[PT] Mit dem MTB auf der Via Algarviana

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  • HaegarHH

    Alter Hase
    • 19.10.2009
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    #21
    AW: [PT] Mit dem MTB auf der Via Algarviana

    Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
    Regentropfen? Blutige Lippe? *hüstel* Radlerlatein?
    Puuuuh …ne, war nix mit Latein. Irgendwann wunderte ich mich, was da so blutig schmeckt Hatte mir in dem Moment nicht auf die Lippe gebissen, DAS Gefühl kenne ich nur zu gut. War mit ca. 20km/h bergab, den Rest hat der Sturm gebremst, ob da im Wind noch was anderes entgegen geflogen kam, weiss ich nicht Ich weiss nur, dass ich zu dem Zeitpunkt mich schon länger fragte, ob ich vielleicht einen Unterstand etc. finde, weil das Auftreffen des Regens zu dem Zeitpunkt tlw. schmerzhaft war.


    Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
    Ich bin überrascht, dass es außer uns noch einen gibt, der in Zeiten von Whatsapp & Co. Ansichtskarten schreibt.
    Meine Mutter in ihrer Pflegeeinrichtung hat weder Handy noch Internet noch sonst irgendwas, mein Vater u. a. Instagram-Follower hat sich beschwert, warum er nicht so nette Karten wie meine Mutter bekommt und "mein Freund Ian" (aktuell 5 Jahre) darf mir nur ab und an über Muttis Handy eine WA-Sprachnachricht schicken und freut sich jedes mal mega, dass ER Post bekommt
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    • HaegarHH

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      #22
      AW: [PT] Mit dem MTB auf der Via Algarviana

      04.03. Vales (Aljezur) - Cabo de São Vicente - Sagres: Alles hat ein Ende
      53,8km - 4:06 - 564Hm


      Gleissendes Licht, es brennt in den Augen, es ist warm ... ich glaube es einfach nicht, so knallt die Morgensonne in mein Zimmer … schnell raus aus dem Bett, ein Blick über das Land von der Terrasse, die Sachen gepackt, recht ordentliches Frühstück (war auch nötig nach DEM Abendessen) mitgenommen und ab aufs Rad. Die Regensachen im Rucksack, kurze Hose und kurzes Shirt Wetter

      Nach mahnenden Worten
      Zitat von Cewhren Beitrag anzeigen
      Ein schmaler, ziemlich zugewachsener Pfad, loser Sand als Untergrund... fahr die schöne Vegetation da man lieber nicht kaputt
      habe ich mich bei der Strecke an der Rota Vicentina orientiert und komme im Laufe des Tages auf Abschnitte von zahlreichen weiteren ausgewiesenen Prädikats-Wegen, -wanderrouten, -radrouten, -irgendwas. Auf jeden Fall endet der bequeme Teil bereits nach ca. 500m es geht rechts ab auf "Tertiary Road", diesmal Naturstraße der unteren Klasse, MTB-Revier

      Linker Hand zeigt sich heute sogar der Fóia in seiner vollen Größe


      Vor einem größeren Anwesen laufen mehrere Hunde herum. Dieses Jahr habe ich bisher eher wenige Hunde erlebt, weniger Bellen gehört, einige Ausnahmen, aber das waren bisher eher "freundlich" bettelnde Hunde in den Städten und Dörfern. Diesmal laufen die Hunde zurück in Richtung Einfahrt, die vielleicht 10m neben der Straße liegt. Der große bellt sehr aggressiv, aber auch er läuft zurück. Na also, einfach ruhig weiterfahren und nicht beachten zah… ich bin nur ein paar Meter an der Einfahrt vorbei schon hetzt der große Hund hinter mir her, diesmal wirkt er eher so, als wenn er das Lunch für die Gruppe erlegen wollen würde Ich gebe Gas, beschleunige so viel ich kann, noch drückt das Frühstück im Bauch, die Misttöle schnappt nach der linken Wade, knapp verfehlt, nimmt den nächsten Anlauf, mittlerweile bin ich bei gut 37km/h angelangt, das Viech hält Schritt die Sterne vor den Augen ignorieren, meine Sportuhr vermeldet erfreut einen neuen Maximalpuls für den Bereich "Rad", 42km/h nach gut 500m bleibt er ein wenig zurück, aufgegeben hat er noch nicht, mein Adrenalinspiegel aber auch noch nicht ... irgendwann kann ich rausnehmen und versuchen wieder zu Luft zu kommen.

      In dem Wirr-Warr der Wege auf dem Navi folgt mein Track nun der …


      Prädikats-Rad-Weg


      man erkennt klar die Unterschiede zu der Rota Vicentina




      Es ist mittlerweile ein richtig warmer, sonniger Tag geworden …Urlaub in Portugal kann in dieser Jahreszeit so schön sein Überall sieht man das Meer, die Vegetation blüht auf. Mittlerweile vor einigen wilden Quad-Gruppen-Ausflügen auf die Straße ausgewichen, erreiche ich Carrapateira. Sogar am Sonntag Vormittag haben Cafes auf, Touristen sitzen draußen und geniessen das Wetter. Ein älteres Paar aus Neuseeland(?) wandert die Strecke mit Gepäcktransport und Daypack, die Holländer nebenan streiten, dass der Apfelkuchen gar kein "Appelgebak" sei und die Gruppe jüngerer Deutscher raucht was holländisches zum Kaffee


      Egal was er nun ist …er ist lecker und ich habe die gute Idee, mir mal einen frischen Orangesaft zu bestellen …noch besser, so macht in der Sonne sitzen Spass. Weniger Spass macht der Akku-Stand des schlicht batteriefressenden Garmin Oregon 700 und Batterien gibt es nun nicht am Sonntag Morgen in Carrapateira.

      Einer Eingebung folgend, fahre ich dann den Sandweg in die Hügel hoch und folge nicht meiner Route auf der Straße … Hammer



      Ich habe keine Zeit, muss heute noch weiter, für den Nachmittag ist schlechtes Wetter angekündigt, …10 Min. später bin ich am Strand


      Eigentlich möchte ich hier gar nicht wieder weg, na gut, 10m zurück wäre nicht schlecht, manche Wellen sind verdammt hoch. Irgendwann muss ich dann doch weiter und folgen div. Pfaden schräg Richtung Straße. Auf OpenMTBMap als MTB-Trails klassifiziert, fahrbar.

      DAS Ding komme ich nicht hoch, weder im Sattel, noch schieben, eigentlich gar nicht zu Fuss …also einfach weiter, der nächste Weg ist dann komplett mit gefälltem Strauchwerk zu und mit zahllosen Maschinenspuren zerfahren, auch hier nicht mal zu Fuss weiter, beim dritten habe ich dann Glück und schon bald gibt es tolle Blick zurück und auf Carrapateira

      im Hintergrund der wohl noch schönere, berühmtere Strand.

      Auf netten Wegen mit zahllosen Abzweigen geht es weiter, das Oregon piept, nächster Abzweig und weiter …dann piept es nicht mehr zum Glück stehe ich fast an der Straße, habe sie nur noch nicht gemerkt. Ohne Navi, ohne Karte, …ich wähle hier lieber mal die Straße. Es ist bewölkter, kühler und der Wind frischt auf, irgendwie merke ich gerade auch meine Beine deutlich stärker als die letzten Tage und sogar meine everve Radhose wirkt nicht so bequem wie sonst. Mit anderen Worten, Straße passt gerade sehr gut

      Irgendwann sehe ich dann nicht nur rechts das Meer, sondern auch voraus und dann den bekannten Wasserturm …


      im Lidl bekomme ich Batterien und am Platz nahe der Kirche


      ein sehr gutes Bifana mit 2 Galãos, meine Akkus sind voll, die Sonne kommt wieder raus, die G13 ignoriere ich wieder und folge weiter der Rota Vicentina.

      Das schwarze Monster …

      zieht zum Glück schräg hinter mir vorbei. Irgendwie muss ich bei dem Wetter, der Landschaft und der Strecke gerade an meinen allerersten Radurlaub (2008 Ferienhaus und Rad dabei) auf Fünen denken


      Gegen den zunehmend strammen Westwind anfahrend taucht bald die letzte Landmark des Kontinents auf


      Heute finde ich die rote Pracht noch wunderschön

      doch morgen werde ich lernen, dass das ganz böse Eindringlinge sind

      Ich habe noch den roten Sand in den Stollen

      und weil es gerade so schön passt, auf mein MUDGUARDZ PG450 von Rock Guardz mag ich gar nicht mehr verzichten

      Die lange Gerade, der Zielsprint wird angezogen die Helfer machen sich bereit …ach ne, bin ja nicht Erik Zabel, aber trotzdem stellt sich gerade das Gefühl von Zielsprint ein



      Da fällt mein Blick auf den letzten(?) km-Stein

      so kurz vor dem Ende der Welt steht sie also, DIE Antwort


      Und dann sitze ich mal wieder an einem der für mich beeindruckendsten Plätze, von denen man auf den Atlantik schauen kann. Die Farben wirken doch anders, als im Dezember, aber wunderschön und gerade fast menschenleer.


      Zu meiner Überraschung fällt die Russin mit den mind. 12cm Stilettos doch nicht die Klippen herunter, noch mehr überrascht wie viele Touristen hier mit dem Auto halten, zur Klippe laufen, Fotos, Videos, …machen, zurück ins Auto und weiter. Der durchschnittliche Aufenthalt dürfte eher bei 5 als bei 10 Min. liegen, ich kann es nicht verstehen, so einen Ort muss ich spüren und noch dazu, wo er gerade nahezu menschenleer ist.


      Der Anblick hätte mich warnen sollen, aber noch geniesse ich viel zu sehr, mache Fotos und freue mich … damit komme ich hier jedenfalls nicht mehr weiter …


      und mein Navi scheint auch irgendwie ein Kartenproblem zu haben, alles blau



      Als ich mich auf den Weg mache, fangen schon die ersten kalten Böen an aufs Land zu treffen und auch wenn mich dieser Rückenwind vor sich herschiebt, DEN Wettlauf verliere ich diesmal. Zum Glück ziehe ich früh genug die Regensachen an und mache den Rucksack wasserfest, das Gewitter erwischt mich 2-3km vor Sagres, in wenigen Minuten sind meine Schuhe vollgelaufen und das Wasser steht auf der Straße. Ich erreich Sagres und versuche unter einem Vordach das vom Regen komplett umprogrammierte Oregon - Touchscreen ist ja so modern - zu reanimieren. Die Unterkunft mit Meerblick liegt am anderen Ende des Ortes, stimmt, die dritte Bucht hatte ich ganz vergessen. Modernes Haus, sehr hohe große Zimmer und der Gastgeber betont, dass ich der erste bin, der im Bett schläft … ach ja, im Zuge der Renovierung und weil das Haus so hohe Zimmer hat und so alte Substanz und Energiewende und Okö …als die Klimaanlage gibt es nicht, die Zimmer werden auch so im Sommer nicht zu heiss. Mit anderen Worten es ist lausig kalt …

      Mein Lieblingsrestaurant, von dem ich seit 2015 schwärme, jedem empfehle und mich seit Wochen drauf freue, hat wegen Renovierung geschlossen, aber davon stand nix auf der Webseite, bei Facebook oder Instagram. Das Fischrestaurant, dass ich dann finde ich auch ganz nett.

      Morgen ist Ruhetag, da darf ich jetzt noch ein zweites Sagres in Sagres
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      • HaegarHH

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        #23
        AW: [PT] Mit dem MTB auf der Via Algarviana

        05.03. Ruhetag

        Wenn ich jetzt mit dem Zelt unterwegs wäre, dann hätte ich es mir so richtig gemütlich gemacht, je nach Lage / Situation eine Tüte voll guter Kalorien vom Bäcker besorgt, dann wieder ab ins Zelt (oder in den Schatten), schön bequem hinlegen, Kaffee kochen, lesen, Rührei im Titanpfännchen zaubern ... und einfach auch geniessen, dass ich mal nicht ALLES wieder abbauen und einpacken muss, dass ständig der Blick auf die Uhr geht, weil ich doch um 9:00 los wollte und es nun schon 12 nach 10 ist oder 10 nach 12 … das macht Ruhetage für mich zu echtem Urlaub

        So ist es halt einfach nur so ein Ruhetag ... ich nehme auf dem Rückweg vom 1. Strand den ersten und letzten Schauer des Tages mit und frühstücke in einem kleinen Cafe mit Blick auf die Bucht vor dem Hafen, noch nicht so teuer wie im "Zentrum" aber der Touristen-Aufschlag gegenüber z. B. selbst Vila do Bispo ist spürbar

        Die nette Fussmatte vor dem Fischrestaurant war mir gestern gar nicht aufgefallen …

        …ob das auffällt, wenn ich mir die außen an den Rucksack schnalle


        Mit weniger stillem Protest setze ich meinen Weg durch Faro fort

        btw. bis heute hat niemand auf PNs in den reich genutzten Social Media Kanälen geantwortet

        Kurze Zeit später sitze ich am Praia da Mareta vielleicht weil es der erste Strand damals auf meiner Wanderung war, vielleicht auch, weil er einfach wirklich schön ist und auch diesmal wieder Wetter und Windrichtung zusammen passen …


        ich sitze einfach da und geniesse das Meer, die Sonne, höre, wie sich die Wellen an der Landzunge links brechen …


        …eigentlich könnte ich ja einfach nur hier sitzen bleiben, aber an meinem Ruhetag habe ich noch ein volles Programm

        Als nächstes steht die Besichtigung der Festung an …


        irgendwie hätte ich da doch mehr Kanonen erwartet, dafür ist sie gefühlt sehr viel weit läufiger, als ich es gedacht hätte und dass Sir Francis Drake hier schon mal vorbeigeschaut hat wusste ich auch nicht usw. usw. …am meisten beeindruckt mich jedoch das "Sound Hole" offenbar ein Loch / Höhle / ... was von dem Boden durch geht bis zu irgendeiner Stelle tief unten an den Klippen.

        An der Westküste bieten sich wieder ein großartige Blicke auf die vom Wind aufgepeitschten Wellen



        Danach geht es zum Intermarche, wichtige Dinge für den bevorstehenden Bildaufbau kaufen, einen kleineren Mittagsimbiss und noch 1, 2 Kleinigkeiten, wo ich nicht nein sagen kann. Nach kurzer Rast zieht es mich wieder auf das Rad, im Rucksack div. warme Sachen und alles an Windschutz, was ich dabei habe.

        Das Cabo nähert sich …


        … schnell …



        der Leuchtturm von aggressiven Straßenhunden verteidigt muss zum Leuchten noch auf Solarkraft setzen …




        Auch wenn ich es die letzten Tage kaum zu hoffen wagte, das Wetter spielt (fast) mit


        und es ist wieder überraschend leer. Heiligabend 2015 saßen hier div. Gruppen und stiessen an, hatte was zu knabbern oder essen dabei und warteten auf den Sonnenuntergang. Heute sitze ich alleine hier, ab und an läuft ein Auto-tourist vorbei und ist schon wieder weg.

        Es gibt wenige MYOG-Sachen, mit denen ich wirklich selbst zufrieden bin, dann aber bin ich 120% zufrieden …meine 3/4-Regenhose ist so ein Fall

        und auch wenn ich es sonst aus vielen Gründen nicht mag, das blaue Camouflage finde ich immer noch toll.

        Dann ist es soweit

        KEIN FAKE
        … auch alleine hier sitzend, schmecken mir die Chips und der Käse zum Bier …2015 hatte ich irgendwie bedauert, dass alle um mich rum was dabei hatten, nur ich nix, ausser der Wasserflasche.


        Langsam geht die Sonne unter …


        … erst ein paar Tage später am Rechner dämmert es mir im wahrsten Sinne des Wortes, warum die Bilder von Weihnachten so anders aussehen, die Sonne geht an einer anderen Stelle unter (fast hinter dem Leuchtturm), viel früher und dabei zumindest an den beiden Tagen wo ich nun da war, auch mit einem ganz anderen Licht. Dafür gibt es diesmal viel mehr Schattierungen im Meer, trotzdem bleibt das 2015er Bild auf meinem Bildschirm.

        Der Sonnenuntergang ist um Fingerbreite nicht im Meer, …

        … aber ich lasse es mal gelten Nach über einer Woche mit Regen, Sturm, Wolkenbrüchen bin ich mehr als glücklich, dass ich hier jetzt den Moment geniessen konnte.

        Diesmal zieht auch kein Gewitter auf, trotzdem bläst mich der Rückenwind geradezu zurück nach Sagres. Auch heute Abend gibt es nicht das erhoffte 3-Gänge + X Menu im "xxxx", aber das neue Grillrestaurant um die Ecke ist auch nicht zu verachten. Danach geht es doch recht schnell ins Bett, so Ruhetage sind ja auch irgendwie anstrengend
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        • HaegarHH

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          #24
          AW: [PT] Mit dem MTB auf der Via Algarviana

          06.03. Sagres - Lagos -> Faro: rolling home
          36,9km - 2:40 - 412Hm

          Das Frühstück fällt mehr als spärlich aus, besteht nur aus 2 Bechern Tee dank Wasserkocher auf dem Zimmer und ein paar Kekse, die ich gestern Nacht nicht mehr geschafft habe. Das Packen verläuft routiniert, man merkt die Erfahrung von 8 mal packen deutlich, jeder Handgriff sitzt. Das Wetter ist noch sonnig und gut, soll aber im Laufe des Tages eher stark wechselhaft sein


          Da hat es sich bewährt, die Regensache in die Regenhülle des Rucksacks zu rollen und diese dann mit den Gurten für die (Knie-)Schoner außen zu befestigen. Auch wenn ich zuerst ein wenig skeptisch war, wirkt der Rucksack doch an vielen Stellen nicht so bombproof, wie meine üblichen BACH-Rucksäck, so bin ich doch mittlerweile sehr zufrieden damit. Auch die Aufteilung und die vielen Fächer passen für mich(!) und man merkt, dass das ein Rucksack ist, der gezielt für das MTB-Fahren entworfen wurde. Im Sommer mit deutlich weniger Gewicht nach der Alpentour hatte ich mal einen kleinen BlackLine von Evoc probiert, leider ist das Gurtmaterial des breiten und kräftigen Hüftgurts elastischer und ausserdem ist der ein Stück länger, mit anderen Worten mit dem zu Weihnachten bekommenen FR Tour gab es ein Problem ... allerdings stellte sich dann heraus, dass der Gurt tatsächlich auch mehr in der Taille sitzt und NICHT auf der Hüfte, außerdem nivellierte sich die Problemquelle während der Tour auch ein wenig … mit anderen Worten, passt, trägt sich gut, wenn ich auch kein Gramm mehr zunehmend sollte.

          Aus Sagres heraus geht es erstaunlich stressfrei auf der Landstraße Richtung Vila do Bispo auf der hier die EcoVia verläuft …


          Alternativen wären wohl Feldwege deutlich weiter im Landesinneren, auf denen ich vor 2 Tagen zum Cabo gefahren bin, oder der Klippenpfad an den Küsten und dann irgendwie hoch nach Vila do Bispo auf der Via Algarviana. Aber ich möchte gerne einen nicht zu späten Zug bekommen und noch wichtiger, ich habe noch nicht gefrühstückt …also ab auf die Straße.

          In Vila do Bispo werden dann Kalorien aufgefüllt …

          die "Chorizo" auf dem Toastada stellen sich in dem Fall aber als "Würstl" heraus das exzellente Bifana wäre wohl die bessere Wahl gewesen.

          Auch wenn man oberhalb des Ortes nicht glaubt, die Straße führt wirklich DA runter …irgendwann bin ich in Salema


          …wo die Natur selbst die Kunst ist …




          Getreu der Regel, alles was man runter kann, muss man wieder hoch und alles was man hoch muss, darf man wieder runter, kämpfe ich mich durch Salema hindurch schmale Gassen steil bergan, um bald vor dem nächsten Abgrund zu stehen



          Danach folgen launige Wege aller Güte, Naturstraßen, Schotter, Teer und echte Roubaix-Klassiker



          Je mehr man sich Lagos nähert, desto zersiedelter, bewohnter, …ist die Gegend, schön sind die häufig aus Fliesen bestehenden Straßenschilder der einzelnen Anwesen


          Der englischen Wanderer, der gerade von 10 Tagen "Heimaturlaub" (Schnee mit dem Regen getauscht ), überrascht mich doch ein wenig, weil er von Nizza mit wenigen Unterbrechungen, die gesamte Küste abgewandert ist und erklärt, er fände das in dem zersiedelten, verbauten, …teils überrannten Küstenstreifen viel netter, als in der langweiligen Natur

          In Luz gibt es noch einen letzten Galão mit Meerblick und eine letztes "Fahrrad am Meer"-Foto

          danach zweigt dann die Strecke Richtung Lagos ab und zuletzt geht es zwischen zahlreichen Golfplätzen hindurch auf Straßen deren Böschungen von zahllosen leeren Weinflaschen übersät ist, hinab nach Lagos.

          Das übliche Palmen an der Promenade - Foto


          Und stressfrei, aber pünktlich erreiche ich den Zug, leider ohne richtige Verpflegung, denn einen "Bäcker" habe ich trotz kleineren Runden durch den Ort nicht gefunden.



          Danach ins Hotel, stadtfein machen und ab ins Cafe Gardy zu Kaffee und Kuchen …die Küche ist wohl eher "umstritten", die Backwaren recht teuer, dafür aber ausgesprochen lecker


          Danach dann ins Hotel und das Rad zerlegen und verpacken, einen Teil der anderen Sachen umpacken und dann rechtzeitig zum Abendessen in die Churrasqueira O Recife


          für mich wieder das besten Hühnchen, was ich während meiner Reise bekommen habe und das schon zu einem fast lächerlichen Preis.
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          • PWD
            Fuchs
            • 27.07.2013
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            #25
            AW: [PT] Mit dem MTB auf der Via Algarviana


            Muito obrigado pelas lembranças! Saudades...

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              #26
              AW: [PT] Mit dem MTB auf der Via Algarviana

              Epilog: Alles hat ein Ende …

              Rein zufällig haben sich Laufsachen in meine Tasche verirrt, keine Ahnung, wer die da rein gepackt und nach so vielen Tagen ohne Laufen ist mir nach ein wenig Sport …also ab in die Schuhe und vor dem Frühstück raus in die Sonne und eine nette Runde gedreht. Merke doch, dass das Höhentrainig in der Algarve sich positiv ausgewirkt hat Danach schmeckt das Frühstück viel zu gut und den unglaublich schlechten Kaffee im Hotel versuche ich zu ignorieren.

              Anschliessend gibt es eine Runde durch die Stadt, es sind unglaublich viele Störche zu sehen, selbst unter ständig kreisenden Kränen an Großbaustellen sitzen sie in aller Ruhe im Nest


              Faro und auch einige andere Städte haben schon ihren eigenen Charme, vor allen Dingen in den Seitenstraßen. Die Mischung von tlw. verfallenen zumindest stark herunter gekommenen Häuser, direkt neben herausgeputzten oder voll gefliessten Fassaden ist schon interessant. Ein Galão in der Sonne zum Postkarten schreiben, genau die, die mir die dringend benötigte Regenpause im Souvenirladen auf dem Fóia verschafft haben , leider bin ich ungeplanter Weise von dem Frühstück viel zu satt, für begleitende Leckereien. Ein bisschen einkaufen, Wein als Souvenirs, der Medronho aus Monchique ist leider aus dem Sortiment geflogen

              Gegen Mittag bin ich mit einem Kumpel von der Schule verabredet, der derzeit mit seinem Segelboot in Portugal überwintert. Passend zum Treffen setzt Regen ein, der im Laufe des Nachmittags meine bisherigen Erfahrungen an Liter pro Stunde nochmals eimerweise nach oben schrauben sollte So verbringen wir die Zeit mit Besuch der Kirche, Kuchen bei Gardys und vielen netten Gesprächen, überdenken ein Treffen in Ushuaia und fragen uns, wem wohl der Wind auf dem Weg dahin mehr Schwierigkeiten machen würde.

              Irgendwann muss ich dann doch los, den Rest packen und gehe dann noch in ein sehr nettes, kleines Restaurant in der Nähe des Hotels etwas essen …

              Die Speisenkarten sind eher anekdotisch gemeint, man kann zu der gewünschte Theke gehen, dort sagen, was man will und zumindest beim Fleisch ist es egal, was man wählt, es kostet alles das Gleiche. Diesmal gibt es sogar wirklich die Fischsuppe vorweg und beim Bezahlen ist mal wieder und ganz zufällig der Kartenautomat gerade heute Abend defekt.


              Am nächsten Morgen rolle ich dann am Flughafen ganz entspannt zum CheckIn

              und diesmal geht es auch ohne Verspätung los. Ca. 6h Aufenthalt in Lissabon und die Preise für das Essen und die Galãos sind einfach unverschämt hoch, nicht nur für portugiesische Verhältnisse. Aus diesem Grund stelle ich mich in die unglaubliche lange Schlange vor den Ticketautomaten an der U-Bahn, kaufe mir zur Vereinfachung eine Tageskarte … steige in die U-Bahn und fahre einfach mal bis Endstation der Linie. SUPER Vorbereitung

              Kleines Kaffe am Ausgang der Station, leider völlig überfüllt, gegenüber Shopping-Mall und dann sehe ich auf dem Navi daneben einen kleinen Park, na mal schauen. Nach ein paar Schritten wird der Park … äh …größer und irgendwie pompöser


              Läuft könnte man sagen …und ich jetzt auch, Blick auf Google Maps, auf die Uhr, auf Maps …schaffe ich. Dann mal los. Den Park runter, ein paar Fotos, um die Säule rum und dann DEN Boulevard von Lissabon runter zum Tejo. Viele Banken und noble Geschäfte, viele Firmen, Mittagszeit und günstig sieht hier das meiste auch nicht aus, DA ein Kaffe mit einem Stehimbissbereich …super leckere Kroketten, ein Kaffe, noch was Süßes, …4,80€ das passt! Im Nachhinein stelle ich dann fest, dass es wohl eine der angesagtesten Pastelarias von ganz Lissabon gewesen sein soll. Dann mal weiter, die Geschäfte werden immer mehr die uniformen Nobelmarken aller Großstädte, dann mal kurz eine Seitenstraße nach links und keine 100m auf die Parallelstraße, ganz andere Welt, willkommen zurück in Portugal. Kleine Lädchen, teils heruntergekommen Häuser neben hippen Läden, Autowerkstatt neben Nobelschneider, hier gefällt es mir deutlich besser. Hier kostet dann die Dose Sumol auch wieder 80 Cent. Zurück auf den Boulevard, nettes Pflaster, immer mehr Touristen und immer "bedeutsamere" Häuser.

              Zufällig entdecke ich Pérola do Rossio, hmmmm, eine Packung Kaffe als Souvenir für mich ist eine gute Idee. Sehr schnell wird mit simplen Gesten geklärt, dass ich einen Espresso für einen Siebträger will, die Empfehlung des Hauses "Momentos de pura Satisfação" …das nachfolgende Gespräch, dass ich 4,80 für 250g wirklich nicht zu teuer finde und ja, es ist KEIN kg, nur 250g und es sind wirklich 4,80 Eur …zieht sich ein wenig. ICH finde 4,80 für 2506 pure Befriedigung seeeehr günstig und würde gerne noch mein Flugzeug erreichen

              Völlig unerwartet stehe ich dann auch noch vor der Fábrica da Nata so wandern auch noch einige Pasteis de Nata zum Kaffee in den Minirucksack, btw. sehr überrascht und erfreut stelle ich fest, dass dafür die landestypischen 1,00 Euro pro Stück aufgerufen werden, völlig ohne Touri- oder Vip-Zuschlag.

              Danach geht es schnell weiter, vorbei an übervollen Straßenbahnen und Gassen bis runter zum Tejo


              und von da aus mit einer allerletzten Galão-Pause zum Bahnhof Baixa-Chiado, mit wahnsinnigen Rolltreppe hinab in die Tiefe. Danach recht entspannte Zugfahrt zum Flughafen, Sicherheitskontrolle, Warten …Flugzeug nur 30 Min. zu spät.

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