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  • Meer Berge
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    AW: [FR] [ES] [AND] Pyrenäen - HRP "light"

    Freitag, 10.8.2018 (32. Tag)
    Pla de Boet -> Pla de l´Estany über Col de Baiau und Comapedrosa
    15 km /1250 \1050
    8 Std. unterwegs


    Ich wollte versuchen, mit Jan um 7:30 Uhr aufzubrechen zur Port de Baiau.
    Aber schon beim Aufstehen zieht es noch so doll im Oberschenkel, dass ich das lieber lasse.
    Ich beschließe, lieber ganz langsam alleine Richtung Pass zu steigen, ohne Jan den ganzen Tag auszubremsen.
    Vielleicht muss ich ja auch unterwegs umdrehen, wenn es nicht geht.

    Wir verabschieden uns herzlich.
    Hey, danke, du warst ein prima Wanderkumpel!!!
    Alles Gute für deinen weiteren Weg ans Mittelmeer!
    Schade, dass wir nicht zusammen weiterlaufen können.

    (Jan wird es in rund 2 Wochen bis ans Mittelmeer schaffen!
    Er hat von seiner Tour ein kleines, feines Video zusammengestellt.)

    Es ist noch ziemlich neblig, sieht aber dennoch nach einem guten Tag aus.
    Als Jan losläuft, beginnt es jedoch erstmal zu regnen.
    Ich krieche in den Schlafsack zurück und bin frustriert.
    Ich will auch weiter!
    Ich koche noch einen Tee, dehne, massiere und beheize meinen Oberschenkel noch ein wenig.
    Schließlich bessert sich das Wetter und meine Laune und ich packe ein und mache mich langsam und vorsichtig auf den Weg.
    Bergauf läuft es sich erstaunlich gut und zwickt erfreulich wenig.
    Sehr gut, das macht Hoffnung!
    Es ist ziemlich frisch, bis auf die Daunen- und die Regenjacke habe ich so ziemlich alles an.

    Erste Sonnenstrahlen fallen auf die Pla de Boet, wo wir gezeltet haben.




    Ein wunderschöner Pfad steigt Stufe um Stufe das Gelände hinauf.
















    Blick zurück



    Schließlich erreiche ich die Refugi de Baiau, wieder eine Blechdose in großartiger Landschaft.




    Jetzt wird es noch einmal spannend.
    Ton Joosten schreibt, "the climb to the Port de Baiau is by no means easy" und bewertet die Etappe mit 1, schwierig.
    Der letzte Aufschwung sei "extremely steep on loose scree slope, take great care".

    Zuerst geht es runter zum Estany Baiau.
    Bergab meldet sich sofort heftig mein Oberschenkel.
    Ich denke an den langen Abstieg vom Pass aus und fürchte Böses ...
    Einmal aufgeweckt, tut er jetzt auch bergauf weh. Mist!
    Aber nicht so doll wie runter.
    Also los. Erst geht es über Gras, dann über Geröll hoch, bis ich die steile Schuttrinne erreiche.
    Jo, steil ist die schon. Aber nicht dramatisch. Es geht sogar ein Pfad in engen Serpentinen rauf.
    (Hier geht auch der GR11 rüber.)
    Hoch ist eh einfacher als runter, und die Latte vom Col de Lia bleibt unverrückt.













    Am Pass angekommen!




    Hier verläuft die Grenze zu Andorra!
    Ich hab´s bis hier geschafft!
    Oben treffe ich einen Spanier, der mir erzählt, dass im Tal um die Pla de Boet, wo wir letzte Nacht gezeltet haben, etwa 50 Braunbären leben.
    50? Da habe ich mich bestimmt verhört, so viele gibt es doch in den ganzen Pyrenäen nicht.
    Spanisch kann ich noch viel weniger als Französisch, und sein Englisch war auch nicht so gut.
    Vielleicht 15?
    Die Bären sind in den Pyrenäen ein umstrittenes Thema.
    Immer wieder haben wir Plakate und Graffitis für und wider die Bären gesehen.

    Der Abstieg ist an sich leicht.
    Keine Schneefelder mehr.
    Für meinen Muskel krame ich mein Merino Langarm raus, binde es mir feste um den Oberschenkel
    und verknote es mit den Ärmeln. Wie eine Bandage oder Kompresse.
    Und wahrscheinlich ist die zusätzliche Wärme auch nicht verkehrt.
    Ob´s geholfen hat, weiß ich nicht. Wahrscheinlich nur psychologisch.
    Jedoch sind die Schmerzen beim Abstieg nicht so heftig wie gestern.
    Ich mache aber auch wieder ganz langsam und finde nach und nach heraus,
    welche Bewegungen gut und schlecht sind.
    So geht es dann ohne zu großes Reißen.

    Am Estany Negre quere ich noch ein paar kleinere, harmlose Schneefelder.




    Zur Refugi de Comapedrosa steige ich nicht hoch.
    Ich hätte zwar gerne einen Cafe con leche getrunken und den Wetterbericht für die kommenden Tage abgerufen, aber die zusätzlichen Höhenmeter erspare ich meinem Bein.
    Außerdem würde mich das ziemlich viel Zeit kosten und ich habe mich noch nicht entschieden, wohin ich heute laufen will.
    Durch ein schönes, enges Tal geht es an einem Bach entlang, der aber meist tief unter mir fließt, noch einmal 500 Hm hinunter.







    Beim Abstieg begegnet mir rennend ein junger Mann, der mich fragt, ob ich eine Frau mit einem lila Shirt gesehen habe.
    Nein, habe ich nicht, vielleicht ist sie auf der Hütte ...
    Er rennt auf die Hütte rauf.
    Kurze Zeit später kommt er wieder an mir vorbei gerannt, mit der lila Frau, die hinter ihm her rennt.
    Nach einer Weile kommt er mir bergauf wieder entgegen.
    Ich frage ihn, ob er noch eine Frau verloren hat.
    Er lacht, und meint dann genervt, seine lila Begleiterin sei so langsam, er würde noch einmal zur Hütte rauf und wieder runter laufen, damit er nicht ewig auf sie warten müsse.

    Gut, dass der nicht mit mir unterwegs ist ...

    Ich komme irgendwann am Ende des Pfades an eine Brücke und kurz danach auf eine Schotterpiste.
    Hier muss ich mich nun entscheiden.
    Ich kann nach rechts runter ins Tal steigen und die Tour beenden
    Oder ich kann links einen steilen, erodierten, grobkieseligen Fahrweg hinaufsteigen und die Tour auf der HRP bis El Serrat fortsetzen.
    Ich frage meinen Oberschenkel.
    Wir haben uns beim Abstieg heute ganz gut arrangiert. Es war besser als gestern.
    Also, rauf da!

    Noch einmal 300 Hm Anstieg, erst auf dieser nicht besonders angenehmen, steilen Piste, zum Schluss über Wiese.




    Um kurz vor 6 erreiche ich die Pla de l´Estany.
    Was für ein herrlicher Platz!!!




    Etwas oberhalb steht eine Refugi, in der offensichtlich auch ein Mensch ist.
    Doch ich bin der einzige Zelter auf dieser wunderschönen Wiese zwischen den Bächen.
    Ich bin riesig froh hier zu sein!
    Bevor die Sonne hinter dem Berg verschwindet, genieße ich noch die letzten Strahlen. Soooo schön!

    Beim Abendessen trifft es mich dann wie kleiner Schock!
    Das wird ja nun meine letzte Nacht im Zelt sein. Zumindest für diesen Sommer
    Durch die Vollbremsung mit dem Bein ist l´Ho-p-l´A jetzt definitiv nicht mehr drin.
    2 Etappen in 3 Tage werde ich so nicht schaffen.
    Egal, mein ursprünglicher Plan war ja auch, nach El Serrat zu kommen.
    Jetzt habe ich viel zu viel Essen dabei und werde früher als geplant in El Serrat ankommen und aussteigen.
    Ich kann also morgen gnadenlos ohne Rücksicht auf Rationierung alles aufessen, was ich noch habe.
    Besonders die Tages-Snacks. Klasse!
    Und ich koche mir einige zusätzliche Liter Tee, denn Gas habe ich auch zu viel.
    Meine Shorts, die in Hendaye noch recht bequem, aber eng, saß, halte ich schon länger mit einem Stück Kordel als Gürtel um den Bauch, um sie nicht zu verlieren.

    Einerseits freue ich mich riesig, dass ich diese längste meiner bisherigen Wanderungen bis hierher so gut geschafft habe.
    Aber andererseits kann ich mir gar nicht vorstellen, morgen den letzten Tag zu laufen.
    Und dann?
    Ich hoffe auf "statistisch korrekten" oder sogar späten Wintereinbruch, um die Tour in 2-3 Oktoberwochen zu Ende laufen zu können.
    Trotzdem ein eigenartiges Gefühl, so mittendrin einfach aufhören zu müssen, auch wenn es nur eine Unterbrechung sein soll.

    Ich hätte vielleicht gerne einen Tag Pause zur Erholung, besonders wohl für den Muskel, aber am liebsten würde ich ewig weiterlaufen ...
    Zuletzt geändert von Meer Berge; 18.11.2018, 19:10.

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    • ticipico
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      • 18.10.2016
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      Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
      ... aber am liebsten würde ich ewig weiterlaufen ...
      Das kann ich bei
      • den Erlebnissen, die du hattest
      • dem Wetter, dass du hattest
      • der Landschaft, durch die du gelaufen bist
      gut nachvollziehen .
      „Wie komm ich am besten den Berg hinan? Steig nur hinauf und denk nicht dran!“ – Friedrich Nietzsche

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      • Meer Berge
        Fuchs
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        AW: [FR] [ES] [AND] Pyrenäen - HRP "light"

        Samstag, 11.8.2018 (33. Tag)
        Pla de l´Estany -> El Serrat
        14 km /800 \1250
        8 Std. unterwegs (viele längere Pausen)



        Als ich morgens aufwache, ist es noch lausig kalt. Extrem viel Tau und Kondens hat sich im und ums Zelt niedergeschlagen.
        Die Nacht war phantastisch! Ganz klarer Himmel und unendlich viele, riesige Sterne.
        Ich frühstücke meine letzte Müsli-Ration. Die hatte ich mir zwischen den Salami-Käse-Diäten für einen besonders kalten, ungemütlichen Morgen aufgehoben.
        Wieder trifft es mich wie ein Schlag: Das ist mein letztes Frühstück im Zelt!
        Mein letzter Wandertag in diesem Sommer.

        Er beginnt mit strahlend blauem Himmel.
        Um kurz vor 8 bin ich startklar.
        Ich stehe noch lange herum und schaue in die Berge, ich kann mich einfach nicht losreißen.
        Schließlich mache ich mich auf den Weg.

        Einzelne Wolken ziehen ab und zu durch ein Tal.




        Der Weg ist leicht und wunderschön. Er führt fast auf einer Höhe um den Berg herum.
        Erst durch Wiesen, dann durch Wald.
        Meine Hangseite ist noch im Schatten.




        Als dann die Sonne herum kommt, verpasse ich im Gegenlicht fast den Abzweig zur Refugi de les Fonts.
        Nun geht es gut hinauf.
        Bald verlasse ich den Wald und komme in Wiesen. Hier endet der Weg, es gibt nur noch hier und da eine Markierung.
        Die sind im niedrigen Gegenlicht auf den vom Tau nassen Felsen aber kaum auszumachen.
        So muss ich immer wieder stehen bleiben und suchen.
        Schließlich finde ich zur Refugi.
        Hier gibt es einen verschlossenen Raum, einen offenen mit Bettgestellen und einem Ofen und einen dritten Raum mit Feuerholzvorräten.
        Alles schön ordentlich gefegt; hier könnte man halbwegs angenehm eine Nacht verbringen, wenn es zum Zelten mal zu widrig wäre.
        Draußen plätschert Wasser in einen Brunnen.
        Ich mache kurz Rast, ziehe die warmen Kleiderschichten aus und bediene mich am Trinkwasser.
        Ein wenig nehme ich sogar mit, da ich eine Strecke über einen Kammweg laufen will.

        Anschließend muss ich immer wieder suchen, um Wegezeichen zu finden.
        Schließlich wird mir das zu dumm und ich schaue mit dem Kompass einfach, welches wohl die Stelle sein müsste, an der ich auf den Bergrücken klettern muss.
        Dann mache ich mich direkt dahin auf den Weg.
        Unterwegs treffe ich immer wieder auf Kuhspuren, denen ich eine Weile folge, dann auf den Weg, der nett steil bergauf zu einer Art Pass führt.

        Ganz links neben der Kiefer liegt die Refugi.
        Rechts am Hang entlang bin ich herauf gekommen.




        Ein Stückchen geht es wieder bergab, nun auf einem Pfad, dann wieder nach oben zum Col de Percanela.
        Von hier aus geht es nach einem Schluck Wasser und einem Müsliriegel geradewegs den Bergrücken hinauf.







        Ich lasse mir Zeit, besonders weit ist es heute nicht.
        Mein Muskel macht bergauf wenig Probleme. Sehr gut! Wird wieder!
        Nun geht es weiter über einen herrlichen, leicht zu gehenden Kammweg!




        So gelange ich viel zu schnell an einen kleinen Pass vor einem steilen Anstieg.
        Ich muss aber nicht rauf, sondern runter.
        Unten sehe ich im nächsten Tal schon die drei Angonella-Seen.
        Am untersten der drei Seen führt mich mein Weg entlang.




        Ich nehme den direkten Abstieg durch das steile Schotterfeld, statt den Bogen durch die Boulder zu laufen.
        Sofort merke ich meinen Oberschenkel wieder.
        Aber ich meine, es wäre schon wieder besser als gestern.
        Ich habe es nicht eilig und gönne ihm immer wieder Pausen.







        Ton Joosten: "Today the Haute Route enters a little known part of Andorra and as a result you won´d encounter a lot of walkers."




        Ich habe wohl auf der ganzen HRP nicht so viele Leute getroffen wie heute seit dem Aufstieg zum Kammweg
        Geführte Gruppen, Trailrunner, Familien, Paare, Freundesgruppen, ...

        Ich futtere meine letzte Tüte Gummitiere auf, die bei den Temperaturen zwar recht warm, aber erstaunlich wenig klebrig sind.
        Die schmecken warm sogar besonders gut.

        Als ich hier in dieser herrlichen Landschaft sitze und mich umsehe, kann ich mir wieder gar nicht vorstellen, morgen nicht mehr in den Pyrenäen zu wandern, sondern nach Hamburg zu fliegen.

        Beim Abstieg kam mir immer wieder der Gedanke, ob ich nicht doch vielleicht bis l´Ho-p-l´A kommen könnte ...
        Ich will einfach noch nicht hier weg.
        Aber die Vernunft siegt doch. Und das Bein.
        Und noch zwei Tage zu Hause zu sein, bevor ich wieder mit 150% in die Arbeit eintauche, ist vielleicht auch ganz gut.

        Beim Abstieg mache ich noch viele Bilder. Alleine unterwegs fotografiere ich wieder deutlich mehr.




        Die Brücke führt zur kleinen Refugi Angonella, links hinter dem Hügelchen.















        Immer wieder drehe ich mich um und sauge förmlich das Panorama, das Licht, die Farben, die Düfte in mich auf wie Frederick, die Maus, und seine Freunde.
        Für die lange Zeit im flachen Norden.

        Dann tauche ich in einen Wald ein.
        Bei einer Pause an einem Himbeerstrauch kommen doch tatsächlich 5 Cross-Mofas mit einem Höllenlärm und Gestank an mir vorbei geknattert!
        Die Abgaswolke hängt noch lange in der sonst so reinen Bergluft.

        Gegen halb 3 komme ich in Llorts an.













        Ein hübscher Ort mit Gastronomie.
        Im ersten Restaurant werde ich allerdings mit der Auskunft beschieden es sei voll.
        Ich sehe wohl nicht gediegen genug und etwas zu verfilzt aus.
        Freundlicherweise bekomme ich die Info, dass die Straße runter noch ein Cafe sei.
        Es ist noch früh, ich mag noch nicht ankommen, in El Serrat, also versuche ich es dort.
        Im Fijat darf ich mich auf die Terrasse setzen. Hier bin ich der einzige Gast.
        Die Küche ist geschlossen, einen Cafe kann ich aber bekommen.
        Und ein Eis. Das habe ich mir verdient, denke ich!

        Hier finde ich per WiFi heraus, dass offensichtlich alle Zimmer in El Serrat
        a) zum gleichen Betreiber Bringus gehören, egal wie das Haus heißt.
        b) ausgebucht sind.

        Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Das ist ein Wintersportort, da kann im Sommer nicht so viel los sein.

        Nach reichlich einer Stunde Pause mache ich mich dann auf zum vorläufigen Zieleinlauf.
        Knapp eine Stunde laufe ich nun noch erst rechts, dann links des Baches hinauf nach El Serrat.
        Dort will ich immer noch nicht so recht ankommen und trinke noch einmal vor einem der Hotels einen Cafe.
        Das Personal ignoriert mich ziemlich penetrant. Hier werde ich nicht nach einem Zimmer fragen.
        Gegenüber liegt das Hotel Pradet. Ah, kommt mir bekannt vor, aus Reiseberichten anderer HRP-Wanderer.
        Dort frage ich nach einem Bett für eine Nacht und bekomme auch problemlos ein Zimmer.
        Für 110€ die Nacht!!! Puh! So viel habe ich auf der ganzen 5-Wochen-Tour nicht ausgegeben.
        Was solls.

        Den Nachmittag verbringe ich nun damit, mein Zelt quer durch das Zimmer vom Sicherungskasten zur Nachttischlampe zum Trocknen zu spannen. Ich wasche meine Reisegarderobe. Und natürlich mich!
        Dann kommt der Orga-Teil. Ich habe meine Rückreise noch nicht gebucht, da ich nicht wusste, wann ich von wo aus zurückreisen würde. Nun brauche ich einen Flug von Barcelona und eine Busverbindung dorthin. So ein mobiles Internet ist schon genial!
        Abends esse ich unten im Hotel - sehr lecker!
        Die Nacht ist nicht so erholsam, unter meinem Zimmer befindet sich offensichtlich die Küche. Bis spät in die Nacht klingt es dort wie Tellerschlacht, und schon in frühester Morgenstunde wieder.
        Ich bin also früh aus den Federn, packe mein Habe nun trocken wieder in den Rucksack, sortiere dabei Gefahrgut wie Shampoo und Nagelschere, Powerbank und Trekkingstöcke, Zeltheringe und Gaskocher, Messer und Microspikes zweckdienlich an. (Ich will meinen ganzen Rucksack als Handgepäck mitzunehmen versuchen. Hochriskant, ich weiß. Er dürfte aber nun nicht mehr als 8 kg wiegen.)

        Als Erster stehe ich an der Rezeption, als die öffnet zahle ich sofort, dann bin ich Erster und Einziger am Frühstücksbuffet, so früh morgens, um 8:00 Uhr. Innerhalb von 20 Minuten verputze ich 3 Croissants mit Butter und Käse, 4 Schokocroissants, ein halbes Tablett Melonenscheiben, 3 Gläser O-Saft und 4 Tassen Kaffee.

        Die Rückreise verläuft wie am Schnürchen. Ich halte den kleinen Minibus nach Ordino an, zahle 1,50€ für die 20 Min. Fahrt, warte dort 15 Min. auf den Bus nach Andorra la Vella, zahle für 25 Min. Fahrt noch einmal 1,85€. Mache dem Fahrer klar, dass ich zum großen Busbahnhof will, um einen Bus nach Barcelona zu nehmen. Er macht mir klar, dass er da nicht vorbeifährt, aber auch, wo ich aussteigen soll und wie ich dann in wenigen Fußminuten dorthin komme.
        Hier habe ich noch 1 Std. Zeit, dann steige ich in einen Direktbus zum Flughafen nach Barcelona, ca. 3,5 Std. Fahrt, 34€.
        Dort steige ich wohl am falschen Terminal aus (mit allen anderen), aber sofort kommt ein Transfer-Shuttle und bringt mich zum T2.
        Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich das Wagnis mit dem Handgepäck eingehen soll. Ich habe aber noch genug Zeit, dass ich im schlimmsten Fall noch die Prozedur durchziehen könnte, den Rucksack aufzugeben.
        Ich versuche es. Bei mir piept der Körperscanner. Hosenknopf oder so. Der Rucksack mit all den hochgefährlichen Sachen aber gleitet problemlos durch die Röntgenkontrolle. Yeah!
        Mit Lufthansa fliege ich 20 Min. verspätet nach Frankfurt, dort direkt vom Nachbargate mit ebenfalls 20 Min. Verspätung nach Hamburg. Dort lande ich fast pünktlich und bin 1,5 Std. später zu Hause. Die gesamte Rückreise hat rund 12 Stunden gedauert, von oben in den Pyrenäen bis hier in die Pampa außerhalb von HH. Nicht schlecht.




        Die folgenden beiden Tage werde ich auf meiner Couch sitzen, alle Viere von mir strecken, ununterbrochen futtern und die Fortsetzung der HRP im Oktober planen. Hoffentlich schneit es nicht zu früh dort oben!
        Zuletzt geändert von Meer Berge; 19.11.2018, 21:27.

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        • Meer Berge
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          • 10.07.2008
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          Zitat von ticipico Beitrag anzeigen
          Hier gibt es sogar eine Seite, auf der Du Deine Steinbock-Beobachtung melden kannst (inkl. Seite und Farbe der Ohrmarke )
          Ich habe heute eine Antwort bekommen von meiner Steinbock-Beobachtungs-Meldung.
          Wenn ich das aus dem Französischen richtig verstehe, ist der mit der gelben Ohrmarke ein 7 Jahre alter Bock, der in der ersten Aussetzungsaktion am 30. Juli 2014 in den Pyrénées ariégeois freigelassen wurde.
          Sie bitten mich, ihnen die gemachten Fotos zu senden.

          Vielen Dank noch einmal für den Link!


          Original:

          Bonjour,

          Merci beaucoup pour la transmission de votre observation de bouquetin du mois d’août.
          Vous serait-il possible de me transmettre l’ensemble des photos que vous avez pu prendre des animaux via wetransfert ou autre ?
          Concernant les photos de l’animal que vous nous avez déjà transmises. Il s’agit d’un bouc âgé aujourd’hui de 7 ans et issu du premier lâcher dans les Pyrénées ariégeoises du 30 juillet 2014.
          En vous remerciant de votre intérêt pour ces animaux et le programme de réintroduction.

          Bonne soirée,
          Jordi Estèbe

          Parc naturel régional des Pyrénées Ariégeoises
          Pôle d'activités - Ferme d'Icart
          09240 MONTELS
          Tel. : 05 61 02 71 69 / 07 89 29 12 59
          Fax. : 05 61 02 80 23
          j.estebe@parc-pyrenees-ariegeoises.fr
          www.parc-pyrenees-ariegeoises.fr

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          • SiSler
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            • 16.12.2013
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            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
            Als ich hier in dieser herrlichen Landschaft sitze und mich umsehe, kann ich mir wieder gar nicht vorstellen, morgen nicht mehr in den Pyrenäen zu wandern, sondern nach Hamburg zu fliegen.

            ... ...

            Die folgenden beiden Tage werde ich auf meiner Couch sitzen, alle Viere von mir strecken, ununterbrochen futtern und die Fortsetzung der HRP im Oktober planen. Hoffentlich schneit es nicht zu früh dort oben!
            ... oh ja .. wie sehr kenne ich das Gefühl, dem Ende einer Tour angekommen zu sein und es sich unwillkürlich die Frage stellt "war es das jetzt wirklich?" / "was soll ich eigentlich daheim?" .. ich habe nicht wirklich Lust, aber Pflicht(bewusstsein) mich dem Alltag wieder hingeben zu müssen. Nach aller Freude und Faszination ist das immer so ein "hohler" Moment für mich .. auch die Heimreise, trotz Freude des Erlebten, eher trauriger Natur (da sind auch schon Tränchen geflossen).

            Nochmals DANKE für die Mitnahme, deinem wunderbaren "Tagebuch" und der daraus entspringenden Inspiration .. HRP, ich hoffe, ich darf auch mal auf dir wandeln


            Herzliche Grüße und *DaumenDrück* für Oktober .. bin gespannt!

            “I only went out for a walk and finally concluded to stay out ... for going out, I found, was really going in”
            (John Muir)

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            • codenascher

              Alter Hase
              • 30.06.2009
              • 4977
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              Hallo Sylvia,
              Vielen Dank für diesen schönen und inspirierenden Reisebericht. Ich freue mich schon, wenn du deine Wanderung abschließt und davon berichtest.
              Ich habe deinen Bericht erst gesehen, als du bereits auf Seite 4 angekommen bist, dadurch hatte ich jetzt einige Stunden über die letzten Tage dazu genutzt ein für mich gänzlich unbekanntes Tourengebiet zumindest am Monitor kennen zu lernen.
              Viele Grüße und Merci
              Sven

              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

              meine Weltkarte

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              • Meer Berge
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                Zitat von SiSler Beitrag anzeigen
                (da sind auch schon Tränchen geflossen)
                Oh ja, das kenne ich auch ...

                Vielen Dank für deine Anteilnahme und dein Mitgefühl!

                Liebe Grüße,
                Sylvia

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                  Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                  Ich habe deinen Bericht erst gesehen, als du bereits auf Seite 4 angekommen bist,
                  Sind das schon vier Seiten!?
                  Naja, waren ja bisher auch schon über 4 Wochen.


                  Vielen Dank, Sven!
                  Freut mich sehr, wenn dir der Bericht gefällt!
                  Die Pyrenäen wären sicher auch was für dich.
                  Ich wollte als Abwechslung zu den nass-kalten Touren der letzten Jahre mal eine trockenere, wärmere Region - hat ganz gut funktioniert.

                  Liebe Grüße,
                  Sylvia

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                  • Feurio
                    Dauerbesucher
                    • 16.06.2009
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                    AW: [FR] [ES] [AND] Pyrenäen - HRP "light"

                    Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                    Hallo Sylvia,
                    Vielen Dank für diesen schönen und inspirierenden Reisebericht. Ich freue mich schon, wenn du deine Wanderung abschließt und davon berichtest.
                    Ich habe deinen Bericht erst gesehen, als du bereits auf Seite 4 angekommen bist, dadurch hatte ich jetzt einige Stunden über die letzten Tage dazu genutzt ein für mich gänzlich unbekanntes Tourengebiet zumindest am Monitor kennen zu lernen.
                    Viele Grüße und Merci
                    Sven
                    Das ging mir ganz genauso. Herzlichen Dank für diesen schönen Bericht!
                    Für mehr Natur vor der Haustür!

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                    • FatmaG
                      Erfahren
                      • 14.03.2013
                      • 233
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                      AW: [FR] [ES] [AND] Pyrenäen - HRP "light"

                      Hallo Sylvia,

                      Das ist Balsam für die Seele!

                      Jetzt durfte ich 33 Tage lang mit dir wandern, entdecken, schwelgen, lachen, träumen und zu guter Letzt auf dem Sofa das Fernweh erleben...

                      Ich freue mich sehr auf den zweiten Teil deiner Wanderung.
                      Und ich finde ja, mit HRP light untertreibst du maßlos (auch wenn ich natürlich den Beweggrund dazu verstanden habe ;) )...
                      Ein starkes Stück!

                      Danke!

                      FatmaG

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                      • Meer Berge
                        Fuchs
                        • 10.07.2008
                        • 2381
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: [FR] [ES] [AND] Pyrenäen - HRP "light"

                        Vielen Dank!
                        Freut mich sehr, wenn es euch gefällt!


                        Zitat von Feurio Beitrag anzeigen
                        Herzlichen Dank für diesen schönen Bericht!
                        Zitat von FatmaG Beitrag anzeigen
                        Und ich finde ja, mit HRP light untertreibst du maßlos

                        Naja, ich habe halt alle die Pässe auslassen müssen, die als die wirklich schwierigen Stellen gelten.
                        Daher hatte ich schon überlegt, ob ich mir HRP überhaupt auf die Fahne schreiben kann.
                        Andererseits habe ich mich doch so gut es ging an den Hauptkamm gehalten und mich dann dafür entschieden, meine Route eben HRP light zu nennen.
                        Tut mir natürlich leid für alle, die gerade auf diese "Highlights" gespannt waren.
                        Vielleicht schaffe ich es nächstes Jahr, sie kombiniert mit anderen Strecken nachzuholen.
                        Ich hätte riesig Lust dazu!

                        Viele Grüße,
                        Sylvia

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                        • Babsbara
                          Erfahren
                          • 26.06.2013
                          • 169
                          • Privat

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                          AW: [FR] [ES] [AND] Pyrenäen - HRP "light"

                          Was für ein schöner, wärmender Bericht! Herzlichen Dank dafür!

                          Und fast mit am besten hat mir deine Völlerei gefallen

                          Auf die Fortsetzung bin ich ebenso gespannt wie meine Vorschreiberlinge.

                          LG,
                          Babs

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                          • Meer Berge
                            Fuchs
                            • 10.07.2008
                            • 2381
                            • Privat

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                            Fehlstart

                            Sechs lange Wochen muss ich nun zu Hause ausharren
                            und Geld verdienen für den 2. Teil der Tour.
                            Ich beneide all jene, die es irgendwie schaffen, all diese Fernwanderwege an einem Stück zu laufen.
                            Und die HRP ist von denen ja nur ein kleiner mit unter 1000 km.

                            Meinen Rucksack packe ich eigentlich gar nicht aus.
                            Natürlich wasche ich meine paar Klamotten und putze die Ausrüstung.
                            Dann steht der Rucksack wieder bereit und wartet.
                            Es gibt nichts an der Ausrüstung, was ersetzt oder repariert werden müsste, alles noch prima in Ordnung.
                            Nur das Profil der Schuhe ist deutlich flacher. Sie sollen mich aber doch bis ans Mittelmeer tragen.
                            Da bin ich etwas - abergläubisch?
                            Für den Herbst packe ich allerdings eine wärmere Fleecejacke ein, eine wärmere Leggins und eine wärmere Daunenjacke.
                            Sonst bleibt alles gleich. Handschuhe und Mütze waren im Sommer auch dabei.

                            Ich schaue mir die Fotos der bisherigen Strecke an und sortiere.
                            Die Karten liegen aufgefaltet quer durch mein Zimmer. So habe ich ständig den Blick in die Pyrenäen.

                            Ich verfolge die ganzen 6 Wochen lang den Wetterbericht der Pyrenäen.
                            Wird es schneien, bevor ich Anfang Oktober starten kann?
                            Wie werden die Temperaturen sein?
                            Wird es eher südfranzösisch oder eher hochalpin?

                            Ich warte mit der Buchung von Flügen, Bus und Unterkunft bis gut eine Woche vor Ferienbeginn.

                            Die Zeichen stehen gut, ich buche einen Direktflug für den 1.10.2018 mit ryanair nach Barcelona, einen Bustransfer nach Andorra la Vella und dort eine Unterkunft für eine Nacht. Hier muss ich Gas kaufen.
                            Ich will dann am nächsten Tag früh über Ordino nach El Serrat zurück und dort gleich meine Tour fortsetzen.
                            In Andorra la V. ist es viel günstiger zu übernachten als oben in El Serrat.

                            Am Tag vor meiner Abreise sieht der Wetterbericht von Wetteronline für Andorra la V. (1011m) so aus:




                            Yeah!
                            Tagsüber werden es also 1000 m höher vermutlich super Wandertemperaturen sein, nachts aber ganz schön frisch.


                            Am Montag, 1. Oktober um 6:30 steige ich hier in den Bus. Der fährt eine eigenartige Route. Es stellt sich heraus, eine Straße ist gesperrt.
                            Dennoch bekomme ich Regional- und U-Bahn und bin etwas über 2 Stunden vor Abflug am Flughafen.
                            Diesmal gebe ich meinen Rucksack wieder als Gepäck auf, mit der Verpflegung für einige Tage übersteigt er die Handgepäcklimits.
                            Im Flughafen ist es rappelvoll!
                            Schon bevor die Schalter bei Ryanair öffnen und vor meinem Eintreffen hat sich eine Schlange durch das halbe Gebäude mit mehreren Serpentinen gebildet.
                            Ich muss erstmal herausfinden, wo das Ende ist.
                            Den Rucksack packe ich in 2 Gelbe Säcke und verschnüre sie mit meiner roten Kordel gegen Beschädigung unterwegs.
                            Ich warte ewig, komme endlich am Schalter an, muss dann aber noch zum Sperrgepäck.
                            Wonach das entschieden wird bleibt mir schleierhaft, mal nehmen sie ihn so, mal ist er Sperrgepäck.
                            Dort wieder eine Schlange.
                            Endlich bin ich hier meinen Rucksack los und gehe zur Security.
                            Krass!
                            Auch hier wurden schon jede Menge zusätzliche Absperrbänder im Zickzack aufgestellt, um die Warteschlange kompakt zu falten.
                            Mittlerweile drängt die Zeit.
                            Eine Durchsage verkündet, dass es zu "längeren Wartezeiten" kommt.
                            Es geht Schrittchen für Schrittchen voran.
                            Langsam werden die Leute nervös. Ich auch.
                            Mein Flieger wird aufgerufen.
                            Ich versuche mit einem Einweiser zu verhandeln, ob ich nicht irgendwie schneller hier durch käme.
                            Nein, das geht nicht, die anderen wollen ja auch alle schneller hier durch.
                            Es dauert und dauert und dauert.
                            Schließlich bin ich 15 Min. vor Start durch den Check und sprinte los Richtung Gate.
                            Als ich angekeucht komme, ist es gerade schon geschlossen. Das Flugzeug steht da noch.
                            Ob ich nicht ...
                            Nein, geht nicht. Pech gehabt.
                            Und jetzt?!
                            Ja, da müsste ich zum Service in der Halle gehen.
                            Da war ich natürlich auch nicht alleine.
                            Ja, wenn ich meinen Flug verpasse, bin ich halt selbst schuld. Da ist auch nix mit Umbuchen.
                            Da muss ich mir eben einen neuen Flug buchen.
                            Aber in den nächsten 2-4 Tagen sei da nichts zu machen.
                            Beginn der Herbstferien in 4 Bundesländern rund um den einzigen Flughafen Hamburg.
                            Ich bin natürlich stinksauer, schließlich war ich rechtzeitig am Flughafen.
                            Wenn die das nicht gebacken kriegen, den für sie ja wohl zu erwartenden Ansturm abzufertigen

                            Nützt jetzt aber alles nichts. Ich stehe in HH und habe keinen Flug.
                            Erstmal muss ich jetzt meinen Rucksack wiederbekommen.
                            Der wurde tatsächlich wieder ausgeladen.
                            Erstaunlich, wie die das so schnell schaffen, aus den Bergen von Gepäck ein bestimmtes Stück so schnell herauszusuchen.
                            In der Zeit hätte ich doch sicher besser selbst einsteigen können!

                            Der Rucksack ist jedenfalls da.
                            Ich setze mich irgendwo hin und versuche per Handy direkt hier am Flughafen einen neuen Flug zu bekommen.
                            Das wird aber nichts. Alles ziemlich unübersichtlich, und heute ist tatsächich kein Platz mehr zu bekommen.
                            Wütend, sauer und enttäuscht mache ich mich also wieder auf den Weg nach Hause.

                            Hier hänge ich mich gleich an den PC und recherchiere neue Flüge.
                            Ich finde glücklicherweise doch welche für die nächsten Tage, nicht erst Ende der Woche.

                            Eigentlich wäre ich jetzt schon in Barcelona!
                            Ich suche mir zähneknirschend die am wenigsten schlechte Verbindung und buche neu.
                            Diesmal einen Lufthansa-Flug. Ziemlich teures Vergnügen.
                            Außerdem geht der schon morgen früh um 6, so früh komme ich mit ÖPNV nicht zum Flughafen.
                            Ich muss also mal wieder abends hinfahren und im Flughafen übernachten. Nicht meine Lieblingsübung.

                            Dann versuche ich Busticket und Unterkunft umzubuchen.
                            Auf mein Anschreiben an die Busgesellschaft bekomme ich keine Reaktion.
                            Das Hotel hat ein Einsehen und ich kann ohne zusätzliche Kosten meine Übernachtung um einen Tag verschieben.
                            Wenigstens das klappt.

                            Ich verdödel den Rest des Tages und mache mich abends erneut auf den Weg zum Flughafen.
                            Zuletzt geändert von Meer Berge; 24.11.2018, 10:52.

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                            • Meer Berge
                              Fuchs
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                              Neustart


                              Gegen 10 Uhr abends steige ich also heute zum 2. Mal in den Bus nach HH.
                              Am Bahnhof lese ich auf der Anzeige, dass der Regionalzug ausfällt.
                              Na großartig, das beginnt ja wieder gut.
                              30 Min. später fährt der nächste und kommt auch tatsächlich.
                              Um halb 12 komme ich am Flughafen an.
                              Hier erfahre ich, dass von der S-Bahn aus zwischen 00:00 und 04:00 kein Zugang zu den Terminals ist.
                              Da habe ich ja gerade noch einmal Glück.
                              Hätte ich den letzten Bus von zu Hause aus genommen, hätte ich wohl die Nacht sogar hier an der Haltestelle verbringen müssen?
                              Das ist jedenfalls neu. Sonst bin ich meist nach Mitternacht hier angekommen und habe im Terminal übernachtet.

                              Im Terminal oben ist es total leer. Ein Putzwagen fährt noch den Boden ab, sonst ist niemand hier.
                              Ob die hier oben schließen? Gab es auch schonmal.
                              Ich mache es mir halbwegs bequem und erwarte mehr oder weniger, dass man mich rauswirft.
                              Doch niemand stört mich, und ich bleibe tatsächlich der einzige "Übernachtungsgast".
                              Schlafen kann ich trotzdem nicht gut, obwohl man dem Flughafenausstatter lassen muss, dass er bei den Bankreihen freundlicherweise die Armlehnen weggelassen hat.

                              Um 4:15 bildet sich schon eine Schlange an den ersten Schaltern.
                              Ich packe den Rucksack wieder in einen Müllsack, verschnüre alles und stelle mich bei Lufthansa an.
                              Um 4:30 öffnet der Schalter, um 5:00 bin ich eingecheckt. Diesmal ohne Sperrgepäck.
                              Auch an der Security ist schon eine Schlange, aber viel kürzer als gestern.
                              Ich bin recht schnell durch und habe nun Zeit erstmal zu frühstücken.

                              Der Rest der Anreise verläuft glatt.
                              In München muss ich umsteigen, und als ich sicher bin, dass ich den Anschlussflug bekomme, buche ich mir ein neues Busticket nach Andorra.

                              Ich fliege bei herrlichem Wetter über die Alpen.
                              Es hat frisch geschneit, wohl bis auf 1500m runter.













                              Wie sieht es wohl in den Pyrenäen aus?
                              Davon sehe ich nicht viel, es ist ziemlich dunstig.

                              Um 15:30 setzt mich der Busfahrer direkt vor meinem Hotel d´Isard ab. Das ist mal Luxus!
                              Einchecken, Zimmer beziehen, gleich wieder los.
                              Essen! Ich bin halb verhungert.
                              Dann Gas kaufen.
                              Das ist hier kein Problem, es gibt mindestens 2 große Outdoor-Läden.
                              Im Viladomat gibt es alles, was das Gaskocher-Herz begehrt.
                              Ich kaufe gleich eine 470er Kartusche, denn unterwegs werde ich wohl nirgendwo nachkaufen können.
                              Eine Runde laufe ich noch durch die Einkaufsstraßen von Andorra la Vella und mache einen Abstecher in die Altstadt - naja.
                              Nicht schön, aber praktisch.
                              Das Abendessen im Hotel ist sehr lecker!
                              Danach falle ich müde ins Bett.
                              Zuletzt geändert von Meer Berge; 24.11.2018, 14:04.

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                              • ticipico
                                Erfahren
                                • 18.10.2016
                                • 262
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                                Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                ... Im Flughafen ist es rappelvoll! ... Schlange ... wieder eine Schlange ... "längere Wartezeiten" ... nervös ... Es dauert und dauert und dauert ... schon geschlossen ... stinksauer ... zähneknirschend ... im Flughafen übernachten ... verdödel den Rest des Tages ...
                                Das sind doch wahre zivilisatorische Abenteuer. Mein Beileid. Trost: Es konnte nur noch besser werden .
                                „Wie komm ich am besten den Berg hinan? Steig nur hinauf und denk nicht dran!“ – Friedrich Nietzsche

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                                • Meer Berge
                                  Fuchs
                                  • 10.07.2008
                                  • 2381
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                                  Ja, besser wurde es dann glücklicherweise.
                                  Aber erstmal war es natürlich extrem ärgerlich. Und extrem teuer.

                                  Das war das 2. Mal in meiner Reise-Geschichte, dass ich einen Re-Start machen musste.
                                  Beim 1. Mal war es eine Reise nach Neufundland, bei der aber das Flugzeug wegen technischen Defektes ausgefallen war.
                                  Daher wurde ich da anstandslos umgebucht auf einen Flug einen Tag später, auch so früh am Morgen. Aber ich bekam ein Taxi bezahlt.

                                  Bei solchen Solo-Reisen, wo auch noch ein bisschen zeitliche Luft ist, geht das ja noch.
                                  Aber was ist, wenn ich eine Gruppenreise gebucht hätte und die Gruppe dann natürlich nicht auf mich warten würde?
                                  Das wäre ja erst recht äußerst blöd!

                                  Jetzt bin ich ja glücklicherweise in den Pyrenäen angekommen, wenn auch einen Tag verspätet.

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                                  • Meer Berge
                                    Fuchs
                                    • 10.07.2008
                                    • 2381
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                                    Mittwoch, 3.10.2018 (insgesamt der 34. Wandertag, der 1. Wandertag der Herbsttour)
                                    Andorra la Vella -> El Serrat -> Cabana de Sorteny
                                    15 km /1600 \900
                                    7:45 Std. unterwegs


                                    Heute geht es endlich wieder rauf in die Berge!
                                    Die Rezeption des Hotels öffnet erst um 7:30, früher gibt es auch kein Frühstück.
                                    Als das Buffet geöffnet wird, habe ich schon gepackt und gezahlt.
                                    Die Auswahl an heißen und kalten Platten ist prima, aber ich muss wieder einmal Druckbetankung machen, um den nächsten Bus nach Ordino zu bekommen und dann den Anschluss nach El Serrat (1x stündlich).

                                    Um 9:20 kann ich in El Serrat loslaufen! Endlich geht es weiter!
                                    Hier habe ich vor gut 6 Wochen die Tour unterbrechen müssen.

                                    Das Wetter ist super, wenn es auch noch recht schattig ist hier.
                                    Ein Nachteil der Herbstwanderung: Die nutzbare Tageslänge ist deutlich eingeschränkt.
                                    Dort im Hotel el Pradet habe ich im Sommer die letzte Nacht verbracht.




                                    Ohne mich hier aufzuhalten gehe ich gleich los.
                                    Es geht hinter den Häusern einen Steig entlang, der ein wenig vermüllt ist, sonst aber schön, und die Straße meidet.
                                    Die laufe ich nur ein paar Meter und biege sofort wieder rechts ab. Ich steige über einen Pfad, dann über Schotterstraße ein paar Serpentinen hinauf (die Abkürzung verpasse ich) und gelange zum Botanischen Garten des Sorteny-Tales. Das ist für seine Blumenvielfalt berühmt.
                                    Blumen blühen jetzt im Oktober jedoch nicht mehr viele.
                                    Ob deshalb diese Eisen-Skulptur hier aufgestellt wurde?




                                    Die Refugi de Sorteny ist geschlossen, wie fast alle Refugis jetzt im Herbst.
                                    Ich folge den rot-gelben Markierungen eher als der als HRP in meiner Karte eingetragenen Route.
                                    Die Richtung ist dieselbe, das Ziel auch.
                                    Als ich in die Sonne komme, wird es warm und ich ziehe die Fleecejacke aus.
                                    Oberhalb der Bäume wird es jedoch so windig, dass ich sie wieder anziehe und sogar ihre Kapuze aufsetze.







                                    Schließlich erreiche ich die letzten Serpentinen zum Coll de la Mina (Collada dels Meneres).




                                    Nach 3 Std. habe ich die 1200 Hm erklommen.







                                    Da komme ich her:



                                    Da will ich hin:



                                    Beim Abstieg halte ich mich an das Buch und die HRP in meiner Karte und biege am See rechts ab, statt den rot-gelben Markierungen weiter zu folgen.
                                    Ich denke, der rot-gelbe Weg wäre einfacher gewesen.
                                    Die HRP verläuft erst schön über Wiesen und Geröll, dann ein Stück steil runter und dann endet der Pfad in sumpfigem Gelände. Querfeldein geht es weiter durch nasse Wiese, dann am Hang entlang auf einem ziemlich überwucherten Pfad wieder bergauf.
                                    Schließlich erreiche ich die Refugi Coms de Jan. Ich gehe aber nicht ganz hinauf. Es ist erst früher Nachmittag und ich beschließe, noch in die nächste Etappe hineinzulaufen.
                                    Erst geht es leicht über Wiese hinauf, dann immer steiler ins Geröll hinein.




                                    Drüben geht es ziemlich steil und direkt wieder runter.







                                    Schließlich macht der Pfad einen scharfen Linksknick, verläuft noch etwas am Hang entlang und dann erreiche ich die Cabana Sorda um 17 Uhr.
                                    Mit mir erreicht auch der Schatten des Berges die Refugi.
                                    Die Tage sind jetzt wirklich deutlich kürzer als im Sommer!
                                    Gleichzeitig wird es auch sofort ganz schön kalt.
                                    Das Gelände ist zum Zelten nur mäßig geeignet. Entweder steil, sumpfig oder felsig/steinig. Sehr windig ist es auch.
                                    Ich beschließe, heute in der Cabana zu übernachten.
                                    Sie scheint gerade renoviert zu sein, ist recht sauber und aufgeräumt, hat große Fenster für viel Licht.
                                    Hinter der Hütte ist sogar ein richtiges Toilettenhäusle













                                    Ich erledige den Haushalt: Matratze ausrollen und aufblasen, Schlafsack auspacken und aufschütteln, die Küche einrichten, Wasser holen. Der Zulauf des Brunnens ist schon abgeklemmt. Der Abfluss des Sees führt gerade so viel Wasser, dass ich meinen Wasserbeutel füllen kann.

                                    Im Sommer habe ich einige Tage gebraucht, bis ich so richtig essen konnte, heute habe ich sofort den ganzen Tag Hunger gehabt. Ich bin schon wieder voll drin!
                                    Dann koche ich, esse, schreibe Tagebuch und verkrümel mich in meinen warmen Schlafsack.

                                    Herrlich, wieder draußen und unterwegs zu sein!
                                    Zuletzt geändert von Meer Berge; 24.11.2018, 15:58.

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                                      • 16.12.2013
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                                      Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                      Herrlich, wieder draußen und unterwegs zu sein!
                                      ... und meinereins findet es genauso herrlich nun auch dem zweiten Teil - der dich hoffentlich bis zum Mittelmeer bringt - folgen zu dürfen. Vorweg schonmal Dank für die Fortsetzung

                                      Gruß
                                      “I only went out for a walk and finally concluded to stay out ... for going out, I found, was really going in”
                                      (John Muir)

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                                        • 10.07.2008
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                                        Donnerstag, 4.10.2018, Tag 35 / 2
                                        Refugi de Cabana Sorda -> Etang de Pedoures
                                        15 km /800 \950
                                        8:10 unterwegs


                                        Die ganze Nacht hat es draußen feste gestürmt.
                                        Das war die richtige Entscheidung, hier drinnen zu übernachten.
                                        Jetzt ist draußen kein Wölkchen am Himmel und der Wind hat sich gelegt.
                                        Erst um 9:20 breche ich auf. Von gestern spüre ich leichten Muskelkater.
                                        Als die Sonne über den Berg schaut, ist es so warm, dass ich gleich in Shorts und Shirt laufe.
                                        Nach einem Besuch der Örtlichkeit (wenig Büsche hier) mache ich mich auf den Weg zum ersten Pass.




                                        Von der Cabana geht es ein wenig hinunter, das Tal kommt mir aber freundlicherweise entgegen.
                                        Am Bach treffe ich den Weg, der von unten kommt.
                                        Nun geht´s durch Schatten und dann Sonne hinauf zum Port d´Incles.




                                        Viel blüht jetzt nicht mehr, aber ein auffälliges Blümchen treffe ich bis auf 2000 m Höhe immer wieder:




                                        Erst halte ich es für Herbstzeitlose, stelle aber nun fest, dass es wohl der Pyrenäen-Herbstkrokus ist.

                                        Vom Coll d´Incles habe ich einen herrlichen Blick hinunter auf die Fontargenta-Seen, zwischen denen ich gleich durchlaufen werde.




                                        Herrliches Licht und starke Farben bietet der Herbst.










                                        Um den letzten der Seen laufe ich ein Stück herum, dann an seinem Abfluss fast auf einer Höhe bleibend am Hang entlang.
                                        Ein herrlicher Weg bisher! Wenig anstrengend und landschaftlich toll!
                                        Dann biege ich mit dem Pfad vom Bach weg nach rechts ab und laufe weit oberhalb des Aston-Tales in die Berge hinein.
                                        Dieser Abschnitt heißt Sentier de Contrebandiers, Schmugglerpfad.




                                        Bald geht es ins Geröll, doch der Pfad findet gut hindurch.
                                        Etwas bergab und bergauf und ich gelange an den kleinen See Laquet.




                                        Hier geht es links zur Refuge du Rulhe, dem "offiziellen Etappenziel" dieses Abschnittes.
                                        Ich will aber weiter, es ist noch früh.
                                        Daher wende ich mich nach rechts, laufe am Laquet entlang und erreiche den größeren Etang d´Estagnol.
                                        Das Laub der Blaubeerbüsche färbt sich rot.




                                        "The climb to Etang de Joclar is extremely steep an requires a little care", schreibt Ton Joosten.
                                        Das ist der Schutthang da vorne rechts vom Felsen.

                                        Der Hang ist wirklich recht steil, aber es geht ein super angelegter Pfad hinauf, der gar nicht steil ist, sondern lieber ein paar Zickzacks mehr macht.
                                        Außerdem bin ich hier auf einem GR, den rot-weißen Markierungen ist leicht zu folgen.

                                        So komme ich also tatsächlich recht entspannt da hoch.
                                        Ein schöner Blick zurück beim Aufstieg:




                                        Der graue Fleck im Hintergrund auf den Wiesen ist die Refuge du Rulhe.

                                        Am Ufer des Etang de Joclar geht es entlang, immer auf und ab.




                                        Durch Fels- und Bouldergelände steige ich noch einmal ein Stück hoch und erreiche den Collada de Juclar.
                                        Von hier habe ich einen herrlichen Blick über die Estanys de Juclar auf andorranischer Seite.




                                        Zu denen steige ich jedoch nicht hinunter, sondern es geht noch weiter nach oben zum




                                        Steil und geröllig geht es hinunter zum nächsten See.
                                        Um den Etang Haut de l´Albe läuft wieder ein schöner Balkonweg ein Stück über dem Ufer.
                                        Erst am Schluss steigt der Weg durch einiges Geröll fast ans Ufer hinunter.




                                        Ich folge dem Abfluss des Sees und erreiche über steile, geröllige Hänge den Etang Bas de l´Albe.
                                        Der markierte Weg führt am jenseitigen Ufer entlang durch viel großes Blockzeug.
                                        Warum? Am diesseitigen Ufer führt ein kürzerer Pfad über Wiese und ein paar Felsen ebenfalls zum Abfluss.
                                        Ich probiere den direkteren, unmarkierten Weg und finde ihn wirklich gut.




                                        Am Bach aus diesem See entlang erreiche ich den großen Etang de Couart.

                                        Das sich herbstlich verfärbende Gras zeigt schön den Zustand des Bodens an.
                                        Rötlich heißt hier sumpfig.







                                        Am Ende des Sees steige ich durch das Blockgelände leicht abwärts, dann biege ich nach rechts ab und muss durch Felskram wieder ein Stück hochsteigen. Sieht etwas aus, als hätte hier ein Riese seine Bauklötze ausgekippt.
                                        Danach geht es in eine sumpfige Senke hinunter. Weil mich hier nun der Abendschatten der Berge rundum einholt, wird es ziemlich frisch und ich beeile mich weiterzukommen. Der Pfad verliert sich in der Ebene immer wieder, ich muss ein wenig suchen, es gibt einige Wasserläufe zu queren.




                                        Jenseits geht es wieder auf einen breiten Rücken hinauf, von wo aus ich auf den Stausee Etang de Pedoures hinuntersehen kann. Den hatte ich mir als Tagesziel ausgesucht. Er liegt 2 Std. über l´Hospitalet-pres-l´Andorre. Auf dem Weg hinunter würde es vermutlich nicht viele Zeltmöglichkeiten geben.




                                        Als ich am See ankomme, finde ich ihn aber nicht so schön.
                                        Ich sehe auf der Karte noch einen See etwas tiefer liegen. Der müsste auch gehen.
                                        Also laufe ich noch ein wenig weiter.
                                        Doch ich komme kaum um einen Felsbuckel herum, als ich eine wunderschöne Wiese finde, durch die der Bach aus dem See mäandert. Und Sonne ist hier auch noch! Die hätte ich unten am nächsten See nicht mehr. Vielleicht scheint sie hier sogar morgen früh her?

                                        Ich baue mein Zelt auf und bin zu Hause.




                                        Was für ein herrlicher Tag das war!
                                        Kein Wölkchen am Himmel!
                                        Fast kein Wind, nur an einigen exponierten Stellen.
                                        Wunderbare Landschaft!
                                        Der Pfad mal bequem, mal anstrengend, mal nicht vorhanden.
                                        All die schönen Seen!
                                        Der Herbst legt langsam seine Farben über Gras, Büsche und Bäume.
                                        Wie schön, wieder hier zu sein!

                                        Sobald die Sonne dann hinter dem Berg verschwunden ist, wird es kalt.
                                        Und schnell auch dunkel.
                                        Um 20:00 bin ich im Schlafsack verschwunden.
                                        Wenn alles gut geht, werde ich morgen den Pic Carlit sehen und übermorgen oben stehen!
                                        Zuletzt geändert von Meer Berge; 24.11.2018, 22:56.

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                                          • 10.07.2008
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                                          Zitat von SiSler Beitrag anzeigen
                                          ... und meinereins findet es genauso herrlich nun auch dem zweiten Teil - der dich hoffentlich bis zum Mittelmeer bringt - folgen zu dürfen.
                                          Hey, schön, dass du mitkommst!

                                          Viele Grüße,
                                          Sylvia

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