OmniFuel und Trangia-Windschutz kombinieren und optimieren

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  • Renito
    Neu im Forum
    • 06.12.2016
    • 5
    • Privat

    • Meine Reisen

    OmniFuel und Trangia-Windschutz kombinieren und optimieren

    Hallo zusammen,

    ich lese hier im Forum schon eine Weile fleißig mit und habe mir hier auch einige Tipps und Ideen erlesen können...ein wunderbares Forum =)
    Jetzt möchte ich mich an meinen ersten Beitrag wagen...vielleicht kann ja auch ich den Einen oder Anderen mit unserem Umbau inspirieren. Vorweg muss ich allerdings sagen, dass ich dieses Projekt mit Maschinen umgesetzt habe, zu denen wohl wenige Zugang haben. Vielleicht kann sich ja trotzdem jemand etwas von unseren Ideen mitnehmen und irgendwie anders umsetzen.

    Also los geht es!
    Da ein Freund von mir und ich eine Pulkatour im hohen Norden Norwegens geplant hatten, haben wir uns einige Gedanken um unsere Ausrüstung gemacht. Unter anderem um das Kocherequipment. Da wir beide Spaß am perfektionieren und selber bauen haben, wurde das vorhandene Equipment optimiert. Vorhanden waren ein Primus OmniFuel und ein Trangia 25 Windschutz.
    Das sind ja nun beides bekanntlich sehr gute Kocher (zumindest sind wir mit ihnen sehr zu frieden). Allerdings haben beide unserer Ansicht nach Vor- bzw. Nachteile. Die Vorteile der beiden Kocher galt es für uns zu vereinen und somit den für uns perfekten Kocher zu bauen.
    Klar...es gibt den MultiFuel als Einsatz für den Trangia zu kaufen, allerdings kostet dieser um die 160€ und es ist eine Pumpe und Brennstoffflasche dabei. Das alles besitzen wir ja aber schon und selber bauen macht einfach einen riesigen Spaß

    Wir haben folgende Vor-/Nachteile gesehen:

    OmniFuel Vorteile
    • Verbrennt Gas als auch alle möglichen Flüssigbrennstoffe. Somit können wir ihn im Sommer mit Gas betreiben und im Winter mit Benzin. Bei zu erwartenden Temperaturen von -20° oder noch kälter für uns die erste Wahl als Brennstoff.

    OmniFuel Nachteile
    • Der Windschutz (also die Alufolie) ist eher mäßig.
    • Ohne entsprechende Unterlage versinkt dieser im Schnee bzw. lässt sich im Notfall nicht im Zelt betreiben.

    Trangia Vorteile
    • Ein nahezu perfekter Windschutz
    • Windschutz, Töpfe und Brenner lassen sich bestens ineinander schachteln, nehmen so wenig Platz in Anspruch und alles ist
      beisammen.

    Trangia Nachteile
    • Der "große" 1,75l Topf ist uns zum Schnee schmelzen zu klein. Man könnte zwar einen Hordentopf oder ähnliches oben drauf
      stellen, allerdings ist das ganze dann eine nicht sehr Stabile Geschichte und die Flamme wäre zu weit weg vom Topfboden.
      Womit ein Teil der wertvollen Heizenergie verloren geht.
    • Die drei Metallhaken, welche als Topfauflage dienen, sind auch eine eher wackelige Angelegenheit.


    Als erstes musste der Brennerkopf des OmniFuel in den unteren Windschutz des Trangias wandern. Das Ganze sollte dann eine stabile Verbindung werden die allerdings ohne Werkzeug de-/montierbar sein musste. Dazu haben wir den Brenner von seinen Standfüßen und seiner "Blechhülle" getrennt...also einfach losgeschraubt.




    Nun musste aber auch eine neue "Hülle" für das Herzstück her. In diese "Hülle" sollte der Brenner wieder eingeschraubt werden, damit beides eine Einheit ergibt. Diese Einheit sollte dann in den Windschutz einsetzbar sein. Werkzeuglos und stabil versteht sich! Wir entschieden uns für eine Art Bajonettverschluss. Die "Hülle" habe ich dann sehr an das Original angelehnt. Denn hier ist die Luftzufuhr und der Auffang für das Benzin zum vorheizen gut gelöst. Da musste das Rad nicht neu erfunden werden.
    So sollte sie aussehen...




    und nach konventioneller Bearbeitung an einer Leit- und Zugspindeldrehbank sowie einer Universalfräsmaschine mit Teilkopf ist das dabei rausgekommen...




    Hier im montierten Zustand und schon schwarz eloxiert.




    Damit der neue Einsatz seinen Platz im Windschutz nehmen konnte, mussten an diesem Aussparungen für die "Nasen" des Bajonetmechanismus und für den Regler gemacht werden. Das habe ich einfach mit einem Dremel gemacht.






    Jetzt passte der neue Einsatz perfekt in den Windschutz. Wie geplant ließ er sich einfach einsetzen und hatte einen stabilen Sitz.




    Der erste Schritt war also erledigt.
    Ein größerer Topf sollte ja auch noch hinein passen. Wir haben uns für einen 2,5l Topf von MSR entschieden. Dieser passt vom Durchmesser gerade noch in den oberen Teil des Windschutzes hinein und bietet doch deutlich mehr Volumen zum Schnee schmelzen. Allerdings waren für diesen der eingelassene Stahlring mit seinen Blechflügeln im Weg. Dieser musste weichen!




    Jetzt hatten wir natürlich keine Topfauflage mehr und dieser würde direkt auf dem Brennerkopf aufliegen. Dass ist natürlich nicht so optimal. Also haben wir auch eine neue Topfauflage konstruiert, welche auf dem unteren Windschutz liegen sollte.
    Sie musste:
    • Ausreichend Platz zwischen Brenner und Topfboden schaffen.
    • Im Windschutz nicht einfach umherrutschen können.
    • Dem Topf möglichst viel Halt bieten, damit auch dieser nicht rumrutscht.
    • Kleine Auflagepunkte bieten, damit zum einen die Flammen zwischen diesen und dem Topfboden hindurch können und zum anderen keine "Hotspots" zum Boden entstehen, an welchen Essen noch schneller anbrennt.
    • Platzsparend im System verschwinden können.


    Dabei ist folgende Konstruktion herausgekommen...




    Als Material haben wir uns für Edelstahl entschieden. Durch die ziemlich direkte Hitzeeinwirkung hatten wir bei Edelstahl am wenigsten Bedenken wegen der Hitzebeständigkeit. Ausreichend Bohrungen sorgen für eine ordentliche Gewichtsreduzierung.
    Drei angeschweißte Stifte zentrieren die neue Topfauflage in den im unteren Windschutz vorhandenen Lüftungslöchern.
    Und so sieht das Ganze dann gefertigt aus...









    Die Hitzeabstrahlung nach unten ist sehr gering. Deshalb ist die Pfanne von Trangia die Perfekte Unterlage. Sie bietet eine große Auflagefläche, versinkt somit nicht im Schnee und isoliert im Zweifelsfalle die restliche, abgestrahlte Wärme ausreichend vom Zeltboden oder sonstigen empfindlichen Untergründen. Ausserdem dient er als Deckel um das ganze System wie gewohnt zu verpacken. (leider habe ich gerade kein Bild mit dem 2,5l Topf .Dieser ist nämlich nicht in meinem Besitz)






    Getestet haben wir unseren Umbau (welcher übrigens Ende letzten Jahres statt fand) natürlich auch. Bei -20° hatten wir optimale Testbedingungen in unseren Bayerischen Voralpen. Guter Flüssigbrennstoff musste natürlich auch her.
    Dieser sollte möglichst sauber verbrennen, einen ordentlichen Heizwert aufweisen und bezahlbar sein.
    Tankstellenbenzin fiel wegen der Rußbildung und unsauberer Verbrennung raus. Ist zwar günstig...aber im Zelt/Schneehöhle eher uncool. Reinbenzin hat nicht unbedingt den besten Heizwert und ist auch nicht besonders günstig...war also auch nicht optimal. Die speziellen Benzine der Kocherhersteller sind mit 8€/l sündhaft teuer
    Nach einiger Recherche bin ich dann auf den Hersteller Aspen gestoßen. Eine Produktrezension wies darauf hin, dass sich das Aspen 4T wohl super als Kocherbrennstoff nutzen lässt, welches eigentlich in Rasenmähern, Kettensägen etc. Verwendung findet.
    Dieses verbrennt wirklich sauber, fast geruchlos, hat einen guten Heitzwert und ist mit knapp 4€/l bezahlbar.


    So...ich hoffe ich konnte ein wenig unterhalten und/oder inspirieren.
    Falls ihr Anregungen, Verbesserungen oder sonstiges habt, dann her damit ;)




    Gruß
    Renito

  • smeagolvomloh
    Fuchs
    • 07.06.2008
    • 1929
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: OmniFuel und Trangia-Windschutz kombinieren und optimieren

    Eine sehr schöne Vorstellung des Eigenbaus. Vielen Dank!
    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit."
    Wilhelm von Humboldt, 1767-1835

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    • chriscross

      Fuchs
      • 07.08.2008
      • 1604
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: OmniFuel und Trangia-Windschutz kombinieren und optimieren

      Sehr schön umgesetzt! Daumen hoch

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