[MA] Der Süden Marokkos

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  • codenascher

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    [MA] Der Süden Marokkos

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Der Süden Marokkos


    Ich erzähle und zeige euch etwas über unsere insgesamt fünf Wochen dauernde Reise durch Marokko.
    Es wird ein paar Tagestouren geben, einige schöne Spaziergänge durch Oasen, eine Menge Dünen,
    vielleicht etwas Kultur und alte Ksars.

    Ende Januar bis Anfang März 2017





    Eigentlich wollte ich keinen Bericht über das ganze schreiben, die folgenden Gründe haben mich jetzt aber um entscheiden lassen:

    - Marokko ist hier auf ODS Berichtsseitig viel zu wenig vertreten
    - Wir haben die Reise mit unserer zu diesem Zeitpunkt sieben Monate alten Tochter unternommen. Vielleicht dient dieser Bericht ebenfalls als Inspiration für andere Eltern
    - Die Marokkaner sind phantastisch freundlich, zuvorkommend und Kinderlieb
    - Ich hab echt viele tolle Fotos gemacht

    Reiseidee:

    Schon vor der Geburt unserer Sina haben wir uns gefragt, was wir denn schönes gemeinsam als junge Familie unternehmen könnten. Wir haben uns im Internet darüber informiert, was andere Reiseinteressierte Familien während ihrer Elternzeit so unternehmen.
    Die Klassiker scheinen Amerika, Australien und Neuseeland zu sein. Alles ziemlich teuer (mit dem Wohnmobil), alles ziemlich weit weg, alles irgendwie doch nicht so richtig interessant... Leider beschränkt sich unser Reisezeitraum auf den Februar, was den zwischenzeitlich favorisierten Südwesten der USA auch wieder madig macht. Wir wollten ungern durch eventuelle Sperrungen von Passstraßen bestimmte Abschnitte solch einer Tour versäumen. Südostasien interessiert mich noch nicht so richtig.

    Und so sind wir letztlich in Marokko gelandet. Eine ausgezeichnete Wahl!

    Warum Marokko:


    Marokko ist im Februar ein angenehmes Reiseland. Generell würden wir das nächste Mal aber eher Anfang März fliegen, da die Temperaturen teilweise gerade in höheren Lagen, doch noch empfindlich kühl sein können. Gleichzeitig war es aber nie zu heiß, und das ist uns wichtiger!

    Es gibt echt preiswerte Flüge ab Berlin, die Anreisedauer hält sich im Verhältnis zu den anderen genannten Kontinenten bzw. Ländern in Grenzen. Im Land kann man ebenfalls sehr preiswert unterwegs sein. Genauso kann man aber auch für ein paar Dirham mehr, sehr angenehm und deutlich gehobener schlafen, essen etc.
    Über die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Bewohner eines Muslimischen Landes, brauche ich eigentlich nicht weiter was zu sagen.

    Vorurteile gegenüber Marokko:


    Interessanterweise wurde in rund 90% der Fälle wenn es um unser geplantes Reiseziel ging, mit der Nase gerümpft.
    Marokko sei gefährlich, Marokkaner Kriminell, sicherlich auch durch „Nafri Schlagzeilen“ und den allgemeinen Flüchtlingsstrom in der jüngeren Vergangenheit angeheizt. Sehr schade und absolut zu unrecht!

    Sämtliche Vorurteile wurden von der ersten Sekunde an zerstreut. Nicht einmal wenn Susi alleine unterwegs war, hatte sie den Eindruck irgendwie geartet begafft, bedrängt oder angemacht zu werden. Natürlich haben wir ein Auge auf unser Hab und Gut gehabt, wenn wir beispielsweise in Marrakesch oder Essaouira unterwegs waren.
    Einziger Kritikpunkt mag die Bettelei und das aufdringliche Verhalten selbsternannter Guides in den touristischeren Orten sein. Aber das erlebt man wahrlich nicht nur in Marokko, sondern überall auf der Welt wo es den Einheimischen nicht so gut geht wie uns Westeuropäern…

    Wahl der Route:

    Wir haben insgesamt fünf Wochen im Land verbracht, davon haben wir ein paar Tage zum „eingewöhnen in den Orient“ in Essaouirra und am Ende der Reise ein paar Tage in Marrakesch verbracht.
    Da wir die Fahrzeiten gering halten wollten und auch gerne einen Tag länger vor Ort geblieben sind, haben wir uns für eine Runde im großen Süden entschieden (Der Norden wird eines Tages noch folgen), da hier natürlich besonders die Saharaausläufer reizen und das Wetter allgemein deutlich stabiler als im Norden ist.
    Grob skizziert sah die Route folgendermaßen aus:

    Marrakesch – Essaouira – Mirleft – Amtoudi – Tafraoute – Tata – Zagora – M’Hamid – Agdz – Merzouga – Erfoud – Amelago – Dades – Ait Ben Haddou – Marrakesch

    Outdoor:

    Marokko hat für den outdoorbegeisterten Reisenden einiges zu bieten. Großartige Gebirge, die Saharaausläufer, das Meer, Einsamkeit und Ruhe!
    Leider ist der Süden wegen der Ziegenherden quasi kahl gefressen. Erosion allgegenwärtig… Dies trübt ein klein wenig das grandiose Landschaftsbild. Wie es konkret nördlich des Hohen Atlas aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen, auf dem Weg nach Marrakesch über den Tischka Pass war alles grün. Aber auch das kennt man nicht nur aus Marokko, sondern von überall wo es eben Ziegenherden gibt…

    Wir haben regelmäßig kleinere Wanderungen und Spaziergänge durch Oasen, Felder und auf Anhöhen unternommen. Mit einem Baby ist mehr auch nicht wirklich drin. Ich habe eine Bergtour und eine längere Tagestour alleine unternommen, über die ich in diesem Bericht ausführlich berichten werde.

    Reisen mit Kleinkind:

    Unsere Tochter ist zum Glück von Geburt an absolut entspannt und pflegeleicht, die Hin – und Rückflüge über Madrid nach Marrakesch hat sie komplett verpennt. Den Großteil der Fahrzeiten hat sie ebenfalls geschlafen, und sobald wie möglich haben wir angehalten um das Kind so wenig wie nötig im Kindersitz sitzen zu haben.

    Gefühlt 90% der Menschen denen wir begegnet sind, haben absolut positiv auf die Kleine reagiert. Mindestens ein lächeln, rumalbern, mit den Fingern schnippen, Berührungen und Küsschen auf Hand, Arm oder die Wange hat doch jeder für sie übrig gehabt. Natürlich darf einen das nicht stören. Das Kind dagegen hat dadurch rundum bespaßung erlebt und fremdeln war und ist ihr mit mittlerweile 19 Monaten Alter ein absolutes Fremdwort.

    Da wir für Sina ein eigenes Gepäckstück hatten, hatten wir Windeln und Gläschen komplett aus Deutschland mitgebracht. Windeln stellen in Marokko kein Problem dar, diese bekommt man an vielen Orten zu angenehmen Preisen. Gläschen dagegen maximal in den französischen Supermärkten Marjane und Carrefour. Da wir aber selbst nur ein einziges Mal solch einem Tempel besucht haben, können wir zur Auswahl der Gläschen nicht viel sagen…Die ersten anderthalb Wochen zwischen Essaouira und Tafraoute haben wir immer Ferienwohnungen gemietet und konnten dadurch frisch vom Markt kochen. Ab Tafraoute waren wir allerdings nur noch in Hotels und Herbergen untergebracht, wo dann die Gläschen aus Deutschland zu gefüttert wurden.
    Zuletzt geändert von codenascher; 01.02.2018, 20:55. Grund: Wie immer wurde mein Reisepartner geschluckt...

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  • Intihuitana
    Fuchs
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    #2
    AW: Der Süden Marokkos

    Oh ich bin mal gespannt über einen neuen Bericht von einem Land mit dem ich mitlerweile viel verbinde.

    Wir sind ja fast zur selben Zeit an ähnlichen Orten gewesen.
    Freu mich auf die Bilder und den Bericht.
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    • Enja
      Alter Hase
      • 18.08.2006
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      #3
      AW: Der Süden Marokkos

      Ja, bitte zügig weiterschreiben. In Marokko war ich 1977 erstmalig. Und seitdem immer mal wieder. Zuletzt vor einem Jahr. Und mit Kindern in so ein Land zu fahren, ist besonders schön.

      Ich bin schon sehr gespannt.

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      • codenascher

        Alter Hase
        • 30.06.2009
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        #4
        AW: Der Süden Marokkos

        Los gehts:

        Essaoira bis Mirleft

        Nach unserer Ankunft in Marrakesch haben wir hier eine Nacht verbracht und sind am nächsten Morgen schleunigst nach Essaoira. Hier haben wir eine tolle Ferienwohnung bewohnt, haben Streifzüge durch die Medina unternommen und die angenehmen Temperaturen genossen. So kommt man sanft im Orient an.


        zwei mal Zuckersüß - Sina und ein paar "Zuckerbrocken" zum Minztee

        Susi beim Obsteinkauf in der Medina

        Bergeweise Oliven

        ©Schmetterling

        Tagine in unserer Unterkunft... ©Schmetterling

        ...und auf der Straße ©Schmetterling

        Scala de la Kasbah, die Kanonengesäumte Stadtmauer in Richtung Hafen

        Essaouira im Morgengrauen von der Kaimauer aus

        Fischerboote am Hafen

        Planung des weiteren Reiseverlaufs ©Schmetterling

        Von Essaouira sind wir die Küstenstraße hinunter und haben einen Abstecher ins Vallée du paradis unternommen. Agadir, mit Abstand der gruseligste Ort ganz Marokkos haben wir komplett umfahren. Überall stehen Arganbäume und in regelmäßigen Abständen die passenden Verkäufer für Arganöl und Amlou am Straßenrand.


        Vom Wind des Atlantik gezeichnete Bäume

        Vallée du paradis

        Nach einer Nacht in Aurir sind wir weiter bis nach Mirleft gefahren. Oberhalb der Stadt gibt es ein altes Fort der Franzosen, welches seit den 50er Jahren verlassen ist und seitdem immer mehr zerfällt. Den Strand von Legzira kneifen wir uns, da dort selbst jetzt im Februar ordentlich Trubel sein soll. Zusätzlich ist eines der bekannten Felstore letztes Jahr zusammen gebrochen. Stattdessen haben wir einen kleinen Einheimischen Strand ohne Straßenzugang besucht. Wunderschön gelegen und Menschenleer!. Ich bin sogar für fünf Sekunden in den Atlantik, der ist allerdings noch etwas zu kalt


        Fort

        Unsere kleine Familie ©Schmetterling

        So muss ein Strand aussehen!

        Wir kommen dem Süden immer näher
        Zuletzt geändert von codenascher; 11.02.2018, 21:24. Grund: Ich hab noch ein paar Bilder eingefügt

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        • Katun
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          • 16.07.2013
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          #5
          AW: [MA] Der Süden Marokkos

          Dann nenn es doch der Süden Marokkos mit Säugling. Dann finden es gleich die richtigen Leser...

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          • derSammy

            Lebt im Forum
            • 23.11.2007
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            #6
            AW: [MA] Der Süden Marokkos

            OT:
            Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
            Fahrzeiten, kleinere..Spaziergänge, Fahrzeiten



            lass das nicht den sehen...


            Leider war war ich seinerzeit in Marokko so im "Stress" dass wir ausser Marrakech 2x 0,75 Tage nix gesehen haben von Land und Leuten :-( das ist schon auch noch mal ein Ziel.....wie Iran und......*hach*

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            • geige284
              Dauerbesucher
              • 11.10.2014
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              #7
              AW: [MA] Der Süden Marokkos

              Na Mensch, wenn das hier so einreißt mit "Outdoor"-Berichten, kann ich ja auch über meine organisierte Wanderung zur Ciudad Perdida in Kolumbien (das kommt wohl wirklich demnächst) und die Hundeschlittentour in Schweden schreiben

              Schöööner Beginn und tolle Fotos. Marokko stand bei mir dieses Jahr auch auf der Liste, aber nun wird es doch Schottland.
              Ich hab ja zum Glück schon einen Vorsprung, was die Bilder betrifft und freue mich auf den Rest mit ein bisschen Text dazu!

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              • Enja
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                • 18.08.2006
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                #8
                AW: [MA] Der Süden Marokkos

                Als ich 1977 erstmals in Marrakesch war, lag das als Oase sozusagen mitten in der Wüste. Nix mit Grün. Letztes Jahr waren wir im Februar dort und überquerten beim Landeanflug eine grüne Ebene, die sich bis in den Atlas ausdehnte. Das liegt einmal an dem Eifer des Königs, mit dem er fleißig Golfplätze baut, aber auch dem Ausbau der künstlichen Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die Bevölkerung vermehrt sich rasant und muss ernährt werden. Wir waren nicht in Essaouira, aber es hieß, alles, was halbwegs eben sei, sei nun grün. Bei einem riesigen Wasserverbrauch.

                Südlich des Atlas wird es halt wüst. Da gibt es nur Oasen. Aber heutzutage auch riesige Stauseen. Zum Beispiel bei Ouazarzate. Aus meiner Sicht sind die Veränderungen extrem. Speziell auch der Städte südlich des Atlas, die in den 80ern noch wirklich übersichtlich waren und jetzt aus riesigen hoch und dicht bebauten Plattenbauarealen bestehen. Da ist nicht mehr viel mit Wüstenromantik.

                Was früher Pisten waren, sind jetzt gut ausgebaute Straßen. Einmal sind wir nachts über den Tizi n'Tichka gedübelt, hatten es ziemlich eilig, das wäre früher gar nicht möglich gewesen. Und wenn man es mal noch eiliger hat, kann man die Autobahn nehmen. Mautpflichtig und perfekt ausgebaut. Ab und zu laufen allerdings mal Fußgänger drüber.

                Oben im Atlas war alles dicht verschneit. Sonst hätte man das berühmte Marrakesch-Panorama mit den weißen Bergen im Hintergrund auch nicht. Im Atlas kann man ziemlich gut wandern. Sehr gut erschlossen und ziemlich überfüllt. Zwischen all den organisierten Gruppen kann man natürlich auch tapfer selbstorganisiert laufen. Im Himalaya sieht es wohl auf den gängigen Trails ähnlich aus.

                Wir wären gerne mal wieder durch die Todra-Schlucht gefahren. Natürlich von oben her. Da war aber Wintersperre.

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                • Ditschi
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                  #9
                  AW: [MA] Der Süden Marokkos

                  Zitat codenascher:
                  Sämtliche Vorurteile wurden von der ersten Sekunde an zerstreut.
                  Die Einleitung hat mir gut gefallen und insbesondere obiger Satz. Ich selbst war da noch nie. Eine Kollegin und gute Freundin ist mit einem Marokkaner verheiratet, mit dem sie 5 Kinder hat. Ihren Ehemann kenne ich natürlich auch. Seine Eltern sind gestorben, und er hat gemeinsam mit seinen Schwestern ein großes Haus in Marrakesch geerbt. Die Schwestern leben in dem Haus, gemeinsam ebenfalls mit vielen Kindern. Regelmäßig flog die ganze Familie meiner Kollegin nach Marrakesch, um dort im Kreise der übrigen Familie ihren Urlaub zu verbringen. Und ich lauschte dann bei jedem Treffen mit ihr gebannt den vorurteilsfreien Schilderungen des Familienlebens in Marokko. Und ja, die Schilderungen vermittelten auch mir den Eindruck besonderer Kinderfreundlichkeit. Schön, das bestätigt zu bekommen. Ich freue mich auf die Fortsetzung hier.
                  Ditschi

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                  • Intihuitana
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                    #10
                    AW: [MA] Der Süden Marokkos

                    Zitat von Enja Beitrag anzeigen
                    Oben im Atlas war alles dicht verschneit. Sonst hätte man das berühmte Marrakesch-Panorama mit den weißen Bergen im Hintergrund auch nicht. Im Atlas kann man ziemlich gut wandern. Sehr gut erschlossen und ziemlich überfüllt. Zwischen all den organisierten Gruppen kann man natürlich auch tapfer selbstorganisiert laufen. Im Himalaya sieht es wohl auf den gängigen Trails ähnlich aus.
                    Das gilt aber nur für die Region am Toubkal,

                    Auf der Überquerung des hohen Atlas abseits der Standardrouten war absolut gar nix los. Ich habe keinen einzigen Touristen getroffen und kam in Berberdörfer wo man nicht mal Arabisch sprach, sondern nur Tamazight. OT: Könnte ich auch mal einen Bericht zu schreiben

                    Geht man von den Backpackerhotspots weg, wird es schnell sehr einsam.
                    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                      #11
                      AW: [MA] Der Süden Marokkos

                      Ja klar. Das ist so wie überall. Alles will auf den Toubkal.

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                      • codenascher

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                        #12
                        AW: [MA] Der Süden Marokkos

                        Amtoudi

                        Fernab der üblichen Touristenpfade besuchen wir den kleinen Ort Amtoudi. Bereits aus der Ferne zu sehen, zeigt sich das Agadir Id Aïssa fern am Horizont über dem Tal wachend. Das Agadir stammt aus dem 12. Jahrhundert und gilt als die besterhaltendste Speicherburg Marokkos. Ein Besuch sollte als obligatorisch angesehen werden.


                        Datteln

                        Und traumhaft schönen Mandelblüten. Der Februar ist dafür DER Monat!

                        Arganbaum und Weizen

                        Agadir Id Aïssa im Abendlicht…

                        …Und zur Mittagszeit

                        Aufstieg zum Agadir ©Schmetterling



                        Diese alten Koranverse sollen angeblich wie das Agadir aus dem 12.Jhd stammen…

                        unser Guide gibt alles ©Schmetterling

                        Der Besitzer unserer Herberge mit Sina

                        Sie wird sicherlich eines Tages den Männern den Kopf verdrehen

                        Wenn man den Ort nach Osten in Richtung der Oasengärten verlässt, kann man phantastisch die Schlucht hinauf wandern. Wir haben es leider nicht bis zur Quelle geschafft, da uns die Zeit davon gerannt ist. Dennoch ein lohnender Nachmittagsspaziergang!


                        Ein weiteres Agadir im selben Tal, das Agadir Agellouy

                        Tolle Gumpen, allerdings ebenfalls zu kalt zum baden

                        Verwitterungen





                        ©Schmetterling

                        Sina wie immer der Star

                        ©Schmetterling
                        Zuletzt geändert von codenascher; 11.02.2018, 21:26. Grund: Ich hab noch ein paar Bilder eingefügt

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                        • Enja
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                          • 18.08.2006
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                          #13
                          AW: [MA] Der Süden Marokkos

                          Sieht interessant aus. Da war ich noch nicht.

                          Bitte mehr davon.

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                          • codenascher

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                            #14
                            AW: [MA] Der Süden Marokkos

                            Tafraoute

                            Tafraoute liegt mitten im Antiatlas inmitten einer tolle Bergkulisse. Als Touri spannt man hier aus und besucht die blauen Felsen von Tafraoute – Les Peintures. Unweit des Ortes wurden 1984 vom belgischen Künstler Jean Vérame unzählige Felsen mit 20t Farbe nach alter ägyptischer Rezeptur bepinselt. Andere machen noch eine Rundfahrt durch die Ait Mansour Schlucht.

                            Ich plane ursprünglich die Besteigung der höchsten Bergs der Region, des Djabal Lekst. Als ich aber den Adrar Mqorn sehe, verwerfe ich diese Pläne und sammle die wenigen spärlichen Informationen zusammen, die ich im Internet zu diesem geilen Berg finde…

                            Les Peintures:


                            ©Schmetterling






                            Ait Mansour:






                            Direkt neben dieser ghostcity stehen die gemauerten Neubauten und das alte Dorf zerfällt

                            ©Schmetterling

                            Der Adrar Mqorn. Als ich auf diesem Fußballplatz stehe, denke ich mir, da musst du morgen früh rauf!
                            Zuletzt geändert von codenascher; 11.02.2018, 21:19. Grund: Ich hab noch ein paar Bilder eingefügt

                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                            • blackteah
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                              • 22.05.2010
                              • 777
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                              #15
                              AW: [MA] Der Süden Marokkos

                              Schöner, kurzweiliger Bericht mit wirklich wunderschönen Bildern. Ich mag deine Art zu fotografieren, du hast nen guten Blick.

                              Und ich will die Musterhose von Susi, die ist klasse

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                              • Abt
                                Lebt im Forum
                                • 26.04.2010
                                • 5726
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                                #16
                                AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                Danke für den Bericht.
                                Über Künst+ler kann man wunderbar philosophieren und streiten. Aber was hatte es denn mit der blauen Farbe nun auf sich?

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                                • theslayer
                                  Dauerbesucher
                                  • 13.11.2013
                                  • 586
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                                  #17
                                  AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                  Zitat von blackteah Beitrag anzeigen
                                  Und ich will die Musterhose von Susi, die ist klasse
                                  Wäre ne klasse Fjällräven- oder Lundhags-Hose als Sondermodell

                                  Schöner Bericht bisher, gerne mehr!

                                  Grüße
                                  Daniel
                                  Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                  Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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                                  • codenascher

                                    Alter Hase
                                    • 30.06.2009
                                    • 4960
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                                    #18
                                    AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                    Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                    Danke für den Bericht.
                                    Über Künst+ler kann man wunderbar philosophieren und streiten. Aber was hatte es denn mit der blauen Farbe nun auf sich?
                                    Du stellst doch wohl nicht etwa die Sinngaftigkeit von Kunst in Frage? Im Därr Reiseführer steht:

                                    So entstand hier 1984 eine "Phantasmagorie" von 2km Länge und 800m Breite. 20000 Kilo Farbe, nach altägyptischen Rezepten hergestellt, wurden in zwei Monaten vermalt - nachdem der Künstler bereits ähnliche Projekte auf Korsika, in den Cevennen, im Tibestigebirge und im Sinai verwirklicht hatte...
                                    Da hörst du es es! Eine Phantasmagorie! Was auch immer das sein soll
                                    Zuletzt geändert von codenascher; 07.02.2018, 12:12.

                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                    meine Weltkarte

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                                    • LihofDirk
                                      Freak

                                      Liebt das Forum
                                      • 15.02.2011
                                      • 13729
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                                      #19
                                      AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                      Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                      Du stellst doch wohl nicht etwa die Sinngaftigkeit von Kunst in Frage? Im Därr Reiseführer steht:



                                      Da hörst du es es! Eine Phantasmagorie! Was auch immer das sein soll
                                      Phantasmagorie ist nur gebüldet für Trugbild. Da sollte man dann nicht lange drüber diskutieren.

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                                      • codenascher

                                        Alter Hase
                                        • 30.06.2009
                                        • 4960
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                                        #20
                                        AW: [MA] Der Süden Marokkos

                                        Adrar Mqorn

                                        Dem Adrar Mqorn bzw. seiner Besteigung widme ich einen ausführlichen Beitrag. Interessanterweise finden sich im gesamten deutschsprachigen Internet keinerlei Berichte zur Besteigung und selbst im englischen sieht es mau aus. Es existieren weitere Schreibweisen, aber auch hier bin ich nicht fündig geworden. Ich finde einzig über googlebooks eine äußerst knappe Beschreibung der Aufstiegsroute aus einem Cicerone Guide.

                                        Diese behalte ich im Hinterkopf und fahre vor Sonnenaufgang in Richtung Berg.



                                        Ich stelle mein Auto an der Moschee des Dorfes Amalou Ououdad ab und quere das Dorf in Richtung Berg. Obwohl heute Freitag ist, ist hier noch nichts los. Die Sonne steigt gerade über der Bergkette im Osten auf. Allerdings weiß ich auch nicht, wann die Muslime für Gewöhnlich ihre Moschee aufsuchen. Der Muezzin dagegen, hat schon alles gegeben um seine Schäfchen zu wecken.
                                        Nachdem die letzten Häuser hinter mir liegen, halte ich auf ein Windrad zu. Von hier laufe ich teils querfeldein, teils über Hirtenpfade weiter hinauf. Eine Ideallinie werde ich allerdings weder während des Aufstiegs, noch während des Abstiegs finden. Es ist plötzlich ordentlich bewölkt, und ich hoffe am Gipfel nicht in den Wolken zu stehen…


                                        Gleich bin ich aus dem Dorf raus


                                        Vorbei an diesem Windrad…


                                        ….In die Wolken

                                        Ich folge einem trockenen Bachbett. Links und rechts stehen kleine palmenartige Büsche und wenig spitzes trockenes Gras. Einen einzigen Laubbaum passiere ich, hier liegen verkohlte Überreste von Holz, vermutlich wird sich hier ein Hirte bei weniger gutem Wetter ein Feuerchen gemacht habe.
                                        Glücklicherweise lichten sich die Wolken, bzw. ich nähere mich ihrem höchsten Punkt. Beim Verlassen empfängt mich Sonnenschein und ein Brockengespenst.





                                        Ich muss etwas nach links korrigieren, da ich meinen angeplanten Pass aus den Augen verloren habe. Oben angekommen genieße ich bereits die Aussicht über den Wolken, als wenn ich schon auf dem Gipfel stehen würde. Weiter laufe und kraxle ich über den Bergrücken, wechsle Schatten- und Sonnenseite.



                                        Auf rund 2200m Höhe passiere ich das „Basislager“ für den Gipfelsturm. Hier vermute ich Agenturen oder Bergführer, die ihre Kunden zum Sonnenaufgang auf den Gipfel bringen. Flache geräumte Flächen zum kampieren, eine fast leere Zisterne und hunderte plattgemachte Sardinendosen…Von diesem Lagerplatz folge ich einigen Steinmännchen aufwärts.


                                        Blick zum Lagerplatz

                                        Ich erreiche den höchsten Punkt, der durch eine Steinmauer etwas wettergeschützt daliegt und schaue auf den eigentlich Gipfel des Bergs… Verdammt, ein Doppelgipfel! Und der höhere Punkt liegt eindeutig auf der anderen Seite. Ich schaue abwärts, hier geht es gute 50 Meter steil hinab. Das mag ich weder meinen Mädels antun, noch traue ich mir das abklettern selbst zu. Also wieder den Steinmännchenpfad zurück in Richtung Lager. Kurz oberhalb kraxle ich dann an meinem ersten Gipfel entlang zum zweiten und hinter der Felsspalte wieder aufwärts. Ich wäre da nie im Leben runter gekommen.
                                        Der restliche Aufstieg auf den zweiten Gipfel ist anspruchsvoller, als der des ersten Gipfels, ohne Seil und Sicherung aber machbar.


                                        Blick vom Shelter zum eigentlichen Gipfel

                                        Nun stehe ich auf dem richtigen Gipfel des Adrar Mqorn auf 2344 Metern. Unter mir die sich verflüchtigenden Wolken, über mir der blaue Himmel. Am Horizont in alle Richtungen beinahe nichts außer karger Landschaft! Wahnsinnig schön!


                                        Und vom Gipfel zurück zum Sheltergipfel



                                        Hinab geht es bis zum Lager auf dem gleichen Weg. Vom Lager aus folge ich einem gut sichtbaren Pfad, der ab einem weiter östlich gelegenen Pass als der meine, allerdings nach links abbiegt. Der übliche Aufstieg scheint von der anderen Seite des Berges von Allmoddan zu erfolgen. Nun steige ich den Pass hinab. Mein Pfad verliert sich bald in dutzenden Hirtenpfaden und ich laufe wieder querfeldein auf Sicht.


                                        Auf dem Weg zum Pass




                                        Am Pass

                                        Zurück an der Moschee steige ich ins Auto, von den Einheimischen erneut keine Spur, und fahre zu meinen Mädels zurück. DIe beiden finde ich quatsch machend bei einer Saftbar. Da gönne ich mir doch nochglatt einen leckeren Avocadoshake.

                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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