[SE] Sarek: Von Pårek ins Sarvesvágge

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    [SE] Sarek: Von Pårek ins Sarvesvágge

    Hallo zusammen,
    für meine diesjährige (und damit zweite) Lappland-Tour steht zu Beginn eine Sarek-Durchquerung (grob: von Kvikkjokk zum Padjelantaleden / Nordkalottleden am Vuojatädno) an.
    Nach Beschäftigung mit Karte und Beschreibungen (vor allem aus dem Grundsten-Buch) macht mir der Abschnitt zwischen Pårek und dem Sarvesvágge doch etwas Kopfzerbrechen.

    Mein initialer Plan war eigentlich, eine östliche Umgehung zu wählen. D.h. von der Pårek-Siedlung startend, dann südlich des Stuor Jierttá bis zur Brücke über den Gådojåhkå. Von dort weiter nach Nord-Westen bis zur Passhöhe des Gaskasvágge. Bis dorthin schaut das für mich unkritisch aus. Der Abstieg ins Sarvesvágge ist aber offensichtlich steiler als der Aufstieg von Süden. Wie stark verblockt das Gelände ist (Blockgelände ist i.a. „nicht Meins“) habe ich nicht so recht heraus finden können. Laut Grundsten hat „das Gaskasvágge deutlich weniger Blockfelder als das Lullihavágge“.

    Kann da jemand noch eine genauere Charakterisierung dieses Abstiegs im nördlichen Gaskasvágge geben? (klar, ist alles subjektiv und stark wetterabhängig)

    Die dann anstehende Furtung des Sarvesjåhkå ist tendenziell wohl besser flussaufwärts (westlich) anzugehen, oder? Ich habe im Forum einen älteren Bericht gefunden, wo der Fluss zwar als strömungsarm aber bauchnabeltief (muss nicht sein...) beschrieben wird.

    Eine Alternative zum Gaskasvágge wäre dann das Rapadalen, entlang der Westseite des Ráhpaädno. Die Beschreibungen dazu klingen aber noch weniger einladend: Extrem üppiger Fjällbirkenwald, Blockfelder mit überwachsenen Löchern. Eines davon allein kenne ich ja schon durchaus, aber in Kombination....

    Dagegen scheint mir eine westliche Umgehung mit deutlich weniger potentiellen Schwierigkeiten aufzuwarten. D.h. von Pårek nach Westen oberhalb des Njoatsovágge, dann auf die Hochebene Luohtoláhko von der es dann über das Noajdevágge ins Sarvesvágge hinunter geht. Dies ist mittlerweile auch mein Favorit.

    Aufgefallen ist mir dabei bislang nur der Sähkokjåhkå ca. 5 km westlich von Pårek. Gibt's da Furtschwierigkeiten? Im Grundsten wird von einer Schneewehe berichtet, über die dieser Fluss querbar sei. Kann ich mir nicht so recht vorstellen. Eine Schneewehe, die verlässlich ganzjährig vorhanden ist? Und auch nach diesem trockenen und heißen Sommer?
    Wobei der trockene und heiße Sommer doch auch allgemein die Wasserstände (auch noch in ein paar Wochen) eher niedrig halten sollte?

    Das Ganze soll in gut 3 Wochen ab Ende August statt finden. Allgemein rechne ich für den Sarek-Teil mit einer Geschwindigkeit von ca. 15 km/Tag. Wenn's weniger ist, ist das auch nicht so schlimm, da ich die Tour im Folgenden bei Bedarf noch spontan um mindestens 3 Tage kürzen kann. Also, hetzen werde ich mich da nicht.

    Vielen Dank an alle, die die ganzen „jåhkå“ und „vágge“ überstanden haben und vielleicht sogar eine Antwort haben.

    Bernd
    https://trekking-berserker.de

  • Shades
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    • 21.08.2015
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    #2
    AW: [SE] Sarek: Von Pårek ins Sarvesvágge

    "Dagegen scheint mir eine westliche Umgehung mit deutlich weniger potentiellen Schwierigkeiten aufzuwarten. D.h. von Pårek nach Westen oberhalb des Njoatsovágge, dann auf die Hochebene Luohtoláhko von der es dann über das Noajdevágge ins Sarvesvágge hinunter geht. Dies ist mittlerweile auch mein Favorit."

    So ungefähr ist gerade meine Reisebegleitung solo gelaufen. Das einzige Thema war der Wasserstand bei gletschergespeisten Flüssen und die Schneebrücken. Aber letztlich kein Problem.

    So sah es auf der Hochebene vor knapp 2 Wochen aus.

    https://abload.de/img/comp_p12009736qd8k.jpg

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    • Kuoika
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      • 23.08.2012
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      #3
      AW: [SE] Sarek: Von Pårek ins Sarvesvágge

      Zitat von Berserkjahraun Beitrag anzeigen
      Mein initialer Plan war eigentlich, eine östliche Umgehung zu wählen. D.h. von der Pårek-Siedlung startend, dann südlich des Stuor Jierttá bis zur Brücke über den Gådojåhkå. Von dort weiter nach Nord-Westen bis zur Passhöhe des Gaskasvágge. Bis dorthin schaut das für mich unkritisch aus. Der Abstieg ins Sarvesvágge ist aber offensichtlich steiler als der Aufstieg von Süden. Wie stark verblockt das Gelände ist (Blockgelände ist i.a. „nicht Meins“) habe ich nicht so recht heraus finden können. Laut Grundsten hat „das Gaskasvágge deutlich weniger Blockfelder als das Lullihavágge“.

      Kann da jemand noch eine genauere Charakterisierung dieses Abstiegs im nördlichen Gaskasvágge geben? (klar, ist alles subjektiv und stark wetterabhängig)

      Die dann anstehende Furtung des Sarvesjåhkå ist tendenziell wohl besser flussaufwärts (westlich) anzugehen, oder? Ich habe im Forum einen älteren Bericht gefunden, wo der Fluss zwar als strömungsarm aber bauchnabeltief (muss nicht sein...) beschrieben wird.
      Sind 2014 über das Lullihavágge ins Sarvesvágge gegangen. Hoch zum Pass war es rech geröllig, danach wurde es im Abstieg aber immer weniger steinig und dann doch recht angenehm zu gehen. Das Gaskasvágge kenne ich noch nicht. Wenn man sich allerding etwas Weidengestrüpp im Sarvesvágge Richtung Westen sparen will, bietet sich das Lullihavágge eher an. 2014 war der Sommer auch recht heiss und trocken, so dass wir ab und an im Flussbett gehen konnten.

      Zitat von Berserkjahraun Beitrag anzeigen
      Dagegen scheint mir eine westliche Umgehung mit deutlich weniger potentiellen Schwierigkeiten aufzuwarten. D.h. von Pårek nach Westen oberhalb des Njoatsovágge, dann auf die Hochebene Luohtoláhko von der es dann über das Noajdevágge ins Sarvesvágge hinunter geht. Dies ist mittlerweile auch mein Favorit.

      Aufgefallen ist mir dabei bislang nur der Sähkokjåhkå ca. 5 km westlich von Pårek. Gibt's da Furtschwierigkeiten? Im Grundsten wird von einer Schneewehe berichtet, über die dieser Fluss querbar sei. Kann ich mir nicht so recht vorstellen. Eine Schneewehe, die verlässlich ganzjährig vorhanden ist? Und auch nach diesem trockenen und heißen Sommer?
      Wobei der trockene und heiße Sommer doch auch allgemein die Wasserstände (auch noch in ein paar Wochen) eher niedrig halten sollte?
      2014 gab es auch die Schneebrücke, war uns aber auch nicht ganz geheuer und haben unterhalb gefurtet. War damals kein Problem. Wird anderweitig auch nicht wirklich als problematisch beschrieben.

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      • Berserkjahraun
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        #4
        AW: [SE] Sarek: Von Pårek ins Sarvesvágge

        Vielen Dank für die Anmerkungen. Der Bericht von Kuoika und efbomber hat mir schon einen ganz guten Eindruck von der Ecke gegeben. Dem Sarvesvágge werde ich aber nicht nach Westen sondern gen Osten zum Ráhpaädno folgen.

        Um dorthin zu gelangen plane ich nun mit: Pårek – Njoatsovágge - Luohtoláhko - Noajdevágge - Sarvesjåhkå (Süd-Ufer). Dann Furt des Sarvesjåhkå bei Noajdevallda bzw. dem Fluss noch ein Stückchen nach Westen folgen, bis das möglich ist. Wie lange dieses „Stückchen“ sein könnte, ist noch ein Fragezeichen bei mir. Spätestens westlich des Rijddanjunjesjågåsj (kann das jemand aussprechen?! Außer den Sámi?!) sollte das doch gehen, oder?
        Und dann schließlich auf der Nordseite des Sarvesjåhkå bis nach Dielmáskájdde und weiter am Ráhpaädno nach Norden. Dieser Abschnitt ist ja anscheinend nicht mehr ganz so extrem von Birken & Co. bewachsen wie der Abschnitt etwas südlicher.

        Kommentare, Bestätigungen & Warnungen – gerne!

        Bernd
        https://trekking-berserker.de

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        • Ljungdalen
          Alter Hase
          • 28.08.2017
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          #5
          AW: [SE] Sarek: Von Pårek ins Sarvesvágge

          Zitat von Berserkjahraun Beitrag anzeigen
          Rijddanjunjesjågåsj (kann das jemand aussprechen?! Außer den Sámi?!)
          Richtig vmtl. nicht, aber so ungefähr

          Sind drei Wortbestandteile, dann ist es leichter, isbd. wenn wann versteht, was sie bedeuten: Rijdda - njunjes - jågåsj

          rijdda = grasbewachsener Hang
          njunjes = eine Art hervorspringender ("nasenförmiger") Bergausläufer (so heißt ja auch eine STF-Hütte bei Kvikkjokk, Richtung Padjelanta)
          jågåsj ("jogosch") = kleiner Bach

          Also der "Grashang-Bergausläufer-Bach".

          Siehe bspw. hier oder hier (Übersetzungen ins Schwedische).

          PS on-topic: *ich* würde mir ja die Westseite des Rapa-Tals nicht antun, auch nicht im oberen Teil. Wenn der zentrale Sarek (Skárjá) unbedingt sein muss, würde ich das Sarvesvágge doch nach Westen gehen, dann durchs Niejdariehpvágge ins Álggavágge oberhalb des Álggajávvre (hej, mein Profilbild: Blick in diese Richtung!), und dann das Álggavágge nach Osten. Ist auch nicht *viel* weiter, aber bedeutend entspannter, auch furtmäßig. OK, den Alggajåhkå muss man furten, um an die günstigere Nordseite zu kommen, aber das ist i.d.R. unproblematisch, und das Niejdariehpvágge ist etwas "schneeig" und geröllig, aber geht so: siehe letzte zwei Bilder hier (1. Furtstelle & Blick Richtung Niejdariehpvágge, 2. Niejdariehpvágge ungefähr Wasserscheide Blickrichtung Südost, also beide in "Gegenrichtung").
          Zuletzt geändert von Ljungdalen; 08.08.2018, 07:49.

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          • Pielinen
            Fuchs
            • 29.08.2009
            • 1348
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            #6
            AW: [SE] Sarek: Von Pårek ins Sarvesvágge

            1995 bin ich durchs Gasgasvagge
            1996 über das Luothalako
            Luothalako ist mir deutlich angenehmer in Erinnerung.
            Querung des Sarvesjakka ist im Spätsommer/Herbst unproblematisch.
            Wer nichts weiß muss alles glauben...

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            • toppturzelter
              Fuchs
              • 12.03.2018
              • 1868
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              #7
              Zitat von Berserkjahraun Beitrag anzeigen
              Und dann schließlich auf der Nordseite des Sarvesjåhkå bis nach Dielmáskájdde und weiter am Ráhpaädno nach Norden. Dieser Abschnitt ist ja anscheinend nicht mehr ganz so extrem von Birken & Co. bewachsen wie der Abschnitt etwas südlicher.
              Ich bin vor kurzem dort gewesen, in anderer Richtung unterwegs. Die westliche/suedliche Seite des Rapadalen dort bei der Sarvesvagge nimmt Ewigkeiten in Anspruch, und je weiter man in die Ecke reingeht, desto schlimmer soll es werden. Ich bin die Ecke Rapadalen/Sarvesvagge umgangen, indem ich den Tielma hoch bin. Aufstieg (mein Abstieg) wäre östlich vom Rijddanjunjesjågasj (recht steil, aber hoch sollte ganz ok sein, da man mehr sieht), dann suedlich um den See, und beim Fluss vom Jågåsjgaskajiegna wieder runter. Selbiger war unten extrem schwer zu furten, wenn möglich oben queren. Das gleiche gilt fuer den Oalgasjjågåsj. Dort runter ist ganz ok, vom hochlaufen her zu urteilen. Als ich dort war, war es jedoch noch sehr warm in Kombination mit starken Regenfällen; mittlerweile könnten die beiden ganz gut machbar sein.

              Zitat von Ljungdalen
              das Niejdariehpvágge ist etwas "schneeig" und geröllig, aber geht so
              vor 2-3 Wochen war nicht mehr als ein kleines Schneefeld uebrig, das allerdings den "geröllig"-Teil etwas erleichterte. Es war, mit anderen Worten, gut laufbar.

              den Alggajåhkå muss man furten, um an die günstigere Nordseite zu kommen, aber das ist i.d.R. unproblematisch
              Wer bis zum vattendelare (Wasserteiler, bei der "792" auf der Karte) geht, hat es ziemlich leicht, trockenen Fusses in Stiefeln die Seite zu wechseln.

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              • Berserkjahraun
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                • 31.05.2012
                • 77
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                #8
                AW: [SE] Sarek: Von Pårek ins Sarvesvágge

                Danke für interessanten Antworten, hilft mir bei der Planung gut weiter.
                Da rückt die Variante, dem Sarvesvágge nach Westen zu folgen und via Niejdariehpvágge ins Álggavágge zu kommen, doch an erste Stelle.

                Der Aufstieg zum Tielma sieht (ausgehend von der Karte) doch recht steil aus. Im Forum habe ich auch noch einen Bericht über diesen Anstieg gefunden – das Wort „steil“ wurde dort auch verwendet...

                So richtig entscheiden werde ich es wohl erst vor Ort. Karte, GPS-Tracks und Wegpunkte hab' ich sowohl für die West- als auch Ostvariante vorbereitet.
                Ich werde dann über meine Eindrücke von der Gegend berichten.

                Bernd
                https://trekking-berserker.de

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