[NO] Ultra-kurzreise Norwegen ;)

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  • Nafion
    Anfänger im Forum
    • 24.02.2013
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    [NO] Ultra-kurzreise Norwegen ;)

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    Mitreisende
    Prolog
    Ich bin mir nicht sicher, ob die folgenden Zeilen es wert sind geschrieben zu werden, enthalten Sie doch nicht viel was einem Reisebericht entspricht. Doch sollen sie vielleicht dem einen oder der anderen dazu dienen nicht die selben Fehler zu machen, wie ich sie gemacht habe. Begonnen hat meine Reise mit dem folgenden Thread....

    Die Tage vor meiner Abreise, waren wie die meisten, seit dem ich in Hamburg wohne, durch "Stress" gekennzeichnet. Ich komme ursprünglich aus einer eher ländlich geprägten Region und komme bis jetzt immer noch nicht damit klar, dass es hier fast zu jeder Tages und Nachtzeit eine Möglichkeit gibt seine Zeit zu investieren. So waren die Vorbereitungen für die Reise auf ein Minimum beschränkt. Was sollte ich mich auch groß mit dem Land oder der Landschaft dort auseinandersetzen, als geübter Berggänger?
    Ich machte es mir daher denkbar einfach, ließ mir einen GPS-Track von Outdoor-Active auf Grund des Tourenvorschlags von Borgman (vielen Dank nochmals an dieser Stelle) erstellen, lud mir eine OSM Map von OpenMTB auf mein GPS und packte meine Rucksack, wie ich es eben für richtig hielt.

    19.08.18
    Die ersten Tage in Ruhe und prompt ereilte mich eine Erkältung mit Husten, erhöhter Temperatur und den ersten Zweifeln daran, ob ich den morgigen Flug nehmen sollte. Erst gegen Abend packte ich daher meine 7 Sachen und vertraute darauf, dass alles schon seine Richtigkeit besitzt.

    20.08.18 - Ankunft Oslo -> Grotli
    Die Freude war groß am nächsten Tag, dass der gesundheitliche Zustand sich weiter verbessert hat und so nahm ich meinen Flug nach Oslo, wo ich gegen 14:30 ankam, einen Bus in Richtung Innenstadt erwischte, mein Gepäck im dortigen Schließfach verstaute und dann in Richtung Innenstadt aufbrach um mir noch die Gaskartuschen zu besorgen. Nach einiger Zeit fand ich dann unter Zuhilfenahme von Google auch das erste Sportgeschäft und besorgte mir die Kartuschen. Als nächstes stand noch auf meinem Plan eine geeignete Wanderkarte zu besorgen, wovon ich ausging, dass sie in jeder Buchhandlung zu haben sein müsste. Weit gefehlt - so tingelte ich von Buchhandlung zu Buchhandlung, bis endlich eine fand, die alles andere als eine Wanderkarte war (1:100.000), aber zumindest die Wanderwege enthielt welche ich beabsichtigte zu gehen.... Danach habe ich mir noch was zu essen gesucht und dachte darüber nach, was ich noch vergessen haben könnte. Sch*** DNT! Es war bereits 18:** und somit hatte die hiesige "Zweigstelle" zu. Ich dachte mir noch, alles halb so schlimm, hab ja ein Zelt dabei! Wie man sich irren kann...

    Um 20:00 fand ich mich wieder am Busterminal ein, um meinen Bus nach Grotli zu nehmen.

    21.08.18 - Grotli -> Skridulaupbu
    Kurz vor 5:30 stellte ich mir meinen Wecker und machte nochmals den Busfahrer darauf aufmerksam, dass er mich doch bitte in Grotli rausschmeissen soll. Der Fuhr mit so einer Geschwindigkeit durch die Lande, dass ich mir nicht einmal sicher war, dass wir nicht schon dran vorbei waren. Waren wir nicht und so schmiss er mich gegen 5:50 in Grotli aus dem Bus. Es regnete, war echt kalt (6°C)und ich noch total verpennt. Schnell flüchtete ich mich unter einen Unterstand der für das tanken von Elektroautos (wie cool!) gedacht war, kramte mir einen warmen Pullover raus, Handschuhe an und ging los.

    Zuerst eine Schotterpiste entlang, dann über eine für mich wenig vertrauenserweckende Brücke rüber und schon war ich im Nationalpark.



    Anfangs freute ich mich noch über die wenig ausgebauten Wanderwege die in der Schweiz wohl eher als Wildwechsel oder Schafspfade durchgegangen wären. Zwischenzeitlich kam dann auch die Sonne raus und ich freute mich wie ein Schneekönig in solch einer Landschaft gelandet zu sein.









    Langsam wurde es steiler und damit wurde auch ein wenig meine Freude getrübt. Blockgelände. Ich mag ja vieles in den Bergen, aber das kann ich auf dem Tod nicht ab. Blöcke wohin das Auge blickte und das beste daran war, dass diese durch den Regen noch nass waren und durch die Flechten darauf so glitschig wie Seife wurden. Egal - das ist Natur!











    Der Abstieg gab den Blick auf einen wunderschönen See frei:



    Am Seeufer angekommen ging es noch eine ganze Weile entlang bis ich an die Hütte "Skridulaupbu" kam, wo ich mein Zelt aufschlug.



    Der Rest des Tages ist schnell beschrieben. Ich habe mir noch was zu essen gemacht, die Zähne geputzt und bin bereits gegen 19:00 eingeschlafen.


    21.08.18 - Skridulaupbu -> Versuch nach Slæom zu kommen

    Ich hatte mir einen Zeitplan inkl. Reserven zurechtgelegt und der hatte einfach noch keinen Ruhetag vorgesehen. Daher packte ich meine Sachen, obwohl ich wusste, dass es im Laufe des Tages zum regnen kommen sollte. Was ich auf Grund der mangelnden Vorbereitung, des schlechten Kartenmaterials und der mangelnden Ortskenntnisse nicht wusste war, dass ich mehr als einmal einen Fluß furten musste! Nun gut... es war ja noch trocken und vielleicht hatte sich der Wetterdienst geirrt.

    Es ging weiter den See entlang, eine Brücke hinüber und während ich mich noch fragte wo denn hier ein Weg entlang gehen soll, zogen sich die Wegzeichen links den Hang hinauf.









    Hier enden die Bilder und wer nur der Bilder wegen sich die Reiseberichte anschaut, kann hier bei meinem Bericht aufhören.

    Es fing an in Strömen zu regnen und gleichzeitig fing ein heftiger Wind an zu blasen. Nichts desto trotz machte ich mich auf den Hang hinauf zu kraxeln. Von gehen kann nicht die Rede sein, da es sich auch hier um Blockgelände handelte, durchzogen durch Felsriegel die es zu umgehen hieß und all das bei diesen widrigen Bedingungen. Dabei verlor ich mehr als einmal die Wegzeichen aus den Augen und wusste nicht mehr wo ich weitergehen sollte. Mein GPS war mir hierbei auch keine große Hilfe, da wie ich im Nachgang feststellen sollte, der GPS Track von Outdoor-Active mit den Wegen oft um 20-200m abwich. Was sich nicht nach viel anhört kann in steilem Gelände viel bedeuten. Als ich vermeintlich die Höhe erreicht hatte, staunte ich nicht schlecht, als ich scheinbar ein Schneefeld überqueren musste. Wie sich wenig später herausstellte, nicht nur scheinbar, ich musste rüber. Es war nicht wirklich steil, ggf. um die 30 Grad, aber durch den Regen oder dadurch, dass es bereits wahrscheinlich mehrfach angetaut war, war der Schnee so stark komprimiert, dass zumindest ich mit meinen weichen Sohlen keine Stufen schlagen konnte. Hinzu kam, dass sich unter dem Schnee stellenweise Eis gebildet hatte was die Sache nicht wirklich besser machte. Ob es nun ein Schneefeld oder ein kleiner Gletscher war tut letztlich auch nichts mehr zur Sache. Auf jeden Fall dachte ich hier zum ersten mal, dass alles was ich mal gelernt habe hier nicht anzuwenden geht… Also los – ich bohrte meine Stöcke soweit es eben ging in den Schnee und versuchte über diese Halt zu bekommen. Dies gelang soweit auch ganz gut und ich war heil froh die als ich die andere Seite erreicht hatte. Das war allerdings nur eines von dreien Schneefeldern die es zu überqueren galt. Das zweite war weniger steil, hatte aber im oberen drittel sichtbare Stellen aus Eis über die ich queren musste. Unnötig zu sagen, dass man das eigentlich nicht ohne Steigeisen machen sollte? Ich vertraute auf meine Stöcke! Das dritte wagte ich nicht zu überqueren, zum einen hatten sich auf beiden Seiten Schrunde gebildet bei denen ich nicht testen wollte ob sie halten, wenn ich denn auf die andere Seite springe, zum anderen war in der Mitte sowas wie eine Gletscherspalte zu sehen und zu guter Letzt fand ich durch einen Ablauf und über den Fels auch einen Weg rüber zu gehen. All das die ganze Zeit mit ständigem Regen und vor allem Wind der mich das ein oder andere mal beinahe aus dem Gleichgewicht gebracht hätte. Ich war daher heilfroh, als es endlich wieder nach unten ging. Der Weg war zwar auch nicht wirklich einfach, aber immer noch besser als immer weiter bergauf und die dadurch zu erwartenden Schneefelder. Je weiter ich runter kam, desto lauter wurde das Rauschen. Und als ich ins Tal blickte und mir vorkam wie im Mississippi-Delta ging mein Puls hoch. Wo verdammt soll da der Weg lang gehen? Scheinbar aus allen Richtungen kam Wasser und füllten einen riesigen See. In mir kam sofort der Gedanke auf – bitte nicht furten!!! Und kaum war der Gedanke zu ende gedacht ging der Weg aufs einen der Flüße zu und die Wegzeichen gingen auf der anderen Seite weiter. Doch der Fluß, der vielleicht beim schönem Wetter leicht passierbar wäre war bei diesem Regenwetter mehr ein reißender Strom den ich unmöglich durchqueren konnte, das war mir klar. Aber was tun? Umkehren kam für mich auch nicht mehr in Frage. Der Weg hierher war schon so strapaziös, dass ich wahrscheinlich keine Kraft mehr gehabt hätte das alles hinauf zu gehen und ganz sicher auch keine Lust mehr dazu. Also lief ich den Bach weiter hinunter in der Hoffnung eine Stelle zu finden, wo er sich passieren ließe. Gefunden hatte ich eine Stelle wo er sich in mehrere Arme teilte und wo es für mich danach aussah, dass nur einer dieser Arme anspruchsvoll sein könnte. Also versuchte ich mein Glück. Während die ersten zwei Arme tatsächlich noch leicht zu passieren waren, wollte ich so schnell wie möglich durch den dritten durch. Die Strömung war ziemlich stark und die Höhe des Wassers ging knapp bis unter mein Knie. Und mit einem mal passierte es. Ein glitschiger Stein, die Strömung und zack lag ich im Wasser und wurde augenblicklich mitgerissen. Einen kurzen Moment dachte ich noch daran, so wie hier im Forum geschrieben meinen Rucksack loszuwerden, den Hüftgurt hatte ich vorher schon gelöst, war mir aber gleichzeitig gewahr, dass wenn dieser weg ist, meine Chancen hier auch auf ein Mindestmaß sinken. Kurz vor der Abbruchkannte konnte ich einen Brocken am Ufer ergreifen und mich an diesem festhalten. Mit meiner letzten Kraft schaffte ich es dann auch mich mit dem schweren Rucksack auf dem Rücken wieder auf die Beine zu stellen. Der Schock war groß, die Angst vor dem Wasser noch größer. Ich suchte wieder nach den Wegzeichen und wollte so schnell als Möglich ins Tal. Nach wenigen Metern sollte ich aber bereits ein zweites mal einen Ablauf des zweiten Sees furten. Aber auch diese Stelle war auf gar keinen Fall zu queren und auch so nah an der Abbruchkannte, dass wenn ich hier mitgerissen würde, das sicher nicht überleben würde. Also versuchte ich auf der Seite auf der ich war irgendwie nach unten zu kommen. Ohne Chance, da hier das Gelände immer steiler wurde. Zwischenzeitlich war auch das Adrenalin aus meinen Adern so dass ich merkte wie kalt mir ist und zu zittern anfing. Verzweifelt überlegte ich nun, was ich tun sollte und wünschte mir ein Satellitennotfallsystem herbei. Mit dem Handy hatte ich keinen Empfang. Die Situation schien einfach Ausweglos für mich – zurück konnte ich nicht und weiter auch nicht, was also tun? Es regnete noch immer in Strömen und so tat ich das einzig Vernünftige was man in der Situation tun kann. Ich suchte nach einer einigermaßen ebenen Stelle und baute mein Zelt auf. Ich zog so schnell es ging meine Nassen Sachen aus und ging in meinen Schlafsack um mich aufzuwärmen. Natürlich war der Platz alles andere als Ideal, da der Boden so weich war, dass es bei jedem Windstoß die Heringe heraus riss, ich wieder raus musste und dann Steine zusammensuchte um die Heringe zu befestigen. Als ich wieder einigermaßen zu mir kam merkte ich, dass meine Kamera diesen Unfall nicht überlebt hatte, da diese an meinem Hüftgurt befestigt war. Und zu meiner Freude musste ich feststellen, dass mein Exped Expedition 100 (Schleichwerbung), tatsächlich komplett wasserdicht ist und alles im inneren trocken geblieben ist. Das nützte allerdings auch nur recht wenig, da ich die meisten Klamotten am Leib trug und diese nun total durchnässt waren. Außerdem stellte ich fest, was sich schon am gestrigen Tage abgezeichnet hat, dass meine Sprunggelenke das Blockgelände nicht wirklich mögen. Das mag daran liegen, dass ich Trailrunnungschuhe und keine Wanderschuhe an hatte, also keine Unterstützung erfuhr, maßgeblich war aber sicher, dass der Schwere Rucksack (ich wiege 76kg, mein Rucksack ca. 22 kq) und das ständige ausbalancieren auf den Steinen diese schlichtweg überlastet hatten. Ich aß noch was und schlief bereits gegen 18:00 ein in stetiger Hoffnung, dass es am nächsten Morgen aufgehört hatte zu regnen und nur durch diesen die Abläufe so reißend waren. In der Nacht wachte ich noch mehrfach auf und versuchte am Rauschen zu erkennen, ob sich der Strom bereits beruhigt hat…

    22.08.18 – Irgendwo in der Wildnis -> Sota sæter

    Als ich aufwachte stellte ich mit Freude fest, dass es aufgehört hatte zu regnen. Ich stürmte daher sofort aus dem Zelt und rannte zu der Stelle wo ich den Fluß queren sollte. Für mich sah es dieses mal danach aus, als sollte das kein Problem darstellen. Daher baute ich mein Zelt ab und zog meine letzten trockenen Sachen an, ein Pulli, kurze Hose, und ein langes Skiunterhemd. Leider wärmten diese Sachen nicht wirklich, da der Wind empfindlich durchpfiff. Also zog ich meine Nasse Hardshell drüber in der Hoffnung, dass die Kombination aus nass - Wind immer noch besser ist als trocken + Wind. Und so war es auch. Durch die Körperwärme war die Jacke auch in Rekordzeit trocken.

    Der Rest ist schnell erzählt. Der Abstieg war recht Ereignislos. Ich musste mehrfach noch irgendwelche Bachläufe furten, was aber Problemlos ging. Als ich endlich Slæom erreichte hätte ich mir wirklich in den Hintern beißen können, dass ich kein DNT Schlüssel hatte, denn hier wäre ich wohl bis zum Ende meines Urlaubs geblieben und hätte einfach die Ruhe genossen, denn an ein weitergehen war für mich nicht mehr wirklich zu denken…

    -> Ich war immer noch geschockt von dem was mir widerfahren ist.
    -> Meine Sprunggelenke meldeten auf jeden Fall einen oder mehrere Ruhetage an
    -> Meinen großen Zeh hatte ich mir so angeschlagen oder wurde aus Kombination von Wasserdichten Socken + in Folge dessen zu Engen Schuhen zu gequetscht, dass der Zehennagel abgestorben ist.
    -> Meine Erkältung meldete sich auch wieder
    -> Und wenn ich das richtig sah hätte es nach Sota sæter keine schnelle Möglichkeit mehr gegeben schnell in die Zivilisation zurückzukehren.

    Dies wäre ggf. notwendig geworden, wenn die Sprunggelenke wirklich ganz aufgegeben hätten oder sich an meinem großen Zeh eine Entzündung gebildet hätte. Ich hatte ja gemerkt, dass man keinen Handyempfang in Norwegen hat, nicht etwa so wie in Island. Aber selbst wenn, hätte ich es als egoistisch empfunden mit diesen Anzeichen einfach weiter zu spazieren mit dem Glauben daran, dass mich, sollte es denn so kommen, ja jemand retten kommt.

    So war ich mehr als froh, als auf Höhe von Sota ein Busschen mit einem Jäger und seiner Tochter anhielt und mich ins Tal zu einer Bushaltestelle mitnahm. Hier endet meine "Erzählung" und ich hoffe ich habe euch nicht damit gelangweilt.

    Resümee
    -> Man sollte nie von sich selbst glauben, dass man schon alles weiß und gesehen hat.
    -> Solotouren bürgen ein Risiko das nicht zu unterschätzen ist. Hätte ich in meinem Fall den Rucksack „weggeschmissen“, wer weiß, wie die Nacht verlaufen wäre?
    -> Zuerst einmal ohne Gepäck zu furten wird wohl nicht ohne Grund empfohlen! ;)
    -> Es ist zwar schön zu sagen, dass man mit Zelt freier ist – zumindest auf der kurzen Wegstrecke, auf der ich war, trifft das nicht die Wahrheit. In den Hängen und auf den Hochebenen gibt es entweder keine ebenen Flächen und/oder nur Steine. Von dem her muss man wohl immer ins Tal absteigen, wo auch die Hütten sind um einen geeigneten Zeltplatz zu bekommen?
    -> Etwas Kritik am DNT. Die Wegzeichnungen sind oft alles andere als Ideal. An manchen Stellen haben sie es übertrieben und an anderen, wie bei mir im Aufstieg am Tag #2 findet man plötzlich keine mehr. Weiterhin bauen sie Brücken in Nähe des Tals, wo sie meiner Meinung nach nicht so sicherheitsrelevant sind wie am Berg. Klar sind sie im Tal kostengünstiger und einfacher zu errichten, aber auch Hilfe wäre im Tal schneller da. Auch, dass die Hütten nur mit Schlüssel zu begehen sind finde ich „frech“. In der Schweiz gibt es zumindest Biwakschachteln oder ähnliches die man frei nutzen kann. Wenn wirklich mal eine Notsituation entsteht, dann steht man vor verschlossener Türe.

    Unter dem Strich habe ich mich allerdings in Norwegen verliebt und werde daher bis auf weiteres Schweiz und Österreich den Rücken kehren. Eine so unberührte Natur und großartige Landschaft wie dort habe ich noch nirgendwo gesehen und mir tut es in der Seele weh, dass ich bereits so früh abgereist bin. Ich habe mir aber schon oft gesagt, dass ich lieber ein Mal zu viel als einmal zu wenig umgekehrt bin. Und Norwegen ist nächstes Jahr sicher auch noch da.

    Ich habe meine Lehren und Erfahrungen aus der Reise gezogen. Ich bin dankbar darum und kein bisschen traurig, dass es nicht so verlief, wie es geplant war. Das nächste mal werde ich einiges anders machen, mehr Zeit einplanen und glaube nun besser zu wissen auf was ich mich einstellen muss.

    Randnotiz
    Als Zelt hatte ich ein Trekkertent Drift 2 dabei. Da es hierzu bereits Rückfragen aber noch keinen Erfahrungsbericht gibt würde ich, falls gewünscht noch einen erstellen. Nur so viel Vorab: Super Zelt, sehr windstabil und dicht. Allerdings habe ich einen 70D Boden der so etwas von rutschig ist, dass man mit der Isomatte darauf rumrutscht, was echt nervig ist. Ausserdem hängt das Innenzelt so durch, dass man höchstens 1,60m groß sein darf um nicht mit dem Stoff in Berührung zu kommen. Ich bin 1,83m und habe das Innenzelt mit den Füßen und dem Gesicht berührt.
    Zuletzt geändert von Nafion; 26.08.2018, 18:42.

  • Hupsidupsi

    Erfahren
    • 16.02.2014
    • 123
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    #2
    AW: [NO] Ultra-kurzreise Norwegen ;)

    Vielen Dank für deinen Bericht!
    In den Fluss zu fallen ist auch so 'ne Horrorvorstellung von (vermutlich nicht nur) mir (bin ja auch immer solo unterwegs). Ein Glück konntest du dich aus dieser misslichen Lage selbst retten.

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    • Pfiffie
      Fuchs
      • 10.10.2017
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      #3
      AW: [NO] Ultra-kurzreise Norwegen ;)

      Vielen Dank für dein Bericht.. Für mich steht dies im September noch an, allerdings auf dem mehr begangenen Kungsleden in Schweden. Es zeigt aber das man nix unterschätzen sollte, gerade wenn man es nicht kennt. Das bestätigt mir das ich mir nicht zu viele Gedanke mache, sondern das sie berechtigt sind... Vor allem Wind und Regen habe ich bisher versucht nicht zu unterschätzen vielen Dank!

      Vg Maik
      "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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      • smeagolvomloh
        Fuchs
        • 07.06.2008
        • 1929
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [NO] Ultra-kurzreise Norwegen ;)

        Danke für das Einstellen des Reiseberichtes. Ich finde es immer wieder schön (vielleicht ist das der falsche Begriff - lehrreich wäre wahrscheinlich besser), wenn hier auch Sachen eingestellt werden, die nicht so gelaufen sind, wie es der Reisende geplant hat.
        "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit."
        Wilhelm von Humboldt, 1767-1835

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        • d94
          Gerne im Forum
          • 29.04.2017
          • 97
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [NO] Ultra-kurzreise Norwegen ;)

          Jetzt bin ich mal neugierig - wenn ich richtig verstehe muss das Problem irgendwo hier gewesen sein:

          http://norgeskart.no/#!?project=seei...k=Skridulaupbu

          Kannst du sagen, welcher dieser Bäche da das war?

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          • Voronwe
            Erfahren
            • 03.04.2008
            • 440
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: [NO] Ultra-kurzreise Norwegen ;)

            Auch von mir vielen Dank für den Bericht.
            Auch ich denke, dass es wichtig ist, nicht zu verschweigen, wenn etwas schief gelaufen ist, denn aus Fehlern sollte man ja lernen (und bei dir ist es ja im Endeffekt Gott sei dank noch gut ausgegangen), und wenn andere von ihren Fehlern berichten, bewart es einen vielleicht selber davor, sie zu begehen.
            "We aren't lost! We only don't know where we are!" - Cartman

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            • blauloke

              Lebt im Forum
              • 22.08.2008
              • 8354
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              #7
              AW: [NO] Ultra-kurzreise Norwegen ;)

              Danke für den Bericht und deine ehrliche Schilderung der Schwierigkeiten die du hattest.
              Der Teil ohne Bilder ist spannend geschrieben, aber könntest du das nächste mal so einen langen Textteil durch Absätze gliedern, damit er leichter zu lesen ist.
              Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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