[NO] Spitzbergen: Noch viel Schnee, doch mit dem Schiff ...

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  • Mika Hautamaeki
    Alter Hase
    • 30.05.2007
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [NO] Spitzbergen: Noch viel Schnee, doch mit dem Schiff ...

    Juhu, es geht noch weiter....
    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
    A. v. Humboldt.

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    • Vogelfreund
      Erfahren
      • 04.08.2008
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [NO] Spitzbergen: Noch viel Schnee, doch mit dem Schiff ...

      Noch einmal stand das Ausbooten an, once again good weather. Im Osten des Prins Karl Forland. Der „große Weiße“ war kurz zuvor auch zu Besuch; dessen Schuhgröße (nicht nur) übersteigt die meine. – Ein kurzer Strand und Salz-Spritzwasser-Eis (teils halbmetertief), dann Kies. Und jede Menge Holz. Aus Russland, dank der transpolaren Westdrift (gilt i.Ü. auch für Islands-Strände, v.a. im Norden).







      Im „Hinterland“ einige Vögel, auf Tauwetter wartend. Um sich bald bei 24 h Tageslicht dem Turbo-Brutgeschäft widmen zu können (Art-Erhaltung als Ziel). Küstenseeschwalben; das Runde ist keine alte Seemine, sondern Rest des industriellen Fischfangs. Meerstrandläufer (Calidris maritma), bei uns eher an Buhnen zu sehen, ob auf Norderney, Baltrum oder Wangerooge. Und ein Sanderling (deutlich heller und ... strukturell gaaanz anders), an Nordseestränden gern im Wellen-Spülsaum auffallend (dann aber im Jugend- oder Winterkleid).









      Schließlich die großen braunen, rund 40 dürften es gewesen sein. Wir näherten uns gemäß Order auf breiter (!) Linie; ruhig und ohne schnelle Bewegungen. Die Reaktionen der Walrosse auf uns ... praktisch kaum. Man ruhte und grunzte, nichts wirklich auffälliges, niemand ins Wasser (auch wir nicht). Die dicken Hauer mal in der Luft, mal auf den Nachbarn oder den Boden gestützt.









      Ebenso im Wasser. Ob Jabba oder Frau Antje ... uns nahmen sie schon wahr, waren aber nicht beunruhigt.
      Mit so einer „Eisbärenschutzbüchse“ machten Nansen & Co lange vor uns kurzen Prozess auch mit denen, nicht aus Jux & Dollerei (wie viele heutige dollartumbe Trophäenjunkies), sondern um zu Essen, um selbst zu überleben; in unserer McDoof-Welt für allzuviele kaum noch vorstellbar. - Auf unsrer Reise wurde der Püster bloß herum getragen; gut so.















      ... to be continued (tbc)

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      • Bulli53
        Fuchs
        • 24.04.2016
        • 2058
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [NO] Spitzbergen: Noch viel Schnee, doch mit dem Schiff ...

        Ein wunderbarer Bericht. Herzichen Dank.

        Wurde auch gesegelt oder fuhr das Schiff ausschliesslich mit Motorkraft?

        Neben der sinnvollen Regel nur mit einer Schusswaffe unterwegs zu sein stellt sich mir die Frage, ob z. B. Segler, die dicht unter der Küste fahren auch diesem "Waffenzwang" unterliegen.

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        • Vogelfreund
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          • 04.08.2008
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: [NO] Spitzbergen: Noch viel Schnee, doch mit dem Schiff ...

          Oje, die Knarre bei Plastikboot dicht unterm Strand ... keine Ahnung; besser ja. Kontaktiere die Örtlichen (Sysselmanen). Vemute mal: Obligat. Ob ein Bär raufentern kann ... wäre doch mal was für einen der fakenews-asozial-medial-Kanäle.
          Fortbewegung bei dieser Reise mittels Maschine, während der Route gen Nord auch kaum brauchbarer Wind.




          Wieder einer dieser hell-still-frischen Nächte. Das Meerwasser um uns überfroren. Immer wieder das irrisierende Singen der (Bart?)Robben, als lockten Elfen. Im Schiffs-Inneren, bauartbedingt, besser hörbar als draußen. So eine Art Nachtkonzert. Immer wieder, bis (doch) zum Einschlummern ...

          Später erneut an den Strand. Offenkundig ausreichend gesichert, war kein Bär in die kleine Hütte eingedrungen. Drinnen war auch fast nix. Die bekannte grüne Pulle aus Wolfenbüttel selbstverständlich leer. – Wer hier an Picknick/Aufenthalt denken mag, der muss wahrlich ALLES selbst mitbringen (zzgl. Genehmigung vom Syssselman).





          Auch wir wurden beäugt. An uns wurde sich heran gepirscht und wir wurden ... quasi beschnuppert. Wir blieben ruhig, keine Fressfeinde. Die haarigen Weissen kamen näher. Irgendwann trollten sich die bedächtigen Rentiere bald aber. Bestimmt waren wir zu langweilig. Denn viel taten wir nicht. – Immerhin gut: Sind diese Weissen ruhig, ist wohl kaum ein Eisbär in der Nähe.











          Dann endlich die erste Blühpflanze (dabei blieb es). Wohl ein Steinbrech (evtl. Saxifraga oppositifolia). Am Rande des ´übschen Fjordes.



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          • Vogelfreund
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: [NO] Spitzbergen: Noch viel Schnee, doch mit dem Schiff ...

            Nachgetragen sei das immerhin mal gesetzte Segel am vorderen Mast. Bin etwas im Zweifel darüber, ob Mannschaft & Gruppe alle Segel überhaupt hätten beherrschen können; egal.



            Also weiter im Rückweg bei „großer Fahrt“ und Generalrichtung Süd.
            Achtern noch das Prins Karls Forland (immer diese ollen Blaublüter zur Namensgebung). Meer & Berge in einem, bis rund 730 m Höhe. Im Tele teils derselbe Ausschnitt.





            Bald ostwärts zum nächsten Fjord. Und hinauf auf den Strand. In Richtung Sonne könnte der Blick ein wenig an „Südsee“ erinnern, oder an Dalmatien. Die Wassertemperatur ... oje; immerhin die jüngste rettete die Gruppen-Ehre und nahm ein (kurzes) Bad darin.





            Immer gut, wenn das schmucke Schiff nicht allzu weit entfernt dümpelt. Die Nebelbank rechts hinten blieb aber, wo sie war. Die Steine im Vordergrund bröselig. Irgendwann hinfällig ist so ziemlich alles, auch wenn es dauert.





            Schließlich noch ein highlight: Thorshühnchen. Recht seltene Vögel, nicht zum Essen und schon gar nicht von McBulettenschuster. Der Watvogel (Limikole) heißt auf schlau dann Phalaropus fulicarius bzw. (engl.) Grey Phalarope. Nur zur Brutzeit rötlich. Und dann ER der unscheinbare und SIE die prächtige, meist in der Vogelwelt ist´s ja umgekehrt. In der Montage links also SIE und rechts ER. Quirlige Wesen und gern mal entfernter. Am Strand gab es just Auseinandersetzungen zweier Paare.







            Irgendwann wieder auf´s Schiff und weiter heimwärts. Doch dann großes Voraus. Nicht gemeint ist ein andrer Touridampfer, nein. Ein großer Wal. Nicht wirklich etwas für mein Equipment, der war doch zu schnell. Ein Blauwal war es wohl, und kein kleiner. Auch der Blas eindrucksvoll. Von weitem von der Crew schon wahrgenommen. Merci.



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            • Vogelfreund
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: [NO] Spitzbergen: Noch viel Schnee, doch mit dem Schiff ...



              Nachgetragen sei dieses Schneehuhn-Paar. Zu Beginn schon mal neben uns. Er hübsch weiss mit roten „Rosen“ (so heißen die Hautpartien), sie hingegen ... anders. Schon eine Meisterleistung, es bei all den Wetterkapriolen nebst Schneelage und langer Polarnacht in diesen Breiten durchzuhalten, sie harren ganzjährig aus.
              Anfangs kreuzte auch ein Eis-Uboot, doch Daniel Craig zeigte sich uns nicht. „Q“ hatte so etwas doch auch mal für 007 vorgehalten. (Das hier schaut besser aus).



              Schließlich doch mal „Wetter“. Nur 5-6 Bft und Regen. Das Deck wurde zunehmend leerer und der Käpt´n verwandelte sich in ein Alien.










              Das graue Wetter ähnelte der Stimmung, denn das Reiseende nahte leider; zurück auf Anfang und ab an Kai. Auch die Farben um Longyearbyen tendierten ins grau-braune.





              Schließlich noch ein kleiner Marsch in den Osten. Zur bekannten Eiderenten-Kolonie. Bis hierhin ist das wandern ok. (Doch allemal im Winter gab es einzelne Eisbären auch im Ort).





              Das kuriose an diesem Ort sind die Schlittenhunde. Freilich müssen die auf den nächsten Herbst warten und können sich all die leckren Happen ab einen Meter weiter bloß vorstellen. Bis fast an den Zaun brüten Eiderenten zahlreich an diesem Ort. Der Trick: Angesichts bellender Hunde mögen Bär und Fuchs diesen Ort wohl ziemlich gar nicht. An die Hunde hinter Gittern haben sich die Enten hingegen gewöhnt. – Bei uns gibt’s die an der Nordsee. Das gleicht bald denen hier, schwimmend am Hafen von Longyearbyen.
              Freilich funktioniert der Eiderenten-Brutplatz nur dann, wenn Menschen sich zurück halten.











              Auch diese Lustwandelei endet dann. Zurück entlang üblicher Reste. Gerade in der Arktis, doch auch sonst wo häufig, ist das Geld verdient, bleibt der Schrott liegen. Doch ist es weder eine unnötig gewordene Alpenvereinshütte noch Müll, sondern hier eher ein gesetzlich geschütztes Kulturgut und damit tabu.



              Unterhalb des Ortes auch noch eine Schmarotzerraubmöwe und bei den Häusern mehrere Schneeammern. Die einzige Singvogel-Art hier trug auch Gesang vor.







              Wie früher hier geschuftet wurde, Mensch möchte es sich nicht mehr vorstellen. Doch liegend entlang schmaler Flöze bei Hitze, Lärm und Staub, das ist im Kohlebergbau in D zwar fast Historie, evtl. noch im Osten der EU sowie vermutlich in China und sonst in der Welt bestimmt noch weit verbreitet.



              Wir hatten es da entschieden besser. Nicht nur überlebt, sondern gut sogar.



              Das war´s.

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              • blende8
                Dauerbesucher
                • 18.06.2011
                • 882
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: [NO] Spitzbergen: Noch viel Schnee, doch mit dem Schiff ...

                Sehr, sehr cool!
                Danke für die vielen Bilder!
                Hat mir sehr gut gefallen!
                Irgendwas ist immer ...

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