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Vorgeschichte:
Eigentlich stand Südamerika schon längere Zeit auf der Liste der möglichen Urlaubsziele. 2016 machte dann ein Skitourunfall einen Strich durch die gesamte Sommersaison und 2017 hatte das eingeplante dritte Gruppenmitglied keine Zeit und wir gingen eben nach Tadschikistan. Dieses Jahr sah es dann gut aus. Alle hatten Zeit und die Knochen blieben heile.
Dann kam der Mai und #3 verliess plötzlich die Lust: "Bei Peru hatte ich Deine "Liste leichter Gipfel" mal recherchiert und bin auch zu dem Ergebnis gekommen, dass man sich bestenfalls paar mittlere 5000er ausrechnen kann, die zum Großteil aus Schutt bestehen und daher ohne unpassierbare Brücke oder Steileis auskommen. Das ist mir ein bisschen wenig für einen Trip, wie ich ihn halt nicht jedes Jahr machen kann. [...] Unterm Strich werde ich am übernächsten Wochenende nochmal wen auf Verträglichkeit antesten; wenn es da paßt, machen wir dann im Sommer endlich mal" (etwas in den Alpen)
Tjo. Zum Umplanen war es zu spät, die Flüge eh schon horrend verteuert weil wir noch die Entscheidung abwarten mussten, und wer nicht will hat eben gehabt (wie der Schwabe sagt). Schauen wir uns eben die langweiligen Mittler-5000-Schuttberge zu zweit an.
Anfang Juli
Die Flüge und der Bus sind gebucht, mit dem Packen können wir uns Zeit lassen. Die Ausrüstung liegt eh schon herum und in Anbetracht des dritten bzw. vierten Urlaubs mit erweitertem Fluggepäck schwindet auch die Nervosität bei der Planung. Im Endeffekt schmeisse ich erst am Vortag der Abreise alles auf einen Haufen und räume den Kram in die Taschen. Wenig überraschend einmal mehr das Gewicht: 2 Reisetaschen mit 23kg, eine weitere Tasche mit 8kg und dazu noch das Handgepäck sind normal für zwei Leute.
15.7.
Um 4:45 Uhr sammelt uns das bestellte Taxi daheim ein, um 5:09 Uhr rollt der Zug pünktlich in St.Gallen weg. Das einzig Spannende ist eine etwas gestörte Person, die brüllend den Zug auf und abrennt und irgendwann von der Polizei eingefangen wird. Am Flughafen dann das Gedränge der "Sonntagsflieger" am Schalter von Iberia und die üblichen unnötigen Verzögerungen. Lithiumakkus nicht im Handgepäck (und umständliches Umpacken am Schalter), Handgepäck zu gross (mit Diskussion wegen den Extrakosten) und eine Truppe dicker spanisch sprechender Frauen in viel zu knappen und engen bauchfreien Presswurstanzügen sorgt für extra Chaos, weil jede einen Packsack in Sperrgutgrösse einchecken will. Zum Glück macht Iberia einen extra Schalter für diese Gruppe auf, denn erst nach 30 Minuten Diskussion geben sich die Gäste geschlagen und schlappen zum Check In für Sperrgut *seufz*.
Ausser dem Koffers in der Mitte eigentlich alles unser Material
Die Anzeige für die Fluggesellschafft ist längst erloschen als wir endlich unseren Kram abgeben können. Netterweise ist Iberia dieses Mal bereit, pro Person 2x23kg an Gepäck anzunehmen und wir müssen kein Übergepäck zahlen. Am Acon 2010 wurde mir zwei Tage vor Abflug mitgeteilt, nur 1x23kg sei drin, was damals zu etwas Hektik führte....
Der erste Flieger nach Madrid ist wie der der Service: minimalistisch, eigentlich unterirdisch. Nicht verstellbare Sitze und sogar Wasser müsste man extra zahlen. Zum Glück sind die 2 Stunden schnell vorbei, so dass wir in Spanien beim Warten auf den Anschluss die Edelschinken betrachten können (Rekord: ein Stück mit grob 2kg für sagenhafte 400 Euro). Der Anschlussflieger dann ist bequemer. Mit akzeptabler Bordversorgung (auch wenn ich Gesellschaften kenne, bei denen öfters das Personal durch die Gänge läuft und man nicht selber zur Bordküche gehen muss, um wenigsten Wasser zu bekommen) und Kinoprogramm gehen die 11 Stunden nach Lima auch vorbei und nachdem unser Gepäck dann auch tatsächlich als eher letztes vom Fliessband rollt, steht dem Urlaub nix mehr im Weg.
Als erstes gilt es einen EC-Automaten zu finden sowie ein Taxi zum Busterminal zu organisieren. Spuckomat #1 akzeptiert keine einzige unserer Karten, zum Glück finden sich dann im ersten Stock im Terminal von Lima funktionierende Geräte sowie ein typisch teurer Shop mit Wasser (7S für 0.5L, 4 Sol = 1 Euro). Vegareve hat in der Zwischenzeit ein Taxi gefunden und 50S (Sol) über eher dunkle Strassen sind wir bei Movil Tours, einem der drei bekannten/besseren privaten Buslinien, welche Lima mit Huaraz verbinden.
Das Terminal ist nüchtern, eher kühl, aber sauber, hell erleuchtet, bewacht und hat sogar eine Verkaufsecke für Getränke, Essen und anderen Kleinkram wie Klopapier. Die Organisation ist wie bei einem Flughafen, wie wir schnell lernen dürfen. Das Gepäck wird an einem extra Check In Schalter abgegeben, nachdem man seinen Boardingpass abgeholt hat. Wegen Übergepäck (20kg/Person erlaubt) zahlen wir hier 10S extra, geben die Taschen ab und warten zusammen mit einer Gruppe aus Österreich auf unseren Bus, der regulär um 23 Uhr abfahren soll. Das Ganze gestaltet sich dann als ein etwas verwirrendes Spiel mit den Beschäftigten, was daran liegt dass in dem Zeitraum zig Busse nach Huaraz fahren und es drei Kategorien von Bussen gibt (mit einfachen Sitzen, mit bequemeren Liegesitzen sowie die Präsidentenklasse mit Betten) und die Lautsprecherdurchsagen eher unverständlich sind.
Nach ein paar Kopfschütteln seitens der Mitarbeiter haben wir dann mit 20 Minuten Verspätung den richtigen Bus gefunden und sind erst einmal platt in Anbetracht der Ausstattung. Dicke, weich gepolsterte Ledersessel und eine Rückenlehne, die so weit nach hinten umgelegt werden kann, dass man sehr bequem darin schlafen kann sowie eine Decke für jeden sind nicht das, womit wir gerechnet haben. Die 8 Stunden Fahrt nach Huaraz gehen entsprechend schnell vorbei und wir bekommen nicht wirklich etwas von der Fahrt mit, bei der unterwegs der Bus einen Pass mit 4100m Höhe überquert.
Einkaufsmöglichkeit im Busterminal
Beim "sind wir dran?"-Tanz zusammen mit den Österreichern.
Endlich Platz zum Ausschalfen - unser Bus nach Huaraz.
16.7.
6:30 Uhr Ankunft im Morgengrauen in Huaraz. Um kurz vor 7 Uhr stehen wir vor dem Terminal, schlagen ein Taxiangebot (rückwirkend betrachtet eine doofe Entscheidung) aus und schlappen mit über 70kg Gepäck zum Hostel. Wie es sich herausstellt sind es 1.2km dorthin und wir sind schon gut am Akklimatisieren, bis wir auf >3000m Höhe unser Hostel Benkawasi (Doppelzimmer inkl. Frühstück 80S/Nacht) erreichen, das Zimmer beziehen und erst einmal das Bett antesten können. Der Rest des Tages dann vergeht mit einem Rundgang durch die Stadt, wobei wir Supermärkte, Bergsportläden und das bekannte Cafe Andino ausfindig machen. Ausserdem buchen wir im Hostel einen ersten Ausflug für den kommenden Tag: Laguna Churup mit eigenem Taxi (130S). Das erste Gelernte an dem Tag: der Peruaner ist mit einer Autohupe verheiratet und rückt diese zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit. Ausserdem herrscht ein riesen Trubel in der Stadt aber alles ist viel harmloser in Punkto Sicherheit, wie es so mancher Reiseratgeber einem weis machen will. Weder fallen wir als Gringos besonders auf (rennen eh genug herum) und auch die Oma in den Traditionskleidern hockt mit Smartphone auf der Strasse herum, so dass wir uns darum keine Sorgen wegen Diebstahl machen müssen. Trotzdem bleibt das Geld bis auf ein paar kleine Scheine und Münzen in einem Geldbeutel unter den Klamotten und anstelle des Passes haben wir nur eine Fotokopie davon dabei.
Im Cafe Andino Erstkontakt mit der heimischen Küche (Teil 1)
...und Teil 2
Ein Pisco Sour (14-16S)
Im zentralen Markt. Eine Grosshalle, mit allerhand Krempel und Kram gefüllt und mit zig Kleinläden in den Gängen.
Eher ruhige Strassenszene mit wenig Verkäufern. Meist ist mehr los.
Generelle Tipps von Anfänger für Anfänger
Spezifische Tipps für den Abschnitt hier
Eigentlich stand Südamerika schon längere Zeit auf der Liste der möglichen Urlaubsziele. 2016 machte dann ein Skitourunfall einen Strich durch die gesamte Sommersaison und 2017 hatte das eingeplante dritte Gruppenmitglied keine Zeit und wir gingen eben nach Tadschikistan. Dieses Jahr sah es dann gut aus. Alle hatten Zeit und die Knochen blieben heile.
Dann kam der Mai und #3 verliess plötzlich die Lust: "Bei Peru hatte ich Deine "Liste leichter Gipfel" mal recherchiert und bin auch zu dem Ergebnis gekommen, dass man sich bestenfalls paar mittlere 5000er ausrechnen kann, die zum Großteil aus Schutt bestehen und daher ohne unpassierbare Brücke oder Steileis auskommen. Das ist mir ein bisschen wenig für einen Trip, wie ich ihn halt nicht jedes Jahr machen kann. [...] Unterm Strich werde ich am übernächsten Wochenende nochmal wen auf Verträglichkeit antesten; wenn es da paßt, machen wir dann im Sommer endlich mal" (etwas in den Alpen)
Tjo. Zum Umplanen war es zu spät, die Flüge eh schon horrend verteuert weil wir noch die Entscheidung abwarten mussten, und wer nicht will hat eben gehabt (wie der Schwabe sagt). Schauen wir uns eben die langweiligen Mittler-5000-Schuttberge zu zweit an.
Anfang Juli
Die Flüge und der Bus sind gebucht, mit dem Packen können wir uns Zeit lassen. Die Ausrüstung liegt eh schon herum und in Anbetracht des dritten bzw. vierten Urlaubs mit erweitertem Fluggepäck schwindet auch die Nervosität bei der Planung. Im Endeffekt schmeisse ich erst am Vortag der Abreise alles auf einen Haufen und räume den Kram in die Taschen. Wenig überraschend einmal mehr das Gewicht: 2 Reisetaschen mit 23kg, eine weitere Tasche mit 8kg und dazu noch das Handgepäck sind normal für zwei Leute.
15.7.
Um 4:45 Uhr sammelt uns das bestellte Taxi daheim ein, um 5:09 Uhr rollt der Zug pünktlich in St.Gallen weg. Das einzig Spannende ist eine etwas gestörte Person, die brüllend den Zug auf und abrennt und irgendwann von der Polizei eingefangen wird. Am Flughafen dann das Gedränge der "Sonntagsflieger" am Schalter von Iberia und die üblichen unnötigen Verzögerungen. Lithiumakkus nicht im Handgepäck (und umständliches Umpacken am Schalter), Handgepäck zu gross (mit Diskussion wegen den Extrakosten) und eine Truppe dicker spanisch sprechender Frauen in viel zu knappen und engen bauchfreien Presswurstanzügen sorgt für extra Chaos, weil jede einen Packsack in Sperrgutgrösse einchecken will. Zum Glück macht Iberia einen extra Schalter für diese Gruppe auf, denn erst nach 30 Minuten Diskussion geben sich die Gäste geschlagen und schlappen zum Check In für Sperrgut *seufz*.
Ausser dem Koffers in der Mitte eigentlich alles unser Material
Die Anzeige für die Fluggesellschafft ist längst erloschen als wir endlich unseren Kram abgeben können. Netterweise ist Iberia dieses Mal bereit, pro Person 2x23kg an Gepäck anzunehmen und wir müssen kein Übergepäck zahlen. Am Acon 2010 wurde mir zwei Tage vor Abflug mitgeteilt, nur 1x23kg sei drin, was damals zu etwas Hektik führte....
Der erste Flieger nach Madrid ist wie der der Service: minimalistisch, eigentlich unterirdisch. Nicht verstellbare Sitze und sogar Wasser müsste man extra zahlen. Zum Glück sind die 2 Stunden schnell vorbei, so dass wir in Spanien beim Warten auf den Anschluss die Edelschinken betrachten können (Rekord: ein Stück mit grob 2kg für sagenhafte 400 Euro). Der Anschlussflieger dann ist bequemer. Mit akzeptabler Bordversorgung (auch wenn ich Gesellschaften kenne, bei denen öfters das Personal durch die Gänge läuft und man nicht selber zur Bordküche gehen muss, um wenigsten Wasser zu bekommen) und Kinoprogramm gehen die 11 Stunden nach Lima auch vorbei und nachdem unser Gepäck dann auch tatsächlich als eher letztes vom Fliessband rollt, steht dem Urlaub nix mehr im Weg.
Als erstes gilt es einen EC-Automaten zu finden sowie ein Taxi zum Busterminal zu organisieren. Spuckomat #1 akzeptiert keine einzige unserer Karten, zum Glück finden sich dann im ersten Stock im Terminal von Lima funktionierende Geräte sowie ein typisch teurer Shop mit Wasser (7S für 0.5L, 4 Sol = 1 Euro). Vegareve hat in der Zwischenzeit ein Taxi gefunden und 50S (Sol) über eher dunkle Strassen sind wir bei Movil Tours, einem der drei bekannten/besseren privaten Buslinien, welche Lima mit Huaraz verbinden.
Das Terminal ist nüchtern, eher kühl, aber sauber, hell erleuchtet, bewacht und hat sogar eine Verkaufsecke für Getränke, Essen und anderen Kleinkram wie Klopapier. Die Organisation ist wie bei einem Flughafen, wie wir schnell lernen dürfen. Das Gepäck wird an einem extra Check In Schalter abgegeben, nachdem man seinen Boardingpass abgeholt hat. Wegen Übergepäck (20kg/Person erlaubt) zahlen wir hier 10S extra, geben die Taschen ab und warten zusammen mit einer Gruppe aus Österreich auf unseren Bus, der regulär um 23 Uhr abfahren soll. Das Ganze gestaltet sich dann als ein etwas verwirrendes Spiel mit den Beschäftigten, was daran liegt dass in dem Zeitraum zig Busse nach Huaraz fahren und es drei Kategorien von Bussen gibt (mit einfachen Sitzen, mit bequemeren Liegesitzen sowie die Präsidentenklasse mit Betten) und die Lautsprecherdurchsagen eher unverständlich sind.
Nach ein paar Kopfschütteln seitens der Mitarbeiter haben wir dann mit 20 Minuten Verspätung den richtigen Bus gefunden und sind erst einmal platt in Anbetracht der Ausstattung. Dicke, weich gepolsterte Ledersessel und eine Rückenlehne, die so weit nach hinten umgelegt werden kann, dass man sehr bequem darin schlafen kann sowie eine Decke für jeden sind nicht das, womit wir gerechnet haben. Die 8 Stunden Fahrt nach Huaraz gehen entsprechend schnell vorbei und wir bekommen nicht wirklich etwas von der Fahrt mit, bei der unterwegs der Bus einen Pass mit 4100m Höhe überquert.
Einkaufsmöglichkeit im Busterminal
Beim "sind wir dran?"-Tanz zusammen mit den Österreichern.
Endlich Platz zum Ausschalfen - unser Bus nach Huaraz.
16.7.
6:30 Uhr Ankunft im Morgengrauen in Huaraz. Um kurz vor 7 Uhr stehen wir vor dem Terminal, schlagen ein Taxiangebot (rückwirkend betrachtet eine doofe Entscheidung) aus und schlappen mit über 70kg Gepäck zum Hostel. Wie es sich herausstellt sind es 1.2km dorthin und wir sind schon gut am Akklimatisieren, bis wir auf >3000m Höhe unser Hostel Benkawasi (Doppelzimmer inkl. Frühstück 80S/Nacht) erreichen, das Zimmer beziehen und erst einmal das Bett antesten können. Der Rest des Tages dann vergeht mit einem Rundgang durch die Stadt, wobei wir Supermärkte, Bergsportläden und das bekannte Cafe Andino ausfindig machen. Ausserdem buchen wir im Hostel einen ersten Ausflug für den kommenden Tag: Laguna Churup mit eigenem Taxi (130S). Das erste Gelernte an dem Tag: der Peruaner ist mit einer Autohupe verheiratet und rückt diese zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit. Ausserdem herrscht ein riesen Trubel in der Stadt aber alles ist viel harmloser in Punkto Sicherheit, wie es so mancher Reiseratgeber einem weis machen will. Weder fallen wir als Gringos besonders auf (rennen eh genug herum) und auch die Oma in den Traditionskleidern hockt mit Smartphone auf der Strasse herum, so dass wir uns darum keine Sorgen wegen Diebstahl machen müssen. Trotzdem bleibt das Geld bis auf ein paar kleine Scheine und Münzen in einem Geldbeutel unter den Klamotten und anstelle des Passes haben wir nur eine Fotokopie davon dabei.
Im Cafe Andino Erstkontakt mit der heimischen Küche (Teil 1)
...und Teil 2
Ein Pisco Sour (14-16S)
Im zentralen Markt. Eine Grosshalle, mit allerhand Krempel und Kram gefüllt und mit zig Kleinläden in den Gängen.
Eher ruhige Strassenszene mit wenig Verkäufern. Meist ist mehr los.
Generelle Tipps von Anfänger für Anfänger
- Spanisch lernen. Es beherrschen nur wenige Leute (Guides sowie in den Hostels/Restaurants) Englisch. Man muss jedoch mit allen möglichen Personen verhandeln, Zeiten abmachen usw., weswegen man nicht drum herum kommt. Die Grammatik ist dabei schnurz.
- Whatsapp und OSMand+ sind Pflicht, die Kür besteht aus einer Prepaidkarte vor Ort oder eben einem Datenpaket von daheim. Die gesamte Kommunikation mit Guides etc. läuft per Whatsapp. SMS werden nicht gelesen/beantwortet oder gehen auch mal unter. Und OSMand beinhaltet nicht nur die letzte Kneipe im letzten Kaff in Peru (sowie Supermärkte und den Orten, wo die Busse abfahren), sondern auch alle Wanderwege bis auf einen, die wir gelaufen sind. Auf gedruckte Karten haben wir komplett verzichtet.
- In Hostels/Restaurants hat es gratis Internet (WiFi) und in besseren Hostels dazu auch noch schnell und stabile Verbindungen.
- Nur Bares ist Wahres. Geld abheben geht bis zum Maximalbetrag von 400S, was man entsprechend des öfteren machen muss. Meist bekommt man 50S oder 100S-Scheine, die man tunlichst im Restaurant/Supermarkt beim Bezahlen in kleine Scheine (10S , 20S) sowie Münzen umwandeln sollte. In Collectivos und Taxis kommt man sonst bei den Beträgen von 1-4S schnell in Zahlschwierigkeiten, denn 100S können die Leute nur selten wechseln.
- Collectivos sind Kleinbusse, in die ein Normal-EU-Bürger pflichtgemäss maximal 9 Leute einsteigen lassen würde. Solche Busse werden von privaten Transportunternehmen genutzt, um Menschen, Schafe oder Saatgut quer durchs Land zu kutschieren. Fahrpläne, Haltestationen oder Routenbeschreibungen gibt es keine und je nach Füllzustand sind auch mal 20-30 Leute in einem solchen Bus drin (unser Rekord: 24), was zu innig sozialen Kontakten mit allen Körperteilen führt. Die Dinger sind zudem spottbillig und kosten meistens in der Preisregion von 2 bis 6S pro Person/Fahrt.
- Taxis können für Strecken sowie einen ganzen Tag gemietet werden (der Fahrer wartet dann) und kosten je nach Strecke/Dauer innerhalb von Huaraz 3-4S und für Fahrten in die Umgebung 80-120S.
- Das Leitungswasser in Huaraz ist stark gechlort. Wer will kann es trinken, wir haben einfach Mineralwasser gekauft (2.5L etwa 3.50S). Auf allen Touren haben wir alles gefiltert, ausser dann, wenn das Wasser direkt aus einer Felswand kam oder es schnellfliessend und zudem über mehrere kleinere Stufen fiel (Sauerstoffeintrag, killt zuverlässig Keime). Es rennen einfach zu viele Nutztiere und Touristen rum, um sich mit so etwas den Magen zu versauen.
- Gute Westalpenausrüstung (La Sportiva Nepal Evo o.ä., Schrauben, Eisgeräte,...) , dazu ein wind- und wetterstabiles Zelt.
- Nachts und am Berg wird es erfrischend kalt. Mir haben dünne Fingerhandschuhe gereicht, aber gerade bei Wartezeiten am Gipfel waren neben langärmligem Unterhemd und der üblichen Isoschicht (Fleece bzw. Primaloft), der Windjacke drüber auch eine mittlere Daunenjacke sehr angebracht.
- Im Zelt hatten wir nachts meist knapp unter Null Grad, ein leichter Winterschlafsack reciht aus sofern man nicht auf höhere Berge ins Eis geht.
- Bei Amazon einen Stromadapter für Peru kaufen, die hiesiegen Stecker passen nicht oder sitzen so locker, dass man sie mit Panzertape an der Wand fixieren muss. Steckdoden sind inden Zimmern rar. Wir haben daher einen USB 5-fach Lader mitgenommen und alle nachgeschalteten Geräte (Akkus fpr Stirnlampen, Handy, Foto) da dran gestöpselt.
- Für die gesamte Dauer haben wir eine 400er und eine 200er Gaskartusche verbruacht (zwei Leute), aber Achtung: ausser an einem Tag haben wir ausschlisslich Travellunch verwendet. Hier muss nichts über eine längere Zeit gekocht werden, entsprechnd ist der Gasverbrauch geringer als wenn man reguläre Nudeln oder Reis verwendet.
Spezifische Tipps für den Abschnitt hier
- Flüge am besten so timen, dass man um 18 -19 Uhr Lokalzeit in Lima ankommt. Dann hat man mehr als ausreichend Puffer, um sich zu einem Busterminal fahren zu lassen.
- EC-Automaten hat es im ersten Stock im Flughafen von Lima. Es gibt dort auch (teures) Mineralwasser, welches man billiger im Busterminal besorgen kann.
- Taxi zum Busterminal kostet 50-60S. Wir haben von der gleichen Firma erst ein Angebot bekommen (60S) und abgelehnt, und dann unabhängig später von einer anderen Mitarbeiterin eins für 50S bekommen. Preis ist also Gringospezifisch und nicht fix. Collectivos fahren keine(?) zu den jeweiligen Terminals bzw. wären eher ungünstig und 5km zu Fuss ist nicht drin, ausser man möchte seine Ausrüstung riskieren.
- Die Busse zwischen Lima und Huaraz starten entweder morgens oder abends (23 Uhr) und brauchen um die 8 Stunden für die Fahrt. Startet man abends spart man sich ein Hotel in Lima.
- Es gibt drei Reiseklassen (die je nach Linie und auch innerhalb der gleichen Firma unterschiedlich heissen). Ein Ticket in der zweitbesten Klasse kostete uns gerade einmal 75S, was in Anbetracht der Reiselänge und dem Komfort nur angeraten werden kann.
- In Huaraz Taxi nehmen und sich zum Hostel karren lassen. Einheimische zahlen für solch eine Fahrt 3S, mit Gringoaufschlag landet man bei 4S.
- Huaraz kam uns nicht besonders gefährlich vor, trotzdem sollte man nur eine Fotokopie des Reisepass dabei haben und auch sonst weder Geld noch Gegenstände unbewacht herumliegen lassen.
- Das Epizentrum für Berggringos ist der direkte Bereich um das Bergführerbüro herum. Dieses befindet sich direkt nördlich vom Plaza de Armas (zentraler Park) in zwei miteinander verknüpften grösseren innenhöfen bzw. Miniparks. Neben diversen Büros von Guides und den ganzen Bergsportgeschäften sind hier auch u.a. folgende Restaurants: Cafe Trivio, 13 Buhos, Chilli Heaven. Das Cafe Andino (bekannt aus diversen Reiseführern) ist gleich ums Eck, ist aber nicht mehr Auskunftsort #1 für Bergsteiger, da der besitzer nicht mehr hinter der Theke steht.
- Alle genannten Restaurants haben einen für lokale Verhältnisse gehobenes Preisniveau (ca. 80-130S muss man für zwei Personen je nach Hungerlage sowie Beilagen/Drinks rechnen), dafür aber riskiert man eben keinen "Gringogut" (Magendarmerkrankung mit beliebig starker Reizwirkung in alle Richtungen), der einem auch einmal die ganze Akklimatisierung sowie eine Woche urlaub versauen kann.
- Der umfangreichste Supermarkt nach unserem Wissen ist der Novaplaza Ecke Julian de Morales/Simon Bolivar, gleich eine Strasse nordöstlich vom Bergführerbüro. Hier bekommt man eigentlich alles ausser: Gummibärchen, spezieller Knabberkram (Niknacks), Brausetabletten für getränke, spezielle Trekkingnahrung. Wer darauf nicht verzichten will/kann sollte es von daheim mitbringen.
- Im Zentralmarkt (bzw direkt drum herum) kann man allerhand nützliche Sachen und Krimskrams besorgen. Wir haben hier Wurst, Fleisch, abgepacktes und bereits kleingeschnittenes Gemüse, Brot bzw. Brötchen, Obst, Nähereien, Schuhläden usw. gefunden.
- Gaskartuschen kosten ca. 25S (220g) bzw. 40 bis 45S (440g) und bestehen aus höhentauglichen Mixturen mit Isobutan und Propan. Preise vergleichen und die billigsten nehmen.
- Schneeanker aus Alu kosten neu 30S. Man sollte von daheim dünne Dynemaschlingen oder 8mm Reepschnur mitbringen, um in den Löchern schon einmal entsprechende Schlingen bauen zu können. Entsprechendes Material habe ich so spontan in keinem Laden gesehen und die üblichen breiten Schlingen passen nicht.
- Cocatee gibt es an jeder Ecke. Die Teebeutel sind eher mau, besorgt getrocknete Blätter (z.B. im Cafe Andion. Ein Pack für 8S reicht eigentlich für zwei Wochen aus)
- Das Bier aus Huaraz ("Sierra Andina") kostet zwar etwas mehr (8S im Supermarkt, 11-12S im Restaurant), schmeckt aber auch wirklich gut. Antrinktipps: Das Inti Golden Ale geht in Richtung Pils und ist frischherb und das Alpamayo Amber Ale ist eine dunklere, weichere Variante. Es gibt noch ein Bier welches in 0.33L Dosen un brauner/goldener Farbe daherkommt. Das Zeugs ist nicht wirklich geniessbar.
- Pisco Sour. Gibt es im Glas (14-16S) oder auch mal im 1L-Kübel (35S). Ein Glas reicht. Schmeckt super, dreht aber dank Höhe ausreichend um sich nicht in grösseren Mengen damit anlgen zu wollen.
- Aufpassen mit günstiger "Markenware". Wer eine TNF "Summit Series"-Jacke für 40 Euro findet, sollte sich nicht wundern wenn die gleiche Jacke auch in Kleinkindergrösse einen Haken daneben hängt und diese somit ebenso gefälscht ist wie die Baby-TNF.
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