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So, ich werde mal mit meinem Reisebericht aus Island beginnen. Dort waren wir vom 25.8-8.9.2018 und sind den Laugavegur in der ersten Woche gewandert.
Allgemeines vorweg:
Nach Island wollten wir unbedingt mal und letztes Jahr dachten wir uns, dass es jetzt endlich mal sein muss. Dass wir wandern wollten war auch eigentlich direkt klar, ohne dass wir es noch einmal ansprechen mussten, allerdings hatte ich auch Lust außerdem mit einem Auto durch Island zu fahren, um nicht nur die Landschaft auf der Wanderung sehen zu können. Wir entschieden uns dann dafür also für die zweite Woche eine Hütte und ein Auto zu mieten. Da das zu Zweit dann doch teuer würde, fragten wir noch 2 gute Freunde von uns. Mit dem einen waren wir außerdem vor 5 Jahren in Norwegen schon wandern.
Wir fingen dann so Anfang des Jahres mit der genaueren Planung an: Flüge suchen, Hütte suchen, Auto suchen, überlegen welche Wanderung wir machen etc. . Wir entschieden uns für den Laugavegur, wenn wir auch wussten, dass es der überlaufenste Wanderweg sein sollte. Wir wollten allerdings die Variante von Süden nach Norden und beginnend in Skógar machen. Dafür wurden dann noch Karten und auch ein Buch, in dem die Wanderung beschrieben war gekauft. Da noch Winter war, deckten zumindest Justin und ich uns noch mit Daunenweste, Merinounterhosen etc. ein, um für alles gewappnet zu sein. Dann hieß es warten, dass endlich August wird, bevor es endlich los gehen konnte.
Tag 1: 25.08.2018: Anreise Island - Skógar
Am 25.08.18 klinglte unser Wecker um 7:30 Uhr. Da wir gestern schon alle in Frankfurt eingetrudelt waren, hatten wir keinen Stress. Nach und nach gingen alle noch einmal duschen und fingen dann an unsere Rucksäcke wieder zu packen. Wir aßen noch etwas und machten uns dann fertig, um zur S-Bahn zu marschieren, die uns zum Flughafen bringen sollte. Dort mussten wir ziemlich weit zu unserem Terminal laufen und dort dann relativ lange warten, um das Gepäck aufzugeben. Dann stand natürlich irgendwo ein einsamer Koffer im Flughafen und genau neben uns wurde alles abgesperrt. Wir mussten also einmal außen rum gehen, um endlich zur Sicherheitskontrolle zu gelangen. Als wir am Gate ankamen waren es nur noch knapp 10 Minuten bis zum Boarding. Dann ging aber alles auch ziemlich flott und schon bald saßen wir im Flieger, der pünktlich abhob.
Der Flug zog sich ziemlich, aber irgendwann setzte der Pilot dann doch endlich zu Landung an. Ich saß leider auf der "Meer"-Seite, wo nicht so viel zu sehen war, aber das bisschen was ich sehen konnte, war sehr karg und erstaunlich flach und braun-fleckig. Es erinnerte mich an einen Pfannkuchen. Wir flogen über die blaue Lagune und waren nur kurze Minuten später auf dem Boden. Am Kofferband hatten Arthur, Justin und ich unsere Rucksäcke schnell beisammen, nur Christians war nicht dabei. Er war zum Glück aber nur beim Sperrgepäck gelandet und wir konnten ihn dort dann abholen. Wir gingen alle noch auf Toilette und suchten dann einen Bus, der uns nach Reykjavík bringen sollte. Dieser fuhr dann leider ewig nicht los und wir wurden schon etwas unruhig, da wir in Reykjavík nicht so viel Zeit hatten und auch noch etwas essen wollten. Während der Fahrt kam dann der zweite Schock. Unser Bus, der uns heute noch nach Skógar bringen sollte, wurde im Internet nicht mehr angezeigt und wir wurden schon etwas panisch. Der nächste sollte erst morgen früh fahren...
Mit anderen Einstellungen auf der Seite, wurde er dann komischerweise doch wieder angezeigt, schon etwas merkwürdig. Wir hofften, dass er wirklich fahren würde. An der BSÍ Busstation stiegen wir aus und hatten nur noch knapp 30 Min Zeit bis der nächste Bus uns nach Mjodd fahren musste, von wo aus es 6 Minuten später nach Skógar gehen sollte. Wir mussten aber wirklich auch endlich mal etwas Essen, da es im Flieger rein gar nichts gab und das Frühstück nun doch schon länger her war. Viel wichtiger war aber noch, dass wir noch Benzin für unseren Kocher besorgen mussten.
Wir teilten uns also auf, Justin und Arthur gingen los zu einer Tankstelle nicht weit entfernt, wo auch ein Subway nebenan sein sollte und Christian und ich fragten nach von wo genau der Bus nach Mjodd fahren würde. Uns wurde gesagt, wir sollten zur Straße gehen und dort würde "almost every bus" nach Mjodd fahren. Letztendlich war es allerdings nur eine Linie. Christian ging los, um Justin und Arthur zu sagen, dass der Bus von der Srtaße und nicht direk am BSÍ fahren würde und ich wartete solange dort bei den Rucksäcken. Der Bus kam pünktlich, nervig war allerdings, dass man im Bus bar und passend bezahlen muss, da dort nicht gewechselt wurde. Natürlich hatten wir es nicht passend. Er gab uns allerdings eine Quittung, die wir im nächsten Bus zeigen sollten, damit es dort dann etwas günstiger würde. Der Busfahrer sagte uns er würde alles geben, damit wir pünktlich in Mjodd ankommen und tat das auch.
In Mjodd stand der Bus nach Selfoss (dort mussten wir umsteigen) schon bereit und wir konnten direkt einsteigen. In Selfoss wechselten wir wirklich nur schnell den Bus und dann ging es nach Skógar. Von der Landschaft waren wir jetzt schon begeistert. Die Sonne schien herrlich und wir klebten alle am Fenster. Ich war dennoch schon jetzt überrascht wie wenig Bäume es gab. Nur mit Moos, hatte ich eigentlich eher in höheren Lagen und nicht schon so weit "unten" gerechnet. Trotzdem sah es einfach toll aus. Wir sahen schon viele Wasserfälle und fragten uns bei vielen, ob wir jetzt gleich wohl auch ankommen würden.
Gegen 19 Uhr kamen wir dann in Skógar an, zahlten 6000 Kronen, um dort zu zelten und suchen uns einen Platz neben den anderen Zelten in der Nähe des Wasserfalls. Nachdem die Zelte standen, sahen wir uns ein wenig um und bestaunten den riesigen lauten und spritzenden Skógafoss. Da uns aber schnell kalt war, gingen wir zurück, kochten Spaghetti und machten uns dann auch bettfertig. Morgen sollte es dann endlich richtig losgehen.
Endlich angekommen am Skógafoss
Abendessen zubereiten
Tag 2: Skógar - Þórsmörk - "Scheiße, warum muss das jetzt alle 2 Minuten so geil aussehen"
Nach einem guten, aber kalten Frühstück packten wir alles zusammen und machten uns gegen viertel nach 9 und somit später als erst gehofft auf den Weg. Zuerst musste man neben dem Wasserfall die Stufen nach oben erklimmen. Ich hatte schon viele Reiseberichte gelesen und wusste was auf uns zukommen sollte. Die gute Laune war spätestens nach der 10. Stufe verloren, da es so anstrengend war dort hoch zu kommen. Ich rechnete mit einem nahen Herzinfarkt, so schnell klopfte mein Herz. Kurz erheiterte uns der Blick auf einen Regenbogen, der am Wasserfall zu sehen war, dann ging es weiter. Zum Glück war das Wetter super und als Ausrede für Pausen konnte man immer stehen bleiben um Fotos zu machen. Es sah aber auch zu toll aus!
Endlich oben angekommen, wurden wir erneut von einem grandiosen Ausblick belohnt.
Zunächst mussten wir die Stufen hoch
Die Skógá hatte alle paar Meter Wasserfälle zu bieten, kleine wie große und der Fluss hatte sich tief ins Land gefressen. Der Weg ging meist angenehm am Fluss entlang und die Landschaft erinnerte mich an Schottland (nicht, dass ich dort schon einmal war). Alles war herrlich grün und die Sonne schien immer noch. Zwischendurch wurde es etwas steiler, aber meist ging es immer nur wenig aber stetig bergauf.
Es dauerte relativ lange und mehrere Blicke in unser Buch, wann endlich die Fußgängerbrücke erreicht war, da wir dann etwas mehr als die Hälfte erreicht hatten. Arthurs Oberschenkel schmerzte ihn bei jedem Anstieg und wir hofften, dass er keine Zerrung hatte. Nachdem endlich die Fußgängerbrücke passiert war, ging es steinig und ungemütlich weiter. Es gab einen blau- und einen rotmarkierten Weg. Der blaue führte direkt zur Hütte in Fimmvörðuháls, der rote zu der "neuen" Hütte. Wir wählten den roten Weg, da langsam Erschöpfung eintrat. Die Sonne war mittlerweile hinter Wolken verschwunden und hinter uns sahen wir dicke dunkle Regenwolken und wie sie irgendwo anders regneten. Es wurde windiger und kälter.
Ach da geht es her!
Die fuhren ehrlich Mountainbike durch das Geröll
Der Weg machte zumindest mir nicht mehr viel Spaß, die Finger froren langsam ein und die Landschaft war wirklich nur steinig und karg. Nur der Blick linkerhand auf den Eyjafjallajökull sah beeindruckend aus. Es ging nun fast ausschließlich bergauf und die letzte gute Laune verstrich. Wir wollten einfach nur ankommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit sahen wir die Hütte und machten uns auf die letzten Meter, die nochmal richtig anstrengend waren.
Erschöpfung macht sich breit
Die Hütte ist endlich zu sehen
Neben der Hütte sahen wir ein Zelt stehen (wir hatten vorher gelesen, man könne dort nicht zelten). Der Wind war so eisig, dass wir unsere Handschuhe anziehen mussten. Christian und Justin gingen vor und unterhielten sich an der Hütte bereits mit anderen Leuten, die meinten, dass es morgen einen Schneesturm geben soll und wir auf keinen Fall morgen weiter wandern sollten. Als Arthur und ich an der Hütte ankamen, schmissen wir die Rucksäcke weg und wollten uns nicht mehr bewegen. Doch dann erreichte auch uns die Nachricht von dem Schneesturm. Scheiße. Was tun? Wir waren wirklich alle so erledigt von diesem Anstieg den ganzen Tag, dass weitergehen für uns undenkbar schien. Die Vernunft siegte nach einigem Überlegen dann doch und für uns hieß es heute noch weitere 12,5 km nach Básar laufen. Wir aßen noch Brot und machten eine längere Pause, um wieder zu Kräften zu kommen. Dann machten wir uns um 17 Uhr bibbernd vor Kälte auf nach Básar.
Die Pause hatte gut getan und da es endlch auch einmal bergab ging und die Tour auch versprach größtenteils bergab (wir mussten ja wieder vom Gletscher runter) zu gehen, stieg auch die Laune wieder ein wenig an.
Von nun an hieß es auch über Schneefelder zu wandern. Nach den Schneefeldern ging es jedes Mal auf Aschesand wieder bergauf und da der Sand so unter unseren Füßen nachgab, raubte es uns die letzte Kraft. Nach jedem weiteren Anstieg hofften wir, dass endlich der Abstieg beginnen würde. Trotzdem hielt die gute Laune an. Durch die Anstiege wurde uns wieder warm und das stetige bergauf - bergab war besser zu bewältigen als das durchgehenede bergauf bei der ersten Etappe.
Wir gingen zwischen den Vulkankegeln Modi und Magni hindurch und sahen immer wieder den beeindruckenden Eyjafjallajökull und auf der anderen Seite den Mýrdalsjökull. Nicht viel später ging es dann wirklich nur noch bergab und vor uns lag plötzlich ein herrliches Panorama. Wir waren überwältigt. "Scheiße, warum muss das jetzt alle 2 Minuten so geil aussehen?", fragte Arthur.
Aber es sah wirklich beeindruckend und unbeschreibilich aus. Wir konnten schon jetzt den Großteil der weiteren Tour sehen (was wir aber nicht wussten). Es sah wirklich toll aus, schade nur, dass es so wolkig war.
Man sieht schon den weiteren Verlauf der Tour
Es ging weiter bergab und wir kamen zu der mit Kette gesicherten Stelle, von der wir bereits in unserem Buch gelesen hatten. Etwas Respekt hatten wir vor den Pflöcken, die teilweise gar nicht im Boden steckten, sondern frei lagen. Es ging noch ein kleines und sehr schmales Stück an der Kette entlang, dann bot sich auch hier ein wunderschönes Panorama vor uns. Leider mussten wir schnell weiter, da es ein Wettlauf gegen die Zeit war. Der Weg danach war zunächst eben, so dass wir schnell voran kamen. Nur noch 6,2km zeigte uns ein Schild an.
Nach einer Kurve ging es dann steil bergab, wo wir ziemlich aufpassen mussten, wo wir hintraten. So ging es dann lange weiter und die Aussicht blieb so schön wie sie war. Allerdings waren wir gezwungen weiterzukommen, da wir endlich ankommen wollten und es bereits spät war. Langsam begann es auch zu dämmern.
Bei einer Pause, überholte uns ein Mädchen und fragte, ob wir wissen wo und wie teuer der Campingplatz in Básar sei. Das wussten wir allerdings auch noch nicht und sie ging nach einer kleinen Pause vor uns wieder los. Auch wir setzten bald unsere Rucksäcke auf unseren schmerzenden Rücken und es ging weiter. Wir kamen einfach nicht an und es schien als sei kein Ende in Sicht. Es wurde bald so dunkel, dass Christian seine Stirnlampe rausholte, da wir die Markierungen beinahe nicht mehr sehen konnten. Unter einem Felsvorsprung trafen wir etwas später das Mädchen wieder, das sich dort einen Schlafplatz eingerichtet hatte und uns fragte, ob wir noch Wasser hätten. Da es unterwegs kein Wasser zum auffüllen gab, hatten wir allerdings auch nicht mehr viel.
Es war dann komplett dunkel und wir sahen fast nichts mehr als Justin endlich sagte, dass wir gleich unten seien. Dann war auch schon ein Schild nach Básar zu sehen. Wir mussten über eine Brücke und dort konnten wir den weiteren Weg nur noch mit Taschenlampe finden. Die Laune war absolut im Keller, doch endlich sahen wir Zelte und es roch nach Essen. Kurz drauf sahen wir dann die Hütte und wir konnten unser Glück kaum fassen. Es war 22 Uhr und dunkel. Christian und ich gingen auf die Suche nach dem Hüttenwirt, der aber schon schlafen war. Ein Mann sagte uns auch, dass Sturm angesagt sei und somit suchten wir einen einigermaßen windgeschützten Platz für unsere Zelte. Nachdem wir unsere Schlafplätze gerichtet hatten, gingen wir in die Hütte (ohne Strom) und kochten Reis mit Curry. Dann fielen wir um 12 totmüde in den Schlafsack. Morgen stand erstmal ein Tag Pause an.
Allgemeines vorweg:
Nach Island wollten wir unbedingt mal und letztes Jahr dachten wir uns, dass es jetzt endlich mal sein muss. Dass wir wandern wollten war auch eigentlich direkt klar, ohne dass wir es noch einmal ansprechen mussten, allerdings hatte ich auch Lust außerdem mit einem Auto durch Island zu fahren, um nicht nur die Landschaft auf der Wanderung sehen zu können. Wir entschieden uns dann dafür also für die zweite Woche eine Hütte und ein Auto zu mieten. Da das zu Zweit dann doch teuer würde, fragten wir noch 2 gute Freunde von uns. Mit dem einen waren wir außerdem vor 5 Jahren in Norwegen schon wandern.
Wir fingen dann so Anfang des Jahres mit der genaueren Planung an: Flüge suchen, Hütte suchen, Auto suchen, überlegen welche Wanderung wir machen etc. . Wir entschieden uns für den Laugavegur, wenn wir auch wussten, dass es der überlaufenste Wanderweg sein sollte. Wir wollten allerdings die Variante von Süden nach Norden und beginnend in Skógar machen. Dafür wurden dann noch Karten und auch ein Buch, in dem die Wanderung beschrieben war gekauft. Da noch Winter war, deckten zumindest Justin und ich uns noch mit Daunenweste, Merinounterhosen etc. ein, um für alles gewappnet zu sein. Dann hieß es warten, dass endlich August wird, bevor es endlich los gehen konnte.
Tag 1: 25.08.2018: Anreise Island - Skógar
Am 25.08.18 klinglte unser Wecker um 7:30 Uhr. Da wir gestern schon alle in Frankfurt eingetrudelt waren, hatten wir keinen Stress. Nach und nach gingen alle noch einmal duschen und fingen dann an unsere Rucksäcke wieder zu packen. Wir aßen noch etwas und machten uns dann fertig, um zur S-Bahn zu marschieren, die uns zum Flughafen bringen sollte. Dort mussten wir ziemlich weit zu unserem Terminal laufen und dort dann relativ lange warten, um das Gepäck aufzugeben. Dann stand natürlich irgendwo ein einsamer Koffer im Flughafen und genau neben uns wurde alles abgesperrt. Wir mussten also einmal außen rum gehen, um endlich zur Sicherheitskontrolle zu gelangen. Als wir am Gate ankamen waren es nur noch knapp 10 Minuten bis zum Boarding. Dann ging aber alles auch ziemlich flott und schon bald saßen wir im Flieger, der pünktlich abhob.
Der Flug zog sich ziemlich, aber irgendwann setzte der Pilot dann doch endlich zu Landung an. Ich saß leider auf der "Meer"-Seite, wo nicht so viel zu sehen war, aber das bisschen was ich sehen konnte, war sehr karg und erstaunlich flach und braun-fleckig. Es erinnerte mich an einen Pfannkuchen. Wir flogen über die blaue Lagune und waren nur kurze Minuten später auf dem Boden. Am Kofferband hatten Arthur, Justin und ich unsere Rucksäcke schnell beisammen, nur Christians war nicht dabei. Er war zum Glück aber nur beim Sperrgepäck gelandet und wir konnten ihn dort dann abholen. Wir gingen alle noch auf Toilette und suchten dann einen Bus, der uns nach Reykjavík bringen sollte. Dieser fuhr dann leider ewig nicht los und wir wurden schon etwas unruhig, da wir in Reykjavík nicht so viel Zeit hatten und auch noch etwas essen wollten. Während der Fahrt kam dann der zweite Schock. Unser Bus, der uns heute noch nach Skógar bringen sollte, wurde im Internet nicht mehr angezeigt und wir wurden schon etwas panisch. Der nächste sollte erst morgen früh fahren...
Mit anderen Einstellungen auf der Seite, wurde er dann komischerweise doch wieder angezeigt, schon etwas merkwürdig. Wir hofften, dass er wirklich fahren würde. An der BSÍ Busstation stiegen wir aus und hatten nur noch knapp 30 Min Zeit bis der nächste Bus uns nach Mjodd fahren musste, von wo aus es 6 Minuten später nach Skógar gehen sollte. Wir mussten aber wirklich auch endlich mal etwas Essen, da es im Flieger rein gar nichts gab und das Frühstück nun doch schon länger her war. Viel wichtiger war aber noch, dass wir noch Benzin für unseren Kocher besorgen mussten.
Wir teilten uns also auf, Justin und Arthur gingen los zu einer Tankstelle nicht weit entfernt, wo auch ein Subway nebenan sein sollte und Christian und ich fragten nach von wo genau der Bus nach Mjodd fahren würde. Uns wurde gesagt, wir sollten zur Straße gehen und dort würde "almost every bus" nach Mjodd fahren. Letztendlich war es allerdings nur eine Linie. Christian ging los, um Justin und Arthur zu sagen, dass der Bus von der Srtaße und nicht direk am BSÍ fahren würde und ich wartete solange dort bei den Rucksäcken. Der Bus kam pünktlich, nervig war allerdings, dass man im Bus bar und passend bezahlen muss, da dort nicht gewechselt wurde. Natürlich hatten wir es nicht passend. Er gab uns allerdings eine Quittung, die wir im nächsten Bus zeigen sollten, damit es dort dann etwas günstiger würde. Der Busfahrer sagte uns er würde alles geben, damit wir pünktlich in Mjodd ankommen und tat das auch.
In Mjodd stand der Bus nach Selfoss (dort mussten wir umsteigen) schon bereit und wir konnten direkt einsteigen. In Selfoss wechselten wir wirklich nur schnell den Bus und dann ging es nach Skógar. Von der Landschaft waren wir jetzt schon begeistert. Die Sonne schien herrlich und wir klebten alle am Fenster. Ich war dennoch schon jetzt überrascht wie wenig Bäume es gab. Nur mit Moos, hatte ich eigentlich eher in höheren Lagen und nicht schon so weit "unten" gerechnet. Trotzdem sah es einfach toll aus. Wir sahen schon viele Wasserfälle und fragten uns bei vielen, ob wir jetzt gleich wohl auch ankommen würden.
Gegen 19 Uhr kamen wir dann in Skógar an, zahlten 6000 Kronen, um dort zu zelten und suchen uns einen Platz neben den anderen Zelten in der Nähe des Wasserfalls. Nachdem die Zelte standen, sahen wir uns ein wenig um und bestaunten den riesigen lauten und spritzenden Skógafoss. Da uns aber schnell kalt war, gingen wir zurück, kochten Spaghetti und machten uns dann auch bettfertig. Morgen sollte es dann endlich richtig losgehen.
Endlich angekommen am Skógafoss
Abendessen zubereiten
Tag 2: Skógar - Þórsmörk - "Scheiße, warum muss das jetzt alle 2 Minuten so geil aussehen"
Nach einem guten, aber kalten Frühstück packten wir alles zusammen und machten uns gegen viertel nach 9 und somit später als erst gehofft auf den Weg. Zuerst musste man neben dem Wasserfall die Stufen nach oben erklimmen. Ich hatte schon viele Reiseberichte gelesen und wusste was auf uns zukommen sollte. Die gute Laune war spätestens nach der 10. Stufe verloren, da es so anstrengend war dort hoch zu kommen. Ich rechnete mit einem nahen Herzinfarkt, so schnell klopfte mein Herz. Kurz erheiterte uns der Blick auf einen Regenbogen, der am Wasserfall zu sehen war, dann ging es weiter. Zum Glück war das Wetter super und als Ausrede für Pausen konnte man immer stehen bleiben um Fotos zu machen. Es sah aber auch zu toll aus!
Endlich oben angekommen, wurden wir erneut von einem grandiosen Ausblick belohnt.
Zunächst mussten wir die Stufen hoch
Die Skógá hatte alle paar Meter Wasserfälle zu bieten, kleine wie große und der Fluss hatte sich tief ins Land gefressen. Der Weg ging meist angenehm am Fluss entlang und die Landschaft erinnerte mich an Schottland (nicht, dass ich dort schon einmal war). Alles war herrlich grün und die Sonne schien immer noch. Zwischendurch wurde es etwas steiler, aber meist ging es immer nur wenig aber stetig bergauf.
Es dauerte relativ lange und mehrere Blicke in unser Buch, wann endlich die Fußgängerbrücke erreicht war, da wir dann etwas mehr als die Hälfte erreicht hatten. Arthurs Oberschenkel schmerzte ihn bei jedem Anstieg und wir hofften, dass er keine Zerrung hatte. Nachdem endlich die Fußgängerbrücke passiert war, ging es steinig und ungemütlich weiter. Es gab einen blau- und einen rotmarkierten Weg. Der blaue führte direkt zur Hütte in Fimmvörðuháls, der rote zu der "neuen" Hütte. Wir wählten den roten Weg, da langsam Erschöpfung eintrat. Die Sonne war mittlerweile hinter Wolken verschwunden und hinter uns sahen wir dicke dunkle Regenwolken und wie sie irgendwo anders regneten. Es wurde windiger und kälter.
Ach da geht es her!
Die fuhren ehrlich Mountainbike durch das Geröll
Der Weg machte zumindest mir nicht mehr viel Spaß, die Finger froren langsam ein und die Landschaft war wirklich nur steinig und karg. Nur der Blick linkerhand auf den Eyjafjallajökull sah beeindruckend aus. Es ging nun fast ausschließlich bergauf und die letzte gute Laune verstrich. Wir wollten einfach nur ankommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit sahen wir die Hütte und machten uns auf die letzten Meter, die nochmal richtig anstrengend waren.
Erschöpfung macht sich breit
Die Hütte ist endlich zu sehen
Neben der Hütte sahen wir ein Zelt stehen (wir hatten vorher gelesen, man könne dort nicht zelten). Der Wind war so eisig, dass wir unsere Handschuhe anziehen mussten. Christian und Justin gingen vor und unterhielten sich an der Hütte bereits mit anderen Leuten, die meinten, dass es morgen einen Schneesturm geben soll und wir auf keinen Fall morgen weiter wandern sollten. Als Arthur und ich an der Hütte ankamen, schmissen wir die Rucksäcke weg und wollten uns nicht mehr bewegen. Doch dann erreichte auch uns die Nachricht von dem Schneesturm. Scheiße. Was tun? Wir waren wirklich alle so erledigt von diesem Anstieg den ganzen Tag, dass weitergehen für uns undenkbar schien. Die Vernunft siegte nach einigem Überlegen dann doch und für uns hieß es heute noch weitere 12,5 km nach Básar laufen. Wir aßen noch Brot und machten eine längere Pause, um wieder zu Kräften zu kommen. Dann machten wir uns um 17 Uhr bibbernd vor Kälte auf nach Básar.
Die Pause hatte gut getan und da es endlch auch einmal bergab ging und die Tour auch versprach größtenteils bergab (wir mussten ja wieder vom Gletscher runter) zu gehen, stieg auch die Laune wieder ein wenig an.
Von nun an hieß es auch über Schneefelder zu wandern. Nach den Schneefeldern ging es jedes Mal auf Aschesand wieder bergauf und da der Sand so unter unseren Füßen nachgab, raubte es uns die letzte Kraft. Nach jedem weiteren Anstieg hofften wir, dass endlich der Abstieg beginnen würde. Trotzdem hielt die gute Laune an. Durch die Anstiege wurde uns wieder warm und das stetige bergauf - bergab war besser zu bewältigen als das durchgehenede bergauf bei der ersten Etappe.
Wir gingen zwischen den Vulkankegeln Modi und Magni hindurch und sahen immer wieder den beeindruckenden Eyjafjallajökull und auf der anderen Seite den Mýrdalsjökull. Nicht viel später ging es dann wirklich nur noch bergab und vor uns lag plötzlich ein herrliches Panorama. Wir waren überwältigt. "Scheiße, warum muss das jetzt alle 2 Minuten so geil aussehen?", fragte Arthur.
Aber es sah wirklich beeindruckend und unbeschreibilich aus. Wir konnten schon jetzt den Großteil der weiteren Tour sehen (was wir aber nicht wussten). Es sah wirklich toll aus, schade nur, dass es so wolkig war.
Man sieht schon den weiteren Verlauf der Tour
Es ging weiter bergab und wir kamen zu der mit Kette gesicherten Stelle, von der wir bereits in unserem Buch gelesen hatten. Etwas Respekt hatten wir vor den Pflöcken, die teilweise gar nicht im Boden steckten, sondern frei lagen. Es ging noch ein kleines und sehr schmales Stück an der Kette entlang, dann bot sich auch hier ein wunderschönes Panorama vor uns. Leider mussten wir schnell weiter, da es ein Wettlauf gegen die Zeit war. Der Weg danach war zunächst eben, so dass wir schnell voran kamen. Nur noch 6,2km zeigte uns ein Schild an.
Nach einer Kurve ging es dann steil bergab, wo wir ziemlich aufpassen mussten, wo wir hintraten. So ging es dann lange weiter und die Aussicht blieb so schön wie sie war. Allerdings waren wir gezwungen weiterzukommen, da wir endlich ankommen wollten und es bereits spät war. Langsam begann es auch zu dämmern.
Bei einer Pause, überholte uns ein Mädchen und fragte, ob wir wissen wo und wie teuer der Campingplatz in Básar sei. Das wussten wir allerdings auch noch nicht und sie ging nach einer kleinen Pause vor uns wieder los. Auch wir setzten bald unsere Rucksäcke auf unseren schmerzenden Rücken und es ging weiter. Wir kamen einfach nicht an und es schien als sei kein Ende in Sicht. Es wurde bald so dunkel, dass Christian seine Stirnlampe rausholte, da wir die Markierungen beinahe nicht mehr sehen konnten. Unter einem Felsvorsprung trafen wir etwas später das Mädchen wieder, das sich dort einen Schlafplatz eingerichtet hatte und uns fragte, ob wir noch Wasser hätten. Da es unterwegs kein Wasser zum auffüllen gab, hatten wir allerdings auch nicht mehr viel.
Es war dann komplett dunkel und wir sahen fast nichts mehr als Justin endlich sagte, dass wir gleich unten seien. Dann war auch schon ein Schild nach Básar zu sehen. Wir mussten über eine Brücke und dort konnten wir den weiteren Weg nur noch mit Taschenlampe finden. Die Laune war absolut im Keller, doch endlich sahen wir Zelte und es roch nach Essen. Kurz drauf sahen wir dann die Hütte und wir konnten unser Glück kaum fassen. Es war 22 Uhr und dunkel. Christian und ich gingen auf die Suche nach dem Hüttenwirt, der aber schon schlafen war. Ein Mann sagte uns auch, dass Sturm angesagt sei und somit suchten wir einen einigermaßen windgeschützten Platz für unsere Zelte. Nachdem wir unsere Schlafplätze gerichtet hatten, gingen wir in die Hütte (ohne Strom) und kochten Reis mit Curry. Dann fielen wir um 12 totmüde in den Schlafsack. Morgen stand erstmal ein Tag Pause an.
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