[SE] Der Sarek zum 50.

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  • Blahake

    Fuchs
    • 18.06.2014
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    • Meine Reisen

    #81
    AW: [SE] Der Sarek zum 50.

    Hallo Volker, ich bin meganeidisch auf Deine Bilder vom Låddebákte, Du Glückspilz!!
    Bitte bald weiterschreiben!

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    • vobo

      Dauerbesucher
      • 01.04.2014
      • 718
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      • Meine Reisen

      #82
      AW: [SE] Der Sarek zum 50.

      Dienstag, 04.09. Verkehr am Skierffe



      Ein schöner kalter Morgen begann, aber schnell wärmte die Sonne. Mitten beim Frühstück nahm ich in den Augenwinkeln eine Bewegung wahr, im Gegenlicht der Sonne so ein schwarzes Wesen wie ein großes Stinktier. Das muss ein Vielfraß sein! Ich suchte die Kamera und verlor dabei das gute Tier kurz aus dem Blick. Und sollte nun mit der Kamera gegen das Licht fokussieren - keine Chance mehr . Schaade ...


      Nochmal der Blick aufs Rapadalen mit dem Låddebákte rechts und dem Tielma in der Mitte.


      Blick zu den Vássjá-Gipfeln

      Gegen halb 10 ging es wieder los. Nachdem ich den Gipfel 1112 hinter mit gelassen hatte, erblickte ich die Parek-Gipfelkette nun von der anderen Seite als vor einer Woche.


      Blick zu den Parek-Gipfeln in der Bildmitte


      Das markante Flusstal des Gådokjåhkå

      Der Herbst hielt Einzug, immer mehr Flächen erstrahlten im klaren Sonnenlicht in tiefem Rot.






      Blick zurück, rechts der Berg 1112, rechts dahinter der Gletscher Alep Vássjájiegna


      Blick nach vorne zum Ridok, dahinter der Tjahkelij


      Und noch ein schöner Blick auf die Mündung des Gådokjåhkå in den Rapa mit Parek im Hintergrund

      Jetzt galt es den Buovdajågåsj zu überschreiten, der hier auf etwa 1000 m Höhe steil ins Rapadalen abfällt.




      Erster Blick auf den Parek-Gletscher, den Bårddejiegna. Unten am Bildrand erkennt man den steilen Einschnitt des Gådokjåhkå

      Jetzt erreichte ich den Durchgang nördlich des kleinen Gipfels 1078. Erstmals trat der Skierffe in den Blick - wow!




      mit dem Laitaure-Delta und Tjahkelij rechts


      Und jetzt die ganze "Pforte des Sarek" mit dem Nammásj vorne rechts

      Hier machte ich eine ausgiebige Pause. In der Ferne gegen das Sonnenlicht meinte ich, einen Sendemast zu erkennen. Probeweise schaltete ich den Mobilfunkempfang des Handys ein und wurde von Chatnachrichten erschlagen , selber Schuld. Aber ich nutzte die Gelegenheit die Familie zu überraschen, das war schön.
      [Wen es interessiert, der nächste Empfang war erst wieder auf dem Gipfel des Skierffe, dazwischen ist man im Schatten des Berges.]




      Auf der Strecke zur Ebene vor dem Skierffe wartete jetzt noch eine böse Stelle auf mich, das Geröllfeld unterhalb des Gerdogiestjåhkkå. Links vor dem Steinabbruch ist der Taleinschnitt des in der Karte eingezeichneten Flusses.

      Das Tal des zum Nammásj fließenden Flusses war deutlich tiefer als geahnt, danach galt es bestimmt bis zur Höhe von 1150 m anzusteigen. Ich war sehr froh, dass ich irgendwann auf einige Steinmännchen stieß.


      Bei Schlechtwetter hätte ich hier noch viel vorsichtiger langgehen mögen.


      Voller Blick auf den Bårddejiegna, rechts ahnt man den Gletscherübergang zur Luohttoláhko-Hochebene, den ich von der anderen Seite fotografiert hatte.


      Der heilige Berg Nammásj im Fokus

      Immer wieder habe ich Steinmännchen verloren und wieder gefunden. Aber irgendwann war es geschafft, und die Ebene vor dem Skierffe trat in den Blick.



      Jetzt galt es die gut 100 Höhenmeter abzusteigen und dann die große Ebene zu überqueren. Dabei beobachtete ich regen Ausflugsverkehr auf dem Grat zum Skierffe - ich näherte mich der Zivilisation. Mein Plan war, einen Lagerplatz nahe am Passübergang zu finden, um von dort aus morgen früh zum Sonnenaufgang den Gipfel zu erklimmen. Ganz bis zum Pass wollte ich allerdings nicht aufsteigen, da ich davon ausging, da oben nur schwer einen Lagerplatz und kaum Wasser zu finden. Beides wäre allerdings möglich gewesen, wie ich am nächsten Tag festellte. So begnügte ich mich mit einem schönen Lagerplatz auf etwa 950 m Höhe nahe einem Flüsschen. Kaum hatte ich allerdings gegen 18 Uhr das Essen beendet, wurde mir draußen einfach kalt, ich musste in den Schlafsack.

      So verfolgte ich aus dem Zelt den regen Publikumsverkehr vom Skierffe auf die Ebene gehend, die teilweise in das Rapadalen abstiegen, aber auch mindestens 3 Gruppen die weiter dem Weg folgten, den ich heute gekommen bin. Nachdem ich heute bisher wieder keinem begegnet war, wunderte ich mich schon über diese zahlreichen Wanderer.


      Viel Verkehr in Richtung Rapadalen talaufwärts ...

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      • theslayer
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        • 13.11.2013
        • 586
        • Privat

        • Meine Reisen

        #83
        AW: [SE] Der Sarek zum 50.

        Ay, da haben wir fast genau an der selben Stelle das Zelt aufgeschlagen.

        Ich fand ja die Querung entlang des Gerdogiestjåhkkå dieses Jahr wirklich gut machbar, habe im Gegensatz zum vorherigen Jahr nämlich die Steinmännchen gefunden und war nicht im Regen und in der Nebelsuppe unterwegs
        Ich stapfte da übrigens gerade durchs Basstavágge, gar nicht so weit entfernt also
        Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
        Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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        • Mortias
          Fuchs
          • 10.06.2004
          • 1194
          • Privat

          • Meine Reisen

          #84
          AW: [SE] Der Sarek zum 50.

          Auch von mir noch einen herzlichern Glückwunsch nachträglich. Ich finde Du hast Dir selbst ein wirklich tolles Geburtstagsgeschenk bereitet.

          Jetzt habe ich mir mal die Zeit genommen und endlich Deinen Bericht soweit komplett durchgelesen. Wirklich eine interessante Route die Du gelaufen bist. Und die Aussicht vom Låddebákte war jawohl echt der Hammer. Danke auch, dass Du davon soviele Bilder geteilt hast. Find es auch sehr sympatisch, dass Du schreibst, dass Du den Abstecher ins Áhkávágge abgeblasen hast weil so ne Tour schließlich ja auch Urlaub sein soll. Die anderen Argumente kann ich aber auch gut nachtvollziehen. Übrigens lustig, dass Du zur Luohttoláhko Hochebene denselben Aufstieg wie ich damals gewählt hast und dies ebenso mit einem authentischen "keuch keuch, schnau schnauf"-Selfie ausgemschmückt hast.

          Freu mich dann mal auf die Fortsetzung.

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          • vobo

            Dauerbesucher
            • 01.04.2014
            • 718
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            • Meine Reisen

            #85
            AW: [SE] Der Sarek zum 50.

            Zitat von theslayer Beitrag anzeigen
            Ay, da haben wir fast genau an der selben Stelle das Zelt aufgeschlagen.

            Ich fand ja die Querung entlang des Gerdogiestjåhkkå dieses Jahr wirklich gut machbar, habe im Gegensatz zum vorherigen Jahr nämlich die Steinmännchen gefunden und war nicht im Regen und in der Nebelsuppe unterwegs
            Ich stapfte da übrigens gerade durchs Basstavágge, gar nicht so weit entfernt also
            Natürlich war ich ja - ganz bewusst - direkt auf Deinen Spuren. Muss ja meinem Ruf gerecht werden. Nach dem ich am Gerdogiestjåhkkå die richtigen Steinmännchen gefunden hatte, war es auch gut, aber bis dahin nicht so schön.

            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
            Auch von mir noch einen herzlichern Glückwunsch nachträglich. Ich finde Du hast Dir selbst ein wirklich tolles Geburtstagsgeschenk bereitet.

            ...
            Übrigens lustig, dass Du zur Luohttoláhko Hochebene denselben Aufstieg wie ich damals gewählt hast und dies ebenso mit einem authentischen "keuch keuch, schnau schnauf"-Selfie ausgemschmückt hast.
            Hallo Matthias, schön dass Du mich verfolgst, habe auch schon erste Bilder von Dir auf fb gesehen, schön. Ja, Luohttoláhko war seit Deinem "südlichen Sarek" Bericht auf meiner Agenda, umso schöner wie es diesmal geklappt hat. Hatte auch noch überlegt, von Tarraluoppal aus bereits Deinem Weg am Vássjátjåhkkå vorbei zu folgen, aber wegen des Nebels bzw. Schnees auf der Passhöhe es gelassen. So war es auch schön.

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            • vobo

              Dauerbesucher
              • 01.04.2014
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              • Meine Reisen

              #86
              AW: [SE] Der Sarek zum 50.

              Mittwoch, 05.09. Gipfelglück (3/3) - Skierffe

              Am Vortag hatte ich mich im Chat mit der Familie noch über die aktuelle Sonnenaufgangszeit informiert, 05:30 Uhr ... schluck ...
              Aber warum nicht, ein Sonnenaufgang auf dem Skierffe ist doch eine einmalige Gelegenheit. So wollte ich heute den noch vorhandenen Reservetag nutzen für einen frühen und späten Aufstieg zum Gipfel.

              Aber morgens um 04:15 Uhr lösten sich die Pläne in Wolken auf: Es war zwar nur locker bewölkt, aber doch so dicht, dass Sonnenschein vorerst nicht zu erwarten war. Und Kälte mit fehlender Sonne taten ihr übriges dazu, doch erst mal wieder in den Schlafsack zu kriechen und eine Neuplanung vorzunehmen.

              2 Stunden später erschien immer wieder die Sonne, wenn auch nicht auf meinem Zelt im Schatten des Skierffe. So beschloss ich jetzt zeitnah den Gipfel zu ersteigen und danach mich auf den weiteren Weg nach Sitojaure zu machen. Den Reservetag wollte ich nach Saltoluokta mitnehmen.

              So packte ich zusammen und ließ den Rucksack nach wenigen Minuten wieder am Pass stehen, dort wo der Weg von Aktse hinaufkommt. Auch hier fand sich noch genug Wasser, so dass man auch hier hätte zelten können. Gegen halb 9 Uhr war ich auf dem Gipfel, gerade noch rechtzeitig um das Kungsleden-Boot noch zu sehen.





              Ich glaube, es war eine gute Entscheidung erst jetzt im Sonnenschein auf dem Gipfel zu erscheinen. Ich war erneut überwältigt von der Schönheit der Landschaft.




              Blick direkt in den Abgrund


              Blick talaufwärts


              Nammásj und der Parte-Gletscher im Hintergrund

              Was für ein Panorama !!!







              Jetzt wollte ich doch auch noch den Abgrund herausfordern - aber gaanz vorsichtig. Und ich konnte mein Smartphone beruhigen, dass es diesmal nicht mit aufs Bild kommen musste - auch mit 50 bin ich noch lernfähig





              Nach der ersten Euphorie wurde mir bewusst, dass ich ja hier wieder Handyempfang haben müsste. Und so begeisterte ich die Familie und einige Freunde mit ein paar direkten Bildern - ungewöhnlich für meine sonstigen Wanderungen, wo ja außer ein paar Textnachrichten über den Messenger nichts zu hören ist. Die prompten Antworten oder Nachfragen lösten dann schon fast wieder Streß aus



              Zusätzlich rief ich jetzt die Bootsführerin am Sitojaure an und vereinbarte für 17 Uhr eine Fahrt über den See, spätestens 19 Uhr. Über all die Nachrichten wurde mir wieder kalt, es war trotz Sonne doch ein kühler Wind dauerhaft spürbar. Aber ich hatte noch den letzten Schluck Whiskey mit hoch genommen, den ich mir jetzt um halb 10 Uhr genehmigte - schön.

              Kaum hatte ich diesen in meiner Kehle gespürt, hörte ich ein Schnaufen hinter mir. Huch, hier gibt es ja doch noch mehr Menschen und ich rieche nach Alkohol am frühen Morgen Ein Deutscher, der in gut 2 Stunden von Aktse hochgerannt ist und wohl enttäuscht war, dass er jetzt nicht alleine ist. Nun gut, dem konnte ich abhelfen, noch ein paar Bilder und dann machte ich mich an den Abstieg.


              Ein Blick zurück zum Skårki-Massiv


              und der farbenprächtige Abgrund


              Tschüss Skierffe!

              Lange wird das Alleinsein des nichtalkoholisierten Wanderers nicht angehalten haben, denn schon beim Abstieg zum Rucksack kamen mir zwei Wanderpaare entgegen, auf den nächsten beiden Kilometern auf dem Pfad nach Aktse bestimmt noch vier weitere Gruppen. Jetzt bekam ich einen Eindruck davon, was wohl in Aktse los sein muss. Aber die Blicke waren unverändert schön.




              Laitaure-Delta



              Auf gut 1030 m Höhe verließ ich jetzt den Pfad und stieß irgendwann auf ein Metallschild, dass mir erklärte, dass der bisherige Weg nicht mit Skootern zu befahren sei. Ohhh, dann verlasse ich ja gerade den Sarek - ganz unfeierlich. Jetzt folgte in etwa der 1000m-Höhenlinie unterhalb des Doaresoajvve. Es war problemlos und leicht zu gehen und ich stieß auf eine recht große Rentierherde.







              Große und kleine Hügel verschönern die Landschaft.


              Links der Steinbrocken ist bestimmt 5 Meter hoch, rechts ist noch der Skierffe zu sehen.


              In der Ebene werde ich auf den Kungsleden stoßen.

              Seit ich den Pfad vom Skierffe verlassen habe, bin ich an keinem wirklichen Wasserlauf vorbeigekommen, in dieser Ebene hat sich das nicht geändert. Trinkwasser gibt es erst wieder etwa 1 km vor dem Bootsanleger in Svijnne.


              Letzter Blick ins Laitaure-Delta, links sind Birgit und Thomas auf dem Kungsleden unterwegs.



              Neugierig auf das Schild erreichte ich hier den Kungsleden. Kurz danach kam das Paar auch dorthin und stellte sich als Birgit und Thomas aus Tübingen vor, die auch seit zwei Wochen in und um den Sarek unterwegs waren. Nachdem wir bestimmt eine Viertelstunde uns ausgetauscht hatten, wurde uns kalt, doch die beiden wollten noch die Bootsfahrt buchen. Es war jetzt ca. 13:30 Uhr und die Bootsfahrerin schlug ihnen 15 Uhr vor, das würde schon passen. Hmmm, nun gut, dann werden wir wohl wieder warm .


              Östlicher Sitojaure


              und der westliche Teil des Sees

              Trotzdem blieb auf dem breiten Kungsleden viel Zeit und Möglichkeit sich auszutauschen. Das tat mir nach den vielen einsamen Tagen richtig gut, danke Euch beiden wenn ihr (oder jemand der sie kennt) das lesen solltet. Bald ging es dann "steil" bergab, da fiel das Schwatzen schwer.





              Viel Verkehr auf dem Kungsleden - und ganz andere Klientel. Es kamen uns zwei Französinnen entgegen, die eine fertig und die andere mit der Frage ob sich der Skierffe lohnen würde, es müsste aber heute noch geschehen, morgen müssen sie weiter nach Kvikkjokk... Auf unseren genialen Rat (die eine nach Aktse in die Sauna und die andere rechts ab zum Skierffe) guckten sie sich an - NON!


              Hier etwa 1 km vor Svijnne fand sich endlich wieder Wasser, ich war schon recht ausgetrocknet, weil ich mit der Knappheit nicht gerechnet habe


              Immer mehr Birkenwälder in der Ebene

              Und so gingen wir doch recht gehetzt weiter, insbesondere nachdem uns jemand gefragt hatte, ob wir gegen 15 Uhr am Boot sein wollten, sie würde ca. 20 min warten, dann erst wieder gegen 19 Uhr fahren. So erreichten wir gegen 15:15 Uhr den Anleger, so sie gemütlich mit dem Fernglas den See - und nach ihrer Aussage die Tierwelt - beobachtete.






              Die Siedlung Vággevárásj

              Am Ende der Bootsfahrt wurde es noch richtig schön kurvig. Offenbar ist der Untergrund recht flach und eine Fahrrinne mit Bojen markiert. Hat Spaß gemacht, die gesamte Fahrt dauerte so 20 min.



              Spät am Abend habe ich noch jemand getroffen, der mittags in Saltoluokta angekommen ist, die 19 km hierher gelaufen und dann noch partout mit dem Ruderboot paddeln wollte, verrückte Leute gibt es ...


              Rechts der Ruderer

              Am Steg haben die Bootsleute ihr Häuschen und verkaufen auch Lebensmittel, die Sitojaure-Hütte ist etwa 300 m östlich und die Hüttenwartin wartete auch. Birgit und Thomas wollten nach der Rennerei auch erstmal pausieren und vermutlich bald ihr Zelt aufschlagen. Wir haben uns auf den nächsten Tag am Weg oder spätestens übernächsten Tag in Sáltoluokta verabredet - leider hat beides nicht geklappt. Schaade, es war sehr nett mit Euch.

              Die Sitojaure-Hütte liegt total idyllisch am See (einzig die Hütte des Stugvards ist noch idyllischer). Ach tat das gut, sich ein Feuer zu machen, auf eine Terrasse zu setzen, kurz ins Wasser zu hüpfen, mit dem Gaskocher zu hantieren etc. Und schwachen Handyempfang gab es auch, also schon fast Zivilisation.




              Hinten die Hütte des Stugvards

              Spät am Abend kam doch noch jemand vorbei, Brandon aus den USA, auch ein Kungsledenwanderer. In seinen weiteren 3 Ferienmonaten geht es noch zum Jakobsweg, nach Nepal zum Annapurna-Circuit und irgendwo nach Italien. So konnte ich mich im Kerzenschein weiter unterhalten und dabei das warme Feuer genießen, was für eine wohlige Abwechslung.

              Vor der Reise hatte ich mit einer ODSlerin (sorry, aber noch nicht zu viel verraten ) ein "Blind Date" auf der Rückreise in Luleå vereinbart. Wir hatten immer schon viel geschrieben und Reisepläne ausgetauscht - das Wort Stalking tauchte auch schon mehrfach auf - aber es noch nie zu einem Treffen geschafft. Ihre Reisepläne hatten das Zusammenkommen schon auf die Busfahrt von Kebnats vorverlegt. In den letzten Tagen hatten wir uns dann vereinzelt per Messenger über unsere Position und das Wohlergehen ausgetauscht. Und so schrieb ich ihr, dass ich schon einen Tag früher nach Sáltoluokta kommen werde, und ob wir uns nicht schon übermorgen am Freitag dort auf ein Bier treffen wollen. Die Antwort kommt ... .
              Zuletzt geändert von vobo; 23.11.2018, 23:52.

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              • Blahake

                Fuchs
                • 18.06.2014
                • 1432
                • Privat

                • Meine Reisen

                #87
                AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                Vor der Reise hatte ich mit einer ODSlerin (sorry, aber noch nicht zu viel verraten ) ein "Blind Date" auf der Rückreise in Luleå vereinbart.
                Hm, wer das wohl gewesen sein könnte...

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                • drtech
                  Erfahren
                  • 14.03.2010
                  • 179
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                  #88
                  AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                  Ein toller Tourbericht und schöne Fotos! Vielen Dank dafür ! Wir haben uns wohl gerade verpasst, denn ich bin dieses Jahr am 8.9. in Saltoluokta gestartet .
                  (Die Route war Saltoluokta - Pietsaure - Bierikjávvre - Skárjá - Álggavágge - Sarvesvágge - Rapadalen - Aktse - Kvikkjokk.)

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                  • theslayer
                    Dauerbesucher
                    • 13.11.2013
                    • 586
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                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                    Zitat von drtech Beitrag anzeigen
                    Ein toller Tourbericht und schöne Fotos! Vielen Dank dafür ! Wir haben uns wohl gerade verpasst, denn ich bin dieses Jahr am 8.9. in Saltoluokta gestartet .
                    (Die Route war Saltoluokta - Pietsaure - Bierikjávvre - Skárjá - Álggavágge - Sarvesvágge - Rapadalen - Aktse - Kvikkjokk.)
                    Da haben wir uns wirklich verpasst, da sind nämlich in der Früh Volker, ich und das mysteriöse blind date ( ) auf die Fähre gen Kebnats gestiegen.
                    Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                    Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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                    • vobo

                      Dauerbesucher
                      • 01.04.2014
                      • 718
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #90
                      AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                      Zitat von theslayer Beitrag anzeigen
                      Da haben wir uns wirklich verpasst, da sind nämlich in der Früh Volker, ich und das mysteriöse blind date ( ) auf die Fähre gen Kebnats gestiegen.
                      Ich werde mich jetzt zurücklehnen und Daniel und Anne den Bericht zuende schreiben lassen

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                      • Blahake

                        Fuchs
                        • 18.06.2014
                        • 1432
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                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                        Ich werde mich jetzt zurücklehnen und Daniel und Anne den Bericht zuende schreiben lassen
                        Och, nun hab' Dich mal nicht so und schreib' weiter!

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                        • Mika Hautamaeki
                          Alter Hase
                          • 30.05.2007
                          • 3979
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                          ICh schließe mich an... bitte zu ende schreiben
                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                          A. v. Humboldt.

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                          • vobo

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                            • 01.04.2014
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                            #93
                            AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                            Donnerstag, 06.09. Auf der Autobahn

                            Nachts war es kalt und klar. Brandon hatte mir vom Vorabend (also Dienstag auf Mittwoch als ich am Skierffe war) traumhafte Nordlichtbilder aus Saltoluokta gezeigt und wir hatten gegenseitiges Wecken vereinbart - aber nichts war , Pech dieses Jahr mit Nordlichtern.

                            Am nächsten Morgen war ich früh wach und erfreute mich erneut am warmen Feuer des Ofens in der Hütte. Gegen halb 9 war ich abmarschbereit als auch Brandon aus seinem Zimmer schlappte (um 9 sollte das Boot fahren). Er fragte mich, ob der Skierffe einen Besuch wert sei (es dauerte bei seiner Aussprache bis es bei mir klick machte) und ich wies ihn auf einen langen Tag hin den er dann vor sich haben würde.

                            Von der STF-Hütte ging es direkt hoch und kurz nach der Vereinigung mit dem Abzweig zum Bootsanleger stieß ich auf ein Zelt (bis dahin hätte man für die Zeltübernachtung nahe der Hütte zahlen sollen ...). Alles war still, so ging ich vorbei - im Nachhinein vermute ich, dass es Birgit und Thomas von gestern waren . Und so ging es langsam auf breiten Wegen vom Sitojaure weg bergauf.


                            Kühl war es am Morgen


                            wunderschöne Herbstfarben


                            Wegplanken, eine wahre Rennstrecke


                            Hier der Abzweig nach Ribákluokta. Offensichtlich konkurrieren die dort ansässigen Samen mit den Bootsführern von gestern um die zahlungskräftigen Wandertouristen.

                            Weiter ging es durch eine wunderschöne Herbstlandschaft wie auf einer breiten, breiten Autobahn. Gut 4 km pro Stunde war ein Supertempo. Ein Zelt traf ich am Weg und 2-3 Wandergruppen, die auch teilweise in den Sarek wollten. Die Wetterprognose sah für die nächste Woche nicht gut aus und das wußten sie ...





                            Eine wahre Sammlung von Wanderern fand sich dann an der Zwischenhütte Autsutjvágge, offenbar auch einige Tagesausflügler. Eine Wanderin benutzte erstmals ihren Trangia-Kocher und hatte Probleme mit den Plastikumverpackungen . Nun gut, weiter gings.






                            Links der Rasek, dann der Pietsjaure mit dem spitzen Berg Sluggá im Hintergrund links und rechts der Lulep Gierkav

                            Die Landschaft öffnete sich und der große See tauchte auf, wie auch immer er jetzt hier genau heißt (für mich immer noch Akkajaure weil er da herkommt ).




                            eine rasante Talfahrt auf der Autobahn


                            Blick über den See zum Staudamm bei Suorva (im Hintergrund) und nach Stora Sjöfallet (vorne)


                            Blick nach gegenüber zur Straße in die Zivilisation.



                            Ich war angekommen, was für ein Gefühl. Auf den letzten Kilometern traf ich diverse kleine und große Wanderer oder Wandergruppen, ordentlich was los auch am Hauptgebäude. Aber jetzt: Rucksack ab, Rezeption für ein Bett, ein Bier und Chips und raus in an einen Tisch. War das schöööön.


                            Prost!

                            Draußen war große Aufbruchsstimmung, alles ging runter zur Fähre und kurz danach kamen die neuen Gäste hoch zur Hütte. Gut dass ich vor einer halben Stunde angekommen war, ich blieb abends trotzdem alleine im Schlafraum... Jetzt nahm ich erstmal Kontakt zur Familie auf und berichtete von meiner erfolgreichen Ankunft. Ach war das schön und gemütlich.

                            Und vom "Blind Date" erhielt die Nachricht: Könnte morgen um 13 Uhr in Salto sein, bin aber noch nicht ganz entschieden...". Da musste ich also alles versuchen, also lockte ich mit dem Abendmenü ... bei dem mir schon das Wasser im Mund zusammenlief.



                            Kurze Zeit später kam aus Ritsem die Antwort "Stell schon mal das Bier kalt!"


                            Na Anne, wie hab ich das gemacht mit dem Foto ?

                            Ich freute mich sehr, den morgigen Ruhetag mit Anne (blahake) gemeinsam verbringen zu können. So ging es mit einem weiteren Bier in die Sauna und danach zum leckeren Abendessen in den Gemeinschaftsraum. Vielleicht auch aufgrund des Weinpakets entspannte sich eine höchstinteressante Diskussion mit den ausschließlich schwedischen Mittischlern zwei Tage vor der schwedischen Wahl - ein wahrer Spiegel der Gesellschaft, vermutlich genau wie bei uns.

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                            • vobo

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                              • 01.04.2014
                              • 718
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                              #94
                              AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                              Freitag - Sonntag 07.-09.09. Reisen ist schön

                              Am Freitag morgen war traumhaftes Wetter. Ich setzte mich ans Seeufer und chattete mit nahen oder fernen Freunden und Bekannten und machte noch einen Uferspaziergang.


                              Da kann der Begriff Selbstversorgerküche auch eine ganz andere Bedeutung haben

                              Gegen 13 Uhr machte ich mich auf zum Fähranleger und wartete auf Anne.



                              Und nach einiger Wartezeit kam sie dann auch. Es gab so viele Erlebnisse und Erfahrungen auszutauschen - und das vor dieser Kulisse direkt noch fast auf Tour, das war ein schönes Gefühl. Mit diesem Bild erkundigten wir uns bei andrea2 nach ihrem Reiseverlauf, von dem es bestimmt auch bald einen Bericht gibt ...?



                              Nachmittags hatte Anne noch Bewegungsdrang während ich mich erneut in der Sauna vergnügte. Irgendwie war es deutlich voller als gestern, und dafür aber auch die Anekdoten zahlreicher, so man sie verstanden hat.

                              Abends erfreuten wir uns am leckeren Essen und noch einem Weinpaket.

                              Samstag morgen begrüßte mich Daniel (theslayer) beim Frühstück, wußte ich doch dass er die ganze Zeit mir gefolgt, sein Stalking-Gelaber vom Anfang war nur Show . Eine echte Überraschung, und so gab es jetzt für den Samstag nochmal neue Erlebnisse auszutauschen.


                              ODS-Treffen in Saltoluokta

                              Mittags ging es zur Fähre und in den Bus.


                              Alle waren ununterbrochen hungrig.

                              Im Bus trafen wir dann auf Bernhard und Esther, die auch im Sarek waren. Spannend war, dass Esther denselben Rucksacktyp wie ich hatte (Loewe Cerro Torre 2). Mein Rucksack war aber älter als sie, wie konnte das bloß sein? Antwort: "Ich habe ihn mir geliehen."


                              Gemeinsam plünderten wir den Coop in Gällivare.

                              Bernhard und Esther fuhren erst mit dem Nachtzug, wir drei machten uns mit unseren frischen Salaten im Zug nach Luleå breit und erzählten weiter. Abends hatte Daniel ja sein Luxushotel gebucht , wir mussten im günstigen Comfort Arctic am Bahnhof absteigen. Auch die abendlichen Essenssehnsüchte waren unterschiedlich ...



                              Sonntag morgen fuhren Anne und ich mit dem Taxi zum Flughafen. Überraschenderweise gab es sogar einige Wahlplakate an den Straßenrändern (vor zwei Wochen waren die nicht zu sehen), heute war der große Tag. Gemeinsam mit Daniel flogen wir nach Stockholm.



                              Hier hatten wir alle 2-3 Stunden Aufenthalt und trafen überraschend auch noch wieder auf einen übernächtigten Bernhard. Jetzt hieß allerdings dann auch voneinander Abschied zu nehmen - das hat echt Spaß gemacht mit Euch, noch vor Ort die ganz frischen Erlebnisse zu teilen.

                              Über Kopenhagen war ich dann gegen halb 7 wieder in Hannover zuhause und freute mich, die Familie in die Arme nehmen zu können.

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                              • Blahake

                                Fuchs
                                • 18.06.2014
                                • 1432
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                                #95
                                AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                Na Anne, wie hab ich das gemacht mit dem Foto ?
                                Na, ja, Du hättest schon die eine oder andere Falte wegretuschieren können.

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                                • Blahake

                                  Fuchs
                                  • 18.06.2014
                                  • 1432
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                                  #96
                                  AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                                  Danke Dir, Volker, für den schönen Bericht !!!

                                  Und für die nette Gesellschaft in Saltoluokta und auf der Heimreise.

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                                  • Pielinen
                                    Fuchs
                                    • 29.08.2009
                                    • 1347
                                    • Privat

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                                    #97
                                    AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                                    Sehr schöner Start, sehr schöne Tour, sehr netter Ausklang.

                                    Ich weiß jetzt wo ich im September 2019 wieder sein werde...
                                    Wer nichts weiß muss alles glauben...

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                                    • theslayer
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                                      • 13.11.2013
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                                      #98
                                      AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                                      So jetzt am Ende nochmal: Vielen Dank für die ganze Lesefreude Volker.
                                      Toller Text und schöne Bilder, hat Spaß gemacht deine Route nachzuverfolgen
                                      Danke für die Mühe!

                                      Liebe Grüße,
                                      Daniel
                                      Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                      Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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                                      • Mika Hautamaeki
                                        Alter Hase
                                        • 30.05.2007
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                                        #99
                                        AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                                        Vielen Dank für den tollen Bericht mit den umwerfenden Fotos.
                                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                        A. v. Humboldt.

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                                        • vobo

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                                          • 01.04.2014
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                                          AW: [SE] Der Sarek zum 50.

                                          Fazit

                                          Irgendwie habe ich ein seltsames Gefühl beim Nachdenken über diese Tour. Eigentlich hat alles gestimmt: das Wetter war ok bis gut, keine Mücken weit und breit, wenig Menschen, das Urlaubsfeeling, schöne Gespräche am Ende (kaum am Anfang Daniel). Entweder bin ich schon zu sehr an Lappland gewöhnt - und/oder mir fehlte so richtig was Neues ? Ich weiß es nicht wirklich, aber irgendwie war es so wie erwartet ... Vielleicht auch, weil nachdem der Weg zwischen den Oalgásj-Gletschern nicht geklappt hat, die weitere Route so klar und logisch war (und schon häufig auf Bildern verfolgt).

                                          Der Heli am Anfang war zwar aufregend, aber der blöde Regen hat gestört. Der Tag vom Njoatsosvágge über die Luohttoláhkko-Hochebene war als Wandertag das Highlight. Die Aussicht vom Låddebákte hat den Skierffe aus meiner Sicht getoppt. Ich merke aber auch, dass ich kein Bergmensch bin, wirklich brauchen tu ich die Gipfel nicht, die Aussicht bei einer Passüberquerung tut es auch. Die viele Zeit bzw. die verhältnismäßig kurzen Etappen waren dem neuen Lebensabschnitt durchaus angemessen , aber ich hatte mir es im letztjährigen Fazit ja auch so versprochen - also alles gut?

                                          Schön waren die Begegnungen am Ende der Tour, das hat mir große Freude bereitet - einen langsamen Ausklang und Übergang in den Alltag zuhause. In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen Mitlesern und Kommentatoren für ihre freundlichen oder kritischen Anmerkungen. Aber eins bleibt: Sich zum runden Geburtstag einen Urlaub zu schenken, das mache ich beim nächsten Mal wieder.

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