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Prolog und Vorbereitung
Nach meiner ersten Hütten-Wintertour im März 2017 zusammen mit Arne, den ich hier über das Forum als Tourenpartner gefunden habe stand für mich fest, dass 2018 im Fjell gezeltet werden muss. Im Lauf des Herbstes bastelte ich mir also fleißig eine Pulka zurecht und besorgte die notwendigen Ausrüstungsgegenstände.
Parallel dazu lief hier im Forum ein Thread in dem sich eine größere Gruppe für eine Wintertour organisieren wollte. Da leider aus verschiedenen Gründen doch nichts zusammenging buchten Arne und ich im Januar die entsprechenden Verbindungen für die Tour: Ritsem – Abisko im März 2018.
Meine Freizeit bis zum Abflug verbrachte ich mit Fitnesstraining, dem Dörren von Lebensmitteln, der Herstellung von Müsliriegeln, dem Nähen diverser Utilities und einem Test meiner Pulka-Kontruktion im Allgäuer Schneematsch.
08.03.18 Hinflug und Nachtzug
Endlich! Der Abflugtag ist gekommen.
Nachdem ich am Flughafen München meine Pulka und meine Skier am Sperrgepäckschalter abgegeben habe, wandere ich noch etwas in der Check-In Halle umher und sehe zu meiner Verzückung insgesamt 3 weitere Personen mit Skiern und Pulka.
Nach einer kleinen Mahlzeit gehe ich Richtung Sicherheitsschalter. Ich gehe durch den Nacktscanner und bewege mich Richtung meines Handgepäcks als mich die Luftsicherheitsassistentin zu sich ruft. Sie zieht meine Dose Margarine raus und merkt an, dass ich keine Flüssigkeiten transportieren darf. Ich erwidere, dass es sich meinem Verständnis nach um einen Feststoff handele. Leider sitzt die Dame am Längeren Hebel und muss ich die Margarine in München zurücklassen. Nach unserer Diskussion über Aggregatszustände und Viskositäten ruft mich dann noch ihr Kollege am Scannermonitor zu sich und frägt mich was das für ein komisches Teil ist. Er zeigt auf meinen Primus Benzinkocher. Innerlich zücke ich schon meine Trumpfkarte in Form einer Bestätigungsmail des Sicherheitsdienstes, dass Benzinkocher im geruchslosen Zustand erlaubt sind. Meine kurze Erklärung „Ein Benzinkocher“ quittiert er lächelnd mit „Basst scho“ und ich bin durch. Ich nehme meine Tasche vom Band und gehe zum Gate.
Dort angekommen erfahre ich, dass mein Flieger 2 h Verspätung hat. Statt um 14 Uhr komme ich also gegen 16 Uhr in Stockholm an. Ca. 2,5 h bis zum Nachtzug sollte noch klappen –große Sprünge sind in Stockholm aber nicht mehr drin..
Bis Stockholm geht es dann in einem angenehm leeren Flugzeug ohne weitere Verzögerungen.
Am Sperrgepäckband muss ich kurz auf meine Pulka warten und mache diese dann transportfähig (Montage des Fahrwerks). Ich ziehe kurz noch schwedische Kronen und begebe mich dann zum Arlanda Express.
Unterwegs rufe ich Arne an, der schon am Vorabend mit dem Zug angekommen ist. Glücklicherweise hat er bereits ausreichend Reinbenzin besorgen können, da dieses wie ich später in Ritsem bemerken werde dort nur sehr knapp vorhanden ist (1 Flasche in der Auslage).
Wir treffen uns am Gleis. Während Arne auf die Pulkas aufpasst kaufe ich mir eben noch etwas Proviant für die Zugfahrt.
Der Nachtzug rollt kurz danach frühzeitig ein und wir haben ausreichend Zeit die Pulkas zu verstauen.
Mit uns im 6er Abteil sind ein älterer Herr aus Gällivare der sich mit uns in sehr gutem Deutsch unterhält sowie ein Belgier mit einer blauen Pulka, der solo in den Sarek gehen wird. Später gesellt sich noch ein junger Franzose hinzu, der aber die meiste Zeit woanders im Zug ist.
Der Schwede legt sich recht früh hin, weshalb wir anderen alle auch gegen 21 Uhr unsere Betten fertig machen.
09.03.18 Unterwegs nach Ritsem
Am nächsten Morgen kommt der Nachtzug mit ca. 40 min Verspätung in Gällivare an. Da dies genau unsere Umstiegszeit ist flitzen wir in Gällivare aus dem Zug hinaus Richtung Bushaltestelle.
Dort steht kein Bus, jedoch stehen noch 2 Männer mit Pulka und Winterausrüstung an der Bushaltestelle. In meiner Hektik frage ich die offensichtliche Frage ob dies die Haltestelle nach Ritsem ist und sehe dann auch schon, dass der Bus noch auf dem Busparkplatz gegenüber steht.
Plötzlich sagt Arne zu dem jüngeren der beiden Männer: „Du bist Buck Mod .93 oder?“
Bei Verladen der Pulkas machen wir einander bekannt (Ferdinand und Peter) und die Busfahrt Richtung Ritsem geht los.
Nach der Anekdote des Busfahrers warum diese immer in dem Himmel kommen döse ich döse relativ bald ein und werde erst wieder im, nach Insolvenz eben neu eröffneten, Stora Sjöfället richtig wach. Dort haben wir einen 1,5 h langen Aufenthalt und müssen in einen Kleinbus mit Anhänger wechseln. Während der ausgedehnten Kaffeepause macht der Busfahrer keinen Hehl daraus, was er von dem Wechsel des Busses auf der restlichen Strecke bis Ritsem hält.
Am späten Nachmittag erreichen wir Ritsem und checken dort ein. Den Abend verbringen wir mit Ferdinand und Peter im Speiseraum und plaudern über Gott und die Welt.
Am späteren Abend zeigen sich dann auch die ersten Polarlichter „der Saison“:
10.03.2018 Aufbruch nach Sitasjaure
Erster Tourentag – es geht los.
Nach dem Frühstück und Pulka packen verabschieden wir uns von Ferdinand und Peter und marschieren zunächst noch zu Fuß die Straße hoch Richtung Sitasjaure.
Nachdem wir ein gutes Stück an Höhe gewonnen haben kommen die Skier unter die Füße und es geht los. Die Bedingungen hoch nach Sitasjaure sind jedoch etwas unangenehm. Da in dieser Region dieses Jahr recht wenig Schnee gefallen ist fahren wir oft auf Eisplatten und an besonders exponierten Stellen der Straße ist auch der teilweise Asphalt sichtbar.
Unterwegs begegnen uns recht viele Schneescooter – es ist Saison zur Schneehuhnjagd und zum Eisangeln.
Es kommt kein richtiger „Flow“ zusammen und wir entscheiden nach 10 km an einer netten Stelle die Zelte aufzuschlagen.
Einer der besseren Abschnitte der Straße
Als ich in meinem Zelt ein Bodenloch aussägen möchte merke ich, dass der Schnee nur ca. 15 cm verfestig ist. Darunter ist fast nur loser Eiskriesel. Die Platte die ich ausgesägt habe dient später als Windschutz zum Kochen.
Die Nacht wird relativ kalt mit etwa -21 °C im Zelt, glücklicherweise ist es sehr windstill und ruhig.
Also perfektes Wetter für Polarlichter:
Einmal wache ich nachts mit einem Schaudern auf. Ich vermute der Wärmekragen war nicht vollständig geschlossen und es hat sich durch meine Bewegungen im Schlaf eine Kältebrücke gebildet. Als ich das behoben habe schlafe ich so gut wie durch.
Nach meiner ersten Hütten-Wintertour im März 2017 zusammen mit Arne, den ich hier über das Forum als Tourenpartner gefunden habe stand für mich fest, dass 2018 im Fjell gezeltet werden muss. Im Lauf des Herbstes bastelte ich mir also fleißig eine Pulka zurecht und besorgte die notwendigen Ausrüstungsgegenstände.
Parallel dazu lief hier im Forum ein Thread in dem sich eine größere Gruppe für eine Wintertour organisieren wollte. Da leider aus verschiedenen Gründen doch nichts zusammenging buchten Arne und ich im Januar die entsprechenden Verbindungen für die Tour: Ritsem – Abisko im März 2018.
Meine Freizeit bis zum Abflug verbrachte ich mit Fitnesstraining, dem Dörren von Lebensmitteln, der Herstellung von Müsliriegeln, dem Nähen diverser Utilities und einem Test meiner Pulka-Kontruktion im Allgäuer Schneematsch.
08.03.18 Hinflug und Nachtzug
Endlich! Der Abflugtag ist gekommen.
Nachdem ich am Flughafen München meine Pulka und meine Skier am Sperrgepäckschalter abgegeben habe, wandere ich noch etwas in der Check-In Halle umher und sehe zu meiner Verzückung insgesamt 3 weitere Personen mit Skiern und Pulka.
Nach einer kleinen Mahlzeit gehe ich Richtung Sicherheitsschalter. Ich gehe durch den Nacktscanner und bewege mich Richtung meines Handgepäcks als mich die Luftsicherheitsassistentin zu sich ruft. Sie zieht meine Dose Margarine raus und merkt an, dass ich keine Flüssigkeiten transportieren darf. Ich erwidere, dass es sich meinem Verständnis nach um einen Feststoff handele. Leider sitzt die Dame am Längeren Hebel und muss ich die Margarine in München zurücklassen. Nach unserer Diskussion über Aggregatszustände und Viskositäten ruft mich dann noch ihr Kollege am Scannermonitor zu sich und frägt mich was das für ein komisches Teil ist. Er zeigt auf meinen Primus Benzinkocher. Innerlich zücke ich schon meine Trumpfkarte in Form einer Bestätigungsmail des Sicherheitsdienstes, dass Benzinkocher im geruchslosen Zustand erlaubt sind. Meine kurze Erklärung „Ein Benzinkocher“ quittiert er lächelnd mit „Basst scho“ und ich bin durch. Ich nehme meine Tasche vom Band und gehe zum Gate.
Dort angekommen erfahre ich, dass mein Flieger 2 h Verspätung hat. Statt um 14 Uhr komme ich also gegen 16 Uhr in Stockholm an. Ca. 2,5 h bis zum Nachtzug sollte noch klappen –große Sprünge sind in Stockholm aber nicht mehr drin..
Bis Stockholm geht es dann in einem angenehm leeren Flugzeug ohne weitere Verzögerungen.
Am Sperrgepäckband muss ich kurz auf meine Pulka warten und mache diese dann transportfähig (Montage des Fahrwerks). Ich ziehe kurz noch schwedische Kronen und begebe mich dann zum Arlanda Express.
Unterwegs rufe ich Arne an, der schon am Vorabend mit dem Zug angekommen ist. Glücklicherweise hat er bereits ausreichend Reinbenzin besorgen können, da dieses wie ich später in Ritsem bemerken werde dort nur sehr knapp vorhanden ist (1 Flasche in der Auslage).
Wir treffen uns am Gleis. Während Arne auf die Pulkas aufpasst kaufe ich mir eben noch etwas Proviant für die Zugfahrt.
Der Nachtzug rollt kurz danach frühzeitig ein und wir haben ausreichend Zeit die Pulkas zu verstauen.
Mit uns im 6er Abteil sind ein älterer Herr aus Gällivare der sich mit uns in sehr gutem Deutsch unterhält sowie ein Belgier mit einer blauen Pulka, der solo in den Sarek gehen wird. Später gesellt sich noch ein junger Franzose hinzu, der aber die meiste Zeit woanders im Zug ist.
Der Schwede legt sich recht früh hin, weshalb wir anderen alle auch gegen 21 Uhr unsere Betten fertig machen.
09.03.18 Unterwegs nach Ritsem
Am nächsten Morgen kommt der Nachtzug mit ca. 40 min Verspätung in Gällivare an. Da dies genau unsere Umstiegszeit ist flitzen wir in Gällivare aus dem Zug hinaus Richtung Bushaltestelle.
Dort steht kein Bus, jedoch stehen noch 2 Männer mit Pulka und Winterausrüstung an der Bushaltestelle. In meiner Hektik frage ich die offensichtliche Frage ob dies die Haltestelle nach Ritsem ist und sehe dann auch schon, dass der Bus noch auf dem Busparkplatz gegenüber steht.
Plötzlich sagt Arne zu dem jüngeren der beiden Männer: „Du bist Buck Mod .93 oder?“
Bei Verladen der Pulkas machen wir einander bekannt (Ferdinand und Peter) und die Busfahrt Richtung Ritsem geht los.
Nach der Anekdote des Busfahrers warum diese immer in dem Himmel kommen döse ich döse relativ bald ein und werde erst wieder im, nach Insolvenz eben neu eröffneten, Stora Sjöfället richtig wach. Dort haben wir einen 1,5 h langen Aufenthalt und müssen in einen Kleinbus mit Anhänger wechseln. Während der ausgedehnten Kaffeepause macht der Busfahrer keinen Hehl daraus, was er von dem Wechsel des Busses auf der restlichen Strecke bis Ritsem hält.
Am späten Nachmittag erreichen wir Ritsem und checken dort ein. Den Abend verbringen wir mit Ferdinand und Peter im Speiseraum und plaudern über Gott und die Welt.
Am späteren Abend zeigen sich dann auch die ersten Polarlichter „der Saison“:
10.03.2018 Aufbruch nach Sitasjaure
Erster Tourentag – es geht los.
Nach dem Frühstück und Pulka packen verabschieden wir uns von Ferdinand und Peter und marschieren zunächst noch zu Fuß die Straße hoch Richtung Sitasjaure.
Nachdem wir ein gutes Stück an Höhe gewonnen haben kommen die Skier unter die Füße und es geht los. Die Bedingungen hoch nach Sitasjaure sind jedoch etwas unangenehm. Da in dieser Region dieses Jahr recht wenig Schnee gefallen ist fahren wir oft auf Eisplatten und an besonders exponierten Stellen der Straße ist auch der teilweise Asphalt sichtbar.
Unterwegs begegnen uns recht viele Schneescooter – es ist Saison zur Schneehuhnjagd und zum Eisangeln.
Es kommt kein richtiger „Flow“ zusammen und wir entscheiden nach 10 km an einer netten Stelle die Zelte aufzuschlagen.
Einer der besseren Abschnitte der Straße
Als ich in meinem Zelt ein Bodenloch aussägen möchte merke ich, dass der Schnee nur ca. 15 cm verfestig ist. Darunter ist fast nur loser Eiskriesel. Die Platte die ich ausgesägt habe dient später als Windschutz zum Kochen.
Die Nacht wird relativ kalt mit etwa -21 °C im Zelt, glücklicherweise ist es sehr windstill und ruhig.
Also perfektes Wetter für Polarlichter:
Einmal wache ich nachts mit einem Schaudern auf. Ich vermute der Wärmekragen war nicht vollständig geschlossen und es hat sich durch meine Bewegungen im Schlaf eine Kältebrücke gebildet. Als ich das behoben habe schlafe ich so gut wie durch.
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