[GB] South West Coast Path - Part I

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    #21
    AW: [GB] South West Coast Path - Part I

    Oh, super, da werden Erinnerungen wach
    Und grandiose Fotos!

    *schwelg*
    Bin schon seeeehr gespannt auf die Fortsetzung, vielen Dank für’s Mitnehmen!

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      #22
      AW: [GB] South West Coast Path - Part I

      Endlich geht es hier weiter.
      Vielen Dank für euer Interesse und eure Kommentare!

      Morgens habe ich das Glück mein Zelt im Trockenen abbauen zu können.
      Kurz danach nieselt und regnet es wieder. Jacke an - Jacke aus.







      Irgendwo unterwegs habe ich mein Zelt verloren.
      Es machte auf einmal Poff hinter mir. Da lag es auf dem Boden.
      Ich hatte Glück: Es ist weder in tiefen Matsch noch in Dornengebüsch noch einen Abhang hinunter geflogen. Und ich habe es sofort gemerkt und nicht erst abends.
      Es war quer oben zwischen Hauptfach und Deckelfach eingepackt. Ich habe aber wohl vergessen, die extra Schnalle darüber zu schließen. Mist. Sowas darf nicht passieren!

      Der Weg war heute leicht. Keine großen Steigungen. Keine unpassierbaren Matschlöcher. Oft war der Weg sogar gut und breit, wohl für einigen lokalen (Sommer-)Tourismus.
      Viele Strände liegen am Weg oder sind der Weg. Im jetzigen nassen Zustand sind sogar die Dünenpfade gut zu laufen.
      Der Nachmittag wurde warm und trocken, Regensachen gegen Shorts und Shirt.








      Eine kleine Fähre bringt mich von Rock nach Padstow rüber.
      Ein kleiner, gemütlicher Hafen, ein altes Dorf drumherum. Ganz hübsch, aber ziemlich viele Touris.








      Meinen Schlafplatz suche ich noch ein Stück weiter die Küste entlang.
      Am Ende des nächsten Headlands gelange ich zum Steppers Point. Hier gibt es eine alte Landmarke, einen hohen Backsteinturm, und auch eine moderne Marinestation, eine kleine Hütte nicht weit davon entfernt.

      Ich suche mir eine Schafweide aus, nahe dem Turm, hinter einer Mauer. So habe ich einen herrlichen Blick auf das Meer, sehe den Turm, bin aber vor den möglichen Blicken aus der Station geschützt.











      Zu den Schafen gesellten sich Kühe. Von den Kühen an der englischen Küste erzählt man sich Horrorstories. Wahre Kampfmaschinen! Oh weia!
      Ich mag Kühe. Natürlich nicht so wie Schafe, ist ja klar Die Kühe kamen langsam näher. Sie haben so eine lustige Mischung aus Neugierde und Scheu. Sie schicken erstmal eine Kuh vor. Komische Kühe. Die haben alle nur 1 Zitze, ziemlich weit hinten ... Nach einer Weile standen sie alle um mein Zelt herum. Ich lag drinnen und lugte unter der Türe hindurch. Ich wollte sie nicht verjagen und einfach mal beobachten, was sie so tun. Bis auf einen Meter haben sie sich herangetraut und schnüffeln mit langem Hals. Dann haben sie mich und das Zelt wohl als mostly harmless eingestuft und haben sich in aller Ruhe sich grasend wieder entfernt.

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        #23
        AW: [GB] South West Coast Path - Part I

        Die nächsten beiden Tage wurden richtig warm und sonnig.

        Doch beim Aufwachen regnete es erst einmal. Nach dem Frühstück jedoch wurde es schön.
        Ein paar Jogger kamen vorbei und grüßten fröhlich.

        Die Insel von gestern am Morgen.





        Die Landschaft wechselte zwischen bizarren Felsklippen und Sandstränden.

















        Das frische cornische Eis, mein erstes Eis dieses Jahr, war nicht schlecht für ein Softeis. Aber 2,50 GBP fand ich schon ganz schön sportlich.





        Die Schafe sind noch ziemlich warm angezogen, mit der Wollmütze tief im Gesicht. Volle Wolle!





        Caribbean Blue





        Lifeboat Station, Mother Ivey´s Bay





        Lighthouse Trevose Head








        Mächtig windig hier, wie man an dem Leuchtturm am Dina´s Head sieht!





        Schließlich erreichte ich die Bedruthan Steps. Ein rechter Touri-Magnet. Aber nach 5 pm wird es schnell leer, wenn das Info-Haus mit Cafe und National Trust Shop schließen.
        Die Sage sagt, dass Riesen diese Stepping Stones zum Überqueren der Bucht genutzt haben.








        Hier auf dem Gelände wollte ich dann doch nicht wild zelten, zu viel los.
        So habe ich auf der Wiese eines Bauern gezeltet, der diese fürs Camping neu eingesät hatte. Leider gab es noch recht wenig Gras auf recht vielen Steinen und Erde. Aber eine Toilette mit Dusche war schon installiert. Das könnte bald ein netter Zeltplatz werden.
        Der Weg war leicht und trocken heute! Langsam ist das hier wie im Urlaub

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          #24
          AW: [GB] South West Coast Path - Part I

          Heute ist meine eigentlich letzte Etappe, nach Newquay.

          Die Strecke war heute einfach und eher ereignislos. Zum Frühstück hat es noch geregnet (ey, das war nicht angesagt!), danach wechselte es zwischen sonnig, bewölkt und ziemlich diesig.

          Grasige Headlands, Strände mit Wellenreitern (die fast alle die ganze Zeit auf ihren Boards herumliegen), in den Orten läuft geschätzt die Hälfte der Leute im Neoprenanzug herum. Lustig.

          Bedruthan Steps am Morgen bei Niedrigwasser





          Lange Sandstrände, der Weg verläuft mal oben, mal unten.





          Eine eigene Insel (Newquay).





          Nachmittags checke ich im St. Christopher´s Inn ein. Made It! I survived! :-)
          Das 10-Bett-Ladies-Dorm wurde für mich passend zu meiner Garderobe gestaltet.





          Sockenschuss :-)





          Dieses Reich habe ich nun für 2 Nächte ganz für mich alleine.
          Erstmal dusche ich natürlich.
          Dann gibt es ein frisches Bier. Dann die Umgebung erkunden und ein wenig einkaufen im Supermarkt gleich gegenüber. Wie gemacht für fußfaule Trekker
          Postkarten schreiben.
          Dann Pläne für morgen. Den letzten Tag hatte ich mir als Puffertag gelassen, falls Wetter, Strecke, Umwege, Unlust, ... mich einen Tag länger bis hierher aufhalten. Jetzt kann ich ihn aber noch voll nutzen.

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            #25
            AW: [GB] South West Coast Path - Part I

            Der SWCP hat mir bisher insgesamt recht gut gefallen. Ich kann mir vorstellen, ihn in den kommenden beiden Osterferien bis zum Ende zu laufen.
            Damit starte ich schon gleich am nächsten Tag, meinem Puffertag.
            Das bietet sich an.
            1. bin ich ja nun mal gerade hier.
            2. will ich noch einen Tag laufen, und Newquay ist zwar zur Versorgung ok, aber besonders sehenswert fand ich es nun nicht.
            3. ist die Tide gerade günstig, um den River Gannel zu queren, der quer über den Weg zu Beginn der folgenden Etappe fließt.
            Bei Hochwasser muss man weit bis zur nächsten Brücke laufen oder besser einen Bus nehmen. Bei Niedrigwasser, wie ich es am Vormittag nun hatte, gibt es Tidal Bridges, die nur dann über Wasser liegen und sonst im Fluss verschwinden. Die Gelegenheit wollte ich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Im nächsten Jahr könnte ich dann evtl. gleich im nächsten Ort starten, in Perranporth.

            Nach einem recht mageren Frühstücksbuffet laufe ich am trockenen Hafenbecken entlang hinauf zur Huer´s Hut. Von hier wurde früher nach Heringsschwärmen Ausschau gehalten.











            Der Fistral Beach ist ein berühmter Surf Spot. Gerade ist hier aber nichts los.





            Ich erreiche das Fern Pit Cafe, von wo aus es hinunter zur 1. Tidal Bridge gehen sollte. Leider scheint das Cafe wie auch der Weg und die Brücke etwas dauerhafter geschlossen zu sein. Strictly no access.

            Bei der 2. Brücke klappt es dann aber. Sie ist über Wasser, ich kann passieren. Die Seezeichen warnen vor der Brücke, wenn sie unter Wasser ist.





            Den ganzen Tag bleibt es sehr diesig, windig und recht frisch.
            Ich passiere ein Militärgelände und eine Wand, in der Kittiwakes brüten. Zu weit weg für vernünftige Bilder.
            Strände und Felsküste wechseln sich ab.








            Am Ziel! Perranporth Beach, 3 Meilen lang. Die erste Hälfte laufe ich über den Strand, die 2. Hälfte, versperrt durch Felsen, wandere ich oben durch die Dünen. Der Weg ist aber fest, zum Teil sogar felsig. Gut zu laufen.





            Neptun´s Socks werden gelüftet




            In Perranporth angekommen finde ich einen kleinen Alles-Laden. Der verblüfften Verkäuferin schenke ich meine 2. Gaskartusche. Durch häufigeres, vorher nicht geplantes Übernachten und Essen in Häusern in der 1. Woche habe ich von den 2 nur 1 Gaskartusche gebraucht. Im Flugzeug kann ich sie nicht mitnehmen. Meine Unterkunft in Newquay hat keine Gästeküche und kein Reste-Regal. Wohin also mit der unbenutzten Kartusche? Nun gibt es also eine Gaskartusche in Perranporth, die im Laden an der Bushaltestelle abgeholt werden kann :-)

            Mit dem Bus fahre ich zurück nach Newquay. Am nächsten Morgen wartet um 6 am ein Taxi auf mich vor der Türe, bringt mich zum kleinen Flughafen von Newquay, von dort fliege ich nach London Gatwick, mit einem Bus nach Heathrow und fliege von dort zurück nach Hamburg. Alles ganz unspektakulär und in time.

            Das war sie also, meine Osterwanderung.
            Vielleicht setze ich sie in den nächsten Jahren fort.
            Vielen Dank für´s Reinschauen und besonders für eure Kommentare!

            Falls jemand Fragen zu der Tour hat - immer her damit!

            Viele Grüße,
            Sylvia

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            • Meer Berge
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              • 10.07.2008
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              #26
              AW: [GB] South West Coast Path - Part I

              Erstes, spontanes Fazit:

              - Wenn das Wetter nicht allzu garstig ist, ist das ein wirklich sehr schöner Weg an einer tollen Küste entlang!
              - Wild zelten geht, es ist streckenweise nicht einfach einen Platz zu finden, dann wieder sehr leicht.
              - 20 km können ganz schön lang sein, wenn sie permanent über Treppen steil hoch und runter führen oder man sich durch tiefen Matsch pflügen muss.
              - Die Beschilderung ist sehr gut, man findet den Weg ohne Karte, Kompass und Guide Book. (Trotzdem nehme ich das eine oder andere gerne mit.)
              - Anfang April ist von der viel gepriesenen Blumenpracht noch nicht viel zu sehen. Mai wäre sicher schöner.
              - Ich hatte mir die Küste langweiliger vorgestellt. Sie ist wirklich ganz schön rau, wild und zerküftet, wo nicht gerade lange Sandstrände vorherrschen.



              Ausrüstung:

              - Ich bin das erste Mal mit Trekkingstöcken gelaufen und fand es für diese Strecke sehr sinnvoll. Die vielen knie-hohen Stufen konnte ich mich damit teilweise richtig hochziehen oder beim Runterspringen abfedern. Im Matsch kann man sich damit gut abstützen, wenn man versucht, auf den 2 cm Gras am Rand zu balancieren. Oder nach einem Trittstein im Schlamm stochern.
              Außerdem habe ich nun ein Zelt, das mit den Stöcken aufzustellen ist.
              - Für meine anstehende Pyrenäentour im Sommer habe ich über den Winter ein wenig neues Material angeschafft, um schweres, vorhandenes zu ersetzen. Das war nun die Testtour.
              Zelt: Tarptent ProTrail
              Kocher: Primus Express Spider2 (Windschutz aus gefalteter Haushalts-Alufolie), Topf Evernew Titan 1,3 L
              Rucksack: Granite Gear Crown2
              -> hat sich alles zu meiner Zufriedenheit bewährt und darf weiterhin mitkommen :-) , auch wenn ich hier und da noch ein wenig optimieren will
              Zuletzt geändert von Meer Berge; 31.05.2018, 15:46.

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              • Waldlaeuferin

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                #27
                AW: [GB] South West Coast Path - Part I

                schöne Socken
                Danke für den Bericht. Bin kein GB-Fan, aber das macht richtig Lust, diese Küste mal anzuschauen.
                Es ist immer zu früh, um aufzugeben.

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                  #28
                  AW: [GB] South West Coast Path - Part I

                  Danke schön!
                  Ich war im Vorhinein auch ziemlich skeptisch, ob es mir hier gefallen würde, oder ob es mir zu "zivilisiert" sein - besiedelt, Landwirtschaft, ...

                  Ich war aber positiv überrascht. Der Weg verläuft immer knapp "daneben". Oft trifft man den ganzen Tag keinen Menschen, zumindest auf den nördlicheren Etappen. Die Landwirtschaft ist zwar oft in Sicht, meist sind es aber Schafweiden, auf denen oft auch keine Tiere sind, also einfach Wiesen. Allerdings mit Zäunen und vielen Gattern. Der Pfad selbst aber verläuft meist daneben, oft etwas unterhalb, entlang der Küste. Die Dörfer sind meist klein und ganz hübsch, es gibt ein paar alte Häuser, einen Pub oder ein Cafe. Eher auflockernd als störend. Die großen Orte am Weg wie Newquay sind natürlich weniger schön, aber so schlimm dann auch nicht. Die Wegführung ist so weit wie möglich grün.
                  Die Leute sind meist total nett und hilfsbereit.

                  Dennoch würde es mich zu anderen Jahreszeiten eher wieder in die schottischen Highlands ziehen. Für Ostern ist das hier aber ziemlich gut.

                  Viele Grüße,
                  Sylvia

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                  • rtwhiker
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                    #29
                    AW: [GB] South West Coast Path - Part I

                    Vielen Dank für den schönen Bericht!!

                    Hat tolle Erinnerungen geweckt. Ich war schon zweimal auf dem SWCP unterwegs, allerdings über Silvester. Dachte immer: irgendwann laufe ich mal im April - da hat es sicher weniger Matsch als im Dezember...

                    In Clovelly hab ich übrigens nicht im Red Lion übernachtet, da der Hinweis kam, dass man ggf nachts das überflutete Gebäude würde schwimmend verlassen können müssen - kein Witz, sondern ne heftige Sturmflut, die in Westward Ho! den Minigolfplatz weg riss!

                    Als Guidebook finde ich die Trailblazer richtig gut , da steht dann auch drin, wann die Tearooms und die Jugendherbergen geöffnet sind: generell meist nicht im Januar Ansonsten find ich Winterwandern dort super!

                    Wie zufrieden warst Du mit den Trailrunnern? Suche immer noch nach der optimalen Fussbekleidung für den SWCP.
                    Happy trails!

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                    • Meer Berge
                      Fuchs
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                      #30
                      AW: [GB] South West Coast Path - Part I

                      Danke schön, freut mich, wenn´s dir gefällt!

                      Also, ich fand es gerade im Frühling matschig genug, war gerade in der 1. Woche ohne Gummistiefel grenzwertig.
                      Aber es war wohl auch nasser dort als zu dieser Zeit üblich.
                      In der 2. Woche, sobald es nicht mehr geregnet hat, sind die Matschlöcher recht schnell wieder gut passierbar geworden.

                      Mit den Trailrunnern war ich sehr zufrieden. Wenn ich den Weg evtl. fortsetze, werde ich es auf jeden Fall wieder in den Trailrunnern machen. Gummistiefel sind zum Wandern für mich keine Option. Mit den Turnschuhen muss man eben vorsichtig und etwas langsamer um die Matschregionen navigieren - oder einfach ignorieren und durch, wie ich das viele Skandinavier in Skandinavien habe machen sehen.

                      Für mich war es auf jeden Fall die richtige Lösung. Dicke Trekkingschuhe hätte ich auf den Wegen nicht anhaben wollen.

                      Das glaube ich, dass die da auch richtig Sturm und Flut können. Ist sicher toll, wenn unter den Klippen die Brandung tobt. Aber auch ganz schön anstrengend ...

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