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Nachdem berniehh über seinen Großen West Himalaya Trek geschrieben hat, wollte ich eigentlich keinen Reisebericht mehr verfassen Da meine Tour aber östlich an seinen Trek anschließt, passt er vielleicht doch noch ganz gut.
Ich bin 14 Tage von Sarchu über Karzok nach Rumtse gewandert. Es ging über 7 Pässe über 5.000 m, die aber alle schneefrei waren. Das liegt daran, dass dieses Region extrem trocken ist. Highlight war sicherlich meine Besteigung des 6.250 m hohen Mentok I. In den ersten 10 Tagen bis Karzok am Tsomoriri-See bin ich keinem Menschen begegnet. Danach habe ich drei Gruppen getroffen, da der „Rumtse - Tso Moriri Trek“ wohl eine Standardroute ist.
Ich hatte ca. 20 kg an Gepäck dabei. 10 kg Ausrüstung und 10 kg Essen.
Meine Route und die Übernachtungen
Los ging es am 18.09.2017. Ich bin von Frankfurt über Delhi nach Leh geflogen. Nach meiner Ankunft habe ich mich erst einmal im Hotel hingelegt. Am Nachmittag habe ich dann die Stadt ein wenig erkundet und bin hoch zum Palast und Kloster.
Blick vom Palast über Leh
Leh ist wirklich eine andere Welt. Überall kleine Läden, Staub und Menschen. Aber das macht ja gerade den Reiz aus. Da ich alles genießen wollte, bin ich ganz unbedarft mit den Speisen und Getränken umgegangen und habe alles in den Restaurants bestellt. Es war echt lecker und ich habe auch keine Probleme mit der Verdauung bekommen.
Am nächsten Tag habe ich mich dann um mein Permit und den Bus nach Sarchu gekümmert. Dort wollte ich meine Tour starten. Dann habe ich noch eine Raftingtour auf Indus und Zankar für den nächsten Tag gebucht.
Am nächsten Morgen wollte ich dann starten, aber leider war ich zu der späten Jahreszeit der einzige, der noch auf den Fluss wollte. Somit konnte keine Raftingtour nicht stattfinden. Als Ersatz bot man mir einen guten Preis für eine Tour zu drei Klöstern mit einem privaten Taxi. Ich bin somit nach Hemis, Thiksey und Shey gefahren.
Kloster Thiksey
Am Folgetag konnte ich noch einen Trachtenumzug in Leh genießen, da ein Kulturfestival in der Stadt war. Dann ging am Abend die abenteuerliche Busfahrt bis Sarchu los. Der Leh Manila Highway ist wirklich ein Abendteuer. Er führt über 5.000 m und ist größtenteils nicht asphaltiert und voller tiefer Schlaglöscher. Während der Fahrt musste sich dann auch noch ein kleiner Junge übergeben und der ganze Bus roch wunderbar . Um 2 Uhr nachts habe ich mich dann in einer Kurve vor Sarchu auf ca. 4.200 m aus dem Bus werfen lassen. Das kommt wohl nicht so häufig vor, da der Busfahrer und die Mitreisenden mich schon sehr verdutzt angesehen haben.
Nach ca. 100 m habe ich dann einfach mein Zelt aufgestellt. Es war stockdunkel und sehr kalt. Da war ich dann froh, dass ich mich endlich in den warmen Schlafsack legen konnte.
Erster Schlafplatz direkt an der Straße
Am nächsten Tag war dann endlich Trekkingstart. Auf 4.200 m lag der tiefste Punkt. Ein Abstieg war nicht mehr möglich, da ich mich schon im Tal befand. So hoffte ich keine ernsthaften Probleme mit der Höhe zu bekommen. Der Trek das Tal hinauf war sehr anstrengend, da kein wirklicher Weg vorhanden war, und einem die Höhe wirklich zugesetzt hat. Nur hier und da konnte man ein paar Spuren erkennen. 3 Tage ging es dann immer weiter das Tal hinauf. Ab Mittag hatte ich dann aufgrund der Höhe immer starke Kopfschmerzen bekommen. Somit habe ich früh mein Zelt aufgebaut und ein wenig entspannt. An Tag 4 hatte ich dann das einzige mal in den zwei Wochen Regen. Dieser hörte 24 h nicht auf, so dass ich an diesem Tag gar nicht das Zelt abgebaut habe.
Weg durch das lange Tal. Ich musste immer wieder durch den Fluss waten
An Tag fünf ging es dann für mich über den ersten Pass über 5.300 m.
erster Pass
Aufgrund der dünnen Luft war es für mich extrem anstrengend. Eine Woche zur Akklimatisation für diese Höhe ist halt nicht wirklich viel. Zumindest nicht für mich. Aber am Pass anzukommen ist wirklich ein großartiges Gefühl. Auf der anderen Seite angekommen, wollte ich eigentlich mein Zelt im Tal aufbauen. Hier sollten sehr viele Flüsse aus den Bergen zusammenkommen. Aber leider war kein Wasser zu finden und ich musste bis zum Sonnenuntergang noch 4 h ohne Wasser durch ein endloses Steinmeer laufen.
Steinmeer
Zwischendurch wurde mir schon etwas mulmig. Ich war heilfroh, dass es der erste Tag ohne Kopfschmerzen für mich war. Ansonsten hätte ich echt Probleme bekommen. Als es dunkel wurde, konnte ich dafür den schönsten Sternenhimmel meines Lebens genießen. Ohne Mond und in der Höhe von knapp 5.000 m ist es einfach traumhaft.
Da es mir am nächsten Morgen sehr gut ging, fasste in den Beschluss einen 6000er zu besteigen bzw. es zumindest mal zu versuchen. Also wanderte ich das Tal zum Mentok I hoch. Auf 4.800 m floss der Bach aber nur noch unterirdisch, so dass ich dort bereits mein Zelt aufbauen musste. Ich wäre gerne am nächsten Tag etwas höher gestartet. So hatte ich ca. 1.500 m für den Aufstieg zu überwinden. Ich startete am frühen Morgen nach Sonnenaufgang um 7 Uhr. Die ersten 500 Höhenmeter waren noch recht gut. Das Gelände war einfach zu gehen und ich bekam noch genug Sauerstoff in meine Lungen. Auch wenn kein Weg zu erkennen war. Ab 5.300 m wurden die Schritte aber schwerer. Ich merkte die Höhe sehr stark, so dass ich nach wenigen Schritten immer wieder Pause machen musste. So brauchte ich für die 500 Höhenmeter über 2 h. In den Alpen schaffe ich in dieser Zeit locker das doppelte, ohne mich anzustrengen. Aber auf 5.800 m ging es erst richtig los. Ich musste über eine ewige Geröllhalde. Immer wieder rutschte ich leicht nach unten. Es war so anstrengend, dass ich nach drei Schritten immer Pause machen musste. Aber der Puls und die Atmung wollte auch trotz Pause nicht weniger werden.
Schafkantiges und loses Steinmeer
Auf ca. 6.100 m kam ich dann in den Schnee. Da ich nur mit meinen Turnschuhen auf dem Trek unterwegs war, war ich froh, dass es flach genug war, dass ich über Schnee und Eis gehen konnte. Aber das ständige einsacken in den Schnee war in dieser Höhe einfach brutal. Immer wieder dachte ich, dass ich gleich da sein müsste, aber hinter jeder Kuppe konnte ich die nächste sehen.
Blick ins Tal aus dem ich gekommen bin
Nach 3 h für die letzten 500 Höhenmeter konnte ich dann endlich den Gipfel sehen. In dem Moment schoss das Adrenalin in mich und ich bin ohne Pause zum Gipfel gestürmt. Nachdem ich angekommen war, brach alles aus mir raus. Ich hockte neben dem Gipfel und heulte 2 Minuten lang. Das war mit Abstand das anstrengendste und schmerzhafteste, was ich je gemacht habe. Der Ausblick von hier oben über den strahlend dunkelblauen Tsomoriri-See und das Himalaja Massiv war einfach umwerfend.
Ich auf dem Gipfel
Ausblick vom Gipfel
Leider konnte ich nicht lange bleiben, da es extrem kalt und windig war. So habe ich mich wieder früh zum Abstieg aufgemacht. Entkräftet brauchte ich noch 3 h bis zu meinem Zelt. Über das Geröllmeer war es nicht einfach. Wenn ich hier umknicken würde, hätte ich ein großes Problem. Um 15 Uhr bin ich dann am Zelt angekommen und genoß einen entspannten Nachmittag am Zelt.
Zufrieden startete ich meinen Weg am nächsten Tag. Ich hatte das Ziel bis zum Tsomoriri-See zu kommen. Der Weg war angenehm, da es flach den Fluss entlang ging.
Entlang de Phirse Fu
Trotzdem konnte ich erst am späten Abend mein Zelt am See aufbauen. Als der See am nächsten Tag Eis am Ufer hatte, begrub ich meine Idee mal kurz ins Wasser zu springen. So wanderte ich entspannt am Ufer nach Karzok. Dort gönnte ich mir eine Cola, Chips und eine Nacht im Bett.
Zeltplatz am See
Wildpferde am See
Die nächsten 4 Tage wanderte ich über den Rumtse - Tso Moriri Trek zur Straße. Mittlerweile war mein Rucksack leicht geworden und ich hatte mich auch an die Höhe gewöhnt. Ich kam sehr schnell vorwärts und auch die vielen Pässe machten mir nichts mehr aus. Ich hatte einige Nächte auf über 5.000 m. Nachts wurde es jetzt im Oktober schon richtig kalt. Minus 5 Grad waren direkt nach Sonnenuntergang erreicht. Ich konnte keine Flasche Wasser mehr mit ins Zelt nehmen, da es direkt eingefrorenen ist. Auf den Bächen am Zelt musste ich morgens immer das Eis aufbrechen, damit ich an Wasser kam.
Der höchste Pass auf 5.400 m
Salzsee Kar
Wildes Yak
Nach 14 Tagen kam ich dann wieder an der Straße an. Von hier gab es keine Möglichkeit einen Bus zu nehmen. Also streckte ich einfach meine Hand raus und das erste Auto hielt direkt an. Ich fuhr mit zwei sehr netten Intern zurück nach Leh. Dort angekommen steuerte ich wieder das gleiche Guesthouse an und bekam ein schönes Zimmer. Mit zwei Bier, Cola und Chips eingedeckt, genoss ich eine kalte Dusche und entspannte danach im Zimmer. Den nächsten Tag machte ich nicht viel und setzte mich einfach in Restaurants und freute mich über etwas anderes als Tütennudeln.
Dann wollte ich aber doch nochmal etwas erleben und lieh mir ein Mountainbike. Mit diesem fuhr ich dann zum Kloster in Spituk und nach Stok. Auf 3.500 m mit dem Fahrrad zu fahren war wirklich anstrengend. Den letzten Tag in Leh ging ich dann wieder entspannt an.
Blick von Spituk auf das Industal
Am 07.10. flog ich dann am frühen Morgen mit dem Flugzeug nach Delhi. Da mein Flug nach Frankfurt erst am Abend ging, hatte ich noch einen Tag in der Stadt und konnte ein paar Sehenswürdigkeiten ansehen. Ich war am Roten Fort, in Freitagsmoschee und dem beindruckenden Akshardham-Tempel. Aber der Kultur und Temperaturunterschied war nach der Ruhe in den Bergen schon extrem, so dass ich froh war in der Nacht dann in den Flieger zu steigen.
Delhi von der Moschee
Somit konnte ich eine für mich extrem beeindruckende Tour gut beenden. Ich kann diese Region für Trekkingtouren wirklich empfehlen. Aufgrund des extrem trockenen Wetters, kann man wirklich weit hoch in die Berge.
Ich bin 14 Tage von Sarchu über Karzok nach Rumtse gewandert. Es ging über 7 Pässe über 5.000 m, die aber alle schneefrei waren. Das liegt daran, dass dieses Region extrem trocken ist. Highlight war sicherlich meine Besteigung des 6.250 m hohen Mentok I. In den ersten 10 Tagen bis Karzok am Tsomoriri-See bin ich keinem Menschen begegnet. Danach habe ich drei Gruppen getroffen, da der „Rumtse - Tso Moriri Trek“ wohl eine Standardroute ist.
Ich hatte ca. 20 kg an Gepäck dabei. 10 kg Ausrüstung und 10 kg Essen.
Meine Route und die Übernachtungen
Los ging es am 18.09.2017. Ich bin von Frankfurt über Delhi nach Leh geflogen. Nach meiner Ankunft habe ich mich erst einmal im Hotel hingelegt. Am Nachmittag habe ich dann die Stadt ein wenig erkundet und bin hoch zum Palast und Kloster.
Blick vom Palast über Leh
Leh ist wirklich eine andere Welt. Überall kleine Läden, Staub und Menschen. Aber das macht ja gerade den Reiz aus. Da ich alles genießen wollte, bin ich ganz unbedarft mit den Speisen und Getränken umgegangen und habe alles in den Restaurants bestellt. Es war echt lecker und ich habe auch keine Probleme mit der Verdauung bekommen.
Am nächsten Tag habe ich mich dann um mein Permit und den Bus nach Sarchu gekümmert. Dort wollte ich meine Tour starten. Dann habe ich noch eine Raftingtour auf Indus und Zankar für den nächsten Tag gebucht.
Am nächsten Morgen wollte ich dann starten, aber leider war ich zu der späten Jahreszeit der einzige, der noch auf den Fluss wollte. Somit konnte keine Raftingtour nicht stattfinden. Als Ersatz bot man mir einen guten Preis für eine Tour zu drei Klöstern mit einem privaten Taxi. Ich bin somit nach Hemis, Thiksey und Shey gefahren.
Kloster Thiksey
Am Folgetag konnte ich noch einen Trachtenumzug in Leh genießen, da ein Kulturfestival in der Stadt war. Dann ging am Abend die abenteuerliche Busfahrt bis Sarchu los. Der Leh Manila Highway ist wirklich ein Abendteuer. Er führt über 5.000 m und ist größtenteils nicht asphaltiert und voller tiefer Schlaglöscher. Während der Fahrt musste sich dann auch noch ein kleiner Junge übergeben und der ganze Bus roch wunderbar . Um 2 Uhr nachts habe ich mich dann in einer Kurve vor Sarchu auf ca. 4.200 m aus dem Bus werfen lassen. Das kommt wohl nicht so häufig vor, da der Busfahrer und die Mitreisenden mich schon sehr verdutzt angesehen haben.
Nach ca. 100 m habe ich dann einfach mein Zelt aufgestellt. Es war stockdunkel und sehr kalt. Da war ich dann froh, dass ich mich endlich in den warmen Schlafsack legen konnte.
Erster Schlafplatz direkt an der Straße
Am nächsten Tag war dann endlich Trekkingstart. Auf 4.200 m lag der tiefste Punkt. Ein Abstieg war nicht mehr möglich, da ich mich schon im Tal befand. So hoffte ich keine ernsthaften Probleme mit der Höhe zu bekommen. Der Trek das Tal hinauf war sehr anstrengend, da kein wirklicher Weg vorhanden war, und einem die Höhe wirklich zugesetzt hat. Nur hier und da konnte man ein paar Spuren erkennen. 3 Tage ging es dann immer weiter das Tal hinauf. Ab Mittag hatte ich dann aufgrund der Höhe immer starke Kopfschmerzen bekommen. Somit habe ich früh mein Zelt aufgebaut und ein wenig entspannt. An Tag 4 hatte ich dann das einzige mal in den zwei Wochen Regen. Dieser hörte 24 h nicht auf, so dass ich an diesem Tag gar nicht das Zelt abgebaut habe.
Weg durch das lange Tal. Ich musste immer wieder durch den Fluss waten
An Tag fünf ging es dann für mich über den ersten Pass über 5.300 m.
erster Pass
Aufgrund der dünnen Luft war es für mich extrem anstrengend. Eine Woche zur Akklimatisation für diese Höhe ist halt nicht wirklich viel. Zumindest nicht für mich. Aber am Pass anzukommen ist wirklich ein großartiges Gefühl. Auf der anderen Seite angekommen, wollte ich eigentlich mein Zelt im Tal aufbauen. Hier sollten sehr viele Flüsse aus den Bergen zusammenkommen. Aber leider war kein Wasser zu finden und ich musste bis zum Sonnenuntergang noch 4 h ohne Wasser durch ein endloses Steinmeer laufen.
Steinmeer
Zwischendurch wurde mir schon etwas mulmig. Ich war heilfroh, dass es der erste Tag ohne Kopfschmerzen für mich war. Ansonsten hätte ich echt Probleme bekommen. Als es dunkel wurde, konnte ich dafür den schönsten Sternenhimmel meines Lebens genießen. Ohne Mond und in der Höhe von knapp 5.000 m ist es einfach traumhaft.
Da es mir am nächsten Morgen sehr gut ging, fasste in den Beschluss einen 6000er zu besteigen bzw. es zumindest mal zu versuchen. Also wanderte ich das Tal zum Mentok I hoch. Auf 4.800 m floss der Bach aber nur noch unterirdisch, so dass ich dort bereits mein Zelt aufbauen musste. Ich wäre gerne am nächsten Tag etwas höher gestartet. So hatte ich ca. 1.500 m für den Aufstieg zu überwinden. Ich startete am frühen Morgen nach Sonnenaufgang um 7 Uhr. Die ersten 500 Höhenmeter waren noch recht gut. Das Gelände war einfach zu gehen und ich bekam noch genug Sauerstoff in meine Lungen. Auch wenn kein Weg zu erkennen war. Ab 5.300 m wurden die Schritte aber schwerer. Ich merkte die Höhe sehr stark, so dass ich nach wenigen Schritten immer wieder Pause machen musste. So brauchte ich für die 500 Höhenmeter über 2 h. In den Alpen schaffe ich in dieser Zeit locker das doppelte, ohne mich anzustrengen. Aber auf 5.800 m ging es erst richtig los. Ich musste über eine ewige Geröllhalde. Immer wieder rutschte ich leicht nach unten. Es war so anstrengend, dass ich nach drei Schritten immer Pause machen musste. Aber der Puls und die Atmung wollte auch trotz Pause nicht weniger werden.
Schafkantiges und loses Steinmeer
Auf ca. 6.100 m kam ich dann in den Schnee. Da ich nur mit meinen Turnschuhen auf dem Trek unterwegs war, war ich froh, dass es flach genug war, dass ich über Schnee und Eis gehen konnte. Aber das ständige einsacken in den Schnee war in dieser Höhe einfach brutal. Immer wieder dachte ich, dass ich gleich da sein müsste, aber hinter jeder Kuppe konnte ich die nächste sehen.
Blick ins Tal aus dem ich gekommen bin
Nach 3 h für die letzten 500 Höhenmeter konnte ich dann endlich den Gipfel sehen. In dem Moment schoss das Adrenalin in mich und ich bin ohne Pause zum Gipfel gestürmt. Nachdem ich angekommen war, brach alles aus mir raus. Ich hockte neben dem Gipfel und heulte 2 Minuten lang. Das war mit Abstand das anstrengendste und schmerzhafteste, was ich je gemacht habe. Der Ausblick von hier oben über den strahlend dunkelblauen Tsomoriri-See und das Himalaja Massiv war einfach umwerfend.
Ich auf dem Gipfel
Ausblick vom Gipfel
Leider konnte ich nicht lange bleiben, da es extrem kalt und windig war. So habe ich mich wieder früh zum Abstieg aufgemacht. Entkräftet brauchte ich noch 3 h bis zu meinem Zelt. Über das Geröllmeer war es nicht einfach. Wenn ich hier umknicken würde, hätte ich ein großes Problem. Um 15 Uhr bin ich dann am Zelt angekommen und genoß einen entspannten Nachmittag am Zelt.
Zufrieden startete ich meinen Weg am nächsten Tag. Ich hatte das Ziel bis zum Tsomoriri-See zu kommen. Der Weg war angenehm, da es flach den Fluss entlang ging.
Entlang de Phirse Fu
Trotzdem konnte ich erst am späten Abend mein Zelt am See aufbauen. Als der See am nächsten Tag Eis am Ufer hatte, begrub ich meine Idee mal kurz ins Wasser zu springen. So wanderte ich entspannt am Ufer nach Karzok. Dort gönnte ich mir eine Cola, Chips und eine Nacht im Bett.
Zeltplatz am See
Wildpferde am See
Die nächsten 4 Tage wanderte ich über den Rumtse - Tso Moriri Trek zur Straße. Mittlerweile war mein Rucksack leicht geworden und ich hatte mich auch an die Höhe gewöhnt. Ich kam sehr schnell vorwärts und auch die vielen Pässe machten mir nichts mehr aus. Ich hatte einige Nächte auf über 5.000 m. Nachts wurde es jetzt im Oktober schon richtig kalt. Minus 5 Grad waren direkt nach Sonnenuntergang erreicht. Ich konnte keine Flasche Wasser mehr mit ins Zelt nehmen, da es direkt eingefrorenen ist. Auf den Bächen am Zelt musste ich morgens immer das Eis aufbrechen, damit ich an Wasser kam.
Der höchste Pass auf 5.400 m
Salzsee Kar
Wildes Yak
Nach 14 Tagen kam ich dann wieder an der Straße an. Von hier gab es keine Möglichkeit einen Bus zu nehmen. Also streckte ich einfach meine Hand raus und das erste Auto hielt direkt an. Ich fuhr mit zwei sehr netten Intern zurück nach Leh. Dort angekommen steuerte ich wieder das gleiche Guesthouse an und bekam ein schönes Zimmer. Mit zwei Bier, Cola und Chips eingedeckt, genoss ich eine kalte Dusche und entspannte danach im Zimmer. Den nächsten Tag machte ich nicht viel und setzte mich einfach in Restaurants und freute mich über etwas anderes als Tütennudeln.
Dann wollte ich aber doch nochmal etwas erleben und lieh mir ein Mountainbike. Mit diesem fuhr ich dann zum Kloster in Spituk und nach Stok. Auf 3.500 m mit dem Fahrrad zu fahren war wirklich anstrengend. Den letzten Tag in Leh ging ich dann wieder entspannt an.
Blick von Spituk auf das Industal
Am 07.10. flog ich dann am frühen Morgen mit dem Flugzeug nach Delhi. Da mein Flug nach Frankfurt erst am Abend ging, hatte ich noch einen Tag in der Stadt und konnte ein paar Sehenswürdigkeiten ansehen. Ich war am Roten Fort, in Freitagsmoschee und dem beindruckenden Akshardham-Tempel. Aber der Kultur und Temperaturunterschied war nach der Ruhe in den Bergen schon extrem, so dass ich froh war in der Nacht dann in den Flieger zu steigen.
Delhi von der Moschee
Somit konnte ich eine für mich extrem beeindruckende Tour gut beenden. Ich kann diese Region für Trekkingtouren wirklich empfehlen. Aufgrund des extrem trockenen Wetters, kann man wirklich weit hoch in die Berge.
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