[SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

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  • rabe123
    Erfahren
    • 25.07.2015
    • 101
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

    sehr schön!

    Ihr hattet im Sarek den Bildern nach eine deutlich andere Schichtung im Schnee. Bei uns waren 10-15 cm Eisplatte und darunter 70 cm Eiskriesel.

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    • Buck Mod.93

      Lebt im Forum
      • 21.01.2008
      • 9011
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

      Zitat von rabe123 Beitrag anzeigen
      sehr schön!

      Ihr hattet im Sarek den Bildern nach eine deutlich andere Schichtung im Schnee. Bei uns waren 10-15 cm Eisplatte und darunter 70 cm Eiskriesel.
      Ja, es war nicht angenehm zu gehen. Im Rapadalen sind wir dafür teilweise bis zur Hüfte eingesackt.
      Wie kalt war es bei euch?
      Les Flics Sont Sympathique

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      • Ardunaut
        Gerne im Forum
        • 29.04.2013
        • 67
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: Sarek 2018 - A Film Noir Fjellstory

        Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
        Wie ist dein Urteil zur Mitnahme der Drohne? Hat es sich gelohnt? Und noch wichtiger: Wird es auch von euch einen Reisebericht geben?
        Die Mitnahme hat sich nicht wirklich gelohnt. Da das Modell ja recht neu auf dem Markt ist, gab es wieder ein paar Probleme mit Firmware Updates. Außerdem müssen die Akkus vorgewärmt werden. Erst in Kebnekaise habe ich wieder ein paar kurze Aufnahmen gemacht. Nach wenigen Minuten konnte ich, wegen klirrender Kälte und leichtem Wind, die Finger nicht mehr bewegen bzw. steuern. Die Landung war deshalb recht schwierig. Bei anderen Bedingungen und mehr Erfahrung vom Benutzer ist das aber sicherlich eine tolle Möglichkeit andere Blickwinkel einzufangen.

        Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
        Ja, es war nicht angenehm zu gehen. Im Rapadalen sind wir dafür teilweise bis zur Hüfte eingesackt.
        Wie kalt war es bei euch?


        Ab dem 21.03 gab es keinen Wärmeeinbruch im Fjell, das ist nur die Heizung im Zug

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        • mountainking
          Neu im Forum
          • 07.08.2017
          • 2
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

          Ein sehr gelungener Reisebericht und toll bebildert.

          Ich bin gespannt, was diese Film Noir-Tour noch so an Überraschungen für den treuen Leser bereit hält!


          Viele Grüße, ein Fan deiner Fjell Stories.

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          • Buck Mod.93

            Lebt im Forum
            • 21.01.2008
            • 9011
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

            8. Tag-Northern Light

            Man will es sich ja nicht eingestehen, wenn die Ausrüstung nicht genau so funktionuckelt ( ), wie man sich das vorgestellt hat aber in der Nacht war es kühl. Kühl von unten.


            (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

            Pjotr ist wieder so verflucht früh wach und ich bin überwältigt von der Kälte und überwältigt von dem Anblick, der sich uns beim Sonnenaufgang bietet.









            An diesem Morgen setze ich die Idee um, die mir offenbar im Schlaf gekommen war.
            Eine meiner "Houdek Kabanos mit Käse" wird an einem Schnürchen befestigt und in den heißen Kamillentee hinab gelassen. Nach ca. 10 min entimmt man dann eine heiße Wurst aus der Thermosflasche.







            An diesem Tag wollen wir ungefähr bis nach Skarja kommen. Als wir gegen 10:00 aufbrechen, ist es draußen noch immer klirrend kalt und so setzen wir uns schweigend in Bewegung.











            Der Tag verging, wie eben die Tage so vergehen; ich habe
            ihn herumgebracht, habe ihn sanft umgebracht, mit meiner primitiven
            und schüchternen Art von Lebenskunst.
            Mit den Pausen sind wir an diesem Tag sparsam. In der Sonne kann man ein paar Minuten stehen, ohne zu frieren, doch sobald sich der Schatten der Berge über einen schiebt, wird es unerträglich.







            Der Gedanke, mich in der Mikkastugan ein wenig aufzuwärmen, treibt mich voran und gegen 16:00 Uhr erblicken wir endlich die kleine Telefonhütte.



            Wie gewohnt ist der Wind bei Skarja stark und so sitzen wir bis zum Einbruch der Dunkelheit in der Hütte, kochen und trinken Rum.
            Als uns beide die Müdigkeit packt, beschließen wir, doch in der Hütte zu schlafen. Auf unserer letzten Wintertour haben wir hier beide ziemlich gefroren und so polstern wir dies mal die Matten ein wenig mit Kleidung auf.
            Als ich nachts noch ein mal zum Pinkeln raus gehe, erblicke ich es dann. Nordlicht.
            Ich kann meinen inneren Schweinehund überwinden, greife mir Stativ und Kamera und bin sicher noch eine halbe Stunde bei gefühlten -30 Grad und Wind zum Fotografieren draußen.









            Ich sichte in der Mikkastugan noch kurz meine Beute und dann schlafe ich zufrieden wieder ein.
            Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 22.05.2018, 00:18.
            Les Flics Sont Sympathique

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            • jiba
              Erfahren
              • 09.03.2018
              • 163
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

              Wow! Ich finde, der nächtliche Ausflug hat sich gelohnt! Danke für die schönen Bilder und den klasse Bericht!

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              • Buck Mod.93

                Lebt im Forum
                • 21.01.2008
                • 9011
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                Zitat von jiba Beitrag anzeigen
                Wow! Ich finde, der nächtliche Ausflug hat sich gelohnt! Danke für die schönen Bilder und den klasse Bericht!
                Danke!
                Les Flics Sont Sympathique

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                • rabe123
                  Erfahren
                  • 25.07.2015
                  • 101
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                  wann war da als es bei euch so abging?

                  Bei uns war es am 14.03 gegen 20-21 Uhr sehr intensiv:



                  habt ihr eigentlich andere Wanderer im Sarek getroffen? Auf den Bildern sieht es so aus als seid ihr Spuren gefolgt

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                  • mawi
                    Erfahren
                    • 21.02.2018
                    • 135
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                    Danke für den tollen und sehr unterhaltsamen Bericht! Freue mich schon auf die Fortsetzung! Also zackig weiter schreiben! In den letzten beiden Tage waren gewiss keine Prüfungen, also woran hakt es?

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                    • Buck Mod.93

                      Lebt im Forum
                      • 21.01.2008
                      • 9011
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                      Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                      Danke für den tollen und sehr unterhaltsamen Bericht! Freue mich schon auf die Fortsetzung! Also zackig weiter schreiben! In den letzten beiden Tage waren gewiss keine Prüfungen, also woran hakt es?
                      Ist in Arbeit.
                      Les Flics Sont Sympathique

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                      • Mankind
                        Neu im Forum
                        • 03.02.2014
                        • 1
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                        Und mehr Film Noir auf jedenfall....

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                        • fischerju
                          Anfänger im Forum
                          • 16.02.2018
                          • 11
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                          Heute morgen hab ich diesen wunderbaren Bericht entdeckt, die ersten Einträge gleich gelesen. Zwischendurch ruft dann doch wieder die Pflicht, dafür habe ich mir jetzt den ganzen Bericht nochmal durchgelesen.

                          Sehr beeindruckend so eine Tour, deine Bilder regen unglaublich an und den Bericht habe ich verschlungen. Ich warte also auch schon sehnsüchtig auf mehr ;)

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                          • Mika Hautamaeki
                            Alter Hase
                            • 30.05.2007
                            • 3979
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                            Geniale Bilder und ein toll geschriebener Bericht. Ich hoffe, dass Gunnar den Rest seiner Reise ohne weitere Verletzungen überstanden hat...
                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                            A. v. Humboldt.

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                            • Buck Mod.93

                              Lebt im Forum
                              • 21.01.2008
                              • 9011
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                              9. Tag-Wetterumschwung

                              Ich möchte nicht sagen, dass uns bange war aber der Gedanke, durch das Rapadalen zu laufen, löste bei Pjotr und mir keine wohligen Gefühle aus. Im Hochfjell hatten wir für die Jahreszeit sehr wenig Schnee gehabt und somit bestand zumindest die Hoffnung, dass auch das Rapadalen uns mit Tiefschnee verschonen würde. Falsch gedacht.



                              An diesem Morgen gibt es den bereits durch den strengen Wind am Abend angekündigten Wetterumschwung.
                              Der Himmel zeigt sich trüb und der Abstieg ist steiler, als Gedacht. Als wir die Smailaklamm passieren, muss ich wieder an dem Tourengänger denken, der hier während meiner letzten Wintertour gestorben war. Ob ich wohl auch an den Rand der Klamm getreten wäre, wenn ich sie nicht schon aus den Sommermonaten gekannt und gewusst hätte, wie gnadenlos laut und wild es dort unten zugeht?



                              Beim Abstieg müssen wir beide die Skier abschnallen und sacken deshalb immer wieder bis zur Hüfte in den Tiefschnee ein.
                              Unten angekommen begrüßen uns die Reste eines toten Rentiers. Vielleicht ist es abgestürzt, vielleicht war es krank. Mir gefällt der Gedanke besser, dass der Vielfraß, den wir wenige Tage zuvor verpasst haben, es gerissen hat.
                              Wir legen eine kurze Pause ein und schnallen unsere Skier wieder an.





                              Pjotr geht vor, bleibt unvermittelt stehen und ruft mir zu, dass ich ihm nicht folgen soll. Er war mit Skiern und Pulka ein Stück in einen Zulauf des Rapa eingesackt. Auch ich sacke weniger Schritte später ein und das Wasser gefriert binnen Sekunden an unserer Ausrüstung. Ich packe mein Messer aus und beginne, mit dem Klingenrücken den Eispanzer von Skiern und Pulka zu klopfen. Noch mehrere Male muss ich an diesem Tag mit der Ahle des Multitools in der Bindung herum stochern, um sie wieder gangbar zu machen.
                              Wegen des aufkommenden Windes, ziehen wir ein zusätzliches Paar Handschuhe an und bringen unsere Fellkragen in Position.











                              Wir kommen an einer kleinen Kote vorbei, die scheinbar in diesem Winter schon von jemandem benutzt wurde. Obwohl wir keine Spuren sehen, kann es nicht allzu lange her gewesen sein.







                              Wir legen hier erneut eine Kurze Pause ein und machen uns dann an die Suche eines geeigneten Zeltplatzes. Wegen des immer strenger werdenden Windes, sind wir wählerisch und quartieren uns am Ende einigermaßen geschützt in einem lichten Birkenwald ein.





                              Kaum, dass das Zelt steht, bin ich wieder erstaunt darüber, wie wohl ich mich nach diesem grauen Tag an diesem eigentlich grauen Ort fühle. An diesem Abend steht bei mir das Lyofood Tikka Masala auf dem Speiseplan, was ich mir wegen der hohen Kalorienzahl für eine der Zeltnächte aufgespart habe.
                              Wir verbringen den Abend mit Lesen und beschließen, hier abzuwettern, falls das Wetter sich am nächsten Tag nicht gebessert haben sollte.



                              Am Abend verlasse ich noch ein mal kurz das Zelt und bin erstaunt darüber, wie schnell unsere Pulken im Schnee verschwunden sind.


                              (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )
                              Les Flics Sont Sympathique

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                              • mawi
                                Erfahren
                                • 21.02.2018
                                • 135
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                9. Tag-Wetterumschwung


                                Ist ja voll krass, wie unterschiedlich das Wetter nur ein paar Kilometer weiter sein kann. Ich hatte nicht mit dem Sturm gerechnet (obwohl die Zeichen ja offensichtlich waren) und bekam so die volle Wucht am Hang des Niják ab. Ich hatte große Mühe auf den Beinen zu bleiben, einige Male warf es mich sogar um und konnte nur mit Mühe wieder aufstehen. Die Sicht war null und mir gelang es nicht den vereisten Hang zu verlassen. Zum Glück stieß ich auf eine große Verwehung, in die ich mich einbuddeln und komfortabel den Sturm aussitzen konnte.

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                                • Buck Mod.93

                                  Lebt im Forum
                                  • 21.01.2008
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                                  #36
                                  AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                  10. Tag-Ruhetag

                                  Als wir aufwachen, pfeift der Wind draußen kräftig. Ich verlasse das Zelt kurz und stelle fest, dass es zu einem Drittel eingeschneit ist.
                                  Ein Blick auf den Kalender des GPS verrät uns, dass wir noch drei Reservetage übrig haben und deshalb beschließen wir, an diesem einigermaßen windgeschützten Ort abzuwettern.
                                  Pjotr spannt morgens die Zeltleinen etwas nach und das Keron steht wieder bombenfest.
                                  Eigentlich bin ich kein großer Freund vom Abwettern im Zelt aber dieser Ruhetag ist mir nicht negativ in Erinnerung geblieben.
                                  Rocko Schamoni wird heute für ca. 10 Seiten von Jack Kerouac abgelöst, der mich dann aber doch nervt. Es folgt Ian McEwan. Nervt natürlich auch aber auf eine sehr erfüllende und altbekannte Art. Detailverliebt. Eigentlich ganz gut für lange Tage mit wenigen optischen Reizen.

                                  11. Tag-Unbekannte Gefilde



                                  Pjotr hat sowohl im Sarek, als auch im Padjelanta schon etliche Touren hinter sich, durch das Rapadalen sind wir im Winter jedoch beide noch nicht gelaufen. Wieder müssen wir in schlechtem Wetter aufbrechen.





                                  Auf einem der wasserreichsten Flüsse Schwedens unterwegs zu sein, ist kein sonderlich beruhigender Gedanke, zumal wir immer wieder an Stellen vorbei kommen, an denen so große Löcher ins Eis gebrochen sind, dass ein Kleinwagen darin verschwinden könnte. Darunter komischerweise kein Wasser. Vielleicht waren es ausgetrocknete Hohlräume, die dann irgendwann eingestürzt sind. An anderen Stellen dagegen hört man deutlich das Wasser rauschen.





                                  Wir hadern immer wieder damit, ob wir auf der "richtigen" Talseite unterwegs sind und müssen wegen der unsicheren Eissituation oft in dichte Birkenwälder ausweichen.





                                  Pjotr sackt ein mal in einer unscheinbaren Senke im Wald so tief ein, dass er Skier und Pulka abschnallen muss und sehr zu kämpfen hat, bis er wieder Boden unter den Füßen spürt.



                                  Mehr und mehr lassen wir das schlechte Wetter hinter uns und der Himmel beginnt aufzuklaren.









                                  Auch hier sehen wir immer wieder offene Stellen im Eis.





                                  Ein mal ziehe ich mitten auf dem Rapaätno einen Skier aus und verschwinde prompt bis zur Hüfte im Schnee.
                                  Jetzt, da die Sonne wieder scheint, genehmigen wir uns einige kleinere Pausen mit heißem Tee und Wurst.







                                  Wir stellen unser Zelt auf einer kleinen Insel im Fluss auf und stellen bereits am Abend fest, dass die Temperaturen wieder deutlich fallen. Wie wir am nächsten morgen feststellen sollten, wird es unsere kälteste (gemessene) Nacht auf dieser Tour sein.







                                  Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 22.05.2018, 00:19.
                                  Les Flics Sont Sympathique

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                                    • 21.01.2008
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                                    #37
                                    AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                    Zitat von mawi Beitrag anzeigen


                                    Ist ja voll krass, wie unterschiedlich das Wetter nur ein paar Kilometer weiter sein kann. Ich hatte nicht mit dem Sturm gerechnet (obwohl die Zeichen ja offensichtlich waren) und bekam so die volle Wucht am Hang des Niják ab. Ich hatte große Mühe auf den Beinen zu bleiben, einige Male warf es mich sogar um und konnte nur mit Mühe wieder aufstehen. Die Sicht war null und mir gelang es nicht den vereisten Hang zu verlassen. Zum Glück stieß ich auf eine große Verwehung, in die ich mich einbuddeln und komfortabel den Sturm aussitzen konnte.
                                    Seit ich weiß, dass Morgan Freeman die trägt...
                                    So schlimm war es in dem Birkenwald nicht mit dem Wind, zumal wir auch die meiste Zeit im Zelt waren und das Keron wirklich ein Bunker ist. Der gefrorene Schnee auf den "Snowflaps" hat dann sein übriges getan. Du musst unbedingt einen Bericht schreiben, schon alleine wegen dieser Höhlengeschichte.
                                    Gute Nacht!
                                    Les Flics Sont Sympathique

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                                    • mawi
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                                      #38
                                      AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                      Pjotr hat sowohl im Sarek, als auch im Padjelanta schon etliche Touren hinter sich, durch das Rapadalen sind wir im Winter jedoch beide noch nicht gelaufen.
                                      Ich wollte ja ursprünglich auch über das Rapadalen den Sarek verlassen, aber mir hatte eine Gruppe von Belgiern, die ich kurz vor dem Einmarsch antraf, davon abgeraten. Sie erzählten mir auch von dem dünnen Eis und den offenen Stellen. Irgendwie lies ich mich von denen verunsichern und drehte wieder um. Einerseits ärgere ich mich darüber, anderseits war der extra Tag Pause, den ich dadurch hatte, in Saltoluokta auch super.

                                      Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                                      Pjotr sackt ein mal in einer unscheinbaren Senke im Wald so tief ein, dass er Skier und Pulka abschnallen muss und sehr zu kämpfen hat, bis er wieder Boden unter den Füßen spürt.
                                      Aha, also ins Rapadalen hat es den ganzen Schnee hin verschlagen. Es schneite ja stellenweise so viel, aber der nirgends lag frischer Schnee. Überall war es total vereist, so dass ich mich immer wieder fragte, wo der Wind den ganzen Schnee hin bläst...

                                      Morgan Freeman hat aber nur die Kojak-Version der Frisur


                                      Schöne Bilder und toller Bericht!

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                                      • Buck Mod.93

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                                        • 21.01.2008
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                                        #39
                                        AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                        11. Tag-Lawinen

                                        "Good Night. Another Bad Morning." Wobei das eigentlich nicht ganz zutrifft. Obwohl wir uns noch mehrere Tagesmärsche von unserm Endpunkt befinden, stellt sich am Abend der Zeltnacht schon ein Gefühl von Heimkehr ein und so bin ich ein wenig nachlässig, was Isomatte (Sie wird normalerweise im Bereich der Hüfte noch durch ein dickes Evazote Sitzkissen ergänzt) und Schlafsack angeht (Er ist beim Einschlafen nicht vollständig geschlossen). Frierend wache ich auf und ein Blick auf das Thermometer verrät mir auch, warum.





                                        Die Morgen laufen immer routinierter ab und Pjotr und ich sind uns einig, dass wir erst jetzt wirklich bereit für eine längere Wintertour wären.





                                        Die Ausrüstung hat unter der Schinderei im Tiefschnee gelitten.



                                        Die Lawinen, die an diesem Tag vor der Mündung des Rapa abgehen, sind für uns und für alle anderen, die hier unterwegs sind, das prägende Ereignis. Ich höre ein lautes Donnern und meine, den Boden unter den Füßen zittern zu spüren. Beim Blick nacht rechts sehe ich, dass gerade eine Lawine eine Schneise in die licht stehenden Bäume schlägt.



                                        Wie wir am nächsten Tag von Björn aus Kvikkjokk erfahren, sind hier noch viel größere Lawinen abgegangen, die wir nur aus der Ferne gehört haben.
                                        Vor uns sind noch immer Nammasj und Tjahkelij zu sehen.







                                        Immer wieder müssen wir kleine Waldstücke durchqueren und dabei die Pulken zwischen den Birken hindurch manövrieren.





                                        Pjotr hat mir am Abend zuvor erzählt, dass wir an der Litnokstugan, einer Forschungshütte, vorbei kommen werden und so halte ich immer wieder am gegenüberliegenden Flussufer Ausschau danach.





                                        Als wir den Laitaure betreten und Aktse in immer greifbarere Nähe rückt, wird die Zeit zäh. Der Winterweg ist nicht markiert und so rätseln wir eine Weile darüber, ob wir weiter auf dem See laufen oder doch direkt in den Wald abbiegen sollen.





                                        Erst in der Dämmerung kommen wir in Aktse an und quälen uns die letzten steilen Meter zur Hütte hinauf.





                                        Schon von Weitem erblicken meine müden Augen eine gigantische Expeditionspulka aus Carbon.
                                        Diesen Abend werden Pjotr und ich mit einer Nord- und Südpoleroberin verbringen.
                                        Les Flics Sont Sympathique

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                                        • Buck Mod.93

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                                          #40
                                          AW: [SE] Sarek im Winter - A Film Noir Fjellstory

                                          Zitat von mawi Beitrag anzeigen
                                          Ich wollte ja ursprünglich auch über das Rapadalen den Sarek verlassen, aber mir hatte eine Gruppe von Belgiern, die ich kurz vor dem Einmarsch antraf, davon abgeraten. Sie erzählten mir auch von dem dünnen Eis und den offenen Stellen. Irgendwie lies ich mich von denen verunsichern und drehte wieder um. Einerseits ärgere ich mich darüber, anderseits war der extra Tag Pause, den ich dadurch hatte, in Saltoluokta auch super.


                                          Aha, also ins Rapadalen hat es den ganzen Schnee hin verschlagen. Es schneite ja stellenweise so viel, aber der nirgends lag frischer Schnee. Überall war es total vereist, so dass ich mich immer wieder fragte, wo der Wind den ganzen Schnee hin bläst...

                                          Morgan Freeman hat aber nur die Kojak-Version der Frisur


                                          Schöne Bilder und toller Bericht!
                                          Da hast du aber Glück, dass ich mit meinem zarten Alter Kojak überhaupt kenne.
                                          Wo ist denn der Reisebericht? Hm?
                                          Les Flics Sont Sympathique

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