[NO] Lomsdal-Visten 2018. 10 Tage & nur 10 Minuten Regenhose

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  • NovaBlue
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    [NO] Lomsdal-Visten 2018. 10 Tage & nur 10 Minuten Regenhose

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisedauer: 03.09.2018 - 14.09.2018

    Ort: Lomsdal-Visten Nationalpark

    Prolog
    Seit ich 2014 ein Jahr in der Wildnis von Norwegen studieren konnte, wurde das Land quasi zu meinem Outdoor Eldorado schlechthin. Da ich die Nationalpärke im Süden des Landes alle schon besucht habe und es dieses Jahr wieder Norwegen sein sollte, wurde ich u.A. durch die wenigen Reisberichte hier im Forum auf den Lomsdal-Visten NP aufmerksam. Diesjähriges Ziel war es, einen Teil klassisches Trekking zu machen und aber auch einfach mal stationär bleiben zum Abschalten und geniessen (und als leidenschaftlicher Angler möglichst oft Fischen). Als Reisezeitpunkt kamen für meinen Kollegen und mich nur die ersten zwei Septemberwochen in Frage und schnell wurden Flüge gebucht und das grosse Vorbereiten fand statt. Gerade der September gilt ja als regenreichster Monat im Lomsdal-Visten, welcher selbst als eines der regenreichsten Gebiete Norwegens gilt. Dementsprechend wurde die Ausrüstung nochmal verfeinert und wir stellten uns ganz nach dem Motto „prepare for the worst, hope for the best“ darauf ein, 10 Tage nass zu sein.
    Wir wollten unsere Tour in Mosjøen starten und auf einer ähnlichen Route wie vom Forum User Antracis 2017 beschrieben zum Storvatnet laufen. Dort wollen wir einige Tage verbringen und auch der gemütlichen Hütte Fjellgarden einen Besuch abstatten. Das Wetter spielte auf unser Seite, wie man dem Titel entnehmen kann.

    Tag 1: 03.09.2018. Eine abenteuerliche Anreise

    Ursprünglich wurde ein Flug von Zürich nach Oslo, und von dort direkt mit der Norwegischen Regionalfluggesellschaft Wideroe nach Mosjøen gebucht. Da in Oslo nur sehr wenig Zeit für den Umstieg verfügbar war, versicherten wir uns im Vorfeld noch extra, ob unser Gepäck in Oslo durchgecheckt werden kann und dies wurde uns so bestätigt. Einen Monat vor Abflug kam dann die Info eines flight changes, der Direktflug von Oslo wurde gestrichen und wir mussten nach Mosjøen einen Umweg über Bodø machen.

    Check-in also um 5:30 Uhr morgens in Zürich, die ersten Probleme kommen. Das Personal der Swiss hat keine Info über den flight change. Das gesamte check-in dauerte schlussendlich ca. 30 Minuten mit verschiedenen Personen an verschiedenen Schaltern. Anscheinend müssen wir unser Gepäck in Oslo doch empfangen, jedoch nicht durch den Zoll? In Oslo gibt’s eine Vollbremsung auf der Piste, der Pilot wollte wohl den ersten Taxiway erwischen. Dies gelingt ihm nur halb und wir fahren zurück auf die Piste und zum nächsten. Im Flughafen angekommen herrscht Verwirrung pur. Schlussendlich führte uns der Weg tatsächlich aus dem Zoll und mangels Zeit zum Flug nach Bodø stieg unser Stresslevel exponentiell an. Eine Boardingkarte nach Bodø war nicht vorhanden, das Gepäck war jedoch irgendwie eingecheckt (wie ich als Person auch, mein Kollege komischerweise nicht!) Diversen Diskussionen am Schalter in Oslo folgend, kommen wir gerade noch rechtzeitig in die neue Maschine. Beim Anflug in Bodø starke Bewölkung und Sekunden vor dem Aufsetzen steigt die Maschine mit Vollschub wieder in den Himmel. Go around! Einerseits eine coole Erfahrung, andererseits fragten wir uns langsam, ob uns etwas von Mosjøen fernhalten will. Nach einer Platzrunde um Bodø kommt der erneute Anflug. Wir malen uns schon aus, wo wir nach einem erneuten go around wohl enden würden? Die Maschine setzt aber mit zügiger Geschwindigkeit auf und wir erwischen in der Folge unsere Propellermaschine nach Mosjøen. Kurz vor der Landung sehen wir erstmalig in den Lomsdal-Visten, die Aussicht lässt den Stress vergessen. Zehnr Minuten nach der Landung, noch im Flughafen Mosjøen, wird das erste Hilfe Set zum ersten Mal gebraucht. Ich schneide mir beim Entfernen der Kabelbinder ein schönes Filet aus der Fingerkuppe. Alles desinfizieren und verbinden, weiter geht die Reise.



    Anflug über Mosjøen



    Per Taxi geht’s ins Zentrum, wo wir Gas kaufen und anschliessend unsere viel zu schweren Rucksäcke packen. Ich entschied mich, meine Fotoausrüstung mitzunehmen, was zusammen mit der Angelausrüstung mein Grundgewicht um ca. 5kg erhöht. So laufen wir also auf der Strasse zurück Richtung Flughafen. Die 26 Kilogramm drücken meine 61 Kilogramm Körpergewicht richtig in den Asphalt. Der neue Rucksack scheint offenbar noch nicht perfekt angepasst und so nehme ich auf der Strecke diverse Änderungen vor. Irgendwann geht’s dann einigermassen und die Erfahrung sagt ja, dass der Körper seine 1-2 Tage Angewöhnung braucht.
    Wir nehmen nicht den Zugang durch das Øydalen (Wie in anderen Reiseberichten zu lesen), sondern kurz vor dem Flughafen auf einer Forststrasse der Tverråga entlang.



    Irgendwann folgt eine Brücke, nach welcher wir unser Zelt im Wald aufstellen. Das Zelt steht ungewohnt schief (eigentlich steht es wie hingesch*****). Ich habe vor der Abreise die Gummiseile in den Gestängen erneuert, da die frisch gekauften aufgrund einer etwas ungünstigen Konstruktion des Zeltes schon nach dem ersten Aufbauen ausgedehnt waren. Anscheinend habe ich die neuen etwas zu straff eingebunden, was nun das Gestänge verzieht. Nach dem Abspannen steht es dann aber einigermassen ok. Der Zeltplatz ist übersäht mit verfaulenden und richtig eklig stinkenden Pilzen. Der Gestank hängt überall und frisst sich regelrecht in die Ausrüstung. Wir kochen und legen uns nach langer Reise endlich in den Schlafsack.
    Zuletzt geändert von NovaBlue; 17.09.2018, 11:54.

  • Fjellfex
    Fuchs
    • 02.09.2016
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    #2
    AW: [NO] Lomsdal-Visten 2018. 10 Tage & nur 10 Minuten Regenhose

    Ein Lomsdal-Visten Bericht... was für eine nette Überraschung!

    Ich hatte auch schon Touren, wo die Anreise total abenteuerlich war, während in der "Wildnis" alles am Schnürchen lief. Bin gespannt, wie´s weitergeht.

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    • NovaBlue
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      #3
      AW: [NO] Lomsdal-Visten 2018. 10 Tage & nur 10 Minuten Regenhose

      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
      Ein Lomsdal-Visten Bericht... was für eine nette Überraschung!

      Ich hatte auch schon Touren, wo die Anreise total abenteuerlich war, während in der "Wildnis" alles am Schnürchen lief. Bin gespannt, wie´s weitergeht.

      Genau, eine schlechte Generalprobe führt ja zur guten Premiere . Ich probiere so bald als möglich weiterzuschreiben, muss jedoch meine Bilder zuerst noch bearbeiten (wenn ich schon die ganze Ausrüstung mitschleppe )

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      • NovaBlue
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        #4
        AW: [NO] Lomsdal-Visten 2018. 10 Tage & nur 10 Minuten Regenhose

        Tag 2: 04.09.2018

        Nach dem Morgenessen geht’s direkt steil den Berg hoch (apropos Essen: Wir haben 60g aufgepepptes Porridge am Morgen, zu zweit eine double-serving Trekkingmahlzeit zum Mittag und Abends jeweils eine Trekkingmahlzeit pro Person. Dazwischen Riegel & Nüsse und hoffentlich Fisch & Beeren). Das ist viel, aber im Gegensatz zu anderen wäre es mir lieber den Gewichtsverlust möglichst gering zu halten . Unser Ziel heute ist ein See unterhalb des Passes Aksla. Der „Weg“ vom Zeltplatz rauf ins Fjell ist sumpfig, steil aber anfänglich gut ausgeprägt. Moore und dichter Birkenwald wechseln sich ab. Mit der Zeit verliert sich die Wegspur langsam, was die Routenfindung jedoch nicht beeinträchtigt. Ich bin fasziniert von der Pilzvielfalt, die hier zu finden ist. Vor allem die gut essbaren Birkenpilze, Rotkappen, Semmelstoppel und hie und da Steinpilze wären einfach zu pflücken. Auch diverse Moorschneehühner, welche neben uns umherflattern und Elchspuren auf dem Weg lassen das Wildnisfeeling langsam so richtig aufkommen.



        Gefühlt verbrauchte 10‘000 kcal und 5 Liter Schweiss später erreichen wir den Anfang eines weit auslaufenden Plateaus und essen vor dem grossen See 462 unsere Mittagsmahlzeit. Schon krass, wie Höhenmeter mit solchem Gewicht und in diesem Terrain ganz anders zu berechnen sind. In den Alpen mit Tagesrucksack wäre es ein Spaziergang gewesen.


        Rückblick des Aufstiegs

        Ärgerlicherweise hat das nasse & hohe Gras dazu geführt, dass die sehr ausgeprägten Gehfalten am Fussanfang meines Lowa Tibet GTX Wasser durch die Membran drücken. Ich stelle mich also darauf ein, die nächsten 10 Tage mit nassen Füssen zu laufen. Das passiert mit besagten Modell nicht zum ersten mal und ich werde mir wohl für die nächste Tour neue Schuhe zulegen.
        Nach der Mittagsrast geht’s weiter durch die sehr schöne Ebene. Es wechseln sich grasige, felsige & moorige Passagen ab und wir sehen die ersten Rentiere (welche übrigens im ganzen Park semidomestiziert sind. Eine wilde Population gibt es nicht). Teilweise verlieren wir den Weg, aber wir kommen hier relativ locker voran. Das Wetter ist perfekt. Sonnig, aber nicht zu warm.



        An einem kleinen & idyllischen See schlagen wir dann unser Nachlager auf und ich werfe meine Köder das erste mal in den weiter unten gelegenen See 464. Leider schneidere ich ab, aber verliere 3 Forellen im Drill . Wir geniessen einen super Sonnenuntergang und schiessen einige Bilder, bevor es in den Schlafsack geht.






        Schon am nächsten Morgen

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        • NovaBlue
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          #5
          AW: [NO] Lomsdal-Visten 2018. 10 Tage & nur 10 Minuten Regenhose

          Tag 3: 05.09.2018

          Heute haben wir den ganzen Tag abwechselnd Sonne und dichte Bewölkung. Eigentlich wollten wir wie schon im Forum von Antracis beschrieben runter zum Sørvatnet, dort Angeln und dann rauf aufs Nordfjellet. Die Erfahrungen mit dem nassen Gras, den Mooren und vor allem den stinkenden Pilzen (der Geruch hängt immer noch im Zelt), lässt uns eine neue Route kreieren. Wir wollen möglichst weit oben zum Nordfjellet zu gelangen.
          Auf der Karte verläuft unsere Route zunächst südlich zum Grøfjellet und anschliessend in einer Art Zick-Zack entlang der Krete zum Fagerjorddalen. Wir wagen den Versuch (Auch aufgrund der Trockenheit, bei starker Nässe würde ich von dieser Begehung abraten!).

          Rosa: Inoffizieller Wanderweg, Rostrot: unsere Route

          Wir erreichen schnell die Askla und sehen erstmals in die Tiefen des Nationalparks und die Aussicht ist grandios. Nach einer kurzen Fotosession inspizieren wir unseren Weg, und entdecken einige vielversprechende Bänder, die den Felsflanken entlangführen.

          Richtung Aksla


          Weitsicht von der Aksla

          Relativ langsam aber sicher laufen wir +/- der 700er Höhenlinie nach Süden. Das Gelände ist anspruchsvoll und verlangt eine gewisse Trittsicherheit. Vor Allem oberhalb der verschiedenen Seen sind die Steine plattig abgeschliffen und die zahlreichen feuchten, schwarzen Rutschbahnstellen müssen wir umgehen. Das andauernde rauf/runter/links/rechts braucht viel Zeit.


          Es müssen mehrere, momentan trockenen Rinnen gequert werden.

          Der Abfluss des Sees 693 ist dann zu steil und plattig, eine Furt wäre uns zu gefährlich. Wir steigen also die Krete rauf bis zum See, um direkt beim Abfluss zu „furten“. Hier fliesst während der Schneeschmelze wohl massiv Wasser an den Hängen runter.


          Krete zum See 693

          Die anschliessende Traverse dem Grøfjellet entlang hat‘s wirklich in sich. Hier müssen wir die Stöcke nicht selten weglassen und uns mit Hilfe der Hände kraxelartig fortbewegen. Überrascht sehen wir auf diese Höhe den einzigen Elch auf der Tour und gleichzeitig ein Rentier mit Leuzismus oder Albinismus weiter unten im Tal.


          Besagtes Rentier

          Super Fernsicht zum Litlfinnkneet und den sieben Schwerstern




          Eigentlich wollen wir hier weiter unten an den Seen 630 unser Zelt aufstellen. Da wir aber noch etwas Kraftreserve haben und wir nicht sicher wissen, wie das Wetter morgen aussieht, laufen wir weiter östlich der Kamaksla (734) durch eine Schlucht zum See 633 bei der Zick-Zack Geländeform. Mittlerweile ist starker Wind aufgekommen und voll eingepackt ziehen wir den Rest der Tour noch durch. Am Schluss müssen wir fast alle 100 Meter eine Verschnaufpause einlegen, die heutige Tour ging richtig in die Beine.
          Wir werden mit einem absolut genialen Zeltplatz belohnt. Der See fällt vorne Steil ab und zwei Felsflanken links und rechts bilden ein schönes Fenster, durch welches wir den Sonnenuntergang bestaunen können. Da der Abfluss wie erwähnt steil hinunterführt und für Fische im Aufstieg nicht passierbar ist und von oben nichts mehr kommt, vermute ich auch keine im See. Ich werfe trotzdem ca. eine Stunde Wobbler und Gummi und kann weder Nachläufer noch aufsteigende Forellen sichten. Meine Vermutung wird wohl stimmen. Wir legen uns bald schlafen, begleitet von den unnatürlich wirkenden Rülpsgeräuschen der Schneehühner um uns.


          Blick runter vom Ende des Sees 633
          Zuletzt geändert von NovaBlue; 19.09.2018, 20:38.

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            #6
            AW: [NO] Lomsdal-Visten 2018. 10 Tage & nur 10 Minuten Regenhose

            Tag 4: 06.09.2018

            Heute wachen wir erneut mit perfektem Wetter auf. Zum ersten mal komme ich auf die Idee, mein morgendliches Porridge mit Schokolade und wilden Beeren zu verfeinern, was ab diesem Moment an Standard wurde
            Bevor wir den super Zeltplatz verlassen, sitzen wir nochmals 10 Minuten auf einen Stein und geniessen die Aussicht. Hier sind wir windgeschützt, weiter oben an der Krete zum Fagerjorddalen windet es immernoch relativ stark.



            Wir laufen auf der Krete über mehrheitlich angenehmes Terrain bis zum Ende des Tals, von wo aus man Südöstlich auf das Nordfjellet gelangen könnte.


            Rückblick auf unseren Weg. Rechts das Fagerjorddalen

            In einem Moor finden wir als Motivationsschub noch 5 überreife Moltebeeren, es bleiben leider die einzigen auf der Tour. Wir wollen nicht über das Nordfjellet, sondern auf einer direkteren Linie zum See 520, da ich dort mit Sicherheit Fische vermute. Jedoch macht uns die steile Kante runter zum See etwas Sorgen, wir wollen es aber trotzdem probieren. Als Plan B könnten wir immer noch zum Nordfjellet queren und dort runter.


            Schlussendliche Route

            Es geht also westlich des Berges Noerhtevaerie durch blockiges Gelände, wir brauchen auch hier öfters die Hände zur sicheren Fortbewegung. Anschliessend geht’s sehr schnell auf plattigen Felsen bis oberhalb des Sees 724. Hier geniessen wir wohl die schönste Fernsicht der Tour und essen Mittag.









            Anschliessend problemlos bis zur Kante, von wo aus wir unseren See sehen. Ich kann von oben erkennen, dass er wohl sehr untief und krautig ist, was dem Fischen mit Spinnködern nicht entgegenkommt. Wir peilen also einen kleineren und tieferen See ein paar Hundert Meter weiter westlich an.


            Grandioser Ausblick auf die nächsten Tage


            Besagte Krete unter uns

            Oberhalb der Krete müssen wir eine strategische Pause machen. An den meisten Stellen ist uns ein Abstieg mit 26 Kilogramm zu gefährlich. Wir erkunden einige Bänder und Abstiegsmöglichkeiten ohne den Rucksack und entscheiden uns dann, ein grasiges & diagonal verlaufendes Band zu probieren. Langsam steigen wir also runter und müssen öfters wieder Aufsteigen, da es plötzlich zu steil wird. Schlussendlich haben wir ca. 40 Minuten für die 300 Höhenmeter und aufgrund der Konzentration haben wir auch nicht viele Bilder davon. Rein technisch gesehen hält sich die Schwierigkeit bei einer guten Routenwahl in Grenzen, jedoch waren unsere Beine auch schon müde.


            Ungefähre Abstiegsroute

            Unten werden wir mit einer trockenen und wirklich super schönen Hochebene belohnt. Es erinnert uns irgendwie an Herr der Ringe. Wir stellen uns vor, wie plötzlich Orks die Hänge runterkommen.



            Beim See schlagen wir unser Zelt auf und ich beginne direkt mit Fischen. Mal abgesehen von der geringen Grösse sind es fast Zustände wie in einem Forellenpuff. Ich kann mit den ersten 3 Würfen drei Forellen landen. Schlussendlich fange ich ca. 15 Fische, die 3 grössten werden gekocht und mit einem Preisel/Blaubeeren-Whiskey-Eintopf als Dessert genossen. Dabei schaut uns von der anderen Seeseite eine Rentierfamilie zu, Wildnisfeeling pur.

            Apropos Rentier: Wir sehen auf dem Nordfjellet ein nach Verwaltung aussehender Helikopter mit Sirenen die Rentiere ins Tal zu treiben. Der Heli fliegt dabei echt tief. Irgendwie sieht er unser Zelt und fliegt durch das ganze Tal bis zu uns, um uns im Schwebeflug zuzuwinken und die Sirene laufen zu lassen. Paradoxerweise bekräftigt es unser Wildnisgefühl, dass man hier auf schnellem Weg nur mit dem Heli hinkommt. Der Sirenenheli begleitet uns auch die nächsten Tage. Nach der Tour bestätigt sich unsere Vermutung, dass die Rentiere tatsächlich mit dem Heli in ihre Wintergebiete getrieben werden. Ein Luxus, den sich auch nur Norwegen leisten kann.

            Zuletzt geändert von NovaBlue; 22.09.2018, 15:36.

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