[CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Torres
    Freak

    Liebt das Forum
    • 16.08.2008
    • 30675
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

    Ich auch nicht
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

    Kommentar


    • blackteah
      Dauerbesucher
      • 22.05.2010
      • 777
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

      Mal wieder ein Weltklasse Bericht von dir!

      Unglaublich, was du immer für Touren machst. Ehrlich gesagt würde mich das "unwirtliche" Staatssystem schon von einer Reise abhalten . Sehr beeindruckend, dass du dich so souverän durchschlägst.

      Bin gespannt ob du wie "geplant" am Trekkingeinstiegspunkt ankommst

      Kommentar


      • d94
        Gerne im Forum
        • 29.04.2017
        • 97
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

        Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
        Ich vermute sehr stark daß meine Fahrt von Yining zurück in die Berge deutlich schwieriger und unentspannter werden wird, wie meine gestrige Reise in umgekehrter Richtung, von den Bergen nach Yining.
        Eine Verständnisfrage hätte ich an der Stelle: Warum bist du überhaupt so weit gefahren, wenn schon absehbar war dass die Rückkehr schwierig wird, und du eh fast am selben Platz weiter wolltest?

        Lag es an fehlenden Einkaufsmöglichkeiten?

        Kommentar


        • berniehh
          Fuchs
          • 31.01.2011
          • 2408
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

          Zitat von d94 Beitrag anzeigen
          Eine Verständnisfrage hätte ich an der Stelle: Warum bist du überhaupt so weit gefahren, wenn schon absehbar war dass die Rückkehr schwierig wird, und du eh fast am selben Platz weiter wolltest?

          Lag es an fehlenden Einkaufsmöglichkeiten?
          Wenn es nach den Schwierigkeiten der Anreise geht, wäre es vermutlich keinen großen Unterschied ob ich in Zhaosu geblieben wäre oder bis nach Yining gefahren bin. Ok, von Zhaosu wäre die Anreise zurück zum Trek zwar viel kürzer, aber nicht unproblematischer als von Yining.
          Wenn man davon ausgeht daß es in Zhaosu keine Unterkünfte für Ausländer gibt, würde ich vermutlich schon am ersten Abend, aber spätestens am nächsten Tag von der Polizei entdeckt und nach Tekes oder Yining zurückgeschickt worden.

          Die beiden Hauptgründe warum ich nach Yining gefahren bin, waren die Einkaufsmöglichkeiten und die Übernachtungskosten:
          Wenn es ums Essen geht bin ich wählerisch und setze da eher auf altbewährte Produkte, die ich immer mitnehme als auf neue und unbekannte Dinge.
          In Kleinstädten, wie Zhaosu, gibt es zwar Supermärkte und Lebensmittelläden, aber bestimmte Produkte, wie normales ungesüsstes Vollmilchpulver, Butter oder leckere aus Deutschland oder Australien importierte Müslisorten, habe ich nur in Großstädten wie Yining und Urumqi gefunden. Dafür fahre ich dann auch gerne mal 200 Kilometer zum Einkaufen.

          Zu den Übernachtungskosten kann ich sagen daß Hotelzimmer in China ziemlich teuer geworden sind.
          Bei meinem Budget kommen für mich in China nur noch Hostelübernachtungen im Schlafsaal in Frage und die findet man leider nur noch in Großstädten und teilweise vielleicht noch entlang der Haupttouristenrouten.
          Abseits davon oder in Kleinstädten allgemein mag es vielleicht auch Hostels geben, aber die nehmen keine Ausländer. Als Ausländer hat da man meistens keine andere Wahl als ein teures Hotelzimmer, falls es überhaupt Unterkünfte für Ausländer gibt.
          www.trekking.magix.net

          Kommentar


          • berniehh
            Fuchs
            • 31.01.2011
            • 2408
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

            Dritter Trekkingabschnitt


            Länge: 161,5 km
            Dauer: 15 Tage



            Anreise mit Hindernissen

            Zu meinem Wiedereinstiegspunkt sind es von Yining aus 250 Kilometer.
            Von der Entfernung klingt das zwar undramatisch, die Anreise hat aber stressvolle zwei Tage gedauert und so einiges an Nerven gekostet

            Im Hostel lerne ich einen chinesischen Studenten aus Shenzhen kennen, der in dem Hostel für einige Wochen als Aushilfe arbeitet. Er spricht zwar kaum englisch, dafür aber fast perfektes Deutsch. Er ist für einige Jahre in Deutschland zur Schule gegangen und plant demnächst wieder dorthin zurückzukehren, sobald er sein Visum hat.

            Er hat mir eine gute handgezeichnete Karte angefertigt, mit dem Verlauf der Straßen und die Ortsnamen in chinesischer Schrift zwischen Zhaosu und meinem Trekkingstartpunkt, inclusiv dem Namen des Stausees. Ich weiss zwar noch wie man da von Zhaosu aus hinkommt, kann es aber potenziellen Mitnehmern nicht erklären. Mit der Karte brauche ich nur auf die Ortnamen zeigen, was sich unterwegs als sehr hilfreich erweist.

            Eigentlich wollte ich ja den Bus nach Tekes nehmen und von dort aus per Anhalter weiter nach Zhaosu fahren.
            Einen Tag vor meiner Abreise habe ich meinen Plan jedoch geändert und entschieden doch mit dem Bus bis nach Zhaosu durchzufahren. Das sind 194 Kilometer und somit hätte ich den größten Teil der Anreise schon hinter mir. Die Fahrkarte kostet 42 Yuan, umgerechnet 5,60 Euro.

            Der Grund für meine Planändererung war ein Hostelmitarbeiter, der mir erzählt hat daß man als Ausländer doch nach Zhaosu reisen darf und am Checkpoint problemlos durchgelassen wird. Laut ihm soll es in Zhaosu sogar ein Hotel geben daß Ausländer aufnimmt.

            Diese Information hat allerdings nicht gestimmt und falls doch dann wahrscheinlich nur wenn man mit einer gebuchten Tour anreist.

            Am Checkpoint, 10 Kilometer vor Zhaosu, steht mir wieder die übliche Ausländer-Schikane-Prozedur bevor: Pass kontrollieren und fotografieren, ausfragen, rumtelefonieren, warten, nochmal Pass kontrollieren, nochmal rumtelefonieren und weiter warten.....
            Der Busfahrer und die anderen Passagiere sind sehr geduldig und müssen solange auf mich warten.
            Nach 30 bis 45 Minuten darf ich wieder zurück in den Bus und denke daß die Fahrt nun endlich weitergeht. Allerdings fahren wir nur einige Kilometer bis zu einem kleinen Polizeiposten, wo ich mitsamt Rucksack wieder aussteigen muss und von einem Polizeiauto in Empfang genommen werde, das mich nach Zhaosu reinfährt zu einem großen Polizeikomplex.

            Die Anschließende Befragung dauert zum Glück keine Stunden, wie beim letzten Mal. Diemal auch ohne Dolmetscher, sondern nur mir Smartphone Übersetzungsprogramm.
            Der Beamte verbietet mir meinen Trek fortzusetzen
            Ich muss jeden Tag im Hotel übernachten und das übliche blabla
            Hinzu kommt noch daß ich bei einer Weiterreise ab Zhaosu in eine sensitive Grenzregion kommen würde, wo Ausländer erst recht nichts zu suchen haben.
            Morgen früh muss ich wieder abreisen, zurück nach Tekes oder Yining

            Danach fährt der Beamte mich im Polizeiauto in die Stadtmitte, um ein Hotelzimmer für mich zu suchen.
            Schnell ist auch eins gefunden, allerdings beträgt der Zimmerpreis 180 Yuan, was mir zu teuer ist!
            Ich sage daß ich ein Bett im Schlafsaal will, bis 70 Yuan. Und wenn sie keine Schlafsääle haben, gebe ich mir auch mit ein kleines Plätzchen auf dem Dach oder im Hinterhof zufrieden, wo ich für wenig Geld mein Zelt aufschlagen kann. Ansonsten bleibe ich hier nicht!
            Der Beamte berät sich kurz mit der Rezeptionistin und verkündet mir daß campen nicht möglich ist, aber ich bekomme das Zimmer für 70 Yuan.
            Dann verkündet mir der Beamte daß er mir mit Guide sogar erlauben wird zurück in die Berge zu fahren. Dafür würde er mir maxumum 5 Tage hier in Zhaosu bewilligen. Er macht aber auch deutlich daß ich dann jeden Abend zurück im Hotel sein muss und auch jeden Abend ein Polizeibeamter ins Hotel kommen wird, um zu kontrollieren ob ich da bin
            Für die weiteren Nächte müsste ich dann den regulären Zimmerpreis zahlen.
            Dieses dubiose Angebot lehne ich natürlich ab!
            Allerdings muss ich dann morgen früh wieder abreisen und mich vor meiner Abfahrt nochmal bei der Polizei melden.
            Ausserdem darf bis zu meiner Abreise die Stadt nicht verlassen

            Als der Beamte endlich abhaut, gehe ich erstmal was essen. Etwas anderes kann man heute auch nicht mehr machen.......


            Zhaosu


            von den Temperaturen ist es in Zhaosu deutlich frischer als in Yining. Zhaosu liegt auf 1880 m Höhe, also 1200 m höher als Yining.
            Am Horizont sieht man den Tian Shan.


            Weil ich nicht schlafen kann, will ich um 1 Uhr nachts nochmal nach draußen zum rumspazieren.
            Als ich durchs Foyer Richtung Ausgang gehe, kommt der Security Typ angerannt, stellt sich mir in den Weg und sagt was auf chinesisch, was so klingt wie "du kannst jetzt nicht mehr nach draußen!"
            Ich war ja den ganzen Abend schon ziemlich angepisst, aber das hat bei mir das Faß zum überlaufen gebracht! Im ziemlich schroffen Ton fauche ich ihn auf deutsch an, "ich geh raus wenn ich es will!!!", drängel mich an ihm vorbei durch den Ausgang, baller die Tür hinter mir zu und rufe noch laut zurück, "Scheiß Saft-Land hier!", so laut daß man es sogar von den Nachbarhäusern hören kann

            Bei meinem Gang durch die nächtlichen Straßen kundschafte ich nebenbei noch gleich die Ausfahrstraße aus, die zu meinem Trekkingstartpunkt führt.
            Dabei werde ich doch tatsächlich von der Polizei beschattet!
            50 bis 100 Meter hinter mir fährt die meiste Zeit im Schrittempo ein Polizeiauto! Wahrscheinlich denken sie auch noch ich merke es nicht. Irgendwann dreht es zwar ab, aber dann steht an der nächsten Ecke schon ein anderes Polizeiauto bereit.

            Am nächsten Morgen melde ich mich natürlich nicht bei den Bullen, sondern beauftrage einen Taxifahrer mich die restlichen 55 Kilometer zu meinem Trekkingstartpunkt zu fahren.......


            wir verlassen Zhaosu - im Hintergrund der Tian Shan.

            Leider kommen wir nur 20 Kilometer weit, bis zum nächsten Checkpoint
            Die Beamten dort sind nicht sehr freundlich. Ich und mein Pass werden mal wieder abfotografiert, alle Daten registriert, dann wird rumtelefoniert und zum Schluss befohlen daß wir nach Zhaosu zurückfahren müssen

            Nach zwei Kilometern steige ich aus und der Fahrer fährt alleine zurück nach Zhaosu.
            Ich will mich tagsüber irgendwo in den Büschen verstecken um dann zu versuchen nachts ungesehen durch den Checkpoint zu wandern. Ein Umwandern ist nicht möglich, da der Checkpoint direkt hinter einer Brücke liegt, die über einen unfurtbaren Fluss führt.
            Dabei verliere ich auch noch meinen Reisepass!!!
            Ich suche eine Weile rum und laufe die Strecke zweimal ab, die ich seit Verlassen des Taxis gegangen bin, aber mein Reisepass bleibt verschwunden
            Wahrscheinlich wird er mir schon im Taxi aus der Hosentasche gefallen sein und das Taxi ist schon auf dem Weg nach Zhaosu

            Per Anhalter fahre ich zurück nach Zhaosu und melde den Verlust meines Passes der Polizei.
            Zum Glück dauert es nicht lange bis er wieder auftaucht, der Taxifahrer hatte ihn schon bei der Polizei abgegeben.

            Dann werde ich einen Straßenblock weiter zu einem anderen Revier gefahren, wo ich mal wieder die übliche Theatervorstellung über mich ergehen lassen muss: Zum gefühlt neunhundertneunundneunzigsten Mal wird mein Pass abfotografiert und alle Daten registriert.

            Anschließend fahren mich zwei Beamte im Polizeiauto zum Busbahnhof. Sie weichen auch nicht mehr von meiner Seite, bis ich im Bus nach Tekes drinsitze.
            Einer der Beamten bespricht noch kurz was mit dem Busfahrer. Ich weiss nicht was, aber vermutlich soll der Fahrer aufpassen daß ich unterwegs nicht wieder aussteige, oder es der Polizei melden falls ich es doch tue.

            Dann sitze ich also im Bus und fahre doch tatsächlich die 63 Kilometer zurück nach Tekes. Ankunft gegen Mittag.

            Am Busbahnhof engagiere ich einen Privatfahrer, der mich auf Schleichwegen zu meinem Trekkingstartpunkt fahren soll.
            Es gibt eine kurvige Straße durch die Hügel, die an Zhaosu und den anderen Checkpoint-Orten vorbeiführt, das meiste davon auf zum Teil übler Schotterpiste.

            Der Fahrer spricht kein Wort englisch, aber auf meiner selbstgezeichneten Karte zeige ich ihm wo ich hinwill und auf welcher Strecke ich dort hin will.
            Wir fahren auch sofort los und unterwegs steigt noch seine Tochter mit hinzu. Sie hat zwar ein Übersetzungprogramm auf ihrem Smartphone, aber leider nur ein sehr schlechtes, wo nur Kauderwelsch bei rauskommt. Die Verständigung bleibt während der Fahrt also schlecht.

            Ich habe zwar nicht auf die Uhr geschaut, aber wir waren bestimmt 5 bis 6 Stunden unterwegs.

            Auf dieser Nebenstrecke liegt ebenfalls ein Checkpoint. Aber zum Glück nur einer. Den habe ich umwandert. Einen Kilometer vorher bin ich ausgestiegen, von der Straße den Hang runter zum Fluss, den gefurtet und auf der anderen Seite den Hang wieder hoch zur Straße.

            Mein Fahrer ist durchgefahren zum Checkpoint und einen Kilometer dahinter hat er mich wieder aufgegabelt (siehe Skizze).



            Zwei kleinere Polizeiposten, an denen man normalerweise nie kontrolliert wird, hat mein Fahrer vorsichtshalber umfahren, man weiss ja nie. Dennoch war ich während der ganzen Fahrt ziemlich angespannt, aus Sorge auf den letzten Kilometern doch noch erwischt zu werden und war heilfroh gegen 20 Uhr am Trekkingstartpunkt angekommen zu sein.

            Der ganze Spass war zwar nicht billig,.....das war es mir aber wert.
            Von allen drei Abschnitten war der nun folgende letzte Abschnitt eindeutig der landschaftlich spektakulärste.


            in Hintergrund der Stausee an meinem Trekkingstartpunkt (1958 m)

            1.Tag (36):
            Trotz der späten Stunde wander ich noch los, sofort von der Piste runter auf schmalen Pfad in ein Nebental rein......


            es ist ein wildes grünes Tal mit reissenden Gletscherfluss, das mir auf Anhieb gefällt.


            nach nur einen Kilometer finde ich eine schöne versteckte Campstelle, im dichten Wald am Fluss.
            Camp 1 (2022 m)


            2.Tag (37):
            Das Wetter ist zunächst noch traumhaft, wolkenlos und sonnig.
            Aber nach dem ganzen Anreisestress der letzten zwei Tage wander ich heute erst ziemlich spät los und mache mir einen entspannten Tag. Ich bin auch ein wenig erkältet.....


            ich folge den schmalen Pfad weiter talaufwärts - hier blickt man zurück talabwärts.


            Blick talaufwärts.....


            es geht durch ein verwildertes enges grünes Tal, der Pfad verwachsen und kaum mehr begangen. So gefällt es mir. Der Start könnte nicht besser verlaufen




            nochmal Blick zurück talabwärts


            dies ist doch mal ein schönes Plätzchen für meine Mittagspause


            auf offenen Lichtungen ist der Pfad oft ganz verschwunden, wie hier.
            Das Wetter schlägt um und es fängt an zu regnen





            eigentlich wollte ich heute noch bis zur nächsten Talgabelung kommen. Da der Regen aber recht heftig wird, schlage ich schon einen Kilometer vor der Talgabelung mein Camp auf.
            Camp 2 (2286 m).
            Für den Rest des Tages hört der Regen nicht mehr auf.
            Bin zwar nicht weit gekommen heute, aber dies ist eine super Gegend und ich habe keine Leute getroffen.
            Zuletzt geändert von berniehh; 02.12.2018, 09:14.
            www.trekking.magix.net

            Kommentar


            • berniehh
              Fuchs
              • 31.01.2011
              • 2408
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

              3.Tag (38):


              ich starte erst am späten Vormittag, alles ist noch nass.
              Folge den schmalen verwachsenen Pfad durch urwüchsigen Wald am Flußufer entlang talaufwärts.



              nach 30 Minuten erreiche ich die Talgabelung. Der Hauptfluss führt geradeaus weiter aufwärts. Von rechts mündet ein viel kleinerer Fluss ein (auf dem Bild nicht zu sehen), in dieses Tal wander ich rein.


              eine Stunde später fängt das Rinderweideland an und ein gut benutzter Pfad beginnt.
              Nun ist es erstmal vorbei mit der Einsamkeit



              ab nun gutes Vorwärtskommen durch kurzgefressenes Grasland......




              bald erreiche ich diese Talgabelung auf 2730 m Höhe. Hier die ersten bewohnten Hirtenhütten und ich treffe die ersten Menschen.
              Ich wander ins linke Tal.



              ich passiere noch weitere bewohnte Hütten.


              Blick talaufwärts




              das Tal steigt sanft an zum nächsten Pass


              Blick zurück talabwärts


              nun bin ich endgültig über der Baumgrenze


              große Rinderherde kurz vor der Passhöhe.


              auf der Passhöhe komme ich in ein weites Grashochland auf 3220 m Höhe. Hier schlage ich mein Camp auf.

              4.Tag (39):


              ich folge den vielbegangenen Viehtreiberpfad Richtung Süden.....


              es geht sanft bergauf zum nächsten Rücken, dem Pass Nr. 21 (3280 m).
              Hier blickt man nach Westen über das weite Land.



              auf der anderen Paßseite, im Süden, liegt eine spektakuläre Gebirgslandschaft. Hier geht´s runter in ein tiefes Tal.


              durch Grasland führt der Pfad zunächst runter in dieses Hochtal (3094 m)


              dann fällt es steil ab. Ich steige runter ins Haupttal.
              Kurz davor mündet von links noch ein Nebental ein.



              Blick in das Nebental. Hier stehen einige bewohnte Hirtenhütten und das Land wird stark beweidet.


              nun geht´s runter auf dem Talboden, dann nach links talaufwärts.




              nach 2h20 vom Camp erreiche ich den flachen Talboden des Haupttales auf 2530 m Höhe.
              Hier blickt man talaufwärts = meine Richtung



              nun schnelles Vorwärtskommen auf flachen Grastalboden mit einige Nadelwaldabschnitte.
              Ich wander heute noch 6 Kilometer.



              es ist ein recht spektakuläres Tal, überragt von steile Felsberge.


              außerdem ist hier recht wenig los. Auf der anderen Flusseite sehe ich zwei bis drei bewohnte Hütten, passiere einige leerstehende Hütten und treffe kaum Leute.










              eine von mehreren verlassenen Hütten.


              weiter aufwärts wird das Tal noch wilder und spektakulärer.
              Ab hier sehe ich keine Leute mehr für die nächsten vier Tage.











              das Gras ist kurzgefressen. Bis vor kurzem war das Tal noch beweidet, aber inzwischen sind die Hirten abgezogen.






              Im letzten Nadelwaldabschnitt schlage ich abseits des Pfades oberhalb der Flussböschung mein Zelt auf.
              Eigentlich ist es ja noch zu früh zum campen, aber dies ist eine Traumstelle und ich mache mir einen gemütlichen Restnachmittag
              Camp 4 (2821 m)



              Blick vom Camp


              kurz oberhalb meines Camps endet der Wald. Morgen geht´s also weiter durch offenes alpines Gelände.
              Zuletzt geändert von berniehh; 02.12.2018, 09:53.
              www.trekking.magix.net

              Kommentar


              • Meer Berge
                Fuchs
                • 10.07.2008
                • 2381
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                Vielen Dank noch einmal zwischendurch für diesen echt spannenden Bericht!
                Das Ganze hat schon richtig Expeditionscharakter.
                Am meisten bewundere ich, wie du dich gegen die chinesische Obrigkeit behauptest und dich nicht unterkriegen lässt.
                Und ich wundere mich schon fast, dass das tatsächlich funktioniert. Sie scheinen dich ja zumindest bei deinem nächtlichen Ausflug beschattet zu haben. Dann ist es ja ein wenig inkonsequent, dass sie dich nicht weiter beobachtet haben. Dann hätten sie ja mitbekommen müssen, dass du mit einem privaten Fahrzeug in die "falsche" Richtung "entwischt" bist.
                Ist es ihnen dann doch nicht sooo wichtig? Oder fehlt ihnen hier die Phantasie/die Anweisung oder was auch immer?
                Wenn sie so oft deinen Pass fotografiert haben, hätten sie doch merken müssen, dass du schon anderswo auch nicht immer dort warst, wo du hättest sein sollen? Die erhobenen Daten scheinen nicht zentral verarbeitet zu werden?
                Sonst wärest du doch längst auf einer Fahndungsliste "einfangen und einlochen" oder so ...

                Die Landschaften sind herrlich!
                Und für mein "Vorurteil" irgendwie - ja, unchinesisch
                Wobei ich nicht genau weiß, wie ich sie mir vorgestellt hätte.
                Ich kenne nur die kirgisische Seite des Tien Shan. Da sahen die Täler irgendwie steppenmäßiger aus, die Leute lebten (wie hier wohl auch) halbnomadisch in Jurten, oben ist alles vergletschert.
                Auf der chinesischen Seite sieht es für mich fast schon wieder alpin oder kanadisch aus, die Blockhütte z.B.

                Sehr spannend!
                Ich finde es auch einigermaßen mutig, ohne oder mit wenig geeignetem Kartenmaterial einfach so loszuziehen.
                Alle Achtung!
                Super tolle Tour!!!

                Vielen Dank für die Mühe, sie uns hier zu präsentieren!
                Grüße aus der Nachbarschaft,
                Sylvia

                Kommentar


                • berniehh
                  Fuchs
                  • 31.01.2011
                  • 2408
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                  Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                  Und ich wundere mich schon fast, dass das tatsächlich funktioniert. Sie scheinen dich ja zumindest bei deinem nächtlichen Ausflug beschattet zu haben. Dann ist es ja ein wenig inkonsequent, dass sie dich nicht weiter beobachtet haben. Dann hätten sie ja mitbekommen müssen, dass du mit einem privaten Fahrzeug in die "falsche" Richtung "entwischt" bist.
                  Ist es ihnen dann doch nicht sooo wichtig? Oder fehlt ihnen hier die Phantasie/die Anweisung oder was auch immer?
                  Naja, ich vermute daß der Security-Typ aus dem Hotel die Polizei gerufen hat, nachdem ich entgegen seiner Anweisung das Hotel nachts noch verlassen habe.
                  Da wollte die Polizei wohl wissen was ich um die Uhrzeit noch auf den Straßen will. Als ich eine Stunde später wieder zurück ins Hotel bin, hatte es sich für die wohl erledigt.
                  Wichtig ist es ihnen schon daß ich mich an die Vorschriften halte und nicht wieder zurück in die Berge fahre. Wenn sie dies aber hundertprozentig sicherstellen wollen, müssten sie die ganze Nacht vor meiner Hotelzimmertür Wache halten oder mich gleich in den Knast stecken. So weit ist es zum Glück noch nicht........ Ausländern gegenüber agiert die Polizei i.d.Regel recht höflich und vorsichtig, wahrscheinlich um vom Unrecht in der Provinz abzulenken.

                  Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                  Wenn sie so oft deinen Pass fotografiert haben, hätten sie doch merken müssen, dass du schon anderswo auch nicht immer dort warst, wo du hättest sein sollen? Die erhobenen Daten scheinen nicht zentral verarbeitet zu werden?
                  Sonst wärest du doch längst auf einer Fahndungsliste "einfangen und einlochen" oder so ...
                  In wie weit die Daten zentral gespeichert werden weiss ich zwar nicht, aber bei meinem nächsten Polizeikontakt hatten sie nach kurzem Telefonat sofort festgestellt daß ich zwei Wochen vorher schonmal zurück nach Tekes geschickt wurde.
                  Zuletzt geändert von berniehh; 02.12.2018, 11:05.
                  www.trekking.magix.net

                  Kommentar


                  • AlfBerlin
                    Lebt im Forum
                    • 16.09.2013
                    • 5073
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                    Danke Berni, für den interessanten Reisebericht. Du gibst uns bei den Fotos ja meistens Infos über Deinen Weg und darüber welchen Pass oder welches Tal man da aus welcher Richtung sieht. Wie schaffst Du da den Überblick? Ich vermute mal, dass Du viel mehr Fotos hast. Aber machst Du Dir unterwegs auch noch Notizen zu den Fotos oder hast Du Positionen dazu?

                    Kommentar


                    • Nuklid
                      Erfahren
                      • 09.06.2013
                      • 437
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                      ...bei meinem nächsten Polizeikontakt...
                      - was für eine Reise!


                      Vielen Dank für's Teilen, superspannend zu verfolgen!

                      Kommentar


                      • berniehh
                        Fuchs
                        • 31.01.2011
                        • 2408
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                        Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                        Du gibst uns bei den Fotos ja meistens Infos über Deinen Weg und darüber welchen Pass oder welches Tal man da aus welcher Richtung sieht. Wie schaffst Du da den Überblick? Ich vermute mal, dass Du viel mehr Fotos hast. Aber machst Du Dir unterwegs auch noch Notizen zu den Fotos oder hast Du Positionen dazu?
                        Ich mache mir unterwegs Notizen in meinem Tagebuch und weiss auch später noch genau wo ich langgelaufen bin, so daß ich meine Route auf Google Earth nachverfolgen kann. Und meine Fotos sind ja chronologisch geordnet, so daß es später kein Problem ist zu bestimmen wo genau es aufgenommen ist.
                        Mit Namen von Tälern, Bergen und Pässen kann ich in diesem Reisebericht allerdings nicht dienen Die wird man wohl nur auf chinesischen Karten in chinesicher Schrift finden.
                        Aber falls es solche Karten überhaupt gibt, werden sie vermutlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
                        www.trekking.magix.net

                        Kommentar


                        • Sawyer
                          Lebt im Forum
                          • 26.04.2003
                          • 6193
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                          Ich mache mir unterwegs Notizen in meinem Tagebuch und weiss auch später noch genau wo ich langgelaufen bin, so daß ich meine Route auf Google Earth nachverfolgen kann. Und meine Fotos sind ja chronologisch geordnet, so daß es später kein Problem ist zu bestimmen wo genau es aufgenommen ist.
                          Mit Namen von Tälern, Bergen und Pässen kann ich in diesem Reisebericht allerdings nicht dienen Die wird man wohl nur auf chinesischen Karten in chinesicher Schrift finden.
                          Aber falls es solche Karten überhaupt gibt, werden sie vermutlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
                          Hattest du keine Angst, dass die chinesischen Behörden dein Tagebuch und Fotos kontrollieren könnten und dann ziemlich genau wissen, welche "Spaziergänge" du unternommen hast?

                          Die letzten Fotos sind genau nach meinem Geschmäckle; Wald, Wasser u. Felsen.
                          Gruß Sawyer

                          As a rebel I came and I´ll die just the same. On the cold winds of night you will find me.

                          Kommentar


                          • Bambus
                            Fuchs
                            • 31.10.2017
                            • 1858
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                            I.....
                            Mit Namen von Tälern, Bergen und Pässen kann ich in diesem Reisebericht allerdings nicht dienen Die wird man wohl nur auf chinesischen Karten in chinesischer Schrift finden.
                            Aber falls es solche Karten überhaupt gibt, werden sie vermutlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
                            Da sich die Topographie in den letzen 50 Jahren eher wenig geändert hat (speziell in solchen Gebieten) kannst du hier vlt. fündig werden...

                            Kommentar


                            • Spartaner
                              Alter Hase
                              • 24.01.2011
                              • 4778
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                              Zitat von Sawyer Beitrag anzeigen
                              Hattest du keine Angst, dass die chinesischen Behörden dein Tagebuch und Fotos kontrollieren könnten und dann ziemlich genau wissen, welche "Spaziergänge" du unternommen hast?
                              Im Gegenteil, damit kann er ziemlich genau dokumentieren, dass er nichts wirklich böses, also staatszersetzendes, gemacht hat.

                              Blöd wäre nur, wenn er sich aus Versehen zufällig einem Armeelager oder Gefängnis oder ähnlichem genähert hätte, dann wäre Polen offen. Aber ich weiß jetzt schon, dass das nicht passiert ist, denn sonst würden wir den Bericht erst ein paar Jahre später lesen können, oder auch gar nicht.

                              Kommentar


                              • berniehh
                                Fuchs
                                • 31.01.2011
                                • 2408
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                                Zitat von Sawyer Beitrag anzeigen
                                Hattest du keine Angst, dass die chinesischen Behörden dein Tagebuch und Fotos kontrollieren könnten und dann ziemlich genau wissen, welche "Spaziergänge" du unternommen hast?
                                das Tagebuch müssen sie ja erstmal lesen können

                                Aber meine Fotospeicherkarte wurde paarmal durchgeschaut. Die Landschaftsaufnahmen haben sie dabei jedoch nie interessiert. Sie haben eher gesucht nach Fotos von Polizei- oder Militäreinrichtungen, vielleicht auch von den Umerziehungslagern oder sonstigen Dingen die man nicht fotografieren darf.
                                www.trekking.magix.net

                                Kommentar


                                • Shades
                                  Dauerbesucher
                                  • 21.08.2015
                                  • 641
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                                  Weiterhin vielen Dank für den nicht alltäglichen Bericht.

                                  Du zeltest ja oft und gerne sichtgeschützt zwischen Bäumen. Machst Du das auch bei starkem Wind? Wie beurteilst Du, ob ein Astbruchrisiko besteht? Einfach nach Gefühl? Es sind ja schon Trekker von Ästen erschlagen worden.

                                  Kommentar


                                  • berniehh
                                    Fuchs
                                    • 31.01.2011
                                    • 2408
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                                    Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                                    Du zeltest ja oft und gerne sichtgeschützt zwischen Bäumen. Machst Du das auch bei starkem Wind? Wie beurteilst Du, ob ein Astbruchrisiko besteht? Einfach nach Gefühl? Es sind ja schon Trekker von Ästen erschlagen worden.
                                    ja ich campe auch bei starkem Wind im Wald (Rocky Mountains, Patagonien etc.....). Bei starkem Wind bevorzuge ich sogar Campstellen im geschützten Wald, aber über Astbruckrisiko habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.
                                    www.trekking.magix.net

                                    Kommentar


                                    • berniehh
                                      Fuchs
                                      • 31.01.2011
                                      • 2408
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                                      5.Tag (40):
                                      Das Wetter sieht zunächst noch gut aus.
                                      Mein Ziel für heute ist die Überquerung eines Passes, der sich am Talende befindet. Ich weiss zwar nicht wo genau er liegt, denn auf meiner Karte sieht es aus daß da mehrere mögliche Übergänge sein könnten.
                                      Naja, ich wander also erstmal los, weiter talaufwärts......


                                      der Pfad führt über diese Brücke rüber auf die andere Flusseite.


                                      Blick zurück auf meine Campstelle, die in dem Waldstück auf der anderen Flusseite lag.


                                      den Nadelwald lasse ich hinter mir und komme langsam ins offene alpine Gelände.


                                      vor kurzem muss hier noch Vieh geweidet haben, was man am kurzgefressenen Gras erkennt.
                                      Aber nun ist das Tal verlassen, ohne Menschen und Vieh.
                                      Ich passiere zwei leerstehende Hirtenhütten. Dies ist die erste.



                                      auf der anderen Flusseite behaupten sich noch die letzten Baum- und Buschabschnitte.




                                      Blick zurück talabwärts


                                      der Pfad ist zunächst noch gut erkennbar.


                                      dahinten sieht man eine weitere Hütte, die letzte in diesem Tal.
                                      Kurz dahinter gabelt sich das Tal, ich wander ins rechte rein.



                                      nochmal Blick zurück talabwärts


                                      hier die letzte Hütte, auch die ist verlassen.


                                      die Gegend wird spektakulärer




                                      einen Kilometer hinter der letzten Hütte erreiche ich die Talgabelung (3095 m). Hier löst sich der Pfad auf.


                                      weglos wander ich ins rechte Tal rein


                                      Am Talende liegen steile Felsberge mit kleinen Gletschern.
                                      Aber wo genau liegt der Pass?



                                      Blick zurück talabwärts.....


                                      weiter oben findet sich der Pfad wieder. Es ist nur ein schmaler wenig benutzer Pfad, der Richtung Pass zu führen scheint.
                                      Anhand der Karte weiss ich zwar wo der Pass liegen muss, zu sehen ist er aber noch nicht.


                                      Inzwischen ist es grau bewölkt und sieht stark nach Regen aus
                                      Auf der Passhöhe scheint es sogar schon zu regnen.
                                      Ich entscheide mich daß ich da heute nicht mehr rüber will und kundschafte die Gegend nach möglichen Campstellen aus. Paarhunder Meter abseits vom Pfad finde ich eine kleine flache Grasterasse.........


                                      diese Grasterasse erweist sich als perfekte Campstelle, sogar mit kleinem Bach in der Nähe.......


                                      .....und super Blick runter ins Tal.


                                      Camp 5 (3437 m).




                                      gegen Abend klart es langsam wieder auf.
                                      Zuletzt geändert von berniehh; 05.12.2018, 21:35.
                                      www.trekking.magix.net

                                      Kommentar


                                      • berniehh
                                        Fuchs
                                        • 31.01.2011
                                        • 2408
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                                        6.Tag (41):
                                        Zunächst ist es stark bewölkt und alles noch nass vom Regen in der Nacht. Sehr schnell klart es jedoch auf und es wird ein super Tag.

                                        Heute will ich zwei Pässe überqueren........
                                        Landschaftlich wird dieser Tag absolut Top, durch eine menschenleere Gebirgslandschaft


                                        dies ist eine echt coole Campstelle


                                        mega hammer Aussicht von meinem Zeltplatz


                                        gleich baue ich mein Zelt ab und dann geht´s hoch zum ersten Pass.....




                                        durch alpines Gelände geht es weiter nach oben....


                                        Der schmale Pfad führt über den ersten Pass rüber.


                                        nochmal Blick zurück.


                                        diese Gegend ist einfach nur Hammermäßig




                                        der letzte Schwung hoch zum Pass - Blick zurück


                                        Auf 3765 m erreiche ich die Passhöhe.






                                        Blick zur anderen Seite - hier geht´s gleich runter.


                                        direkt vom Pass ist die Aussicht ja schon absolut top, aber ich lasse meinen Rucksack kurz liegen und steige noch 100 m höher für eine noch bessere Aussicht


                                        kleiner Abstecher auf 3851 m




                                        Blick vom Gebirgskamm - gleich wander ich dieses leere Grashochtal abwärts und dahinten liegt auch schon mein nächster Pass, den ich heute noch überquere.




                                        Landschaftlich war diese Passüberquerung bis jetzt das Tophighlight dieses Treks




                                        in dieses Hochtal steige ich gleich runter




                                        nach ner halben Stunde bin ich zurück beim Rucksack und folge weiter den Pfad auf der anderen Seite den Geröllhang nach unten.


                                        auf 3538 m erreiche ich den Bach dieses grasigen Hochtales. Der bis jetzt eindeutig erkennbare Pfadverlauf löst sich langsam auf und für den Rest des Tages geht es auf einer Mischung zwischen weglos und vage erkennbaren Pfad weiter.


                                        ich folge dieses Tal für einige Kilometer abwärts, meist auf grasigem Boden. Auch ohne Pfad ist das Vorwärtskommen gut.




                                        auf 3310 m verlasse ich das Tal und steige nach rechts hoch zum nächsten Pass.
                                        Hier blickt man talabwärts auf eine weidende Yakherde.



                                        weglos geht es hoch zum Pass




                                        Blick zurück


                                        auf der Passhöhe (3660 m)


                                        auch von diesem Pass steige ich für eine bessere Aussicht noch 150 m höher den Geröllrücken nach oben.


                                        Blick runter zum Pass.
                                        War der erste Pass heute vormittag schon mega cool, so gefällt mir die Aussicht vom zweiten Pass sogar noch besser







                                        auf der Passhöhe beginnt wieder ein schmaler Pfad, der für 800 Höhenmeter runterführt in ein großes Haupttal, wo ich mein Camp aufschlage.


                                        da drüben liegt meine Campstelle von morgen.....


                                        Blick zurück zum Pass - im hohen Gras und Gestrüpp verliert sich der Pfad oft.....




                                        gleich bin ich unten....


                                        auch dieses größere Haupttal ist unbeweidet. Das Gras ist lang und kein Mensch weit und breit zu sehen.
                                        Morgen wander ich talaufwärts zum nächsten Pass.......



                                        die Hirtenhütten sind verlassen.....




                                        Camp 6 (2920 m)




                                        dieses verwilderte Tal gefällt mir

                                        Zuletzt geändert von berniehh; 08.12.2018, 19:56.
                                        www.trekking.magix.net

                                        Kommentar


                                        • berniehh
                                          Fuchs
                                          • 31.01.2011
                                          • 2408
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                                          7.Tag (42):
                                          Der Himmel ist teilweise bedeckt. Ich wander talaufwärts zum nächsten Pass........




                                          ich folge einen alten teils verwachsenen Viehtreiberpfad......


                                          Blick zurück talabwärts


                                          nach drei Kilometern furte ich den Fluss und wander auf der anderen Seite weiter. Zum Glück war der Fluss querbar. Ansonsten hätte ich noch bis zur Gletscherzunge wandern müssen, was ein ganz schöner Umweg wäre
                                          Bei den letzten Pfeilen dahinten geht´s nach rechts hoch Richtung Pass.





                                          nach der letzten verlassenen Hütte ist der Pfad noch schwieriger zu finden und löst sich dann ganz auf.....


                                          dann geht´s weglos im Flussbett weiter....


                                          schönes Plätzchen für die Mittagspause


                                          nach 6 Kilometern verlasse ich den Talboden und steige weglos nach oben....




                                          Hammer Panorama auf die vergletscherten Berge....


                                          auf 3425 m schlage ich in einem weiten Hochtal mein Zelt auf......

                                          Bis hierher war es zwar nur ein halber Wandertag, aber ich will noch auf einen Berg steigen, von dem aus ich eine Hammer Aussicht vermute. Über den Pass soll es dann morgen gehen.


                                          Camp 7 (3425 m) - im Hintergrund der Berg....

                                          Allerdings fängt es kurz nach meinem Zeltaufbau an zu regnen.
                                          Also warte ich erstmal ab.
                                          Leider hört der nasskalte Dauerregen heute nicht mehr auf. Bei dem Wetter kann ich die Bergbesteigung vergessen
                                          Notgedrungen verbringe ich den Rest des Tages im Zelt.

                                          8.Tag (43):
                                          Am frühen Morgen ist es wolkenlos bei Minus drei Grad, die bisher kälteste Nacht auf dieser Reise.


                                          kalter Morgen

                                          Ich lasse mein Camp stehen und wander noch vor Sonnenaufgang los zu dem Berg, den ich eigentlich gestern nachmittag schon besteigen wollte......


                                          es hat in der Nacht geschneit.
                                          Weglos geht es für zweieinhalb Kilometer sanft bergauf zum Fuße des Berges auf 3640 m.



                                          .....dann folgt ein Aufstieg von 400 Höhenmetern auf verschneiter Stein- und Gerölllandschaft.....


                                          ich steige den Begrücken weiter nach oben, während die Aussicht immer spektakulärer wird.


                                          Nach zwei Stunden erreiche ich den Gipfel auf 4020 m. Die Aussicht ist wirklich atemberaubend
                                          Auf der anderen Seite liegt ein großes Haupttal, wo ich heute abend campen werde.





                                          1300 m Tiefblick ins Tal, dahinter die vergletscherten Berge des Tian Shan Hauptkammes






                                          die kleine pyramidenartige Spitze ganz im Hintergrund rechts ist der 6600 m hohe Xuelian Feng am Tian Shan Hauptkamm.




                                          der hohe Berg am rechten Bildrand ist "nur" 5280 m hoch, der sanftere Gletscherberg ganz hinten am Horizont in der Bildmitte dagegen 6500 m.


                                          Tian Shan Hauptkamm






                                          dahinten liegt mein Pass, den ich nachher queren werde. Aber erstmal muss ich zurück zu meinem Camp, das sich in dem Basin am linken Bildrand befindet.


                                          nachdem ich eine halbe Stunde lang die Aussicht vom Gipfel genossen habe, geht´s wieder zurück zum Camp.


                                          in der Vormittagssonne taut die Schneedecke langsam weg....




                                          nach insgesamt dreieinhalb Stunden bin ich wieder zurück beim Camp.
                                          Dieser Abstecher hat sich absolut gelohnt



                                          nach dem Abbau meines Camps geht es weglos hoch zum Pass.




                                          Blick zurück




                                          auf 3743 m erreiche ich die Passhöhe. Auf der anderen Seite geht´s auf sehr steilem Geröllhang runter ins Tal.




                                          als der geröllige Steinhang endet, geht es das grasige Nebental abwärts. Hier blickt man zurück zum Pass.


                                          dort unten mündet dieses Nebental in ein großes Haupttal ein.


                                          kurz vor der Einmündung ins Haupttal.
                                          Auch dieses Tal ist unbeweidet, das Gras lang und ich sehe in der Ferne einige verlassene Hütten.



                                          dann komme ich in das Haupttal (2680 m), das ich nun aufwärts wander.

                                          Schon vor meiner Reise hatte ich auf Google Earth einen gut sichtbaren Pfad in diesem Tal gesehen. Anstatt direkt Richtung Fluss zu wanderm, wo der Pfad verlaufen müsste, bleibe ich zunächst noch weglos auf der linken Talseite durch Grasland.
                                          Ich bin nicht sehr scharf darauf hier auf Leute zu treffen, und steuer auf einen schmalen Waldstreifen zu, wo von links ein kleiner Bach einmündet (hinter dem dritten Pfeil auf dem obigen Foto).
                                          In dem Waldstreifen lasse ich meinen Rucksack liegen um erstmal auszuchecken ob der Pfad regelmäßig begangen wird oder nicht. Und tatsächlich, frische Pferdehufe von heute zeugen davon daß dies ein regelmäßig begangener Pfad ist.


                                          dies ist der vielberittene Hauptpfad

                                          Ich hole meinen Rucksack und als ich damit zurück zum Pfad will, sehe ich plötzlich 100 bis 200 m entfernt drei Reiter direkt auf mich zukommen. Die ersten Menschen seit 4 Tagen! Instinktiv schmeisse ich mich sofort auf dem Boden und verstecke mich hinter einem Busch. Zum Glück hatten sie mich noch nicht gesehen.

                                          Keine Ahnung was das für Leute waren, woher sie gekommen sind und wohin sie wollen. Einer hatte einen dunkelblauen Anzug an, mit einer Beschriftung auf dem Rücken. Das könnte eine Polizeiuniform sein, aus der Entfernung konnte ich es aber nicht sicher beurteilen. Sie reiten talabwärts. Ich bleibe 20 Minuten lang hinter meinem Busch versteckt, bis sie komplett aus der Sicht verschwunden waren.

                                          Dann traue ich mich zurück auf dem Pfad, wander Richtung talaufwärts und passiere 100 m weiter zwei große Schilder. Auf chinesisch und englisch steht darauf daß hier die "Border Control Zone" beginnt, der Eintritt verboten ist und alle Besucher umzukehren haben
                                          Die kasachische Staatsgrenze liegt aber noch über 50 Kilometer Luftlinie entfernt.

                                          Ich traue mich nicht die Schilder zu fotografieren. Falls ich verhaftet werde, würde die Polizei mit Sicherheit auch meine Fotos abchecken und ich könnte behaupten die Schilder nicht gesehen zu haben.

                                          Ich verlasse den Hauptpfad und wander weglos im Flussbett talaufwärts, von Busch zu Busch. Das ist aber trotzdem noch wie auf dem Präsentierteller, denn falls noch weitere Reiter vorbeikommen, werden sie mich unweigerlich sehen

                                          Daher bin ich froh einen halben Kilometer weiter eine alte Baumstammbrücke zu erreichen, wo ich rüber auf die andere Flusseite quere......


                                          ich quere rüber auf die andere Flusseite.
                                          Von hier führt ein schmaler Pfad, der schon länger nicht mehr benutzt aussieht, weiter talaufwärts, schön versteckt durch Nadelwald.





                                          ich folge den Pfad talaufwärts - eine attraktive Route


                                          es ist ein spektakuläres wildes Tal


                                          Blick zurück talabwärts - dahinten der Berg, den ich heute morgen bestiegen habe.


                                          hier wird es Zeit nach einer Campstelle zu suchen.


                                          Camp 8 (2750 m) - schön versteckt abseits vom Pfad.


                                          wilde Buschlandschaft beim Camp


                                          Blick vom Camp


                                          morgen geht es weiter talaufwärts zum nächsten Pass.
                                          Zuletzt geändert von berniehh; 09.12.2018, 15:24.
                                          www.trekking.magix.net

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X