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dran denken: 1988 neunzehnhundertachtundachtzig!
zusammen mit meiner damaligen freundin gaby flog ich im sommerurlaub zum wiederholten male in den nordwesten der usa. ende august oder september muss es gewesen sein, eher anfang september. wir sassen rechts im flieger und ich hatte diesmal einen hervorragenden blick hinunter zu mt. baker und mt. shuksan kurz bevor wir seattle erreichten. ganz spontan, beschloss ich einer von denen muss heuer auf die tourenliste. es sollte mt. baker werden. doch dazu später.
nach dem gepäck einsammeln und leihwagen abholen waren wir unterwegs zu meinem freund leo, eine gute fahrstunde östlich von seattle. es wurde ein wochenende vollgepackt mit party, und mit mehr party und zwischen den parties, ebenso wie währenddessen, immer essen vom feinsten. die palette reichte von selbstgefundenen austern und king crabs, über frischen lachs bis hin zu wildkräutern aus dem eigenen wald. einer der gäste, bill mcc, ein freund leos, und selbst auch aktiver sportler und bergsteiger, war mit seiner seiner frau kiki und will -dem sohn- 4 wochen in der gegend auf urlaub. ich kannte bill bereits vom vorigen jahr als wir zusammen mit leo und einem weiteren freund eine mt. rainier besteigung versuchten. wir scheiterten auf halber strecke im high-camp kläglich an seil, zu langsam, party, fressflash, boah, die sonne geht auf, mach mal was rein und reich rüber. und ein wenig später nur läutete ein "ey, alda, du willst nicht ernsthaft da hoch, oder?" das vorzeitige ende unserer bergtour ein. naja, dann halt nochmal was von dem leckeren eintopf nachfassen und in die sonne setzen. aber bill und ich fanden heraus, dass wir sehr viele gemeinsamkeiten hatten, insbesondere hatten wir beide den gleichen stil am berg und auf party.
weil es gerade so in den plan passte ging es gleich montags zum mt. baker. kiki wollte mit will und gaby unten am ende der strasse abhängen und dort ein bischen wandern und die gegend erkunden. sie hatten ja auch das auto und konnten zurück fahren in den letzten ort. bill und ich wollten aus der 2-tagesour, mit übernachtung am fuss des gletschers, eine 1-tagestour machen. er war halbprofi-rennradfahrer und ebenso fit wie ich.
anfahrt
mt. baker
etwas näher
murmeltier
bill hatte von seiner firma, zur wahrnehmung eines termines, einen fetten lincoln continental bekommen. wir hatten alle jede menge platz zum sitzen während der fahrt und auf der schotterpiste enormen spass. wie unterschiedlich sich das äussern kann. die frauen quietschten mit verdrehten augen und stiessen wüste drohungen aus. bill und ich grinsten uns einen ab, und will jauchzte vor wonne in seinem kindersitz jedesmal wenn es eine ruckartige schleuderbewegung durch die ausbrechenden hinterräder gab. im gleichen moment fingen die frauen wieder an mit ihren schimpftiraden.
die schotterpiste für die holzlaster war hervorragend gepflegt, nicht ein schlagloch. und bill war perfekt im driften. kurz vor ende der piste stoppten wir am parkplatz für den heliotrope ridge trailhead. in aller ruhe suchten wir uns zeltplätze und verbrachten einen ruhigen abend bei bier und selbstgegrowtem aus dem mittleren westen. wir gingen alle früh ins bett. es war alles vorbereitet für einen wirklich frühen und schnellen start.
noch vor dem ersten tageslicht ging es los. die rucksäcke waren leicht und fast leer. lediglich warme kleidung für weiter oben, die goretexsachen und ein wenig brotzeit für hochleistungssportler und wasser hatten wir dabei. steigeisen und pickel natürlich auch. durch den nadelwald zog sich der weg, keineswegs dem bach folgend, immer auf halbem hang nach oben. stetig bergauf, scheinbar endlos in der düsternis des ankommenden tages. bill legte ein nettes tempo vor! schwitzen war angesagt. kalt wars ja sowieso nicht, eher kühl und klamm von der hohen luftfeuchte und der kühle der nacht. nebel verhing den himmel. wir liefen hindurch, kamen aus dem wald, die sonne kam kurz darauf hoch.
noch näher, da gehts hoch!
bill
bald darauf wären wir froh um den schatten der bäume gewesen. wenn der weg in der sonne und gleichzeitig aus dem wind lag war es sehr warm inzwischen. nach einer kurzen pause und einem erfrischenden liter wasser wurden noch schnell die flaschen am klaren bach gefüllt. für den rückweg deponierten wir 2 dosen bier im eiskalten wasser. gegen 8 erreichten wir was landläufig als "basecamp" bezeichnet wird. eine letzte, eher die einzige, flache stelle seit kilometern, knapp unterhalb des gletschers. es standen 3 zelte dort. es war keiner da und wir waren gespannt wann und ob wir die gruppe einholen würden.
auf heliotrope glacier ging es hoch, die spur verlor sich und wir wechselten im oberen bereich auf den coleman glacier, immer einen sicheren weg zwischen den spalten suchend. so hatten wir gut zeit und genügend luft um uns gut zu unterhalten während des aufstieges. am ende des coleman glaciers querten wir zum roman wall. dort sahen wir die andere gruppe im unteren drittel der ca. 45° steilen eiswand ins gespräch vertieft. es waren 5 leute an einem seil. während wir weiter anstiegen begannen sie, kurz bevor wir sie erreichten, den abstieg.
es ist alles in ordnung ergab die nachfrage, nur dem ältesten am seil wurde die höhe zuviel und das ganze zu anstrengend und deshalb steigen sie jetzt ab. ausserdem fanden sie den roman wall doch sehr beeindruckend steil und an diesem tag über ihren möglichkeiten. es war gegen 11 und wir hatten den berg für uns!
oberhalb coleman glacier
brotzeit
roman wall
heliotrope ridge und bill
am gipfel, windig aber nicht kalt
durch brüchiges eis ging es den roman wall in direkter linie hinauf, danach über das gipfelplateau, einen alten aufgefüllten krater, hinüber zum gipfel des mt. baker. es war sehr stark windig, schnüre hingen horizontal in der luft. dadurch, dass die luft warm war, war es erträglich. unangenehm war nur der windchill. wir machten bilder und starteten den rückweg. beide bedauerten wir es, dass wir zurück mussten und nicht einfach weiterlaufen und eine überquerung machen konnten. oberhalb des roman walls beschlossen wir die eisplatte links liegen zu lassen und durch den noch steileren abbruch direkt auf den coleman glacier abzusteigen.
irgendwelche vulkanischen aktivitäten konnten wir auf unserer route nicht bemerken. auf anderen aufstiegen kommt man an rauchenden löchern im eis und an höhlen, die von warmem gas geformt werden, vorbei. bald hatten wir die alte aufstiegspur erreicht und folgten ihr zurück zum basecamp. die anderen waren inzwischen alle dort eingetroffen und bereits am kochen. den angebotenen tee lehnten wir dankend ab, unser kühles bier wartete ja nur ein klein wenig weiter unten im bach.
wir sassen kurz in der sonne, tranken das bier, kühlten die heissen füsse im kalten wasser und stellten bald fest, dass sich wieder der nebel im tal zu formen begann. kurz bevor er zu uns aufgestiegen war machten wir uns auf den weg und erreichten am späten nachmittag will, unsere frauen und die zelte. alle 5 waren wir so richtig zufrieden! auch die 3 im tal hatten einen schönen tag gehabt.
coleman glacier
rein in den nebel
blick zurück aus dem nebel
kontrolle des permits
wieder im wald
am nächsten tag ging es in aller ruhe zurück zu leo und unserem auto. wir besuchten snoqualmie falls, andere feunde von mir und nach 2 tagen gings los zum mt. rainier. mein eigenartiger sonnenbrand, ein dreieck, entstanden durch mütze und schweisserbrille, brachte mir viel freundliches lachen ein. besonders eine sehr süsse supermarktkassiererin konnte kaum mehr an sich halten.
mt. rainier
sonnenbrand
bill hatte in dieser zeit seine termine und es war vereinbart, dass wir uns an einem bestimmten zeltplatz im mt. rainier ntl. park treffen. leo wollte mit bill mitfahren und vorher noch was erledigen. gaby und ich waren bereits vor ort, als der fette lincoln einfuhr. mitten auf dem weg am campingplatz hielt bill an und rollte die scheibe runter. nur er, kiki und will waren im auto.
"no leo?" war meine frage- seine antwort war:
"no rope!" .... mit einem breiten grinsem im gesicht.
tags darauf fuhren wir zum sunrise visitor center, holten die permits und am späten vormittag gings los. wie bereits erprobt blieben die mädels zusammen im park und versprachen uns am vereinbarten ziel, dem paradise visitor center, am nächsten tag abzuholen.
ich war zum zweiten mal auf dieser, der ostseite, des berges. beim letztjährigen versuch das erste mal, von einem mal mit dem auto und einem weiteren mal im flugzeug abgesehen. es ist hier im osten, im windschatten des giganten, spürbar trockener als auf den 3 anderen seiten. trotz der hitze gaben wir kräftig gas, wir wollten das übliche camp erreichen und waren schon ein wenig spät dran.
zuerst ging es durch wald, schattig warm, harziger duft überall. bald war die baumgrenze ereicht. der weg zu burrows mtn. war sandig und schwer. ein letzter steiler anstieg brachte uns auf den emmons glacier. im firn war das vorankommen teilweise mühsam, aber rechtzeitig zum sonnenuntergang kamen wir am camp shurman beim steamboat prow an. steamboat prow ist ein felsriegel, der emmons und winthrop glacier trennt. nach einer üppigen mahlzeit gings früh ins den schlafsack. morgen zum gipfel und drüber war der plan. alternative hatten wir keine, abstieg halt. keep it simple! aber wie immer wenn ich in washington state bin herrscht bestes wetter. auch morgen wird die sonne scheinen. wir hatten schon überlegt das zelt zurück zu lassen uns aber dann doch dagegen entschieden. abends warf der berg seinen schatten über das weite land im osten. als die sonne weg war wurde es schnell kalt und wir verschwanden in den schlafsäcken.
die trockene seite des berges
endlich wieder auf dem eis
der berg wirft seinen schatten übers land
aufstiegsroute im morgenlicht
sonnenaufgang über wa state
mit dem ersten licht gab es frühstück und sobald es halbwegs hell war waren wir auf dem hart gefrorenen firn unterwegs. die aufstiegsroute für heute war in rosa licht getaucht. wir wollen einfach nur nach oben, irgendeine routenvorgabe hatten wir nicht. früh los und schnell hoch. es würde noch früh genug sulzig werden, spätestens beim abstieg. heute war für uns beide neuland, bis zum camp kannten wir den weg ja schon. zwischen den beiden verschmolzenen gletschern arbeiteten wir uns nach oben. immer wieder fanden wir alte spuren, teilweise folgten wir ihnen, teilweise stiegen wir auf eigener linie voran. eine schöne hochtour wurde es, mit bestem wetter, eis und schnee von dem man nur träumen kann. besser gehts nimmer.
bill
einfach ein genuss, der anstieg
auf dem emmonds glacier
da kommen wir her
am gipfel, mt. adams hinten
am gipfel fanden wir auf anhieb den felsen an den das buch gekettet ist. von der anderen seite kommend ist das nicht so ganz einfach. wir stöberten ein bischen, meine einträge aus 1986 waren nicht mehr im buch, es lag ein neues in der box. nach einer kurzen brotzeit, doritos - wie immer, gings über den gipfelkrater, und die "columbia crest" auf gespurtem weg in richtung camp muir und paradise im süden des gipfels. die standartroute auf dieser seite führte uns über ingraham glacier zum gibraltar rock. dort machten wir kurz pause. wir nahmen die abkürzung über cadaver gap und stiegen lieber steil auf eis ab als eine stunde oder mehr um die unteren ausläufer von gibraltar rock herum zu laufen. ich hatte das noch als ekelhaften fels und bröselstein in erinnerung. rutschig, staubig, mit steigeisen nicht gut zu gehen, und ohne auch nicht gut. kurze pause am camp muir, das eigentlich nur eine halbwegs winddichte hütte ohne einrichtung ist. ein raum nur, bei vollbelegung haben im liegen 12 leute platz. es gibt aber jede menge zeltplätze direkt drumrum. und draussen, ein paar meter weg eine solarbetriebene kompost-toilette. der ranger der einmal pro woche hochkommt um die auszuleeren hat immer schlechte laune und würde am liebsten schon tickets für blicke in die falsche richtung ausstellen. dem geht man an diesem tag besser weit aus dem weg. wir statteten dem guideservice, der seine hütte nur wenige 100m von camp muir entfernt hat, einen blitzbesuch ab. katie, die nette köchin von vor 2 jahren war nicht da. es kannte sie auch keiner mehr dort. saisonjobs hat man selten lang. katie kochte den besten heissen kakao diesseits der rockies. ich bin mir bis heute nicht sicher ob es an den zutaten lag oder an den grünen augen und den roten, lockigen haaren.
aufgefüllter krater, mittendurch zum runterweg
da gehts hin
keine tour ohne büsserschnee
saublöd zu laufen mit schräglage
ingraham glacier
der berg von unten
pünktlich kamen wir spätnachmittags am paradise und der strasse an und wurden mit einem eis begrüsst. kurz ausgecheckt bei den rangern und dann zum zeltplatz, kochen und pläne machen. unsere wege würden sich trennen. bill und familie mussten nach hause, gaby und ich wollten noch eine runde im auto drehen. ich kannte das meiste schon, aber das war mir egal. am nordwesten der usa kann ich mich nie sattsehen, egal wie oft ich schon an diesen orten war.
unser nächstes ziel war mt. st. helens. der explodierte vulkan. wir liessen uns zeit, übernachteten gelegentlich auf einem campingplatz um die wäsche zu waschen. gaby tat ihre nagelneue lange polyester-unterwäsche mit in den trockner und hatte hernach einen schlafanzug in puppengrösse mit kettenhemdcharakter. der fluch der technik wurde von gaby´s fluch lautstark übertroffen.
die meisten nächte der ganzen tour zelteten wir einfach irgendwo abseits der hauptstrassen. abgebogen auf die schotterpiste, ausser sicht gefahren und zelt aufgebaut. einmal kam ein arbeiter im pick-up vorbei. wir durften bleiben. er bat uns lediglich darum unseren müll mit zu nehmen.
1986 war ich das erste mal am mt. st. helens gewesen. wo heute die blühenden büsche und blumen die graubraune aschelandschaft bunt verfärben, wo die seen mit den unmengen an kaulquappen darin schwarz sind an den flachen uferstellen, dort war 1986 fast noch nichts lebendiges. erst zaghaft machte sich damals leben breit, in nischen an geschützten plätzen, am wasser. ein paar kaulquappen fand man, ganz vereinzelt.
am weg zum mt. st. helens
mt. st. helens, blick in den krater
in der blowout zone
spirit lake
blowout
mt. adams sunrise
gaby vor mt. st. helens
harry truman, der ehemalige präsident der usa liegt hier am mt. st. helens begraben. so dachte ich zumindestens jahrelang. stimmt aber nicht. ein anderer harry truman war der "truman" um den es am mt. st. helens geht. nicht der präsident, der war 1980 schon 8 jahre verstorben. harry truman hatte seine lodge direkt im national volcanic monument, am spirit lake. als die anwohner 1980 evakuiert wurden weigerte er sich zu gehen und entschied sich hier an dem ort, den er am meisten liebte zu sterben. er kam beim ausbruch ums leben. seine leiche wurde nie gefunden und es hat mir zu vorgerückter stunde mal jemand erzählt, hitler habe ihn holen lassen rechtzeitig vor dem ausbruch und truman sei jetzt irgendwo unter der antarktis in der illustren gesellschaft vieler offiziell verstorbener. vorgerückte stunde wohlgemerkt. hollywood hat einen film über den ausbruch und trumans rolle dabei gedreht. der ist auch nicht besser wie die geschichte zu vorgerückter stunde.
spirit lake war angefüllt mit baumstämmen die von der explosion und der hitzewelle umgelegt worden sind. angeblich ist das mt. st. helens holz das beste bauholz, das man bekommen kann. insektensicher, ein leben lang, von den heissen schwefeldämpfen imprägniert. man sprach davon dass jeden tag 100 lkw-ladungen bestes holz abtransportiert wurden in 1986.
an der südflanke liegt die ape cave, eine rund 3 km lange, 2000 jahre alte begehbare lavaröhre, gaby und ich liefen die röhre in ca. 3 stunden gemütlich ab. weil ich den sehr versteckt liegenden, kleinen ausgang kannte waren wir gegen die übliche richtung gelaufen und verliessen die lavatube über die grosse höhle in der sich die geführten gruppen treffen. bis die erste führung begann waren wir schon wieder weg. ich war die gleiche tour 1986 mit leo und seinen beiden hunden schon einmal gegangen. damals hatten wir in der grossen höhle wolly, den pudel, verloren. als wir am ausgang feststellten, dass wir nur noch einen hund dabei hatten gingen wir zurück und fanden wolly zitternd auf einem felsen sitzend. er war aus dem lichtschein unserer stirnlampen geraten und beschloss lieber zu bleiben als seine nase zu benutzen und uns zu folgen. eine halbe stunde später waren wir alle wohlbehalten im freien.
berg und krater
erstes grün
ape cave ausgang
für uns der eingang
in der lava tube
für uns der ausgang
ich beschloss gaby ins trout lake inn auszuführen. das restautrant mit blick auf mt. adams, den zweithöchsten berg washington states ( seit der explsion von st. helens) war bekannt für seine bioküche und dessen hervorragende qualität. nach einem kurzen blick auf die karte bestellte ich irgendein sandwich, kurz darauf kam gaby´s essen und ich bekam die karte nochmal. also nochmal was bestellt, 2 minuten später war die kellnerin wieder mit der karte da. und ein 3. versuch eine bestellung nach karte, die auch von der küche erfüllt werden kann, zusammen zu bekommen scheiterte wiederum. entweder war der belag aus, oder die brotsorte. letztendlich gab es eine sehr empfehlenswerte kartoffelsuppe auf empfehlung der kellnerin. das hätte sie einfacher haben können...
früh am morgen
facebook/whats app anno 1988
trout lake inn
in der eishöhle
statt nachspeise besuchten wir die nahe eishöhle. dort wurde früher in grossem stil eis abgebaut und nach seattle verkauft. im frühjahr hatte sich die höhle immer wieder aufgefüllt. anfangs angenehm kühl und schön wurde es bald zu kalt in der funkelnden unterwelt und wir waren dann doch froh oben wieder im warmen zu sein. am mt. adams basecamp steht die grosse ponderosa pine. man hat einen fantastischen blick auf mt. st. helens im sonnenuntergang. wir sassen lange draussen und genossen den herrlichen, warmen abend.
der nächste in der reihe der vulkane war mt. hood in oregon. wir querten den columbia river etwas östlich. dort ist es knochentrocken. man findet keinen baum und keinen busch mehr. in dieser gegend gibt es viele versteinerte dinge zu finden. das reicht von landschaftsachaten bis hin zu dinosauriereiern. leo hatte mit mir 1986 dort einmal einen edelsteinladen besucht. im grunde war es eine riesige lagerhalle voll mit unzähligen kisten. leo kam jedesmal in den laden wenn er in der gegend war und kannte den über 80 jährigen besitzer seit vielen jahren. der nahm sich zeit für eine fast 2 stündige führung durch alle seine schätze. die meisten hatte er selbst gefunden in seiner über 70 jährigen karriere als schatzsucher und rock hound.
er schnitt eine druse auf für uns. aussen nur ein brocken dreck, innen eine herrliche bunte landschaft. und er wusste genau was da drin war! faszinierend. für jeden stein hatte er eine geschichte, alle spielten sie hier in seinem "garten". er war noch nie von hier weg gewesen. direkt hinter dem haus ging die unberührte wildnis los die er seinen "garten" nannte. leo kaufte immer eine handvoll steine für ein paar dollar. als ich ihn fragte was er damit macht, er braucht sie doch gar nicht, rechnete er mir vor, dass dieser besuch im edelsteinladen deutlich billiger war wie ein kinobesuch oder 2 bier in der kneipe. er sah den kauf der edelsteine als eintrittskarte in die welt des alten mannes. die gekauften steine wurden grosszügig an kinder verteilt.
leider war der alte herr verstorben, der nachfolger war so langweilig wie die zeitung von gestern. ich kaufte keine steine, wir blieben nicht lange. schade, aber der laden hatte seine seele verloren.
mt. adams von trout lake aus
big tree am mt. adams basecamp
mt. st. helens sunset frm mt. a basecamp aus
mt. hood in oregon
columbia river, staatsgrenze wa-or
am mt. hood ist apfelland. riesige plantagen, baum an baum passiert man. je näher die küste kommt desto grüner wird alles. am mt. hood gibt es ein skigebiet, im sommer ist allerdings kein betrieb. gaby, die zuhause durchaus alpin unterwegs war, hatte keine lust auf berge in diesem urlaub. wir liessen mt. hood links liegen und besuchten oregon dunes ntl. irgendwas, südwestlich von eugene.
mt. hood
auf der suche nach der bierbanane
blick zurück
welcher fluss?, aber schöne brücke
am weg dahin gings über mckenzie pass. eine schwarze lavawüste, die ihresgleichen sucht. unseres schuhsohlen litten sehr auf unserer nur kurzen wanderung. die lava hat teilweise messerscharfe kanten, der schnelle tod für jede schuhsohle. berühmt aus diversen hollywood filmen sind die 3 sisters, 3 markante berge südlich davon. in der nacht wars ganz schön frisch, gaby klammerte sich an der kaffeetasse fest in der früh.
kalte gaby
frühstück
on the road
lavafeld
mckenzie pass
seelöwen in der höhle
an der küste herrschte starker wind die ganze zeit, aber auch sonne. warm war es nicht wirklich, der wind war zu frisch um ihn zu geniessen. nach einem spaziergang war man richtig froh den sand aus den schuhen zu bekommen und die ohren aus dem wind. bis zu 150 meter hoch werden die dünen, die von wechselnden winden jahreszeitlich umgeschichtet werden. sisiphos bei der arbeit. hier in den dünen leben mehr vogelarten als in den wäldern oregons. teile des gebietes sind freigegeben für beach buggies. mit ultrabreiten reifen wird über die dünen gerast, in autos die alle wie umgebaute alte vw käfer aussehen.
wir besuchten noch die seelöwen die in einer nahegelegenen höhle leben. abends zelteten wir in den dünen, bis spät beschallt vom ghettoblaster des nachbarn.
leuchtturm
in den dünen
zusammen mit meiner damaligen freundin gaby flog ich im sommerurlaub zum wiederholten male in den nordwesten der usa. ende august oder september muss es gewesen sein, eher anfang september. wir sassen rechts im flieger und ich hatte diesmal einen hervorragenden blick hinunter zu mt. baker und mt. shuksan kurz bevor wir seattle erreichten. ganz spontan, beschloss ich einer von denen muss heuer auf die tourenliste. es sollte mt. baker werden. doch dazu später.
nach dem gepäck einsammeln und leihwagen abholen waren wir unterwegs zu meinem freund leo, eine gute fahrstunde östlich von seattle. es wurde ein wochenende vollgepackt mit party, und mit mehr party und zwischen den parties, ebenso wie währenddessen, immer essen vom feinsten. die palette reichte von selbstgefundenen austern und king crabs, über frischen lachs bis hin zu wildkräutern aus dem eigenen wald. einer der gäste, bill mcc, ein freund leos, und selbst auch aktiver sportler und bergsteiger, war mit seiner seiner frau kiki und will -dem sohn- 4 wochen in der gegend auf urlaub. ich kannte bill bereits vom vorigen jahr als wir zusammen mit leo und einem weiteren freund eine mt. rainier besteigung versuchten. wir scheiterten auf halber strecke im high-camp kläglich an seil, zu langsam, party, fressflash, boah, die sonne geht auf, mach mal was rein und reich rüber. und ein wenig später nur läutete ein "ey, alda, du willst nicht ernsthaft da hoch, oder?" das vorzeitige ende unserer bergtour ein. naja, dann halt nochmal was von dem leckeren eintopf nachfassen und in die sonne setzen. aber bill und ich fanden heraus, dass wir sehr viele gemeinsamkeiten hatten, insbesondere hatten wir beide den gleichen stil am berg und auf party.
weil es gerade so in den plan passte ging es gleich montags zum mt. baker. kiki wollte mit will und gaby unten am ende der strasse abhängen und dort ein bischen wandern und die gegend erkunden. sie hatten ja auch das auto und konnten zurück fahren in den letzten ort. bill und ich wollten aus der 2-tagesour, mit übernachtung am fuss des gletschers, eine 1-tagestour machen. er war halbprofi-rennradfahrer und ebenso fit wie ich.
anfahrt
mt. baker
etwas näher
murmeltier
bill hatte von seiner firma, zur wahrnehmung eines termines, einen fetten lincoln continental bekommen. wir hatten alle jede menge platz zum sitzen während der fahrt und auf der schotterpiste enormen spass. wie unterschiedlich sich das äussern kann. die frauen quietschten mit verdrehten augen und stiessen wüste drohungen aus. bill und ich grinsten uns einen ab, und will jauchzte vor wonne in seinem kindersitz jedesmal wenn es eine ruckartige schleuderbewegung durch die ausbrechenden hinterräder gab. im gleichen moment fingen die frauen wieder an mit ihren schimpftiraden.
die schotterpiste für die holzlaster war hervorragend gepflegt, nicht ein schlagloch. und bill war perfekt im driften. kurz vor ende der piste stoppten wir am parkplatz für den heliotrope ridge trailhead. in aller ruhe suchten wir uns zeltplätze und verbrachten einen ruhigen abend bei bier und selbstgegrowtem aus dem mittleren westen. wir gingen alle früh ins bett. es war alles vorbereitet für einen wirklich frühen und schnellen start.
noch vor dem ersten tageslicht ging es los. die rucksäcke waren leicht und fast leer. lediglich warme kleidung für weiter oben, die goretexsachen und ein wenig brotzeit für hochleistungssportler und wasser hatten wir dabei. steigeisen und pickel natürlich auch. durch den nadelwald zog sich der weg, keineswegs dem bach folgend, immer auf halbem hang nach oben. stetig bergauf, scheinbar endlos in der düsternis des ankommenden tages. bill legte ein nettes tempo vor! schwitzen war angesagt. kalt wars ja sowieso nicht, eher kühl und klamm von der hohen luftfeuchte und der kühle der nacht. nebel verhing den himmel. wir liefen hindurch, kamen aus dem wald, die sonne kam kurz darauf hoch.
noch näher, da gehts hoch!
bill
bald darauf wären wir froh um den schatten der bäume gewesen. wenn der weg in der sonne und gleichzeitig aus dem wind lag war es sehr warm inzwischen. nach einer kurzen pause und einem erfrischenden liter wasser wurden noch schnell die flaschen am klaren bach gefüllt. für den rückweg deponierten wir 2 dosen bier im eiskalten wasser. gegen 8 erreichten wir was landläufig als "basecamp" bezeichnet wird. eine letzte, eher die einzige, flache stelle seit kilometern, knapp unterhalb des gletschers. es standen 3 zelte dort. es war keiner da und wir waren gespannt wann und ob wir die gruppe einholen würden.
auf heliotrope glacier ging es hoch, die spur verlor sich und wir wechselten im oberen bereich auf den coleman glacier, immer einen sicheren weg zwischen den spalten suchend. so hatten wir gut zeit und genügend luft um uns gut zu unterhalten während des aufstieges. am ende des coleman glaciers querten wir zum roman wall. dort sahen wir die andere gruppe im unteren drittel der ca. 45° steilen eiswand ins gespräch vertieft. es waren 5 leute an einem seil. während wir weiter anstiegen begannen sie, kurz bevor wir sie erreichten, den abstieg.
es ist alles in ordnung ergab die nachfrage, nur dem ältesten am seil wurde die höhe zuviel und das ganze zu anstrengend und deshalb steigen sie jetzt ab. ausserdem fanden sie den roman wall doch sehr beeindruckend steil und an diesem tag über ihren möglichkeiten. es war gegen 11 und wir hatten den berg für uns!
oberhalb coleman glacier
brotzeit
roman wall
heliotrope ridge und bill
am gipfel, windig aber nicht kalt
durch brüchiges eis ging es den roman wall in direkter linie hinauf, danach über das gipfelplateau, einen alten aufgefüllten krater, hinüber zum gipfel des mt. baker. es war sehr stark windig, schnüre hingen horizontal in der luft. dadurch, dass die luft warm war, war es erträglich. unangenehm war nur der windchill. wir machten bilder und starteten den rückweg. beide bedauerten wir es, dass wir zurück mussten und nicht einfach weiterlaufen und eine überquerung machen konnten. oberhalb des roman walls beschlossen wir die eisplatte links liegen zu lassen und durch den noch steileren abbruch direkt auf den coleman glacier abzusteigen.
irgendwelche vulkanischen aktivitäten konnten wir auf unserer route nicht bemerken. auf anderen aufstiegen kommt man an rauchenden löchern im eis und an höhlen, die von warmem gas geformt werden, vorbei. bald hatten wir die alte aufstiegspur erreicht und folgten ihr zurück zum basecamp. die anderen waren inzwischen alle dort eingetroffen und bereits am kochen. den angebotenen tee lehnten wir dankend ab, unser kühles bier wartete ja nur ein klein wenig weiter unten im bach.
wir sassen kurz in der sonne, tranken das bier, kühlten die heissen füsse im kalten wasser und stellten bald fest, dass sich wieder der nebel im tal zu formen begann. kurz bevor er zu uns aufgestiegen war machten wir uns auf den weg und erreichten am späten nachmittag will, unsere frauen und die zelte. alle 5 waren wir so richtig zufrieden! auch die 3 im tal hatten einen schönen tag gehabt.
coleman glacier
rein in den nebel
blick zurück aus dem nebel
kontrolle des permits
wieder im wald
am nächsten tag ging es in aller ruhe zurück zu leo und unserem auto. wir besuchten snoqualmie falls, andere feunde von mir und nach 2 tagen gings los zum mt. rainier. mein eigenartiger sonnenbrand, ein dreieck, entstanden durch mütze und schweisserbrille, brachte mir viel freundliches lachen ein. besonders eine sehr süsse supermarktkassiererin konnte kaum mehr an sich halten.
mt. rainier
sonnenbrand
bill hatte in dieser zeit seine termine und es war vereinbart, dass wir uns an einem bestimmten zeltplatz im mt. rainier ntl. park treffen. leo wollte mit bill mitfahren und vorher noch was erledigen. gaby und ich waren bereits vor ort, als der fette lincoln einfuhr. mitten auf dem weg am campingplatz hielt bill an und rollte die scheibe runter. nur er, kiki und will waren im auto.
"no leo?" war meine frage- seine antwort war:
"no rope!" .... mit einem breiten grinsem im gesicht.
tags darauf fuhren wir zum sunrise visitor center, holten die permits und am späten vormittag gings los. wie bereits erprobt blieben die mädels zusammen im park und versprachen uns am vereinbarten ziel, dem paradise visitor center, am nächsten tag abzuholen.
ich war zum zweiten mal auf dieser, der ostseite, des berges. beim letztjährigen versuch das erste mal, von einem mal mit dem auto und einem weiteren mal im flugzeug abgesehen. es ist hier im osten, im windschatten des giganten, spürbar trockener als auf den 3 anderen seiten. trotz der hitze gaben wir kräftig gas, wir wollten das übliche camp erreichen und waren schon ein wenig spät dran.
zuerst ging es durch wald, schattig warm, harziger duft überall. bald war die baumgrenze ereicht. der weg zu burrows mtn. war sandig und schwer. ein letzter steiler anstieg brachte uns auf den emmons glacier. im firn war das vorankommen teilweise mühsam, aber rechtzeitig zum sonnenuntergang kamen wir am camp shurman beim steamboat prow an. steamboat prow ist ein felsriegel, der emmons und winthrop glacier trennt. nach einer üppigen mahlzeit gings früh ins den schlafsack. morgen zum gipfel und drüber war der plan. alternative hatten wir keine, abstieg halt. keep it simple! aber wie immer wenn ich in washington state bin herrscht bestes wetter. auch morgen wird die sonne scheinen. wir hatten schon überlegt das zelt zurück zu lassen uns aber dann doch dagegen entschieden. abends warf der berg seinen schatten über das weite land im osten. als die sonne weg war wurde es schnell kalt und wir verschwanden in den schlafsäcken.
die trockene seite des berges
endlich wieder auf dem eis
der berg wirft seinen schatten übers land
aufstiegsroute im morgenlicht
sonnenaufgang über wa state
mit dem ersten licht gab es frühstück und sobald es halbwegs hell war waren wir auf dem hart gefrorenen firn unterwegs. die aufstiegsroute für heute war in rosa licht getaucht. wir wollen einfach nur nach oben, irgendeine routenvorgabe hatten wir nicht. früh los und schnell hoch. es würde noch früh genug sulzig werden, spätestens beim abstieg. heute war für uns beide neuland, bis zum camp kannten wir den weg ja schon. zwischen den beiden verschmolzenen gletschern arbeiteten wir uns nach oben. immer wieder fanden wir alte spuren, teilweise folgten wir ihnen, teilweise stiegen wir auf eigener linie voran. eine schöne hochtour wurde es, mit bestem wetter, eis und schnee von dem man nur träumen kann. besser gehts nimmer.
bill
einfach ein genuss, der anstieg
auf dem emmonds glacier
da kommen wir her
am gipfel, mt. adams hinten
am gipfel fanden wir auf anhieb den felsen an den das buch gekettet ist. von der anderen seite kommend ist das nicht so ganz einfach. wir stöberten ein bischen, meine einträge aus 1986 waren nicht mehr im buch, es lag ein neues in der box. nach einer kurzen brotzeit, doritos - wie immer, gings über den gipfelkrater, und die "columbia crest" auf gespurtem weg in richtung camp muir und paradise im süden des gipfels. die standartroute auf dieser seite führte uns über ingraham glacier zum gibraltar rock. dort machten wir kurz pause. wir nahmen die abkürzung über cadaver gap und stiegen lieber steil auf eis ab als eine stunde oder mehr um die unteren ausläufer von gibraltar rock herum zu laufen. ich hatte das noch als ekelhaften fels und bröselstein in erinnerung. rutschig, staubig, mit steigeisen nicht gut zu gehen, und ohne auch nicht gut. kurze pause am camp muir, das eigentlich nur eine halbwegs winddichte hütte ohne einrichtung ist. ein raum nur, bei vollbelegung haben im liegen 12 leute platz. es gibt aber jede menge zeltplätze direkt drumrum. und draussen, ein paar meter weg eine solarbetriebene kompost-toilette. der ranger der einmal pro woche hochkommt um die auszuleeren hat immer schlechte laune und würde am liebsten schon tickets für blicke in die falsche richtung ausstellen. dem geht man an diesem tag besser weit aus dem weg. wir statteten dem guideservice, der seine hütte nur wenige 100m von camp muir entfernt hat, einen blitzbesuch ab. katie, die nette köchin von vor 2 jahren war nicht da. es kannte sie auch keiner mehr dort. saisonjobs hat man selten lang. katie kochte den besten heissen kakao diesseits der rockies. ich bin mir bis heute nicht sicher ob es an den zutaten lag oder an den grünen augen und den roten, lockigen haaren.
aufgefüllter krater, mittendurch zum runterweg
da gehts hin
keine tour ohne büsserschnee
saublöd zu laufen mit schräglage
ingraham glacier
der berg von unten
pünktlich kamen wir spätnachmittags am paradise und der strasse an und wurden mit einem eis begrüsst. kurz ausgecheckt bei den rangern und dann zum zeltplatz, kochen und pläne machen. unsere wege würden sich trennen. bill und familie mussten nach hause, gaby und ich wollten noch eine runde im auto drehen. ich kannte das meiste schon, aber das war mir egal. am nordwesten der usa kann ich mich nie sattsehen, egal wie oft ich schon an diesen orten war.
unser nächstes ziel war mt. st. helens. der explodierte vulkan. wir liessen uns zeit, übernachteten gelegentlich auf einem campingplatz um die wäsche zu waschen. gaby tat ihre nagelneue lange polyester-unterwäsche mit in den trockner und hatte hernach einen schlafanzug in puppengrösse mit kettenhemdcharakter. der fluch der technik wurde von gaby´s fluch lautstark übertroffen.
die meisten nächte der ganzen tour zelteten wir einfach irgendwo abseits der hauptstrassen. abgebogen auf die schotterpiste, ausser sicht gefahren und zelt aufgebaut. einmal kam ein arbeiter im pick-up vorbei. wir durften bleiben. er bat uns lediglich darum unseren müll mit zu nehmen.
1986 war ich das erste mal am mt. st. helens gewesen. wo heute die blühenden büsche und blumen die graubraune aschelandschaft bunt verfärben, wo die seen mit den unmengen an kaulquappen darin schwarz sind an den flachen uferstellen, dort war 1986 fast noch nichts lebendiges. erst zaghaft machte sich damals leben breit, in nischen an geschützten plätzen, am wasser. ein paar kaulquappen fand man, ganz vereinzelt.
am weg zum mt. st. helens
mt. st. helens, blick in den krater
in der blowout zone
spirit lake
blowout
mt. adams sunrise
gaby vor mt. st. helens
harry truman, der ehemalige präsident der usa liegt hier am mt. st. helens begraben. so dachte ich zumindestens jahrelang. stimmt aber nicht. ein anderer harry truman war der "truman" um den es am mt. st. helens geht. nicht der präsident, der war 1980 schon 8 jahre verstorben. harry truman hatte seine lodge direkt im national volcanic monument, am spirit lake. als die anwohner 1980 evakuiert wurden weigerte er sich zu gehen und entschied sich hier an dem ort, den er am meisten liebte zu sterben. er kam beim ausbruch ums leben. seine leiche wurde nie gefunden und es hat mir zu vorgerückter stunde mal jemand erzählt, hitler habe ihn holen lassen rechtzeitig vor dem ausbruch und truman sei jetzt irgendwo unter der antarktis in der illustren gesellschaft vieler offiziell verstorbener. vorgerückte stunde wohlgemerkt. hollywood hat einen film über den ausbruch und trumans rolle dabei gedreht. der ist auch nicht besser wie die geschichte zu vorgerückter stunde.
spirit lake war angefüllt mit baumstämmen die von der explosion und der hitzewelle umgelegt worden sind. angeblich ist das mt. st. helens holz das beste bauholz, das man bekommen kann. insektensicher, ein leben lang, von den heissen schwefeldämpfen imprägniert. man sprach davon dass jeden tag 100 lkw-ladungen bestes holz abtransportiert wurden in 1986.
an der südflanke liegt die ape cave, eine rund 3 km lange, 2000 jahre alte begehbare lavaröhre, gaby und ich liefen die röhre in ca. 3 stunden gemütlich ab. weil ich den sehr versteckt liegenden, kleinen ausgang kannte waren wir gegen die übliche richtung gelaufen und verliessen die lavatube über die grosse höhle in der sich die geführten gruppen treffen. bis die erste führung begann waren wir schon wieder weg. ich war die gleiche tour 1986 mit leo und seinen beiden hunden schon einmal gegangen. damals hatten wir in der grossen höhle wolly, den pudel, verloren. als wir am ausgang feststellten, dass wir nur noch einen hund dabei hatten gingen wir zurück und fanden wolly zitternd auf einem felsen sitzend. er war aus dem lichtschein unserer stirnlampen geraten und beschloss lieber zu bleiben als seine nase zu benutzen und uns zu folgen. eine halbe stunde später waren wir alle wohlbehalten im freien.
berg und krater
erstes grün
ape cave ausgang
für uns der eingang
in der lava tube
für uns der ausgang
ich beschloss gaby ins trout lake inn auszuführen. das restautrant mit blick auf mt. adams, den zweithöchsten berg washington states ( seit der explsion von st. helens) war bekannt für seine bioküche und dessen hervorragende qualität. nach einem kurzen blick auf die karte bestellte ich irgendein sandwich, kurz darauf kam gaby´s essen und ich bekam die karte nochmal. also nochmal was bestellt, 2 minuten später war die kellnerin wieder mit der karte da. und ein 3. versuch eine bestellung nach karte, die auch von der küche erfüllt werden kann, zusammen zu bekommen scheiterte wiederum. entweder war der belag aus, oder die brotsorte. letztendlich gab es eine sehr empfehlenswerte kartoffelsuppe auf empfehlung der kellnerin. das hätte sie einfacher haben können...
früh am morgen
facebook/whats app anno 1988
trout lake inn
in der eishöhle
statt nachspeise besuchten wir die nahe eishöhle. dort wurde früher in grossem stil eis abgebaut und nach seattle verkauft. im frühjahr hatte sich die höhle immer wieder aufgefüllt. anfangs angenehm kühl und schön wurde es bald zu kalt in der funkelnden unterwelt und wir waren dann doch froh oben wieder im warmen zu sein. am mt. adams basecamp steht die grosse ponderosa pine. man hat einen fantastischen blick auf mt. st. helens im sonnenuntergang. wir sassen lange draussen und genossen den herrlichen, warmen abend.
der nächste in der reihe der vulkane war mt. hood in oregon. wir querten den columbia river etwas östlich. dort ist es knochentrocken. man findet keinen baum und keinen busch mehr. in dieser gegend gibt es viele versteinerte dinge zu finden. das reicht von landschaftsachaten bis hin zu dinosauriereiern. leo hatte mit mir 1986 dort einmal einen edelsteinladen besucht. im grunde war es eine riesige lagerhalle voll mit unzähligen kisten. leo kam jedesmal in den laden wenn er in der gegend war und kannte den über 80 jährigen besitzer seit vielen jahren. der nahm sich zeit für eine fast 2 stündige führung durch alle seine schätze. die meisten hatte er selbst gefunden in seiner über 70 jährigen karriere als schatzsucher und rock hound.
er schnitt eine druse auf für uns. aussen nur ein brocken dreck, innen eine herrliche bunte landschaft. und er wusste genau was da drin war! faszinierend. für jeden stein hatte er eine geschichte, alle spielten sie hier in seinem "garten". er war noch nie von hier weg gewesen. direkt hinter dem haus ging die unberührte wildnis los die er seinen "garten" nannte. leo kaufte immer eine handvoll steine für ein paar dollar. als ich ihn fragte was er damit macht, er braucht sie doch gar nicht, rechnete er mir vor, dass dieser besuch im edelsteinladen deutlich billiger war wie ein kinobesuch oder 2 bier in der kneipe. er sah den kauf der edelsteine als eintrittskarte in die welt des alten mannes. die gekauften steine wurden grosszügig an kinder verteilt.
leider war der alte herr verstorben, der nachfolger war so langweilig wie die zeitung von gestern. ich kaufte keine steine, wir blieben nicht lange. schade, aber der laden hatte seine seele verloren.
mt. adams von trout lake aus
big tree am mt. adams basecamp
mt. st. helens sunset frm mt. a basecamp aus
mt. hood in oregon
columbia river, staatsgrenze wa-or
am mt. hood ist apfelland. riesige plantagen, baum an baum passiert man. je näher die küste kommt desto grüner wird alles. am mt. hood gibt es ein skigebiet, im sommer ist allerdings kein betrieb. gaby, die zuhause durchaus alpin unterwegs war, hatte keine lust auf berge in diesem urlaub. wir liessen mt. hood links liegen und besuchten oregon dunes ntl. irgendwas, südwestlich von eugene.
mt. hood
auf der suche nach der bierbanane
blick zurück
welcher fluss?, aber schöne brücke
am weg dahin gings über mckenzie pass. eine schwarze lavawüste, die ihresgleichen sucht. unseres schuhsohlen litten sehr auf unserer nur kurzen wanderung. die lava hat teilweise messerscharfe kanten, der schnelle tod für jede schuhsohle. berühmt aus diversen hollywood filmen sind die 3 sisters, 3 markante berge südlich davon. in der nacht wars ganz schön frisch, gaby klammerte sich an der kaffeetasse fest in der früh.
kalte gaby
frühstück
on the road
lavafeld
mckenzie pass
seelöwen in der höhle
an der küste herrschte starker wind die ganze zeit, aber auch sonne. warm war es nicht wirklich, der wind war zu frisch um ihn zu geniessen. nach einem spaziergang war man richtig froh den sand aus den schuhen zu bekommen und die ohren aus dem wind. bis zu 150 meter hoch werden die dünen, die von wechselnden winden jahreszeitlich umgeschichtet werden. sisiphos bei der arbeit. hier in den dünen leben mehr vogelarten als in den wäldern oregons. teile des gebietes sind freigegeben für beach buggies. mit ultrabreiten reifen wird über die dünen gerast, in autos die alle wie umgebaute alte vw käfer aussehen.
wir besuchten noch die seelöwen die in einer nahegelegenen höhle leben. abends zelteten wir in den dünen, bis spät beschallt vom ghettoblaster des nachbarn.
leuchtturm
in den dünen
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