Spazierwandern?!

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  • Buddyftw
    Anfänger im Forum
    • 06.01.2017
    • 33
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Spazierwandern?!

    Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
    Zugegeben, solche Kurztouren würde ICH zur Zeit eher nur in meiner direkten Wohnumgebung machen.
    Ich gehe viel mit meinen Eltern wandern und die werden leider nicht jünger, wollen aber trotzdem auch mal etwas anderes sehen. Als Rentner haben sie viel Zeit zum Wandern und kennen in ihrer direkten Umgebung jeden Baum. Wir fahren also auch für kürzere Runden mal etwas weiter weg.

    Von Zertifikaten und Traumpfanden kann man halten was man will, aber mich haben solche Wege bisher nie enttäuscht. Teilweise verstecken sich hinter diesen Marketingnamen einfache Dorfrunden, aber von denen gibt es auch viele richtig schlechte.

    Den Begriff Spazierwandern finde ich persönlich jetzt auch nicht soooo lächerlich. Ich habe heute z.B. eine Runde gemacht, die vom Tempo und der Länge her eher ein Spaziergang war, mit Alltagsschuhen aber nicht zu machen wäre. Die Runde als Wanderung zu bezeichnen wäre etwas hoch gegriffen, ein Spaziergang, den man evtl. mit Kinderwagen machen könnte, war es aber auch nicht. Der Begriff an sich ist vielleicht ein wenig sperrig, die Abgrenzung, die mit ihm gemacht wird, finde ich aber nachvollziehbar.

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    • Waldhexe
      Alter Hase
      • 16.11.2009
      • 2891
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Spazierwandern?!

      Ich wollte nochmals betonen, dass der Begriff „Spazierwandern“ - zumindest bisher - nicht eine neue Trendsportart o.ä. und eine damit einhergehende Vermarktung (Klamotten, Schuhe etc.) darstellen will, sondern als reiner Fachbegriff für die Planer verwendet wird. Soweit ich weiß, soll er in der Öffentlichkeit weder für die Wegebezeichnungen noch sonst wie verwendet werden.
      Die Aufregung ist also genauso künstlich wie z.B. die unseres Gemeinderats über Begriffe wie „spontanes Grün“ oder „Ruderalgesellschaften“ in Fachgutachten...

      Gruß,

      Claudia

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      • Werner Hohn
        Freak
        Liebt das Forum
        • 05.08.2005
        • 10870
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Spazierwandern?!

        Ist vielleicht so gedacht, doch dabei bleibt es nicht. Eigentlich ist das wuppe, ob der Begriff nur für Verwaltungen oder Wegemacher gedacht ist.

        Das erste Buch für die Traumpfädchen verzichtet auf dem Umschlag nicht auf das Wort Spazierwandern.

        Das ist in erster Linie ein Geschäftsmodell, auch für die beteiligten Gemeinden (wurde auch von der Landesregierung RLP vor Jahren so genannt, um den Toursimus zu fördern).

        Weil ich mit Wegen überhäuft werde, die von Planungsbüros, Touristikern usw. konzipert werden, und mir erlaube im Stillen hin und wieder über die Kosten nachzudenken, noch ein Link was der Spaß kostet. Die Folgekosten sind noch nicht dabei.

        20.000 Ocken für ein kleines Wegelchen ist eine Nummer.
        Zuletzt geändert von Werner Hohn; 12.02.2018, 17:29. Grund: Rechtschreibung
        .

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        • Enja
          Alter Hase
          • 18.08.2006
          • 4750
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Spazierwandern?!

          Hoppla. Ich dachte 20 000 € für die Planung.

          Meinst du, die Wege sollten ehrenamtlich hergestellt und unterhalten werden? Wahrscheinlich hat sich niemand gefunden, der das machen wollte. Und wenn das so gemacht wird, nimmt man vermutlich an, dass sich das bezahlt macht.

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          • LihofDirk
            Freak

            Liebt das Forum
            • 15.02.2011
            • 13729
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Spazierwandern?!

            Zitat von Enja Beitrag anzeigen
            Hoppla. Ich dachte 20 000 € für die Planung.

            Meinst du, die Wege sollten ehrenamtlich hergestellt und unterhalten werden? Wahrscheinlich hat sich niemand gefunden, der das machen wollte. Und wenn das so gemacht wird, nimmt man vermutlich an, dass sich das bezahlt macht.
            Und selbst wenn es ehrenamtlich gemacht wird, die Arbeitsstunden werden als Kosten erfasst, denn auch ehrenamtliche Leistungen sind Wertsteigernd und damit förderfähig. Sprich jede Ehrenamtsstunde erhöht den Zuschuss von Land und Bund. Gilt übrigens auch für ehdo Kosten, wenn der nicht ausgelastete Gemeindebauhof oder die Azubis eines Bauunternehmens aus der Mittelstandsgemeinschaft was machen.

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            • Igelstroem
              Fuchs
              • 30.01.2013
              • 1888
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Spazierwandern?!

              Amortisieren wird es sich dann, wenn das Publikum den Touristikern genauso bereitwillig aus der Hand frisst, wie es beim ›richtigen‹ Wandern auf Prädikatswanderwegen schon der Fall ist. Das ist ja sehr erfolgreich, wie man auch bei ODS sehr eindrücklich beobachten kann.

              Es wäre also unter Marketinggesichtspunkten zweckmäßig, wenn man dem Publikum suggerieren könnte, Spazierengehen sei früher eine tumbes Daherlaufen von alten Männern mit Mantel, Hut und Spazierstock gewesen; heute hingegen entspannt sich ein ›anspruchsvolles‹ Zielpublikum optimal beim angeleiteten Erlebnisspazierwandern. ›So geht Gehen heute.‹

              Dass Planung und Vermarktung Hand in Hand gehen, gehört ja geradezu paradigmatisch zum Ansatz der ›Wanderforschung‹ des Deutschen Wanderinstituts.
              Lebe Deine Albträume und irre umher

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              • Enja
                Alter Hase
                • 18.08.2006
                • 4750
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Spazierwandern?!

                Tatsächlich ist die Instandhaltung von Wanderwegen nicht so ganz trivial. Die Leute erwarten, dass die vernünftig gekennzeichnet sind. Danach muss beständig geguckt werden. Und auch wenn der Wegweiser ganz einfach quer über eine Wiese zeigt, muss da mal gemäht werden. Wenn auf völlig unbefestigten Wegen ordentlich Leute laufen (was ja das Ziel der Übung ist), watet man da bei passendem Wetter durch abgrundtiefen Matsch und die Wege werden in der Folge immer breiter. Also muss da ab und zu mal etwas Schotter in den Matsch.

                Eigentlich hätte ich auch gerne ab und zu mal eine Bank. Obwohl ich weiß, dass die nicht lange halten.

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                • Mus
                  Freak

                  Vorstand
                  Liebt das Forum
                  • 13.08.2011
                  • 13116
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Spazierwandern?!

                  20000 ist auch der Betrag, den ein Privatmann durchaus mal abdrücken darf, wenn die Straße vor seinem Haus neu gemacht werden muss (und alle Nachbarn ebenso).

                  Wie es sich verhalten kann, mit den Kosten fürs Wanderwegenetz und der Wertschöpfung die daraus erwächst, wenn man es richtig anstellt kann man bei den Schweizern lernen pdf "ökonomische Grundlage der Schweizer Wanderwege" . Wer wenig Zeit hat, möge sich einfach direkt auf Seite 20 begeben. Es stehen da jährliche Ausgaben von 53 Mio SF (und die ehrenamtlichen Leistungen sind da schon umgerechnet enthalten) einem Wertschöpfungseffekt von 1,2 Mrd SF und 12 600 Vollzeitstellen (direkt und indirekt) gegenüber.

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                  • lina
                    Freak

                    Vorstand
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                    • 12.07.2008
                    • 42950
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Spazierwandern?!

                    Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                    Amortisieren wird es sich dann, wenn das Publikum den Touristikern genauso bereitwillig aus der Hand frisst, wie es beim ›richtigen‹ Wandern auf Prädikatswanderwegen schon der Fall ist. Das ist ja sehr erfolgreich, wie man auch bei ODS sehr eindrücklich beobachten kann.
                    Erfolgreich bei ODS? Prädikatswanderwege?

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                    • HaegarHH

                      Alter Hase
                      • 19.10.2009
                      • 2925
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Spazierwandern?!

                      Zitat von lina Beitrag anzeigen
                      Erfolgreich bei ODS? Prädikatswanderwege?
                      Aber natürlich der Becks B1
                      Aktuelle Bilder von unterwegs … kommindiepuschen auf Instagram

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                      • Igelstroem
                        Fuchs
                        • 30.01.2013
                        • 1888
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Spazierwandern?!

                        Zitat von lina Beitrag anzeigen
                        Erfolgreich bei ODS? Prädikatswanderwege?
                        Ja.

                        OT: Untersuche dazu die Reiseberichte aus Deutschland unter dem Aspekt, ob ein Prädikatswanderweg (Premiumweg oder Qualitätsweg Wanderbares Deutschland) genutzt oder eine Route nach anderen Kriterien geplant wird. Betrachtet man Wanderblogs, dürfte das Ergebnis allerdings noch eindeutiger ausfallen als bei ODS.

                        Und anekdotisch: Als ich meine Frankenwald-Wanderung geplant habe, haben zwei von mir geschätzte Streckenwanderer (German Tourist und blauloke) mir spontan den Frankenweg nahegelegt – obwohl German Tourist ja wusste, dass ich diesem Ratschlag nicht folgen würde, und obwohl blauloke ja seinerseits zu denjenigen gehört, die ihre Routen lieber selbständig planen. Das fand ich lustig. Es zeigt an, dass es Automatismen gibt. Die erste Wahl in einer Routenberatung ist immer ein Prädikatswanderweg, sofern es einen gibt.

                        Vgl. auch dies hier und die vorhergehende Diskussion.
                        Zuletzt geändert von Igelstroem; 11.02.2018, 16:01.
                        Lebe Deine Albträume und irre umher

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                        • findkfn
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                          • 15.12.2012
                          • 642
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                          AW: Spazierwandern?!

                          Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                          Und anekdotisch: Als ich meine Frankenwald-Wanderung geplant habe, haben zwei von mir geschätzte Streckenwanderer (German Tourist und blauloke) mir spontan den Frankenweg nahegelegt – obwohl German Tourist ja wusste, dass ich diesem Ratschlag nicht folgen würde, und obwohl blauloke ja seinerseits zu denjenigen gehört, die ihre Routen lieber selbständig planen. Das fand ich lustig. Es zeigt an, dass es Automatismen gibt. Die erste Wahl in einer Routenberatung ist immer ein Prädikatswanderweg, sofern es einen gibt.
                          [/OT]
                          Entweder das - oder die Strecke ist einfach die Schönste....

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                          • Werner Hohn
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                            • 05.08.2005
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                            AW: Spazierwandern?!

                            Zitat von Mus Beitrag anzeigen
                            20000 ist auch der Betrag, den ein Privatmann durchaus mal abdrücken darf, wenn die Straße vor seinem Haus neu gemacht werden muss (und alle Nachbarn ebenso).
                            Du vergleichst sehr große Äpfel mir einem kleinen Birnchen. Es werden ja keine neuen Wege gebaut (oder alte Anliegerstraßen auf Vordermann gebracht), sondern vorhandene Waldwege und Pfade markiert und ausgeschildert. Dazu noch die Möbelierung, ohne die kein Weg heute mehr Wanderweg ist. 20.000 Euro für einen im Schnitt 4 km langen Weg macht 5.000 für den Kilometer. Ich erlaube mir bei diesen Zahlen mal kräftig zu schlucken.

                            Zitat von Mus Beitrag anzeigen
                            Wie es sich verhalten kann, mit den Kosten fürs Wanderwegenetz und der Wertschöpfung die daraus erwächst, wenn man es richtig anstellt kann man bei den Schweizern lernen pdf "ökonomische Grundlage der Schweizer Wanderwege" . Wer wenig Zeit hat, möge sich einfach direkt auf Seite 20 begeben. Es stehen da jährliche Ausgaben von 53 Mio SF (und die ehrenamtlichen Leistungen sind da schon umgerechnet enthalten) einem Wertschöpfungseffekt von 1,2 Mrd SF und 12 600 Vollzeitstellen (direkt und indirekt) gegenüber.
                            Interessant wie seit der Erfindung des Deutschen Wanderinstitus solche Studien Ableger finden. Die schreiben aber auch, dass es sich um ein sehr grobes Zahlenwerk handelt. Mir ist aufgefallen, dass die in der Studie von 2,4 Millionen Wanderern ausgehen bei einer Gesamtbevölkerung von 8,4 Mio, was wanderfreundlich geschätzt ca. 1/4 bis 1/3 der Bevölkerung ist.

                            wanderforschung.de (Prof. Brämer) zweifelt das deutsche Gegenstück (die Mutter aller Wanderstudien) Zitat "geheimisvolle Grundlagenstudie, gleich mal an. Der Deutsche Wanderverband erklärt aufgrund dieser Studie gleich mal die Hälfte der Deutschen zu Wanderern, was nicht stimmen kann. Bei der Studie gehe ich noch einen Schritt weiter, und sage, die ist nach meiner Meinung ist kompletter Schrott. Funktioniert aber.
                            Zuletzt geändert von Werner Hohn; 11.02.2018, 19:01. Grund: Erst noch einmal durchlesen, dann raus damit!
                            .

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                            • Igelstroem
                              Fuchs
                              • 30.01.2013
                              • 1888
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                              Zitat von findkfn Beitrag anzeigen
                              Entweder das - oder die Strecke ist einfach die Schönste....
                              OT: In der Logik der ›Wanderforschung‹ ist das tatsächlich so, denn die Planung beruht ja auf ›fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen‹ darüber, was Menschen seit der Steinzeit schön finden. Ich selber halte das für Blödsinn und habe auch gar nicht den Ehrgeiz, die schönste Strecke zu finden. Eher zufällig waren während meiner eigenen Wanderung die schönsten Strecken gänzlich unmarkierte Wege.

                              Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                              Der Deutsche Wanderverband erklärt aufgrund dieser Studie gleich mal die Hälfte der Deutschen zu Wanderern, was nicht stimmen kann.
                              @Werner: Wenn ich richtig sehe, zählt doch das Deutsche Wanderinstitut (genauso wie der Deutsche Wanderverband als sein Zertifizierungskonkurrent) diejenigen, die von sich behaupten, dass sie regelmäßig oder gelegentlich wandern gehen, als Wanderer. Je nachdem, wo man die Grenze zieht, kommt man zwar zu unterschiedlichen Größenordnungen, aber immerhin kann man die Grenzziehung ja in den jeweiligen Untersuchungen nachvollziehen. Das Wanderinstitut betreibt Marktforschung, d.h. es versucht auf diese Weise Umfang, Struktur und Bedürfnislagen des Wandermarkts zu bestimmen. ›Mehr nicht‹, könnte man als Sozialwissenschaftler hinzufügen.
                              Zuletzt geändert von Igelstroem; 11.02.2018, 18:20.
                              Lebe Deine Albträume und irre umher

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                              • Werner Hohn
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                                Liebt das Forum
                                • 05.08.2005
                                • 10870
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                                AW: Spazierwandern?!

                                Zitat von Enja Beitrag anzeigen
                                Meinst du, die Wege sollten ehrenamtlich hergestellt und unterhalten werden? Wahrscheinlich hat sich niemand gefunden, der das machen wollte. Und wenn das so gemacht wird, nimmt man vermutlich an, dass sich das bezahlt macht.
                                Solche Wege wie die Premiumwege oder zertifizierten Wanderwege lassen sich nicht nur mit Ehrenamtlichen unterhalten. Bei den Traumpfaden ist es eine Mischung aus Ehrenamtlichen und bezahlten Kräften. Aktuell macht das neben der REMET (Kreisverwaltung Mayen-Koblenz) Michael Sterr als Wegemanager, dessen Telefonnummer nach Rengsdorf verweist, und sieh an, dahinter steckt ein Vermessungsbüro. Soweit so gut, und auch nicht verwerflich, nur wie lange hält eine Konstruktion aus Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen, damit ein Unternehmen Einnahmen generieren kann? Ich wäre sofort raus.

                                Doch in der Summe sind all die Premiumwege nur Fliegenschiss auf einer Wegmarkierung.

                                Zitat von Deutscher Wanderverband
                                Unsere 20.000 ehrenamtlichen Wegewarte betreuen mehr als 200.000 Kilometer von den geschätzten 300.000 bis 400.000 Kilometern Wanderwegen in Deutschland.
                                Quelle: http://www.wanderverband.de/conpress...+Wir-ueber-uns

                                Es geht also auch ohne das Aufblasen einer Fortbewegung, die dem Menschen vertraut ist wie das Atmen. Nur lässt sich damit kein Geld verdienen.
                                Zuletzt geändert von Werner Hohn; 11.02.2018, 18:22. Grund: "nur" nachgeliefert.
                                .

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                                  • 30.01.2013
                                  • 1888
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                                  AW: Spazierwandern?!

                                  Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                  Es geht also auch ohne das Aufblasen einer Fortbewegung, die dem Menschen vertraut ist wie das Atmen.
                                  OT: Sicher. Aber immerhin gibt es Hinweise darauf, dass die Prädikatswanderwege das Wanderpublikum sozusagen erfolgreich vom übrigen Wegenetz ›absaugen‹. Das müsste schon rechnerisch so sein, wenn der Wandermarkt insgesamt nicht großartig expandiert, die Premiumwege aber enorm erfolgreich sind.

                                  Die Kommerzialisierung funktioniert also prinzipiell, und dann ist es kein Wunder, wenn Brämer versucht, sie auf weitere Marktsegmente zu übertragen.
                                  Zuletzt geändert von Igelstroem; 11.02.2018, 18:53.
                                  Lebe Deine Albträume und irre umher

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                                    Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                                    OT: ... Das Wanderinstitut betreibt Marktforschung, d.h. es versucht auf diese Weise Umfang, Struktur und Bedürfnislagen des Wandermarkts zu bestimmen. ›Mehr nicht‹, könnte man als Sozialwissenschaftler hinzufügen.
                                    OT: Dein >Mehr nicht< trifft meiner Meinung nach nicht ganz zu. Ganz im Gegenteil. Die betreiben Markforschung, ja, verkaufen jedoch auch Zertifikate und das nicht zu knapp. Ich sehe das Geschäftsmodell weniger in der Markforschung, sondern in der Schaffung und dem "Verkauf von Wegen." Das sind Konkurrenten im Wegeverkauf. Angeblich sollen einige im Sauerland die Luft angehalten haben, als der Rothaarsteig (Brämers Wanderforschung erster Weg, mit dem er das "neue Wandern" ins Rollen gebracht hat) zum Deutschen Wandverband und dessem Qualitätssiegel "Qualtitätssiegel wanderbares deutschland" gewechselt ist.

                                    @Mods

                                    Wenn es hier zu OT-ig wird, an den könnte man's dranhängen.
                                    Zuletzt geändert von Werner Hohn; 11.02.2018, 19:09.
                                    .

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                                      Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                      Dein >Mehr nicht< trifft meiner Meinung nach nicht ganz zu. Ganz im Gegenteil. Die betreiben Markforschung, ja, verkaufen jedoch auch Zertifikate und das nicht zu knapp. Ich sehe das Geschäftsmodell weniger in der Markforschung, sondern in der Schaffung und dem "Verkauf von Wegen."
                                      Ja okay; das hab ich früher selbst schon mal auf meiner Website gemutmaßt (»Was ist Wanderforschung und wie geht es ihr?«). Bin mir aber nicht sicher, ob die Zertifizierung wirklich ein sehr gewinnbringendes Geschäftsmodell oder nur eine Art auskömmlicher Job für das damit befasste Institut ist. Das kann ich nicht beurteilen.
                                      Mit ›mehr nicht‹ meinte ich vor allem: Mehr Wissenschaft ist da nicht. Brämer selbst hat ja geschrieben, dass die Wanderforschung sich dadurch professionalisiert habe, dass sie nunmehr einem Markt zuarbeite. Damit steht das Deutsche Wanderinstitut allerdings nicht allein, denn die Tourismusforschung in Deutschland ist bis tief in die Sportwissenschaft hinein marktorientiert. In Norwegen ist das zum Teil anders, wie sich an Beispielen zeigen ließe.
                                      Lebe Deine Albträume und irre umher

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                                        Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                                        ... Bin mir aber nicht sicher, ob die Zertifizierung wirklich ein sehr gewinnbringendes Geschäftsmodell oder nur eine Art auskömmlicher Job für das damit befasste Institut ist. Das kann ich nicht beurteilen.
                                        Um die Kosten für eine Zertifizierung und die alle 3 Jahre fällig Nachzertifizierung wird ein Geheimis gemacht, als handele es sich um den Code für den Atomkoffer des US-Präsidenten. Das Netz gibt nicht viel her.

                                        Hier die Preisliste des Deutschen Wanderverbands für 2014.

                                        Zitat von Deutscher Wanderverband Service GmbH/Tourismus Uckermarck.de
                                        ...
                                        Preise der Zertifizierung

                                        Generell können Wanderwege mit einer Länge von 4 bis 20 km zur Zerti-
                                        fizierung eingereicht werden. Die Kosten für das Zertifizierungsverfahren
                                        (Schritt 7-9) sind von der Länge des betroffenen Weges abhängig:

                                        4 bis 7 km = 790 €
                                        (gilt auch für 100 % Familienspaß und 100 % Komfort von 2 bis 7 km Weglänge)
                                        8 bis 11 km = 890 €
                                        12 bis 15 km = 990 €
                                        16 bis 20 km = 1.090 €


                                        Die Preise gelten zzgl. MwSt. und Reisekosten.
                                        Quelle: https://www.tourismus-uckermark.de/f...osten_2014.pdf

                                        Ich behaupte, DAS ist das Geschäft. Und dann erst die langen Wege. Wieviel muss für den Rheinsteig (340 km) alle 3 Jahre geblecht werden?

                                        Das Wanderinstitut (Brämer) hat eine Karte mit seinen Wegen. Meine Empfehlung ist, einen Blick nach Rheinland-Pfalz zu riskieren.
                                        .

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                                          AW: Spazierwandern?!

                                          Geldverdienen halte ich eigentlich für notwendig und auch nicht ehrenrührig. Speziell nicht, wenn man das mit Wanderwegen tut. Waffenhandel fände ich schon eher verwerflich.

                                          Verstehe ich das richtig, dass es unehrenhaft ist, irgendetwas ehrenamtlich zu tun, wenn es Verschnitte mit der Brottätigkeit gibt? Weil man dann unehrenhafte Motive hat?

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