[US], [CA] von kluane lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

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  • danobaja
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    [US], [CA] von kluane lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    prolog:

    ich war ja mit meiner frau tamara zuvor auf dem apallachian trail ( eigener bericht in diesem unterforum) unterwegs gewesen. als wir ausstiegen gings zuerst nach florida, dann über texas und new york state nach seattle und weiter in richtung alaska. wir hatten schon vor beginn unserer reise diese tour im mai eingeplant. tamara wollte mit dem auto nach mccarthy fahren und dort auf uns bergsteiger ( mark, steve, hans) warten, bzw unterwegs selbst bissl abenteuer machen. sie hatte dafür gute 3 wochen zeit ab dem start unserer tour. geplant war von kluane lake aus mit skiern zum mt. logan und dann eine überquerung von canadas höchstem gipfel mit fortsetzung der tour nach mccarthy.

    und los gehts.
    mark, mein treuer weggefährte für die unmöglichen touren, war wieder mit dabei. wieder mit ski (siehe denali grand traverse, auch in diesem unterforum), ich versprach ihm dass alles flach ist auf der tour und er keine kurven fahren muss. das zog, leider zog es auch noch weitere kreise. mark brachte einen freund mit, auch professor an einer uni. bedingt durch 2 unterschiedliche, verpflichtende, terminkalender trafen wir in 3 schichten ein. wieder einmal verliess ich mich auf die einschätzung und empfehlung eines freundes. wieder einmal gab es probleme damit, aber dazu später.

    tamara und ich klaubten steve, marks bekannten, am 5. mai in whitehorse am flughafen auf. es ging zum letztenmal zum einkaufen. steve brauchte noch ausrüstung, auch ich musste einige dinge ersetzten. wir kauften für richtig viel geld bei einem sportgeschäft ein, und beschlossen gleich dort am parkplatz zu übernachten. steve schlief neben dem auto. so gegen 2 in der nacht kam ein wachdienst und jagte uns fort. die jungs waren sehr freundlich und hilfsbereit, sie telefonierten noch rum um vielleicht eine ausnahme zu erwirken. aber es half nichts. wir fuhren ein paar km weiter und der einzige parkplatz, den wir todmüde auf die schnelle fanden, war mitten in einem wohngebiet. also schliefen wir dort. als es hell wurde holten wir steve unter dem auto hervor und er konnte auf dem beifahrersitz weiterschlafen. es ging noch in einen supermarkt zum essen kaufen und dann waren wir unterwegs von whitehorse nach kluane lake. eile hatten wir keine, mark würde erst in ca. 1 woche ebenfalls in whitehorse ankommen. wir fuhren die 260 km in 2 etappen und übernachteten einmal. es war ein schöner, fast warmer, abend an einem kleinen see, die strecke war zum grossteil schotterpiste, aber wenig kurven. genau wie ich es mark versprochen hatte.

    das auto ist voll...


    anfangs war geteert


    keine kurven, bester schotter


    übernachtung am see



    der plan war, dass wir 3 schon mal das gelände erkunden und mit den rangern das permit klar machen. auch wollten wir schon, falls möglich, eine ladung ausrüstung bis zum gletscher tragen. mark konnte erst über eine woche später nachkommen. bis es soweit war, dass wir ihn abholen konnten war allerhand zu tun. umpacken, und vor allem ausrüstung ins erste camp bringen. essen durften wir keines reintragen wegen der bären. immerhin erlaubten uns die ranger das essen ohne bear-canister am letzten tag mit zu nehmen. bedingung war auf dem gletscher zu schlafen, nicht am camp kurz davor. dort stand allerdings schon unser zelt mit der ausrüstung, die dann bereits vor ort getragen war. auf der letzten fuhre würden wir nur noch essen tragen.

    aussortieren


    steve



    bis zum camp waren es entweder 26 meilen ohne flussdurchquerung, oder 22 mit. den ersten trip machten wir zu dritt auf der trockenen, langen seite des flusses. sackl zement, das waren lange 26 meilen mit dem vollen rucksack! nächstes mal durch den fluss, so beschlossen wir. ich erschreckte steve noch mit einer geschichte aus 1984. irgendwie ging er verkrampft hernach.

    ich war damals schon bis zum gletscher gelaufen, auch auf der "trockenen" seite. am rückweg traf ich einen grizzly. er kam aus einem eingeschnittenen seitental und wollte gerade auf meinen trail abbiegen als wir uns sahen. ich weiss nicht ob ich ihn hätte riechen können, mit besserer nase. aber er hat mich nicht gerochen oder gehört, er hatte rückenwind, der aus seinem kleinen tal ins grosse blies. so standen wir uns beide völlig unvorbereitet in vielleicht 5-6 metern entfernung gegenüber. wie ein spiegelbild bekamen wir beide den "oh-shit"-look im gesicht. mit schief geneigtem kopf, und einem stöhnen zwischen den kiefern drehten wir beide um. er konnte deutlich das weisse in meinen verdrehten augen sehen. ich in den seinen auch. auch seine zuckende oberlippe, ich wüsste zu gerne was er da vor sich hin gemurmelt hat. damals beschloss ich, ich würde immer ein snickers bei mir tragen für so eine situation. kumpels findet man am besten wenn man was zum teilen hat. vielleicht hätte ich einen kuss bekommen, wer weiss....

    bachüberquerung von steve


    der bewuchs wird spärlicher


    wüste? und der erste blick auf den gletscher


    als wir am nächsten abend wieder am flughafen, bei unserem festen lager und dem auto, waren beschloss steve, dass er für so eine aktion nicht geschaffen war. mit den worten: "i am just an old fart" (ich bin nur ein alter pfurz) stieg er aus. wenige tage später holten wir mark mit den schlechten neuigkeiten vom flughafen in whitehorse ab. er brachte auch noch welche mit. sein zeitfenster war geschrumpft, er brauchte eine kürzere tour mit kalkulierbarerem ausgang. als einzig mögliche lösung blieb die tour zwar zu machen, aber auf den gipfel zu verzichten. so wurde aus dem wettrennen mit dem tschechischen bergsteiger, der eine solo-überschreitung des mt. logan vor hatte, nichts. er würde unangefochten der erste sein, der die überquerung machte. er hatte es verdient, er war ein richtig sympatischer kerl. als ihn tamara zum frühstück einlud und er unser müsli sah, winkte er dankend ab. mit "i don´t eat horse food" (ich esse kein pferdefutter) packte er seine salami aus. er sollte noch über eine woche warten müssen, bis der flug zum mt. logan möglich war. wir hatten jeden tag gutes wetter, er sass auf kohlen, andy winkte jeden tag nach dem wetterbericht ab. einmal starteten sie und kamen nach 2 stunden zusammen wieder. umgekehrt auf halber strecke....

    jeden abend ein neuer toller sonnenuntergang


    letzte tour zu viert


    kommt direkt vom gletscher der fluss


    nasse schuhe


    am letzten camp


    nasse schuhe beim trocknen



    wir trugen noch einmal zu viert, diesmal auf der kurzen strecke. am rausweg waren die rucksäcke nicht leer. ein teil der ausrüstung musste wieder zurückgebracht werden. immerhin half steve dabei noch mit. tags darauf gings wieder zurück und am 19. mai starteten mark und ich zu unserer tour.
    Zuletzt geändert von danobaja; 04.02.2018, 06:53.
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    #2
    AW: [usa], [ca] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

    am nächsten morgen trennten sich unsere wege für über 3 wochen. das erste mal dass tamara und ich länger als ein paar stunden getrennt waren, seit wir 1991 zusammen gekommen waren. mark und ich wählten die kurze strecke. unterwegs trafen wir noch ein paar dayhiker, die an einem seitental fotos von einem bären machten. danach schauten sie nur noch, wir standen da mit unseren schweren rucksäcken. nach bestimmt 10 minuten fragte ich mal vorsichtig an ob sie denn fertig seien mit den fotos, und bekam als antwort: "schon lange, aber da drüben ist ein bär. seht ihr den denn nicht?" doch, wir sahen ihn, er war nicht zu übersehen wenn er sich auf die hinterbeine stellte und zu uns rüber schaute. ich sagte: "wir haben noch 15 meilen mit den schweren rucksäcken vor uns, und wir gehen jetzt weiter, sonst kommen wir nie an".

    entgeistert wollten sie uns zurückhalten. "das ist zu gefährlich, und was macht ihr wenn der bär euch angreift?" mit einem wissenden lächeln im gesicht holte ich mein snickers aus der jackentasche, hielt es vor sie hin, und sagte mit breiter brust: "then we´ll split the snickers with him!" (dann teilen wir das snickers mit ihm!). sprachlos gaben sie den weg frei. mein erster sieg mit dem snickers. der bär konnte kommen! der würde sowieso zu tode erschrecken vor marks neu gekaufter weisser unterwäsche, mit der er unterwegs war. ich wette die familie erzählt heute noch von den 2 verrückten mit der weissen bux und dem snickers.

    gleich gehts los, bissl umpacken noch


    des kaisers neue kleider


    kaiserwetter



    wir entdeckten auf der ganzen strecke, bis wir den fluss durchqueren mussten, immer wieder die spuren des bären auf dem trail. er wollte sein snickers aber nicht haben, ihn selbst sahen wir nicht mehr. unterwegs fanden wir dann noch 2 unserer schlitten, die von steve als gestohlen deklariert worden waren. er ging sogar zur rangerstation um anzeige zu erstatten. weder wir, noch die ranger, konnten ihn davon überzeugen, dass er sie einfach nur nicht finden konnte am rückweg. er hatte sie also doch einfach nicht gefunden als er sie hätte raustragen sollen. naja, wer weiss zu was 4 schlitten anstatt 2 gut waren. mark und ich nahmen sie mit auf tour.

    es war zwar sonnig, aber keineswegs warm. ein kalter wind blies, nachmittags fing er an den sand im tal vor sich her zu treiben. zeitweise war es wie nebelschwaden was da das tal hoch kam. am camp angelangt, nass und kalt, hatten wir die schnautze voll. wir hängten unser essen am extra eingerichteten hochseil auf und verbrachten die nacht verbotenerweise im camp. am nächsten morgen sollte es auf den gletscher gehen in aller früh. nochmal 4-5 stunden hinten dranhängen zum doppelt tragen machte keinen sinn, das essen unbewacht auf dem gletscher zu lassen und im camp zu schlafen noch weniger.

    schön aber kalt


    blick zurück


    der sandsturm kommt


    kurze pause vor der flussdurchquerung


    abends im camp


    wir verbrachten eine ruhige nacht und sahen, weit weg von uns, noch einen grizzly auf der suche nach futter. er kam aber nicht näher und für ein foto war es zu dunkel. am frühen morgen ging es wie geplant los mit der ersten fuhre. wir trugen die ausrüstug auf den gletscher, liefen zurück und holten das essen nach. es war abend bis wir unsere sachen beisammen hatten. eigentlich wollten wir weiter kommen, aber das laufen auf dem aperen eis war genauso schlecht wie das zuvor auf dem sand und den kantigen steinen. unter dem zelt leuchtete der gletscher in magischem grün. alles im zelt strahlte im zwielicht. nach dem polarlicht das zweitschönste naturereignis das ich je sehen durfte.

    anmarsch zum gletscher


    schlitten ziehen aussichtslos


    noch eine flache stelle suchen dann lager aufbauen
    Zuletzt geändert von danobaja; 19.01.2018, 20:56.
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      #3
      AW: [usa], [ca] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

      sand kommt das tal hoch


      der schneefleck neben dem bach


      nach dem sandsturm



      tagebuch eintrag vom 20.mai:

      wednesday may 20
      on the ice, just above the moraine altitude:1150m
      we’re at the glacier!! got up at 6 and started at 9 am and hiked till 7.30 pm. in the morning we were a bit unlucky with the „trail“. we carried the first pack over the first creek crossing, then went back to get the others. there we found a snowpatch going in half way, avoiding the moraines, following the creekbed. we skied for ½ hr and got much farther than hiking for 2. since it was flat we could push with the poles and go fast. it was beautiful in the sun. we carried up to the base of the glacier. after 50m[meter] we will be able to put the skiis on tomorrow. the first part seems to be steeper uphill, but once up on the middle of the glacier going should be easy. ....

      auf dem eis, gerade oberhalb der moräne höhe: 1150m
      wir sind auf dem gletscher! aufgestanden um 6 starteten wir gegen 9 uhr und liefen bis halb 8 abends. in der früh hatten wir ein wenig pech mit dem "trail". wir trugen die ersten rucksäcke bis über einen ersten bach und gingen zurück um die anderen zu holen. dann fanden wir einen schneefleck, der die halbe strecke weiterführte, neben dem bach und unterhalb der moräne. wir liefen mit den ski und schafften in einer halben stunde mehr vom weg wie vorher mit 2 stunden laufen. weil es so flach war konnten wir mit den stecken anschieben und waren richtig schnell. es war schön in der sonne. wir trugen hoch bis zum fuss des gletschers. noch 50 meter und wir können morgen die ski anschnallen. anfangs gehts scheinbar steiler bergauf, aber in der mitte des gletschers sollte es einfacher werden. ...


      die nacht auf dem leuchtenden eis entschädigte uns für die schlepperei.

      am nächsten morgen machten wir die schlitten klar, mit den beiden zusätzlichen hatten wir kein problem, wir stapelten sie einfach ineinander und hatten damit jeder einen stabileren schlitten. endlich auf dem eis! und wir konnten die ski benutzen! das war gut und schlecht, denn es war besser wie die steine auf dem aperen eis, aber es war zu warm und alles war weich, wir mussten hart arbeiten für jeden meter. immer wieder gab es steilere abschnitte auf denen hartes eis und weicher schnee abwechselten. im schnee versank der schlitten ständig und musste gewaltsam herausgerisssen werden. auf dem harten eis hiess es die schlitten mit schwung über die buckel zu wuchten. um 1 uhr fing es an zu regnen, um 4 machten wir total durchnässt feierabend und bauten das zelt auf. das ging 2 tage lang so und wir beschlossen unsere strategie zu ändern. wir standen um 2 uhr auf und liefen gegen 4 los in der hoffnung, dass der schnee etwas härter ist. so richtig war das nicht der fall, es war einfach zu warm und der wenige schneefall im winter war der grund für das viele blanke eis das wir hatten.

      die ersten meter mit den schlitten


      endlich eis


      satte farben


      alles weich und immer wieder kurze, steile stellen


      im schnee versinkt der schlitten nach jedem 2. schritt


      2 tag später wie geplant erreichten wir die mittlere "seiten"moräne auf dem grossen gletscher. es wurde flacher, wir hatten an höhe gewonnen und der schnee war nachts endlich gefroren. ich gab gas, mark trottete hinterher. nach 7 stunden schnellem vorwärtskommen wartete ich auf mark. um 11 uhr lag ich nackt in der sonne und genoss die warmen temperaturen. es wurde 2, es wurde 4, von mark nichts zu sehen. was war los? besorgt schnallte ich die ski an und fuhr den gletscher hinunter. keine spur von ihm. war er umgekehrt? so fuhr ich im zickzack über den gletscher ab bis ich seine spur fand. ich folgte ihr talabwärts bis sie sich mit meiner spur traf und stellte fest, dass er auf dieser spur aufgestiegen war. weil ich sonst nichts endecken konnte beschloss ich seiner spur zu folgen bis er an deren ende ja irgendwo sein musste. ohne gepäck war ich richtig schnell, bald bog seine spur auf die mitte des breiten gletschers ab. vereinbart war gewesen der moräne zu folgen bis er mich eingeholt hat. in meinem kopf ging der punk ab. dies hatte hauptsächlich damit zu tun, dass die unbekannte krankheit, die wir "grizzly" nannten, mich an diesem tag fest im griff hatte. tamara und ich hatten beide (sie sehr mild) irgendetwas eingefangen, das kein doctor diagnostizieren konnte. blähungen, durchfall, depressionen, übelstes kopfkino. ein paar schlechte tage, dann wurde es besser, nach 10 tagen ging es wieder los. weder antibiotika, noch immodium halfen.

      letztendlich fand ich mark noch in sichtweite des zeltes, das er mitten auf dem gletscher aufgebaut hatte. er war gar nicht so weit weg von der stelle, an der ich auf ihn gewartet hatte, aber ein hügel versperrte die sicht. er war gerade mit notausrüstung und seil losgegangen um mich zu suchen. wir holten mein gepäck. ich fuhr ohne kurve, ihm war es zu schnell, er machte 2 kurven und sammelte 2x seine einzelteile zusammen. schallendes gelächter hallte über den gletscher, wie immer verlor er nie seinen humor und die fähigkeit über jedes missgeschick erhaben zu sein. wieder einmal ging es schneller bergauf als bergab. um mitternacht waren wir beim zelt. fast 24 stunden waren wir auf den beinen gewesen.

      trotzdem unterhielten wir uns noch lange. ich war wirklich zwischendrin der meinung gewesen er wäre einfach umgekehrt. das entsprach natürlich überhaupt nicht seiner art, es war ein reines hirngespinst. seit diesem tag traue ich meinem kopf nicht mehr so 100%. dummerweise war auch mein körper nicht sehr verlässlich an den tagen an denen der grizzly in ihm wütete. es waren einfach "scheisstage". es blieb nur augen zu und durch und blos nix kompliziertes denken.

      die mittlere autobahn ist unsere, pic aus 1984


      die moräne trennt das wetter


      nachts läuft es sich besser


      einräumen


      tagebucheintrag:
      monday, may 25
      between the icefalls altitude: 2170m
      whow, what a day. at 2 am it was raining. i tried to set the alarm to 4, but in the dark i set it to 4 pm. so we got up at 7 am in the rain. we packed and left at 9.15 with clouds and slush. i lead, mark followed. it slowed me down, made him faster though. at 2 pm we were close to the icefall and finally got into big crevasses at 4 pm. we roped up and i lead through it ok in 3 hrs. now we are camped above it in sunshine. it is 10.20 pm and the sun is still out. it got so warm during the day that we walked in short sleeves. the slush was up to the ankle sometimes. so beautiful with the clearing clouds. little avelanches on the slopes to the left and right, but nothing even getting onto the glacier. now our stuff is all dry, mark is asleep. we rigged both packs on the sled. except for the balance it worked great. just be very careful that the weight is centered or the sled veers off. it also tips over easily. happened 3 times to me in the icefall. we did not get very far, but had a great day. we hope to make time on the downhill.

      zwischen den eisfällen höhe: 2170m
      whow, was für ein tag. um 2 in der früh regnete es. ich wollte den wecker auf 4 uhr stellen, aber im dunklen stellte ich ihn auf 4 uhr nachmittags. so sind wir erst um 7 uhr im regen aufgestanden. wir packten zusammen und gingen um viertel nach 9 los mit wolken und im matsch. ich führte, mark folgte. das hat mich gebremst, ihn aber schneller gemacht. um 2 uhr waren wir in der nähe des eisfalls, um 4 kamen wir an die ersten grossen spalten. wir seilten an und ich führte uns in 3 stunden hindurch. jetzt zelten wir oberhalb in der sonne. es ist fast halb 11 nachts und die sonne ist noch da. es war so warm untertags dass wir kurzärmelig liefen. der matsch war manchmal knöcheltief. so schön mit den sich auflösenden wolken. kleine lawinen kamen die hänge links und rechts herunter, aber nichts kam auch nur in die nähe des gletschers. jetzt sind alle unsere sachen trocken, mark schläft. wir befestigten beide rucksäcke auf den schlitten. bis auf die balance funktioniert das super. man muss nur aufpassen, dass das gewicht in der mitte bleibt, sonst dreht der schlitten seitlich ab. und er kippt leicht um, ist mir 3x im eisfall passiert. wir sind nicht sehr wiet gekommen, aber wir hatten einen tollen tag. wir hoffen etwas zeit aufzuholen wenns bergab geht.


      es wird weit


      beide rucksäcke auf dem schlitten


      am ersten eisfall


      lauter unbestiegene gipfel
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        #4
        AW: [usa], [ca] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

        Tolle Gletscherfotos .

        OT: Aber bitte Länderkürzel immer in Grossbuchstaben . Danke.
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          #5
          AW: [usa], [ca] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

          am nächsten tag ging es gleich nach dem frühstück um halb 7 durch den oberen eisfall. der sah von unten nicht wirklich gross aus, aber das sollte sich als falsche annahme erweisen. auch waren die rampen, die wir zu erkennen glaubten, keine rampen. der ganze eisfall war völlig anders als der untere. die spalten waren vom wind überweht, manchmal waren kreisrunde löcher über den spalten. als wir durch waren packten wir das seil weg und stiegen weiter bergan. eine steilstufe brachte uns um eine langgezogene kurve und wir sahen mt. logan zum ersten mal. in europa konnte ich keine vernünftigen karten bekommen, bzw. hätten diese aus den usa importiert werden müssen. über einen buchladen, das war ja alles vor den zeiten des internet.

          so wurde mark mit der aufgabe betraut welche zu besorgen. das einzige, das er fand, war eine karte im massstab von 1:500.000, die auch nur die hälfte unserer strecke abdeckte. unsere beste informationsquelle war die in 3d gefräste landschaft in der rangerstation. wir versuchten uns das so gut wie es ging einzuprägen. aber die ganzen details waren zu viel für uns. anfangs hielten wir mt. logan für mt. queen mary. als wir der kurve weiter folgten und immer mehr von diesem gigantischen koloss auftauchte war schnell klar wen wir da vor uns hatten. eigentlich wollten wir noch den höchsten punkt der tour erreichen, aber gegen mittag begann der schnee wieder zum sumpf zu werden und wir beschlossen gegen halb 2 hier zu bleiben.

          erster blick auf mt. logan


          sumpf wieder mal


          feierabend


          socken trocknen


          wir hatten unsere kälteste nacht. in der früh war alles knallhart gefroren. es war die erste nacht in der ich meinen schlafsack zu machen konnte ohne zu schwitzen. wir liefen gegen 3 uhr los und erreichten um 5 uhr den höchsten punkt unserer tour. 2630m. danach machten wir die felle ab und waren immer noch langsam, aber schon deutlich schneller als im aufstieg, unterwegs. um halb 11 zog ich aus was ich anhatte, es wurde brutal heiss. der schnee wurde wieder zum sumpf. am frühen nachmittag zeigte sich die erste röte auf der haut, ich musste mich wieder anziehen, obwohl es dafür eigentlich zu warm war. am horizont sahen wir spiegelungen wie auf einer heissen teerstrasse. abends um 6 im camp liefen wir barfuss und bekamen besuch von einer grossen fliege und einigen vögeln. sie hatten weisse flügelspitzen und rücken, der rest war schwarz. wir hatten einen tollen blick auf mt. logan und den gletscher zu seinen füssen. dem wollten wir folgen. auf unserer karte war nur ein grosser weisser fleck, die ganzen kleineren hügelketten wurden im 150m höhenintervall überhaupt nicht angezeigt. orientierung war unmöglich damit. ausserdem würden wir morgen aus dem bereich der karte rauslaufen. in der nacht wurde es wieder so kalt, dass die wasserflaschen im innenzelt durchgefroren waren. gegen halb 8 ging es los am nächsten morgen und wir verloren uns in der weite des konturlosen eises. wir bogen wir einen gletscher zu früh nach rechts ab. anstatt auf ogilvie gletscher landeten wir auf dem walsh gletscher.

          eiskalte nächte


          spalten


          mt. logan


          wolken ziehen auf


          erste bäche auf dem walsh gletscher


          wir bemerkten unseren fehler bald. immerhin hatten wir eine niedrige bergkette zwischen uns und mt. logan. eigentlich hätten wir zu seinen füssen sein sollen. der höhenmesser gab uns auch keinen aufschluss. nach dessen angaben waren wir viel höher als die gletscher... gefiel mir gar nicht. was da wohl im anmarsch war? umkehren wollten wir nicht, die richtung passte ja. so gingen wir auf dem walsh gletscher weiter richtung westen bis wir einen durchlass fanden. wir nannten den einschnitt "the window" (das fenster). walsh gletscher wurde steiler und so waren wir froh als wir durch die window queren konnten. deutlich mehr als einen halben tag waren wir unterwegs, bis wir mit 2x laufen unsere ausrüstung auf dem ogilvie gletscher hatten. es ging durch eine bizarre landschaft. nachts biwakierten wir mit einem tollen blick auf mt. logans eisige nordseite.

          durch die window


          bizarr nach dem ganzen eis


          geht prima


          aber nicht lange


          mt. logans northface


          biwak
          Zuletzt geändert von danobaja; 20.01.2018, 16:14.
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            #6
            AW: [US], [CA] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

            Krass. Auf diese Art von Tourplanung wäre ich gar nicht gekommen.

            OT:
            Ich glaube ich muss mal ein paar Tage krank werden, um alle deine Berichte in Ruhe zu lesen . Und ja, wenn Du mal Richtung Schweiz fährst, musst Du Becks und mir einen Besuch abstatten. Ich glaube, er würde ausnahmsweise weniger von seinen Alpinabenteuern erzählen und mehr zuhören .
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              #7
              AW: [US], [CA] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

              Danke für den Bericht, echt top! Schade, dass ihr den Mt. Logan dann doch nicht in Angriff nehmen konntet. Luc Mehl & Co haben die gleiche Route über den Gipfel vor ein paar Jahren unternommen. Ganz ohne Verpflegungsdepot, glaube ich, wirklich eine Hammer Tour! Würde ich mir wahrscheinlich nicht zutrauen.
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                #8
                AW: [US], [CA] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

                Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                Krass. Auf diese Art von Tourplanung wäre ich gar nicht gekommen.

                OT:
                Ich glaube ich muss mal ein paar Tage krank werden, um alle deine Berichte in Ruhe zu lesen . Und ja, wenn Du mal Richtung Schweiz fährst, musst Du Becks und mir einen Besuch abstatten. Ich glaube, er würde ausnahmsweise weniger von seinen Alpinabenteuern erzählen und mehr zuhören .
                war ganz einfach. so quasi ein selbstgänger. immer nach westen, egal wie.

                OT: das mach ich gerne, aber ich will becks ja nicht meine lebensgeschichte erzählen. eure touren find ich auch super spannend. ich denk da werden wir ein ausgewogenes verhältnis schon hinbekommen. wann ich mal wieder in die schweiz komme weiss ich allerdings nicht.

                Zitat von Libertist Beitrag anzeigen
                Danke für den Bericht, echt top! Schade, dass ihr den Mt. Logan dann doch nicht in Angriff nehmen konntet. Luc Mehl & Co haben die gleiche Route über den Gipfel vor ein paar Jahren unternommen. Ganz ohne Verpflegungsdepot, glaube ich, wirklich eine Hammer Tour! Würde ich mir wahrscheinlich nicht zutrauen.
                du kannst überall hinkommen. wenn du mir nicht glaubst schau dir mal die reiseberichte von diesem libertist im forum an!
                danobaja
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                  so, hab grad wieder mal 2 stunden arbeit in den unendlichen weiten des internets versenkt. 5 offene tabs sind einfach zuviel... für mich zumindestens. also nochmal. nicht zur strafe, nur zur übung!

                  tagebucheintrag:

                  saturday, may 30
                  logan glacier, above ogilvie [actually walsh gl.] altitude: 1760m
                  ... at 2 am we stopped, bivvied, ate and went on at 4 am. not much better. heading west on logan we had to cross a glacial creek. i went into the swamp with both skiis almost up to the knees. my boots are still soaking wet. after a while i found a better spot and we crossed. then we slugged on till 9 am. clouds were coming in all night and we pitched camp after crossing another swamp and got inside the tent just before the rain started. now it’s sun and rain and wind, seems to clear up though. tomorrow 4 am, start at 6. marks skipole lost the tip yesterday, we epoxied it today. on the first day his skins lost the rear clips!! epoxied that too. works good so far.

                  am logan gletscher, oberhalb walsh gletscher höhe: 1760m
                  ... um 2 uhr früh hielten wir an, biwakierten, assen und um 4 gings weiter. es war nicht viel besser hier. auf dem logan gletscher nach westen unterwegs mussten wir den ersten gletscherbach queren. ich versank im sumpf bis zu den knien trotz der ski. meine schuhe sind klatschnass. nach einer weile fand ich eine bessere stelle und wir querten dort. danach schleppten wir uns weiter bis 9 uhr. die ganze nacht kamen wolken das tal hoch und wir bauten das zelt auf, nachdem wir noch einen sumpf gequert hatten. gerade als der regen begann schafften wir es hinein. jetzt ist es sonnig und regnet und windet. es scheint aber aufzuklaren. morgen um 4 aufstehen, um 6 los. an marks skistock ist gestern eine spitze abgebrochen, wir haben sie mit 2-komponenten-kleber angeklebt. am ersten tag schon waren die hinteren clips an den fellen ausgebrochen!! die haben wir auch angeklebt, hält gut bis jetzt.



                  bald würden wir mt. logan nicht mehr sehen


                  es wird schlechter zulaufen


                  der regen kommt


                  multitasking, socken trocknen beim kochen


                  die ersten 3 stunden ging es ganz gut am morgen. der regen hatte den schnee verfestigt und es war gut angefroren. danach kamen die querrippen und es wurde hart zu laufen. erst kam man mit den ski nicht gut drüber, das eis war knochenhart und steil, dann fuhr man den halben meter ab und blieb im schnee dahinter stecken. ein schritt noch, dann den schlitten über den huggel wuchten. dabei versank man selbst mit den ski wieder im schnee, wenn der schlitten drüber war kam er mit schwung und versenkte sich selbst. also den schlitten rauswuchten, die nächste rippe attackieren....

                  soviel zum schnellen meilen machen bergab. wir waren schon ein wenig froh, als die rippen endeten, aber was danach kam war nicht viel besser. nein, eigentlich war es gar nicht besser.

                  an diesem tag erkannten wir, dass uns der wenige schnee aus dem letzten winter ein gewaltiges problem bescherte. unsere, nicht wirklich bis ins detail ausgearbeitete, planung zerplatze wie ein mit wasser gefüllter luftballon. wir hatten gerechnet, dass wir mindestens bis zum ende des gletscher würden abfahren können. aber da ging nichts. das eis wurde blank, dann, nach 3 weiteren stunden endete das eis. die ersten steine kamen, es war vorbei mit dem gebrauch von ski und schlitten.

                  fürchterliche querrippen


                  das wars mit dem eis


                  da standen wir nun und mussten erstmal nachdenken. was blieb uns denn als optionen?

                  zurück? no way! überhaupts gar niemals nicht. der "point of no return" war längst überschritten. also weiter. aber wie? mit der ladung an gepäck mussten wir doppelt tragen. das würde marks termin sprengen. er versicherte mir, er würde erschossen wenn er nicht zur arbeit erschien. ich konnte ihm das ausreden. die zeiten von "nur ein toter indianer ist ein guter indianer" waren längst vorbei, und für oboeisten galt das im 20. jahrhundert nicht mehr. der hinweis, dass er ja eh schon einer der guten oboeisten war und nicht mehr extra dafür sterben musste, brachte sein lachen zurück. als er das endlich eingesehen hatte brachte er seine frau ins spiel. da hatte ich keine argumente mehr. also, wir mussten schneller werden.

                  mein üblicher vorschlag: "mehr tragen, schneller gehen, länger laufen" kam nicht gut an. das einzige das helfen konnte war ein freundlicher bär mit ein paar snickers, der tragen half. zu unzuverlässig. nicht der bär, sondern sein erscheinen.

                  wir hatten unser lachen wieder, das half. auch beim denken. so beschlossen wir eine geeignete stelle zu suchen, ein depot zu machen und alles, was wir nicht mehr brauchten, zurück zu lassen. später konnten wir versuchen mit einem der gletscherpiloten rein zu fliegen und die ausrüstung mit dem flugzeug zu holen. wenn das nicht ging, dann hatten wir halt ein paar $$$ in guter ausrüstung weniger. umwelttechnisch würde sich der gletscher in wenigen jahren um die ausrüstung kümmern und sie zu pulver zermalmen.

                  so scouteten wir am rande des gletscher und fanden einen riesigen boulder. den würden wir gut wiederfinden können. zurück, ich schnallte rucksack auf rucksack denn ich wollte nur einmal laufen. ich bekam das gewicht nicht mehr alleine hoch und da mark sowieso 2x laufen musste liessen wir dann doch beide eine ladung hier. wir deponierten die rucksäcke beim boulder und holten dann die 2 ladung nach. es wurde umgepackt, und unsere cache gut unter einer grossen ladung steine versteckt. zurück blieb die ganze warme kleidung, jeweils eine schaummatte, das seil, das gurtzeug mit karabinern, jumars, die felle, wasserflaschen, etc., benzinflaschen. die 4 schlitten und die ski mit ihren knalligen farben liessen wir gut sichtbar draussen.

                  weiter gings mit nur noch einem rucksack. es war inzwischen der 1. juni. wir hatten noch luft in der terminplanung.
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                    das eis war natürlich noch lange nicht zu ende. es versteckte sich nur unter den steinen. und die reichten bis zum horizont. das gehen war schwierig. man wusste nie ob ein stein hielt oder zu rutschen anfing oder zu kippen. das gelände war völlig neu für uns und ungewohnt. und alleine der anblick der steinwüste liess uns erschaudern. mark wünschte sich schnee und seine ski zurück. das will ja wirklich was heissen. viel mehr gewicht war es nicht was wir trugen, wir hatten ungefähr das gewicht der schlittten deponieren können. aber der rest meines vorschlages wurde umgesetzt. schneller gehen und länger laufen. vor allem länger laufen jeden tag.

                    steinwüste


                    immer wieder bäche die wir nicht queren können


                    vorsicht, da willst du nicht reinrutschen


                    immer wieder blockierten reissende bäche den weg. wir wollten nach rechts, nach norden queren. es galt unbedingt den abfluss des logan gletschers auf dem eis zu überqueren. wenn wir am ende am falschen ufer waren gabs kein hinüber mehr. vielleicht an einer günstigen stelle schwimmen. aber nur vielleicht. lieber mit den zuflüssen der gletscher im norden auseinandersetzen. jeden einzeln, nacheinander.

                    aber wir wurden immer wieder zur mitte gedrängt und folgten notgedrungen dem logan gletscher für einen tag. wir übernachteten zwischen randmoräne und gletscher an einer flachen stelle. irgendwann mitte des nächsten tages meldete sich mein bauchgefühl und sagte: jetzt in die mitte und die brücke suchen. und tatsächlich, ich fand sie. der zustieg war ein wenig tricky, mark wurde zur beruhigung des gewissens mit der 3mm reepschnur am rucksack gesichert. die eine eisschraube, die ich eingepackt hatte war gut für die moral der truppe. gehalten hätte sie sicher, nur die reepschnur ebenso sicher nicht. keiner wäre aus dem fluss mehr rausgekommen bis er am ende des gletscher irgendwo angespült worden wäre. aber ich wusste ja, dass mark alles nachsteigt was ich vorsteige. es war auch diesmal so. wir querten nach norden und fanden am abend einen zeltplatz in einem mini-seitental. der bach war klar aber eiskalt. wir wuschen uns trotzdem und fühlten uns grossartig hernach. es gab dünne tomatensuppe zum abendessen nach über 14 stunden auf den beinen.

                    zustieg zur brücke


                    ois isi (alles easy), fette brücke


                    ziel ist der bergrücken hinter dem gletscher


                    erster zeltplatz ohne eis


                    wir versuchten unser glück auf der seitenmoräne, aber das war nicht gut. steil, abschüssig, spalten zwischendrin und loses gestein oben drauf. wir querten den bach und versuchten den bergrücken hinter der moräne. auch nicht viel besser. oben ging es zwar, aber bis dahin gab es die bekannte alder-hell. das gestrüpp aus erle, das sich im rucksack verfing und immer wieder ruschte man auf wurzeln oder tief hängenden ästen nach unten weg. als wir am ende des rückens an ein cliff kamen mussten wir wieder hoch und einen ziemlich steilen einschnitt absteigen. das eis hatte uns wieder. mein grizzly war auch wieder da und ich fühlte mich so elend am abend. ich wollte meine frau haben und es war nur mark da. ein trost, aber kein wirklicher ersatz. erste körperliche verfallserscheinungen kamen auf. meine rechte wade machte zu und war so hart wie das gletschereis. mein linkes knie, mit den wertlosen neuen kreuzbändern, schmerzte. ich machte fehltritte und war einfach platt. der durchfall zehrte an meinen kräften. todmüde schliefen wir beide bald nach dem essen ein.

                    alder-hell


                    weiter oben wird bissl besser


                    zurück auf dem eis


                    gerade noch gestoppt bevors ins wasser ging


                    morgens ging es über den kleinen bach hinter der seitenmöräne und danach wieder aufs eis. immerhin verloren wir beständig an höhe. wir waren unter 800m angelangt. die bäche aus den seitentälern verliefen hinter der seitenmoräne und wurden immer grösser. da wir sie alle queren mussten wollten wir sie nicht zu gross werden lassen und bewegten uns immer am nordrand des gletschers. die von norden drängenden gletscher brachten uns die grossen bachüberquerungen. teilweise wurden diese aufgestaut und es bildeten sich seen und undurchdringliche sümpfe zwischen moräne und bergrücken. wir mussten oft auf die bergrücken ausweichen, immer wieder durch die alder-hell hindurch. die flüsse der zufliessenden gletscher konnten wir nicht queren. beim ersten versuchte ich mein glück noch, aber als in der mitte des flusses meine skistöcke im hüfthohen wasser anfingen zu singen, von der vibration!, kehrte ich um. unter den füssen spülte die strömung die steine weg. wir beschlossen nachmittags pause zu machen und am morgen zu queren. das wasser würde niedriger sein in der früh. so dachten wir. tatsächlich kam aber dann noch mehr wasser aus dem gletschermaul geschossen. wir mussten oben drüber.

                    endlos


                    kleinster bach, morgens noch mit schwung!


                    da geht nix mehr


                    nur oben übers eis


                    wir fanden wieder ein schönes seitental zum übernachten. das innenzelt hielt die moskitos ab, aber am nächsten tag gings wieder durch alder-hell auf den bergrücken. wieder gab es eine neue erfahrung. überhängendes moos. das musste 100e von jahre alt sein. es war über einen meter dick auf den senkrechen felsen. auf armeslänge konnte ich meist einen fels oder eine wurzel ertasten und mich hochziehen. aber das war schon eher ein eiertanz als klettern. auf der anderen seite wartete der nächste gletscher auf seine überquerung.

                    senkrechtes moos


                    ballett



                    grosser bach, querung übers eis des zufliessenden gletschers.


                    bald standen wir wieder vor einem fluss auf dem gletscher. ich fand wiederum eine gangbare brücke, diesmal war die brücke gefährlicher als der zustieg. das eis wurde wilder für einen halben tag. steil auf und ab, viele kleine seen in löchern mit steilen abbrüchen. wir liefen viel zick-zack, aber wir kamen voran. einmal querten wir oberhalb des flusses unter heftigem steinschlag. ich rannte was das zeug hielt. mark versuchte den fallenden steinen in seinem tempo auszuweichen. manchmal prallen bei uns welten aufeinander. egal, wir waren beide unverletzt durchgekommen. nachmittags standen wir vor einem see, nochmal auf den bergrücken hoch und drumherum. das gelände wurde flacher. dafür kamen die moskitos. immerhin waren wir endgültig vom eis. das ende in sicht. durch canyon creek mussten wir noch durch, dann war es nur noch 2 tage hatscher bis zum letzten grossen fluss vor mccarthy mit der brücke.

                    abstieg über dem fluss


                    der gletscher lebt


                    see und sumpf


                    hubert airstrip, wir sind vom eis!
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                      leider sind bei google maps die gletscher und flüsse nicht bezeichnet.

                      aber wenn man von mt. logan ausgeht ist nördlich davon walsh glacier. die bergkette nördlich von walsh glacier heisst centennial ridge. den namen des gletschers nördlich davon kann ich nicht rausfinden. vielleicht kann mir jemand helfen, dann bessere ich das noch aus.

                      nord-westlich davon kommt als nächstes ram glacier und mündet am ende des unbekannten glaciers in diesen.

                      ab dem zusammenfluss von logan und unbekanntem und ram glacier heisst der grosse gletscher chitina glacier.

                      ogilvie glacier mündet fast an der gleichen stelle aus südlicher richtung.

                      bischen westlich ist letzendlich bernard glacier mit der doppelmündung.

                      westlich von bernard glacier kommt hawkins glacier. das war die versuchte querung mit den singenden skistöcken.
                      ________________________________________________________________________________________

                      da befinden wir uns momentan, auf nur noch 450m höhe. huberts airstrip, den wir nie sahen, obwohl wir direkt darüber gelaufen sind, ist knapp westlich von hawkins glacier. alles was wir noch zu tun hatten, war zum canyon creek zu laufen, drüber und schwupps über die berge nach may creek. dort, so wussten wir, lebte ein ehepaar mitten im nationalpark mit lebenslangem aufenthaltsrecht. wir wollten erstmal dort station machen und dann entscheiden wie es weitergeht. es gab ab da auch die möglichkeit auszufliegen oder, so dachten wir, die strasse zu nehmen. unsere alaska karte war noch schlechter im massstab wie die von mt. logan und dem canadischen teil unseres kleinen ausflugs. streng genommen waren es ja nur 2 blatt karte die wir durchwanderten.

                      wir kreuzten einige kleinere bäche und sahen zu, dass wir auf den bergrücken kamen, um auf diesem zum canyon creek zu gelangen. ein hohes cliff verhinderte das. wir stiegen zwangsläufig höher. nachmittags kamen wir an den canyon. das sah nicht gut aus. es war zu steil um abzusteigen, also gingen wir höher auf unserem bergrücken.

                      bald konnten wir in den aufreissenden wolken unser ziel für heute abend sehen. die seen auf der anderen seite des canyon creek. mark war am ende, wir stopfen noch schnell einen flecken dreckigen schnee in unsere zip-lock tüten, wasser gab hier weit und breit keines. an der ersten flachen stelle stellten wir das zelt auf. in der apsis hatten wir 2 alder-büsche stehen. ein wunder dass es überhaupt stand, das zelt. es gab nudeln mit schneewasser und sosse. wir fingen an zu sparen, das essen wurde knapp. nach 15 stunden laufen reichte es mir auch und wir schliefen sehr bald den tiefen schlaf der gerecht erschöpften.

                      da unten mündet der canyon creek in den chitina


                      wieder mal in der alder-hell, in der mitte auf der anderen seite kann man die seen erahnen. unser tagesziel


                      die eingeschnittenen seitentäler waren ein abenteuer für sich. man sieht die seen gut.


                      die erste gabelung des canyon creek, links kommt das viele wasser her


                      der erste zufluss des canyon creek


                      tagebucheintrag:
                      tuesday, june 9
                      first arm of erikson creek, above the fall altitude: 1200m
                      got up at 7 and going at 9.20 am. we had a short night in the alderfield. 12.30 it started raining and never stopped till we left. within 2 min everything was soaked from the bushes. we went up and over the ravines on moose trail, then we descended slowly into canyon creek canyon. it got steeper and steeper and finally we saw the creek. huge whitewater. we turned arround at 4 pm and i took the tent out of marks pack and told him that he just has to move faster, at least on the flat sections. worked well, we got to erikson creek-left arm. there was canyon after canyon to cross from all the little creeks coming down the slope. and the huge last one, holding the sidearm. i scouted down, mark higher up. crossing on top of a 100 foot waterfall seemed easier than down below, so we are camping now just above the fall, next to a nice crossing. got here at 10.45 pm, ate, mark is asleep. i’ll crash out too. if all goes ok we should get across erikson and canon creek on the gravel bars and head for the lakes. if there are any moose trails we might get past them tomorrow

                      erster seitenarm des erikson creek, oberhalb des wasserfalles höhe: 1200m
                      wir standen um 7 auf und waren um 9uhr 20 unterwegs. es war eine kurze nacht im aldergebüsch. um halb 1 fing es an zu regnen und hörte nicht mehr auf bis wir losgingen. innerhalb von 2 minuten war alles durchnässt von den büschen. wir stiegen höher und kreuzten die ersten schluchten auf elch-pfaden, dann stiegen wir ab in den canyon des canyon creek. es wurde immer steiler und letzendlich sahen wir den bach. wildwasser, riesig. gegen 4 uhr kehrten wir um und ich übernahm das zelt aus marks rucksack, und sagte ihm, dass er einfach schneller gehen muss, wenigstens an den flachen stellen des weges. funktionierte ganz gut, wir kamen bis zum linken seitenarm des erikson creek. wir mussten schlucht nach schlucht mit den kleinen bächen überqueren, die vom hang herunter kamen. und in der riesigen, der letzten davon, in der war der seitenarm. ich scoutete unten, mark weiter oben. die überquerung schien uns einfacher zu sein oberhalb des 30 meter hohen wasserfalles. so zelten wir jetzt direkt oberhalb des falles an einer netten furt. wir kamen um 10 uhr 45 hier an, haben gegessen, mark schläft schon. ich werd das auch gleich machen. wenn alles gut geht sollten wir erikson und canyon creek auf den sandbänken überqueren können und auf dem weg zu den seen sein. wenn wir weitere elchpfade finden könnten wir es morgen sogar bis hinter die seen schaffen.


                      flacher platz oberhalb


                      bissl wasser war schon drin, linker arm des erikson creek


                      rechter arm des erikson creek


                      am morgen überquerten wir die furt. es war gut machbar. kurz danach begann es zu regnen. kalter wind kam auf. zum allerersten mal auf der tour musste ich meine sympatex-jacke anziehen. ich hatte schon überlegt sie bei unserem depot wegzupacken und dort zu lassen. wir kamen zum hauptarm des erikson creek, ich kam gerade so durch, nahm den rucksack ab um mark meinen skistock entgegen zu strecken. er kam bis kurz davor, dann wurde er weggeschwemmt vom wasser. ich stieg noch rechtzeitig einen schritt entgegen und er hechtete in meine richtung und bekam die spitze des stockes zu fassen. patschnass zog ich ihn an land. hauptsache drüben. aber es war ja noch nicht vorbei.

                      canyon creek wartete auf uns. der weg dahin war fürchterlich, immer wieder waren erdrutsche mit sich bewegendem schlamm zu überqueren, über cliffs hinweg zu steigen, und als wir am bach waren, da sahen wir dass er deutlich mehr wasser führte als alle 3 arme des erikson zusammen. da ging kein weg hindurch. die sache mit dem ticket bis zum chitina galt immer noch. umsonst die fahrt und garantiert bis unten. also ging es wieder am bach entlang flussaufwärts. wir erreichten seinen namenlosen gletscher am nachmittag des nächsten tages. die endmoräne war abgebrochen und bildete eine brücke. wir mussten nicht auf den gletscher hochsteigen, sondern konnten über die abgebrochene endmoräne queren. das sparte an zeit, wir nahmen den steinschlag in kauf und flitzten über die brücke. naja, wie gehabt, ich flitzte, mark tanzte mit dem steinschlag.

                      unversehrt kamen wir beide an, die steine waren nicht gross und aus grosser höhe kamen sie auch nicht. die paar treffer die wir abbekommen hatten taten nichtmal weh. wir hatten noch einen weiteren seitenarm zu queren, auch das ging gerade so. mehr strömung hätte nicht sein dürfen. wir zelteten an der ersten flachen stelle. alles war nass, der wind kalt und ungemütlich. wir hatten für heute die schnautze voll. wir waren wieder fast 13 stunden auf den beinen gewesen. und wir waren endlich auf der richtigen seite des tales. morgen würden wir die seen und die hütte dort ganz sicher erreichen! jippee!

                      canyon creek hauptarm


                      der letzte seitenarm


                      erste spuren von leben?? bei den seen


                      die seen und big bend hut


                      der weg zu den seen verlief unspektakulär. wir stiegen auf den halben tag etwa 100 höhenmeter ab. die sonne kam raus, es blieb aber kalt. wir fanden einen elch-trail und schleppten uns bis gegen mittag zur hütte. sie war verschlossen. mark war verzweifelt. er warf den rucksack ab und fing an zu schimpfen. ich ging ins nebengebäude, ein typisches A-frame mit dach bis zum boden. das war unverschlossen, die tür war nur verkeilt. drinnen waren 4 betten, etwas feuerholz und eine axt. als ich mit der axt zurück kam hätte mark am liebsten die polizei gerufen. ich schlug das vorhängeschloss mit einem scharfen hieb weg und bat ihn herein. ich machte pancakes aus dem seit 3 jahren abgelaufenen mix. in der grössten pfanne einen einzigen.

                      ich erinner mich noch genau. ich färbte ihn mit gatorade lachsfarben und gab ihm einen tollen orangengeschmack. wir machten noch einen 2. kleineren und waren total überfressen. es gab kaffee und abends licht aus der kerosin lampe. am ofen trockneten unsere sachen, die welt war in ordnung. morgen noch einen tagesmarsch und wir waren in mai creek. wir waren ja schon fast durch durch unser kartenblatt....

                      am morgen machten wir die hütte sauber, hinterliessen eine nachricht für die besitzer mit marks adresse, und verliessen die hütte wieder bärensicher verriegelt. mark fertigte eine liste mit der überschrift: what we did to the hut. (was wir der hütte angetan haben). broke lock, ate pancakes, used firewood, drank coffee... (schloss aufgebrochen, pfannkuchen gegessen, feuerholz verbraucht, kaffee getrunken....).

                      big bend hut


                      um 9 uhr waren wir on the road. die seen waren mit eis überzogen, im sumpf brachen wir immer wieder durch und waren gleich wieder nass an den füssen. kurz nach den seen trennten sich unsere wege. ich war zu schnell und verlor mark. nix mehr zu sehen von ihm nach einer weile. eigentlich wollte ich nach oben und auf dem rücken der hügelkette laufen, aber mark hatte zwar das essen. ich aber den kocher und den topf. warum auch immer. ich war sicher er würde den weg unten am fluss bevorzugen und es liefen sowieso alle pfade in diese richtung. unten machte ich erstmal brotzeit.

                      erstes tal


                      bergziegen


                      geile stimmung


                      gewitter in der sonne


                      ridgewalk vom feinsten


                      einen beutel suppe hatte ich beim kocher. mark konnte ich nirgends entdecken, also stieg auf der anderen seite in richtung may creek die nächste hügelkette hoch. es wurde eine wunderschöne bergtour. das wetter passte, ich sah bergziegen, vögel, einen gewittersturm weiter weg, während ich in der sonne lief. es war einfach genial. nur war es auch zu weit um heute noch bis may creek zulaufen. am chititu peak baute ich das zelt auf und kochte noch kräutertee, zu essen hatte ich nix, das hatte mark alles dabei. der sonnenutergang war schön, ich war sicher ich hörte mark singen. eine halbe stunde rief ich und ging umher, aber ich fand ihn nicht. vom gipfel aus konnte ich die landebahn bei may creek sehen. am nächsten morgen stieg ich ab, fand in kürze eine fahrspur und folgte ihr. kurz vor may creek flog ein flugzeug mehrmals über mich hinweg und eine halbe stunde später kamen mir mark und tamara entgegen. tamara flog abends mit ihrem lift wieder nach mccarthy zurück. mark und ich blieben noch eine nacht bei al und fran, und am nächsten tag nahmen wir das postflugzeug nach mccarthy. da die brücke wegespült war am fluss fiel uns die entscheidung leicht auf den letzten rest zu verzichten.

                      das letzte camp, leider allein


                      wir sind da


                      mit der post nach mccarthy
                      Zuletzt geändert von danobaja; 21.01.2018, 22:45.
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                        #12
                        AW: [US], [CA] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

                        epilog:

                        am nächsten tag gab es dann ein offizielles, freudiges, wiedersehen mit tamara. ich war tags zuvor noch viel zu voll mit eindrücken und viel zu fertig um ihre anweisenheit gebührend würdigen und geniessen zu können. klar hab ich mich gefreut, aber irgendwie war ich noch nicht bereit dafür. im ort gab es im restaurant ein all you can eat zu ehren der bergsteiger. immerhin waren wir die ersten die jemals diese tour gemacht hatten. wir nahmen gerne daran teil, assen was ging und am rückweg zum bed and breakfast, an dem tamara sich einquartiert hatte, kaufte mark in der tankstelle noch schnell 2 snickers für uns beide.

                        mark hatte tasächlich auch in der nähe des chitina peak übernachtet und ich hatte ihn wirklich singen gehört!

                        wir fanden problemlos heraus wem die hütte gehörte und riefen dort an. mark bekam den auftrag abzuschätzen was wir konsumiert hatten und einen geldschein in ein kuvert zu stecken. sache erledigt. vielen dank!

                        am nächsten tag organisierten wir einen flug zum mt. logan und wurden abgesetzt um unsere sachen zu holen. wir bestellten den piloten für den nächsten tag um uns abzuholen. vom boulder aus waren wir nur 5 minuten weiter geflogen bis wir zu füssen des mt. logan landeten. per walkietalkie konnten wir ihn am nächsten tag gerade noch vor dem abflug erreichen. wir hatten uns total verschätzt. wir brauchten einen vollen tag hin und einen weiteren zurück bis zur landestelle.

                        tamara und ich brachten mark nach ein paar tagen in mccarthy nach anchorage zu seinem flug und machten noch eine weile alaska unsicher bevor wir uns zurück nach osten arbeiteten, um im herbst den apallachian trail fertig zulaufen.

                        canyon creek aus der luft, ein bächlein...


                        perfekte landung mit kelly von wrangell mtn air.


                        unser liebstes hobby


                        ein fettes danke an mark, und von uns beiden eines an unsere jetzt ex-frauen.
                        Zuletzt geändert von danobaja; 21.01.2018, 18:26.
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                          #13
                          AW: [US], [CA] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

                          Puuuuh, bin sprachlos. Einfach nur geile Tour. Ihr seid echt die härte!

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                            #14
                            AW: [US], [CA] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

                            Vielen Dank, dass Du uns daran noch teilhaben lässt. The real deal.

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                              #15
                              AW: [US], [CA] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

                              Krasse Geschichte. Vor allem, dass ihr euch verloren habt und die letzte Nacht an verschiedenen Orten zelten musstet... Der Gruß an die "Jetzt Ex-Frauen" hat dem Bericht noch eine bittere Note versetzt, tut mir leid, das zu lesen.

                              Warum habt ihr die Hütte aufgebrochen und euch an der Verpflegung bedient? War das eine Notsituation, wart ihr irgendwie darauf angewiesen?
                              Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                                #16
                                AW: [US], [CA] von kluany lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

                                Zitat von Libertist Beitrag anzeigen
                                Krasse Geschichte. Vor allem, dass ihr euch verloren habt und die letzte Nacht an verschiedenen Orten zelten musstet... Der Gruß an die "Jetzt Ex-Frauen" hat dem Bericht noch eine bittere Note versetzt, tut mir leid, das zu lesen.

                                Warum habt ihr die Hütte aufgebrochen und euch an der Verpflegung bedient? War das eine Notsituation, wart ihr irgendwie darauf angewiesen?
                                nein, da ist keine bitterkeit. ich glaube fest daran dass man vom leben immer bekommt was man verdient. ich war nur genauso fassungslos wie mark, weil die trennung einfach unvorstellbar war. aber das ist bei beiden lange her. alles gut. muss dir nicht leid tun. davon wird eh nix besser. wenn ich leiden würde und du mit, dann würde sich nur das leid verdoppeln.

                                wir sind beide wirklich dankbar, dass unsere frauen uns gehen liessen. das ist nicht selbstverständlich. wenn eine von ihnen gesagt hätte, das ist mir nicht recht, dann wär die tour für beide gestorben gewesen.

                                die hütte haben wir aufgebrochen weil das essen aus war. in alaska ist sowas kein problem. das 2$ schloss war nur dran um die bärensicherung zu sichern. die eigentümer haben sich ja auch überhaupt nix dabei gedacht. es hiess wirklich nur, überlegt euch was es kostet das essen zu ersetzen und schickt uns das zu und danke dass ihr angerufen habt. fertig. ich kenn das gar nicht anders in alaska. drum hab ich auch keine sekunde gezögert das schloss wegzuschlagen und rein zu gehen. wenn man hilfe braucht holt man sie sich. und hernach bringt man alles in ordnung und gut isses. vertrauensvorschuss wird gross geschrieben in alaska.

                                ja, verloren haben wir uns schon öfters, nicht nur auf dieser tour. wir schaffen das auch bei einer tagestour in den voralpen, oder einer 2 stündigen autofahrt in 2 autos. das war überhaupt kein problem für uns. wir wissen wie der andere tickt und dass er das drauf hat. die route war irgendwie vorgegeben, ich wusste dass mark genauso ankommt wie ich. wir sind extrem unterschiedlich. von der statur her, vom charakter her ebenso. wir machen fast alles anders, komischerweise kommt sehr oft das gleiche raus dabei. ich bin schnell, hart, kraftvoll. mark ist bedächtig, sanft und ersetzt fehlende kraft durch unendliche kleine schritte. wir beide halten den anderen für den geduldigsten menschen den wir kennen. ich selber halte mich überhaupt nicht für geduldig. das einzige, das bei uns gleich ist, ist das bedingungslose vertrauen in den anderen und die daraus resultierende tiefe freundschaft. ich würde es sogar liebe nennen. ja, und noch etwas ist gleich. wir lachen fürs leben gerne. am liebsten zusammen.
                                danobaja
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                                  • 15.10.2010
                                  • 94
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                                  #17
                                  AW: [US], [CA] von kluane lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

                                  Echt Coole Sache in einer der faszinierendsten Berglandschaften der Erde.
                                  Wow.

                                  Seit Ihr über den Queen Mary Pass zum Walsh Glacier gegangen?

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                                    #18
                                    AW: [US], [CA] von kluane lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

                                    Zitat von alptraum Beitrag anzeigen
                                    Echt Coole Sache in einer der faszinierendsten Berglandschaften der Erde.
                                    Wow.

                                    Seit Ihr über den Queen Mary Pass zum Walsh Glacier gegangen?
                                    da muss ich leider passen. wir hatten ja die kleineren gipfel, die aus dem flachen plateau herausschauten nicht in der karte. pässe auch nicht. da war kein pass. ich würd walsh glacier nur als seitenarm des plateaus beschreiben. keine erhöhung, wie bei einem pass üblich. weder hügel noch berge zwischen denen wir durch sind.

                                    ich kann mich erinnern, dass wir zuerst mt. logan für mt. queen mary hielten bis wir dann sahen, dass das riesenteil nur mt. logan sein kann. zu diesem zeitpunkt müssen wir schon nord(-west-)lich von mt. queen mary gewesen sein. vermutlich ist der pass zwischen mt. qm und mt. king george. da sind wir nicht durch, wir waren weit nördlich von mt. qm.
                                    danobaja
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                                    • alptraum
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                                      • 15.10.2010
                                      • 94
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [US], [CA] von kluane lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

                                      Danke für die Info, dann habt ihr deiner Beschreibung nach, vermutlich gleich den nördlichen Arm des Kaskawulsh Glaciers genommen?
                                      Interessante Route.

                                      War 2005 auf der Südseite, bei der man doch über den einen oder anderen Pass muss, über Hubbard und Seward Glacier zum Mt. Logan unterwegs, allerdings ohne Gipfelerfolg.
                                      Hatte mich damals gefragt ob es nicht besser gewesen wäre an der Nordseite entlang zu ziehen um dann über den Ogilvie zum Quintino Sella hinauf zu gehen, deshalb das Interesse daran.
                                      Deinem Bericht nach zu Folge ist das aber ein steiniger Weg...

                                      Wir hatten dabei zwei Polen getroffen, die lange vor dem zitierten Luc Mehl eine sehr beachtenswerte Logan Überschreitung über die East Ridge mit anschießender Bootsfahrt, schafften.

                                      Dazu gibt es einen sehenswerten Film:

                                      https://www.youtube.com/watch?v=n30lFo7V2KE

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                                        • 27.02.2016
                                        • 3287
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [US], [CA] von kluane lake, yukon territory nach mccarthy, alaska. 1998

                                        Zitat von alptraum Beitrag anzeigen
                                        Danke für die Info, dann habt ihr deiner Beschreibung nach, vermutlich gleich den nördlichen Arm des Kaskawulsh Glaciers genommen?
                                        Interessante Route.

                                        War 2005 auf der Südseite, bei der man doch über den einen oder anderen Pass muss, über Hubbard und Seward Glacier zum Mt. Logan unterwegs, allerdings ohne Gipfelerfolg.
                                        Hatte mich damals gefragt ob es nicht besser gewesen wäre an der Nordseite entlang zu ziehen um dann über den Ogilvie zum Quintino Sella hinauf zu gehen, deshalb das Interesse daran.
                                        Deinem Bericht nach zu Folge ist das aber ein steiniger Weg...

                                        Wir hatten dabei zwei Polen getroffen, die lange vor dem zitierten Luc Mehl eine sehr beachtenswerte Logan Überschreitung über die East Ridge mit anschießender Bootsfahrt, schafften.

                                        Dazu gibt es einen sehenswerten Film:

                                        https://www.youtube.com/watch?v=n30lFo7V2KE

                                        ja, haben wir. steinig ist es nur wenn kein schnee mehr liegt. ich würd einfach früher im jahr gehen. wir waren auch zu "warm" ausgerüstet. ich hab meinen schlafsack nur ein oder 2x zu gemacht auf der tour. naja, gut, war ja auch der gipfel angedacht gewesen. da hätts schon gepasst.

                                        den film muss ich mir mal in ruhe geben, danke für den link.

                                        die nordseite hat ein paar wunderschöne linien drin....
                                        danobaja
                                        __________________
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