[CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

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  • tjelrik
    Fuchs
    • 16.08.2009
    • 1244
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

    Ich weiß nicht ob das schon gefragt wurde, aber wie ist das mit der Fauna dort?
    Sind die Bäche fischreich, gibt es Füchse, Wölfe, Bären und Schalenwild?
    bear shit - sounds like bells & smells like pepper

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    • berniehh
      Fuchs
      • 31.01.2011
      • 2408
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

      Zitat von tjelrik Beitrag anzeigen
      Ich weiß nicht ob das schon gefragt wurde, aber wie ist das mit der Fauna dort?
      Sind die Bäche fischreich, gibt es Füchse, Wölfe, Bären und Schalenwild?
      Es gibt Wölfe, Füchse, Bären, Bergschafe, Steinböcke, Hirsche (habe noch nirgends größere Hirsche gesehen wie hier), Murmeltiere, Schneeleoparden usw......
      Alle Tiere sind allerdings extrem scheu und suchen schon fluchtartig das Weite wenn sie auch nur das leiseste Knacken hören. Daher sind sie auch nur extrem schwer vor die Kamera zu kriegen
      Bergschafe, Steinböcke, Hirsche scheinen intensiv gejagt zu werden

      Wie es mit Fischen aussieht weiss ich nicht.
      www.trekking.magix.net

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      • berniehh
        Fuchs
        • 31.01.2011
        • 2408
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

        9.Tag (44):
        Das Wetter sieht nicht so schlecht aus, zwei Grad am Morgen, überwiegend blauer Himmel.
        Heute soll es weitergehen zum nächsten Pass.........


        ich folge den schmalen Pfad Richtung Westen dieses spektakuläre Hochgebirgstal aufwärts.
        Manchmal ist kein Pfad da, dann geht es weglos im Flussbett.





        Blick zurück talabwärts


        leerstehende Hütte am Wegrand








        nach 1h10 erreiche ich diese große Talgabelung. Der eine Zweig führt vor dem Felsberg nach links hoch zu einem Pass am Tian Shan Hauptkamm. Ich wander in den anderen Talzweig rein, rechts am Felsberg vorbei, hoch zu einem anderen Pass.


        Eine kleine Rinder- bzw. Yakherde weidet hier.
        Es sind aber keine Menschen in diesem Tal. Ich treffe niemanden heute.



        Hier blickt man in den linken Talzweig mit dem sanften Pass am Tian Shan Hauptkamm. Von hier aus gesehen sieht der Pass zwar problemlos aus, aber auf der anderen Seite würde es für 10 Kilometer einen großen Gletscher abwärts gehen.


        ich bleibe auf der Nordseite des Hauptkammes und steige den rechten Talzweig hoch. Hier blickt man zurück zur Talgabelung.


        Anderthalb Kilometer von der Talgabelung erreiche ich diese attraktive Talsenke auf 3063 m Höhe.
        Die roten Pfeile zeigen meine morgige Route über den nächsten Pass.



        drei verlassene Hütten(ruinen) stehen hier. Es ist ein perfekter Platz für meine Mittagspause Nicht nur das, sondern auch eine coole Stelle zum campen


        Eigentlich wollte ich heute ja noch über den Pass, entscheide mich nach der Mittagspause aber hierzubleiben um diese spektakuläre Gegend ein wenig zu erkunden


        Blick zurück zur Talgabelung.


        in einer der Hütten schlage ich mein Zelt auf. Es ist zwar etwas düster und staubig hier drinnen, aber der Vorteil ist daß mein Zelt dann über Nacht trocken bleibt. Wenn ich es draußen aufschlage ist es in dieser Jahreszeit und Höhe morgens immer klitschenaß vom Tau

        Dann breche ich auf um die Gegend zu erkunden. Nördlich vom Camp steige ich weglos den Hang nach oben. Bis zur Kammhöhe schaffe ich nicht ganz, aber fast, da es zu steil und ausgesetzt wird.
        Mit etwas mehr Aufwand wäre ich zwar bis ganz nach oben gekommen, aber das muss nicht sein. Die Aussicht war auch so schon spektakulär genug und wäre von ganz oben auch nicht besser.

        Nach 2h30 bin ich zurück beim Zelt.


        weglos steige ich den Hang nach oben - hier blickt man zurück zu den drei verlassenen Hütten beim Camp.
        Die roten Pfeile zeigen meine Route für Morgen.



        da unten die Talgabelung


        .....und mein Pass für Morgen


        weiter oben wird die Aussicht wirklich mega


        der Tian Shan Hauptkamm






        der namenlose Berg im Hintergrund ist 6100 m hoch






        dieser Berg ist 5280 m hoch.




        hier sieht man den sanften Passdurchgang am Hauptkamm - der Berg dahinter ist 6400 m hoch, dessen Gipfel hängt aber leider in Wolken.






        nun geht´s wieder runter zum Zelt.
        Heute war wieder mal ein Top-Highlighttag
        Zuletzt geändert von berniehh; 11.12.2018, 22:05.
        www.trekking.magix.net

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        • Mancunian
          Erfahren
          • 12.06.2014
          • 259
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

          Hey Bernd,

          da die üblichen Verdächtigen bereits ihr Lob und ihre Bewunderung für deinen aktuellen Trek bekundet haben, bin ich nun an der Reihe Absolute Weltklasse. Ich bin beeindruckt, wie du es einerseits schaffst, solche Treks zu planen und vor allem aber auch durchzuziehen. Dazu brauchst du ja sicherlich nicht nur körperliche Fitness, sondern auch eine große mentale Stärke. Es ist eine Sache irgendwo in Mitteleuropa eine Tagestour zu laufen, aber am Rand von China und hart am Rande der Legalität diesen Trek zu machen ist eine starke Leistung.

          Ich lese weiter mit und bin gespannt ... wie es weiter geht.
          Ein paar Fragen noch am Ende:
          1. Gibt es irgendwo ne Karte, wo man den Trek-Track mal sehen kann? (sonst hab ich ab und an auf deiner Homepage geschaut..)
          2. Wurde sicherlich schon oft gefragt, aber hast Du irgendein Sat-Telefon oder Spot Gerät mit, falls doch mal was passiert im Sinne von Unfall (Knochenbruch, Infektion, etc.) ?
          ---
          I'd rather be out on the hills...
          http://chorltoniac.blogspot.com

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          • Roiber
            Gerne im Forum
            • 16.12.2015
            • 80
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

            Die Panoramen auf den Tian Shan Hauptkamm sind ja absolut spektakulär!

            Überhaupt die gesamte Reise: absolut... (gibt es irgend eine bewundernde Beschreibung, die von meinen Vorschreibern noch nicht verwendet wurde - dann wähle ich die? ). Danke, dass Du Deine Reiseberichte hier präsentierst und uns so beiwohnen lässt! Das ist jedesmal aufs Neue ein Highlight für mich!

            Auch von mir eine Frage: Sind die im Foto mit dem Zelt in der Hütte zu sehenden La Sportiva die einzigen Schuhe, die Du dabei hattest?

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            • berniehh
              Fuchs
              • 31.01.2011
              • 2408
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

              Danke an Euch für die netten Kommentare

              Zitat von Mancunian Beitrag anzeigen
              1. Gibt es irgendwo ne Karte, wo man den Trek-Track mal sehen kann? (sonst hab ich ab und an auf deiner Homepage geschaut..)
              Die Karten wird es später geben, wenn ich den Trek auf meine Seite stelle.
              Momentan wird es mir aber zu stressig es gleichzeitig mit dem ODS Bericht zu machen.
              Daher will ich erstmal in Ruhe diesen Bericht hier fertigschreiben bevor ich damit anfange.
              Ich hoffe aber daß es dann recht flott gehen wird und der Trek innerhalb von zwei bis drei Wochen nach Fertigstellung dieses Berichts auch auf meiner Seite erscheint, mitsamt den Karten.
              Die Schottlandtour ist da ja auch noch nicht mit drauf

              Zitat von Mancunian Beitrag anzeigen
              2. Wurde sicherlich schon oft gefragt, aber hast Du irgendein Sat-Telefon oder Spot Gerät mit, falls doch mal was passiert im Sinne von Unfall (Knochenbruch, Infektion, etc.) ?
              Wie immer hatte ich ein Spot dabei, mit dem ich jeden Tag OK-Messages nach Hause geschickt habe.
              Ein Sat-Telefon hatte ich nicht.

              Zitat von Roiber Beitrag anzeigen
              Auch von mir eine Frage: Sind die im Foto mit dem Zelt in der Hütte zu sehenden La Sportiva die einzigen Schuhe, die Du dabei hattest?
              Nein, ich hatte noch diese hier.
              Die La Sportiva waren überwiegend meine Camp- und Stadtschuhe.
              Mit den Northface bin ich überwiegend gewandert.
              www.trekking.magix.net

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              • donjohannes
                Gerne im Forum
                • 07.04.2015
                • 82
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                Ich sag das jetzt mal ganz österreichisch: Berniehh, Du bist ein wilder Hund!
                (korrekt wäre ja "Du bist a wüda Hund". Aber bevor dann eine Übersetzungsapp her muss...)

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                • Bergzebra
                  Erfahren
                  • 18.02.2013
                  • 285
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                  berniehh,

                  Respekt für Deine Tour und den Bericht dazu. Macht einfach nur Spass den Bericht zu verfolgen.

                  Zum Thema nicht erwischt werden:

                  Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                  Am meisten bewundere ich, wie du dich gegen die chinesische Obrigkeit behauptest und dich nicht unterkriegen lässt.
                  Und ich wundere mich schon fast, dass das tatsächlich funktioniert. Sie scheinen dich ja zumindest bei deinem nächtlichen Ausflug beschattet zu haben. Dann ist es ja ein wenig inkonsequent, dass sie dich nicht weiter beobachtet haben. Dann hätten sie ja mitbekommen müssen, dass du mit einem privaten Fahrzeug in die "falsche" Richtung "entwischt" bist.
                  Ist es ihnen dann doch nicht sooo wichtig? Oder fehlt ihnen hier die Phantasie/die Anweisung oder was auch immer?
                  Wenn sie so oft deinen Pass fotografiert haben, hätten sie doch merken müssen, dass du schon anderswo auch nicht immer dort warst, wo du hättest sein sollen? Die erhobenen Daten scheinen nicht zentral verarbeitet zu werden?
                  Sonst wärest du doch längst auf einer Fahndungsliste "einfangen und einlochen" oder so ...
                  Warum funktinioniert es?
                  Gerade Chinesen haben große Angst davor, ihr Gesicht zu verlieren.
                  Bevor ich als Obrigkeit zugebe, dass mir jemand entwischt ist, wird einfach geschwiegen (<=> "dann war ja nichts"). Und für eine 24/7 Überwachung geht auch in China irgendwann das Personal aus.

                  Warum nur die gleichen Probleme an der nächsten Kontrolle, die ja eigentlich wissen müsste, dass man die vorhergehende Kontrolle hätte gar nicht passieren dürfen?
                  Wieder die Angst vor dem Gesichtsverlust. Der genaue Kontrollbeamte ist nicht nachvollziehbar und bevor man den falschen beschuldigt und dann sein Gesicht vor den anderen verliert ...
                  Ich weiß nicht, ob in China mitteleuropäische unspezifische Kollektivschuldzuweisungen üblich sind nach dem Motto. "Die sind schuld." oder "Man kontrolliert dort nicht richtig." ...
                  Schaffe Dir Erinnerungen bevor Du nur noch diese hast!

                  Nur heute wärmt uns das Feuer, gestern war es Holz und morgen wird es Asche sein.
                  (Autor unbekannt)

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                  • berniehh
                    Fuchs
                    • 31.01.2011
                    • 2408
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                    10. Tag (45):
                    Es ist teils bedeckt und 4 Grad in der Hütte, draußen allerdings um den Gefrierpunkt.
                    Ich folge den schmalen Pfad talaufwärts. Es geht eine hohe Böschung rauf, dann auf Grasstreifen oberhalb der Moränen entlang Richtung Pass.....


                    Blick zurück auf meine Campsenke mit den drei kleinen Hütten


                    es ist eine spektakuläre Route mit hammermäßigem Panorama auf die hohen vergletscherten Berge.......


                    dieser Berg ist 5280 m hoch


                    Blick zurück talabwärts








                    dort vorne geht´s nach rechts um die Talkurve




                    hinter der Talkurve wird der Pfad undeutlicher und löst sich kurz darauf ganz auf. Wenig später endet auch das Grasland und es geht weiter auf Geröll und Steine hoch zur sanften Passhöhe.




                    Die Aussicht zurück ins Tal wird imposanter


                    auf 3789 m erreiche ich die Passhöhe




                    Blick runter zur anderen Seite.....


                    .....hier zieht sich eine große Flanke vergletscherter Fünftausender entlang bis zu meinem nächsten Pass, den ich übermorgen quere.


                    letzter Blick zurück....




                    weglos geht´s über Geröll und Steine auf der anderen Seite runter....




                    Abstieg in ein Gletschertal.....




                    hier weidet eine große Yakherde.


                    für anderthalb Kilometer überquere ich den Gletscher rüber auf die orographisch linke Talseite. Die rechte Talseite sieht zwar einfacher aus, aber um zu meinen nächsten Pass zu gelangen müßte dann bei der großen Talgabelung der Fluss gequert werden. Da ich nicht weiss ob es dort eine Brücke gibt oder der Fluss furtbar ist, entscheide ich mich für die linke Talseite.


                    Blick zurück zum Pass.....


                    nach einen Kilometer nervige Moränenhügel erreiche ich die Gletscherzunge.
                    Auf der anderen Talseite sehe ich oben am grasigen Hang eine bewohnte Hirtenhütte mit Leute.



                    ich bleibe auf der linken Talseite, wo schmale Pfade runter zur großen Talgabelung führen. Auf der rechten Talseite scheint ein Hauptpfad zu verlaufen...




                    in dem Waldstück dort unten finde ich eine gute Campstelle, nach 4h30 von der Passhöhe.


                    Blick talabwärts.
                    Es fängt an zu regnen. Kurz vorm Zeltaufbau treffe ich einen älteren Mann, der paarhundert Meter weiter in seiner Hütte wohnt.


                    11.Tag (46):


                    Camp 10 (2840 m) - es ist ein kalter Morgen bei minus zwei Grad, aber blauer Himmel.


                    Blick vom Camp - in der Nacht hat es in den Bergen geschneit.


                    ich wander den nach Westen führenden Talzweig aufwärts zum nächsten Pass.....


                    Blick talabwärts - ich quere rüber auf die andere Flusseite. Eine Brücke gibt es zwar nicht, der Fluss ist um diese Jahreszeit (Spätsommer) allerdings furtbar.


                    gewaltige Gebirgslandschaft - der Talboden liegt auf 2840 m, der Berg im Hintergrund ist 5650 m hoch.


                    Blick talabwärts


                    Blick zurück zum Pass von gestern


                    ich folge einen schmalen Pfad dieses Gletschertal aufwärts.....
                    Zunächst ist der Pfad noch matschig von Rindern. Die Rinder scheinen schon abgetrieben zu sein.





                    Blick zurück...






                    Weiter oben wird der Pfad schmal, teils verwachsen und ist schwerer zu finden..
                    Durch Gras, Gestrüpp und Buschabschnitte geht´s weiter nach oben.



                    auf der anderen Talseite zieht sich die Flanke vergletscherter Fünftausender entlang.


                    ich treffe paar einheimische Wurzelsammler, die sich wundern wo ich hergekommen bin. Eine Kommuniktation ist aber nicht möglich.






                    bis hierher sehe ich auch noch paar vereinzelte Rinder, die wohl vergessen wurden.










                    hammermäßige Landschaft
                    Der Wetter zieht von der anderen Seite allerdings schnell zu. Es sieht aus daß der Passaufstieg noch schwierig werden könnte und ich den heute nicht mehr schaffe. Daher wird es nur ein halber Tag heute und ich schlage auf grüner Grasfläche oberhalb des Gletschers mein Zelt auf.



                    Camp 11 (3440 m) - dies ist doch mal eine spektakuläre Campstelle
                    Kurz darauf ist aber alles in grauen Wolken verhüllt und es fängt heftig an zu schneien.......
                    Zuletzt geändert von berniehh; 15.12.2018, 11:20.
                    www.trekking.magix.net

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                    • Meer Berge
                      Fuchs
                      • 10.07.2008
                      • 2381
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                      Was für eine großartige Landschaft da oben!
                      Und was wäre das für ein geniales Trekkinggebiet, wenn es nur ein wenig legaler wäre.
                      Die Kirgisische Seite ist ja auch spitze, aber - zumindest wo ich war - vergletscherter.
                      Man kommt schlechter zwischen die Berge und in die Region hinein.
                      Man kann ein Tal hochwandern, auch ein Stück übern Gletscher, aber dann ist Ende.
                      Pässe wären Hochtouren-Expeditionen gewesen.
                      (Ich war mit einheimischen Guides unterwegs.)

                      Hier auf der chinesischen Seite könnte man toll was draus machen!

                      Wow!

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                      • Mika Hautamaeki
                        Alter Hase
                        • 30.05.2007
                        • 3979
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                        AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                        Moin Bernie,
                        ich hatte mich schon bei dem Bild von Camp 6 gefragt, ob Du mit absicht immer ein verstecktes Camp aufsuchst, sofern möglich, da das rote Zelt ja doch eher gut erkennbar ist. War das vor der Begegnung mit der Grenzpatrouille deine Absicht?
                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                        A. v. Humboldt.

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                        • berniehh
                          Fuchs
                          • 31.01.2011
                          • 2408
                          • Privat

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                          AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                          Danke an Euch für die Kommentare

                          Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                          ich hatte mich schon bei dem Bild von Camp 6 gefragt, ob Du mit absicht immer ein verstecktes Camp aufsuchst, sofern möglich, da das rote Zelt ja doch eher gut erkennbar ist. War das vor der Begegnung mit der Grenzpatrouille deine Absicht?
                          Versteckte Campstellen in Wald und Busch bevorzuge ich generell. Das hat nicht unbedingt was damit zu tun nicht gefunden zu werden.
                          Nur bei vereinzelten Campstellen im Tian Shan hatte ich mit Absicht versteckte Campstellen gewählt weil ich nicht gefunden werden wollte. Z.B. Camp 8, an dem Tag wo ich die Reiterpatrouille gesehen habe.
                          Das Camp 6 lag allerdings in einem menschenleeren Tal, wo ich nicht befürchten musste entdeckt zu werden. Da war die Wahl meiner Campstelle eher Zufall.
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                          • berniehh
                            Fuchs
                            • 31.01.2011
                            • 2408
                            • Privat

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                            AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                            12.Tag (47):


                            es hat die Nacht über geschneit und mit minus 6 Grad war es der bisher kälteste Morgen dieser Reise.


                            dafür ist es fast wolkenlos und verspricht ein schöner Tag zu werden




                            für ein Weilchen genieße ich noch die Sonne bis ich irgendwann mit dem Campabbau beginne......
                            der Berg im Hintergrund ist 5650 m hoch.


                            Heute geht es über den nächsten Pass.
                            Es wird ein großartiger Tag mit sensationellem Gebirgspanorama.
                            Ich treffe keine Menschen.


                            unterhalb meines Camps fließt der Gletscher.....


                            zunächst folge ich weiter den schmalen Pfad, der auf grasigem Streifen hinter dem Moränenwall aufwärts führt.
                            Den Pass sieht man noch nicht.
                            Der Schnee taut zum Glück recht schnell wieder weg.



                            Wolke von einer Schneelawine.


                            der Pfad wird immer unkenntlicher und nach drei Kilometern löst der sich ganz auf.
                            Das Grasland endet dort vorne auf 3750 m Höhe. Der Hang wird steiler und ist schwieriger zu begehen. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig als nach links auf den Gletscher auszuweichen.
                            Zunächst sieht der Gletscher noch recht gefahrlos begehbar aus.













                            für 6 Kilometer geht es nun über Gletscher.
                            Zunächst gutes wandern, sanft bergauf, das Eis ist mit einer paar Zentimeter dicken Neuschneeschicht bedeckt.



                            Blick zurück zum letzten Pass




                            am oberen Ende wird der Gletscher recht unangenehm und gefährlich. Es beginnt eine Spaltenzone und der Gletscher wird unaper, ist teilweise noch mit einer etwas sackigen Altschneedecke bedeckt, die auch teilweise noch die Spalten bedecken. Unter der konstanten Neuschneedecke war nicht erkennbar welche Bereiche aper sind und welche nicht.




                            der 4900 m hohe Berg im Hintergrund sieht relativ einfach besteigbar aus.


                            ich habe mich auf diesen Gletscher recht unwohl gefühlt und erstmal durch langsames Stochern im Schnee eine Zickzack-Route durch die Spaltenzone ausgekundschaftet. Das hat eine ganze Weile gedauert, so daß ich erst nach über fünf Stunden den Pass erreicht habe.


                            das letzte Stück geht´s einen sehr steilen Fels- und Geröllhang hoch. Bin aber froh endlich vom Gletscher runter zu sein.




                            ein Steinmännchen auf der Passhöhe in 4018 m. Das zeigt doch daß hier schonmal Leute rübergekommen sind.


                            Blick runter zur anderen Seite - meine Abstiegsroute.




                            man hat von hier oben einfach eine herrliche Aussicht


                            ich lasse mein Gepäck auf der Passhöhe liegen und mache einen Abstecher auf den kleinen Berg im Hintergrund. Das ist ein Aufstieg von nur 200 Höhenmetern, aber mit einer ungleich spektakuläreren Aussicht.
                            Im Hintergrund links der leicht besteigbare 4900 m hohe Berg. Im Nachhinein habe ich mich schon ein wenig geärgert dort nicht hochgestiegen zu sein, aber das hätte ich heute eh nicht mehr geschafft und hätte hier oben campen müssen



                            Blick zurück zum Pass....


                            Vom Gipfel dieses 4240 m hohen Berges schaut man in drei verschiedene Täler.


                            Blick Richtung Westen.


                            die Berge am Horizont gehören schon zu Kasachstan und dieses Tal führt parallel zur Grenze talabwärts.




                            Richtung Norden - meine Abstiegsroute


                            und Richtung Osten - wo ich hochgestiegen bin. Am Horizont liegt mein letzter Pass.....






                            nun geht´s Richtung Norden diesen Gletscher abwärts.....


                            recht schnell bewölkt es sich.


                            die ersten 50 m Abstieg vom Pass sind sehr steil, aber dann geht´s sanft für zweieinhalb Kilometer diesen Gletscher abwärts. Zunächst vorsichtig wegen eventueller Spalten, dann leicht und schnell....


                            dieser Gletscher sieht deutlich weniger gefährlich aus wie mein Aufstiegsgletscher......




                            gleich verlasse ich den Gletscher....


                            See an der Gletscherzunge auf 3645 m, eine Stunde vom Pass.


                            karge Steinwüste - unschön zum campen - also muss ich noch weiterwandern


                            Blick in ein Nebental


                            dann fällt das Tal rapide ab, es geht einen steilen Rücken runter, wo von rechts ein Talzweig einmündet. Dort unten finde ich die erste super Campstelle


                            Camp 12 (3456 m) auf der ersten kleinen Grasfläche.
                            Morgen wander ich dieses Tal abwärts.....
                            Zuletzt geändert von berniehh; 20.12.2018, 23:11.
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                            • Mika Hautamaeki
                              Alter Hase
                              • 30.05.2007
                              • 3979
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                              AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                              beeindruckende Landschaft!
                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                              A. v. Humboldt.

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                              • berniehh
                                Fuchs
                                • 31.01.2011
                                • 2408
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                                13.Tag (48):

                                Mein Trek neigt sich langsam dem Ende zu. Nun gilt es nur noch rauszuwandern, zurück in die Zivilisation.
                                Heute geht es nur talabwärts, also ein entspannter Wandertag


                                Null Grad am Morgen, blauer Himmel. Mit dem Campabbau warte ich noch bis die Sonne voll da ist.
                                Hier blickt man talabwärts = meine Richtung





                                Zunächst steige ich weglos den steilen Steinhang runter zum Fluss


                                weiter geht´s durch steiniges Gelände talabwärts. Ich stoße auf einen vage erkennbaren Pfad.


                                Blick zurück talaufwärts


                                auf der ersten flachen Grassenke (3191 m) wird aus der vage erkennbaren Route ein deutlich sichtbarer Pfad.
                                Bis vor kurzem haben hier noch Rinder geweidet.



                                das Tal kurvt sich scharf nach links. Ich folge den Pfad für den Rest des Tages talabwärts.


                                Blick zurück talaufwärts


                                hier blickt man in ein kleines Nebental














                                nach vier bis fünf Kilometern sehe ich erste Pferde und Rinder. Auf nun ausgetretenen Viehtreiberpfad geht es weiter talabwärts.




                                bald darauf passiere ich die ersten bewohnten Hirtenhütten und treffe Leute.




                                es folgen etliche weitere bewohnte Hütten. Eine sieht man hier auf der anderen Flusseite, wenn man auf Vergößerung klickt.






                                nach 11 Kilometern beginnen an den Hängen die ersten Nadelwaldabschnitte. Von hier wander ich heute noch 12 Kilometer dieses stark beweidete Tal abwärts.

                                Zwei Hirten machen mir mit Handzeichen klar daß ich doch besser wieder umkehren und auf den gleichen Weg zurückwandern sollte, auf den ich gekommen bin. Sie machen mir deutlich daß ich ansonsten am Trekende verhaftet werde.

                                Nun, an meinem Trekende liegt ein kleiner Ort, nahe der kasachischen Grenze. Daß ich diesen Ort besser meiden sollte war mir irgendwie auch klar. Von dort sind es über 90 Kilometer zurück nach Zhaosu.
                                Mein Plan ist also rechtzeitig vor meinem Trekkingendpunkt nach Nordosten zu schwingen, so daß ich erst 15 Kilometer weiter auf die Hauptstraße nach Zhaosu stoße.


                                es wird höchste Zeit mein Zelt aufzuschlagen, aber ich habe immer noch keine versteckte Campstelle gefunden. Es sind mir hier zu viele Leute in diesem Tal....


                                ich verlasse den Hauptpfad und quere auf dieser kaputten Brücke rüber auf die andere Flusseite.


                                oberhalb der hohen Flussböschung finde ich die erste gut versteckte Campstelle im Wald.
                                Camp 13 (2500 m)



                                kleine Rinderweidelichtung mit leerstehender Hütte bei meinem Camp.
                                Zuletzt geändert von berniehh; 23.12.2018, 03:33.
                                www.trekking.magix.net

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                                • LihofDirk
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 15.02.2011
                                  • 13729
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                                  AW: [CN] 700 Kilometer durchs Tian Shan Gebirge

                                  Die Diskussion im Nebenpfad ist ja eher, dass Rücksicht auf Gefährdung einheimischer genommen werden sollte. Wenn aber jetzt die Schilderung unterstützender und illegaler Handlungen wie
                                  Die Hirten machen mir mit Handzeichen klar daß ich doch besser wieder umkehren und auf den gleichen Weg zurückwandern sollte, auf den ich gekommen bin. Sie machen mir deutlich daß ich ansonsten am Trekende verhaftet werde.
                                  garniert mit Fotos der Hirten weiter gepostet werden sollte definitiv ein Moderator eingreifen.

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                                  • Spartaner
                                    Alter Hase
                                    • 24.01.2011
                                    • 4787
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                                    Wenn einem Wanderer geraten wird, sich nicht in die verbotene Grenzzone zu bewegen, dann ist das nicht illegal.

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                                    • Sternenstaub
                                      Alter Hase
                                      • 14.03.2012
                                      • 3370
                                      • Privat

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                                      natürlich ist das illegal, wenn man jeden, der dort wandert oder sich sonstwie bewegt melden muss an die Staatsmacht! Und die genau sehen kann, wer denn den guten Tipp gab... bzw das eben nicht gemeldet hat.
                                      Und was in vielen Gegenden der Welt nicht illegal ist, kann in anderen mehr als illegal sein. Vielleicht würde Nachdenken da helfen?
                                      deine Argumentation, Spartaner tut ja fast schon weh.
                                      Two roads diverged in a wood, and I—
                                      I took the one less traveled by,
                                      And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                      • opa
                                        Lebt im Forum
                                        • 21.07.2004
                                        • 6732
                                        • Privat

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                                        [QUOTE=Sternenstaub;1720870
                                        Und was in vielen Gegenden der Welt nicht illegal ist[/QUOTE]

                                        Ist nach meinem Kenntnisstand sogar bei uns verboten, bei radarkontrollr Lichthupe zu geben. Ist ja auch nichts anderes als ein dezenter Hinweis, die bestehenden Gesetze besser einzuhalten.

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                                        • berniehh
                                          Fuchs
                                          • 31.01.2011
                                          • 2408
                                          • Privat

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                                          Die beiden Hirten auf dem besagten Foto haben mir weder in irgendetwas unterstützt, noch geholfen illegale Handlungen durchzuführen. Es war einfach nur eine kurze Zufallsbegegnung.
                                          Irgendwo viel weiter oben hatte ich schonmal geschrieben welche Menschenfotos ich weiterhin posten werde und welche nicht oder nur verpixelt.
                                          Die Polizei hat im Verlauf der Reise mehrmals meine Speicherkarten durchgeschaut und alle Menschenfotos gesichtet. Diese haben sie nicht interessiert. Auch das hatte ich weiter oben schonmal geschrieben.

                                          Ausserdem sind alle Einheimischen (Chinesen wie Uiguren) verrückt danach Selfies mit sich und Ausländern zu machen.
                                          Also alle Leute, die ich fotografiert habe, selbst Hirten im letzten Tal, haben auch Fotos von mir.
                                          Auch das wiederhole ich hier gerne nochmal.

                                          Selbst wenn die chinesischen Behörden das weltweite Netz nach Fotos durchstöbern sollte, auf denen Chinesen zusammen mit Ausländern zu sehen sind, was ich für ausgeschlossen halte, werden sie diese Fotos viel eher auf chinesische WeChat Accounts finden als im Deutschen Outdoorforum.

                                          Aber damit Ruhe ist, habe ich das besagte Bild mit den zwei Hirten wieder rausgenommen.
                                          Zuletzt geändert von berniehh; 23.12.2018, 03:45.
                                          www.trekking.magix.net

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