Arbeitsparka „heavy-duty“ (Daune/Cordura)

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  • Ecoon
    Gerne im Forum
    • 01.10.2015
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    Arbeitsparka „heavy-duty“ (Daune/Cordura)

    Moin,

    ich hatte mir vor nem Jahr mal eine alte defekte Husquvarna Nähmaschine gekauft, repariert und wollte eine Jacke nähen. Das hat dann bis Ende letzten Jahres gedauert (viel um die Ohren), aber mein kleiner Bruder hat eine (erstaunlicherweise) brauchbare Übergangsjacke inkl. Kapuze aus Wollwalk bekommen.

    Jetzt habe ich irgendwie die „Schnappsidee“, dass mir ein schwerer Arbeitsparka gefallen würde. Ich bin momentan noch viel im Ausland unterwegs und habe für die kalten Orte eine entsprechende Jacke. Das ist nichts besonderes, ist ein Parka der in Kühlhäusern verwendet wird und auch mollig warm (inkl Schneefang, ...). Aber eher ein günstiges Modell, was ihn nicht per se schlecht macht. Leider auch sehr weit geschnitten.

    Jetzt war eine Idee die ich hatte, dass ich mir einen Parka selbst mache, und zwar zweiteilig. Also die „Outer-Shell“ aus etwas recht robustem/wasserabweisenden, so aus dem Bauch raus eben Cordura. Die isolierende Schicht innen aus Daune. Wichtig ist, dass sich die beiden Teile trennen lassen, da der äußere Teil zwangsläufig (bei meiner Tätigkeit) irgendwann mal versifft und dreckig wird und ich will den auf jeden Fall maschinenwaschbar haben.
    Die „Industrial Parkas“ von Canada Goose sind so die Liga, wobei ich den gerne etwas mehr „slim“ hätte. Auch hätte ich gerne andere Taschen und muss mir noch überlegen, was ich gerne wie und wo hätte.
    Der Parka sollte bis runter etwa -40°C funktionieren, wobei wir von vielleicht 60min Aufenhalt im freien am Stück reden, eher weniger, selten mehr.

    Jetzt ist die Grundsätzliche Frage: Ist sowas für einen technisch versierten Anfänger machbar oder völlig overdone? Packt meine (robuste) Haushaltsmaschine sowas? Ich habe mal überschlägig 200-250€ fürs Material veranschlagt -> realistisch? Völlige Schnappsidee?
    Wie gesagt, ist momentan noch ein ganz grobes Konzept und Durchführung noch nicht gesichert, aber es würde mich mal interessieren, was für Probleme andere mit solchen Dingen schon hatten und ob ich irgendwelche Denkfehler habe.

    Vielen Dank schon mal

    Michael

  • HaegarHH

    Alter Hase
    • 19.10.2009
    • 2925
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    #2
    AW: Arbeitsparka „heavy-duty“ (Daune/Cordura)

    Hmmm …viele Punkte, da mir da so lose in de Kopf kommen

    * ich habe irgendwann mal einen Daunen-Quilt genäht, dazu gibt es hier auch einen Bericht, und mir danach geschworen NIE wieder Daune ... das mag für eine Jacke anders sein, aber trotzdem, irgendwann müssen die Daunen gewogen, verteilt und dann in die Kammern gefüllt werden

    * Warum muss es bei den Temperaturen außen wasserabweisend sein?

    * Cordura ist nicht gleicht Cordura, ich habe div. Cordura-Stoffe bzw. Mischgewebe mit Corduraanteil hier und hätte damit keine Bedenken die mit einer robusten (meinst Du mechanische?) Haushaltsnähmaschine zu nähen. Dickes etaProof ist da z. B. deutlich durchstichsfester und damit problematischer zu nähen, Cordura wirkt eher stabiler gegen Abrieb etc. Ansonsten ist es auch eine Frage der Schnittführung, man sollte halt versuchen, nicht allzu viele Nähte sich an einer Stelle kreuzen zu lassen.

    * Welchen Schnitt willst Du nehmen? Suche Dir auf jeden Fall schon mal einen steifen, halbwegs passenden Probestoff und versuche das Teil in Probe zu nähen, dann merkst Du auch, wo Du als Nähanfänger noch Probleme hast.

    * Ob 200,- Euro reichen, weiss ich nicht, könnte ggf. eng werden. Hängt halt z. B. auch davon ab, welche Daunenqualität Du willst und wieviel Du in die Jacke packen möchtest. Z. B. auch die fetten YKK-Profil-RV sind nicht günstig, in wasserabweisend nochmal teurer, da ist ein Satz (Front, 4x Tasche) gut und gerne bei über 50,- Euro.
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    • HaegarHH

      Alter Hase
      • 19.10.2009
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Arbeitsparka „heavy-duty“ (Daune/Cordura)

      Gerade darüber gestolpert …

      500den Cordura, 3-Lagen-Laminat, 300g/qm würde für mich als Außenmaterial für den Parka recht stimmig klingen von der Beschreibung her. Allerdings wäre es mit einem RET 13 eher nix für schweisstreibende Aktivitäten.

      Ich habe das 3-Lagen-Laminat, camouflage, 250g/qm für Teile meiner MTB-Regenklamotten

      verwendet und bin im Gegensatz zu dem IMHO gruseligen 3 Lagen-Laminat, 40den Nylon-Taft, ultraleicht, 115g/qm sehr zufrieden mit, wenn auch noch nicht soooo häufig verwendet.
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      • Schmusebaerchen
        Alter Hase
        • 05.07.2011
        • 3388
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Arbeitsparka „heavy-duty“ (Daune/Cordura)

        Mit 1000den Cordura hatte ich Probleme. Halte ich auch für zu steif für eine Jacke. Evtl. als Verstärkung an Schultern, Ellbogen, Handsaum und rechts/links an der Hüfte. 500 oder 300den sollte eher passen.

        Ich würde empfehlen vorher etwas anderes zu nähen z.B. in der Reihenfolge:
        - Kompressionssack
        - Handschuhe (Fäustlinge fürs Kühlhaus)
        - Weste
        Dann die Innenjacke, weil man die nicht sieht und weil es durch fehlende Taschen, fehlende Kaputze, ... einfacher ist.
        Zuletzt die Außenjacke.

        Für die Innenjacke kannst du auch Kunstfasern nehmen. Sind leichter waschbar und leichter zu verarbeiten.
        Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
        UGP-Mitglied Index 860

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        • Echnathon
          Fuchs
          • 20.02.2012
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          #5
          AW: Arbeitsparka „heavy-duty“ (Daune/Cordura)

          Außenmaterial:
          Ich mag das EtaProof.
          Sehr dicht und steif, vielllagig sicher spaßig zu nähen, Kanten müssen scheinbar unbedingt gut versäubert werden, am besten halt mit einer Doppelkappnaht (oder Overlock).
          Meine Jacke war allerdings da wo der Gurt der Pulka an der Hüfte scheuert sehr schnell "abgerieben". Optisch. Material ist da auch noch super, aber man sieht die Gebrauchsspuren sehr deutlich.

          Grundsätzliche Fragen:
          definiere robuste Haushaltsmaschine: Mit meiner Pfaff 1212 hätte ich absolut gar keine Bedenken.
          Selbst wenn da mal ein 300er material wegen einer Kreugung einer Doppelkappnaht 8fach liegt, dann muss man halt langsam von Hand weiter drehen. Solange es unter dem Fuß durch geht, ist es nähbar. Wenn die Husquarna also im inneren auch noch kein Platisk gesehen hat, kann das hin hauen. Robuste Nadel in guter Qualität vorrausgesetzt.

          200-250€:
          Die Stoffmengen wirklich nur grob überschlagen und stark materialabhängig
          2,5m Außenstoff: 30-90€
          RVs: 20€
          Tüdelkram: 10€

          Innenjacke:
          4m Stoff: 16-100€
          RVs: 15€
          Tüdelkram: 10€
          500g Daune: bei ExTex nur 700er und keine 600er gefunden: 85€

          Sind 190€ - 330€
          Nähteschnischer Kleinkram: 20€
          Zuschlag weil "Planung ist nicht Realität": 33%
          =>270-440€

          Konzept, Problem, Denkfehler und Komplexität lassen sich in einem einzigen Wort zusammenfassen: Schnittmuster.
          Damit steht und fällt imho das gesamte Projekt. Selbst ein Schnittmuster erstellen geht natürlich, aber da empfehle ich lieber erstmal was einfaches, technisches. Tarp, Rucksack, Zelt, ... aber keine Bekleidung.
          Aber da gibts online ettliche Portale und auch Shops für.

          Generell würde ICH eher eine Solo tragbare Daunenjacke Nähen und eine darüber passende "Shell".

          Und zum Thema Daunen: Boxkammerkonstruktionen sind viele Nähte. Man macht alles auf einer Seite zu, wiegt die Daunen ab, füllt rein, Näht zu, wiegt die Daunen ab, füllt rein, wiegt die Daunen ab, ...
          Das ist kein Hexenwerk, aber man hat doch eine ganze Weile nur sehr wenig Vortschritt und das Sauereipotential ist sehr hoch.
          Und da es nicht auf das Gewicht ankommt würde ich auch klar zu einer Kunstfaserfüllung raten.

          Mein Senf.
          Aber auf jedenfall ein cooles Projekt, und du hast ja noch den ganzen Sommer Zeit.
          Frederik

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          • Ecoon
            Gerne im Forum
            • 01.10.2015
            • 59
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: Arbeitsparka „heavy-duty“ (Daune/Cordura)

            So, nachdem das Forum wieder geht

            Erstmal vielen Dank für den Input. Ich bin nach den Hinweisen mit dem Arbeitsaufwand bei Daunen ein wenig auf die Suche gegangen und bin mir unsicher, ob ich mir den „Aufriss“ mit der Daune geben soll. Zumal Gewicht und Packmaß jetzt eher eine untergeordnete Rolle spielen. Das Climashield apex (von Extremtextil) in der 200g/m2 sieht auch nicht so schlecht aus.
            Letztendlich könnte ich auch mit einer „günstigen“ KuFa-Lösung anfangen (der Futterstoff und das Climashield sind ja im Gegensatz zu Daune und dessen daunensicheren Stoff.

            Generell würde ich mir das schon zutrauen, ist halt „learning-by-doing“. Es gibt ja auch eine Menge Tutorials und YT-Videos. Am Anfang muss man ja auch viel „mitdenken“, wo und wie man anfängt zu nähen, weil die Maschine ja rechts der Nadel kaum Platz bietet. Man muss quasi „strategisch“ an die Sache rangehen. Ausserdem dauert es natürlich etwas, wird nicht von heute auf morgen gehen.

            Meine Nähmaschine ist eine Husquvarna Optima 190, irgendwas aus den 80er, obere Mittelklasse damals. Völlig Plastikfrei ist sie nicht, Leder und Jeans in diversen Schichten packt sie aber, sofern man die richtige Nadel nutzt.

            Warum Wasserabweisend? Just-in-Case, ausserdem muss ich davon ausgehen, dass über die Shell auch andere Sachen/Flüssigkeiten laufen und dann wär es echt doof, wenn die Isolierung etwas abbekommen würde. Letztendlich hab ich dann auch nur eine Jacke dabei und wenn es wider erwartend doch wärmer werden sollte, dann soll auch dann kein Wasser in die Jacke kommen. Bisher bin ich in dem Bereich mit zumindest imprägnierten Klamotten ganz gut gefahren. Bei der Stoffwahl kann ich mir es ja aussuchen, auch wenn Cordura mit PU-Beschichtung bestimmt etwas schwieriger zu verarbeiten ist.
            Dem entgegen sprich natürlich eine geringere Atmungsaktivität, wobei ich den Parka nicht für körperlich anstrengende Tätigkeiten einsetzten will, zumindest nicht im Sinne von langen Wanderungen mit viel Gepäck oder gar Sport.

            Ich werde mich mal nach Schnittmustern umschauen, alternativ hole ich (wenn ich wieder daheim bin) mal meine Parkas und Jacken aus dem Schrank und schaue, was mir gefällt und was nicht, um dann ein Lastenheft zu machen. Auch um zu schauen, wie die Dinger konkret aufgebaut sind.
            Ansonsten macht es natürlich Sinn, erstmal die Innenjacke zu fertigen um dann wirklich zu sehen, wieviel Platz dafür in der Aussenjacke notwendig ist.

            Ein Parka, der meiner Vorstellung schon recht nahe kommt, ist der Jokla-Parka von 66 North (https://www.66north.com/men/parkas/j...ens-parka-fur/) . Interessante Konstruktion der Ärmel, irgendwie ein Raglang-Schnitt, wenig Taschen (wobei ich die Napoleon-Taschen auch nicht brauche) und aus Cordura.

            Vielen lieben Dank

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