[DE] Spessartübernachtung im September 2018

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • littlefoot
    Gerne im Forum
    • 08.08.2006
    • 57
    • Privat

    • Meine Reisen

    [DE] Spessartübernachtung im September 2018

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Vorweg: Bitte entschuldigt die schlechte Bildqualität, wir hatten keine Kamera dabei und haben nur mit Handy fotografiert.

    Der letzte Urlaub ist schon viel zu lange her, der Nächste noch zu lange hin, aber es juckt gewaltig in den Beinen. Die Matratze zuhause ist zu komfortabel. Harter Boden, Isomatte, Schlafsack, das verspricht das Wochenende: Ein Kurztrip in den Spessart zu einem der neu angelegten Naturzeltplätze. Auf den Fotos im Internet sah Rothenbuch II naturnaher aus, war aber schon ausgebucht, daher wurde es Rothenbuch I. Mit Sitzgelegenheit und Feuerstelle die scheinbar luxuriösere Variante. Nun denn, dann darf es auch etwas Luxus sein, statt Trockenfutter sollen Grillfleisch und frisches Gemüse ins Gepäck. Wir müssen ja nur für eine Nacht planen. Luxus pur. Mit sportlichen Ambitionen hat das zugegeben nicht mehr viel zu tun, aber hey, das ist ein Kurzurlaub.

    U.a. inspiriert durch Berichte hier im Forum hat mein Mann einige Wochen zuvor kurzerhand gebucht. Der Spessart bietet nun auch zwei Naturlagerplätze und wir probieren sie jetzt aus. Liegt ja fast vor der Haustür. Aber war da nicht noch was? Ach ja, einige Tage vor unserem Aufbruch fällt uns ein, dass auf der letzten Tour unsere Isomatten und Trekkingstöcke ihren Weg ins Jenseits angetreten haben, also nochmal schnell zu diversen Outdoor-Läden und das Material aufgestockt.

    Nun kann es aber losgehen. Eigentlich wollten wir zeitig los, aber wie das im Leben manchmal so ist, waren wir am Abend zuvor auf eine Feier eingeladen und es wurde später als geplant. Demnach kommen wir auch später los. Da wir nur eine Nacht im Wald bleiben werden und Gewicht daher keine so große Rolle spielt, kauft mein Mann beim Metzger unseres Vertrauens gleich für eine ganze Kompanie ein und der nächste Supermarkt kann seinen Umsatz durch uns auch noch steigern. Mein Mann hegt die Hoffnung, dass wir abends ein Feuer machen können und grillen können. Ich bin da aufgrund der monatelangen Dürre eher skeptisch. Wir werden sehen.

    In Rothenbuch stellen wir das Auto ab und laufen Richtung Nordosten los, um dann in einem Bogen nach Süden zum Zeltplatz zu laufen. Die direkte Route wäre zwar bedeutend kürzer, aber wir wollen ja noch ein bisschen was sehen. Und so geht es am Anfang über schöne Waldwege am Ende über Schotterwege zum Zeltplatz. Dieser liegt direkt neben der Schotterpiste und ist eigentlich nicht zu verfehlen. Es ist früher Nachmittag, wir sind die Ersten. So können wir uns die beste Stelle für unser Zelt aussuchen und bauen schon mal auf. Danach inspizieren wir den Zeltplatz. Es gibt ein Plumpsklo, das bei geschlossener Tür kaum Platz für große Füße lässt, eine Feuerstelle mit Sitzgelegenheiten und ein kleiner überdachter Lagerplatz für Feuerholz. Dort liegen sogar eine Axt und eine Säge bereit. Ziemlich luxuriös. Feuer machen ist aber leider wegen der Waldbrandgefahr nicht erlaubt. Große Hinweisschilder wurden angebracht, die nicht zu übersehen sind. Für mich persönlich eine sehr sinnvolle Maßnahme.



    Wir wollen aber heute noch etwas laufen und daher packen wir ein paar Snacks zusammen und laufen hinunter ins Hafenlohrtal. Dort ist ein Naturschutzgebiet und es soll recht idyllisch sein. Wir folgen dem Hasenstab-Weg, der sehr angenehm zu laufen ist. Unterwegs kommt uns ein Schäfer mit seiner Herde entgegen. Als wir Platz machen, meint er schmunzelnd: das kann jetzt eine Weile dauern. Tatsächlich ist die Herde ziemlich groß und man kann das Ende nicht sehen. Macht aber nichts. Ich bin Schaf-Fan und genieße einfach nur den Anblick.





    Im Hafenlohrtal vertreiben wir uns die Zeit, laufen noch einen Bogen im Wald, bevor wir wieder zurück zum Zeltplatz laufen.









    Dort angekommen, sehen wir, dass noch zwei weitere Zelte aufgeschlagen wurden. Insgesamt sind wir zu sechst.
    Da wir kein Feuer machen dürfen, muss der Trangia-Kocher herhalten und mein Mann bruzelt nacheinander alles, was wir eingekauft haben.



    Nach einem Steak und reichlich Kartoffeln muss ich die Segel streichen, die Würste werden für den nächsten Tag weggepackt. Wir quatschen noch ein bisschen und kriechen so gegen neun Uhr in die Schlafsäcke. Zum ersten Mal benutzen wir auch unsere nagelneuen Isomatten: sehr komfortabel, nur beim Umdrehen quietschen sie arg laut auf dem Zeltboden. Das muss noch optimiert werden.

    Am nächsten Morgen schlafen wir lange aus. Als wir endlich aus dem Zelt kriechen, ist das eine Duo schon am aufbrechen. Die anderen folgen bald darauf und so haben wir den Platz zum Frühstück ganz für uns alleine. Es gibt Eier mit Speck. Wann gab es jemals so einen Luxus auf einer Tour? Da haben wir sonst immer Trockenfutter dabei. Wir genießen die Ruhe, dass nur bei aufkommendem Wind immer wieder von einem Eichel-Bombardement unterbrochen wird. Ein lautes „Klong“ ist immer wieder dann zu hören, wenn eine Eichel das Dach des Plumpsklos trifft. Da wir nachmittags noch einen Termin haben, müssen wir aber auch langsam zusammenpacken und entscheiden uns daher für den direkten Weg zurück nach Rothenbuch zum Auto.

    Es geht immer schön gemächlich den Hasenstabweg bergauf. Am höchsten Punkt verlassen wir den Wald. Sehr zu meiner Freude sehen wir dort die Schafherde von gestern nochmal. Ein friedlicher Anblick.



    Nun geht es immer bergab nach Rothenbuch und unsere sehr kurze Kurztour endet hier.


    Fazit:
    Für eine kleine Flucht aus dem Alltag sind diese Zeltplätze eine schöne Option. Richtiges Wildnisflair will aufgrund der Lage direkt an einem Schotterweg und der luxuriösen Ausstattung nicht aufkommen, aber da hat sicherlich jeder so seine eigenen Vorstellungen, was man braucht und was nicht. Auf jeden Fall war unser Zeltplatz in einem hervorragenden und sehr gepflegten Zustand. Wir werden gerne wieder kommen, einfach um mal wieder raus zu kommen. Es wird gemunkelt, dass noch weitere Zeltplätze im Spessart errichtet werden sollen, so dass man eine längere Strecke oder eine Rundtour laufen könnte. Das fänden wir persönlich sehr schön und würden uns sehr darüber freuen.

    Geändert wegen Rechtschreibfehler
    Zuletzt geändert von littlefoot; 21.09.2018, 12:10.

  • Waldlaeuferin

    Erfahren
    • 11.03.2013
    • 233
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [D] Spessartübernachtung im September 2018

    super, danke!
    Es ist immer zu früh, um aufzugeben.

    Kommentar


    • Trischter
      Erfahren
      • 17.05.2018
      • 125
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [D] Spessartübernachtung im September 2018

      Ach wie schön!
      Wusst gar nicht, dass wir hier im Spessart sowas haben.
      Glaub, dass geb ich mir auch mal.
      Irgendwann und irgendwo begegnest eh dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd "Schitt, ich hätt viel öfter ins Büro g'sollt!"

      Kommentar


      • Wandermaedel
        Erfahren
        • 02.11.2017
        • 177
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [D] Spessartübernachtung im September 2018

        Schöner Bericht. Die Bilder sind völlig ok.

        Kommentar


        • LihofDirk
          Freak

          Liebt das Forum
          • 15.02.2011
          • 13729
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [D] Spessartübernachtung im September 2018

          Danke für den Bericht und die lustmachenden Bilder.

          Kommentar


          • Lobo

            Vorstand
            Moderator
            Lebt im Forum
            • 27.08.2008
            • 6497
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [D] Spessartübernachtung im September 2018

            Zitat von littlefoot
            Es wird gemunkelt, dass noch weitere Zeltplätze im Spessart errichtet werden sollen, so dass man eine längere Strecke oder eine Rundtour laufen könnte. Das fänden wir persönlich sehr schön und würden uns sehr darüber freuen.
            Es wird nicht nur gemunkelt.

            Sorry mein Link ist nicht mehr verfügbar.
            Aber ich kann dir sagen dass noch dieses Jahr ein dritter Platz dazukommen wird, buchbar dann vermutlich ab Frühjahr 2019. Dieser Platz wird östlich von Schöllkrippen entstehen. Ein vierter Platz soll dann noch im Lohrer Forst entstehen. Wo genau steht noch nicht fest. Aber damit wäre dann eine schöne 4 Tages-Tour mit 3 Übernachtungen in west-östlicher Richtung quer durch den Spessart möglich.

            Wann warst du denn dort? Könnte sein dass eines der anderen Paare welche ihr auf dem Platz getroffen habt mein Bruder mit Frau war.

            Grüße
            Thomas (der von zuhause beide Plätze zu Fuß erreichen kann )

            Kommentar


            • Galadriel
              Dauerbesucher
              • 03.03.2015
              • 913
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [D] Spessartübernachtung im September 2018

              Sehr schön von diesen Plätzen zu hören. Werde ich vielleicht auch mal ausprobieren. Ich bin meist auf den Pfalzplätzen unterwegs. Mag sein, dass es nicht Wildnis pur ist, aber ich finde es auch immer interessant, abends mit ganz unterschiedlichen Leuten zusammenzusitzenn und sich zu unterhalten...
              Wandern & Flanieren
              Neues entdecken durch Langsamkeit

              Kommentar


              • littlefoot
                Gerne im Forum
                • 08.08.2006
                • 57
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [DE] Spessartübernachtung im September 2018

                Lobo,
                das lese ich doch gerne, dass definitiv mehr Plätze entstehen sollen. Meine Info diesbezüglich ist auch schon ein paar Wochen alt. Wir waren am ersten Septemberwochenende dort.

                Kommentar

                Lädt...
                X