SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

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  • hungerast
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    • 25.09.2013
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    #21
    AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

    Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
    So pauschal möchte ich das nicht sehen. Das aktuelle Goretex-Material ist schon ein gutes Stück atmungsaktiver als meine erste von vor vielen Jahren. Sie vollbringt keine Wunder, zusammen mit großen Belüftungsöffnungen fühlt sich das aber recht angenehm an. Auch wenn ich den Berg hoch schwitze, habe ich keine größeren Probleme mit Überhitzung. Hatte einmal eine gewachste Barbour-ähnliche Jacke. Die war nicht wie versprochen wasserdicht, hatte massive Probleme mit Dochteffekten durch den saugenden Innenstoff und atmungsaktiv war sie überhaupt nicht. Sie hatte zur Belüftung nur ein paar genietete Löcher unter den Achseln. Ein Großteil der Belüftung funktioniert über Belüftungsöffnungen, fein, wenn auch das Material selbst einigermaßen atmungsaktiv ist.
    Da wurde ich falsch verstanden, was aber vielleicht auch an meiner knappen Formulierung lag. Ich schätze selbstverständlich auch GTX & Co. Als jemand, der einen Berg hochläuft anstatt sich von der Seilbahn hochkutschieren zu lassen bist du aber schon Teil eines übersichtlichen Kreises, für den eine Membran-Jacke eben sinnvoll ist. Das kann man für Muddi und Vaddi, die sich im Partnerlook der lila "Jacques-peau-de-loup"-Jacken durch die Aschaffenburger Innenstadt bewegen, nun mal beim besten Willen nicht sagen. Und genau hier beginnt das Problem der Massennutzung. Ich will die Wandersfrauen und -männer keineswegs freisprechen von der Übernahme ökologischer Verantwortung, aber es ist eben ein Unterschied, ob jährlich 20.000 Membranjacken auf dem Müll landen oder 20.000.000 davon, weil lila irgendwann nicht mehr so gefragt ist.
    Take a load of your feet Pete
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    Better take care of your life
    'Cause nobody else will

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    • Gast20200802
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      #22
      AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

      Zitat von hungerast Beitrag anzeigen
      Als jemand, der einen Berg hochläuft anstatt sich von der Seilbahn hochkutschieren zu lassen bist du aber schon Teil eines übersichtlichen Kreises, für den eine Membran-Jacke eben sinnvoll ist.
      Die Hundegänger schlagen Berghochläufer Zahlen-, Kilometer- und Draussenzeit- und Scheisswettermässig um Längen.

      Viele Grüsse
      Steve

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      • LihofDirk
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        • 15.02.2011
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        #23
        AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

        Zitat von hungerast Beitrag anzeigen
        Als jemand, der einen Berg hochläuft anstatt sich von der Seilbahn hochkutschieren zu lassen bist du aber schon Teil eines übersichtlichen Kreises, für den eine Membran-Jacke eben sinnvoll ist.
        Mal ketzerisch: das kann man auch genau anders herumsehen. Wer sich konstant beansprucht kann eher mit leicht feuchter Bekleidung zurechtkommen, konventionell die Temperatur regeln durch Belüftungsreissverschlüsse oder Zwiebelprinzip bei Pausen.
        Da wo Schubweise Belastungen sind, Sprint zum Bus, Überfüllter Bus, danach zugiger Bahnsteig im Nieselregen macht der technische Aufwand viel mehr Sinn.

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        • patiperra
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          • 26.11.2010
          • 105
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          #24
          AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

          Also ich fand den Artikel ganz gut. Vor allem als Denkanstoß und Ehrgeizanstoß um die eigenen Umweltschutzbestrebungen und die "Liebe zur Natur" mal wieder auf den Prüfstand zu stellen

          Klar ist der Titel "einmal Outdoor-Jacke ohne Chmie bitte! etwas reißerisch, aber das gehört bei einer Überschrift heute schon fast zum guten Ton, oder?

          Ich finde es dann mindestens ebenso überzogen gleich alle Verbesserungsideen mit

          Der post-faktische Schluss Bio alles gut, Chemie alles schlecht ist halt einfach aber nicht durchdacht.
          vom Tisch wischen zu wollen. Es ist doch wichtig dass wir versuchen so umweltverträglich zu leben wie möglich.
          Und da finde ich "Bio" (ganz allgemein) ein wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Dass es da auch schwarze Schafe gibt und ich nicht die Welt gerettet habe weil ich eine in Plastik eingeschweißte Bio-Paprika bei Rewe oder ein schickes Biobaumwollshirt bei H&M gekauft habe ist denke ich den meisten hier klar. Beim Alten bleiben nur weil das Neue noch nicht perfekt ist, ist für mich keine Alternative.

          Außerdem wird die Forderung "ohne Chemie bitte" ja noch genauer definiert. Es geht doch hauptsächlich um schwer umweltschädliche Chemie, wie eben PFC oder PFOS.

          Wir produzieren im Alltag so Unmengen von (Plastik-) Müll, da kann man erst mal ansetzen, das bringt deutlich mehr als alle 5 Jahre auf ne neue Jacke zu verzichten. Klar, das eine kommt zum anderen, aber wirklich relevant sind Outdoorjacken nicht. Wenn die Outdoorjacke zur Modejacke wird, mit min. zwei Kollektionen im Jahr sieht das natürlich anders aus
          In Punkt eins stimme ich dir klar zu, den Alltagsplastikmüll drastisch zu reduzieren steht ganz weit oben auf der Liste. Über der Outdoorjacke ;)

          Aber du sagst es ja selber: Wenn die Outdoorjacke nicht zur Modejacke wird - was sie doch schon lange ist! Deshalb schätze ich ihren Einfluss auch nicht ganz so gering wie du.

          Ich werde auf jeden Fall beim nächsten Neukauf der ansteht mal eine Hose oder Jacke von der angesprochenen Firma Bergamo anprobieren

          Als Alternative wird Baumwolle gewachst empfohlen.
          Neben Bergamo wurden doch noch mehr Firmen erwähnt, die zwar nicht das ganze Sortiment, aber teilweise PFC frei anbieten.
          (Haglöfs, Lundhags, Klättermusen, Maier Sports, Schoeffel, Vaude...)
          „Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“

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          • LihofDirk
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            #25
            AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

            Und dann imprägnier am Besten mit Nikwax nach. Schau aber nicht auf die Inhaltsstoffe: Acrylathomopolymere.
            Fakt ist nun mal, moderne Chemie funktioniert. Wer oldschool will muss halt auch mit den Nachteilen leben: Gewicht, weicht durch.

            Übrigens: in der guten alten Zeit war die Lebenserwartung geringer, Fernreisen waren nicht bezahlbar (arbeitsteilige Gesellschaft), etc. pp

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            • Ziz
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              • 02.07.2015
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              #26
              AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

              Man kann doch auch etwas kritisieren oder Verbesserungen im Kleinen anstreben ohne sich gleich die Steinzeit zurückzuwünschen. patiperra redete doch gar nicht davon, alles Plastik zu verteufeln sondern vielleicht mal über die wirklich schädlichen Stoffe nachzudenken.
              Nein.

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              • LihofDirk
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                • 15.02.2011
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                #27
                AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                Zitat von Ziz Beitrag anzeigen
                Man kann doch auch etwas kritisieren oder Verbesserungen im Kleinen anstreben ohne sich gleich die Steinzeit zurückzuwünschen. patiperra redete doch gar nicht davon, alles Plastik zu verteufeln sondern vielleicht mal über die wirklich schädlichen Stoffe nachzudenken.
                Eben, Baumwolle. Monokulturen, Herbizide, Pestizide und Fungizide im Anbau (übrigens teilweise mit „Plastik“ hier: wasserlöslichen Polymeren formuliert), enormer Wasserverbrauch (Aralsee trocknet warum aus?), Versalzung von Anbaugebieten.
                Beim Transport: Begasung der Transporte mit Substanzen, die das Potenzial chemischer Kampfstoffhaben, um das Einschleppen von Schädlingen zu vermeiden
                Färben mit extrem bedenklichen Farbstoffen (teilweise) und Arbeitsbedingungen die weit von jeglichem Arbeitsschutz sind.
                Verspinnen und Weben, beim Weben Schutz der Fasern mit Polymeren Schlichten, die durch Reibung stauben und in die Atemluft der Arbeiter kommen, resp. Als Feinstaub zu Mikropartiikeln in die Umwelt kommen.

                Aber Baumwolle ist Bio und damit eine Alternative zu Chemie in der Kleidung. Um diesen Trugschluss geht es mir.

                1.) Weg von Einweg und Billigklamotten (kik und co)
                2.) Weg von Mode hin zu Funktion, dann Tragen bis zum Verschleiss
                3.) Danach Recycling bzw. Entsorgung, bevorzugt keine Deponie.

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                • Martin206
                  Lebt im Forum
                  • 16.06.2016
                  • 7367
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                  Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
                  Eben, Baumwolle. Monokulturen, Herbizide, Pestizide und Fungizide im Anbau (übrigens teilweise mit „Plastik“ hier: wasserlöslichen Polymeren formuliert), enormer Wasserverbrauch (Aralsee trocknet warum aus?), Versalzung von Anbaugebieten.
                  Beim Transport: Begasung der Transporte mit Substanzen, die das Potenzial chemischer Kampfstoffhaben, um das Einschleppen von Schädlingen zu vermeiden
                  Färben mit extrem bedenklichen Farbstoffen (teilweise) und Arbeitsbedingungen die weit von jeglichem Arbeitsschutz sind.
                  Verspinnen und Weben, beim Weben Schutz der Fasern mit Polymeren Schlichten, die durch Reibung stauben und in die Atemluft der Arbeiter kommen, resp. Als Feinstaub zu Mikropartiikeln in die Umwelt kommen.

                  Aber Baumwolle ist Bio und damit eine Alternative zu Chemie in der Kleidung. Um diesen Trugschluss geht es mir.

                  1.) Weg von Einweg und Billigklamotten (kik und co)
                  2.) Weg von Mode hin zu Funktion, dann Tragen bis zum Verschleiss
                  3.) Danach Recycling bzw. Entsorgung, bevorzugt keine Deponie.
                  Ich hab da eine andere Prio-Liste:

                  1.) Verbrauch/Kauf überdenken und möglichst vermeiden. An Gebrauchtkauf denken.
                  Dazu braucht es vor allem den Willen das zu tun und "Selbstehrlichkeit".
                  2.) Gut informieren und "echt möglichst nachhaltig" kaufen.
                  Dazu braucht es vor allem Info und Erfahrung ...und auch den Willen es zu tun.
                  3.) Ergibt sich aus 1./2. dann fast automatisch: Sachen länger nutzen, länger nutzbare kaufen.
                  Dazu gehört auch die Bereitschaft anfangs etwas mehr auszugeben und eine gewisse Grundpflege der Sachen.
                  4.) Nach Verschleiß entweder selbst wiederverwerten (was neues daraus machen, oder zumind. noch eine zeitlang als Putzlappen nutzen) oder aber der Verwertung zuführen. Und ja: Oft ist "thermische Verwertung" (Müll-Heizkraftwerk) besser als deponieren (außer es entsteht auf der Deponie nutzbare Biomasse, z.B. Kompost oder Humus).
                  5.) Was man nicht mehr benötigt nicht aufheben bis es sich auflöst, sondern wenn möglich dann weiter verkaufen oder verschenken.

                  Ich bin da nun schon 15-20 Jahre aktiv dran, hab da auch einiges davon schon von Zuhause mitbekommen - wir hatten nix zu vergeuden. Ich kann sagen: Es geht! Man kann da sehr, sehr viel bewirken - im Kleinen ...über die Jahre aber viel.
                  "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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                  • LihofDirk
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 15.02.2011
                    • 13729
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                    #29
                    AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                    Mal ein Überblick vom WWF, die Schlussfolgerung ist zwar (imho) etwas durch „aber Erdölförderung muss doch schlimmer sein“ geprägt, nur die Zahlen über den Baumwollanbau lassen doch die Mär vom „Chemiefreien“ Produkt verblassen.

                    Laut der schwedischen Chemikalienbehörde
                    „Kemikalieinspektionen“ wurde zur Produktion
                    eines Baumwoll-T-Shirts das doppelte bis
                    vierfache des T-Shirt-Gewichts an Chemikalien
                    eingesetzt, darunter Pestizide, Tenside,
                    Komplexbildner, Formaldehyd, Farbstoffe und
                    Pigmente. Bei einem Viskosepullover sieht die
                    Bilanz noch schlechter aus: zur Produktion wird
                    das fünf bis siebenfache des Produktgewichts an
                    Chemikalien eingesetzt, darunter
                    Natriumhypochlorid, Tenside, Formaldehyd,
                    Sulfide, Schwefelsäure, Natriumdithionit,
                    Komplexbildner und Farbstoffe.
                    https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/...JE_06_2010.pdf

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                    • mondenkind
                      Gerne im Forum
                      • 07.04.2016
                      • 64
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                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                      Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
                      Ich habe viele verschiedene Jacken. Mit und ohne Membran. Für echte Outdooraktivitäten (also nicht der Bummel durch den Stadtpark) möchte ich eine Membranjacke nicht mehr missen. Trotz der Nachteile finde ich die Dinger einfach sehr praktisch.
                      Das geht mir ganz genauso. Für die Wege von Zuhause ins Büro oder zu Treffen mit Freunden brauche ich nicht unbedingt eine Membranjacke.

                      Aber ich bin auch sehr viel mit meinem Hund bei Wind und Wetter in der Natur unterwegs und da ist gute, passende Kleidung für mich elementar wichtig. Ich trage meine Kleidung, vor allem solche, die ich nur privat trage, aber wirklich so lange, bis sie quasi auseinander fällt.

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                      • patiperra
                        Erfahren
                        • 26.11.2010
                        • 105
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                        @ LihofDirk

                        Was ich schon in meinem vorherigen Post sagen wollte ist dass ich es sehr wichtig finde als Verbraucher nicht träge zu werden oder zu resignieren, sondern immer wieder zu schauen wo man etwas verbessern kann.

                        Wie z.B. mithilfe deines Dreipunkteprogramms.
                        1.) Weg von Einweg und Billigklamotten (kik und co)
                        2.) Weg von Mode hin zu Funktion, dann Tragen bis zum Verschleiss
                        3.) Danach Recycling bzw. Entsorgung, bevorzugt keine Deponie.
                        Oder dem von Martin206

                        1.) Verbrauch/Kauf überdenken und möglichst vermeiden. An Gebrauchtkauf denken.
                        Dazu braucht es vor allem den Willen das zu tun und "Selbstehrlichkeit".
                        2.) Gut informieren und "echt möglichst nachhaltig" kaufen.
                        Dazu braucht es vor allem Info und Erfahrung ...und auch den Willen es zu tun.
                        3.) Ergibt sich aus 1./2. dann fast automatisch: Sachen länger nutzen, länger nutzbare kaufen.
                        Dazu gehört auch die Bereitschaft anfangs etwas mehr auszugeben und eine gewisse Grundpflege der Sachen.
                        4.) Nach Verschleiß entweder selbst wiederverwerten (was neues daraus machen, oder zumind. noch eine zeitlang als Putzlappen nutzen) oder aber der Verwertung zuführen. Und ja: Oft ist "thermische Verwertung" (Müll-Heizkraftwerk) besser als deponieren (außer es entsteht auf der Deponie nutzbare Biomasse, z.B. Kompost oder Humus).
                        5.) Was man nicht mehr benötigt nicht aufheben bis es sich auflöst, sondern wenn möglich dann weiter verkaufen oder verschenken.
                        Die ergänzen sich ja eher als sich zu widersprechen.

                        Sauer aufstoßen tun mir allerding so Verallgemeinerungen wie:

                        Aber Baumwolle ist Bio und damit eine Alternative zu Chemie in der Kleidung. Um diesen Trugschluss geht es mir.
                        Mein Problem mit dieser Aussage (und ein paar ähnlichen vorherigen in Bezug auf Chemikalien in der Baumwollproduktion etc.) ist, dass sie zu dem Rückschluss verleitet, dass es dann doch ok ist weiterhin unbedarft Chemikalien und Kunstfasern zu verwenden.

                        Mir hingegen liegt eine gründliche Diskussion und Betrachtung dieses/dieser wichtigen Themen am Herzen.

                        Z.B. noch Hinzuzustellen dass es auch Biobaumwolle gibt, die zwar immernoch verdammt viel Wasser verbraucht, allerdings weitgehend auf Pestizide etc. verzichtet.

                        Oder dass Kunstfasern zwar kein Wasser, aber dafür doppelt so viel Energie in der Faserproduktion verbrauchen.
                        Zudem nicht nachwachasend sind und man desweiteren auch Umweltverschmutzung und Zerstörung im Zusammenhang mit Erdölförderung und Transport miteinbeziehen muss.

                        Welches Kleidungsstück nun also nachher umweltfreundlicher produziert wurde, ist pauschal einfach nicht zu sagen. Somit in meinen Augen auch nicht, dass Baumwolle keine Alternative ist

                        Zudem wird das in dem Artikel ja sogar differenziert. Da steht:

                        Polyester, auch recyceltes, verliert beim Waschen mit Waschmittel winzig kleine Fasern - Mikroplastik, das ein riesiges Problem in den Weltmeeren ist. Eine gewachste oder imprägnierte Baumwolljacke ist in dieser Hinsicht unbedenklicher.
                        Der Vollständigkeit halber hätte man natürlich noch das Baumwollproduktionsproblem ansprechen können, was sicherlich gut, aber vielleicht auch etwas zu weitreichend gewesen wäre...


                        Achja, was genau sind

                        Acrylathomopolymere
                        ?
                        Bzw viel wichtiger, was ist an Ihnen so gefährlich?
                        Ich hab nämlich von Chemie keine Ahnung, habe bisher aber den Angaben von Nikwax in puncto Ungiftigkeit und Umweltsicherheit vertraut.
                        Weißt du da Gegenteiliges?
                        „Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“

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                        • LihofDirk
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 15.02.2011
                          • 13729
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                          Acrylat-homi-polymere sind halt auch Kunststoffe.

                          Microplastik im Meer ist wohl zum grösseren Masseanteil Verpackungsmüll (die in Folie verschweisste Baumwolljacke dürfte dann ja mehr beitragen können, als die im Karton verpackte Kunstfaserjacke) und vor allem Reifenabrieb.
                          Die hohe Faserbelastung scheint eher ein Messfehler zu sein.

                          Link

                          Ich behaupte ja nicjt, dass Baumwolle pauschal schlechter ist, im Gegenteil, man muss haltdifferenzierter betrachten und nicht nur schnappatmend „Chemie schlecht“ rufen.

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                          • patiperra
                            Erfahren
                            • 26.11.2010
                            • 105
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                            #33
                            AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                            OT: @ LihofDirk:
                            Sehr schön, dann sind wir uns ja im Grunde genommen einig

                            Auch wenn es besserwisserisch klingen mag, möchte ich trotzdem kurz rück melden, dass einige deiner vorherigen Beiträge sich für mich irgendwie einseitig und polarisierend in die andere Richtung gelesen haben, demotivierend für Verbesserungsbestreben; statt - wie wahrscheinlich beabsichtigt - zu einer umfassenden, differenzierten Betrachtung des Themas zu ermuntern.

                            Liebe Grüße,
                            Patiperra
                            „Overcoming poverty is not a gesture of charity. It is an act of justice.“

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                            • Milamber
                              Erfahren
                              • 08.05.2017
                              • 203
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                              #34
                              AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                              Die Outdoor-Jacke ist nicht das einzige Problem. Die gesamte Textilindustrie ist ein großes Problem. Bangladesch ist der dreckigste und am meisten verseuchte Fleck auf unserem Planeten.

                              Und der durchschnittliche Bürger hat Schränke voller Klamotten, die er nie oder höchstens einmal anzieht bis sie irgendeinem Frühjahrsputz zum Opfer fallen.

                              Wenn jeder mal ein wenig über seine Garderobe nachdenken würde, könnte man unglaublich viel Müll vermeiden. Mit einer Capsule Wardrobe kann man sehr viel Abwechslung haben und trotzdem sehr wenig besitzen. Man lernt mit einer Strategie einzukaufen, vermeidet so Fehlkäufe und ist mit seiner Kleidung für lange Zeit zufrieden.
                              Nature, Landscape & Travel Photography

                              Kommentar


                              • Lobo

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                                Moderator
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                                • 27.08.2008
                                • 6497
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                                #35
                                AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                                Zitat von Milamber Beitrag anzeigen
                                Capsule Wardrobe
                                was es alles gibt.

                                scheint aber prinzipiell eher ein Ding für besonders Mode-affine Menschen zu sein.

                                Da ich sowieso gedeckte Farben bevorzuge, kann ich meine Kleider beinahe uneingeschränkt untereinander kombinieren. Dass es dafür einen "Fachbegriff" gibt wusste ich bisher nicht.

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                                • Ziz
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                                  Lebt im Forum
                                  • 02.07.2015
                                  • 7333
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                                  #36
                                  AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                                  Ich finde es gut, dass es fertige Konzepte für Menschen gibt, die auf eine hohe Vielfalt in ihrer Bekleidung wert legen. Mir selbst ist das Wumpe, ich kombiniere funktionale Kleidungsstücke nach Belieben und hab davon auch nicht viele, aber nicht jede(r) ist in der Lage oder gewillt darauf zu verzichten oder sich selbst aktiv Gedanken zu machen. Da ist es praktisch eine fertige Idee einfach übernehmen zu können.
                                  Nein.

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                                  • LihofDirk
                                    Freak

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                                    • 15.02.2011
                                    • 13729
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                                    Ein zumindest interessanter Dankansatz, was eigentlich bio und was natürlich ist. Und wo die Grenzen verwischen.

                                    https://www.spektrum.de/kolumne/natu...chemie/1612426

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                                    • Mika Hautamaeki
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                                      • 30.05.2007
                                      • 3979
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                                      Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
                                      Ein zumindest interessanter Dankansatz, was eigentlich bio und was natürlich ist. Und wo die Grenzen verwischen.

                                      https://www.spektrum.de/kolumne/natu...chemie/1612426
                                      Sehr gut geschriebener Artikel, da geht (auch) dem Chemiker das Herz auf....
                                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                      A. v. Humboldt.

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                                      • LihofDirk
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                                        #39
                                        AW: SZ-Artikel: Einmal Outdoor-Jacke ohne Chemie, bitte!

                                        Mal eine Zusammenfassung, der neueren Entwicklungen am Markt.

                                        Leider (wie so häufig) wird nicht der Herstellungsprozess beleuchtet sondern nur die Rohstoffe.

                                        Welchen Aufwand man treiben muss, um Recyclingfasern mit Kaffeesatz zu umhüllen (Einsammeln, Energie, Lösungsmittel, . ) kann nur spekuliert werden. Ob das dann besser ist steht leider nicht in den Katalogen.

                                        https://www.handelsblatt.com/unterne...hHCxvUPHrg-ap2

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