AW: [NO] Børgefjell reloaded: Sonne, Seen und sogar ein paar Fische.
Dienstag, 24.07 Tümpel nahe Storelvhøgda - Storelvdalen
In der Nacht hat es geregnet, aber wir haben trotzdem geschlafen, wie tot. Da wir es nicht eilig haben und auch das Zelt tropfnass ist, drehen wir uns nochmal im Schlafsack um. Irgendwann später weckt uns die Sonne und treibt uns aus den Schlafsäcken, weil es schlagartig warm wird im Zelt.
Wir frühstücken und lassen es ganz gemächlich angehen, dabei zeigt sich, dass der neue Kocher MSR Pocket-Rocket 2 super in der Apsis funktioniert. Der genutzte zusammenfaltbare Kessel von SeaToSummit ist dabei irgendwie so niedlich anzuschauen, dass wir uns noch mehr auf die Tasse Tee freuen. Irgendwie ein sympatisches Teil. Hat nicht den Charme eines zerbeulten Trangiakessels, aber sozusagen sein ganz eigenes Silikoncharisma in lustigem gelbgrün.
Nachdem wir die erste Portion Müsli in diesem Urlaub aufgefuttert haben, packen wir langsam zusammen. Es geht leider kein Wind, deshalb dauert das Trocknen des Zeltes durch die Sonne etwas länger. Irgendwann ist es dann aber trocken und wir können starten.
Wir wollen heute entlang der Storelva im Storelvdalen wandern, versuchen aber dabei zunächst möglichst wenig Höhe zu verlieren und an den Hängen des Guvsehke entlang zu navigieren, um das nervige Gestrüpp im Storelvdalen zu vermeiden, was wir noch von unserem Rückweg vor zwei Jahren gut in Erinnerung haben. Da mussten wir uns oft durch Abwehrreihen von Krüppelbirken schlagen. Bei der heutigen Hitze, die Sonne brennt mittlerweile und ohne Wind sind Mücken und einige wenige Bremsen auch schon aktiv, wäre das nicht lustig.
Gelingen tut das Vermeiden von Gestrüpp unterschiedlich gut. Zeitweise können wir durch angenehm lichtes Gelände wandern.
Dabei haben wir schöne Ausblicke auf die breite Furt durch die Storelva, die wir auf unserem Rückweg nutzen wollen.
Zeitweise finden wir aber doch keine Schneise durch die Vegetation und müssen uns doch durchs Gestrüpp schlagen. Da von der Nacht alles tropf nass ist, eigentlich recht erfrischend, wenn die Mücken nicht wären. Auf Anke haben sie es, wie üblich, ganz besonders abgesehen.
Zeitweise wird es echtes Bushwhacking:
Irgendwann lichtet sich aber die Vegetation und es kommt etwas Wind auf. Schließlich treffen wir direkt auf das Flussbett der schönen Storelva, die mit recht niedrigem Wasserstand vor sich hinplätschert.
Wir nutzen die lichteren Bedingungen erstmal für eine kurze Pause und genießen Sonne und traumhafte Landschaft, bevor wir weiterziehen. Statt nervigen Gebüschen sind nun alle paar 100 Meter die üblichen kleinen Zuflüsse zu queren, was aber bei den aktuellen Wasserständen kein Problem ist.
Die Wasserstände ermöglichen uns auch, einige im wahrsten Sinne des Wortes ausufernde Seitenarme nicht großräumig umgehen zu müssen, sondern wir können meistens in Ihnen wandern oder sie problemlos überqueren.
Sind das Vielfraßspuren ?
Bereits am frühen Nachmittag erreichen wir, am ersten charakteristischen Knick der Storelva eine Stelle, die "Hierbleiben" schreit. Fluss und Tal weiten sich hier und kleine Wasserfälle mit Stromschnellen bilden eine aparte optische und akustische Kulisse. Wir haben zwar noch nicht viel Strecke geschafft, aber für den frühen Abend ist Regen angesagt und so entscheiden wir uns spontan fürs bleiben.
Das Zelt stellen wir zunächst nur mit provisorischer Abspannung auf und genießen ein erfrischendes Bad im Fluss und stärken uns.
Etwas später beschließen wir, die ersten Angelversuche zu machen. Hinter dem kleinen Wasserfall sind einige tiefere Gumpen und ich mutmaße einfach mal, dass sich dort einige Forellen aufhalten können, um das von den Turbulenzen sauer- und nährstoffgesättigte Wasser zu genießen.
Im Fluss gibt es einen schönen großen Felsen, von dem man die Stelle gut befischen kann und man kommt auch gut wieder runter, um ggf. den Fisch landen zu können. Also rauf auf den Felsen und recht unbeholfen den ersten Wurf seit ungefähr 30 Jahren . Naja, immerhin landete er ungefähr da, wo ich Ihn haben wollte. Aber nach etwas einkurbeln gleich der erste Hänger. Hm, der Hänger Zappelt. Das ist echt ein Fisch. Ich muss den der Forelle quasi in den Mund geworfen haben.
Also mal schnell über die Felsen zum Ufer balanciert, um die Sache genauer zu beschauen.
Eher ein Forellchen mit ca. 17 cm, darf natürlich wieder rein und noch wachsen, aber Fisch ist Fisch.
(Natürlich irgendwie schade, mein Messer hat quasi mehrmals versucht, aus der Scheide zu springen und sich bemerkbar zu machen, dass es da auch ein Wörtchen mitzureden habe, aber nix da. )
Da wird natürlich gleich der nächste Wurf versucht und diesmal fabriziere ich wirklich einen fatalen Hänger.
Na gut, also 1:1
Mit Fliegenfischen wäre man hier natürlich besser dran, ich wechsel aber mal von Blinker auf Trout Spoon, die bleiben nicht so leicht hängen. Gibt auch tatsächlich den nächsten Fisch, diesmal eine echt dicke Forelle, die ich aber wieder verliere.
Egal, macht trotzdem richtig Spaß. Irgendwann scheinen es die Fische zwar kapiert zu haben, und es beisst erstmal nix mehr, aber der Angelpart unserer Tour könnte auch schlechter anfangen. Anke macht auch tapfer die ersten Würfe ihres Lebens, fängt aber auch nix. Sie stellt sich wirklich gut an, aber die Fische sind wohl erstmal bedient.
Als wir zurück zum Zelt kommen, wird der Himmel langsam etwas bedeckter.
Noch später kündigt sich durch Schwüle und immer dunklere, sich auftürmende Wolken eine Gewitterfront an. Au Backe, dass ist halt der Nachteil von Jahrhundertsommern im Fjell.
Bald vernehmen wir aus der Ferne schon das erste Grummeln und bald sind klar Donnerschläge zu identifizieren. Leider bewegt sich das ganze auch direkt auf uns zu.
Irgendwann ist laut Faustformel das Gewitter nur noch einen knappen Kilometer entfernt, der Wind rüttelt ordentlich am Zelt und wir hocken uns mal auf unsere Isomatten. Mehr kann man ja nicht tun. Es folgen neben heftigstem Blitz und Donner glücklicherweise nur mäßige Windböen, dafür aber in-fer-na-lischer Regen .
Es klingt ja im Zelt immer eine Stufe schlimmer, als es wirklich ist, aber das war wirklich ein heftiger Wolkenbruch. Nach 20 Minuten entscheide ich, kurz rauszugehen und zu überprüfen, ob bei dieser Sintflut auch weiterhin alle Heringe gut im Boden halten, aber alles super. Also Goretex wieder aus und abwarten. Wir verstehen uns nur durch Anschreien, so laut prasselt es. Was solls, mindestens ein Wetterextrem gehört bei uns ja zum Urlaub dazu, also ist die Stimmung auch weiterhin gut.
Nach knapp 45 Minuten ist der Spuk dann vorbei, dass einzige was noch an den Wolkenbruch erinnert, ist das Donnern der Storelva. Der aktuelle Wasserstand unterscheidet sich doch erheblich von dem, was eine Stunde vorher zu sehen war.
Zum direkten Vergleich nochmal das erste Bild vom Zeltplatz, man beachte auch die neuen Sturzbäche an den Bergen und wie die Wasserfälle jetzt aussehen, alles das Ergebnis von ca. 40 Minuten Starkregen.
Auch der war vorhin noch nicht da:
Aber wie gesagt, alles gut überstanden (Nix drainiert besser, als Blaubeerplantagen) und es ist jetzt als Bonus angenehm kühl.
Wir machen uns also noch Abendessen, diesmal zur Abwechslung nicht Real Turmat, sondern von Bla Band. Der Couscous besteht den Geschmackstest, etwas nervig ist aber aufgrund der fehlenden Vakuumierung, dass der Verschluss durch das feine Pulver verschmutzt ist und nicht so richtig schließt, wenn man das Essen ziehen lässt. Außerdem ist das Ganze in trockenem Zustand ungefähr 25% schwerer als das Drytech-Futter, ohne dass wir das Gefühl haben, dass es stärker sättigt. Naja, Gesamturteil O.K.
Insgesamt ein ziemlich ereignisreicher Tag. Mir fällt es schwer, noch die Tagebuchzeilen niederzuschreiben, weil mir die Augen zufallen.
Dienstag, 24.07 Tümpel nahe Storelvhøgda - Storelvdalen
In der Nacht hat es geregnet, aber wir haben trotzdem geschlafen, wie tot. Da wir es nicht eilig haben und auch das Zelt tropfnass ist, drehen wir uns nochmal im Schlafsack um. Irgendwann später weckt uns die Sonne und treibt uns aus den Schlafsäcken, weil es schlagartig warm wird im Zelt.
Wir frühstücken und lassen es ganz gemächlich angehen, dabei zeigt sich, dass der neue Kocher MSR Pocket-Rocket 2 super in der Apsis funktioniert. Der genutzte zusammenfaltbare Kessel von SeaToSummit ist dabei irgendwie so niedlich anzuschauen, dass wir uns noch mehr auf die Tasse Tee freuen. Irgendwie ein sympatisches Teil. Hat nicht den Charme eines zerbeulten Trangiakessels, aber sozusagen sein ganz eigenes Silikoncharisma in lustigem gelbgrün.
Nachdem wir die erste Portion Müsli in diesem Urlaub aufgefuttert haben, packen wir langsam zusammen. Es geht leider kein Wind, deshalb dauert das Trocknen des Zeltes durch die Sonne etwas länger. Irgendwann ist es dann aber trocken und wir können starten.
Wir wollen heute entlang der Storelva im Storelvdalen wandern, versuchen aber dabei zunächst möglichst wenig Höhe zu verlieren und an den Hängen des Guvsehke entlang zu navigieren, um das nervige Gestrüpp im Storelvdalen zu vermeiden, was wir noch von unserem Rückweg vor zwei Jahren gut in Erinnerung haben. Da mussten wir uns oft durch Abwehrreihen von Krüppelbirken schlagen. Bei der heutigen Hitze, die Sonne brennt mittlerweile und ohne Wind sind Mücken und einige wenige Bremsen auch schon aktiv, wäre das nicht lustig.
Gelingen tut das Vermeiden von Gestrüpp unterschiedlich gut. Zeitweise können wir durch angenehm lichtes Gelände wandern.
Dabei haben wir schöne Ausblicke auf die breite Furt durch die Storelva, die wir auf unserem Rückweg nutzen wollen.
Zeitweise finden wir aber doch keine Schneise durch die Vegetation und müssen uns doch durchs Gestrüpp schlagen. Da von der Nacht alles tropf nass ist, eigentlich recht erfrischend, wenn die Mücken nicht wären. Auf Anke haben sie es, wie üblich, ganz besonders abgesehen.
Zeitweise wird es echtes Bushwhacking:
Irgendwann lichtet sich aber die Vegetation und es kommt etwas Wind auf. Schließlich treffen wir direkt auf das Flussbett der schönen Storelva, die mit recht niedrigem Wasserstand vor sich hinplätschert.
Wir nutzen die lichteren Bedingungen erstmal für eine kurze Pause und genießen Sonne und traumhafte Landschaft, bevor wir weiterziehen. Statt nervigen Gebüschen sind nun alle paar 100 Meter die üblichen kleinen Zuflüsse zu queren, was aber bei den aktuellen Wasserständen kein Problem ist.
Die Wasserstände ermöglichen uns auch, einige im wahrsten Sinne des Wortes ausufernde Seitenarme nicht großräumig umgehen zu müssen, sondern wir können meistens in Ihnen wandern oder sie problemlos überqueren.
Sind das Vielfraßspuren ?
Bereits am frühen Nachmittag erreichen wir, am ersten charakteristischen Knick der Storelva eine Stelle, die "Hierbleiben" schreit. Fluss und Tal weiten sich hier und kleine Wasserfälle mit Stromschnellen bilden eine aparte optische und akustische Kulisse. Wir haben zwar noch nicht viel Strecke geschafft, aber für den frühen Abend ist Regen angesagt und so entscheiden wir uns spontan fürs bleiben.
Das Zelt stellen wir zunächst nur mit provisorischer Abspannung auf und genießen ein erfrischendes Bad im Fluss und stärken uns.
Etwas später beschließen wir, die ersten Angelversuche zu machen. Hinter dem kleinen Wasserfall sind einige tiefere Gumpen und ich mutmaße einfach mal, dass sich dort einige Forellen aufhalten können, um das von den Turbulenzen sauer- und nährstoffgesättigte Wasser zu genießen.
Im Fluss gibt es einen schönen großen Felsen, von dem man die Stelle gut befischen kann und man kommt auch gut wieder runter, um ggf. den Fisch landen zu können. Also rauf auf den Felsen und recht unbeholfen den ersten Wurf seit ungefähr 30 Jahren . Naja, immerhin landete er ungefähr da, wo ich Ihn haben wollte. Aber nach etwas einkurbeln gleich der erste Hänger. Hm, der Hänger Zappelt. Das ist echt ein Fisch. Ich muss den der Forelle quasi in den Mund geworfen haben.
Also mal schnell über die Felsen zum Ufer balanciert, um die Sache genauer zu beschauen.
Eher ein Forellchen mit ca. 17 cm, darf natürlich wieder rein und noch wachsen, aber Fisch ist Fisch.
(Natürlich irgendwie schade, mein Messer hat quasi mehrmals versucht, aus der Scheide zu springen und sich bemerkbar zu machen, dass es da auch ein Wörtchen mitzureden habe, aber nix da. )
Da wird natürlich gleich der nächste Wurf versucht und diesmal fabriziere ich wirklich einen fatalen Hänger.
Na gut, also 1:1
Mit Fliegenfischen wäre man hier natürlich besser dran, ich wechsel aber mal von Blinker auf Trout Spoon, die bleiben nicht so leicht hängen. Gibt auch tatsächlich den nächsten Fisch, diesmal eine echt dicke Forelle, die ich aber wieder verliere.
Egal, macht trotzdem richtig Spaß. Irgendwann scheinen es die Fische zwar kapiert zu haben, und es beisst erstmal nix mehr, aber der Angelpart unserer Tour könnte auch schlechter anfangen. Anke macht auch tapfer die ersten Würfe ihres Lebens, fängt aber auch nix. Sie stellt sich wirklich gut an, aber die Fische sind wohl erstmal bedient.
Als wir zurück zum Zelt kommen, wird der Himmel langsam etwas bedeckter.
Noch später kündigt sich durch Schwüle und immer dunklere, sich auftürmende Wolken eine Gewitterfront an. Au Backe, dass ist halt der Nachteil von Jahrhundertsommern im Fjell.
Bald vernehmen wir aus der Ferne schon das erste Grummeln und bald sind klar Donnerschläge zu identifizieren. Leider bewegt sich das ganze auch direkt auf uns zu.
Irgendwann ist laut Faustformel das Gewitter nur noch einen knappen Kilometer entfernt, der Wind rüttelt ordentlich am Zelt und wir hocken uns mal auf unsere Isomatten. Mehr kann man ja nicht tun. Es folgen neben heftigstem Blitz und Donner glücklicherweise nur mäßige Windböen, dafür aber in-fer-na-lischer Regen .
Es klingt ja im Zelt immer eine Stufe schlimmer, als es wirklich ist, aber das war wirklich ein heftiger Wolkenbruch. Nach 20 Minuten entscheide ich, kurz rauszugehen und zu überprüfen, ob bei dieser Sintflut auch weiterhin alle Heringe gut im Boden halten, aber alles super. Also Goretex wieder aus und abwarten. Wir verstehen uns nur durch Anschreien, so laut prasselt es. Was solls, mindestens ein Wetterextrem gehört bei uns ja zum Urlaub dazu, also ist die Stimmung auch weiterhin gut.
Nach knapp 45 Minuten ist der Spuk dann vorbei, dass einzige was noch an den Wolkenbruch erinnert, ist das Donnern der Storelva. Der aktuelle Wasserstand unterscheidet sich doch erheblich von dem, was eine Stunde vorher zu sehen war.
Zum direkten Vergleich nochmal das erste Bild vom Zeltplatz, man beachte auch die neuen Sturzbäche an den Bergen und wie die Wasserfälle jetzt aussehen, alles das Ergebnis von ca. 40 Minuten Starkregen.
Auch der war vorhin noch nicht da:
Aber wie gesagt, alles gut überstanden (Nix drainiert besser, als Blaubeerplantagen) und es ist jetzt als Bonus angenehm kühl.
Wir machen uns also noch Abendessen, diesmal zur Abwechslung nicht Real Turmat, sondern von Bla Band. Der Couscous besteht den Geschmackstest, etwas nervig ist aber aufgrund der fehlenden Vakuumierung, dass der Verschluss durch das feine Pulver verschmutzt ist und nicht so richtig schließt, wenn man das Essen ziehen lässt. Außerdem ist das Ganze in trockenem Zustand ungefähr 25% schwerer als das Drytech-Futter, ohne dass wir das Gefühl haben, dass es stärker sättigt. Naja, Gesamturteil O.K.
Insgesamt ein ziemlich ereignisreicher Tag. Mir fällt es schwer, noch die Tagebuchzeilen niederzuschreiben, weil mir die Augen zufallen.
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