütte zu bemerken schien.



                                        Die ersten Schritte am Tag waren schwer und da hatte ich noch keinen Rucksack auf, die Gelenke hatten sehr gelitten und die Knie waren dick. Es gab eine Extracremérunde mit Hirschtalk und nun auch 2 800er Ibus, denn das was ich jetzt nicht gebrauchen konnte waren Hautentzündungen und Blasen. Es war aber alles noch im Rahmen, denn ich hatte noch keinen stechenden Schmerz im Knie, sie waren eher Steif beim anwinkeln durch die Schwellung. So war es gut das es zum einen langsam Berg ab gehen sollte und zusätzlich die Etappe sehr kurz war. Daher ließ ich mir dann trotzdem 2-3h Zeit bis zum Aufbruch.

                                        Am morgen gab es dann auch die nötigen Wetterinfos und Vintervik sagte das sich das Wetter bis zum nächsten Tag späten Nachmittag halten sollte und er mir empfahl in Vistas früh auf zu brechen. Ich bekam ein paar Infos über den Abstieg, denn ich fragte immer wieder nach den Steinen da die Knie dick waren. Der erste Teil sollte steinig sein und später in der Sonne wird der Weg immer besser. Und so lief ich dann zwischen 8 und 9 tiefenentspannt Richtung Vistasstuga. Es war gut das ich den ersten Teil im kalten schatten laufen konnte, denn in der Sonne wurde es doch immer recht warm, eigentlich hätte man dann sogar kurze Hosen tragen können und das Mitte September.
                                        Ich machte wie empfohlen erst in Gegenrichtung einen riesen Bogen um die Hütte um den Bach oberhalb der Hütte bequem queren zu können. Hier hätte man auch Richtung Tjäktja hochlaufen können und da sah das erste Stück sehr schwierig aus. Auch dort beginnt der Aufstieg zum Nallogipfel, etwas für die die hier noch Fit sind  also ihr 

                                        Unterhalb der Hütte




                                        Die rechte Flanke des Tals im Abstieg




                                        Eines der wenigen Moränen/Blockfelder im Abstieg


                                        Es war heut einfach auch wenn ich bei den Steinfeldern bisschen genervt war, es waren für den Moment genug Steinwege gewesen. Aber ich tröstete mich das der Weg besser werden sollte. Dies war der Punkt wo man endlich den Nallo von seiner besten Seite sehen durfte. Er stand im Scheinwerferlicht und machte dabei eine Super Figur. Er war nun fortan immer wieder der Blickfang bis ich am nächsten Tag Richtung Allesjaure starten sollte. Und jede halbe Stunde sah er anders aus oder es stand einfach was anderes mit davor.





                                        Jetzt wurde allerdings der Weg ein Stück sehr schlammig, vielleicht war ich auch irgendwo einen falschen Pfad lang und so schlängelte ich mich durch Pfützen und Schlamm.







                                        Ich kam an ein Feld vorbei, ein Feld das ausschließlich aus Heidelbeerbüschen bestand und wie ein Teppich wirkte. Die Farbe von gelb bis rot taten ihr übriges und man fühlte sich wie bei der Oma wo man über einen Teppich läuft der sehr tief ist. Ja es war ein Stück unwirklich, da sonst immer Steine und Felsen und andere Büsche zu sehen waren, aber hier war das nicht so.





                                        Die Etappe war nun wirklich eine Erholung. Langsam bergab und im ruhigen Schritt turtelte ich nach unten. Das Vistastal kam dabei immer besser in Blick, aber es war noch eine Kuppe davor. Rückwärts wurde der Nallo immer kleiner und wirkte dabei wie schon gesagt immer wieder anders auf mich ein. Das war einfach herrlich. So richtig wirken wollte das aber nicht mehr, denn die anderen Tage waren noch nicht verarbeitet und ich war auch irgendwo jetzt da. Irgendwie auch ein Gewöhnungseffekt. Man kuschelte sich einfach bei den Pausen in die Landschaft ein dachte an nix und Guckte herum.



                                        Insgesamt dauerte der Abstieg ca. 4h mit Pausen und so war ich bereits Mittag an der Vistasstuga. Durchgeschwitzt und nass war ich aber trotzdem, eine nervige Angelegenheit.







                                        Angekommen an der Vistastuga empfing mich ein Glas klarer blau grüner Fluß. Das Tal durch das er fließt von oben bis unten gelb und die Sonne brannte von oben so das man durchaus auch über Schatten glücklich war. Hier war alles ruhig und bis auf die 2 Amerikanerinnen unterwegs die hier übernachtet hatten gab es hier kein Lebenszeichen mehr. Wenn hier die Pippi wohnen würde, hätte es mich nicht gewundert







                                        Rechts unten die Sauna (warum ich das erwähne?)




                                        Hier war es gemütlich und hier war ich eine weile alleine. Ich fand den Zettel an der Tür der Stugvärtin der ungefähr so begann „Fühl dich wie zu Hause, wenn du willst nehme dir ein Bett oder stelle hinter der Brücke ein Zelt auf, usw. „ Ich Plünderte den Shop und machte ein Foto von den Sachen die ich heraus nahm, da ich alle Preise nicht so richtig fand. Einmal Mildost, Snickers, Müsliriegel, Marabou Schoki, Felix Köttbullar und Knääckebrot und drückte die Daumen das in dem verschlossenen Schrank noch Cola drinnen ist, denn die letzte gab es in Kebnekaise.
                                        Die Hüttenvartin war also ausgeflogen und es war ja auch klar, wer kommt schon mittags an irgendeiner Hütte an. So belegte ich ein Bett auf der Hinteren hälfte der Hütte und sollte dort auch der einzige bleiben bis zum nächsten morgen. Ich kochte einen großen Tee, machte Knäckebrot mit Mildost und ein Haufen von dem Paprikagewürz drauf und verkrümelte mich nach draußen an den Fluß neben der Brücke auf einen großen Stein. Ich badete weiter in der Sonne und hörte dem rauschen des Flusses zu. Die Brücke quietschte, es kamen drei Wanderer darüber und winkten mir zu. Das fühlte sich wie ein Wecker an, rausgerissen aus der Ruhe und dem Gedanken. Das war aber nicht schlimm. Es war die Stugvärtin mit 2 freunden oder sogar Geschwister, habe aber nicht danach gefragt. Sie bot mir Limo an und schloß dann den Schrank voll mit Cola auf. Das war toll und so gingen 2 Dosen in meinen Besitz über. Sie sagte mir die Saunazeiten und fragte ob ich möchte. Ich war das letzte und einzige mal vor 22 Jahren in einer Sauna und überlegte kurz. Die Aussicht auf eine Sauna ohne viele Besucher war sehr verlockend und so sagte ich zu. 17Uhr sollte es dann losgehen. In der Zwischenzeit war ich wieder auf dem Stein am Fluß und begann weiter zu genießen. Der Tag war wirklich ein Pflaster auf meinen doch jetzt merklich geschundenen Körper. Überall tat irgendwas weh und die Gelenke waren ausgelastet gewesen. Auch hatte ich bereits Abschürfungen am Po durch den zu tief hängenden Beckengurt.

                                        Der Blick vom Stein (Geheimtipp von mir)


                                        Schuhpflege war auch angesagt und so fanden ein paar gramm Willmas Stiefelfett auf den Stiefeln platz. Die Stiefel kamen aber in den Holzschuppen da sie sehr nach Birkenteer stanken.



                                        Ich schnappte mir mein Microfaserhandtuch, es war 17Uhr. Etwas unbeholfen tauchte ich an der Sauna auf und sagte den beiden das es für mich das erste mal sei. Sie erklärten mir wie das so von statten geht und als alles klar war stand ich auch schon drinnen. Oh Gott ist das heiß, aber ich war auch 5 Tage nicht duschen. So nahm ich mir die Edelstahlschüssel usw., das war herrlich. Wenig später saß ich dann mit auf der Bank, die beiden Schweden mit der Dose Bier in der Hand waren genauso erfreut. Sie hatten eine Tour zu Lisas Stuga gemacht die sicher auch sehr anstrengend war. Plötzlich sagte der Schwede „The weather looks good, i think we can go in the river” oder so ähnlich. Gesagt getan standen wir drei am Fluß und ich wusste jetzt gibt es kein zurück, die beiden waren schon drinnen und wenn du jetzt nicht rein gehst sieht das nicht schön aus. Einen Moment später machte ich einen ordentlichen Liegestütz ins kalte Wasser, es war richtig kalt und ich sprang nach oben...bibber. Zurück in der Sauna war ich froh das es wieder warm war, spülte nochmal ab und ging dann raus. Ich fühlte mich wie neu geboren und trank wenig später auf nun meinem Stein die 2. Cola. Das war einfach Spitze. Es begann langsam dunkler zu werden und auf etwa 1500-1800m entstand jetzt Nebelfelder die die Kälte ankündigten.







                                        Es gab Abendessen, diese Dosen die wie Hundefutter oder Katzenfutter rüber kamen waren gar nicht so verkehrt und reichten für mind. 3 Teller mit Nudeln.






                                        Ein kurzer Wandertag mit einem ausgesprochen herrlichen Hüttentag, die Beine erholten sich und ich fühlte mich sehr sauber und ausgeruht am Abend. So begann eine angenehme Nacht. Das war im Nachhinein sehr wichtig, denn jetzt kamen sehr lange Etappen dessen Länge ich noch nicht gelaufen war und die Beschaffenheit unklar war.

                                        Grüße Maik
                                        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                        • Waldlaeuferin

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                                          • 11.03.2013
                                          • 232
                                          • Privat

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                                          #60
                                          AW: [SE] Zaubertraumbaum auf dem Kungsleden gießen

                                          Dein Bericht hört sich richtig toll an und die Bilder sind klasse, danke! Ich glaube, der Wettergott hat Dich belohnt für Deinen Mut, dass Du das durchgezogen hast.
                                          Es ist immer zu früh, um aufzugeben.

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