Trekkingtour erste Septemberwoche - wohin?

[MinnaMurray]

Liebes Forum,

mein Freund und ich wollen in der ersten Septemberwoche die Rucksäcke packen und eine Woche mit Zelt auf Tour. Nur sind wir unschlüssig, wohin. Der South Coast Path ist Favorit meines Freundes, ich habe ein bischen die Befürchtung, dass es zu eintönig wird. Der WHW ist mein Favorit, aber Midges sind absolutes no-go für meinen Partner.

Gibt es Alternativen? Schön wäre nicht allzu regenreich und ohne Mücken, tendenziell Richtung Norden. Da wir wirklich nur eine Woche haben wäre es gut, wenn An- und Abreise nicht viel Zeit schlucken würden.

Lieben Dank!

[basstardo]

AW: Trekkingtour erste Septemberwoche - wohin?

Hi

South West Coast Path ist alles andere als eintönig ...Allerdings gehen bei An und Abreise minimum 2 Tage weg, bleiben 5 zum wandern. Der Abschnitt St. Ives nach Penzance (4 Tage, hier ist halt die Etappe von St. Ives nach Pendeen recht knackig - kann man auch cutten und nur bis Zennor laufen) ist zB absolut empfehlenswert. Ebenso Padstow nach St. Ives (5 Tage). Die Etappe Hayle nach St. Ives sind nur 6 Meilen und kann man auch mit ÖV überbrücken oder wenn man gut drauf ist von Portreath direkt nach St. Ives gehen.

Den Abschnitt bis Penzance würde ich aber andersrum laufen und in St. Ives aufhören, St. Ives ist schöner als Penzance.

Gruss,
Westi

[MinnaMurray]

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Lieber Westi,

Danke für deine Antwort. Anreise würden wir an einem Freitag schaffen, zurück ginge es dann am Sonntag die Woche drauf. Macht 8 Tage dazwischen, die wir wandern könnten. Die Streckenabschnitte die du genannt hast les ich mal nach.
Mich schrecken an dem Trail zwei Dinge ab: zum einen ist es mir zu nah an der Zivilisation, zum anderen würde ich gerne ˋlegal´ wild Zelten können...... was man in GB nicht darf, und ich bin nicht so der wird schon gutgehen Typ.

Wie schaut es denn am WHW mit Midges aus im September?

Und gibt es in Skandinavien noch Strecken, die wir alternativ gehen könnten?

Vielen Dank!

[LihofDirk]

AW: Trekkingtour erste Septemberwoche - wohin?

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zum anderen würde ich gerne ˋlegal´ wild Zelten können...... was man in GB nicht darf, und ich bin nicht so der wird schon gutgehen Typ.
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In England und Wales darfst Du nicht wild zelten, in Schottland schon. Also in GB nicht wild zelten ist falsch.

[Freierfall]

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Wie schaut es denn am WHW mit Midges aus im September?

kann man nicht vorhersehen, weiß man immer erst kurz vorher, obs schon richtig kalt wird (0° nachts). Aber eher ja.
Kann auch den Lake District sehr empfehlen, leicht zu erreichen, sehr schön; allerdings auch wildzelten illegal. Midges gibts da potentiell aber auch. Weiß nicht wie südlich in England die reichen. Ich würde ja tippen, überall hin...

[m8r]

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Im Lake District gibt es jede Menge schönst gelegene farm campings, also grüne Wiesen, nicht zu vergleichen mit den Campingplätzen hierzulande (sowas gibt's auch, heißt dann aber anders). Da die Berge auch nicht sonderlich hoch sind (hüstel) ist das Wildzelten irgendwie quatsch. Mich hat die ganze Situation dort an das oberbayrische Voralpenland erinnert, so Schliersee, Spitzingsee, Bayrisch Zell, sehr zu empfehlen, aber was anderes als die Einsamkeit des im Frühkapitalismus gewaltvoll entvölkerten Schottlands mit seinen Dorfruinen und durch Schafszucht kahlgefressenen Höhenzügen.

Grüße
erik

[pekra62]

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Und gibt es in Skandinavien noch Strecken, die wir alternativ gehen könnten?

Ja, besonders wenn du auf Mücken verzichten möchtest. Allerdings zu dem Preis, dass die Mückenpopulation aufgrund der Temperatur rückläufig ist. Also, es ist nachts schon etwas frischer.
Aber ich finde Anfang September optimale Zeit für Skandinavien. Lange Strecken ohne Zivilisation, aber teils mit Hütten für "Notfall". Weniger bis keine Mücken, deutlich weniger Wanderer und schöne Herbstfärbung, Wasser einwandfrei und (fast) überall Zelten möglich und erlaubt.
Allerdings keine Wettergarantie

An- und Abreise ist zu verschiedenen Punkten in Skandinavien an einem Tag möglich, also morgens mit Flieger aus Deutschland starten und abends, nach Weiterfahrt mit Bus oder Bahn, im Zielgebiet sein: Hardangervidda (über Oslo) oder Saltfjellet (über Bodø) in Norwegen, nördlicher Kungsleden (über Kiruna) in Schweden, aber auch andere Gebiete. Z.B. südlicher Kungsleden (in Dalarna, nahe Grenze zu Norwegen) oder Gebiet um den See Femundsen müssten auch an einem Tag zu erreichen sein.

Peter

[MinnaMurray]

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Ich danke euch allen,

Kalte Nächte und Wetter stören mich nicht, eher im Gegenteil. Mein persönlicher Albtraum ist Hitze, insbesondere nachts, da schaltet mein Körper um auf Erhaltungsmodus und mit mir ist den ganzen Tag nichts anzufangen.

Ich schaue mir jetzt mal an, ob es bei den bisher genannten (WHW, SWCP, Hardangervidda und Kungsleden) eine Etappenserie gibt, die mit Anreise und Abreise realistisch machbar ist. Ich würde gerne wenig reisen und viel laufen.

Habt ihr eine Idee, welche Kilometerleistung am Tag für Neulinge realistisch machbar ist? Wir sind beide recht fit, da wir Läufer sind, aber erfahrungsgemäß sind Höhenmeter deutlich anstrengender als flachgelaufenes. Ich fand schon manche Etappen des Rheinsteigs fordernder als einen Halbmarathon.

[Ljungdalen]

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Habt ihr eine Idee, welche Kilometerleistung am Tag für Neulinge realistisch machbar ist?

Total individuell. Als Richtwerte würde ich mal in den Raum stellen: 15 km / +- 500 Hm bei 15 kg Rucksack. Bei Hüttentour tendenziell mehr, weil man sich da faktisch "nur ins Bett fallen" lassen muss, während man bei Zelttour dann noch mit selbigem und ggf. Wetter zu "kämpfen" hat...

Ich glaube, auch die mentale Seite spielt eine große Rolle. Für mich (kein Anfänger/Neuling) besonders wichtig: am ersten Tag einer Tour nicht übertreiben. Geht leider manchmal aus logistischen Gründen schlecht.

[Freierfall]

AW: Trekkingtour erste Septemberwoche - wohin?

Ich hätte jetzt ja gesagt; wie viel schaffst du an einem Tag normalem Tageswandern, davon vllt 20% abziehen. Oder (falls Zelt geplant ist, anders Wie viele Stunden willst du am Tag laufen? Wenn man morgens um 9 los geht (spät) und bis 19:00 läuft, mit 1h Pause und vllt 3kmh (normales gemütliches durchschnitts-Wandertempo in abwechslungsreichem Gelände mit Steigung, aber ohne dass man die ganze Zeit durch Sümpfe/loses Geröll latscht) sind das schnell mal 9*3 mit Rundung 25km laufleistung. Ich wüsste meistens gar nicht, was ich den Rest des Tages machen soll wenn ich nicht gerade laufe. Sich abends im Zelt auf den Boden legen und in die Luft gucken?

[Antracis]

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Total individuell.

Sehe ich genauso, vor allem auch abhängig von Rucksackgewicht, Geländebeschaffenheit, Wetter, Erfahrung und Kondition

Ich würde versuchen, möglichst viele Informationen über die geplanten Streckenabschnitte (Tourenbeschreibungen, Reiseberichte ect. ) zu erhalten. Da werden ja oft Angaben gemacht - und dann, insbesondere als Einsteiger sehr konservativ planen. Auch beachten, dass z.B. in Wanderführern die Angaben meist ohne jegliche Pausen (Essen, Verschnaufen, Fotografieren) gemacht sind.

Mit der Zeit lernt man dann, sich und die Umgebung besser einzuschätzen und kann selbst bei unbekanntem weglosen Gelände oft abschätzen wie schnell es ungefähr gehen wird. Aber auch da kann man sich manchmal gewaltig irren, aber wenn man insgesamt konservativ plant, ist das alles kein Problem.

[Antracis]

AW: Trekkingtour erste Septemberwoche - wohin?

Sich abends im Zelt auf den Boden legen und in die Luft gucken?

In die Landschaft schauen kann ich stundenlang, geht auch aus dem Zelt heraus.

[pekra62]

AW: Trekkingtour erste Septemberwoche - wohin?

Habt ihr eine Idee, welche Kilometerleistung am Tag für Neulinge realistisch machbar ist? Wir sind beide recht fit, da wir Läufer sind, aber erfahrungsgemäß sind Höhenmeter deutlich anstrengender als flachgelaufenes. Ich fand schon manche Etappen des Rheinsteigs fordernder als einen Halbmarathon.

Auf den markierten Wegen in der Vidda oder Kungsleden kannst du grob mit 15 bis 20 km am Tag kalkulieren.
So viele Höhenmeter hast du in großen Teilen dieser Gegenden auch gar nicht zu machen. Kein ständiges Bergauf und Bergab, mal ein Anstieg und dann geht's flach (oder hügelig) weiter.
Z.B. auf den ca. 100 km zwischen Abisko und Nikkaluokta geht es 2x deutlich spürbar längere Zeit bergauf.

Peter

[Vintervik]

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Und gibt es in Skandinavien noch Strecken, die wir alternativ gehen könnten?

Möchte noch z.B. Vindelfjäll (dort ist das südliche Ende des nördlichen Kungsleden) und Jämtlandsfjäll (dort ist das nördliche Ende des südlichen Kungsleden) in Schweden nennen. Man kann in beiden Gebieten schöne Touren, auch abseits des Kungsleden, laufen.

[MinnaMurray]

AW: Trekkingtour erste Septemberwoche - wohin?

Ich danke euch allen für eure Antworten!

Wir haben heute den Tag genutzt und über die Touren nachgelesen. Am einfachsten sowie auch günstigsten ab Köln/Bonn zu erreichen und sogar wahrscheinlich komplett in den 8 Tagen zu gehen ist der WHW. Für den Kungsleden und die Hardangervidda würden wir uns gerne mehr Zeit nehmen als nur die eine Woche, das werden wir kommendes Jahr angehen.

Jetzt schauen wir nach günstigen Flügen, und sobald gebucht ist, ist alles gut.