Eselsweg im Spessart

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    Eselsweg im Spessart

    Hallo liebes Outdoorseitler,

    nachdem eine Suche hier wenig ausgespuckt hat, dachte ich, ich sollte vielleicht kurz mal den Eselsweg vorstellen, den wir letzte Woche zu zweit gegangen sind. Für einen richtigen Reise- oder Tourenbericht reicht meiner Meinung nach unser Tour-Erlebnis nicht aus, spannende oder spektakuläre Ereignisse gab es wenig.

    (Anmerkung: dies ist mehr oder minder eine Kopie meines Reiseberichtes drüben im UL-Trekking-Forum; wer es da schon gelesen hat, kann sich das hier sparen, hier gibt es nichts Neues )

    Der Eselsweg ist knapp 110 lang und verläuft in Nord-Süd-Richtung (oder natürlich auch umgekehrt) durch den gesamten Spessart. Startort war bei uns Schlüchtern in Hessen und wir sind in knapp 3 3/4 Tagen bis Miltenberg (oder offiziell Großheubach, aber da ist der Bahnanschluss schlechter) in Bayern gegangen. Da wir wegen den derzeit nicht so langen Tagen eher kürzere Tagesetappen gelaufen sind, würde ich behaupten, dass sich der Weg zu anderen Jahreszeiten, also Frühling bis Herbst, somit auch sehr gut als verlängerte Wochenendtour eignen würde, wenn man lange geht und zügig unterwegs ist.

    Der Weg zeichnet sich dadurch aus, dass er einer alten Handelsroute folgt. Diese historische Handelsroute (manchmal läuft man auf Kopfsteinpflaster durch den Wald) wollte die feuchten, morastig-sumpfigen und unsicheren Täler meiden und war somit als Kammweg angelegt. Das merkt man dem Weg heute auch noch an. Nachdem man erstmal die entsprechende Höhe erklommen hat, geht es die darauf folgenden Tage eher moderat auf und ab. Nur am letzten Tag ging es dann wieder ziemlich lange und steil bergab zum Kloster Engelberg.

    Aussichtspunkte sind aber dabei rar gesät, weil man die allermeiste Zeit im Wald ist. Aber dafür in einem schönen Mischwald, mit viel Buchen- und Eichenbeständen.

    Unterwegs findet man immer wieder Unterstands- und Schutzhütten, zum Teil extrem gut ausgebaut mit Fenstern und Betonboden, so dass mit guter Planung das Zelt oder Tarp eher selten ausgepackt werden muss. Rein theoretisch wäre auch mit etwas Umweg eine Übernachtung in einem der Trekkingcamps bei Rothenbuch möglich, die hatten bei uns aber leider schon zu.

    Einkehren kann man auch relativ häufig, da mit dem allgemein zugänglichen Clubhaus des Golfclubs Spessart bei Alsberg, der Gaststätte 'Waldhaus Zum Engländer' und dem 'Forsthaus Echterspfahl' drei Gaststätten direkt am Weg liegen. Theoretisch gäbe es auch noch andere Einkehrmöglichkeiten (Campingplatz Wiesbüttsee, hier könnte man natürlich auch übernachten, und Freizeitpark bei Bellings, die hatten beide bei uns aber Betriebsurlaub, und außerdem die Autobahnraststätte an der A3), die haben wir aber nicht benutzt.

    Als wir unterwegs waren, haben wir abseits der Autobahn, die wir ca. einen halben Tag recht gut gehört haben, wenig bis gar keinen Straßenlärm der nahen Hochstraße gehört. Das kann aber in der Motorradsaison natürlich ganz anders sein. Erstaunlicherweise haben wir aber recht viel Fluglärm von Passagiermaschinen gehört, muss wohl eine Einflugschneise (Frankfurt?) in der Nähe sein. War aber nicht extrem störend.

    Markiert ist der Weg exzellent. Fast immer ist an Kreuzungen der Weiterweg an einem Baum in Laufrichtung ein paar Meter weiter markiert, so dass man eigentlich ohne Karten oder so auskommt (Fast! Ein zwei Mal hätten wir uns dann doch beinahe verlaufen, wenn wir nicht auf LocusMap vertraut hätten).

    Die Wege sind dabei ziemlich gemischt. Es gibt längere Forststraßen-Abschnitte, aber auch längere Passagen auf kleinen Pfaden. Ziemlich typisch für deutsche Mittelgebirge, würde ich sagen.

    Zur Trinkwassersituation (nicht ganz unwichtig bei einem Kammweg) : Bei uns hat es andauernd geregnet, so dass wir öfter am Wegesrand Wasser hätten fassen können. Auch gibt es gegen Ende hin und wieder gefasste Quellen (bei LocusMaps eingetragen). Aber wir haben uns eigentlich immer gut bei den Einkehrmöglichkeiten mit Wasser verpflegen können- bei der kurzen Tourdauer ja auch kein Problem. Im Maximum hatte ich so mal 3 Liter mit, was aber fast zu viel war.

    Alles in allem eine sehr schöne Wandergegend, in die ich bestimmt nochmal zurückkehren werde. Das Ganze ohne Schneeregen und Sturm, bei längeren Wandertagen ohne Stirnlampe abends wäre dann vielleicht etwas weniger abenteuerlich, aber dafür mit Laub an den Bäumen und vielleicht dem ein oder anderen Wanderer auf dem Weg (wir haben in den 4 Tagen vielleicht ein Dutzend Menschen im Wald getroffen) wirkt die Strecke bestimmt komplett anders.

    Bei Fragen- fragen!

  • Wandermaedel
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    • 02.11.2017
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Eselsweg im Spessart

    Habt ihr in den Schutzhütten übernachtet?
    Wenn es häufig Einkehrmöglichkeiten gibt, kann die Menge der getragenen Nahrung sicher gering gehalten werden?
    Welche Ausrüstung hattet ihr dabei?
    Zuletzt geändert von Wandermaedel; 09.12.2017, 23:33.

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    • kletterling
      Dauerbesucher
      • 30.07.2012
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      #3
      AW: Eselsweg im Spessart

      Hallo Wandermaedel,

      klaro, wenn man die Etappen richtig plant und kein Problem damit hat, mit vollgeschlagenem Bauch weiter zu wandern, kann man bei dem Weg mit nur wenig Proviant losziehen. Wir haben aber mehr oder minder alles für eine autarke Verpflegung mitgetragen, was aufgrund der oft geschlossenen Einkehrmöglichkeiten (wechselnde Ruhetage und Betriebsurlaub) auch gut war. Nichtsdestotrotz sind wir an offenen Einkehrmöglichkeiten immer eingekehrt, das war bei der Kälte und dem nassen Wetter allein aus psychologischen Gründen sehr empfehlenswert. Und gerade 'Engländer' als auch 'Echterspfahl' waren auch sehr urig und schön.

      Zur Ausrüstung kannst Du drüben im TULF ziemlich viel lesen, da habe ich mich über die Vor- und Nachteile der Ausrüstung etwas genauer ausgelassen. Insgesamt bin ich mit 4 kg ohne Wasser und Trinken losgezogen und es hat mehr oder minder alles ganz gut gepasst.

      Zur Übernachtung: da das nicht erlaubt ist, haben wir natürlich nie draußen im Wald geschlafen, ist doch klar.

      Liebe Grüße

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