Das WAI in Sachsen-Anhalt

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    Das WAI in Sachsen-Anhalt

    Hier dürfen gerne Vorschläge gesammelt werden, was das WAI in Sachsen-Anhalt alles sehen sollte oder könnte.
    Allerdings möglichst nur von usern, die auch vorhaben, sich am Staffellauf zu beteiligen. Ratschläge von "ganz weit aus dem Westen" werden getrost ignoriert.

    Da das WAI wohl aus Niedersachsen über den Harz kommt, sollte diese Gegend auch als erste dran sein. Da wird sich Tie_Fish drum kümmern, wenn ich das richtig verstanden habe. Das kann dann gerne auch hier besprochen werden.


    Sollte unbedingt sein:
    • Harz
    • Täler von Saale und Unstrut mit Städten (z.B. Naumburg, Freiburg) und Burgen (z.B. Rudelsburg, Schönburg)
    • Wittenberg
    • Dessau (Bauhhaus, Wörlitz)
    • Kaiserpfalz Memleben
    • Nebra (Himmelsscheibe)



    Eventuell:
    • Magdeburg (Halbkugeln, Stadt Otto des Großen)
    • entalng der Elbe (Jerichwo, Tangermünde)
    • Merseburg (Zaubersprüche)
    • Ehemelige Industrie- und Bergbaustandorte (Bitterfeld, Wolfen)




    Hat noch jemand Ideen?
    Und vor allem: Wer ist mit dabei?

    Mögliche Teilnehmer:
    Tie_Fish
    November
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    Sternenstaub
    fn0rd (Ausflüge in Halle)
    Torres
    Zuletzt geändert von November; 21.06.2018, 15:34.
    Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

  • Sternenstaub
    Alter Hase
    • 14.03.2012
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    #2
    AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

    es kommt natürlich darauf an, wo das WAI genau nach S-A wechselt. Vielleicht erst Teile der Elbe abradeln wie über Werben, Tangermünde, Jerichow, Magdeburg, Wittenberg und dann in Richtung Harz, zB von der Elbe kommend an der Saale entlang nach Süden und über Halle in in den Harz abschwenken. Oder doch erst der Harz?
    Wenn es mir zum jeweiligen Zeitpunkt möglich ist, bin ich dabei.
    Two roads diverged in a wood, and I—
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    • November
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      #3
      AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

      Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
      es kommt natürlich darauf an, wo das WAI genau nach S-A wechselt.
      Das stimmt natürlich. Ich hatte Tie so verstanden, dass er (und seine Leute) das WAI über den Harz und den Brocken rüberbringen wollen. Aber das müssen wir abwarten und entsprechend die Route anpassen.
      Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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      • fn0rD
        Erfahren
        • 22.10.2010
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        #4
        AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

        Ich bekunde mal ganz vorsichtig Interesse und Bereitschaft, das WAI auf den Halleschen Marktplatz und ins alte Studentenversteck vom Turnvater Jahn zu führen.
        Klappt aber nur ganz vielleicht, weil viel Arbeit, viel Kind, wenig Zeit für große Touren und ab Mitte Juli vermutlich Elternzeit im Irgendwo ansteht.
        In welche Richtung soll denn Sachsen-Anhalt wieder verlassen werden?

        lg
        fnord

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        • Goettergatte
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          #5
          AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

          Die Bad Kösener Wasserkunst,
          sie darf hier stellvertretend stehen für alle Künste im deutschen Bergbau, vom Harz, übers Rhurgebiet, ins Erzgebirg, nach Franken, in die Alpen ...

          Naumburger Dom, Stifterfiguren
          "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
          Mit erkaltetem Knie;------------------------------
          Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
          Der über Felsen fuhr."________havamal
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            #6
            AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

            Zitat von November Beitrag anzeigen
            Allerdings möglichst nur von usern, die auch vorhaben, sich am Staffellauf zu beteiligen. Ratschläge von "ganz weit aus dem Westen" werden getrost ignoriert.
            Hallo Göttergatte, darf ich deinen Vorschlag so verstehen, dass du in Sachsen-Anhalt verbindlich mit dabei bist oder möchtest du uns nur deine kulturelle Bewandheit mitteilen?

            Bad Kösen fällt für mich unter Saaletal und Naumburg wurde bereits speziell genannt.

            Ehrlich gesagt piept es mich etwas an, dass ihr in NRW vorher ganz große Worte geschwungen habt und es dann nicht fertig gebracht habt, dass WAI zügig durchs Land zu tragen. Es ist dort ganz einfach versackt und hat jeglichen Pep verloren.
            Ich bitte dich also: spare dir kluge Ratschläge vom sicheren Sofa aus, was wir hier alles erledigen sollen.
            Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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            • Sternenstaub
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              #7
              AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

              aber das WAI kann durchaus wieder Pep gewinnen, ich denke, es ist bereits dabei. Es schmerzt mich zwar, dass gerade meine alte Heimat NRW so wenig aus sich gemacht hat, wenn ich da gewesen wäre, hätte ich es durchs Ruhrgebiet geführt, das ist eine Ecke Deutschlands, die ich wirklich als Heimat betrachte, obwohl ich den Begriff nicht mag.
              Köthen fand ich sehr interessant, als ich von Bitterfeld aus ankam und diesen Ort an der Saale, wo die alten Wittelsbacher her kamen, verflixt, mir fällt das einfach nicht ein, wie das hieß. muss einmal die Fotos anschauen.
              Ich freue mich schon auf Sachsen-anhalt!!
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              • Goettergatte
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                #8
                AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                Zitat von November Beitrag anzeigen
                Hallo Göttergatte, darf ich deinen Vorschlag so verstehen, dass du in Sachsen-Anhalt verbindlich mit dabei bist oder möchtest du uns nur deine kulturelle Bewandheit mitteilen?

                Bad Kösen fällt für mich unter Saaletal und Naumburg wurde bereits speziell genannt.

                Ehrlich gesagt piept es mich etwas an, dass ihr in NRW vorher ganz große Worte geschwungen habt und es dann nicht fertig gebracht habt, dass WAI zügig durchs Land zu tragen. Es ist dort ganz einfach versackt und hat jeglichen Pep verloren.
                Ich bitte dich also: spare dir kluge Ratschläge vom sicheren Sofa aus, was wir hier alles erledigen sollen.
                Maulkorberlasse ignoriere ich konsequent, soweit solltest Du mich doch kennen
                Hast Du nicht nach Zielen im vorbeigehen gefragt, habe ich da was falsch verstanden?

                Ich finde es recht befremdlich, daß hier eine geistige Mauer zwischen Ost und West gezogen wird
                So könnte man Deinen Einwurf zumindest auch verstehen

                Den Schuh zieh ich mir nicht an, ich hab das WAI von Köln zum Sauerlandhauptkamm, und ins Ruhrgebiet gebracht, zum Teil auch wieder raus, dafür im Frühjahr 2015 jedes freie Wochenende genutzt.
                Das einzige, was ich mir vorzuwerfen habe, ist, daß ich die Berichte noch schuldig bin.
                Und daß die Zeitspanne von WAI-reparatur und rückgabe ein Viertel Jahr dauerte.

                Wenn sich die User der Teamliste nicht zurück melden, oder nicht auffindbar sind, dann sind es mit einem Mal nurnoch 6 von 32, die sich kümmern können
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                • Sternenstaub
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                  #9
                  AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                  nö, Göga, ich denke, du liegst falsch, November will mit Sicherheit keine geistigen Mauern zwischen irgendwas aufbauen, ich verstehe aber schon, dass Frust aufgekommen ist, weil es nicht und nicht und nicht weiter ging. Ich habe ehrlich gesagt lange gedacht, dass das Projekt einfach schlicht gestorben ist, ich war in den letzten Jahren mindestens 8-9 Mal im Ruhrgebiet, wenn ich mitbekommen hätte, dass es bei euch so hakt, hätte ich mich bei euch gemeldet.

                  Also nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen ist sicherlich zielführender. Und zur Planung in S-A zurück!
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                  • Torres
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                    • 16.08.2008
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                    #10
                    AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                    Zitat von November Beitrag anzeigen
                    Hallo Göttergatte, darf ich deinen Vorschlag so verstehen, dass du in Sachsen-Anhalt verbindlich mit dabei bist oder möchtest du uns nur deine kulturelle Bewandheit mitteilen?

                    Bad Kösen fällt für mich unter Saaletal und Naumburg wurde bereits speziell genannt.

                    Ehrlich gesagt piept es mich etwas an, dass ihr in NRW vorher ganz große Worte geschwungen habt und es dann nicht fertig gebracht habt, dass WAI zügig durchs Land zu tragen. Es ist dort ganz einfach versackt und hat jeglichen Pep verloren.
                    Ich bitte dich also: spare dir kluge Ratschläge vom sicheren Sofa aus, was wir hier alles erledigen sollen.
                    Ich hab‘s auch so empfunden. Schwamm drüber.

                    Schade, dass ich nicht wusste, dass es noch nach Sachsen-Anhalt und Türingen darf. Die Forumspaydeltour Saale hätte sich für den Transport angeboten.

                    Ansonsten helfe ich ab November wieder gerne (kein Wortspiel), ich mag die Gegend sehr.
                    Oha.
                    (Norddeutsche Panikattacke)

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                      #11
                      AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                      Zitat von Goettergatte Beitrag anzeigen
                      Ich finde es recht befremdlich, daß hier eine geistige Mauer zwischen Ost und West gezogen wird
                      So könnte man Deinen Einwurf zumindest auch verstehen
                      Das will ich so nicht stehen lassen.
                      Mit "ganz weit im Westen" ist ganz einfach eine immense geographische Entfernung gemeint, die ein aktives Mitwirken am WAI-Projekt in Sachsen-Anhalt recht unwahrscheinlich werden lässt. Und die meisten haben das sicher auch so verstanden.
                      Und deshalb bin ich auch der Meinung, dass die konkreten Ziele und Routen möglichst nur von den WAI-Trägern im jeweiligen Bundesland überlegt werden sollten.

                      ... und ab Mitte Juli vermutlich Elternzeit im Irgendwo ansteht.
                      Das WAI ist definitiv erst später in der Gegend um Halle. Wir warten mal ab, ob, wie und wann du es dann mal übernehmen kannst.

                      In welche Richtung soll denn Sachsen-Anhalt wieder verlassen werden?
                      Danach wandert es nach Thüringen.

                      Schade, dass ich nicht wusste, dass es noch nach Sachsen-Anhalt und Türingen darf. Die Forumspaydeltour Saale hätte sich für den Transport angeboten.
                      Nicht wirklich, denn die Reihenfolge ist Niedersachsen - Sachsen-Anhalt - Thüringen.
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                      • November
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                        #12
                        AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                        Nachdem das WAI nun etwas unerwartet am Bahnhof Berga-Kelbra gestrandet ist, möchten wir hier den weiteren Verlauf durch Sachsen-Anhalt besprechen.

                        Der Plan ist, dass der Herr Pfad-Finder und ich das WAI über den Kyffhäuser weiter nach Eisleben bringen und von dort noch ein Stück nach Norden. Minimalziel ist Köthen, Dessau und Wittenberg wären Zugaben.

                        Da die Anreise von Berlin und erst recht von Dresden zeitlich und finanziell etwas aufwändig sind, werden wir aber auf etwas mehr Tageslicht warten, wir wollen immerhin "Strecke machen". Soll heißen, etwa ab März werden wir wieder in Sachen WAI unterwegs sein.

                        Anschließend geht es auf die Südstrecke: Köthen - Wettin - Nebra - Memleben - Freyburg - das Ilmtal oder wahrscheinlicher das Saaletal aufwärts.
                        Dort würden wir das WAI an die Sektion Thüringen übergeben.

                        Diese letzte Radtour könnte am längeren Wochenende um den 1. Mai stattfinden.


                        Das heißt aber nicht, dass wir alles selber durchziehen müssen oder dass keine andere Streckenwahl möglich ist. Tat-, bzw. wander- oder radlerkräftige Unterstützung ist sehr gerne gesehen. Vor allem das Nordstück ab Eisleben lässt sich vielfältig erweitern.

                        Wer das WAI noch nicht begleitet hat, hat demnächst eine Chance (vielleicht die letzte, bevor es in die unergründlichen Tiefen des Thüringer Waldes verschwindet).
                        Zuletzt geändert von November; 05.01.2020, 21:01.
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                        • Pfad-Finder
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                          #13
                          AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                          27. Dezember 2019

                          "Simone ist Autistin, sie traut sich nichts zu sagen", sagte der junge Wanderer mit preußisch gezwirbeltem Schnurrbart und blickte nach rechts. Dort saß "Simone", verdrehte die Augen nach oben und kraulte seinen Bart. Wir waren unterwegs im Bus von Bad Harzburg nach Torfhaus, wo wir virtuell das WAI von Homer übernehmen wollten. "Eigentlich freut sich Simone auf den Ausflug, aber als Autistin kann sie das nicht so zeigen", legte Kaiser Wilhelm nach. Frau November grinste neben mir still vor sich hin. Aus Simon grummelte es schließlich heraus. "Er muss sich immer aufspielen, wenn wir zusammen unterwegs sind." Kaiser Wilhelm verstummte.

                          Ich blickte auf die ersten Schrottfichteln, die am Fenster vorbeizogen. "Wusstet ihr eigentlich, dass der Borkenkäfer ursprünglich nur im Oberharz vorkam und deswegen 'Brockenkäfer' genannt wurde?", fragte ich Kaiser Wilhelm. Er blickte mich interessiert an. "Erst im 17. Jahrhundert hat er sich weiter verbreitet, und durch die Liquidametathese in der frühen Neuzeit wurde aus dem mittelalterlich 'Bro-' ein 'Bor-'. Kaiser Wilhelm blickte mich entgeistert an. "Echt jetzt?", sagte er, worauf ich nickte und Frau November äußerst angestrengt nach vorne blickte. "Das muss ich mal nachlesen."


                          Zum Glück erreichte der Bus in diesem Moment Torfhaus und die Wikipedia konnte nicht mehr befragt werden.




                          Nachdem wir festgestellt hatten, dass Handschuhe, Mützen, Rucksäcke und Wanderschuhe mit uns den Bus verlassen hatten, erübrigte sich der Einkauf beim letzten Globetrotter mit dem Logo aus jener Zeit, als Globetrotter noch so gut wie früher war. Auf der Straßenseite gegenüber zeigte ich Frau November die Bavaria-Alm - jenen Gastronomiebetrieb, der schon mit WLAN-Tablets Bestellungen aufnahm, als die alteingesessene Westharzer Gastronomie gerade von Keilschrift-Tontäfelchen auf Kugelschreiber umstieg.




                          Schließlich nahmen wir am Abzweig von der B4 Richtung Brocken das WAI virtuell in Empfang und zeigten ihm mal, was der Brockenkä... Borkenkäfer mit Fichtenmonokulturen anstellt, wenn er in sommerlicher Partylaune ist.







                          Am Eckersprung überquerten wir den Soljankagraben. Das ist so etwas wie der "Röstigraben" in der Schweiz: Westlich des Soljankagrabens gibt es im Restaurant Gulaschsuppe als Vorspeise, östlich gibt es Soljanka. Nur eine Anmerkung, liebe Gastwirte in der Provinz: In die Soljanka gehört ein Klecks saure Sahne. Ein Sprühsahnehäubchen hat da nichts verloren.




                          In einer alpin anmutenden Kolonne trotteten wir den Neuen Goetheweg an der Bahnlinie entlang und machten pflichtschuldig unsere Bilder von jedem vorbeifahrenden Zug.






                          Der Brocken hüllte sich - wie fast üblich - in Nebel. Das hatte den Vorteil, dass praktisch niemand außer uns auf den Brockenrundweg abbog. Dort konnten wir noch ein paar nette Fotos ohne Menschenmassen machen.




                          Anders sah es auf dem Gipfelplateau aus: Familien und andere Gruppen gaben sich gewissermaßen die Klinke in die Hand, um Instagram zu füttern. Wir konnten da natürlich nicht zurückstehen.




                          Als unabhängige Instanz bezeugte die Webcam vom Brockenbahnhof die erfolgreiche Bezwingung des vorvorletzten WAI-Summits.




                          Als komfortorientierte Opportunisten steuerten wir dann den Campingplatz Schierke an. Die "alte Bobbahn" machte ihrem Namen alle Ehre, zumindest was die Vereisung betraf. Anders als noch bei der molwanischen Brockenexpedition gab es aber kein verdunkelndes Fichtendach mehr. Der Borkenkäfer hatte alle Fichten gekillt, und damit die gekillten Fichten nicht noch Wanderer killen, waren die Baumruinen in Wegnähe alle in drei Metern Höhe abgesägt worden.




                          Auf dem Campingplatz blieb uns diesmal das legendäre Gewese um die Kurkarte erspart. Die "Zeterklippe" höchstselbst verkündete den Verzicht, nachdem wir angekündigt hatten, am nächsten Morgen auch wieder zu Fuß abzureisen.




                          17,9 km

                          28. Dezember




                          Nach einer frischen, aber nicht kalten Nacht brachen wir bei unerwartet sonnigem Wetter auf. Elend und Sorge standen uns bevor.


                          Bahnhof Elend


                          In Elend besuchten wir die kleinste Holzkirche Deutschlands - eingeweiht 1897 - und ließen den Holz-Auerhahn davor das WAI auf dem Schnabel balancieren.




                          Intakte Fichtenmonokultur


                          In Sorge befüllten wir die Wortspielkasse. Die Ruhe dafür hatten wir, denn voll Sorge gab es nicht. Eher leer Sorge. Besorgte Bürger waren nicht zu sehen. Wie bezeichnet man ausgewanderte Einheimische? Entsorgte. Und welches Adjektiv bekommen assimilierte Zuwanderer? Versorgte.





                          Die zweitgrößte Holzkirche im Harz? Nein, Vermutlich eher das ehemalige Rathaus.



                          Alter Grenzpfahl am Bahnhof Sorge


                          Sorgenfrei macht wir uns nach der Mittagspause am Bahnhof wieder auf den Weg und erreichten wenig später Benneckenstein. Im einzigen geöffneten Gastronomiebetrieb, einem Café mit Schnitzelausschank, gönnten wir uns Heißgetränke, fingen uns aber wegen unser großen Rucksäcke auch argwöhnische Blicke ein.


                          Wenn Benneckenstein auch sonst nichts zu bieten hat - für einen Ehrenbürger hat es gereicht.


                          Den nächsten Halt legten wir am Dreiländereck Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen ein. Der historische Grenzstein gibt über die heutigen Bundesländer natürlich keine Auskunft. "GW" steht zum Beispiel nicht für "Großfürstentum Weimar", sondern für "Gräflich Wernigeröder Forstgebiet", "H B" nicht für "Harzer Bergland", sondern Herzogtum Braunschweig. Umgemeißelt wurde "A B" (Amt Benneckenstein) auf "KP" (Königreich Preußen).




                          Als Nachtlager suchten wir eine Schutzhütte auf einem isolierten Gipfel südöstlich auf. Leider hatten die Wege in den Landkarten (Geomap, Landesvermessung, OSM) nur beschränkt mit der Realität zu tun, so dass es auf den letzten Metern doch etwas aufwendiger wurde. Dafür entschädigte die picobello saubere Hütte samt netter Aussicht. Schnell entschieden wir uns, auf das Zelt zu verzichten und uns auf den Tischen auszubreiten. Ganz klug war das allerdings nicht. Bei minus 4 Grad Lufttemperatur und nachts auffrischendem Wind kam mein Apatsche klar an meine subjektive Komfortgrenze. Regenjacke um das Beinteil und Daunenjacke um den Brustbereich vermochten das nur unwesentlich zu verbessern, weil die Luftströmung natürlich auch der Neoair Wärme entzog.



                          22,8 km


                          29. Dezember

                          Am Morgen war die Aussicht sogar noch besser als wir es am Abend in der Dämmerung vermutet hatten.




                          Wir konnten sogar Lapporten sehen.




                          Nach dem Frühstück (TipP: Nussenia frühzeitig im Schlafsack aufwärmen!) setzten wir das fröhliche Wegerätsel fort. Am wenigsten schlecht schlug sich die Geomap-Karte.


                          Eiskunstlaufwasser:






                          Am heruntergekommenen "Interhotel" vorbei erreichten wir den Bahnhof Netzkater, der aber schon länger so heißt als es dort nur EDGE-Mobilfunk gibt. Neben dem Bahnhof der Harzer Schmalspurbahnen knirschte die Grubenbahn des Schaubergwerks Rabensteiner Stollen vor sich hin.













                          Der "Bart von Väterchen Frost" - so nennt man die Eisfäden, die entstehen, wenn eine bestimmte Pilzart gefrierende Feuchtigkeit ausstößt (Kaiser Wilhelm hätte gefragt: "Echt jetzt? Das muss ich nachgucken.")




                          Auf den letzten Metern zum Aussichtsturm Poppenberg meldete Frau November zum ersten Mal Schienbeinstörung. Das Phänomen ist nicht unbekannt, hatte bisher aber nie länger angehalten, so dass wir diesmal auch mit "Ignorieren" quittierten.




                          Am Fuß des Turms traf gleichzeitig mit uns eine Truppe von Glühweintouristen ein. Das machte es unangenehm. Nach Pro-forma-Bildern vom natürlich nationalpark-konform umgebauten Skigebiet Wurmberg und dem Kyffhäuser machten wir uns in Richtung Neustadt am Harz auf.




                          Trotz des 08/15-Namens scheint das ein recht ansprechendes Städtchen zu sein, was auch die vielen auswärtigen Autokennzeichen belegten.




                          Bemerkenswert ist im Harz, dass fast alle Campingplätze ganzjährig geöffnet sind. Den Campingplatz in Neustadt ließen wir trotzdem links (oder genauer: rechts) liegen, auch für die Burg Hohnstein hatten wir kein Auge übrig. Die Schienbeinstörung war nach dem Abstieg vom Poppenberg so unüberspürbar, dass wir Plan B wie "bequemes Bett" aktivierten und uns im Ferienhotel Wolfsmühle Rodishain einige Kilometer weiter östlich anmeldeten, statt den ebenfalls zum Hotel gehörigen Campingplatz zu frequentieren.


                          Burg Hohnstein




                          Um nicht ganz ohne Blick nach links und rechts durchzusausen, legte ich noch einen Abstecher zur Ebersburg ein, während Frau November schon in Richtung Rodishain voraushumpelte. Die Ebersburg war laut Infotafel "die nördlichste Befestigung Thüringen". Ob das alleine beim Harzer Denkmalquartett ausreichen würde, die "kleinste Holzkirche Deutschlands" zu stechen, darf bezweifelt werden. Aber die Ebersberg trumpft zusätzlich mit "einer einzigartigen Häufung von Überresten fünf weiterer mittelalterlicher Wehranlagen in 500 Metern Umkreis". Die Infotafel informierte mich auch über den Bergfried mit 4,50 Meter Mauerstärke ("Wie jetzt - ich dachte immer, Bergfried wäre der Vorname von Gögas Sohn?")






                          Von der Burg hat man auch einen guten Blick auf den Kyffhäuser, den wir eigentlich am Folgetag angehen wollten, der nun aber angesichts der Schienbeinstörung in unerreichbare Ferne gerückt war.


                          27,6 km


                          30. Dezember

                          Die erhoffte Spontanheilung über Nacht blieb aus, so dass wir beschlossen, uns nur noch bis zum Bahnhof Berga-Kelbra zu schleppen und dort in den geordneten Rückzug einzusteigen. Das war richtig ärgerlich, denn es war endlich trocken-kaltes Kaiserwetter.


                          GroßRAUBtier, in Holz gemeißelt.



                          Die Kirche von Rodishain



                          Und wer kriegt jetzt das Pony?



                          Kompaktparken bei Stempeda



                          Schlosspark Rottleberode, aber weder Schloss noch Riegel.



                          Wegen des Gipswerks muss der Karstwanderweg einen großen Umweg machen.



                          Gips"felsen" am Wanderweg



                          Dornröschenbank an einem verwildernden örtlichen Wanderweg.



                          Gegenstück dazu: Die Volksbank in Bösenrode. Der Ort heißt wirklich so - so etwas kann man sich nicht ausdenken.



                          Die Kirche von Berga.



                          Endstation Haltepunkt Berga-Kelbra.


                          15,8 km

                          Und hier geht es demnächst weiter:

                          Zuletzt geändert von Pfad-Finder; 31.01.2020, 18:23.
                          Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                            #14
                            AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                            Klasse sehr schön geschrieben, wird Zeit auch mal in den Harz zu fahren. So nah und nie dort gewesen
                            "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                              #15
                              AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                              Nachtrag:

                              Im ODS-Bildarchiv ist ein Foto aufgetaucht, das die bisher angenommene Etymologie der Wortes "Borkenkäfer" zweifelhaft erscheinen lässt. Danach hätte der Brocken früher "Borcken" geheißen - das würde darauf hindeuten, dass der dort endemische Holzschädling von Anfang an "Bor(c)kenkäfer" hieß, und stattdessen der Bergname "Brocken" durch Liquidametathese entstanden ist.

                              Zuletzt geändert von Pfad-Finder; 31.01.2020, 18:16. Grund: Putter Link korrigiert
                              Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                              • LihofDirk
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                                • 13729
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                                #16
                                AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                                Beim Link kommt eine Fehlermeldung
                                Ungültige Angabe: Anhang
                                Wenn du einem normalen, gültigen Link im Forum gefolgt bist, wende dich bitte an den Webmaster.
                                Sollen wir dumm sterben?

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                                • Chouchen
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                                  #17
                                  AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                                  Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen

                                  Und wer kriegt jetzt das Pony?
                                  Völlig überflüssige Frage!

                                  ICH natürlich!
                                  "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                                    #18
                                    AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                                    Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
                                    Beim Link kommt eine Fehlermeldung


                                    Sollen wir dumm sterben?
                                    Nein, natürlich nicht:



                                    Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                                    Völlig überflüssige Frage!

                                    ICH natürlich!
                                    Ich wollte nur testen, ob Du hier mitliest und die Pawlowsche Hundehalterin wie geplant reagiert.
                                    Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                                    • Chouchen
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                                      #19
                                      AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                                      Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                                      Ich wollte nur testen, ob Du hier mitliest und die Pawlowsche Hundehalterin wie geplant reagiert.
                                      Nice Sméagol always helps!
                                      "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                                      • November
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                                        #20
                                        AW: Das WAI in Sachsen-Anhalt

                                        Das WAI ist inzwischen in Dessau angekommen.

                                        Geplant war für den April das Programm Das WAI macht Ausflüge von einem festen Quartier in Sachsen-Anhalt aus.
                                        Danach am langen Wochenende um den 1. Mai eine Radour durch die Täler von Saale und Unstrut nach Jena zur Übergabe an die Thüringer.

                                        Aber nun müssen wir abwarten, wie die Situation sich entwickelt und die Planungen entsprechend anpassen.
                                        Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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