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    • 04.02.2016
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    [ES] Formentera - pasa lo que pasa

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    Neulich. Auf Formentera. Schon ein paar Tage her (2014) ...

    Pfingstdienstag (gibt es den? - wenn nicht, dann halt der Tag nach Pfingstmontag) eine weitere Runde auf dem Wasser. Einmal mehr mit Mast und Segel, Sitz, Paddel, Tretantrieb, Gestänge für die Ausleger, Schwimmweste und diversem Kleinkram bepackt runter zum Strand, Boot und Ausleger von der kleinen Erhebung ans Wasser gezerrt, Aufbau, und ab in die Fluten. Wind und Wellen sind mir wohl gesonnen. Nach einer Siesta zwischen Vogamari und dem 10.7 noch ein Cafe-con-leche bei den Strandpiraten, dann geht es wieder zurück. In Höhe des Real Playas kurze Begrüßung zweier Paddler, ansonsten gehört einmal mehr der komplette Migjorn mir allein und ich genieße das hin und her Kreuzen. Vor dem Sa Platgeta dann ein weiterer Kontakt mit dem Pärchen, das das Wasser umrührt. Sie haben eine Karte in der Hand und wollen wissen, ob der Strand hier endet. Na ja, noch so circa einen Kilometer weiter, dann wird es felsig. Gemeinsam bewegen wir uns in die entsprechende Richtung. Und ob es hier einen Supermarkt gäbe. Ebenfalls ja, am Sol-y-Luna. Ist zwar nur ein kleiner, dafür aber gleich vor uns. Und ob man am Strand campen könne. Mit offizieller Gestattung natürlich nicht, aber im Prinzip schon. So kommen wir ins Gespräch, auf spanisch, und ich erfahre, dass die beiden Manuel und Eli heißen und aus Almería kommen. Vor zwei Jahren umpaddelten sie Menorca, nun starteten sie von Ibiza aus mit dem Kajak und haben mit Formentera das Gleiche vor. Im Anschluss soll auch noch direkt Ibiza abgehakt werden. Das verschafft Respekt und Neugier. Da die beiden zudem einen sympathischen Eindruck machen, lade ich sie ein, bei mir im Haus zu übernachten. Es gibt ja momentan niemanden, den das stören könnte. Und das Bad dürfen sie natürlich auch gerne nutzen. Was ich denn dafür haben wolle? Es ist mir ein Vergnügen die Hilfe zu den Konditionen anzubieten, wie ich sie selbst im Jahr zuvor auf meiner "Nordroute" mit dem Rad von Köln nach Formentera einige Male erfahren durfte, unentgeltlich – also nichts, nada. Kurzes Überlegen. Auch das ist für mich nachvollziehbar. Man will ja keine Umstände bereiten. Auf der anderen Seite – man muss es sich ja selbst auch nicht unnötig schwer machen. Entsprechend ziehen wir Minuten später unsere schwimmenden Untersätze nebeneinander aus dem Wasser und es zeigt sich was es bedeutet, eine mehrtägige Reise mit einem Kajak zu unternehmen. Da der Stauraum begrenzt ist und große Taschen fehl am Platz sind, liegen kurze Zeit später eine Unzahl kleiner Beutel am Strand mit dem ganzen Kram, auf den man nicht verzichten mag. Mit Hilfe einiger Plastiktüten wird das Nötigste zusammen gepackt, der Rest wird wieder im Kajak verstaut, die Boote dorthin verlagert, wo niemand drüber stolpert, und anschließend sind es drei Leute, die wie Esel bepackt zur Ferienresidenz wandern. Auch wenn es nicht im Geringsten meine Absicht war, ich lasse mich nach dem Gang unter die Dusche gerne zum Essen einladen. Einmal mehr wird es die Pelayo Bude am Strand. Diesmal ohne Paella, dafür mit deutlich reduzierter Anzahl an Gästen. Begeistert berichten wir uns von unseren bisherigen Abenteuern - zumindest soweit es mein eingeschränktes Vokabular in der Muttersprache meiner Gegenüber zulässt.

    Am nächsten Morgen begleite ich meine Zufallsbekanntschaft noch ein Stück auf ihrem Weg im Uhrzeigersinn um die Insel. Das Segel lasse ich Zuhause, doch auch mit dem Tretantrieb strampele ich den Handarbeitern noch mühelos davon - zumindest so lange, bis sich die Halterung einer Flosse löst; wie es der Zufall will ereilt mich die Panne unmittelbar an der Steilküste vor dem Leuchtturm, wo sich ohnehin unsere Wege trennen. Bis dahin legen wir einen Badestopp am Rande eines Mini Sandstrandes ein, der nur vom Meer aus zu erreichen ist, sieht man mal von Kletterkünstlern ab, die am Bezwingen von Felsen ihren Spaß haben. Zudem fällt mir im Vorbeigleiten eine bis dahin übersehene Höhle auf. Auch Manuel und Eli zögern keinen Augenblick. Der Eingang liegt etwas versteckt hinter einem Felsvorsprung und ist weniger als eine Paddellänge breit. Von der Decke tropft das Wasser, Krebschen huschen die Wände rauf und runter. Nach einer Biegung und zuvor gleißend hellem Tageslicht ist so gut wie nichts mehr zu erkennen. Nichtsdestotrotz - sehr schön das alles, vor allem, die Erlebnisse unmittelbar teilen zu können.

    Nach der Verabschiedung dann zunächst der Griff zum Paddel bis mir einfällt, dass der Inbusschlüssel zur Reparatur des Tretantriebs sich in der Tasche befinden könnte, die ich dabei habe, und nicht, wie zunächst gedacht, sich irgendwo zwischen den Segel Utensilien befindet. Macht manchmal schon Sinn, beim Packen nachzudenken – man muss sich dann nur noch daran erinnern können …

    Und weil's so schön war, auch noch ein paar Bilder dazu (geschossen von Manuel und Eli):


    vor dem Kennenlernen


    in der "Badebucht"


    auf dem Weg zum Cap


    vor der Höhle


    in der Höhle


    und wieder raus aus dem Erdloch
    Zuletzt geändert von dirkpausk; 13.04.2020, 09:46.
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