[NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

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  • vobo

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    • 01.04.2014
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    • Meine Reisen

    #61
    AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

    Ohh, Du hast Mats getroffen, wie schön. Er war 5 Jahre Hüttenwart in Pieskehaure.

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    • Blahake

      Fuchs
      • 18.06.2014
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      • Meine Reisen

      #62
      AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

      Hallo Volker
      neben Mats wirst Du im Laufe des Berichtes noch so Vieles wiedererkennen, dass ich schon fürchten muss, dass Du Dich dann ein bisschen gestalkt fühlst....

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      • Blahake

        Fuchs
        • 18.06.2014
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        • Meine Reisen

        #63
        AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

        Dienstag, 22. August Salajekna

        Mats ist morgens viel früher wach als ich alte Langschläferin und schon abmarschbereit, als ich aufstehe. Wir verabschieden uns und ich genieße es, beim Frühstück die Hütte für mich zu haben. Der Wetterbericht behält recht, die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel - da kann das Leben so schön sein!

        Nach dem Frühstück mache ich mich vormittags auf den Weg. Endlich kann ich auch mal meinen neu erstandenen DNT-Schlüssel nutzen und die Hütte abschließen.



        Ich folge gemütlich dem gut markierten Pfad, immer oberhalb des Låmivatnet entlang und freue mich über das tolle Wetter.


        gut markiert



        Nach einer Weile komme ich an eine Brücke aus Stahlträgern und denke noch 'Auf so einer Brücke ist doch Horst24 ausgerutscht'


        auf so einer Brücke?

        Nach einer Weile erst fällt der Groschen: das ist genau die Brücke, auf der Horst ausgerutscht ist!


        nicht „so eine“, sondern „die“ Brücke...

        Und mit diesem Gedanken im Kopf gehe ich die Querung noch vorsichtiger an, als ich das mit meiner Ängstlichkeit ohnehin schon gemacht hätte.


        gaaanz vorsichtig rüber...

        Tief kann man hier ja zum Glück nicht fallen, aber schmerzhaft wär' das bestimmt...
        Von der Idee, mich auf die Stöcke zu stützen, komme ich ganz schnell ab, die rutschen nämlich auf dem glatten und teils nassen Stahl sofort weg. Also beide Stöcke in eine Hand und mit kleinen Schritten im Entengang rüber.
        Zum Glück sieht mich hier niemand...

        Danach geht es entspannt und leicht zu gehen weiter, mit vielen genüsslichen Pausen und schönen Ausblicken über den See und auf schöne Wasserfälle. Nur bei einer Bachquerung muss ich ein bisschen tüfteln, wo ich am besten rüberkomme, nehme aber bei dem schönen Wetter nasse Schuhe einfach in Kauf.













        Hier blüht gerade erst der Huflattich...


        Huflattich

        ...bei uns blüht der im März!

        Dann droht mir doch noch eine kleine Herausforderung:


        zu hoch für meinen Geschmack...


        viel zu hoch...


        und auch noch schief!

        Aber wer die Fykantreppe geschafft hat, wird damit auch noch fertig!


        geschafft


        Der Weg führt jetzt immer weiter vom Låmivatnet weg, den Hang hoch und ich peile die Hügel 912 und 913 an, weil es mir auf der Karte so vorkommt, als kann ich da den Weg verlassen, um Richtung Gletscher zu gehen. Das funktioniert auch gut. Ein paar Schneefelder sind zu queren und hier und da muss ich gucken, wo es am besten lang geht, aber insgesamt kein Problem.


        letzter Blick zurück zum Låmivatnet


        da lugt der Sulitjelmaisen schon rüber






        der Salajekna kommt in Sicht

        Ich nähere mich dem Gletscher und lasse den Rucksack erst mal liegen.






        am Salajekna

        Eigentlich wollte ich mir hier oben einen Zeltplatz mit Gletscherblick suchen, aber das gibt das Gelände nicht her. Das Seeufer ist viel zu steinig und außerdem trügerisch. Es sieht fest aus, aber unter den Steinen ist Schlamm, man sinkt sogar ein:


        schlammiger Boden

        Also strolche ich am Ufer ein bisschen hin und her und genieße die Gletscherblicke und die Sonne.
















        Was für ein wundervoller Tag! Und wie gut, dass ich vor der Tour mit V. gemailt habe. Sonst wäre ich wohl nichtsahnend auf dem Weg geblieben und am Gletscher vorbeigelatscht... Und dass mir ausgerechnet heute die Sonne lacht!

        Auf der norwegischen Karte ist der Salajekna übrigens noch in seiner alten Form, ohne die Abbruchkante. Auf der schwedischen ist es schon richtig eingetragen und auch der Abfluss hat sich verlagert. Darauf hatte mich Mats aufmerksam gemacht. In welchem Jahr die Kante abgebrochen ist, weiß ich nicht mehr.

        Nach einer Weile trenne ich mich wieder von dem wundervollen Gletscher und ziehe weiter. Erstmal querfeldein wieder auf den Weg zurück. Geht schneller als ich dachte.
        Dann überquere ich die Grenze



        und werde gleich von schwedischen Zollbeamten begrüßt:



        Die ziehen aber, da ich nichts zu verzollen habe, gleich wieder ab:



        Auf den Schneefeldern folge ich noch ihren Spuren:




        Abschied von Norwegen...


        ...und Blick nach Schweden



        Der neue Abfluss des Salajekna und ein weiteres Flüsschen vereinen sich im Tal zum Lájrrojåhkå.


        Gletscherabfluss




        Gletscherwasser von links, klares Wasser von rechts

        Direkt am Zusammenfluss gibt es gute Zeltplätze, sieht sogar so aus, als richten sich die Samen hier manchmal ein. Ich schlage mein Lager aber etwas oberhalb im Hang auf, da hab' ich einen schöneren Blick ins Tal,



        es ist nicht ganz so laut und trotzdem nah am Wasser:



        Zum Abendessen scheint noch die Sonne und ich genieße den Ausblick ins Tal







        Nach Sonnenuntergang wird es allerdings schnell kalt, es wird Zeit für die neue Daunenjacke und die Mütze und ich verziehe mich bald in den Schlafsack.





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        • Horst24
          Erfahren
          • 01.02.2012
          • 211
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          • Meine Reisen

          #64
          AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

          Nett, dass du an dieser Horst24 Gedächtnisbrücke an mich gedacht hast. Diese Stahlträger sind saurutschig, oder hab ich mich nur so doof angestellt
          Das ist ne coole Tour da obenrum, und eine klasse Zeltgegend, wir haben’s bedauert, nicht auch das Zelt dort aufgebaut zu haben.

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          • Fjaellraev
            Freak
            Liebt das Forum
            • 21.12.2003
            • 13981
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

            Ich habe das Gefühl dass sich am Weg seit 2009 nicht viel verändert hat.
            Lomi wurde (hoffentlich nur aussnrum) renoviert, aber sonst ist doch so Manches noch genau wie damals, bei den Brücken hat sich auf jeden Fall nichts geändert.
            Bin natürlich gespannt wie und auf welcher Route es weitergeht und was noch so an Erinnerungen geweckt wird. - Ist ja auch schon wieder ein paar Jahre her dass ich in der Ecke unterwegs war.

            Gruss
            Henning
            Es gibt kein schlechtes Wetter,
            nur unpassende Kleidung.

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            • Blahake

              Fuchs
              • 18.06.2014
              • 1440
              • Privat

              • Meine Reisen

              #66
              AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

              Hallo Horst
              ich kann Dir aus frischer Anschauung bestätigen, dass die Brücke wirklich saurutschig ist! Hättest Du mich nicht unfreiwillig vorgewarnt, mich hätte es bestimmt auch gewickelt!

              Hallo Henning
              gibt es eigentlich eine Ecke da oben, wo Du noch nicht gewesen bist?
              Freut mich, wenn ich gute Erinnerungen bei Dir wecken kann. Die Lomihütte ist innen noch ganz urig. Die große Schrift vor der Renovierung sieht ja nicht sehr schön aus. Andererseits ganz praktisch, weil in der Nähe ja noch einige andere Hütten sind, da musste man nicht lange nach der richtigen suchen...

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              • Blahake

                Fuchs
                • 18.06.2014
                • 1440
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                Mittwoch, 23. August, Adámvallda

                Es wär' ja auch zu schön gewesen – heute ist das Wetter beim Aufwachen richtig mau, das Zelt nass und der Himmel grau:





                Krümel ist auch der Meinung, dass wir erstmal in Ruhe Kaffee trinken und im Zelt rumlümmeln sollten:



                Gegen Mittag mache ich mich dann doch auf den Weg Richtung Pieskehaure. Immerhin ist es nur doof-penetranter Nieselregen und nicht, wie vom InReach vorhergesagt, Starkregen. Meine Begeisterung hält sich trotzdem in Grenzen, zumal das laut InReach mindestens drei Tage so weitergehen soll.







                Die Blicke zurück auf den Gletscher sind nebelverhangen, und ich schlappe so vor mich hin. Der Weg ist einfach, immer am seichten Hang entlang, ab und zu ein Bach zu queren oder nasse Stellen zu umgehen.



                Die Pausen sind bei dem Wetter aber auch kein so großer Genuss.





                Zum Trost gibt es frisches Wasser aus klaren Bächen.



                Das Tal wird immer weiter und flacher, nach einiger Zeit kommt dann auch endlich der Pieskehaure in Sicht:


                Pieskehaure


                Bis ich da hin komme, zieht es sich aber noch ganz schön, ich habe den Eindruck, ich komme kaum voran, obwohl es doch leicht zu gehen ist.

                Die Zuflüsse des Pieskehaure sind über hohe aber solide schwedische Stahlbrücken zu queren – für heroische Bezwinger der Fykantrappan gar kein Problem







                Dann tauchen endlich die Hütten auf:


                Pieskehaurestugan


                da bin ich hergekommen


                da geht’s Richtung Mavas


                Es ist schon später Nachmittag und ich mache erst mal eine lange Pause. Im Shop erstehe ich eine Tüte Maischips und etwas Vaseline für meine Lippen und Fingerkuppen. Die werden bei dem nasskalten Wetter immer sehr schnell spröde und an den Fingern kriege ich dann gerne auch megafiese Schrunden – dem will ich rechtzeitig vorbeugen.
                In der Küche kocht ein junger Schwede kiloweise Moltebeeren ein, die er irgendwo Richtung Dälbut gesammelt hat.

                Hier treffe ich übrigens auch Mats wieder, der gerade im Schuppen Holz hackt.

                Nach einer Stunde mache ich mich wieder auf den Weg, um dann aber bald ein Plätzchen für die Nacht zu suchen. Nach der Karte sieht es so aus, als müsste da in etwa einer Stunde hinter der Furt was zu finden sein. Da wo nicht mehr so viel Gestrüpp eingezeichnet ist. Die Hüttenwirtin bestätigt das auch.

                Der Himmel klart tatsächlich mal ein bisschen auf und gibt den Blick auf den Stuor Varvvek (oder ist es der Skieják?) frei, der ist oben mit Puderzucker bestäubt:



                Ich schlage mich nach einem anfangs sehr leicht zu gehenden Weg durch das Gebüsch,



                genieße ab und zu den Blick zurück Richtung Sulitjelma



                und biege nach einer Weile vom Weg links ab, um mir am Flußufer einen Zeltplatz zu suchen.

                Ein bisschen laufe ich mal wieder hin und her, bevor ich mich entscheiden kann, ob ich nun weiter oben, in der Nähe des kleinen Wasserfalls,



                oder weiter unten am Flusslauf



                wo der Zustieg zum Wasser nicht ganz so kniffelig ist, niederlassen soll. Aber für meine Verhältnisse fällt die Entscheidung dann doch relativ schnell.



                Und dann ist für heute Schluss

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                • Ljungdalen
                  Alter Hase
                  • 28.08.2017
                  • 2740
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                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                  Sehr schön, danke für den Bericht, bin gespannt, wie's weitergeht.

                  Gleiche Stelle am Lomivatnet (so ist der in der Norgeskart geschrieben), etwa 3 Wochen später (13.9.2017):



                  Wir sind von Ny Sulitjelma bis Pieskehaure auf derselben Route an einem Tag gelaufen. Das war hart, als erster Tag der Tour...

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                  • Fjaellraev
                    Freak
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                    • 21.12.2003
                    • 13981
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                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                    Hallo Henning
                    gibt es eigentlich eine Ecke da oben, wo Du noch nicht gewesen bist?
                    Da gibt es noch ganz viele Ecken die ich noch nicht besucht habe, und ich werde es wohl auch nicht schaffen alle Ecken zu besuchen die mich noch reizen würden. - Insbesondere da es auch immer wieder Ecken gibt in die ich wieder zurück will und es dann teilweise sogar schaffe.
                    Es gibt kein schlechtes Wetter,
                    nur unpassende Kleidung.

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                    • Blahake

                      Fuchs
                      • 18.06.2014
                      • 1440
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                      #70
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                      Hallo Ljungdalen
                      so schöne Herbstfarben bei Dir! Und das, wo kurz zuvor erst der Huflattich blühte. Das ist mal wirklich ein kurzer Sommer!
                      Welche Tour bist Du gegangen?

                      Hallo Henning
                      ja, auch bei mir unerschöpflich, die Wunschliste, die ich da oben gerne noch erwandern würde... Wenn einen das Nordfieber erstmal gepackt hat...

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                      • Blahake

                        Fuchs
                        • 18.06.2014
                        • 1440
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                        #71
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                        Donnerstag, 24. August, Vistekjávrre - Heute ist der Wurm drin

                        Heute früh ist alles irgendwie komisch. Ich bin seltsam unruhig, kleinste Missgeschicke ärgern mich und ich bin übellaunig und dünnhäutig. Gar nicht das übliche tiefenentspannte Wandergefühl. Einen Grund dafür kann ich aber nicht finden. Selbst die gewohnte Morgenroutine geht mir irgendwie auf den Wecker. Auch das Wetter liefert keinen Grund für meine Stimmung, es ist zwar immer noch regnerisch und kalt, aber so schlecht dann auch wieder nicht.

                        Bis ich in dieser Verfassung mein ganzes Geraffel zusammengepackt habe, dauert es bis weit in den Mittag. Dann mache ich mich endlich auf den Weg.


                        Blick zurück zum Pieskehaure


                        Blick voraus

                        Unterwegs wird es leider auch nicht besser. Im Gegenteil. Ich schleppe mich total langsam dahin und fühle mich schlapp.

                        Dann fällt der Groschen. Das ist keine normale Müdigkeit. Ich bin krank. Ich brüte was aus.

                        Deshalb auch die blöde Gereiztheit heute morgen.

                        MIST!

                        Und jetzt?

                        Ich setze mich erst mal für eine Pause auf einen Stein, stärke mich mit Keksen und überlege. So was Blödes aber auch!

                        Andererseits ja auch noch kein Beinbruch. Es ist ja jetzt nicht so, dass mir übel wäre oder ich völlig entkräftet wäre. Vielleicht leichtes Fieber, so fühlt es sich zumindest an.

                        Das muss ich dann halt so nehmen wie es ist und sehen, wie weit ich komme. Langsam gehen wird schon funktionieren und wenn es mir zu viel wird, kann ich in dieser Gegend ja fast überall einfach mein Zelt aufbauen und mich hinlegen. Wenn das jetzt 'ne längere Geschichte wird, kann ich halt meine weiteren Wanderpläne vergessen, aber da gibt es ja nun auch Schlimmeres. Im Zweifelsfall komme ich relativ leicht über Vaimok und dann weiter auf dem Nordkalottleden nach Kvikkjokk, dafür werden die Kräfte schon reichen...

                        Mit dieser Überlegung schlurfe ich dann ganz gemächlich weiter. Einfach ganz langsam und gemütlich, so wie es sich mit meiner Schlappheit noch gut anfühlt. Ich gönne mir viele Pausen und mache mir keine Gedanken mehr, wie weit ich heute kommen will. Das lass' ich jetzt einfach auf mich zukommen und sehe, wie es wird.

                        Mit dieser Einsicht verschwindet dann sogar meine komische Nervosität und ich finde meine Ruhe wieder. Fange sogar an, den Weg wieder mehr zu beachten und zu genießen und füge mich irgendwie recht zufrieden in mein Schicksal.




                        den Weg zu finden ist hier übrigens kein Problem






                        viele Pausen

                        Einige Pausen und zwei einfache Furten später ist dann schon der Vistekjávrre zu sehen.
                        Mit dem hatte ich bei meinem langsamen Tempo noch gar nicht gerechnet. Aber jetzt kommt er mir wie gerufen, um hier mein Nachtlager aufzuschlagen.




                        Vistekjávrre

                        Auch hier mache ich natürlich noch eine kleine Erkundungsrunde, bevor ich mich für den Zeltplatz entscheide, der doch eigentlich von vornherein schon klar war.


                        Von hier sieht man auch schon den Vájmok


                        Zeltplatz am Vistekjávrre

                        Und dann lasse ich mich gemütlich nieder, nach diesem seltsamen Tag, und bin ob der Umstände auch mit dieser kurzen Etappe zufrieden.


                        Nudeln essen hat mit schon immer geholfen, wenn ich krank war.

                        Obendrein tröstet mich noch ein schöner Abendhimmel:






                        und die Sulitjelmagipfel lugen auch noch rüber...

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                        • vobo

                          Dauerbesucher
                          • 01.04.2014
                          • 719
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #72
                          AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                          Ach Du meine Güte... Schlappheit ist ja blöd. Wärste mal in Pieskehaure geblieben und hättest Dich in der Sauna mit Bier kuriert, zumal Mats schon das Holz gehackt hat.

                          Hattest Du eigentlich Gegenverkehr?

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                          • Ljungdalen
                            Alter Hase
                            • 28.08.2017
                            • 2740
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                            Hallo Ljungdalen
                            so schöne Herbstfarben bei Dir! Und das, wo kurz zuvor erst der Huflattich blühte. Das ist mal wirklich ein kurzer Sommer!
                            Welche Tour bist Du gegangen?
                            Ny Sulitjelma - Pieskehaure - Vaimok - Såmmarlappa - Darreluoppal (so heißt es ja jetzt offiziell, auf Sami) - Staloluokta - Sårjåsjaure (Konsul Perssons stuga) - Ny Sulitjelma

                            Die Warmduscher-Variante, nur Hütten (hauptsächlich wegen meiner Tochter... die hat's bei den herbstlichen Temperaturen nicht so mit Zelt). Das heißt wegen "nach Saisonende" zT Noträume oder auch mal Holzschuppen (weil Notraum belegt, ausgerechnet da waren 2 der 5 Leute, die wir in der Woche getroffen haben - so leer ist es da schon Mitte September!)

                            Schwer waren der erste und der letzte Tag. Lang (Strecke und Zeit), aber nicht sonderlich anstrengend die Etappen nach Såmmarlappa (letzte Stunde im Dunklen; den Weg kannte ich aber von früher; da war dann auch der Holzschuppen) und Staloluokta.

                            Und hier der Vaimok am 15.09.:



                            Sieht ja nicht grundsätzlich anders aus, als bei dir drei Wochen zuvor. Temperatur war um 0°C, gerade zuvor leichter Schneefall, und einen Steinadler in der Nähe auffliegen gesehen. Leider den Fotoapparat nicht schnell genug heraus gehabt...

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                            • Blahake

                              Fuchs
                              • 18.06.2014
                              • 1440
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                              #74
                              AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                              Hallo Volker
                              an Gegenverkehr kann ich mich zumindest an den beiden Tagen nicht erinnern. Am kommenden Tag ist mir ein Wanderer entgegengekommen, kurz nachdem ich Richtung Vaimok weitergegangen bin.

                              Hallo Ljungdalen
                              na, als "Warmduscher-Variante" würde ich das Mitte September und mit so langen Etappen dann aber trotz Hütten nicht bezeichnen

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                              • Blahake

                                Fuchs
                                • 18.06.2014
                                • 1440
                                • Privat

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                                #75
                                AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                                Freitag, 25. August Vaimok

                                Heute Nacht habe ich schlecht geschlafen. Eigentlich ungewöhnlich, normalerweise penne ich wie ein Stein, und wenn ich krank bin erst recht. In der ersten Nachthälfte habe ich überhaupt nicht schlafen können. Dachte ich zumindest in meinem dämmerigen Zustand. Bis ich mich dann doch dunkel an zwei unangenehme Träume erinnern konnte. Also hatte ich wohl doch schon geschlafen, es hat sich nur nicht so angefühlt.

                                Regelrechte Albträume waren das. Komisch. Habe ich zum Glück nur sehr selten, beim Wandern bisher noch nie. Thematisch hatten sie auch überhaupt nix mit dem Wandern zu tun, ich habe keinen Schimmer, was mein Unterbewusstsein da beschäftigt hat. In der zweiten Nachthälfte habe ich dann aber zum Glück doch noch tief und lang und erholsam geschlafen.

                                Zum Glück sogar so tief, dass ich den zunehmenden Wind gar nicht bemerkt habe, sonst hätte ich mir nur wieder unnötig Gedanken gemacht:


                                mein tapferes Zelt im Wind

                                OT: Da wird auch verständlich, dass VauDe beim Nachfolgemodell noch zwei Abspannleinen an den Seiten angebracht hat, schade das mein altes Schätzchen die nicht hat...


                                Das Wasser ist auch nicht mehr so ruhig wie gestern

                                Der Schlaf hat mir gut getan und ich fühle mich schon wieder viel besser als gestern. Trotzdem gönne ich mir noch Ruhe und mache mich erst am frühen Nachmittag auf den Weg Richtung Vaimok. Das Wetter lädt auch nicht zu großen Unternehmungen ein, es ist weiterhin nasskalt und windig. Mein Thermometer scheint jetzt schon seit zwei Tagen bei 5 °C festzuklemmen. Also mal wieder Zeit für mein Lieblingsgewand...


                                Lieblingsgewand ergänzt mit Handschuhen...




                                Bis Vaimok ist es nicht weit, die Anhöhe über 1144m bald erklommen und auf dem Weg runter lässt auch der Regen nach. Ich mache noch ein Bild vom schönen Wasserlauf mit kleinen Kaskaden, die da in Richtung der Hütten fließen



                                und dann noch aus Versehen einen Schnappschuß von den Hütten durch meine Beine durch. Ist wohl passiert, als ich die Kamera wieder einpacken wollte


                                ungeplantes Hüttenbild

                                Als ich parallel zum Wasserlauf runter gehe, sehe ich auf der anderen Seite eine junge Frau mit Hund sehr flotten Schrittes und in Trailrunningmontur hoch flitzen. Wie sich später herausstellt, die Hüttenwirtin.


                                Hütten noch mal richtig

                                Kurz vor den Hütten muss ich noch ein bisschen nach dem günstigsten Steinhopsweg über das Wasser suchen, geht aber.


                                An den Hütten bin ich dann gegen halb drei Uhr. Ich richte mich für eine längere Pause ein, trinke Tee und überlege, ob ich noch weitergehen, oder schon wieder eine Hüttenübernachtung einlegen möchte. Dass ich durch das Fierrovagge (auf Vobos Spuren) weitergehen möchte, ist allerdings schon ausgemacht, weil ich mich zum Glück wieder gesund genug fühle. Da muss ich nicht auf dem Nordkalottleden bleiben und abkürzen.

                                In der Zwischenzeit kommen noch zwei weitere Wanderinnen aus meiner Richtung. Eine rüstige ältere Schwedin und eine junge Frau. Letztere ist eine Freundin der Hüttenwirtin und möchte sie besuchen. Ich unterhalte mich ein bisschen mit den beiden und kann mich immer noch nicht entscheiden, was ich will. Eigentlich ist klar, dass weitergehen und zelten keine Option ist, da der Wind noch weiter zugenommen hat und ich außerdem noch weiter hoch steigen müsste. Da gibt es bei dem Wetter bestimmt keine angenehmen Zeltplätze. Aber ich habe heute auch gar keine Lust auf Hütte.

                                So gehe ich dann gegen 16:00 doch los, um zu sehen, wie die Lage da oben ist, mit der Option, umzukehren, falls es zum Zelten wirklich zu lausig sein sollte. Ich kraxele also am Wasserlauf hoch, da wo die Hüttenwirtin vorhin behände hoch geflitzt ist und latsche dann noch etwa eine Stunde weiter. Eigentlich gäbe es hier sehr schöne Plätze, an verschiedenen Seen unterschiedlicher Größe, aber das Wetter wird immer garstiger.








                                eigentlich schöne Zeltplätze

                                Spätestens als mir ein kräftiger Graupelschauer quer ins Gesicht schlägt, bin ich dann überzeugt. Das ist kein Zeltwetter für mich. Also doch Rückzug zu den Hütten. Ich mache mich auf den Rückweg und bin nach zweieinhalb verdummbeutelten Stunden wieder unten. Das hätte ich vorher wissen können.

                                Inzwischen ist die junge Frau bei der Hüttenwirtin in deren Hütte untergekommen und in der Gästehütte ist neben der Schwedin noch ein junger Mann aus Darmstadt, der den Nordkalottleden geht. Das ermöglicht uns den Komfort, dass jeder ein eigenes Zimmer beziehen kann. Des abends sitzen wir in der Küche und unterhalten uns prächtig. Die Schwedin ist jedes Jahr im Sommer im Fjell unterwegs. Anfangs mit einer Freundin, die aber den Spaß daran verloren hat, seitdem allein. Ihr Mann will auch nicht mitkommen, will es ihr aber auch nicht verwehren. (Das kommt mir sehr bekannt vor )

                                Als wir uns über die Vor- und Nachteile des alleine Wanderns austauschen und wir bei der Sicherheit sind, zeige und erkläre ich mein InReach und sie sind beide sehr interessiert, der junge Mann notiert sich sogar meine Angaben zum Verleiher. Vielleicht sollte ich bald mal Provision aushandeln

                                Im Laufe des Abends fängt der Wind sogar hier unten an den Hütten ordentlich an, zu pfeifen und zu rütteln und ich bin sehr froh, nicht da oben im Zelt zu liegen sondern hier behaglich im Hüttenbett.

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                                • Vintervik

                                  Fuchs
                                  • 05.11.2012
                                  • 1929
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                                  #76
                                  AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen

                                  den Weg zu finden ist hier übrigens kein Problem
                                  Heissa, da war ja jemand mit Farbeimer und Pinsel unterwegs.

                                  Schön, wieder Bilder aus der Gegend zu sehen, das weckt Erinnerungen.

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                                  • Ljungdalen
                                    Alter Hase
                                    • 28.08.2017
                                    • 2740
                                    • Privat

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                                    #77
                                    AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                                    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                    Ihr Mann will auch nicht mitkommen, will es ihr aber auch nicht verwehren. (Das kommt mir sehr bekannt vor )
                                    Hm. Bei uns ist es umgekehrt, meine Frau will nicht. Zumindest Mehrtageswanderungen. Darum war ja diesmal auch unsere älteste (erwachsene) Tochter mit...

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                                    • Blahake

                                      Fuchs
                                      • 18.06.2014
                                      • 1440
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #78
                                      AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                                      Hallo Vintervik
                                      für Dich kommen im weiteren Verlauf auch noch mehr Ecken, die Du schon kennst

                                      Hallo Ljungdalen
                                      da ist doch der Trekkingnachwuchs gesichert, schön, dass Du Deine Tochter schon mit dem Nordlandfieber angesteckt hast.

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                                      • Blahake

                                        Fuchs
                                        • 18.06.2014
                                        • 1440
                                        • Privat

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                                        #79
                                        AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                                        Samstag, 26. August Fierrovagge mit tierischer Überraschung

                                        Als ich mich morgens endlich aus den Federn gewurstelt habe, sitzt der junge Mann schon längst beim Frühstück und unterhält sich mit der Hüttenwirtin. Die Schwedin ist schon unterwegs. Sie sprechen über essbare Fjellpflanzen und die Hüttenwirtin erzählt, dass die Saami Engelwurz essen, dass sie ihr aber nicht besonders zusagt, sie schmecke zu sehr nach Seife. Ich erinnere mich noch daran, dass sich die Menschen auf Island, wenn sie im Hochland lebten, auch von Engelwurz ernährt haben. Nach dem Frühstück machen wir uns ans putzen, jeder zunächst in seinem Zimmer, dann teilen wir uns Küche und Trockenraum auf und erhalten sogar noch ein Lob von der Hüttenwirtin. Dabei sind wir gerade mal dabei, schnell durchzufegen und in der Küche aufzuräumen. Wir scherzen noch, dass sie uns nicht zu früh loben soll, sonst lassen wir nach

                                        Kurz nach elf mache ich mich auf den Weg wieder den Hang von gestern hoch. Vorher habe ich mir von der Hüttenwirtin noch bestätigen lassen, dass das Boot an der Såmmarlappastugan noch existiert und nehme Grüße von ihr an den dortigen Hüttenwirt mit.


                                        wieder Blick zurück zu den Hütten

                                        Das Wetter ist besser als gestern, zwar brauche ich zunächst wieder die Regensachen und es ist ordentlich kalt und windig, aber hier und da zeigen sich immer mehr Wolkenlücken. Das Gelände ist leicht zu begehen und ich genieße den Blick auf die puderzuckerbeschneiten Berge. Ein Empfangskomitee gibt es auch wieder:











                                        Der Wind ist allerdings so kräftig, dass ich manchmal stolpere und aufpassen muss, nicht auf die Nase zu fallen, so sehr schubst er mich hin und her. In einer Pause fliegen mir dann auch prompt noch die Handschuhe weg und wehen flugs schon in in etlicher Entfernung über eine sumpfige Fläche.
                                        Hilft nix – so schnell wie möglich hinterher ohne Rücksicht auf nasse Füße und wieder einfangen!

                                        Im weiteren Verlauf sind noch ein, zwei kleinere Bäche zu durchqueren, das geht aber relativ problemlos und ohne Schuhwechsel. Ich folge schon seit Pieskehaure Vobos Spuren und freue mich, dass ich mich hier an seinem Track orientieren kann. Mats hat mir zwar empfohlen, nicht durch das Tal zwischen Vuoksák und Goathnjunjes zu gehen, sondern über den Goathnjunjes selbst. Bei dem Wind zieht es mich aber überhaupt nicht weiter in höhere Gegenden und so entschließe ich mich zu einem Kompromiss und bleibe auf halber Hanghöhe.

                                        Abgesehen vom Wind wird das Wetter weiterhin besser, zeigt zunehmend blauen Himmel und Regenbögen













                                        Je mehr sich der Blick Richtung Tarradalen öffnet, umso mehr kann ich auch schon vom Sarek sehen. Seine Gipfel verstecken sich aber, trotz ansonsten schon ziemlich blauen Himmels, in Wolken:








                                        Sarekgipfel hinter Wolken

                                        Oberhalb des Vuoksák habe ich noch einen schönen Blick auf den See 840 und finde, dass das eigentlich ein formidables Übernachtungsplätzchen wäre. Aber dafür ist es mir noch zu früh am Tag und ich gehe weiter am Hang lang.


                                        See 840 im Schatten

                                        Das zieht sich ein bisschen, ist aber sehr schön mit dem Blick Richtung Sarek und in das Tarradalen. In den Pausen genieße ich die meines Erachtens besten Kekse der Welt (mal abgesehen von den selbstgebackenen meiner Verwandschaft) und schwelge. Die Heidelbeerfüllung klebt unheimlich an den Zähnen, ist aber sooo lecker.




                                        beste Kekse der Welt

                                        Später stolpere ich dann noch über Engelwurz und erinnere mich an das Gespräch von heute früh. Neugierig probiere ich ein kleines bisschen von den jüngeren Blättern und kann die Einschätzung der Hüttenwirtin voll bestätigen.


                                        Engelwurz...


                                        ...schmeckt nach Seife

                                        Bald öffnet sich immer mehr der Blick ins Tarradalen, ich latsche weiter am Hang lang, das geht hier gut, nur manchmal muss ich ein paar nasse Stellen umgehen. Die Landschaft gefällt mir und ich schaue immer mal wieder ins Tal des Vuoksákjåhkå runter. Da scheinen auch schöne Zeltplätze zu sein. Eigentlich will ich heute zwar noch weiter zur Såmmarlappastuga und mir danach einen Platz für die Nacht suchen. Andererseits könnte man ja auch hier bleiben, falls sich was schönes findet.

                                        Als mein Blick mal wieder links ins Tal fällt, sehe ich da zwei dunkle Flecken, die sich bewegen. Die sehen aber gar nicht aus wie Rentiere. Als sie einen Hang hochrennen, denke ich, die bewegen sich auch nicht wie Rentiere. Und dann fällt mir ein bisschen die Kinnlade runter, weil das tatsächlich zwei Bären sind.


                                        die beiden dunklen Flecken sind...


                                        tatsächlich Bären!

                                        Ich kann es erst gar nicht richtig glauben. Sie sind zwar ordentlich weit weg, so dass ich gerade noch erkennen kann, dass es wirklich welche sind. Aber damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich bleibe noch eine ganze Weile stehen und bestaune sie, bis sie aus meinem Blickfeld verschwinden. Übrigens laufen sie Richtung See 840, wenn da jetzt mein Zelt stünde...

                                        Beseelt stiefele ich weiter runter Richtung Såmmarlappastugan, die jetzt auch schon im Tal zu erkennen sind. Zum Boot muss ich mich noch durch Büsche und Birkenwald schlagen, das ist ein bisschen mühsam, aber in welche Richtung ich muss, habe ich ja schon von oben sehen können.



                                        So klappt das dann ganz gut und bald stehe ich am Ufer des Tarraätno.


                                        Tarraätno mit Såmmarlappastugan und Boot

                                        Um das Boot zu mir her zu ziehen, lasse ich meine Handschuhe lieber an, aber insgesamt klappt das ganz gut. Einiges an Wasser muss ich dann aber erst mal raus schöpfen. Den Rucksack lege ich dann lieber auf die hintere Sitzbank, weil am Boden natürlich noch Pfützen stehen. Dann balanciere ich mich selbst ins Boot und fange an, mich rüberzuziehen.




                                        auf halber Strecke

                                        An der Såmmarlappastugan stehen Leute und gucken mir zu, sie filmen sogar, aber Hilfe beim Ziehen bekomme ich im Gegensatz zu Vobo, als er 2015 hier war, nicht.

                                        Drüben angelangt freue ich mich erstmal wieder auf Chips und Bier
                                        Der Stugvard schlägt mir vor, die doch in der Hütte zu mir zu nehmen, obwohl ich nicht hier übernachten will. Da seien noch weitere Deutsche, mit denen ich mich unterhalten könne. Das mache ich dann auch, obwohl die mir ja nicht mal beim Bootziehen geholfen haben.

                                        Es ist auch ein bilinguales Pärchen dabei, sie französisch und er - weiß ich nicht mehr, das sind auch die beiden, die mich gefilmt haben. Sie sind über zwei Monate hier oben unterwegs und da werde ich fast ein bisschen neidisch.

                                        Nach einer Stunde mache ich mich wieder auf den Weg, schließlich will ich mir ja noch einen Platz für die Nacht suchen und lange ist es nicht mehr, bis es dunkel wird. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich auf dem Stück Padjelantaleden, das ich jetzt bis zum Slithavágge gehe, was finden werde. Spätestens an der Brücke, da habe ich nämlich 2012 schon mal mein Zelt aufgestellt.

                                        Nicht weit nach den Hütten kommt ein schöner Platz, hier habe ich 2012 bei strahlendem Sonnenschein ein Bad genommen, aber der ist schon von einer ganzen Gruppe belegt. Ich ziehe weiter, auf dem gut ausgebauten Weg relativ flotten Schrittes. Die Übernachtungsgelegenheiten sind aber doch nicht so zahlreich, wie ich mir das vorgestellt hatte. Der Weg geht nicht mehr am Fluß entlang und die Gegend ist sehr sumpfig. Nachdem ich ein paar mal verschiedene Stellen inspiziert habe, stelle ich fest, dass das zu viel Zeit kostet, wenn ich hier zu oft noch rum suche und nix finde. Bald wird es dunkel. Dann lieber flugs bis zur Brücke durchmarschieren, sonst schaffe ich es dahin nämlich nicht mehr rechtzeitig.

                                        Das klappt dann auch so gerade. Als ich meinen Zeltplatz von damals finde, ist es halb zehn und noch hell genug, um das Zelt aufzustellen, aber für alles weitere brauche ich dann schon die Stirnlampe.

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                                          #80
                                          AW: [NO][SE] Rettende Hütten! Im Saltfjell - und von Sulitjelma nach Kvikkjokk

                                          Wow, das war ja echt eine heftige Distanz für den Tag, rund 23 km! Jetzt wird aber auch klar warum die Markierungen so rot leuchteten: Bei so einer Verfolgung muss ich ja erröten

                                          Und es ist eine Frechheit, Dich zu filmen und nicht zu helfen!

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