Vaude Chapel L XT 3 P

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    • 16.08.2008
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    [Testbericht] Vaude Chapel L XT 3 P

    Kaufdatum: 06/2018
    Einsatzart: Paddeln
    Hersteller: Vaude
    Modellbezeichnung: Vaude Chapel L XT 3P
    Modelljahr: 2018
    Unverbindliche Preisempfehlung: 620,00 €
    max. Personenanzahl: 2 (laut Hersteller 3)
    Zelttyp: Tunnel-Kuppelzelt
    Apsiden: 1
    Anzahl Eingänge: 3
    Zeltfläche: 8,2 m²

    Innenzeltfläche: 3,7 m²
    Innenzeltlänge: 2,30 m (laut Globetrotter 2,25 m)
    Innenzelthöhe: 90 cm/ 1,15 m
    Innenzeltbreite: 1,65 m / 1,40 m (laut Globetrotter 1,80 m)

    Apsishöhe: 1,70 m (laut Globetrotter 1,75 m)
    Apsisbreite: 2,00 m
    Apsislänge: 2,10 m (laut Globetrotter 2,20 m)

    Gesamtgewicht: 4200,00 g (laut Globetrotter 4000,00 g)

    Außenzelt: 100% Polyester; 30 D Ripstop Silicone / Polyurethane coated 3.000 mm
    Innenzelt: 100% Polyester; 30 D Ripstop; Zeltboden: 100% Polyamid; 70D 190T Polyurethan beschichtet
    Gestänge: Pressfit Al 7001 11,1/9,5/9 mm
    Packmaß: 55 x 30 cm

    Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Bewertung des Komforts: sehr gut
    Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): sehr gut

    Pro-Kauf-Argumente (Stärken): Geräumig, leicht aufzubauen, gut belüftet, für Menschen bis ca. 1,75 m im vorderen Bereich Stehhöhe. Viel Zelt bei wenig Gewicht. Das perfekte Sommerzelt für Radreisende, Paddler und alle anderen, die nicht aufs Gewicht achten müssen oder einen Haufen Zeug unterbringen wollen. Oder eine Alternative für Leute, die nicht mehr so gerne auf dem Boden herumkriechen, aber nicht für Lavuus zu begeistern sind. Ein Zelt für reines Dauercamping ist es dagegen eher nicht, das wäre schade um das Zelt.





    Im Einzelnen:

    Herausgekommen ist das Vaude Chapel bereits vor geschätzt fünf Jahren. Auf einer Globeboot sah ich es das erste Mal und war sofort fasziniert. Negativ fiel mir auf: 1,30 Liegebreite, ein Tunnel (Tunnelflattern) und der Preis. 799,00 Euro. Das war viel. Also behielt ich es im Hinterkopf. In den Niederlanden traf ich dann Radreisende mit dem Zelt, ich war beeindruckt. Irgendwann hatte ich die Möglichkeit, das Zelt gebraucht zu erwerben. Ach was, brauche ich nicht. Paddler erwerben das Zelt. Ich bin nicht überzeugt.
    Und dann sehe ich im Juni: Es gibt ein überarbeitetes Chapel. Farbe: Avocado. Gewicht 4,2 kg, 1.65 cm breit. Ein Sonderangebot lockt. Und da gibt es kein Halten mehr. Um dieses Zelt geht es:





    Als ich vor 10 Jahren dem Forum beitrat, war ein 4,2 kg Zelt für zwei Personen Standard. 4,2 kg entsprachen ungefähr dem Vaude Mark II, das besonders bei Islandfans sehr beliebt war. Heute dagegen, gilt es schon fast als verrückt, ein 4,2 kg Zelt mitzunehmen, wenn man nicht gerade eine Wintertour plant. Dabei ist das gar nicht so verrückt, wie ich feststellen musste.

    Vergleichsbild: Links: Vaude Mark II long. Rechts Vaude Chapel L XT 3P. Das Chapel ließe sich noch komprimieren. Beide wiegen 4,200 kg.






    Der Aufbau:

    Der Aufbau geht einfach. Hier die Gestängebögen von links nach rechts in der Reihenfolge des Aufbaus.





    Es gibt insgesamt 6 Gestängebögen. Silber wird hinten als erstes eingezogen – komfortabel in kurze Gestängekanäle eingeführt. Dann folgt Gold, das ist der längere Bogen des Tunnelzeltes. Hier hat die Lasche zwei Löcher, der hintere Bogen kommt in das äußere Loch. Nun kann man das Zelt bereits befestigen. Das Gestänge an beiden Seiten in die Löcher der Laschen einführen, wie bei einem Tunnelzelt üblich. Bei Wind kann man das Zelt auch bereits hinten befestigen und dann seitlich das Gestänge einziehen. Dann nach vorne ziehen und die Heringe setzen. Das Zelt zusammenfallen lassen (die Bögen liegen dann aufeinander).

    Nun kommt die Apsis an die Reihe. Die beiden Gestängebögen mit Verbindern werden seitlich an das Zelt geclipt. Etwas ungewohnt ist, dass der obere Querbogen keine Clips benötigt, es werden also nur die Seiten geclipt. Ist die erste Seite fertig, kann man loslassen, die Seite fällt dann auf die Tunnelbögen. Nun macht man die zweite Seite fertig. Ebenfalls fallen lassen.

    Die einzige etwas komplexere Aktion ist nun, dass man jetzt die beiden Seiten des Zeltes nimmt und die verbleibenden Bögen am Verbinder quer einfügt. Hier muss man vaudetypisch das Gestänge ein wenig zurechtdrücken, damit der Gestängebogen zwischen die beiden Seitenteile passt und man das Gestänge wirklich gerade auf das Verbinderstück drückt. Außenzelt an den Querbogen clipsen, fertig.


    Hier sieht man das Seitenstück und die Querbögen. Die Querbögen sind mit einem Knick vorgeformt.





    Das ist übrigens der Packbeutel. Man legt das Zelt offen hinein, rollt dann zu und kann an den Seiten – wie an einer Fahrradpacktasche – mit einer Steckverbindung den Packsack sichern.





    Leider plustert sich das Zelt umgehend wieder auf, so dass es viel voluminöser wirkt, als es ist. In einem Kompressionsbeutel könnte man das Außenzelt sehr klein bekommen.







    Was zeichnet das Zelt nun aus?



    Es ist wirklich groß. Das Innenzelt entspricht einem normalen Trekkingzelt, aber 1,65 m Breite machen einfach Spaß, wenn man Neosachen, Trockenanzug, Paddelweste und andere Kleinigkeiten unterbringen muss. Hier mal ein Blick in den geordneten Paddelalltag (das Handtuch hängt an der vaudetypischen Wäscheleine):








    Bereits am Tag des ersten Aufbaus hatte wir stärkeren Wind. Entgegen meiner Befürchtung hatte das Zelt keine Flatterneigung. Und ist dazu mit sehr praktischen Leinenspannern ausgerüstet.





    Auf diese kann man die Schnur schnell aufrollen und das nervige Geknote entfällt.





    Der Innenraum der Apsis ist einfach nur riesig. Hier habe ich die Originalunterlage dabei, da ich mit einer feuchten Wiese gerechnet habe. Ist es trocken, ist die Unterlage eher hinderlich.





    Was ich anfangs etwas irritierend fand, war, wie hochgeschnitten das Zelt ist.





    Ich hatte die Befürchtung, dass es zieht. Bisher hat sich das nicht bewahrheitet, selbst an kühleren Tagen habe ich sehr gut geschlafen. Und bei Sturm setzt man so ein Zelt eigentlich nicht ein, schon wegen der Größe. Es ist eher angenehm, dass Luft ins Zelt gelangt, so kann man sich auch bei Hitze in dem Zelt gut aufhalten. Die Wände der Vorgängerversion (silbernes Gestänge) gehen noch bis zum Boden. Hinten ist übrigens auch noch ein großer Lüfter, fast ein wenig schade, dass dort nicht noch ein zweiter Eingang ist, aber dann würde das Zelt zu schwer.





    Mir ist es sogar gelungen, in einer Kühltüte drei Tage lang an der sonnenabgewandten Seite die Milch kühl und nutzbar zu halten (links neben dem Innenzelt). Gut, im Norden kühlt es nachts natürlich stärker runter als im Süden. Trotzdem war ich beeindruckt.





    Der Eingang ist im Gegensatz zur Vorgängerversion verändert worden. Das Zelt ist ursprünglich als Zelt mit Fronteingang konzipiert worden. Es sind auch Löcher vorhanden, in die man Tarpstangen einstecken kann. Ein derartiger Eingang ist im Norden nicht unbedingt praktikabel, denn das bedeutet, dass der Wind- und Regenschutz weg ist. Zudem kann jeder bei geöffneter Zelttür das Chaos in der Apsis bewundern. Den Paddelfreunden hatte ich daher geraten, eine Schnur durch die Löcher zu ziehen und dort die Heringe zu setzen. Damit bekommt man dann an den Seiten zwei Seiteneingänge – je nach Wetterlage kann man also wählen.
    Bei meiner Version wurde das nun geändert. Auch der Fronteingang hat Schlaufen. Man kann also wählen, ob man die Seiteneingänge oder den Fronteingang nutzen will. So habe ich auf diesen Bild den linken Eingang geöffnet (Sonnenaufgang), um abends dann geschützt hinter dem rechten Eingang zu sitzen (Sonnenuntergang).





    Eine Modifikation habe ich allerdings vorgenommen: Ich habe die Schlaufe des Seiteneingangs mit Plastikschnur eines Müllbeutels verlängert. Bei Wind schlackert der Eingang nämlich herum und das nervt. So kann man ihn am Hering befestigen. Während man den Fronteingang aufrollen kann, ist für die Seiteneingänge keine Befestigung vorgesehen.

    Hier noch mal das Anfangsbild, da kann man die gelbe Verlängerung erkennen.





    Fazit:

    Genau das Zelt, was ich mir gewünscht habe. So sehr ich mein Helsport Gimle mag, so ist das Gimle ein stabiles Zelt, in dem man aber nicht wirklich draußen lebt, wenn die Türen geschlossen sind, denn die Apsiden sind eher klein. Das Chapel ist ein Zelt für Stuhl, Tisch und Kerze. Und Fenster hat es auch noch.


    Gibt es denn gar keinen Nachteil? Doch. Zumindest, wenn man eine sensible Seele ist. Es ist ein echtes Zelt für leidensfähige Outdoorer.
    Und das liegt an der Farbe.











    Keine Chance, die Insekten lieben das Zelt. Es beginnt morgens und endet abends, dann verabschieden sie sich. Diejenigen, die den richtigen Zeitpunkt verpassen, verjagt man dann mit einem Stück Papier. Dann ist Ruhe. Ans Innenzelt gehen sie übrigens nicht, das hat auch eine andere Farbe. Es betrifft nur die Apsis. Gestochen wurde ich jedoch nicht, wir haben uns gegenseitig ignoriert.

    Also, wie ich schon sagte: Ein Zelt für Outdoorer: Morgens abbauen, abends aufbauen. Und mit dem Zelt kann man das auch.


    Zuletzt geändert von Torres; 24.07.2018, 12:30.
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  • bkx
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    • 25.07.2017
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    #2
    AW: Vaude Chapel L XT 3 P

    Vielen Dank für den Testbericht! Ich habe die Vorgängerversion und nutze das Zelt sowohl zum Zelten mit dem Auto als auch mit dem Fahrrad. Dabei steht es oft einige Tage stationär, während ich die Gegend erkunde. Beim mir waren die Dachnähte der Apsis nicht ganz dicht, und zwar an den Stellen, wo innen (für die Wäscheleine) und außen (für das Einhängen ins Gestänge) gleichzeitig eine Schlaufe befestigt ist. Mit dem Nahtdichter von Vaude habe ich das aber in den Griff bekommen.

    Etwas unschön finde ich bei Regen den vielen Platz zwischen Seitenwänden und Boden. Das ist ja beim neuen noch schlimmer als bei meinem "alten". Bei mir spritzt dann vom Regen der ganze Dreck vom Boden hoch (auch bei Gras als Untergrund) und hängt am Innenzelt und auf dem Floorprotektor bzw. auch allem, was ich seitlich in der Apsis gelagert habe. Bei Dauerregen (50 l/qm über 24 Stunden, dazu ordentlich Wind, wir waren eins der wenigen Zelte, das durchgehalten hat, der Platz war plötzlich ziemlich leer) haben sich bei mir dadurch sogar mal Pfützen gebildet, das war weniger schön (zum Glück war mein Bruder auf dem gleichen Platz und hatte drei Betten in seiner gemietenen Viererhütte frei, was dann für die Nacht und den Regentag doch angenehmer war). Vermutlich wäre eine einhängbare "Wanne" mit hochgezogenen Kanten für die Apsis sinnvoll, das habe ich auch so an Vaude weitergegeben. Wer weiß, vielleicht gibt es das mal als Zubehör oder in einer neuen Version in 2-3 Jahren.

    Für mich spielt das Zelt vor allem bei Regen seine Stärken aus, denn ich bekomme problemlos einen 70x70x70 cm Tisch samt zwei anständigen Stühlen hinein, um die Zeit mit Gesellschaftsspielen oder mit Kochen zu verbringen. Auch das Umziehen (fast) im Stehen ist deutlich angenehmer als im Liegen bzw. Hocken. Den Floorprotektor wegzulassen bzw. in der Apsis aufzurollen, weil "der Boden ja trocken" ist, kann ich übrigens nicht empfehlen. Ich habe es probiert und das gibt trotz trockenen Bodens massiv mehr Kondensfeuchtigkeit im Zelt. Wir nutzen daher den Floorprotektor immer und lassen unsere Schuhe innen am Eingang stehen und laufen auf Socken durchs Zelt, das ist auch ganz angenehm. Beim Zelten für mehrere Tage am selben Ort hat sich zudem das tägliche Ausfegen der Apsis als obligatorisch erwiesen.

    Vielen Dank auch für den Tipp mit den seitlichen Türen, das werde ich mal ausprobieren. Etwas nervig finde ich, dass man von innen so schlecht an die Reißverschlüsse kommt. Das ist ja ein Zelt, in dem man steht, da muss man sich ganz schön bücken und verrenken (ist für mich mit 1,85 ungünstiger als für meinen Sohn mit seinen (noch) 1,60). Durch die schräge Tür kommt allerdings bei Regen so oder so ziemlich viel Wasser in die Apsis, sobald man sie benutzt.

    Tarpstangen zum Aufstellen verwende ich übrigens auch im Norden gerne, denn dann spendet die hochgestellte Tür etwas Schatten, was bei meinem hellen Hauttyp nicht verkehrt ist. Die "Thermarest Tranquility 6 Awning Poles" haben sich als perfekt herausgestellt. Sie haben genau die richtige Länge, damit das Dach waagerecht steht und sind als dünne Alustangen auch nicht schwer und zudem ist der Preis nicht zu hoch. Ich habe beim letzten Zelten die Stangen mit Leinen miteinander und mit dem Zelt verbunden sowie abgespannt, so blieben sie auch ohne Dach stehen und ich konnte es bequem ein- und aushängen.

    Was ich etwas ungünstig finde, sind die verschiedenen Größenangaben, die man überall findet. Das gilt sowohl für meine Version von 2017 als auch für die aktuelle. So weichen die Größenangaben auf der Vaude-Seite bspw. von denen auf der Globetrotter-Seite ab. So kann ich praktisch nicht herausfinden, ob das neue Zelt etwas größer geworden ist oder nicht, denn ein paar Zentimeter mehr, vor allem im oberen Bereich der Apsis auf Höhe der Stuhllehnen, fände ich nicht verkehrt. In die Schlafkabine passen bei mir problemlos eine 77 und eine 72 cm breite Luftmatratze hinein, im Kopfbereich ist sogar noch Platz in der Mitte.

    Andere Vorteile der neuen Version, neben dem Eingang und den möglicherweise etwas großzügigeren Abmessungen, sind die offensichtlich größer gewordenen Fenster. Angeblich soll der Stoff der Schlafkabine dunkler sein als der der Apsis. Zumindest sieht man bei Dir den Unterschied. Ob die neue Schlafkabine aber dunkler ist als die alte, kann man wohl leider nur im direkten 1:1-Vergleich sehen.

    Übrigens kommt es auch immer auf die Insekten an, ob sie auf eine Zeltfarbe "fliegen". Das Problem habe ich nämlich mitunter bei meinem Zelt auch.

    Edit: Du kommt aus der Hamburger Gegend, oder? Ich bin aus Lübeck, vielleicht könnte man sich mal an einem Wochenende irgendwo treffen und die beiden Zelte zum Vergleich nebeneinander stellen? Würde mich echt interessieren, wie die Platzunterschiede sind und einige Details anders gelöst wurden.

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    • Torres
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      #3
      AW: Vaude Chapel L XT 3 P

      Hallo bkx,

      danke für die Ergänzungen und ausführlichen Schilderungen. Da ich nahtlos von meinem Paddelzelt Taurus zum Chapel gewechselt bin, sind mir einige Dinge gar nicht so stark aufgefallen. Klar, in die Apsis regnet es an den Rändern rein. Das ist beim Taurus nicht anders. Auch das Chapel hatte ich schon bei Wind und Regen getestet, wir sind dann beim Frühstück in die Mitte gerückt.
      Nun mache ich aber aus Prinzip auch alles in das Innenzelt, was nicht nass werden darf oder Schnecken gefallen könnte. Ich packe grundsätzlich im Tourenmodus, d.h. die meisten Sachen passen in den Rucksack, der als Kopfkissen dient. Dazu kommt die Tüte mit Lebensmitteln und mit Paddelklamotten, letztere kann im Prinzip natürlich auch nass werden, ich will aber keinen Schneckenschleim darauf haben, da bin ich eigen. In der Apsis steht nur der Stuhl mit den jeweiligen zu trocknenden Klamotten.
      Ich kenne bei anderen Chapel Besitzern aber durchaus das Bedürfnis, links und rechts alles hinzupacken und das Zelt durch den Spalt in der Mitte zu verlassen. Gut, das geht bei Regen nicht. Man kann aber alles in Ikea-Tüten packen. Ist es kälter, kann man, sofern man mit dem Auto unterwegs, sich zwei dünne Evazotematten kaufen und diese an den Spalt anlehen. Die dienen dann gleichzeitig als Zeltteppich. Oder man kann das Gepäck über eine zusätzliche Plane stellen, die man bei Bedarf über das Gepäck zieht (alternativ Regenjacke o.ä.). Im Grund muss man ja nur die windzugewandte Seite schützen.

      Das Öffnen des Eingangs wurde bei der alten Version auch von anderen bemängelt. Ich konnte das nicht richtig nachvollziehen. Ich habe den Eindruck, dass sie den Winkel der Frontseite ein kleines bisschen verändert haben, so dass man problemlos an den Reißverschluss herankommt.

      Von den Abmessungen her konnte ich zu dem Vorgängermodell mit silbernem Gestänge beim Schritttest keine Unterschiede erkennen. Allerdings frage ich mich, wieso das neue Zelt XT heißt. Möglicherweise ist es doch größer, als die alte Version. Ich weiß, dass Globetrotter selbst nachmisst. Ich bin daher geneigt, zu glauben, dass mein Zelt größer ist, als ich oben angegeben habe. Danke für den Hinweis. Ich werde das nachher mal oben einpflegen.

      Und ja, die Farben sind unterschiedlich. Vorne ist das Zelt heller, hinten dunkler. Die Mücken mögen den helleren Bereich. Ich auch. Die Farbe ist einfach großartig.

      Edit: Treffen, ja klar, ich melde mich, wenn ich in der Gegend bin.
      Zuletzt geändert von Torres; 24.07.2018, 12:27.
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      • bkx
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        #4
        AW: Vaude Chapel L XT 3 P

        OT: Ich habe alles wichtige inzwischen in wasserdichten Taschen, das war letztes Jahr noch anders. Über Himmelfahrt bei der Fahrradtour in vier Ortlieb Back Rollern, jetzt im Sommerurlaub mit dem Auto, da schleppt man natürlich mehr Zeug mit, hatte ich unsere Klamotten in einem 42 l Rack Pack und einem neuen Duffle 60 l (geniale Tasche). Trotz der großen Taschen mussten wir zwischendurch waschen, so ein Kind macht sich doch schnell dreckig, ist aber inzwischen so alt, dass Flecken stören und neue Wäsche her muss

        Schnecken waren bisher bei uns weniger ein Problem und sie stören mich auch nicht so sehr. Ameisen hatten wir dagegen stets einige in der Apsis und die krabbeln wirklich fast überall hin, selbst in die abgedichtete Kompressor-Kühlbox , die wir im Sommer dabei hatten. Für Schnecken war es vermutlich einfach zu trocken dieses Jahr.

        Bei meinem Vaude Power Lizard SUL 1-2P kommt auf Solotouren mit Ausnahme der Schuhe dagegen auch alles mit ins Innenzelt. Aber da bin ich dann auch deutlich minimalistischer unterwegs. Eben immer den Transportmöglichkeiten und dem Bedarf/Wetter angepasst.

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        • bkx
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          #5
          AW: Vaude Chapel L XT 3 P

          Das Zelt ist gerade für 371,95 bei wildnissport.de im Angebot, ein echt super Preis. Bei der Zahlungsart sofortüberweisung.de erhält man sogar noch 2 % Rabatt, womit man inkl. Versand bei unter 370 Euro ist.

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          • bkx
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            #6
            AW: Vaude Chapel L XT 3 P

            Bisher dachte ich, die neue Version hätte im Wesentlichen eine andere Farbe, die ich ehrlich gesagt nicht so schön finde wie beim alten (Geschmackssache). Nach dem Thread hier und dem unschlagbaren Angebot von wildnissport.de hat mir das aber keine Ruhe gelassen und ich habe mir die neue Version bestellt, vor allem, weil die Apsis im oberen Bereich geräumiger aussieht. Mich störte vor allem, dass zwei Stühle mit ihren hohen Lehnen recht weit in der Mitte stehen müssen, was deutlich Platz und Bewegungsfreiheit kostet.

            Ich wurde von der neuen Version nicht enttäuscht und kann hier mal ein wenig auf die Unterschiede eingehen. Zuerst ein Foto von oben, da sieht man schon sehr gut, wo die wesentlichen Raumunterschiede liegen:


            Der vordere Tunnelbogen ist genauso lang wie der alte, der hintere aber ist 50 cm länger, was in einem 20 cm breiteren Fußbereich resultiert. Auch der vordere Bogen ist leicht anders geschnitten. Die neue Version ist unten 5 cm breiter, dafür aber 5 cm flacher. Zudem ist das IZ 5 cm länger und die Wand vom IZ ist an der Grenze zur Apsis nun senkrechter, bei der alten Version wurde das Zelt quasi nach oben hin kürzer. Zu zweit ist das Innenzelt jetzt wirklich sehr komfortabel, auch am Fußende stoßen die LuMas nicht mehr zusammen. Ich könnte mir nun sogar vorstellen, tatsächlich mal zu dritt drin zu schlafen, dann hat aber jeder wirklich nur knapp unter 60 Zentimeter Platz in der Breite.

            Des Weiteren ist das Innenzelt jetzt nicht mehr mit Laschen/Knöpfen befestigt, sondern mit kleinen Clipsen, was ich viel schöner finde. Gespart haut Vaude hingegen die Abdeckung des Fliegengitters am Innenzelt, das heißt man kann es jetzt nicht mehr so winddicht machen. Manchmal, bei kaltem windigen Wetter, habe ich das durchaus zugemacht, meistens hatte ich es aber offen. Ist also verschmerzbar.

            Die größten Unterschiede gibt es aber bei der Apsis. Die Breite ist in etwa gleich, die Höhe auch, in der Länge gibt es ca. fünf Zentimeter mehr. Ganz entscheidend ist aber, dass das seitliche Gestänge wesentlich weiter nach oben gezogen ist, die längs dem Zelt verlaufende kleine Querstange ist nun 15 cm weiter oben als vorher. Obwohl die Dachstangen 10 cm kürzer sind, wird dadurch wesentlich mehr Raum umbaut, die Wände sind deutlich steiler. In einer Höhe von 1,35 m ist die Apsis 30 cm länger und über 60 cm breiter!

            Des Weiteren sind die Fenster wesentlich länger. Das bedeutet eine bessere Belüftung, zumal sie weiter nach oben gehen. Praktisch ist auch, dass man den Stoff, den man zum Belüften innen nach unten zippt, nun in einem Stück feststehenden Teil der Abdeckung einfach reinstecken kann. Man muss es als nicht mehr aufrollen. Gut zu sehen ist das im Aufbauvideo von Vaude:


            Wie bereits von Torres im obigen Test erwähnt kann man nun wahlweise seitliche oder eine mittlere Tür nutzen. Das ist sehr praktisch. Die neue mittlere Tür fällt jedoch wiederum eine gutes Stück schmaler aus als bei der alten Version. Es lohnt sich weniger, die Tür mit Hilfe von Tarpstangen als Sonnenschutzdach hochzustellen. Geändert wurden auch die Abdeckungen der Reißverschlüsse, die nun ohne extra Klemmschutz daherkommen. Dieser war aber ohnehin nicht besonders wirksam. Durch die steileren Seitenwände kommt man auch besser von innen an den Reißverschluss heran, um ihn zu öffnen und zu schließen, ich muss mich nicht mehr so verrenken.

            Ein weiterer Unterschied betrifft die höher gezogenen Seiten im Bodenbereich. Diese machen nun zwischen den Befestigungspunkten einen Bogen nach oben. Das sorgt für mehr Luft im Zelt, lässt aber auch mehr Wasser und Insekten hinein. Davon bin ich eher nicht so begeistert.

            Gespart hat Vaude an den Gurtspannern. Vorher konnte man an jedem Ankerpunkt und bei allen Stangen sowie bei den Quergurten das Zelt nachspannen. Nun sind die Längen fest vorgegeben, spannen kann man nur noch die vier wichtigsten Eckgurte. Das sorgt aber für einen leichteren Aufbau des Zeltes. Da ich vorher die Spanner eh immer bis zum Anschlag ziehen musste, scheint mir das kein großer Nachteil zu sein.

            Dafür gibt Vaude nun endlich genug Heringe mit. Vorher waren 15 Heringe dabei, so dass man jeweils zwei seitliche Abspannleinen auf einen Hering geben musste. Nun sind es 19 Heringe. Zudem gibt es in der Apsis zwei Deckenschlaufen mehr als vorher, dadurch kann man drei statt zwei Leinen spannen oder Netze o. ä. an der Decke aufhängen.

            Die neue Farbe zieht tatsächlich mehr Insekten an als die alte, zudem ist es in der Apsis fast doppelt so hell (mit Luxmeter nachgemessen). In der Schalfkabine sind die Lichtverhältnisse identisch zur Vorgängerversion. Den Abspannleinen tut die neue Farbe hingegen gut, die alten hat man schlecht gesehen, das Orange hebt sich dagegen kontrastreich vom Untergrund ab.

            In der Summe gefällt mir die überarbeitete Version besser als die alte, auch wenn sie ein bis zwei kleinere Nachteile hat. Übrigens stimmt die Gewichtsangabe von 4,2 kg inkl. allem nicht ganz genau, ich komme auf 4,4 kg. Die Vorgängerversion war mit knapp unter 4 kg angegeben, wog bei mir mit 4,3 kg aber deutlich mehr. Dafür war die Gewichtsangabe des Floorprotektors bei der alten Version zu hoch, so dass es sich in der Summe aufhob. Beim neuen soll der Floorprotektor wohl auch deutlich leichter sein, als Vaude angibt. Den scheint man momentan aber kaum zu bekommen, ich werde mir lieber noch schnell einen sichern, bevor es vielleicht eine Weile lang gar keine mehr gibt, denn die neue Version bleibt und die alte wird gebraucht verkauft.

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            • bkx
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              #7
              AW: Vaude Chapel L XT 3 P

              Inzwischen habe ich den neuen Floorprotektor da. Die Farbe ist etwas dunkler als beim alten und eher Braun als Grau. Tatsächlich wiegt er nur 640 statt 820 Gramm, gleicht also das dafür höhere tatsächliche Gewicht des Zeltes etwas aus. Spannend fand ich auch, dass der neue Floorprotektor sogar minimal kürzer ist als der alte, aber ansonsten sehr ähnlich vom Schnitt. Größter Unterschied ist der Schnitt im Eingangsbereich, da dieser ja bei der neuen Version etwas schmaler ist.

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