Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

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  • albra
    Gerne im Forum
    • 12.04.2010
    • 75
    • Privat

    • Meine Reisen

    Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

    Hallo,
    das darf man jetzt nicht falsch verstehen.

    Ich hab am Wochenende ein paar Jungs zugesehen die an einem Wasserfall beim Eisklettern waren.
    Tolle Sache!

    Aber wie ist das von der Schwierigkeit her, im Vergleich zum Klettern am Fels ?
    Wenn ich am Fels bin, dann finde ich Griffe/Tritte die ich halten muss.

    Und am Eis?
    Da hacke ich die Pickel/Steigeisen ins Eis und die halten ?

    Gruß
    Albra

  • MichaelH
    Dauerbesucher
    • 13.10.2014
    • 630
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

    Ja, die halten, aber dabei kommt es auch auf die Technik an, wie man sie ins Eis haut. Und man sollte dafür eine geeigente Stelle aussuchen. Habe bis jetzt nur einen Grundkurs Eisklettern gemacht, aber das Ganze ist zumindest nicht so einfach wie es aussieht.
    Habe mich damit anfangs deutlich schwerer getran, als mit Felsklettern. Zumal man seine Zwischensicherungen beim klettern noch ins Eis schrauben muss, das kann recht viel Kraft kosten, wenn man sich ungeschickt anstellt.

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    • Vegareve
      Freak

      Liebt das Forum
      • 19.08.2009
      • 14385
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

      Eine gute Felstechnik kann helfen, gut auf den Füssen zu stehen, aber das einschlagen muss man üben. Ebenso zu lernen, das Eis zu "lesen". Auch darf man nicht vergessen, dass die Route einem auf dem Kopf fallen kann . Verletzungspotential, gerade für Anfänger, ist grösser als beim klettern, und sei es "nur" ein Fingergelenk oder eine kaputte Augenbraue .

      Ich habe aber selber nur wenig Ahnung von. Die passende Saison ist viel kürzer, als bei anderen Aktivitäten, deswegen hat es bei mir immer noch nicht mit einem Kurs geklappt.
      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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      • beerlao
        Erfahren
        • 07.06.2010
        • 480
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

        Albra, beim Eis hängt die Schwierigkeit in erster Linie mit der Steilheit zusammen. Aber auch Eisbeschaffenheit, etc. spielen mit rein. Außerdem ist das Eis immer anders, hart und spröde oder weich z.B.
        Je nachdem gibt es große Unterschiede so das ein WI4 Eisfall je nach Bedingung stark in der Schwierigkeit abweichen kann.

        Und schliesslich ist die Möglichkeit der Absicherung noch sehr entscheidend, nicht in jedem Eis kannst du überall Schrauben eindrehen, in dünnem Röhreneis halten diese z.B. nicht, auf dünnen Eisglasuren geht auch nix.

        Der große Unterschied beim Eisklettern ist aber für mich das man wesentlich taktischer vorgehen muss. Ein Stand muss z.B. den Verlauf der nächsten Seillänge genau berücksichtigen wegen des Eisschlages.

        Auch mehrere Seilschaften in einem Fall führen schnell zu gefährlichen Situationen. Man muss permanent einen Schritt weiterdenken, dazu häufig auch Lawinengefahr, etc.
        Zuletzt geändert von beerlao; 28.02.2018, 16:22.

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        • Becks
          Freak

          Liebt das Forum
          • 11.10.2001
          • 19609
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

          Der wichtigste Unterschied ist: Beim (Sport)klettern kann man bis an die Grenzen gehen und auch mal im Vorstieg einen Abflug riskieren, beim Eisklettern blkeibt man tunlichst weit weit unter der Sturzgrenze (vor allem am scharfen Ende des Seils)

          Ansonsten:

          Eine WI3 kann in einer Steilstufe schon sehr sehr ätzend sein. 65° Gefälle sind gefühlt sehr steil, 70° fühlt sich fast wie senkrecht and, der Rest überhängend.

          WI4 und darüber fühlt sich wie WI3 an, nur mit noch weniger Halt.
          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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          • Nita
            Fuchs
            • 11.07.2008
            • 1722
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

            Das Spezielle am Eisklettern wurde ja schon erklärt.... auf die Eingangsfrage nach Vergleichbarkeit der Schwierigkeitsbewertungen aber eher nicht eingegangen.

            Ich habe dazu ebenfalls keine Studie, denke aber, dass man durchaus Parallelen ziehen kann.

            UIAA 6 in der Halle ist für einen halbwegs sportlichen, "mittelfähigen" Anfänger ohne viel Zeitaufwand erreichbar. Studenten der Sporthochschule, von denen die meisten früher nicht geklettert sind, dürfen bei uns für eine "1" sogar eine 7 (Männer) bzw. 7- (Frauen) vorsteigen.

            Vergleichbares Niveau im Eis würde ich bei normalen Verhältnissen (nicht zu spröde, aber auch nicht eingepickelt) etwa bei WI3 ansiedeln, inklusive einer Reserve fürs nicht-stürzen. Danach muss man zum einen fähig sein und zum anderen deutlich mehr trainieren, u.a. um das Eis einzuschätzen.

            Wie sehr Ihr das?
            Reiseberichte

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            • Climbtom
              Erfahren
              • 24.11.2010
              • 222
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

              Zitat von Nita Beitrag anzeigen
              Studenten der Sporthochschule, von denen die meisten früher nicht geklettert sind, dürfen bei uns für eine "1" sogar eine 7 (Männer) bzw. 7- (Frauen) vorsteigen.
              Waere durchaus hilfreich fuer das Zeugnis gewesen wenn man bei mir frueher auch die Kletterei benotet haette...

              Ich seh das schon sehr schwierig Eis und Fels zu vergleichen. Allerdings wuerde ich schon sagen dass man eine WI3 wirklich sehr schnell klettern kann (am ersten Tag?). Bei einem soliden Karlsruher 7er ist das wohl eher nicht so.
              Den grossen Unterschied sehe ich wie Becks in der Absicherung. Das Vorsteigen benoetigt einfach wirklich ein gewisses Polster zur Schwierigkeit und macht die Kletterei selbst noch anstrengender durch das Schrauben setzen. Anfangs verpulvert man auch noch viel zu viel Energie beim Schlagen und Schrauben. Das ist halt wie beim normalen Klettern auch. Man braucht etwas Routine um die Sache oekonomisch zu machen. Nur das die Bewegungen beim Eisklettern deutlich weniger variieren.

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              • Simon
                Fuchs
                • 21.10.2003
                • 2002
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

                Ich würde die Grade WI(M) zu UIAA eher so 1 zu 1 umrechnen. WI 1&2 kommen nur die Beine zum Einsatz, ab 3 die Hände (sprich Eisgeräte) WI 6 ist das "Menschenmögliche". Auch die Sicherung finde ich vergleichbar zum Fels, eine 4er Fels Tour ohne jegliches vorhandenes Material kann ganz schön anspruchsvoll sein, andererseits ist eine gut gesicherte M7 Länge schon möglich.
                Mein Blog: www.steilwaende.at

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                • beerlao
                  Erfahren
                  • 07.06.2010
                  • 480
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

                  Ich finde die Vorposter haben da schöne Beispiele und Argumente gebracht.

                  Aber ich würde ein Vergleich trotzdem ablehnen, dafür sind die Unterschiede zu vielfältig.
                  Was mir auffällt ist das ich beim Felsklettern durch das erlernen verschiedener Techniken und Skills, wie piazen, sauber treten, spreizen, eindrehen, und und und besser werde. Je mehr ich davon kann je geschmeidiger bewegt man sich den Fels rauf

                  Beim Eisklettern habe ich das Gefühl das die Routine viel reinspielt. Die 10 Tage Eisklettern letztes Jahr in Cogne haben mich z.B. richtig weitergebracht ohne das ich dabei neue Skills oder Bewegungsmuster gelernt habe, man vertraut mehr auf die Frontzacken, die Hackerei geht in Gewohnheit über, die Panikattacken beliben aus nur weil die letzte Sicherung schon einige Meter weiter unten ist

                  An Skills ist es überschaubarer, sauber mit den Frontzacken arbeiten, einschlagen, dazu noch einiges wie Hand- und Gerätewechel, Querungen, aber das wars doch schon weitgehend !
                  Der Rest ist viel Technik, den Kram richtig schleifen, Lawinenkunde, etc.

                  Was ich sagen möchte, während man im Fels viele verschiedene Felsarten, Routen und Schwierigkeiten meistern muss bis man überall halbwegs zurechtkommt ist es im Eis vielleicht merklich mehr Routine, Routine, Routine - schlagen, treten, schlagen treten bis man es vollkommen verinnerlicht hat.

                  Auch muss man bedenken das man im Eis oft jede Schwierigkeit meistern kann! Nur eine Frage der Zeit, zur Not schraubt man sich hoch. Im Fels ist oft nicht möglich, kommst du nicht über die 3m Schlüsselstelle kannste umdrehen.

                  Aus diesen vielfältigen Gründen würde ich einen Vergleich zwischen Fels und Eis einfach komplett ablehnen!
                  Vor allem wenn wir nicht nur über Klettergärten reden.


                  Ergänzungen:
                  @climbtom Das man eine WI3 am ersten Tag klettert gilt aber nur für den Nachstieg, im Vorstieg sieht das etwas anders aus
                  Zuletzt geändert von beerlao; 02.03.2018, 09:24.

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                  • Vegareve
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 19.08.2009
                    • 14385
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

                    Wenn ich das mit unseren Versuchen letztes Jahr in Juf vergleiche, klettert man als Anfänger auch im Nachstieg nicht so schnell ne WI3 (70-80 Grad).
                    "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                    • Climbtom
                      Erfahren
                      • 24.11.2010
                      • 222
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

                      Ich denke das Beerlao das ganz gut zusammengefasst hat.

                      Zitat von beerlao Beitrag anzeigen
                      Ergänzungen:
                      @climbtom Das man eine WI3 am ersten Tag klettert gilt aber nur für den Nachstieg, im Vorstieg sieht das etwas anders aus
                      Ja. Es wird bestimmt nicht jeder direkt ne WI3 vorsteigen. So wollte ich das auch nicht ausdruecken. Dachte das waere mit dem Hinweis bezueglich der Absicherung danach klar gewesen.

                      Tatsaechlich ist das Anfangsstadium bei mir noch gar nicht so lange her. Ich war in den Alpen mal am Sertig und Hochducan und hab erst jetzt in Norwegen richtig damit angefangen. Schon ein Traum wie schnell es da Anfangs vorangeht, vorallem wenn man koerperlich Reserven hat durch das viele normale Klettern. Im steilen Eis und somit bei anstrengender Absicherung kann ich somit Defizite in Erfahrung und Ruhe etwas wettmachen. Hau ich einfach bisschen laenger rum bis ich den Geraeten wirklich vertraue

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                      • heinz-fritz
                        Dauerbesucher
                        • 27.06.2007
                        • 912
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

                        Vieles ist gesagt worden, 1-2 Punkte fehlt (mir) noch, etwa die Wetterbedingungen. Bei der Kälte braucht's Handschuhe, die das Hantieren mit dem ganzen Geraffel erschweren. Und die kurze Saison bedeutet bei mir zumindest, dass ich viel eher auch bei schlechten Wetterbedingungen im Eis bin. Und das variable Eis macht aus einer WI4 auch mal eine WI5 oder verschiebt das ganze nach M.
                        Bloß kein UL Bier.

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                        • jeskodan
                          Fuchs
                          • 03.04.2007
                          • 1844
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

                          Ich finde eisklettern ist stark mit tradklettern vergleichbar.

                          Moral und Taktik werden wichtiger. Es erfordert Know How welches über Bewegungsknowhow hinausgeht (eisqualität/ wo sichern...) und auch einiges an auseinadersetzung mit der Hardware.

                          ich finde die vergleichbarkeit von den Schwierigkeitsgrade her nicht so einfach weil viele wenig Eis aber viel fels klettern. Und einfach dadurch, das dann am fels ne ganze Menge mehr Routine besteht ist man besser.

                          Am klarsten ist Eisklettern mit cleanem Klettern mit Bergstiefeln vergleichbar. Sommerliches klettern in Stiefeln würde ich so nen halben Grad leichter als Eisklettern einstufen, im Winter Mixed sogar eher nen halben schwerer. Sprich wer im Sommer im Shirt nen 5-6er clean mit Stiefeln klettern kann hat gut Chancen auf WI5 (wenn er halbwegs häufig auch wirklich eisklettert). Wenns um eingebohrtes Mixed geht ists natürlich was ganz anderes (gerade mit fruitboots).


                          Ich finde Eis vom technischen her übrigens auch ziemlich anspruchsvoll. Man schaue sich mal echten Könner im Video an und dann das eigene Rumgehack, da ist doch meist ein großer Unterschied

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                          • danobaja
                            Alter Hase
                            • 27.02.2016
                            • 3287
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Vergleich Schwierigkeit Eisklettern zum Fels

                            ich finde das lässt sich nicht wirklich gut vergleichen. was ich sagen kann, ist dass eis für mich deutlich einfacher ist, einfach deswegen weil ich mich dort viel wohler fühle.

                            das hat sicher was damit zu tun, dass ich viel mehr im eis als im fels unterwegs war. im eis hab ich mich schon wohl gefühlt als ich mit felsklettern begonnen hab (vorher waren halt kraxeleinlagen im steilen angesagt, aber null technik und kaum wirkliche schwierigkeiten). deshalb bin ich auch im fels nicht wirklich gut, auch heute noch nicht. und das wird auch nix mehr.

                            das eis kann ich spüren, ich weiss sofort ob ein hieb sitzt oder nicht. bei kleinen tritten im fels fehlt mir das gefühl für sowas. da hab ich immer die tendenz zum übermass, greife zu fest, traue dem tritt nicht, verkeile die faust im riss so dass ich sie kaum mehr rausbekomme obwohl das gar nicht nötig wär.

                            aber das ist natürlich persönliches empfinden und schwachstelle. bei manchen die ich kenne ist es genau andersrum. die wieseln die felsplatte hoch mit stiefeln und im flachen eis hauen die 5x bis sie der axt trauen, oder das eis weggepickelt ist.
                            danobaja
                            __________________
                            resist much, obey little!

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