[SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

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  • sompio

    Erfahren
    • 25.04.2013
    • 284
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

    Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
    Wo ist denn der Reisebericht? Hm?
    Guckst du hier.

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    • mawi
      Erfahren
      • 21.02.2018
      • 135
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

      Sehr schön, dass es hier endlich mal weiter geht!

      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
      11. Tag-Lawinen
      Die Lawinen, die an diesem Tag vor der Mündung des Rapa abgehen, sind für uns und für alle anderen, die hier unterwegs sind, das prägende Ereignis. Ich höre ein lautes Donnern und meine, den Boden unter den Füßen zittern zu spüren. Beim Blick nacht rechts sehe ich, dass gerade eine Lawine eine Schneise in die licht stehenden Bäume schlägt.
      Oh ja, hatte zuvor gar nicht gedacht, dass Lawinen im Sarek ein Problem sein können. Bisher hatte ich Lawinen immer mit den Alpen verknüpft. Aber klar, die Physik ist überall gleich. Am ersten Tag meiner Tour beobachtete ich auch eine Menge kleiner Lockerschneelawinen und dann später nach dem heftigen Schneefall und Sturm ebenso. Eine große Lawine habe ich nicht gesehen, aber einmal (müsste sogar genau an diesem Etappentag gewesen sein) hörte ich auch ein gewaltiges Donnern. Muss aber in einem anderen Tal abgegangen sein.

      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
      11. Tag-Lawinen
      Schon von Weitem erblicken meine müden Augen eine gigantische Expeditionspulka aus Carbon.
      Diesen Abend werden Pjotr und ich mit einer Nord- und Südpoleroberin verbringen.
      Ui, gibt es dazu noch die ein oder andere spannende Geschichte weiterzuerzählen?

      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
      Da hast du aber Glück, dass ich mit meinem zarten Alter Kojak überhaupt kenne.
      Wo ist denn der Reisebericht? Hm?

      Habe mich nun doch noch durchgerungen einen Bericht zu schreiben. Hatte ernsthaft überlegt ihn hier im ODS zu schreiben, da ich ja nicht so leicht unterwegs war. Allerdings hatte ich drüben schon den Vorbereitungsthread dazu und ich denke, dass das Ausrüstungskonzept dort etwas besser hin passt.
      Der Link dazu wurde ja schon gepostet.

      Freue mich schon auf das Grand Finale!

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      • walnut
        Fuchs
        • 01.04.2014
        • 1118
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        • Meine Reisen

        #43
        AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

        OT: @ Mawi, hab mal nen Blick auf deinen Bericht geworfen, und magst Du mir sagen was das fürn Bindungssystem an deinen Ski ist und mit was für Schuhen du unterwegs bist?

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        • mawi
          Erfahren
          • 21.02.2018
          • 135
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

          Zitat von walnut Beitrag anzeigen
          OT: @ Mawi, hab mal nen Blick auf deinen Bericht geworfen, und magst Du mir sagen was das fürn Bindungssystem an deinen Ski ist und mit was für Schuhen du unterwegs bist?
          OT: Steht auch alles in der Packliste Es sind die OAC XCD160 Ski mit OAC EA-Bindung. Die Stiefel sind Columbia Bugaboot™ Plus III Omni-Heat.

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          • Buck Mod.93

            Lebt im Forum
            • 21.01.2008
            • 9011
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

            12. Tag-"Ruhetag"

            Als wir am Abend in der Hütte ankommen, ist sie lediglich von der bereits erwähnten Expeditionsleiterin Hannah McKeand und zwei älteren Schweden belegt, die hier ebenfalls einen Pausentag einlegen. Da die Nord und Südpolexpeditionen für Hannah offenbar eher Geschäft, als Hobby sind und sie im Moment Urlaub macht, halte ich mich mit Fragen zurück und auch sie gibt sich während unseres gesamtes Aufenthalts in Aktse eher verschlossen.

            Die Geschichte, die auch erklärt, warum es jemanden mit nordpoltauglicher Ausrüstung ins winterliche Fjell verschlägt, sickert dann aber doch zu mir durch.
            Hannah war mit einem Chinesen in Norwegen verabredet, um von dort weiter zum Startpunkt ihrer "Expedition" zum Nordpol zu fliegen. Leider ist der Unglückliche aber mit seinem Helikopter und samt Ausrüstung abgestürzt und wurde lebensgefährlich verletzt ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Hannah hat dann kurzerhand entschlossen, eine kleine Tour auf dem Kungsleden zu starten.


            Das einzige, was sie mir gegenüber in einem Gespräch äußert, ist dass sie trotz ihrer langjährigen Erfahrung durchaus Respekt vor den Wetterumschwüngen in Lappland hat. Eine sehr professionelle Einstellung, wie ich finde.

            Natürlich gehört das Absitzen der Pausentage genau so zu einer Wintertour, wie die Tage, an denen man unterwegs ist, aber es ist schon ein wenig ermüdend, in dieser sengenden Hitze in der Hütte zu sein.
            Wir frühstücken ausgiebig und Blättern dann eine ganze Weile in den alten Büchern und Magazinen.





            Später suchen Pjotr und ich uns draußen Arbeit und vertreiben uns die Zeit damit, Birken für den Holzvorrat zu zersägen.



            Dem Ultraleichtrekker wird sich beim Anblick dieser schweren Tasche mit Lederbeschlägen wahrscheinlich der Magen umdrehen.



            Ab 14:00 Uhr wird die Hütte immer voller. Es gesellt sich eine geführte Gruppe von Schneeschuhgängern zu uns, später trifft eine ebenfalls geführte Schlittenhundetour, sowie einige Solotourengänger und Björn aus Kvikkjokk ein.
            Er hat mit seinem Handy den Abgang der großen Lawine gefilmt und zeigt dieses Video mit mahnendem Blick allen Bewohnern der heißen Fjellhöhle.











            Ich geselle mich noch eine Weile zu den Schlittenhunden und verbringe den Abend mit IanMcEwan und damit meine Ausrüstung für den nächsten Tag zu richten.





            Les Flics Sont Sympathique

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            • Buck Mod.93

              Lebt im Forum
              • 21.01.2008
              • 9011
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              • Meine Reisen

              #46
              AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

              Zitat von mawi Beitrag anzeigen
              Sehr schön, dass es hier endlich mal weiter geht!


              Oh ja, hatte zuvor gar nicht gedacht, dass Lawinen im Sarek ein Problem sein können. Bisher hatte ich Lawinen immer mit den Alpen verknüpft. Aber klar, die Physik ist überall gleich. Am ersten Tag meiner Tour beobachtete ich auch eine Menge kleiner Lockerschneelawinen und dann später nach dem heftigen Schneefall und Sturm ebenso. Eine große Lawine habe ich nicht gesehen, aber einmal (müsste sogar genau an diesem Etappentag gewesen sein) hörte ich auch ein gewaltiges Donnern. Muss aber in einem anderen Tal abgegangen sein.


              Ui, gibt es dazu noch die ein oder andere spannende Geschichte weiterzuerzählen?



              Habe mich nun doch noch durchgerungen einen Bericht zu schreiben. Hatte ernsthaft überlegt ihn hier im ODS zu schreiben, da ich ja nicht so leicht unterwegs war. Allerdings hatte ich drüben schon den Vorbereitungsthread dazu und ich denke, dass das Ausrüstungskonzept dort etwas besser hin passt.
              Der Link dazu wurde ja schon gepostet.

              Freue mich schon auf das Grand Finale!
              Das mit den Lawinen fand ich auch sehr beängstigend. Pjotr und ich hatten ja ursprünglich vor, durch das Kuopervagge zu laufen, haben uns dann wegen der unsicheren Schneesituation aber doch dagegen entschieden.
              Du kannst den Bericht ja auch einfach hier rüber kopieren. Es geht ja nicht um die Ausrüstung, sondern um deine Erlebnisse.
              Sehr schöner Bericht bisher! Und wirklich tolle Bilder.
              Les Flics Sont Sympathique

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              • Buck Mod.93

                Lebt im Forum
                • 21.01.2008
                • 9011
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                • Meine Reisen

                #47
                AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                13. Tag-Nach Sitojaure

                Der Blick aus dem Fenster verrät mir, dass das wechselhafte Wetter sich nun doch gebessert hat.



                Mit dem Packen lassen wir uns an diesem Morgen Zeit, weil durch die Hundeschlittentour ohnehin ein zu großer Trubel vor und in der Hütte herrscht. Lediglich die beiden älteren Schweden, die Meister der Langsamkeit sind, brechen erst nach uns auf.
                Obwohl Pjotr und ich uns nach den 12 Tagen im Fjell schon deutlich fitter fühlen, als zu Beginn der Tour, haben wir ein wenig Bange vor dem steilen Anstieg, den wir auf dem Kungsleden bewältigen müssen. Die Schweden wollen heute ebenfalls nach Sitojaure, allerdings mit nur etwa halb so viel Gepäck, wie wir.



                Ich verabschiede mich ausgiebig von den Schlittenhunden.







                Wir folgen ca. eine halbe Stunde lang den Ski und Scooterspuren bevor uns die Hundegespanne wieder überholen.



                Sobald der steile Part unserer Tagesetappe beginnt, schnallen wir die Skier ab und wuchten die noch immer ca. 50 kg schweren Pulken den Hang hinauf.



                Immer wieder müssen wir kurz stehenbleiben und unsere brennenden Beine etwas ausruhen.
                Abgesehen von den roten Wintermarkierungen bietet sich oben angekommen eine wunderschön karge Szenerie.
                Rechts der Skierffe und der Eingang zum Rapadalen.



                Vor uns der Laitaure.



                Links das Ufer des Tjaktjajaure.



                Wir genehmigen uns eine etwas längere Pause und setzen dann unseren Weg fort, der uns ab jetzt immer weiter hinab führen wird. Wir sind beide durchgeschwitzt und müssen uns wärmer einpacken, damit der strenge Wind, der hier bläst, uns nicht sofort auskühlt.











                Sobald das Ufer des Sitojaure in Sicht ist, bietet sich Pjotr und mir ein verstörender Anblick. Wir sehen eine Gruppe unbeholfener Skifahrer, die scheinbar etwas kornkreisartiges in den Schnee zu stapfen versucht und uns dann wohl eine volle Stunde lang unbewegt aus der Ferne anstarrt, während wir zum See hinab steigen. Ich muss unweigerlich an die fürchterliche Netflixproduktion "The Ritual" denken. Zum Glück hat das ja gar nicht in Lappland gespielt.







                Als wir näher kommen, entpuppt sich der Haufen als die typische englische Reisegruppe, die man zu dieser Jahreszeit oft an den besser erreichbaren Fjellhütten antrifft. Sie sind begeistert von unserer Ausrüstung, wie sie überhaupt von allem begeistert sind, was sie hier vorfinden. Der Reihe nach ziehen sie unsere Pulken ein paar Meter durch den Schnee um sie dann schnaubend an den nächsten weiterzugeben.
                Jedes mal schwanke ich dazwischen, sie für ihre Begeisterungsfähigkeit zu lieben, die den meisten grimmigen Deutschen, die hier oben unterwegs sind, völlig abhanden gekommen ist (Been there. Done that. Don't give a fuck) und sie dafür zu hassen, dass sie Hütten konstant auf über 30 Grad Celsius heizen.





                Am Abend zeigt sich ein leider erneut nur schwaches Nordlicht aber auch das trübt die Freude der Engländer nicht. Mit Handykameras werden die Nordlichter "eingefangen" und auch wenn das Display danach nur leicht grün flimmert, sind sie selig. Doch, ich mag sie.
                Les Flics Sont Sympathique

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                • Mika Hautamaeki
                  Alter Hase
                  • 30.05.2007
                  • 3979
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                  A. v. Humboldt.

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                  • Buck Mod.93

                    Lebt im Forum
                    • 21.01.2008
                    • 9011
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                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                    Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                    Danke, ganz lieb.
                    Les Flics Sont Sympathique

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                    • mawi
                      Erfahren
                      • 21.02.2018
                      • 135
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                      Ui ist ja noch voll spannend und unterhaltsam bis zum letzten Tag

                      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                      Du kannst den Bericht ja auch einfach hier rüber kopieren. Es geht ja nicht um die Ausrüstung, sondern um deine Erlebnisse.
                      Sehr schöner Bericht bisher! Und wirklich tolle Bilder.
                      Danke! Dein Bericht steht dem nichts nach. Eher vielleicht noch besser, da ihr ja viele Leute getroffen habt und somit viele spannende Geschichten zu erzählen habt. Ich habe zum Glück niemanden getroffen. Ich mag die Einsamkeit und die Weite. Es wäre mein Alptraum gewesen, wenn ich jemanden getroffen hätte. Hatte mich ja schon tierisch über die unzähligen Spuren geärgert. Dementsprechend gibt es bei mir nur sich immer wiederholende Winterlandschaftsbilder.

                      Den gleichen Bericht hier noch einmal einzustellen halte ich für nicht Sinnvoll. Zudem ist er ja hier verlinkt und gefühlt sind eh viele in beiden Foren unterwegs. Mache aber ganz gewiss auch mal einen Bericht hier.

                      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                      Sobald der steile Part unserer Tagesetappe beginnt, schnallen wir die Skier ab und wuchten die noch immer ca. 50 kg schweren Pulken den Hang hinauf.
                      Beide zusammen 50kg?

                      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                      Sorry, ich finde es immer noch seeeeeeeeeeeeehr geil! Steht dir wirklich richtig gut. Siehst wie ein waschechter Südpolforscher/-expeditionist aus!
                      Apropos Südpolexpeditionist, schade das ich die gute Frau McKeand nicht in Saltoluokta angetroffen hatte. Ich hätte sie nur zu gern mit Fragen zum Nordpol gelöchert.

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                      • Buck Mod.93

                        Lebt im Forum
                        • 21.01.2008
                        • 9011
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                        Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                        Ui ist ja noch voll spannend und unterhaltsam bis zum letzten Tag
                        Danke! Dein Bericht steht dem nichts nach. Eher vielleicht noch besser, da ihr ja viele Leute getroffen habt und somit viele spannende Geschichten zu erzählen habt. Ich habe zum Glück niemanden getroffen. Ich mag die Einsamkeit und die Weite. Es wäre mein Alptraum gewesen, wenn ich jemanden getroffen hätte. Hatte mich ja schon tierisch über die unzähligen Spuren geärgert. Dementsprechend gibt es bei mir nur sich immer wiederholende Winterlandschaftsbilder.
                        Pjotr ist halt ein großer Socializer.
                        Ich wäre wahrscheinlich auch mit deutlich weniger Menschen in Kontakt gekommen, weil ich die Innenwelt doch oft der Außenwelt vorziehe. Das ist zumindest nicht immer die richtige Einstellung.

                        Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                        Beide zusammen 50kg?
                        Schon jede für sich 50 kg. Wobei natürlich vor allem die Pulka schwer bleibt, die nicht das Essen beherbergt hat.

                        Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                        Sorry, ich finde es immer noch seeeeeeeeeeeeehr geil! Steht dir wirklich richtig gut. Siehst wie ein waschechter Südpolforscher/-expeditionist aus!
                        Apropos Südpolexpeditionist, schade das ich die gute Frau McKeand nicht in Saltoluokta angetroffen hatte. Ich hätte sie nur zu gern mit Fragen zum Nordpol gelöchert.
                        Der Kragen ist sogar selbst gemacht.

                        Ich finde es wirklich sehr interessant, die verschiedenen Herangehensweisen an diese Tour nun direkt miteinander vergleichen zu können.
                        Les Flics Sont Sympathique

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                        • mawi
                          Erfahren
                          • 21.02.2018
                          • 135
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                          Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                          Pjotr ist halt ein großer Socializer.
                          Oh ja, das hatte ich auch sehr schnell mitbekommen.

                          Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                          Der Kragen ist sogar selbst gemacht.
                          Ui, sehr schönes Projekt! Für mich persönlich kommt ja echtes Fell nicht in Frage und vom Gewicht mal ganz zu schweigen. Hat aber auf jeden Fall was und peppt jeden Fotobericht ordentlich auf!

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                          • Horst24
                            Erfahren
                            • 01.02.2012
                            • 211
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                            Eine sehr schöne Tour und einsausgesprochen unterhaltsamer Bericht.
                            Danke.
                            Horst

                            Kommentar


                            • Buck Mod.93

                              Lebt im Forum
                              • 21.01.2008
                              • 9011
                              • Privat

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                              #54
                              AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                              14. Tag-Ausstieg über Saltoluokta


                              Als wir uns am Vorabend unserer Abreise ins Bett begeben, hat es in der Hütte 34 Grad Celsius und auch das Geschehen am nächsten Morgen wird von unseren englischen Freunden dominiert.



                              Eine junge Frau, die scheinbar dafür abgestellt wurde, ein letztes mal zu überprüfen, ob die gesamten Habseligkeiten eingepackt wurden, betritt hastig die Küche, sieht sich um und lässt dabei ihre Kamera liegen.
                              Ich drücke sie ihr im Flur der Hütte in die Hand und dann machen auch Pjotr und ich uns ans Packen.



                              Wenn ich mich recht erinnere, betrug die Temperatur im Schatten der Hütte an diesem Morgen um die -25 Grad.
                              Mit den Gedanken bereits bei der langwierigen Abreise, die uns nun bevorstehen wird, brechen wir ca. 30 Minuten nach den anderen auf. Auf dem von Scootern und Skifahrern planierten Weg kommt man gut voran.







                              Am Windschutz, der etwa auf halber Strecke nach Saltoluokta liegt, haben wir die Reisegruppe wieder eingeholt. Der Wind bläst kräftig und weil die Windschutzhütte voll ist, machen wir es uns draußen gemütlich. Nach und nach stolpern mehr oder weniger gut ausgerüstete Engländer heraus. Manche in Leggings, andere mit angemessener Bekleidung.







                              Auf der zweiten Etappe dieses Tages machen wir kaum noch Pausen und kommen deshalb schon gegen 16:00 Uhr in Salto an.







                              Pjotr bucht zwei mal Abendessen und zwei mal Scooterfahrt zur anderen Seeseite, während ich mich im Souvenirshop umschaue.
                              Die Wartezeit bis zum Abendessen verbringen wir mit ausgiebiger Körperpflege und einem Plausch mit Mathias, der im Vorraum des Haupthauses ebenfalls auf die Essensglocke wartet.
                              Pjotr und ich überfressen uns an diesem Abend natürlich maßlos.



                              Der letzte Tag in Saltoluokta besteht dann in erster Linie aus Warten auf unsere Überfahrt und den Bus, der uns anschließend nach Gällivare bringen soll.
                              Les Flics Sont Sympathique

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                              • Buck Mod.93

                                Lebt im Forum
                                • 21.01.2008
                                • 9011
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #55
                                AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                Besteht denn noch Interesse daran, dass ich ein paar Worte zum Lyofood, das ich auf dieser Tour zum ersten mal ausprobiert habe, und zur Packliste sage?
                                Les Flics Sont Sympathique

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                                • LihofDirk
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                                  • 15.02.2011
                                  • 13729
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #56
                                  AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                  Ja

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                                  • MaxD

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                                    • 28.11.2014
                                    • 8905
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                    Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                    Besteht denn noch Interesse daran, dass ich ein paar Worte zum Lyofood, das ich auf dieser Tour zum ersten mal ausprobiert habe, und zur Packliste sage?
                                    Eine paar Worte (bzw. Bilder) zum Lyofood hast Du ja bereits zum Besten gegeben. Aber ein Kurzbericht wäre toll!
                                    ministry of silly hikes

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                                    • Buck Mod.93

                                      Lebt im Forum
                                      • 21.01.2008
                                      • 9011
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                      Ich hatte auf der diesjährigen Wintertour das komplette Sortiment an Hauptmahlzeiten im Gepäck. Aufgrund der Tourlänge einige Gerichte natürlich doppelt.

                                      Zum Sortiment:

                                      Was den meisten beim Betrachten der Produktpalette wohl als erstes ins Auge sticht ist der Preis. Sofern man Doppelpackungen kauft, was auch bei meinem wohl durchschnittlichen Grundumsatz absolut notwendig war, landet man bei manchen Gerichten jenseits der Schallmauer von 10,00 Euro. Ich rechtfertige das für mich immer damit, dass man auch zu Hause nicht von Wasser und Brot leben würde und die Kosten für Frühstück und Mittagessen auf Trekkingtouren ja in der Regel doch überschaubar sind.
                                      Was außerdem auffällt ist, dass die Gerichte sich deutlich in ihrer Kalorienanzahl und ihrem Trockengewicht unterscheiden.

                                      So erhält man:

                                      Pro verzehrfertige Portion (500 Gramm) Bigos: 316 kcal

                                      Pro verzehrfertige Portion (500 Gramm) Chicken Tikka Masala: 754 kcal

                                      Andere Hersteller behelfen sich in diesem Fall oft mit Palmfett, um die Gerichte in der Kalorienzahl aneinander anzugleichen.
                                      Den Verzicht darauf finde ich durchaus positiv und ich hatte auch kein Problem damit, dass die Gerichte in der Kalorienzahl so stark voneinander abweichen.
                                      So habe ich an weniger anstrengenden Tagen und Tagen an denen wir in einer Hütte übernachtet haben die weniger gehaltvollen Gerichte gegessen und vor den Zeltnächten die gehaltvolleren.
                                      "Funktioniert" haben die Gerichte alle. Alle Komponenten sind auch ohne zusätzliche Isolation in den Beuteln gar geworden, von den neckischen Lorbeerblättern und Pfefferkörnern mal abgesehen.

                                      Zu den Inhaltsstoffen:

                                      Lyo hat vegetarische, vegane, sowie lactosefreie Produkte im Programm. Auf Farbstoffe, Zuckerzusatz, Palmfett und Konservierungsstoffe wird vollständig verzichtet, dafür befindet sich jedoch in jeder Mahlzeit ein Beutel Silica Gel.

                                      Zum Geschmack:

                                      Man muss sich darüber im Klaren sein, dass der gewohnte Salz und Glutamat-Umami Kick bei diesen Gerichten vollständig ausbleibt. Es schmeckt tatsächlich wie selbst gekocht. Unterwegs habe ich die Gerichte als schwach gesalzen empfunden, was aber wohl der Tatsache geschuldet war, dass man auf Wintertouren durch die körperliche Anstrengung und das Trinken von Schmelzwasser einen erhöhten Salzbedarf hat. Zu Hause habe ich noch mal zwei Gerichte gekostet und empfand sie als perfekt abgeschmeckt. Geschmacklich fand ich Penne alla Bolognese, Beef Stroganoff und Chicken Tikka Masala am besten.

                                      Kauftip ?

                                      Wenn man zu Hause auf seine Ernährung achtet, ist es imo die logische Konsequenz, dies auch auf Trekkingtouren fortzusetzen.
                                      Will man Trekkingmahlzeiten, die ähnlich "clean" sind, bleibt wohl nur Selbstdörren und für jeden, dem das zu aufwendig oder zu heikel ist, sind diese Gerichte die richtige Alternative.
                                      Les Flics Sont Sympathique

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                                      • Buck Mod.93

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                                        • 21.01.2008
                                        • 9011
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #59
                                        AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                        Zum Thema Ausrüstung möchte ich Bezug auf die Ausführungen nehmen, die ich hier nach meiner ersten Wintertour niedergeschrieben habe. Es haben seitdem noch weitere Wintertouren in Lappland stattgefunden, zu denen ich aber keinen Bericht geschrieben habe.
                                        Ich werde natürlich vor allem über die Ausrüstungsgegenstände sprechen, die sich seit der letzten Tour verändert haben.

                                        Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen

                                        Füße:

                                        Ich habe bereits auf meiner ersten kleinen Wintertour im Schwarzwald feststellen müssen, dass ich unter Anstrengung sehr schwitze und daher Schuhe, die so wenig wie möglich Wasser aufnehmen können, für mich das beste sind.
                                        Dort trug ich HanWag´s aus Wildleder, und die Feuchtigkeit setze sich außen fest und gefror dort.
                                        Die Folge war, dass die Schuhe am nächsten Tag steif gefroren waren. In Lappland wurde dies auf zwei Arten verhindert.
                                        1. Ich habe immer meine VBL Socken (10 l Müllbeutel) getragen.
                                        2. Ich hatte von Peter BC Skischuhe von Lundhags aus Kunstleder bekommen.
                                        Auch wenn ich sonst kein Freund von Kunstleder bin, war ich positiv überrascht, da sie von außen kein Wasser aufnehmen können und somit am nächsten Tag nach ca. 20 Minuten aufgewärmt waren.
                                        Meine Sockenkombination sah wie folgt aus:
                                        Innen eine dünne Merinosocke von Ullmax, die meiner Meinung nach einen erheblichen Kunstfaseranteil hatte, dann die VBL Socke und dann einen 200er bzw. 800er Woolpowerstrumpf.
                                        Das war zumindest auf dieser Tour immer ausreichend.
                                        Ein Abrutschen der VBL Socke konnte ich verhindern, indem ich sie oben einmal umgeschlagen und zwischen die Socken geschoben habe.

                                        Daran hat sich seit der ersten Wintertour in Lappland nichts geändert. Im letzten Bericht hatte jemand angemerkt, ich hätte zu viele Socken dabei gehabt. Wenn ich an die Situation denke, ich der wir leicht in diesen Zufluss des Rapa eingesackt sind, muss ich sagen: Man kann auf Wintertouren gar nicht genug Socken dabei haben.

                                        Beine:

                                        Beim Planen der Tour habe ich es ein wenig bedauert, dass meine äußerste Schicht an den Beinen nicht, wie am Oberkörper, aus eng gewebter Baumwolle bestehen wird.
                                        Die Hose von Norröna, die mir gefallen hätte, war leider zu teuer und Pjotr versicherte mir, dass die Mammut Champ Pants (eine ungefütterte Softshellhose) absolut ausreichend sein wird.
                                        Zudem war die Hose mir ein gutes Stück zu groß (Größe 52 statt Größe 48).
                                        Wie sich unterwegs herausstellen sollte, war dies überhaupt kein Manko.
                                        Dadurch, dass der Stoff nicht auf dem Bein auflag und dabei gedehnt wurde (wie das bei der Champ Pant eigentlich gedacht ist) konnte der Wind nicht so sehr durchpfeifen.
                                        Der weite Sitz der Hose ermöglichte es mir auch, lange Unterwäsche in mehreren Schichten zu tragen.
                                        An den kalten und windigen Tagen trug ich einen dünnen Kunstfaserlongjohn von Ullmax und darüber einen Ullmax Woolterry Longjohn. Für die nächste Wintertour werde ich mir auf alle Fälle Hosenträger mit Clips besorgen.
                                        Der Gürtel wird leider schnell vom Pulkengurt nach unten gedrückt und das kann mitunter sehr störend sein.

                                        Hier hat sich lediglich die äußerste Schicht geändert. Es wurde eine Bergans Finse Epic Pants mit Bergans Hosenträgern angeschafft, die nun schon an den Beinen durchgescheuert ist. Ansonsten bin ich mit der Hose zufrieden gewesen. Guter Sitz, gute Winddichtigkeit.
                                        Zusätzlich zu den Ullmax Polos und Longjohns waren dies mal noch Brynje Netzunterwäsche aus Meraklon im Gepäck.
                                        Diese hat, wie ich finde, sehr effektiv einen Hitzestau bei körperlicher Anstrengung verhindert.


                                        Oberkörper:

                                        Die wärmste Kombination, die noch unter den Bergans Nordmarka Anorak gepasst hätte, hätte aus einem Ullmax Kunstfaserlongsleeve, zwei Ullmax Woolterry Longsleeves, einem selbstgenähten Wollpullover, einer Primaloftjacke (Montane Fireball Smock) und einer Mountain Equipment Lightline Daunenjacke bestanden. (300 Gramm Daune).
                                        Diese Kombination habe ich nie getragen, da es die Temperaturen einfach nicht hergaben.
                                        Da ich beim Gehen meist nur ein T-Shirt, ein Wollterry Longsleeve und eine dünne Powerstretchweste unter dem Anorak trug, war es mit der Daunenjacke in den Pausen meist zu kalt. Für die nächste Wintertour wird also auf alle Fälle eine dickere Daunenjacke eingepackt.
                                        Laut Pjotr musste mein Bergans Anorak nicht weit hinter seiner Norröna Svalbard Arktis Jacke zurückstehen.
                                        Das Material der Norröna Jacke ist jedoch ein wenig dicker und winddichter.
                                        Peter Bickel bevorzugt ja sogar Anoraks, da es bei diesen nicht so durch den Reissverschluss zieht.
                                        Die große Fronttasche des Anoraks empfand ich als äußerst praktisch.
                                        Für die kommende Wintertour werde ich sie in der Mitte teilen und dann auf der einen Seite die Ersatzkleidung für Unterwegs (Balaclava, Linerhandschuhe, Mütze, Skibrille) unterbringen und auf der anderen Seite Karte, Kompass, GPS und ein bisschen Futter.

                                        Hier hat sich ebenfalls die äußerste Schicht geändert. Die für Wintertouren im hohen Norden viel zu dünne Mountain Equipment Lightline Jacket wurde durch eine Rab Jannu Jacket mit 350 Gramm Daune ersetzt.

                                        Den selbstgenähten Pullover habe ich durch einen Troyer der Firma Leuchtfeuer getauscht, den ich auch im Alltag trage.


                                        Hände:

                                        Die Bilder von Erfrierungen an den Fingern nach Wintertouren haben mich sehr abgeschreckt und so habe ich schnell entschieden an den Handschuhen nicht zu sparen.
                                        Ich setzte jedoch nicht auf eine möglichst warme Worst Case Kombi (wie z.B einen Primaloft oder Daunen-Innenfäustling), sondern auf viele Schichten, die sich, wenn sie feucht geworden sind, austauschen lassen.
                                        Die wärmste Kombination, die hier unter den äußeren Fäustling gepasst hätte, hätte auch zwei Hestra Merinolinern, Woolpower 400 Mitten und Hestra Innenfäustlingen aus Wolle bestanden.
                                        Auch diese Kombination kam nicht zum Einsatz.
                                        Zum Fummeln an der Ausrüstung hatte ich außerdem noch ein Paar gefütterte Softshellhandschuhe (Röckl Koussi) und ein Paar nicht gefütterte Softshellhandschuhe (Mammut Astro Gloves) dabei.
                                        Tagsüber bin ich die meiste Zeit mit den Röckl Handschuhen gelaufen, wenn kalter Wind aufkam, kamen die Hestra Fjellvotten drüber.
                                        Leider schwitze ich bei Bewegung auch an den Händen recht stark und so hat es sich ergeben, dass ich immer ein paar warme Linerhandschuhe in der Brusttasche hatte, die dann in der Pause mit den feuchten Handschuhen den Platz tauschten. Die Organisation, die morgens beim Aufbruch stattfindet, entscheidet manchmal schon darüber, wie angenehm die Pausen werden.

                                        Auch hier hat sich nichts geändert. Die Roeckl Koussi sind allerdings nach dieser Tour hin und werden wohl für die nächste Wintertour durch Lederhandschuhe von Hestra ersetzt werden.

                                        Kopf:

                                        Pjotrs Empfehlung folgend war ich mit mehr als ausreichend Mützen und Schals eingedeckt.
                                        Was mich jedoch vor allem positiv überrascht hat, war der Fellkragen meines Anoraks. (LINK)
                                        Dieser war anders als die Kragen, die man für den Anorak kaufen kann so breit, dass er ein gutes Stück über die Ohren reichte.
                                        Ich habe das in erster Linie so gemacht, weil ich nicht so viel Verschnitt haben wollte. Dieser Kragen hat mir dann unterwegs große Freude bereitet.
                                        Meist trug ich nur eine dünne Linermütze (Powerstretch). Wenn dann kalter Wind aufkam musste ich nicht noch zusätzlich eine Mütze drüber ziehen (Ich hatte noch eine Fellmütze mit Ohrenklappen dabei, die aber fast nie zum Einsatz kam), sondern konnte mir einfach das Fell über die Ohren ziehen.
                                        Im weiteren Verlauf der Tour wurde die Mütze dann von einer Woolpower Sturmhaube verdrängt, die ich kaum noch ausziehen wollte.
                                        Meine Kombination für wirklich kaltes Wetter mit viel Wind bestand aus der besagten Fellmütze mit Ohrenklappen, einer Oakley Windstopper Balaclava und einer Anon Skibrille. Das wurde zusammen ein mal benutzt und zwar am Suorva Damm. Leider ging das ziemlich in die Hose, da die Balaclava am Mund zu wenig Luft durchliess und somit die warme Atemluft in die Skibrille strömte. (Wegen der Anstrengung war es nicht möglich durch die Nase zu atmen).
                                        Für diese Umstände muss ich mir auf jeden Fall etwas einfallen lassen.
                                        Diesmal wurde es zum absoluten Blindflug.
                                        Zu der Wayfarer, die ich dabei hatte sage ich mal lieber nichts. Totale Schnapsidee.

                                        Die Wayfarer habe ich dies mal durch eine eine anständige Gletscherbrille (Julbo Vermont Classic) ersetzt, für das Problem mit der beschlagenden Skibrille habe ich allerdings noch keine richtige Lösung gefunden. Einfach weniger Atmen.

                                        Unterwäsche:

                                        Bei allem, was ich hier geschildert habe, war immer eine Garnitur Unterwäsche, bestehend aus einem ärmellosen Kunstfaser Unterhemd, einem Merino T-Shirt, und einer Baumwollunterhose am Körper.

                                        Kleidung für´s Camp:

                                        Für die Abende in der Hütte bzw. im Zelt hatte ich ein Paar Salomon Trailrunningschuhe (Diese habe ich eigentlich nur auf der Hin und Rückfahrt getragen) und ein Paar Carinthia G-Loft Booties dabei.
                                        Bevor ich mir die G-Loft Booties gekauft habe, hatte ich Syn Booties von Exped, die meiner Meinung nach mit denen von Carinthia nicht mithalten können.
                                        Die Carinthia Booties haben einen viel stabileren Außenstoff und reichen weiter über den Knöchel.
                                        Pjotr hat mir zum Glück vor der Tour noch ein Stück 9mm Evazote Isomatte gegeben, aus dem ich mir Einlegesohlen ausschneiden konnte. Ohne die wäre es wohl von unten empfindlich kalt geworden.
                                        Was ich auch ein wenig vermisst habe, war eine warme Hose für die Abende.
                                        Es ist meiner Meinung nach angenehmer, wenn man im Zelt nicht direkt in den Schlafsack steigen muss, sondern noch ein bisschen sitzen kann.
                                        Beim Fotografieren vor dem Zelt ist eine Daunenhose natürlich auch was feines. So was in der Richtung, wie es Sarekmaniac genäht hat, würde mir gefallen.

                                        Die G-Loft Booties sind immer noch im Gebrauch und ich schätze den Vorteil der weniger feuchtigkeitsempfindlichen Kunstfaser. Eine Daunenhose war auch dies mal nicht dabei.

                                        Regenbekleidung:

                                        Die war pflichtgemäß im Gepäck, wurde aber nicht mal ausgepackt. Notfalls hätte die Regenjacke auch den Anorak ersetzen können.

                                        Elektronik:

                                        Ein Handy habe ich auf diese Tour nicht mitgenommen.
                                        Der Hersteller meines Modells gibt keine Garantie, dass das Telefon bei Temperaturen unter -20 Grad noch funktioniert. Ansonsten war meine alte Silva L3 Stirnlampe dabei.
                                        Für die nächste Tour werde ich mir wohl eine hellere Stirnlampe zulegen aber dies eine mal musste ich die treue Seele noch mitnehmen. Da ich wenigstens die Möglichkeit haben wollte, wirklich helles Licht zu erzeugen, habe ich zusätzlich noch meine Fenix PD32 eingepackt. Die hellere Stirnlampe soll dann auf der nächsten Tour diese beiden Lampen ersetzen. Ein GPS Gerät hatten wir auch mit (Garmin GPS Map 60 cSx).
                                        Da Pjotr den Weg auch ohne Karte fand, kam es nicht oft zum Einsatz.
                                        Gerade an den letzten Tagen, wo es dann darauf ankam die Etappen so einzuteilen, dass wir den Bus rechtzeitig erwischen, half das GPS aber die Etappen exakter einschätzen zu können.
                                        Verstaut habe ich alles elektronische, was stoßempfindlich ist, in einer Otter Box. Ersatzbatterien, Akkus etc. sind da auch rein gewandert.

                                        Das GPS tut es noch immer und kam auf dieser Tour ebenfalls nur sporadisch zum Einsatz.
                                        Da ich in der Zwischenzeit ein klein wenig zum Lampenliebhaber geworden bin, war meine mittlerweile zweite Armytek Wizard Pro dabei. (Das neueste Modell USB XHP50)
                                        Mit 2300 Lumen eine irre helle Stirnlampe, die auch bei tiefen Temperaturen (mit Samsungs Akkus und Originalakkus gleichermaßen) perfekt funktioniert.


                                        Kamera:

                                        Meine DSLR habe ich vor einiger Zeit eingemottet und mich diesmal für etwas kompakteres entschieden. Das Stativ, das ich dabei hatte, war ein Cullmann Lagos Vario 200.
                                        Es ist aus Carbon und entstammt eher dem unteren Preissegment, was jedoch positiv auffiel, war die Ummantelung der Beine. An Carbon friert man ja ohnehin nicht so schnell fest.
                                        Fotografiert wurde mit einer Fujifilm X100. Die Kamera hat bei diesen Temperaturen sehr gut funktioniert.
                                        Die Akkulaufzeit könnte aber ein bisschen besser sein.

                                        Das Stativ wurde abgespeckt und das hat sich auch nicht wirklich auf die Qualität der Fotos auswirkt. (Slik Sprint Mini)

                                        Schlafen:

                                        Der Schlafsack schien mir bei der Planung der Tour das größte Problem zu sein.
                                        Ich musste abwägen, ob es sich lohnt, meinen Valandré Shocking Blue ein wenig mit Daune zu pimpen oder einen neuen Schlafsack anzuschaffen.
                                        Im Luxussegment hätte ich mich bei einem Neukauf allerdings nicht bedienen können.
                                        Wie bereits im Reisebericht erwähnt, wurden dem Shocking Blue
                                        300 Gramm Extradaune spendiert, sodass er am Ende auf eine Gesamtmenge von 1050 Gramm kam.
                                        Das Outdoorserviceteam musste entgegen meiner Annahme kaum defekte Daunen austauschen.
                                        Die Schlafunterlage bestand aus einer breiten 14mm Evazotematte und einer etwas schmäleren 9mm Evazotematte.
                                        Kalt war es mit dieser Kombi von unten nur ein mal in der Mikkastugan.
                                        Das führe ich aber darauf zurück, dass es unter der Hütte so durchgezogen hat.
                                        Sogar Pjotr hatte in dieser Nacht in seinem Marmot CWM teilweise kalte Füße.
                                        Die Idee mit dem Fell, das Pjotr zusätzlich zur Isomatte dabei hatte, gefällt mir sehr gut und ich werde mir für die nächste Wintertour definitiv auch eins zulegen.
                                        Da ich meinen Exped VBL vor einiger Zeit in dem Glauben, ich würde mir bis zur nächsten Wintertour einen besseren kaufen bzw. selbst kleben, verkauft hatte, stand ich erst mal ohne VBL da.
                                        Der Hotsac von WM war mir zu teuer und so hat Pjotr mir angeboten, mir seinen Exped VBL zu verkaufen.
                                        Ich habe den VBL in der Zeltnacht leider aus Bequemlichkeit nicht verwendet, was ich am nächsten Tag sehr bereut habe.
                                        Ich habe für mich entschieden, dass ich mir wohl einen Schlafsack mit Membranaußenstoff zulegen werde und auch konsequent einen VBL benutze, wenn ich weiß, dass ich mehrere Nächte hintereinander im Zelt schlafen werde.
                                        Zu dem Zelt, das wir dabei hatten, kann ich nicht viel sagen.
                                        Ich werde für die kommende Wintertour wohl mein Vaude Power Atreus fit machen (evtl. das Originalgestänge gegen eines von Easton austauschen und im schlimmsten Fall die Kunststoffclips gegen Stoffschlaufen ersetzen).
                                        Pjotr hatte mir zu dem Zeitpunkt, als ich noch ein eigenes Zelt mitnehmen wollte, vorgeschlagen, Schneehäringe aus Bambus zu sägen.
                                        Daran habe ich mich bisher nicht versucht, ich könnte mir aber vorstellen, dass sich dieses Material im Winter sehr gut schlägt.
                                        Einen kleinen Handfeger werde ich mir beim nächsten mal auch einpacken. Das scheint mir sowohl für das Befreien der Klamotten von Schnee, als auch für den Zeltboden praktisch zu sein.

                                        Dieses Problem wurde recht radikal gelöst. Pjotr und ich hatten auf unserer Tour Marmot CWM Schlafsäcke dabei. Die Sache mit dem VBL gestaltet sich nach wie vor schwierig. Die Banausen von Exped bieten einen VBL aus Silnylon an, der dadurch, dass er nicht dampfdicht ist, für ein sehr angenehmes Schlafklima sorgt.

                                        Küche:

                                        Zur Küche kann ich ebenfalls nicht viel sagen, da ich meist nur warten musste, bis Pjotr das Wasser zum kochen gebracht hatte.
                                        Der Optimus Hiker scheint mir ein reiner Winterkocher zu sein, der in seinem Einsatzgebiet aber perfekt funktioniert.
                                        Anfangs wollte ich noch meinen MSR Whisperlite als Ersatzkocher mitnehmen.
                                        Einfach Aufklappen und Loslegen scheint mir doch bedeutend angenehmer, als den Kocher erst noch zusammen bauen zu müssen.
                                        Da man mich durch die gemeinsame Nutzung des Kochers meiner Lieblingsbeschäftigung beraubt hatte, musste Ersatz her. Ich habe es mir zu Hause dann so überlegt, dass ich eine große Thermoskanne für Wasser, und zwei kleine Thermoskannen- eine für eine heiße Suppe und eine für Kaffee-mitnehme.
                                        So konsequent, wie ich mir das zu Hause überlegt hatte, konnte ich es dann aber doch nicht umsetzen.
                                        Manchmal hatte ich morgens einfach nicht die Disziplin Suppen und Kaffee raus zu kramen.
                                        Ob ich dieses System auf der nächsten Tour beibehalten werde, weiß ich nicht.
                                        Ein Schluck heiße Suppe kann die Stimmung aber schon erheblich verbessern.

                                        Dies mal war nur noch eine große Thermosflasche der Firma Thermos (Thermos King 1.2) dabei.

                                        Reparatur:

                                        Wie ich es auf Trekkingtouren immer pflege, hatte ich ein kleines Reparaturset dabei.
                                        Nähzeug, Panzertape, Dyneemacord, Minikarabiner etc.
                                        Da Pjotr mir die Skier und Stöcke ausgeliehen hatte, habe ich mich nicht darum gekümmert, in der Lage zu sein Bindungen und Stöcke zu reparieren.
                                        Pjotr hatte eine Ersatzbindung, einen Ersatzstock und ein Leatherman dabei.
                                        Ein Multitool habe ich mir mittlerweile auch zugelegt.
                                        Ich denke, für Reparaturen an Ösen des Zeltes und für die Instandsetzung von Skibindungen und Kochern ist es unerlässlich.

                                        Wie angekündigt, wurde ein Mutlitool angeschafft. Das Leatherman Surge kam vor allem zum Auskratzen vereister Skibindungen zum Einsatz.

                                        Besonders gut gefällt mir auch meine neue One Tool Option, das Pohl Force Prepper Two. Dieses Messer wird auf jeden Fall bei mir bleiben und mich zukünftig bei allen längeren Unternehmungen begleiten. Vielleicht kommt morgen sogar ein neuer Pohl Force Folder mit der Post bei mir an.


                                        Notfallausrüstung:

                                        Einen Spot oder ähnliches hatten wir nicht dabei.
                                        Pjotr hatte, für den Fall, dass wir mal ohne Zelt abwettern müssen einen Hilleberg Windsack mitgenommen und natürlich hatte jeder von uns eine Schneeschaufel.

                                        Hygiene:

                                        Da die Körperhygiene im Winter ja meist noch spärlicher ausfällt, als im Sommer oder Herbst, gibt es hier nicht viel zu sagen.
                                        Ich wollte mir für diese Tour eigentlich in Öl getränkte Tücher für Babies kaufen, hab das dann aber doch verschlafen.
                                        Pjotrs Rat folgend, habe ich mir in der Apotheke eine fast wasserfreie Handcreme herstellen lassen.
                                        Auf der Tour habe ich dann jedoch festgestellt, dass ich ganz und gar nicht zu trockener Haut neige.
                                        Meine Freundin erfreut sich nun an der schönen Handcreme.

                                        Erste Hilfe/Medikamente:

                                        Neben dem üblichen Kram, wie Schmerztabletten, Halsbonbons, Durchfallmittel, Pflaster, Gewebetape, Wunddesinfektion und einer Rettungsdecke hatte ich diesmal noch Augentropfen und einen Relenza-(Zanamivir)Inhalator dabei.
                                        Ich hatte unmittelbar vor der Tour leider mit jemandem Kontakt, der die schlimmste Influenza hatte, die mir je unter die Augen gekommen ist.
                                        Außer leichtem Schnupfen zeigten sich bei mir aber keine Symptome.

                                        Skier und Pulka:

                                        Ich war vor dieser Tour nur ein mal für eine Woche Ski fahren (Carving) und hatte noch keine Erfahrung mir BC Skiern.
                                        Im flachen Gelände und bei leichter Steigung, war es absolut unproblematisch, bei steileren Abfahrten war es (wie im Reisebericht beschrieben) nicht ganz ungefährlich, zumal die Paris nicht besonders spurtreu ist.
                                        Pjotr gefällt die Idee mit dem herausnehmbaren Pulkensack, den Ewald hat anfertigen lassen. Ich fand die Fjellpulken von Pjotr ehrlich gesagt ansprechender.

                                        Transport und Ordnung:

                                        Eigentlich wollte ich den Kram, den man tagsüber griffbereit haben sollte, in einem Rucksack (Tasmanian Tiger Mission Bag) auf dem Rücken transportieren.
                                        Das hat sich aber nach kurzer Zeit als ziemlich unbequem erwiesen.
                                        Ich denke, Pjotrs Methode eine Kanutoptasche am Pulkengestänge zu befestigen ist die bessere Lösung. Die Daunenjacke passt da zwar nicht rein aber die kann man ja auch oben auf die Pulka schnallen.

                                        Eigentlich wollte ich dies mal meinen Maxpedition Pygmy Falcon mitnehmen, musste aber dann feststellen, dass er vor allem für die Anreise zu klein dimensioniert ist. Also war wieder mein Mission Bag dabei. Den benutze ich seit mittlerweile 10 Jahren fast täglich und bin sehr zufrieden damit.


                                        Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 20.06.2018, 10:57.
                                        Les Flics Sont Sympathique

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                                        • Bulli53
                                          Fuchs
                                          • 24.04.2016
                                          • 2057
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #60
                                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                          Ein toller Bericht. Irgendwie kommt mir Dein Freund bekannt vor. War er vor langer Zeit hier aktiv?
                                          Seid Jahren schleppe ich ein Karesuando Ripan auf Touren mit. Es wird wenig genutzt. Wenn es „ins Holz“ geht ist eine Miniaturisierung und eine Opinelsäge dabei. Zu welchem Zweck benötigst Du diese riesige feststehende Messer? Das ist eine offene Frage, keine Provokation.

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