Kaufdatum: 06/2018
Einsatzart: Paddeln
Hersteller: Vaude
Modellbezeichnung: Vaude Chapel L XT 3P
Modelljahr: 2018
Unverbindliche Preisempfehlung: 620,00 €
max. Personenanzahl: 2 (laut Hersteller 3)
Zelttyp: Tunnel-Kuppelzelt
Apsiden: 1
Anzahl Eingänge: 3
Zeltfläche: 8,2 m²
Innenzeltfläche: 3,7 m²
Innenzeltlänge: 2,30 m (laut Globetrotter 2,25 m)
Innenzelthöhe: 90 cm/ 1,15 m
Innenzeltbreite: 1,65 m / 1,40 m (laut Globetrotter 1,80 m)
Apsishöhe: 1,70 m (laut Globetrotter 1,75 m)
Apsisbreite: 2,00 m
Apsislänge: 2,10 m (laut Globetrotter 2,20 m)
Gesamtgewicht: 4200,00 g (laut Globetrotter 4000,00 g)
Außenzelt: 100% Polyester; 30 D Ripstop Silicone / Polyurethane coated 3.000 mm
Innenzelt: 100% Polyester; 30 D Ripstop; Zeltboden: 100% Polyamid; 70D 190T Polyurethan beschichtet
Gestänge: Pressfit Al 7001 11,1/9,5/9 mm
Packmaß: 55 x 30 cm
Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
Bewertung des Komforts: sehr gut
Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): sehr gut
Pro-Kauf-Argumente (Stärken): Geräumig, leicht aufzubauen, gut belüftet, für Menschen bis ca. 1,75 m im vorderen Bereich Stehhöhe. Viel Zelt bei wenig Gewicht. Das perfekte Sommerzelt für Radreisende, Paddler und alle anderen, die nicht aufs Gewicht achten müssen oder einen Haufen Zeug unterbringen wollen. Oder eine Alternative für Leute, die nicht mehr so gerne auf dem Boden herumkriechen, aber nicht für Lavuus zu begeistern sind. Ein Zelt für reines Dauercamping ist es dagegen eher nicht, das wäre schade um das Zelt.
Im Einzelnen:
Herausgekommen ist das Vaude Chapel bereits vor geschätzt fünf Jahren. Auf einer Globeboot sah ich es das erste Mal und war sofort fasziniert. Negativ fiel mir auf: 1,30 Liegebreite, ein Tunnel (Tunnelflattern) und der Preis. 799,00 Euro. Das war viel. Also behielt ich es im Hinterkopf. In den Niederlanden traf ich dann Radreisende mit dem Zelt, ich war beeindruckt. Irgendwann hatte ich die Möglichkeit, das Zelt gebraucht zu erwerben. Ach was, brauche ich nicht. Paddler erwerben das Zelt. Ich bin nicht überzeugt.
Und dann sehe ich im Juni: Es gibt ein überarbeitetes Chapel. Farbe: Avocado. Gewicht 4,2 kg, 1.65 cm breit. Ein Sonderangebot lockt. Und da gibt es kein Halten mehr. Um dieses Zelt geht es:
Als ich vor 10 Jahren dem Forum beitrat, war ein 4,2 kg Zelt für zwei Personen Standard. 4,2 kg entsprachen ungefähr dem Vaude Mark II, das besonders bei Islandfans sehr beliebt war. Heute dagegen, gilt es schon fast als verrückt, ein 4,2 kg Zelt mitzunehmen, wenn man nicht gerade eine Wintertour plant. Dabei ist das gar nicht so verrückt, wie ich feststellen musste.
Vergleichsbild: Links: Vaude Mark II long. Rechts Vaude Chapel L XT 3P. Das Chapel ließe sich noch komprimieren. Beide wiegen 4,200 kg.
Der Aufbau:
Der Aufbau geht einfach. Hier die Gestängebögen von links nach rechts in der Reihenfolge des Aufbaus.
Es gibt insgesamt 6 Gestängebögen. Silber wird hinten als erstes eingezogen – komfortabel in kurze Gestängekanäle eingeführt. Dann folgt Gold, das ist der längere Bogen des Tunnelzeltes. Hier hat die Lasche zwei Löcher, der hintere Bogen kommt in das äußere Loch. Nun kann man das Zelt bereits befestigen. Das Gestänge an beiden Seiten in die Löcher der Laschen einführen, wie bei einem Tunnelzelt üblich. Bei Wind kann man das Zelt auch bereits hinten befestigen und dann seitlich das Gestänge einziehen. Dann nach vorne ziehen und die Heringe setzen. Das Zelt zusammenfallen lassen (die Bögen liegen dann aufeinander).
Nun kommt die Apsis an die Reihe. Die beiden Gestängebögen mit Verbindern werden seitlich an das Zelt geclipt. Etwas ungewohnt ist, dass der obere Querbogen keine Clips benötigt, es werden also nur die Seiten geclipt. Ist die erste Seite fertig, kann man loslassen, die Seite fällt dann auf die Tunnelbögen. Nun macht man die zweite Seite fertig. Ebenfalls fallen lassen.
Die einzige etwas komplexere Aktion ist nun, dass man jetzt die beiden Seiten des Zeltes nimmt und die verbleibenden Bögen am Verbinder quer einfügt. Hier muss man vaudetypisch das Gestänge ein wenig zurechtdrücken, damit der Gestängebogen zwischen die beiden Seitenteile passt und man das Gestänge wirklich gerade auf das Verbinderstück drückt. Außenzelt an den Querbogen clipsen, fertig.
Hier sieht man das Seitenstück und die Querbögen. Die Querbögen sind mit einem Knick vorgeformt.
Das ist übrigens der Packbeutel. Man legt das Zelt offen hinein, rollt dann zu und kann an den Seiten – wie an einer Fahrradpacktasche – mit einer Steckverbindung den Packsack sichern.
Leider plustert sich das Zelt umgehend wieder auf, so dass es viel voluminöser wirkt, als es ist. In einem Kompressionsbeutel könnte man das Außenzelt sehr klein bekommen.
Was zeichnet das Zelt nun aus?
Es ist wirklich groß. Das Innenzelt entspricht einem normalen Trekkingzelt, aber 1,65 m Breite machen einfach Spaß, wenn man Neosachen, Trockenanzug, Paddelweste und andere Kleinigkeiten unterbringen muss. Hier mal ein Blick in den geordneten Paddelalltag (das Handtuch hängt an der vaudetypischen Wäscheleine):
Bereits am Tag des ersten Aufbaus hatte wir stärkeren Wind. Entgegen meiner Befürchtung hatte das Zelt keine Flatterneigung. Und ist dazu mit sehr praktischen Leinenspannern ausgerüstet.
Auf diese kann man die Schnur schnell aufrollen und das nervige Geknote entfällt.
Der Innenraum der Apsis ist einfach nur riesig. Hier habe ich die Originalunterlage dabei, da ich mit einer feuchten Wiese gerechnet habe. Ist es trocken, ist die Unterlage eher hinderlich.
Was ich anfangs etwas irritierend fand, war, wie hochgeschnitten das Zelt ist.
Ich hatte die Befürchtung, dass es zieht. Bisher hat sich das nicht bewahrheitet, selbst an kühleren Tagen habe ich sehr gut geschlafen. Und bei Sturm setzt man so ein Zelt eigentlich nicht ein, schon wegen der Größe. Es ist eher angenehm, dass Luft ins Zelt gelangt, so kann man sich auch bei Hitze in dem Zelt gut aufhalten. Die Wände der Vorgängerversion (silbernes Gestänge) gehen noch bis zum Boden. Hinten ist übrigens auch noch ein großer Lüfter, fast ein wenig schade, dass dort nicht noch ein zweiter Eingang ist, aber dann würde das Zelt zu schwer.
Mir ist es sogar gelungen, in einer Kühltüte drei Tage lang an der sonnenabgewandten Seite die Milch kühl und nutzbar zu halten (links neben dem Innenzelt). Gut, im Norden kühlt es nachts natürlich stärker runter als im Süden. Trotzdem war ich beeindruckt.
Der Eingang ist im Gegensatz zur Vorgängerversion verändert worden. Das Zelt ist ursprünglich als Zelt mit Fronteingang konzipiert worden. Es sind auch Löcher vorhanden, in die man Tarpstangen einstecken kann. Ein derartiger Eingang ist im Norden nicht unbedingt praktikabel, denn das bedeutet, dass der Wind- und Regenschutz weg ist. Zudem kann jeder bei geöffneter Zelttür das Chaos in der Apsis bewundern. Den Paddelfreunden hatte ich daher geraten, eine Schnur durch die Löcher zu ziehen und dort die Heringe zu setzen. Damit bekommt man dann an den Seiten zwei Seiteneingänge – je nach Wetterlage kann man also wählen.
Bei meiner Version wurde das nun geändert. Auch der Fronteingang hat Schlaufen. Man kann also wählen, ob man die Seiteneingänge oder den Fronteingang nutzen will. So habe ich auf diesen Bild den linken Eingang geöffnet (Sonnenaufgang), um abends dann geschützt hinter dem rechten Eingang zu sitzen (Sonnenuntergang).
Eine Modifikation habe ich allerdings vorgenommen: Ich habe die Schlaufe des Seiteneingangs mit Plastikschnur eines Müllbeutels verlängert. Bei Wind schlackert der Eingang nämlich herum und das nervt. So kann man ihn am Hering befestigen. Während man den Fronteingang aufrollen kann, ist für die Seiteneingänge keine Befestigung vorgesehen.
Hier noch mal das Anfangsbild, da kann man die gelbe Verlängerung erkennen.
Fazit:
Genau das Zelt, was ich mir gewünscht habe. So sehr ich mein Helsport Gimle mag, so ist das Gimle ein stabiles Zelt, in dem man aber nicht wirklich draußen lebt, wenn die Türen geschlossen sind, denn die Apsiden sind eher klein. Das Chapel ist ein Zelt für Stuhl, Tisch und Kerze. Und Fenster hat es auch noch.
Gibt es denn gar keinen Nachteil? Doch. Zumindest, wenn man eine sensible Seele ist. Es ist ein echtes Zelt für leidensfähige Outdoorer.
Und das liegt an der Farbe.
Keine Chance, die Insekten lieben das Zelt. Es beginnt morgens und endet abends, dann verabschieden sie sich. Diejenigen, die den richtigen Zeitpunkt verpassen, verjagt man dann mit einem Stück Papier. Dann ist Ruhe. Ans Innenzelt gehen sie übrigens nicht, das hat auch eine andere Farbe. Es betrifft nur die Apsis. Gestochen wurde ich jedoch nicht, wir haben uns gegenseitig ignoriert.
Also, wie ich schon sagte: Ein Zelt für Outdoorer: Morgens abbauen, abends aufbauen. Und mit dem Zelt kann man das auch.
Einsatzart: Paddeln
Hersteller: Vaude
Modellbezeichnung: Vaude Chapel L XT 3P
Modelljahr: 2018
Unverbindliche Preisempfehlung: 620,00 €
max. Personenanzahl: 2 (laut Hersteller 3)
Zelttyp: Tunnel-Kuppelzelt
Apsiden: 1
Anzahl Eingänge: 3
Zeltfläche: 8,2 m²
Innenzeltfläche: 3,7 m²
Innenzeltlänge: 2,30 m (laut Globetrotter 2,25 m)
Innenzelthöhe: 90 cm/ 1,15 m
Innenzeltbreite: 1,65 m / 1,40 m (laut Globetrotter 1,80 m)
Apsishöhe: 1,70 m (laut Globetrotter 1,75 m)
Apsisbreite: 2,00 m
Apsislänge: 2,10 m (laut Globetrotter 2,20 m)
Gesamtgewicht: 4200,00 g (laut Globetrotter 4000,00 g)
Außenzelt: 100% Polyester; 30 D Ripstop Silicone / Polyurethane coated 3.000 mm
Innenzelt: 100% Polyester; 30 D Ripstop; Zeltboden: 100% Polyamid; 70D 190T Polyurethan beschichtet
Gestänge: Pressfit Al 7001 11,1/9,5/9 mm
Packmaß: 55 x 30 cm
Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
Bewertung des Komforts: sehr gut
Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): sehr gut
Pro-Kauf-Argumente (Stärken): Geräumig, leicht aufzubauen, gut belüftet, für Menschen bis ca. 1,75 m im vorderen Bereich Stehhöhe. Viel Zelt bei wenig Gewicht. Das perfekte Sommerzelt für Radreisende, Paddler und alle anderen, die nicht aufs Gewicht achten müssen oder einen Haufen Zeug unterbringen wollen. Oder eine Alternative für Leute, die nicht mehr so gerne auf dem Boden herumkriechen, aber nicht für Lavuus zu begeistern sind. Ein Zelt für reines Dauercamping ist es dagegen eher nicht, das wäre schade um das Zelt.
Im Einzelnen:
Herausgekommen ist das Vaude Chapel bereits vor geschätzt fünf Jahren. Auf einer Globeboot sah ich es das erste Mal und war sofort fasziniert. Negativ fiel mir auf: 1,30 Liegebreite, ein Tunnel (Tunnelflattern) und der Preis. 799,00 Euro. Das war viel. Also behielt ich es im Hinterkopf. In den Niederlanden traf ich dann Radreisende mit dem Zelt, ich war beeindruckt. Irgendwann hatte ich die Möglichkeit, das Zelt gebraucht zu erwerben. Ach was, brauche ich nicht. Paddler erwerben das Zelt. Ich bin nicht überzeugt.
Und dann sehe ich im Juni: Es gibt ein überarbeitetes Chapel. Farbe: Avocado. Gewicht 4,2 kg, 1.65 cm breit. Ein Sonderangebot lockt. Und da gibt es kein Halten mehr. Um dieses Zelt geht es:
Als ich vor 10 Jahren dem Forum beitrat, war ein 4,2 kg Zelt für zwei Personen Standard. 4,2 kg entsprachen ungefähr dem Vaude Mark II, das besonders bei Islandfans sehr beliebt war. Heute dagegen, gilt es schon fast als verrückt, ein 4,2 kg Zelt mitzunehmen, wenn man nicht gerade eine Wintertour plant. Dabei ist das gar nicht so verrückt, wie ich feststellen musste.
Vergleichsbild: Links: Vaude Mark II long. Rechts Vaude Chapel L XT 3P. Das Chapel ließe sich noch komprimieren. Beide wiegen 4,200 kg.
Der Aufbau:
Der Aufbau geht einfach. Hier die Gestängebögen von links nach rechts in der Reihenfolge des Aufbaus.
Es gibt insgesamt 6 Gestängebögen. Silber wird hinten als erstes eingezogen – komfortabel in kurze Gestängekanäle eingeführt. Dann folgt Gold, das ist der längere Bogen des Tunnelzeltes. Hier hat die Lasche zwei Löcher, der hintere Bogen kommt in das äußere Loch. Nun kann man das Zelt bereits befestigen. Das Gestänge an beiden Seiten in die Löcher der Laschen einführen, wie bei einem Tunnelzelt üblich. Bei Wind kann man das Zelt auch bereits hinten befestigen und dann seitlich das Gestänge einziehen. Dann nach vorne ziehen und die Heringe setzen. Das Zelt zusammenfallen lassen (die Bögen liegen dann aufeinander).
Nun kommt die Apsis an die Reihe. Die beiden Gestängebögen mit Verbindern werden seitlich an das Zelt geclipt. Etwas ungewohnt ist, dass der obere Querbogen keine Clips benötigt, es werden also nur die Seiten geclipt. Ist die erste Seite fertig, kann man loslassen, die Seite fällt dann auf die Tunnelbögen. Nun macht man die zweite Seite fertig. Ebenfalls fallen lassen.
Die einzige etwas komplexere Aktion ist nun, dass man jetzt die beiden Seiten des Zeltes nimmt und die verbleibenden Bögen am Verbinder quer einfügt. Hier muss man vaudetypisch das Gestänge ein wenig zurechtdrücken, damit der Gestängebogen zwischen die beiden Seitenteile passt und man das Gestänge wirklich gerade auf das Verbinderstück drückt. Außenzelt an den Querbogen clipsen, fertig.
Hier sieht man das Seitenstück und die Querbögen. Die Querbögen sind mit einem Knick vorgeformt.
Das ist übrigens der Packbeutel. Man legt das Zelt offen hinein, rollt dann zu und kann an den Seiten – wie an einer Fahrradpacktasche – mit einer Steckverbindung den Packsack sichern.
Leider plustert sich das Zelt umgehend wieder auf, so dass es viel voluminöser wirkt, als es ist. In einem Kompressionsbeutel könnte man das Außenzelt sehr klein bekommen.
Was zeichnet das Zelt nun aus?
Es ist wirklich groß. Das Innenzelt entspricht einem normalen Trekkingzelt, aber 1,65 m Breite machen einfach Spaß, wenn man Neosachen, Trockenanzug, Paddelweste und andere Kleinigkeiten unterbringen muss. Hier mal ein Blick in den geordneten Paddelalltag (das Handtuch hängt an der vaudetypischen Wäscheleine):
Bereits am Tag des ersten Aufbaus hatte wir stärkeren Wind. Entgegen meiner Befürchtung hatte das Zelt keine Flatterneigung. Und ist dazu mit sehr praktischen Leinenspannern ausgerüstet.
Auf diese kann man die Schnur schnell aufrollen und das nervige Geknote entfällt.
Der Innenraum der Apsis ist einfach nur riesig. Hier habe ich die Originalunterlage dabei, da ich mit einer feuchten Wiese gerechnet habe. Ist es trocken, ist die Unterlage eher hinderlich.
Was ich anfangs etwas irritierend fand, war, wie hochgeschnitten das Zelt ist.
Ich hatte die Befürchtung, dass es zieht. Bisher hat sich das nicht bewahrheitet, selbst an kühleren Tagen habe ich sehr gut geschlafen. Und bei Sturm setzt man so ein Zelt eigentlich nicht ein, schon wegen der Größe. Es ist eher angenehm, dass Luft ins Zelt gelangt, so kann man sich auch bei Hitze in dem Zelt gut aufhalten. Die Wände der Vorgängerversion (silbernes Gestänge) gehen noch bis zum Boden. Hinten ist übrigens auch noch ein großer Lüfter, fast ein wenig schade, dass dort nicht noch ein zweiter Eingang ist, aber dann würde das Zelt zu schwer.
Mir ist es sogar gelungen, in einer Kühltüte drei Tage lang an der sonnenabgewandten Seite die Milch kühl und nutzbar zu halten (links neben dem Innenzelt). Gut, im Norden kühlt es nachts natürlich stärker runter als im Süden. Trotzdem war ich beeindruckt.
Der Eingang ist im Gegensatz zur Vorgängerversion verändert worden. Das Zelt ist ursprünglich als Zelt mit Fronteingang konzipiert worden. Es sind auch Löcher vorhanden, in die man Tarpstangen einstecken kann. Ein derartiger Eingang ist im Norden nicht unbedingt praktikabel, denn das bedeutet, dass der Wind- und Regenschutz weg ist. Zudem kann jeder bei geöffneter Zelttür das Chaos in der Apsis bewundern. Den Paddelfreunden hatte ich daher geraten, eine Schnur durch die Löcher zu ziehen und dort die Heringe zu setzen. Damit bekommt man dann an den Seiten zwei Seiteneingänge – je nach Wetterlage kann man also wählen.
Bei meiner Version wurde das nun geändert. Auch der Fronteingang hat Schlaufen. Man kann also wählen, ob man die Seiteneingänge oder den Fronteingang nutzen will. So habe ich auf diesen Bild den linken Eingang geöffnet (Sonnenaufgang), um abends dann geschützt hinter dem rechten Eingang zu sitzen (Sonnenuntergang).
Eine Modifikation habe ich allerdings vorgenommen: Ich habe die Schlaufe des Seiteneingangs mit Plastikschnur eines Müllbeutels verlängert. Bei Wind schlackert der Eingang nämlich herum und das nervt. So kann man ihn am Hering befestigen. Während man den Fronteingang aufrollen kann, ist für die Seiteneingänge keine Befestigung vorgesehen.
Hier noch mal das Anfangsbild, da kann man die gelbe Verlängerung erkennen.
Fazit:
Genau das Zelt, was ich mir gewünscht habe. So sehr ich mein Helsport Gimle mag, so ist das Gimle ein stabiles Zelt, in dem man aber nicht wirklich draußen lebt, wenn die Türen geschlossen sind, denn die Apsiden sind eher klein. Das Chapel ist ein Zelt für Stuhl, Tisch und Kerze. Und Fenster hat es auch noch.
Gibt es denn gar keinen Nachteil? Doch. Zumindest, wenn man eine sensible Seele ist. Es ist ein echtes Zelt für leidensfähige Outdoorer.
Und das liegt an der Farbe.
Keine Chance, die Insekten lieben das Zelt. Es beginnt morgens und endet abends, dann verabschieden sie sich. Diejenigen, die den richtigen Zeitpunkt verpassen, verjagt man dann mit einem Stück Papier. Dann ist Ruhe. Ans Innenzelt gehen sie übrigens nicht, das hat auch eine andere Farbe. Es betrifft nur die Apsis. Gestochen wurde ich jedoch nicht, wir haben uns gegenseitig ignoriert.
Also, wie ich schon sagte: Ein Zelt für Outdoorer: Morgens abbauen, abends aufbauen. Und mit dem Zelt kann man das auch.
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