AW: [ES] Pyrenäen- Haute Randonnée Pyrénéenne (HRP)
So, ich war kurz auf Tour in den Pyrenäen- aber Rücken machte leider nicht mit. Jetzt hab ich wieder etwas Zeit......
7. Etappe: 26.09.2017- Refuge du Portillon- Bivac am Plan de Aiguallut - HRP- die zweite der drei schwierigen Etappen
Ich- oder besser wir- alle Wanderer auf der Hütte haben Glück.
Gutes Wetter. Der Himmel ist blau, die Sicht ist gut. Es ist trocken, wenn auch eine wenig frisch, knapp unter null Grad. Ein paar Pfützen sind noch von Eis bedeckt. Also, gute Bedingungen für die nächste Etappe! Aber erst mal Frühstücken und die Klamotten einpacken.
Wieder um neun Uhr gehe ich los. Andere sind schon früher auf, ein paar warm verpackte Arbeiter beginnen ihr Werk am Staudamm des Lac du Portillon, über den ich grade gehe.
Am Ende des Staudamm beginnt dann ein schmaler Pfad, der oberhalb des Sees entlangführt und dann stetig bergauf führt. Einmal links halten- in Richtung des Col Inferieur de Literole, dann stimmt alles.
Ab und zu gibt es Pfadspuren, ab und zu geht es über Steine. Steinmänner helfen dann bei der Richtungssuche. Insgesamt jedoch ein anstrengender Aufstieg, aber der ohne echte Schwierigkeiten ist.
Auch mal zurückschauen lohnt sich, der Lac du Portillon liegt eingepfercht zwischen steilen Hängen.
Auf ca. 2910 m ein kl. Stück blankes Eis (ein Gletscherrest), ohne Probleme lässt sich der Eisblock am Rand über Schutt umgehen. Dann noch ein paar Meter durch ein rutschiges und steiles Geröll- und der Col Inferieur de Literole (ca. 2980 m- und damit der höchste Pass des HRP) ist erreicht.
Blick nach Spanien- da geht es hin....
Ich schau mich nur kurz um, genieße die Aussicht und geh dann ohne Pause weiter. Sehr steil und sehr rutschig geht es nun bergab. Einen klaren Pfad gibt es nicht, Spuren gehen mal da, mal dort her....
Schnee liegt auf der spanischen Seite jedoch gar keiner mehr- nur Geröll (reichlich Schnee 2005). Nach einen gutem Stück Rutscherei ist das Gelände flacher und etwas angenehmer.
Weiter gibt es keinen Pfad, nur mal Spuren und Steinmänner. Ewas entfernt sehe ich zwei andere Trekker, die im Aufstieg zum Col sind (das sieht schon kräftig steil aus .... puh).
(Suchbild..... - im Hintergrund der Col Inferieur de Literole
Laut der TopoPirineos führt der Track ziemlich nah am Ibon Blanco de Literole vorbei, das ist aber nicht so- etwas höher geht es her. Ich folge so Steinmännern, Karte und GPS und der Intuition- und komme dann am Portal de Remune an (2830m laut Karte).
Ich suche mir hier ein Eckchen mit schöner Aussicht in das grüne Tal des Rio Esera, 1000m unter mir. Ich habe jetzt nicht die Ruhe für lange Siesta, ich möchte die schwierigen Teile geschafft haben, also kurze mache ich nur eine Pause und eine kleine Brotzeit.
Weiter führen mich eine Folge von Steinmännern, recht steil bergab, zum Teil über glatte Felsen, zum Teil über Geröll, Richtung des Pica de Remune. Ab und zu brauche ich die Hände zum Sichern und als Stütze. Jetzt bei dem gutem Wetter ist die Orientierung nicht schwierig, Steinmänner sind immer passend aufgestellt, doch zwischendurch finde ich die Häufchen nicht auf den ersten Blick.
Der HRP wechselt nun die Richtung- auf ca. 2650m Höhe nach links. Weiter eine Schufterei über Blöcke und Geröll, ab und an gibt es nun auch Farbklecke als Zeichen. Der Talgrund lässt sich nun erahnen, es zieht sich noch, bis dieser erreicht wird. Gras beginnt, ein durchgehender, einfacher Pfad jedoch nicht. Dann sehe ich den Rio Remune, noch ein gutes Stück liegt dieser tiefer. Der Talschluss mit dem Bach ist wunderbar, die Farben sind herrlich.
Der Pfad ist am linken Bildrand....
Um 14:10 erreiche ich den Bach (ca. 2380m). Ich zapfe nur kurz Wasser, genieße dabei die wilde Szenerie des Valle de Remune. Ich bin sehr glücklich hier zu sein!
Es wird nicht wirklich einfacher und bequemer. Der Rio Remune hat hier eine schmale Schlucht gegraben. Auf der rechten Bachseite ist der Pfad, doch immer wieder sind steile Passagen, Schutt und Blöcke zu überwinden.
Auf 2225 m öffnet sich die Schlucht, ein schöner, ebener Platz- Zeit für eine Pause, etwas Essen, ein wenig in der nicht so kräftigen Sonne liegen- ohne Jacke ist es mir zu frisch.
Nach einer halben Stunde gehe ich weiter bis zum nächstem schönen Plateau (Pleta des Capellans- 2055 m) - das ist ein guter Platz für ein Bivac. Ich will aber noch nicht übernachten, habe noch keinen Feierabend.
Die Pfade werden gemütlicher, der schwierige Teil ist aber für heute zu Ende, ein Weg ist nun meist gut zu erkennen, und falls nicht helfen die Markierungen. Ein Pinienwald beginnt,
.....kreuz und quer scheint hier ein Bach zu fliesen und ganz plötzlich verlasse ich das Remune Tal und habe Asphalt unter den Füßen, ich stehe auf der schmalen A 139, die von Benasque hier her führt.
Vor mir ein grünes Tal mit dem Hospital de Benasque (Hotel). Ein paar Meter folge ich der Straße nach links, und gehe dann hinab Richtung Rio Esera, dem grünem Gras, ein paar buntem Blümchen und dem Hotel.
Gar nicht so langweilig hier, erst sehr flach, dann ein wurzliger Waldpfad, eine große Schafsherde, die von Hirtenhunden zusammengehalten wird und dann La Besurta, auf 1920 m Höhe. Hier ist ein Parkplatz, eine Straße endet hier, im Sommer gibt es hier einen Kiosk und einen Bustransfer das Tal hinauf. Zelten ist hier verboten, aber Wohnmobile dürfen in der Nebensaison hier stehen!
Die Pic de Aneto Bezwinger (der höchste Berg der Pyrenäen, mit 3403m) gehen nun zur Refugio de Renclusa, ich gehe weiter- ich möchte ja nicht auf den Aneto. Ein paar Wanderer begegnen mir, sie sind im Abstieg von der Refugio.
Dann bin ich wieder alleine und mache mir Gedanken wo ich mein Zelt aufstellen soll oder ob ich in einer Cabane schlafe. Ich bin mir nicht sicher- aber vieleicht steht ja auch noch die Cabana de Aigualluts- eine einfache Blechschachtel. Vorbei an am jetzt menschenleeren Forau de Aigualluts (Wiki- hier verschwindet ein Fluss...) und dem Cascada de Aigualluts. Ich halte mich rechts, suche die Cabana de Aigualluts, überquere den Bach, steige den Abhang auf. Nach dem GPS sollte die Cabana hier stehen, ich finde nur ein paar Fundamente- die Cabane gibt es nicht mehr!
Mittlerweile ist es Halb acht, also wirklich Zeit einen Platz zu finden und dieser ist sehr gut. Eine grade Wiese, eine Feuerstelle, Wasser in der Nähe, etwas zum Sitzen (Steine.... ) und eine wunderbare Landschaft. Nur bin ich mir nicht sicher, ob das Bivacieren hier erlaubt ist. Also baue ich mein Gatewood Cape in der kl. Baumgruppe, nur wenige Meter entfernt auf. So das ich nicht so schnell gesehen werde. Na ja, wenn wirklich jemand kontrolliert, wird dieser zuerst hier nachschauen. Das ist ein beliebter Platz, hier wird öfters Übernachtet. Jedoch ist hier nichts vermüllt, außer ein paar "Häufchen" mit Toilettenpapier drauf.
Dann fülle ich unten am Bach meine Wasserflaschen auf. Wasche mich ein wenig, für ein Bad im Bach ist es mir zu frisch. Das Lager ist soweit fertig, zum Aufwärmen gibt es Tee und anschließend die obligatorische Nudelmahlzeit aus der Tüte- das soll nach Pilzen schmecken.
So, ich war kurz auf Tour in den Pyrenäen- aber Rücken machte leider nicht mit. Jetzt hab ich wieder etwas Zeit......
7. Etappe: 26.09.2017- Refuge du Portillon- Bivac am Plan de Aiguallut - HRP- die zweite der drei schwierigen Etappen
Ich- oder besser wir- alle Wanderer auf der Hütte haben Glück.
Gutes Wetter. Der Himmel ist blau, die Sicht ist gut. Es ist trocken, wenn auch eine wenig frisch, knapp unter null Grad. Ein paar Pfützen sind noch von Eis bedeckt. Also, gute Bedingungen für die nächste Etappe! Aber erst mal Frühstücken und die Klamotten einpacken.
Wieder um neun Uhr gehe ich los. Andere sind schon früher auf, ein paar warm verpackte Arbeiter beginnen ihr Werk am Staudamm des Lac du Portillon, über den ich grade gehe.
Am Ende des Staudamm beginnt dann ein schmaler Pfad, der oberhalb des Sees entlangführt und dann stetig bergauf führt. Einmal links halten- in Richtung des Col Inferieur de Literole, dann stimmt alles.
Ab und zu gibt es Pfadspuren, ab und zu geht es über Steine. Steinmänner helfen dann bei der Richtungssuche. Insgesamt jedoch ein anstrengender Aufstieg, aber der ohne echte Schwierigkeiten ist.
Auch mal zurückschauen lohnt sich, der Lac du Portillon liegt eingepfercht zwischen steilen Hängen.
Auf ca. 2910 m ein kl. Stück blankes Eis (ein Gletscherrest), ohne Probleme lässt sich der Eisblock am Rand über Schutt umgehen. Dann noch ein paar Meter durch ein rutschiges und steiles Geröll- und der Col Inferieur de Literole (ca. 2980 m- und damit der höchste Pass des HRP) ist erreicht.
Blick nach Spanien- da geht es hin....
Ich schau mich nur kurz um, genieße die Aussicht und geh dann ohne Pause weiter. Sehr steil und sehr rutschig geht es nun bergab. Einen klaren Pfad gibt es nicht, Spuren gehen mal da, mal dort her....
Schnee liegt auf der spanischen Seite jedoch gar keiner mehr- nur Geröll (reichlich Schnee 2005). Nach einen gutem Stück Rutscherei ist das Gelände flacher und etwas angenehmer.
Weiter gibt es keinen Pfad, nur mal Spuren und Steinmänner. Ewas entfernt sehe ich zwei andere Trekker, die im Aufstieg zum Col sind (das sieht schon kräftig steil aus .... puh).
(Suchbild..... - im Hintergrund der Col Inferieur de Literole
Laut der TopoPirineos führt der Track ziemlich nah am Ibon Blanco de Literole vorbei, das ist aber nicht so- etwas höher geht es her. Ich folge so Steinmännern, Karte und GPS und der Intuition- und komme dann am Portal de Remune an (2830m laut Karte).
Ich suche mir hier ein Eckchen mit schöner Aussicht in das grüne Tal des Rio Esera, 1000m unter mir. Ich habe jetzt nicht die Ruhe für lange Siesta, ich möchte die schwierigen Teile geschafft haben, also kurze mache ich nur eine Pause und eine kleine Brotzeit.
Weiter führen mich eine Folge von Steinmännern, recht steil bergab, zum Teil über glatte Felsen, zum Teil über Geröll, Richtung des Pica de Remune. Ab und zu brauche ich die Hände zum Sichern und als Stütze. Jetzt bei dem gutem Wetter ist die Orientierung nicht schwierig, Steinmänner sind immer passend aufgestellt, doch zwischendurch finde ich die Häufchen nicht auf den ersten Blick.
Der HRP wechselt nun die Richtung- auf ca. 2650m Höhe nach links. Weiter eine Schufterei über Blöcke und Geröll, ab und an gibt es nun auch Farbklecke als Zeichen. Der Talgrund lässt sich nun erahnen, es zieht sich noch, bis dieser erreicht wird. Gras beginnt, ein durchgehender, einfacher Pfad jedoch nicht. Dann sehe ich den Rio Remune, noch ein gutes Stück liegt dieser tiefer. Der Talschluss mit dem Bach ist wunderbar, die Farben sind herrlich.
Der Pfad ist am linken Bildrand....
Um 14:10 erreiche ich den Bach (ca. 2380m). Ich zapfe nur kurz Wasser, genieße dabei die wilde Szenerie des Valle de Remune. Ich bin sehr glücklich hier zu sein!
Es wird nicht wirklich einfacher und bequemer. Der Rio Remune hat hier eine schmale Schlucht gegraben. Auf der rechten Bachseite ist der Pfad, doch immer wieder sind steile Passagen, Schutt und Blöcke zu überwinden.
Auf 2225 m öffnet sich die Schlucht, ein schöner, ebener Platz- Zeit für eine Pause, etwas Essen, ein wenig in der nicht so kräftigen Sonne liegen- ohne Jacke ist es mir zu frisch.
Nach einer halben Stunde gehe ich weiter bis zum nächstem schönen Plateau (Pleta des Capellans- 2055 m) - das ist ein guter Platz für ein Bivac. Ich will aber noch nicht übernachten, habe noch keinen Feierabend.
Die Pfade werden gemütlicher, der schwierige Teil ist aber für heute zu Ende, ein Weg ist nun meist gut zu erkennen, und falls nicht helfen die Markierungen. Ein Pinienwald beginnt,
.....kreuz und quer scheint hier ein Bach zu fliesen und ganz plötzlich verlasse ich das Remune Tal und habe Asphalt unter den Füßen, ich stehe auf der schmalen A 139, die von Benasque hier her führt.
Vor mir ein grünes Tal mit dem Hospital de Benasque (Hotel). Ein paar Meter folge ich der Straße nach links, und gehe dann hinab Richtung Rio Esera, dem grünem Gras, ein paar buntem Blümchen und dem Hotel.
Gar nicht so langweilig hier, erst sehr flach, dann ein wurzliger Waldpfad, eine große Schafsherde, die von Hirtenhunden zusammengehalten wird und dann La Besurta, auf 1920 m Höhe. Hier ist ein Parkplatz, eine Straße endet hier, im Sommer gibt es hier einen Kiosk und einen Bustransfer das Tal hinauf. Zelten ist hier verboten, aber Wohnmobile dürfen in der Nebensaison hier stehen!
Die Pic de Aneto Bezwinger (der höchste Berg der Pyrenäen, mit 3403m) gehen nun zur Refugio de Renclusa, ich gehe weiter- ich möchte ja nicht auf den Aneto. Ein paar Wanderer begegnen mir, sie sind im Abstieg von der Refugio.
Dann bin ich wieder alleine und mache mir Gedanken wo ich mein Zelt aufstellen soll oder ob ich in einer Cabane schlafe. Ich bin mir nicht sicher- aber vieleicht steht ja auch noch die Cabana de Aigualluts- eine einfache Blechschachtel. Vorbei an am jetzt menschenleeren Forau de Aigualluts (Wiki- hier verschwindet ein Fluss...) und dem Cascada de Aigualluts. Ich halte mich rechts, suche die Cabana de Aigualluts, überquere den Bach, steige den Abhang auf. Nach dem GPS sollte die Cabana hier stehen, ich finde nur ein paar Fundamente- die Cabane gibt es nicht mehr!
Mittlerweile ist es Halb acht, also wirklich Zeit einen Platz zu finden und dieser ist sehr gut. Eine grade Wiese, eine Feuerstelle, Wasser in der Nähe, etwas zum Sitzen (Steine.... ) und eine wunderbare Landschaft. Nur bin ich mir nicht sicher, ob das Bivacieren hier erlaubt ist. Also baue ich mein Gatewood Cape in der kl. Baumgruppe, nur wenige Meter entfernt auf. So das ich nicht so schnell gesehen werde. Na ja, wenn wirklich jemand kontrolliert, wird dieser zuerst hier nachschauen. Das ist ein beliebter Platz, hier wird öfters Übernachtet. Jedoch ist hier nichts vermüllt, außer ein paar "Häufchen" mit Toilettenpapier drauf.
Dann fülle ich unten am Bach meine Wasserflaschen auf. Wasche mich ein wenig, für ein Bad im Bach ist es mir zu frisch. Das Lager ist soweit fertig, zum Aufwärmen gibt es Tee und anschließend die obligatorische Nudelmahlzeit aus der Tüte- das soll nach Pilzen schmecken.
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