Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

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    • 09.04.2018
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    • Meine Reisen

    Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

    Hallo liebe Radler,

    ich richte mich mit einer vermutlich schon oft gestellten (die Suche ergab aber nichts Wertvolles) Frage an euch:

    Gelsattel oder Brooks auf langen Reisen?

    Ich gebe es zu, ich fahre die meiste Zeit auf einem Gelsattel vom Aldi. Nicht, weil ich mir nicht mehr leisten kann, sondern weil ich da drauf tatsächlich relativ gut sitze. Ist aber dennoch ein eher schmaler Sattel. Ich komme mit diesen harten Satteln nicht gut zurecht. Bin relativ schlank und meine Knochen sitzen gefühlt direkt auf dem Sattel. Ist er hart, tut das ganz schnell ganz schön weh. Ich fahre ein Giant Toughroad SLR EX, also keine Federgabeln, keine gefederte Sattelstütze, dafür 29er Reifen. Zugegeben: ich bin noch nie lange auf harten Satteln gefahren, da es bei mir in der Freizeit eben auch über Schotter und Waldwege geht. Harte Sattel, so sagt man, müssen eben eingefahren werden...

    Dennoch schmerzt mir der Hintern ab 2-3 Stunden Fahrtzeit mit vielen Steigungen (Wohne im Westerwald, es gibt nur bergauf oder bergab) bereits mit dem genannten Gelsattel.

    Meine Frage richtet sich jetzt an "Leidensgenossen" und eben an das Ziel Radreisen (3 Wochen+ bis hin zu mehreren Monaten), nicht auf meine Tagestouren: Lohnt sich der Umstieg auf die viel gelobten Brooks Sattel, die man eben 500 Km einfahren muss, wirklich oder taugt auch ein Hightech Gelsattel? Hatte letztens eine Werbung für den Ergon ST Core im Briefkasten, die mich irgendwie neugierig gemacht hatte. Natürlich war das nur ein Beispiel, ich bin auch offen für andere Modelle.
    Fest steht, der ST Core ist bereits breiter als mein jetziger. Beim Brooks gibts Modelle mit und ohne Zusatzfederung hinten. Die Qual der Wahl.

    Was sind eure Erfahrungswerte?

    Lieben Gruß

    Stephan

  • LihofDirk
    Freak

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    • 15.02.2011
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

    Ich habe meinen Brooks jetzt auf dem dritten Rad, weil er war ja eingefahren und noch gut. Sitzkomfort pur.
    Gefedertes Modell hatte ich einmal, war mir aber zu „wabbelig“, deshalb wurde bei der Wiederbeschaffung (Rad und Sattel geklaut) ein Modell ohne Federn montiert. Das war 1992 und jetzt ist er halt auf dem dritten Rad.
    Gelsattel (auch vom Discounter) hatte ich mal auf der Stadtschlampe, war mir aber im Winter zu kalt und dann Stand das Rad im Sommer in der Sonne und ich wollte in Badehose heimradeln. Danach war der Gelsattel Geschichte. Von mir also klare Empfehlung Leder (es gibt auch noch andere Hersteller als Brooks, Lepper aus NL ist in meinen Augen auf dem selben Qualitätsniveau aber günstiger, übertreibt es aber auch etwas mit den Federungen).
    Wenn Ledersattel gibt es nur zwei Einschränkungen:
    1.) Keine hellen Hosen, kann abfärben
    2.) Sattelbezug wenn das Fahrrad draussen steht, damit der Sattel nicht durchweicht.

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    • sigggi
      Dauerbesucher
      • 22.04.2011
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

      Habe mir im Dezember ein neues MTB gekauft.
      Wie immer habe ich es, wie bei jedem neuen Rad, erst mal mit dem Originalsattel probiert.
      Nach einer Woche kam der Brooks wieder drauf und ich wusste was mir gefehlt hat.
      Dieser Brooks Swift Titanium war schon 1996 auf meinem Gios Rennrad, hat auf vielen vielen Langstrecken viel viel Regen abbekommen und er ist immer noch in sehr gutem Zustand.
      Auf all meinen anderen Rädern sind auch Brooks Sättel.
      Für mich gibt es nichts Besseres und sie sind langlebig.

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      • toppturzelter
        Fuchs
        • 12.03.2018
        • 1868
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

        Fährst du mit gepolsteter Hose, bzw könntest du es dir vorstellen? Die gibts auch als "Unterhose", muss also kein Lycra sein. So hab ich nie Probleme gehabt mit harten Sätteln, auch nach Stunden im Wald und auf Schotter. Ein paar Minuten ohne Polsterhose auf gleichem Sattel sind da allerdings gleich eine andere Sache. Wichtig (wichtiger?) ist auch die richtige Sattelgrösse, die halt zu den Sitzknochen (im wahrsten Sinne des Wortes) passen muessen. Vielleicht mal bei einem gut ausgestatteten Fahrradladen nachfragen.

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        • Trischter
          Erfahren
          • 17.05.2018
          • 125
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          #5
          AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

          Gel ist super für die Mutti in der Stadt, wenn sie ihr Popscherl alle paar hundert Meter ausm Sattel hebt um an der Ampel stehnzubleiben oder die Strasse schiebend zu überqueren.
          Aber sitz mal ne halbe WStunde am Stück da drauf.
          Das Gel verteilt den Druck hübsch grossflächig, aber ebenso grossflächig drückts dann halt alles ab...
          Brooks rult, Punkt.
          Gab dereinst bei Bicycle Quarterly ne Erhebung zu Paris-Brest-Paris ähnlich dem Bike Count beim Ironman Hawai (find leider den Link nicht mehr, bzw. mein gespeicherter ist ungültig), da war ein Drittel aller Teilnehmer auf Brooks unterwegs.
          Halbwegs eindeutig, finde ich.
          Irgendwann und irgendwo begegnest eh dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd "Schitt, ich hätt viel öfter ins Büro g'sollt!"

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          • lina
            Freak

            Vorstand
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            • 12.07.2008
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            #6
            AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

            Das ist IMO zu einseitig betrachtet, es gibt auch Gelsättel, die keine Sofas sind, außerdem kommt es auf die Sitzposition, die Form des Sattels und besonders auf die Lage der persönlichen Sitzbeinhöcker an. Mehr Infos hier und hier.
            Zuletzt geändert von lina; 24.05.2018, 00:57.

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            • rockhopper
              Fuchs
              • 22.04.2009
              • 1234
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

              Zitat von lina Beitrag anzeigen
              Das ist IMO zu einseitig betrachtet, es gibt auch Gelsättel, die keine Sofas sind, außerdem kommt es auf die Sitzposition, die Form des Sattels und besonders auf die Lage der persönlichen Sitzbeinhöcker an. Mehr Infos hier und hier.
              Da stimme ich lina zu. Etwa 30 Jahre bin ich einen Schneider Sattel gefahren, ich glaube der ist mit einer "Schaumstoff" Füllung verarbeitet. Er ist jetzt an meinem alten Reiserad montiert. Er hat sich bestens bewährt. Seit einem Jahr fahre ich einen Gel-Sattel von Selle Italia, (Diva ) am TX400 und ich komme gut damit klar. Wie schon geschrieben, ist das eine sehr individuelle Angelegenheit.

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              • LihofDirk
                Freak

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                • 15.02.2011
                • 13729
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                OT: das Juliane Neuss etwas gegen Ledersättel hat, war mir auch schon aufgefallen

                Es gibt übrigens bei Ledersätteln durchaus verschiedenste Damenmodelle und Sattelformen (wie auch bei Gelsätteln), kenne übrigens genug Frauen, die entgegen der Behauptung von JN mit einem Swift oder Colt unterwegs sind. Und viele der angeblichen Nachteile in der Beckenstellung kommt eher von einer falschen Radgrösse und -einstellung als vom Sattel
                OT: aber gut, das ist ja auch einer der Kritikpunkte am Fachausschuss Technik, dass dort inzwischen weniger das Rad als Gesamtes sondern Detailverlibtheit und Werkstofffaszination die Arbeit dominiert
                Dass ein Ledersattel im Rennsport zu schwer ist, geschenkt, auf den modernen Carbon-Titan Modellen würde aber auch niemand eine Tour (ausser vielleicht der TdF) fahren. Gelsättel wären da übrigens auch zu schwer.
                Wer einen Ledersattel (auch als Frau) so „ausleiert“ ohne nachzuspannen, dass es an den Schenkeln scheuert, weil sich die Flanken nach aussen biegen hat ver m utlich auch an anderen Stellen ein Wartungsproblem am Fahrrad (oder hatte eine schlechte Beratungbeim Kauf, oder sucht krampfhaft Argumente pro moderne Materialien), Teile der Sitz und Fahrprobleme kommen dann wohl auch von der verrosteten Kette ...

                Die von mir oben bereits erwähnten Probleme mit der Wärmekapazität hat definitiv nur der Gelsattel

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                • Torres
                  Freak

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                  • 16.08.2008
                  • 30555
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                  Gelsattel. Auf langen Radreisen, im Alltag, auf allen Rädern. Aber: Auch da muss man suchen, bis man die richtige Form hat, da gibt es große Unterschiede in Form, Härte. Doof ist, dass sie aufplatzen können, dann hilft nur Tesa. Dafür klaut keiner so einen Sattel. Abfärben und Sattelbezug würde mich in einer (normalerweise) so feuchten Region wie hier echt nerven. Aber auch von der Form her bin ich mit Brooks nicht klargekommen und zu Gel zurückgekehrt.
                  Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                  • TanteElfriede
                    Moderator
                    Lebt im Forum
                    • 15.11.2010
                    • 6439
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                    ...beides..hihi.. also ich habe einen leicht gepolsterten Ledersattel (also kein Brooks) auf dem Rad.. für alles bis ein paar Stunden ist der OK, mache ich wirklich lange Fahrten (so wie das HH-Brocken non stop) dann habe ich einen Gel gepolsterten Überzug dabei... der wiegt nicht viel, ist fix drauf montiert und tut zwei Dinge a. er ist anders gepolstert, so das der Hintern mal was anderes spürt und b. hebt er mich ca 2cm hoch, so dass auch meine Bein Belastung leicht anders wird. Für mich die ideale Lösung für lange Strecken.

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                    • Enja
                      Alter Hase
                      • 18.08.2006
                      • 4747
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                      Da das sehr individuell ist, hilft eigentlich nur Ausprobieren. Bis man den passenden Sattel hat. Brooks gefiel mir nicht. Irgendwann kaufte ich ein gebrauchtes Rad, da war ein gepolsterter Ledersattel drauf. Der war es. Er wechselte mit mir von Rad zu Rad. Inzwischen ist von dem Leder nicht mehr viel übrig. Die Risse habe ich mit Panzertape geflickt. Und einen Bezug drübergezogen.

                      In meinem Radler-Bekanntenkreis benutzen praktisch alle Männer Brooks. Und keine der Frauen. Die haben verschiedene Modelle wovon auch immer.

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                      • Waldhexe
                        Alter Hase
                        • 16.11.2009
                        • 2871
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                        Bin zur Zeit für zweieinhalb Monate mit dem Fahrrad unterwegs und benutze hier und schon länger auf anderen Touren einen B67 Herrensattel von Brooks - als Frau. Ja, der Hintern tut weh, aber nicht so, dass ich am nächsten Tag nicht aufs Rad steigen will, wie das bei mir bei allen Sätteln davor (Gel, Luft, verschiedene Marken) der Fall war. Scheuerstellen oder ähnliches habe ich nicht, trage eine Radunterhose unter der Zippoffhose.

                        Gruß,

                        Claudia

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                        • Trischter
                          Erfahren
                          • 17.05.2018
                          • 125
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                          Zitat von lina Beitrag anzeigen
                          Das ist IMO zu einseitig betrachtet, es gibt auch Gelsättel, die keine Sofas sind, außerdem kommt es auf die Sitzposition, die Form des Sattels und besonders auf die Lage der persönlichen Sitzbeinhöcker an. Mehr Infos hier und hier.
                          Hm, weiss nicht.
                          Ich geb dir recht insofern, als ich diese schwarzweiss-Frage nur mit 'klar Brooks' beantwortet hab.
                          Es ging ja nicht um Sättel allgemein, Sitzen und Sitzposition oder daraus resultierende Beschwerden.
                          Der Gelsattel hat durchaus seine Berechtigung und sicherlich besonders jene, die nur unter der Kontaktfläche Gelkisschen haben, aber nehme ich das Gewicht eines 'normalen' Gelsattels und eines Brooks als mehr oder weniger gleich an, ist imho die Wahl eindeutig.
                          Ich kenne zumindest niemanden persönlich, der ausreichend trainiert für lange Strecken ist und nen Gelsattel dafür verwenden würde.
                          Und schon gar niemanden, der mit nem Gelsattel Defizite im Leistungsstand auszugleichen versuchte.
                          Um auf eine einfache Formel runterzubrechen: je besser der Trainingsstand und die Ausdauer aufm Rad, umso straffer der Sattel.
                          Einen Profi mit deutlich fünfstelliger Jahresfahrleistung wird man nicht mit nem Gelsattel antreffen, und zwar nicht aus Gewichtsgründen (zugegeben aber auch nicht mit nem Brooks-Sattel).

                          Die eigentliche Krux ist ja, und darauf gehen auch weder ADFC noch Juliane Neuss ein, dass büromöbelgeeichte Hinterteile bzw. ihre TrägerInnen, die fünf Tage die Woche vorm Schreibtisch hocken und am Wochenende auf der Couch fläzen, auf der Suche nach dem Wundersitz sind, der ohne jegliche Gewöhnung die tollsten Mehrstunden-Radltouren am Sonntag ermöglichen, ohne dass Sitzprobleme auftreten.
                          Den gibt es aber nicht, auch wenn der Gelsattel, so wie ich ihn wahrnehme, als Allheilmittel für jegliche Sitzbeschwerden dargestellt wird.
                          Da wird regelmässig versucht, das billig im Radlkaufhaus geschossene Vehikel in nen Langstreckenbomber zu verwandeln, ohne das zunächst das Rad mal passen würde, geschweige denn sowas wie ne Sitzposition eingestellt wurde.
                          Gelsattel und Brezellenker sollens dann richten, was ich aber nicht in Bezug zur Ausgangsfrage hier gesetzt habe.
                          Zeichnet man zu jener nicht ein Stimmungsbild, das durch Ausnahmen, die jede Regel zu bestätigen in der Lage sind, verfälscht wird, finde ich die Antwort wie oben gegeben eindeutig.
                          Irgendwann und irgendwo begegnest eh dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd "Schitt, ich hätt viel öfter ins Büro g'sollt!"

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                          • lina
                            Freak

                            Vorstand
                            Liebt das Forum
                            • 12.07.2008
                            • 42811
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                            Zitat von Trischter Beitrag anzeigen
                            Ich kenne zumindest niemanden persönlich, der ausreichend trainiert für lange Strecken ist und nen Gelsattel dafür verwenden würde.
                            Hier im Forum findest Du solche Leute (siehe Reiseberichte). Zum persönlichen Kennenlernen kann ich die Stammtische und Forumscamps empfehlen
                            Im Nachbarforum (Radreiseforum) ebenso.

                            Zitat von Trischter Beitrag anzeigen
                            Um auf eine einfache Formel runterzubrechen: je besser der Trainingsstand und die Ausdauer aufm Rad, umso straffer der Sattel.
                            Ok, aber bockelharte Sättel findest Du auch bei den Gel-Varianten. Vielleicht nicht so viele im Baumarkt, aber es gibt ja auch noch andere Anbieter.

                            Zitat von Trischter Beitrag anzeigen
                            Und schon gar niemanden, der mit nem Gelsattel Defizite im Leistungsstand auszugleichen versuchte.
                            Zitat von Trischter Beitrag anzeigen
                            Einen Profi mit deutlich fünfstelliger Jahresfahrleistung wird man nicht mit nem Gelsattel antreffen, und zwar nicht aus Gewichtsgründen (zugegeben aber auch nicht mit nem Brooks-Sattel).
                            Profi worin? Radsport und Radreise müssen sich zwar nicht ausschließen, aber ich vermute mal, dass der überwiegende Anteil an Radreisen nicht in erster Linie unter einem sportlichen Aspekt stattfinden.

                            Zitat von Trischter Beitrag anzeigen
                            Die eigentliche Krux ist ja, und darauf gehen auch weder ADFC noch Juliane Neuss ein, dass büromöbelgeeichte Hinterteile bzw. ihre TrägerInnen, die fünf Tage die Woche vorm Schreibtisch hocken und am Wochenende auf der Couch fläzen, auf der Suche nach dem Wundersitz sind, der ohne jegliche Gewöhnung die tollsten Mehrstunden-Radltouren am Sonntag ermöglichen, ohne dass Sitzprobleme auftreten.
                            Klar ist eine Radreise mit hohen Tageskilometeranzahlen (so man das erstrebt) erfreulicher, wenn man nicht nur am Wochenende mal ein bisschen radelt, sondern kontinuierlich, aber es gibt durchaus Leute, die fahren einfach los und trainieren on-the-go. Viele fahren auch täglich mit dem Rad zur Arbeit und haben auch dadurch etwas Training.

                            Sitzprobleme erledigen sich meiner Erfahrung nach nach den ersten ca. 70 km nach Start der Radelsaison (sofern man eine Winterpause einlegt). Ungefähr nach 100 km sollte man definitiv feststellen können, ob der Sattel einem passt oder nicht. Am schnellsten geht das, wenn man möglichst kurzfristig die 70 km erledigt und nicht zu lange Pausen dazwischen hat.

                            Zitat von Trischter Beitrag anzeigen
                            Den gibt es aber nicht, auch wenn der Gelsattel, so wie ich ihn wahrnehme, als Allheilmittel für jegliche Sitzbeschwerden dargestellt wird.
                            Behauptet auch keiner, dass eine Sorte Sattel die richtige Wahl für jeden ist. Eher: Jedes Hinterteil ist anders.

                            Zitat von Trischter Beitrag anzeigen
                            Da wird regelmässig versucht, das billig im Radlkaufhaus geschossene Vehikel in nen Langstreckenbomber zu verwandeln, ohne das zunächst das Rad mal passen würde, geschweige denn sowas wie ne Sitzposition eingestellt wurde. Gelsattel und Brezellenker sollens dann richten, was ich aber nicht in Bezug zur Ausgangsfrage hier gesetzt habe.
                            Ich habe auch schon Leute im Radladen getroffen, die jammerten, der Sattel passe nicht und sie bräuchten einen anderen. Da ich nicht der Besitzer bin, hab ich hin und wieder mal vorsichtig gefragt, wie viele Kilometer sie den "schlechten" Sattel denn ausprobiert hätten. Der Besitzer selbst lächelte nur milde (und ich vermute, dass er weiß, wenn die Leute verschiedene Sättel testen und nicht aufgeben, dann sind die 70 km auch irgendwann gefahren, die Meinungen werden von alleine (und ohne Theorie) besser und ein passender Sattel wird sich sozusagen von selbst generieren )

                            Sorgfältig das Rad einstellen kann man machen, machen viele auch. Aber das Schöne und Demokratische am Radreisen ist, dass es durchaus auch anders möglich ist. Jedenfalls hindert ein zu tief eingestellter Sattel oder ein nicht vorhandenes Knielot einen nicht generell am Losfahren. Vielleicht trifft man unterwegs jemanden, der einem einen Tipp gibt, wie es besser ist? Aber erst einmal: Hauptsache = starten.

                            Zitat von Trischter Beitrag anzeigen
                            Zeichnet man zu jener nicht ein Stimmungsbild, das durch Ausnahmen, die jede Regel zu bestätigen in der Lage sind, verfälscht wird, finde ich die Antwort wie oben gegeben eindeutig.
                            Nun ja .... nicht jeder ist ein Coachpotatoe. Zumindest nicht in diesem Forum
                            Zuletzt geändert von lina; 24.05.2018, 16:01.

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                            • HaegarHH

                              Alter Hase
                              • 19.10.2009
                              • 2925
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                              #15
                              AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                              Zitat von Trischter Beitrag anzeigen
                              Ich kenne zumindest niemanden persönlich, der ausreichend trainiert für lange Strecken ist und nen Gelsattel dafür verwenden würde.
                              Ergon SMC 3 Pro …hat zwar kein "Gel" drin, was ich gerade überrascht sehe, sondern nur "Orthopedic AirCell Foam", aber zählt das im Prinzip auch, weil er fühlt sich fast so an, wie der SMC4 Sport Gel, der ist in dem Sinne nur auf dem falschen Rad aktuell.

                              SMC4 …80km Tagesründchen …ok, zählt nicht.

                              SMC3 …120km 1.600Hm im Pfälzer Wald …oder 980km mit 25.000 Hm in 17 Tagen …oder einfach nur ganz flach nach Rostock zum Grillen 195km ausrollen …zählt das? Oder meinst Du eher sowas wie die Vättern Runde?
                              Aktuelle Bilder von unterwegs … kommindiepuschen auf Instagram

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                              • blende8
                                Dauerbesucher
                                • 18.06.2011
                                • 882
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                                #16
                                AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                                Ein Nachteil von Ledersatteln ist, dass sie jede Hose durchscheuern.
                                Fahre nur noch Gelsattel. Keine Probleme.
                                Irgendwas ist immer ...

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                                • solarperplexus
                                  Erfahren
                                  • 03.08.2010
                                  • 232
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                                  #17
                                  AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                                  Ich hatte auf einem früheren Rad lange einen Brooks und bin den immer gerne gefahren. Beim Radneukauf (1989) wurde mir vom Händler ein Gelsattel empfohlen ("bei Regen unproblematisch"). Auf kürzeren Strecken in der Stadt kein Problem, aber als ich dann erstmals nach vielen Jahren (2008) eine Wochentour gemacht habe konnte ich an den letzten Tagen kaum noch sitzen, musste teils immer wieder im stehen fahren. Ich habe dann div. Sättel probiert (u.a. einen "Gesundheitssattel" - weiß nicht mehr, wie der hieß). Keiner hat mich überzeugt. Bei Mehrtagesfahrten wurde es irgendwann immer unangenehm. Beim nächsten Rad (2011) habe ich dann wieder einen Brooks genommen (ungefedert) und war von Anfang an sehr zufrieden. Da brauchte ich auch nichts einfahren. Ich verwende noch eine Trapezsattelstütze, weiß aber den Namen nicht mehr (Cane Creek Thudbuster LT) die ich zusätzlich noch sehr empfehlen kann, wenn man öfter auch auf ungeteerten Wegen fährt.

                                  Zitat von blende8 Beitrag anzeigen
                                  Ein Nachteil von Ledersatteln ist, dass sie jede Hose durchscheuern.
                                  Fahre nur noch Gelsattel. Keine Probleme.
                                  Bei mir wurde auf weit über 10000 km noch keine einzige Hose durchgescheuert.

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                                  • Trischter
                                    Erfahren
                                    • 17.05.2018
                                    • 125
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                                    Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                    Hier im Forum findest Du solche Leute (siehe Reiseberichte).
                                    Hm ja, ich hab gestern noch ein wenig in der Fahrradgalerie geschmökert.
                                    Hätte ich das vor meinem Beitrag, hätte ich die Frage 'Gel oder Brooks?' wahrscheinlich eher nur mit 'ja' beantwortet...

                                    Zitat von HaegarHH Beitrag anzeigen
                                    …zählt das?
                                    Ich mag das nicht in ein Definitionskorset pressen, geschweige denn ein Dogma draus machen.
                                    Die Leute, die ich im Hinterkopf hatte, sind hauptsächlich auf Brevets unterwegs oder sonstigen Langstreckenfahrten (insofern 'ja, da sähe ich auch ne Vätternrundan darunter') oder trainieren/fahren regelmässig (im Sommer teils mehrfach wöchentlich) mit sehr deutlich dreistelligen Kilometerzahlen.

                                    Zitat von solarperplexus Beitrag anzeigen
                                    Bei mir wurde auf weit über 10000 km noch keine einzige Hose durchgescheuert.
                                    Bei mir auch nicht.
                                    Jedenfalls nicht vom Sattel.
                                    Irgendwann und irgendwo begegnest eh dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd "Schitt, ich hätt viel öfter ins Büro g'sollt!"

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                                    • LihofDirk
                                      Freak

                                      Liebt das Forum
                                      • 15.02.2011
                                      • 13729
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                                      Zitat von solarperplexus Beitrag anzeigen
                                      ...
                                      Bei mir wurde auf weit über 10000 km noch keine einzige Hose durchgescheuert.
                                      Stadt- und Schaffhosen wurden bei mir schon öfter durchgescheuert, aber auf jedem Sattel, Fahrradhosen noch keine.

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                                      • borstolone
                                        Gerne im Forum
                                        • 19.01.2007
                                        • 56
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: Fahrrad Sattel - Gelsattel VS. Brooks für Radreisen

                                        Hallo,

                                        möchte gerne meinen Senf zu diesem Thema dazugeben:

                                        1.) Bis jetzt habe ich keinen Non-Brooks "besessen", der nicht irgendwann durch die Kunststofffüllung und -Schicht auf Tour gefühlsmäßig heiß geworden wäre. Ich bin weiter auf der Suche und finde zumindest die von Haegar erwähnte Ergon 3SC Profi-Serie testenswert. Wenn jemand weiß, wo man sich den mal ausleihen könnte, wäre ich dankbar.

                                        2.) Ich bin der Meinung, daß nicht nur die Sättel an der "Unpäßlichkeit" schuld sind, sondern auch die Gesäße, die oft nicht an die Gegenstücke gewöhnt sind. Wenn ich drei Wochen jeden Tag ne Stunde fahre, dann ist mein Hintern mit Sicherheit besser an diesen Sattel gewöhnt, als ohne Training.

                                        Ich fahre seit etwa zwanzig Jahren den Brooks Team Professional auf allen meinen Rädern. Er gilt als bröckelhart und braucht sicher mindestens 500km Anfangs-Einfahrtzeit, bevor man überhaupt ein Urteil bilden kann.

                                        Brooks Nachteil: sehr schwer, nicht regenunempfindlich,

                                        Brooks Vorteil: Du fühlst Dich zuhause, wennn Du dran gewöhnt bist, das Sitzklima ist den ganzen Tag auf Touren unübertroffen, die Haut Deines Hinterteiles fängt nicht an zu brennen.......

                                        Grüße, Jakob
                                        ____________________________________________
                                        Radfahrer sind die einzigen sympathischen Leisetreter.

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