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Sinas erste Alpentour – Das Verwall(er) Dreieck
Ein kurzer Bericht unserer viertägigen Tour im Verwall mit unserer 13 Monate jungen Tochter Sina.
Reisezeit 18. - 21.07.2017
Vorgeplänkel:
Wir verbringen unseren diesjährigen Sommerurlaub bei meinen Schwiegereltern im Schwarzwald. Von hier wollen wir für ein paar Tage in die Alpen fahren. Klaus, Susis Vater wird uns begleiten. Er ist froh, dass er sich nicht um die Planung kümmern muss, sondern einfach nur loswandern kann. Er möchte uns auch beim tragen unseres Gepäcks helfen, da ich mit Sina auf dem Rücken nur wenig Last aufnehmen kann. Sehr löblich.
Ziel unserer Tour wird nach einigen Stunden in der Bibliothek der DAV Sektion Berlin und Tipps hier auf ODS das Verwall. Ursprünglich wollten wir ins Rätikon, später die Lechquellenrunde im Lechquellengebirge laufen. Die Entfernungen zwischen den Hütten im Rätikon sind allerdings nicht Kleinkind kompatibel. Für die Lechquellenrunde bin ich für die Hüttenreservierungen zu spät dran… Die vorgegebenen Eckdaten waren:
Anreise innerhalb von 3-4h ab Dornhan, 3-4 Tage Tourdauer, reine Gehzeiten um 4h zwischen den Hütten.
Somit eben unsere Runde im Verwall. Die Webseite verwall.de ist super zur Planung geeignet, finden sich hier fast alle Infos samt Tourenvorschlägen die man braucht. Ich reserviere drei Übernachtungen auf der Friedrichshafener- , der Konstanzer- und der Heilbronner Hütte. Über die Friedrichshafener geht es dann wieder zurück ins zum Auto.
Tag vor der Tour:
Wir packen unsere Rucksäcke und kaufen noch ein paar Leckereien für Tagsüber ein. Klaus, der sich mit seiner „perfekten“ Packliste rühmt, trägt beinahe dasselbe Gewicht wie Susi und ich zusammen samt Kleinkindkrempel. Somit wird er uns beim Tragen der Ausrüstung leider nicht unterstützen.
Nach einem stärkendem Mahl und einigen vitalisierenden Hopfengetränken geht es zeitig ins Bett. Der Wecker klingelt zeitig!
Anreise – Friedrichshafener Hütte
Klaus scheint die gesamte Tour über Angst zu haben zu verhungern. Trotz zweier Laib Brot in seinem Rucksack und unserem Frühstück, müssen wir erst einmal in Villingen Dorf einen Bäcker aufsuchen. Ich lasse es mir nicht nehmen und möchte für später zwei LKW kaufen. In der Bäckerei streite ich mich mit einer Angestellten, die mit zwei Kuchenpappen bewaffnet Wespen platt macht. Auf meine Frage, weshalb sie dies tue, antwortet sie mit „die Kunden wünschen das“…. Ohne LKW und schlecht gelaunt verlasse ich den Laden. Klaus hat ein Blechle Bienenstich gekauft, das wird reichen.
Am Bodensee schlängeln wir uns größtenteils mit 30km/h entlang bis nach Österreich. Tempo 30 Zonen und Baustellen zwingen uns dazu. Hinter der Grenze kaufen wir unsere Autobahnvignette und fahren weiter. In unserer Planung kommt leider die Silvretta Hochstraße nicht als Mautstraße vor. Somit verteuert sich die An- und Abreise um 30 Euro. Unser Dank gilt Klaus, der diesen Obolus gerne übernimmt.
Wir parken das Auto hinter Galtür auf dem Parkplatz der Friedrichshafener Hütte. Eh wir die Stiefel schnüren, vespern wir noch eine Runde und lassen Sina ein wenig rumkrabbeln. Bisher saß sie nie länger als eine Stunde in der Kraxe!
Den Aufstieg zur Friedrichshafener Hütte beschreiten wir quer zur Fahrstraße. Zum Glück taucht man hier schnell in den Wald ein, es ist irre heiß und ich schwitze wie ein Tier. Der Schatten hilft mir allerdings nur begrenzt. Während Susi und Klaus relativ leichtfüßig unterwegs sind, schnaufe ich den beiden hinterher. Gott verdammt, wo ist bloß meine einstige Fitness hin, frage ich mich beinahe zwei Stunden lang… Ab morgen wird Susi noch ein wenig Gewicht von meinen Schultern übernehmen.
Klitschnass geschwitzt erreiche ich einige Minuten nach den anderen beiden die Baumgrenze. Ab hier beeilen wir uns, da das Gewitter welches sich bisher auf der anderen Talseite gehalten hat, bedrohlich schnell herüber zieht….Fünf Minuten vor Erreichen der Friedrichshafener Hütte fängt es an zu nieseln.
Sina und ich
Gewitter
Wir checken erst einmal ein, bringen unsere Rucksäcke auf unser Zimmer und entern dann die Wirtschaft! Praktischerweise werden wir die drei Hüttenübernachtungen jeweils in Zimmerlagern und nicht im Massenlager verbringen. Das war einer unserer größten Sorgenpunkte vor der Tour, da Sina noch weit davon entfernt ist durchzuschlafen (und nebenbei seit ein paar Tagen abgestillt wird). Das hätte durchaus spaßig werden können fürs Kind und auch die anderen Hüttennutzer…
Das Gewitter hält sich lange über uns - Blitze, Donner, Hagel.
meine Mädels
Hagel
Bei gutem Essen, leckerem Bier und angeregte Gespräche mit den weiteren Hüttenbesuchern, lassen wir den Abend ausklingen. Bereits in der Koje liegend hören wir Gespräche von außerhalb. Das Gewitter ist vorbei und die untergehende Sonne zeichnet schöne Himmelsfarben, die mich noch einmal aus dem Haus ziehen.
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