[NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

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  • SvenW
    Erfahren
    • 02.11.2012
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    [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

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    Dieses Jahr habe ich endlich geschafft was ich mir schon ewig vorgenommen habe, eine Wander und Angeltour in der Hardangervidda in Norwegen. Schon ewig davon geträumt, aber aus diversen Gründen immer aufgeschoben. Ende 2016 Hab ich mir einfach gesagt sch... drauf das ziehst du jetzt einfach durch, wenns sein muss auch alleine.
    Zum Glück war mein Kumpel Nikki von der Idee aber genauso begeistern und seine Freundin hat mit dem Studium genug zu tun so das er zwei Wochen weg durfte
    Bereits im Winter begann ich mit der Planung, wann, wohin und welche Ausrüstung benötige ich.
    Für mich stand gleich fest eine Hüttentour o.ä. soll es nicht werden und die gut frequentierten Wanderrouten wollte ich ebenfalls meiden.

    Hab mir mit viel unterstützung hier aus dem Forum meine Ausrüstung zusammengesucht, also ein wetterfestes und nicht allzuschweres Zelt (Robens Raptor) ne gemühtliche und nicht allzuschwere Isomatte (Therm A Rest Trailpro),nen schönen kuschelig warmen Schlafsack (Mammut kompakt 3 Season). Als Kocher hab ich mich für einen Trangia entschieden (zu Essen gab es morgens Müsli mit Milchpulver oder Bannock und Abends Spaghetti oder Couscous mit Fertigsoßen aus der Tüte).
    Und dann natürlich auch noch einen Rucksack in dem der ganze Kram reinpasst und halbwegs bequem zu tragen ist (Deuter aircontact 75+10).
    Dazu kommen natürlich noch Klamotten, Waschzeug, Reparatur und Erste Hilfe Equipment und natürlich Angelgerät.

    Am Starttag hatten wir dementsprechend jeder etwas über 25kg im Rucksack.

    Ich hab meine Packliste angehängt falls ihr euch für die Details interessiert.

    Tag 0 (Anreise)

    Morgens um 5 ging es in Flensburg los Richtung Hirtshals, von dort aus mit der Fähre nach Langesund.
    Die Fährfahrt konnte man dann auch gut nutzen um etwas Schlaf nachzuholen.
    Von Langesund aus gab uns das Navi zwei Routen Richtung Trondsbu vor die sich zeitlich kaum Unterschieden, eine über die Schnellstraße und eine ca. 100km kürzer über Landstraße.
    Wir entschieden uns für letzteres, Landschaftlich eine gute wahl, aber sehr anstrengend zu fahren, kann so eher nciht empfehlen.



    Irgendwann kam man dann aus den Waldgebieten heraus und die Landschaft gab uns schonmal einen Vorgeschmack auf das was uns erwartete



    Gegen 18.30 Uhr kamen wir dann endlich an unserem Ziel Trondsbu an.
    Allerdings waren wir sehr unentschlossen und uneinig wie es jetzt weitergehen soll. Schon losmarschieren und am Tinnhylen campen, wieder 20km zurück fahren und an einem kleinen Fluss unser Nachtlager aufschlagen, am Fluss nördlich von Trondsbu fischen und Zelten (eigentlich nicht in unserer Lizenz enthalten). Da es irgendwann für die meisten Optionen eh zu spät wurde und wir auch ausgehungert waren und vor der Tour ein letztes mal den Grill anschmeißen wollten entschieden wir uns wie einige andere auch unser Lager direkt an der Mautstraße zwischen Dyranut und Trondsbu an einel kleinen Bach aufzuschlagen.



    Nach dem Aufbau des Zelts und einer ausgiebigen Mahlzeit kam dann die Überlegung "man könnte doch eigentlich noch n paar Würfe..."
    Also schnell die Ruten aufgebaut und nach wenigen Minuten hatte jeder von uns die erste Vidda Forelle gelandet, wir hatten ja zum Glück noch 10 Tage Zeit um an der Größe zu arbeiten.



    Wurde dann aber auch recht schnell dunkel und wir verzogen uns ins Zelt.

    Tag 1 (Trondsbu --> Langavatnet)



    Morgens sind wir schon früh wach packen das Zelt zusammen und ab ins Auto Richtung Trondsbu. Das Auto lässt sich grade so eben starten ,wir geben der Kühlbox die Schuld die wir am abend zuvor nicht gleich abgeklemmt hatten. Ich fahre also Sicherheitshalber nochmal die Mautstraße hoch und runter damit die Batterie wieder halbwegs geladen ist.
    In Trondsbu dann noch schnell die Rucksäcke gepackt und die Tour konnte losgehen.



    Noch ein letzter Blick zurück zum Auto und den letzten Resten der Zivilisation und dann stapfen wir hochmotiviert durch den Nieselregen.



    Die Landschaft hier ist rau und eher eintönig, aber die weitläufigkeit die man bei uns Zuhause garnicht gewohnt ist wirkt schon sehr beeindruckend auf uns.
    Auf dem sehr holprigen Weg geht es langsam voran in Richtung des Sees Langavatnet.





    An der Brücke östlich des Sees machen wir dann erstmal eine ausgedehnte Pause mit Frühstück (Müsli mit warmer Milch und Kaffee), wir haben zwar grade mal 4,5km geschafft, aber das Rucksackgewicht und die sehr unebenen Wege sind wir trotz einiger Vorbereitungsmärsche noch nicht gewohnt.
    Da das Wetter etwas auflockert und der Spot sehr fischig aussieht (unterhalb der Brücke fällt das Wasser nach einer recht flachen Rieselstrecke ziehmlich abrupt an einer Kante ab) fischen wir nach dem essen erstmal für 1 oder 2 Stunden. Leider ohne Erfolg, allerdings sind hier auch viele andere Wanderer unterwegs und mehrere versuchen ebenfalls ihr Glück, allerdings mit der Spinnrute.

    Als Tagesziel haben wir uns die Flussmündung am östlichen Ende des Sees vorgenommen, zumindest bei Google earth sieht das Gebiet recht interessant aus. Auf dem Weg dorthin begegnen wir zwei Norwegern die eine ähnliche Tour gemacht haben wie wir sie grade starten. Sie berichten uns das sie an diesem See und auch am Nordvatnet nicht sehr erfolgreich waren. Für die Richtig gute Fischerei müsste man in die Berge weiter südlich. Nach einigem hin und her bekommen wir einen Geheimtip "You must go here, BIIIG Mountain Trout, but don't tell anybody".
    nachdem wir uns verabschiedet haben entschließen wir unsere Tour erstmal wie geplant fortzusetzen, wir verlassen den Weg und wandern am See entlang.
    Auf dem Weg fnden wir das erste Rentiergeweih.



    Das vorankommen ist aber auch hier nicht einfach, das Gelände ist sehr sumpfig und man kann schlecht abschätzen ob man nicht beim nächsten Schritt wegsackt. Wir entschließen uns für einen leichten Umweg und laufen auf einer Hügelkuppe entlang, hier ist der Boden angenehm, dafür bekommen wir eine volle Breitseite ziehmlich heftigen Wind ab.
    Nicki darf nochmal n paar 100m zurücklaufen weil er was verloren hat (wird noch öfter vorkommen )



    Wenig später darf ich dann auch nochmal den Hügel runter und wieder rauf weil mein Hut vom Wind weggeblasen wird.

    An der Flussmündung angekommen schlagen wir unser Zelt im windschutz der Hügelkette auf und gehen erstmal eine Runde fischen.





    Leider ist das Gewässer hier recht unstrukturiert und langweilig, die Flussmündung ist eine einzige Sandwüste am See selbst finde ich dann zumindest eine Steil abfallende Kante, zwar auch Sandboden aber hier könnte eventuell was sein. Fischen ist auch nicht grade angenehm, starker Wind, Wellengang und außerdem ziehmlich kalt. Zweimal spüre ich einen kurzen Zuper, könnten Bisse gewesen sein, ich weiß es nicht.

    Irgendwann geben wir auf und bereiten ne schön warme Mahlzeit im Windgeschützen Zelt zu.

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  • SvenW
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    • 02.11.2012
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    #2
    AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

    Tag 2 Flussdelta westlich des Langavatnet



    Morgens bei Traumhaftem Wetter aufgewacht,es ist windstill, sonnig, was will man mehr.
    Achja Fisch natürlich



    Fischaktivität ist leider keine zu sehen, also Zelt zusammengebaut, gepackt und los gehts.
    Da wir uns noch nicht damit abgefunden haben das es hier keinen Fisch gibt war der Plan einfach einige km den Fluss hochzulaufen und da den nächsten Versuch zu starten.







    Auf halber Strecke machten wir auf einer Bergkuppe Pause und genossen die Aussicht, das Wetter, und ein ausgiebiges Frühstück.
    Der Fluss ist hier weit verzweigt, langsam fließend und eher schlammig/sandig. bei der Windstille halten wir von diesem Gebiet lieber Abstand, da unten ist Mückenparadies.



    Unterwegs überqueren wir mehrere kleine Bäche in denen man immer wieder Forellen wegflitzen sieht, größtenteils handlange Fische, nichts großes. An unserem Ziel angekommen ists vorbei mit dem schönen Wetter, wir bauen das Zelt bei einem starken Regenschauer auf und entscheiden uns erstmal für einen kurzen Mittagsschlaf.

    Nach einer Stunde ist der Regen vorbei und es geht ans Fischen.



    Der Fluss sieht hier wirklich traumhaft aus, zwar immernoch recht sandig, aber dazwischen auch immermal Kies und viele große Steine, also eigentlich genug Struktur, dazu kristallklares Wasser, selbst in den 2m tiefen Gumpen sieht man noch jeden Kiesel am Grund.
    Ich entscheide mich flussaufwärts von unserem Lager eine tief ausgespülte Kurve zu befischen, Nikki läuft flussabwärts zu einigen schön tiefen Gumpen.



    Das Ergebnis ist leider sehr ernüchternd, nähmlich wieder nichts, wir konnten auch keinen einzigen Fisch sehen, bei dem klaren Wasser sehr ungewöhnlich.

    Da ich nicht wieder Schneidern möchte entschließe ich mich einem der Bächen vom Hinweg einen Besuch abzustatten.
    Hier fangen wir dann auf eine Trockene Caddis tatsächlich jede Menge Fische, allerdings alles kleine, immerhin hat jeder von uns eine "große" von jeweils ca. 25cm erwischt
    Der Bach floß auch durch einen kleinen Teich durch, vielleicht 30m Durchmesser, der ebenfalls voll mit kleinen Forellen war, am Anfang gab es jeden Wurf einen Biss.

    Wir hatten die Hoffnung auf große Fische aber noch nicht aufgegeben, also entschieden wir uns nach einen Blick auf der Landkarte zu einem kurzen Marsch Richtung Nordosten hier mündet auf der gegenüberliegenden Flussseite ein weiterer etwas größerer bach in den Fluß. Schnell war auch eine Stelle gefunden an der wir den Fluß in Wathose durchqueren konnten.



    Hier haben wir leider keine Bilder mehr gemacht da zum späten Nachmittag das Licht nichtmehr so toll war. Das Gewässer war aber wirklich traumhaft, 4m breit, kiesiger sehr abwechslungsreicher Boden, Mäander, tief ausgespülte Rinnen, schnapsklares Wasser.
    Nur leider kaum Fisch, 2 mal eine steigen gesehen, eine davon konnte ich dann auch erwischen, das wars

    Auf dem Rückweg noch ein paar Würfe am Fluss, auch hier kein Erfolg.

    Abendessen bereiten wir dann zur Dämmerung direkt am Fluss auf einem erhöhtem Ufer zu, Ruten liegen fertig montiert neben uns, falls es einen Abendsprung gibt, aber auch hier absolut nichts.
    Das Essen blieb uns aber trotzdem lange in Erinnerung, es gab Couscous mit Tomatensoße und dazu eine pasta Gewürzmischung.
    Letzteres war recht großzügig mit dem Chilli, ich kann schärfe eigentlich recht gut ab aber für mich war es schon hart an der Schwerzgrenze, bei Nikki war diese klar überschritten, hochrotes, verschwitztes Gesicht, Tränen in den Augen und leichte Kreislaufprobleme, danach hat er sich erstmal an unseren Milchvorräten vergriffen so das es die nächsten Tage nur schwarzen Kaffee zum Frühstück gab

    Im Nachhinein betrachtet hätte man den Fluss wahrscheinlich 2-3km weiter hochlaufen müssen, dort teilt er sich in mehrere kleine Flüsse und Bäche und hat auch deutlich mehr Gefälle.

    Tag 3 Langavatnet --> Nordvatnet



    Bei leichtem Nieselregen machten wir uns auf den Weg Richtung Nordvatnet.
    Zwischendurch an einem der zahlreichen Bäche Trinkwasser nachgefüllt.



    Die Frühstückspause machten wir dann an einem kleinen See im Oberlauf des Baches in dem wir am Vortag so viele kleine Forellen hatten.
    Unsere Hoffnung war das in dem See die Eltern von den Fischen lauern, leider tat sich auch hier absolut garnichts.



    Also einen Bannock und schwarzen Kaffee zum Frühstück und weiter.

    Nicki brauchte leider öfters mal eine ausgedehnte Pause da sich das scharfe Essen vom Vorabend zurückmeldete
    ich hab die Zeit für Landschaftsfotos genutzt.







    Im Hintergrund kann man bereits unser Ziel den Nordvatnet erkennen.

    Am See dann das erste mal auf der Tour Probleme einen geeigneten Platz fürs Zelt zu finden, irgendwie sind die Plätze alle zu feucht, zu steinig zu exponiert oder alles zusammen. Irgendwann entscheiden wir uns einen Platz soweit umzuformen bis es passt, also Steine wegräumen oder mit etwas Moos abpolstern.

    Auch wenn das Gewässer hier sehr spannend aussieht, da zu diesem Zeitpunkt die Sonne rauskommt und der Wind einschläft nutzen wir die Gelegenheit um T-shirts und Unterwäsche und Socken zu waschen und zu trocknen und auch die Schlafsäcke etc. zum auslüften aufzuhängen.





    Die Gelegenheit in unser Vorzelt zu kommen nutzen allerdings auch gleich gefühlt 100 Mücken

    Dann ging das Fische los.



    Nikki hatte den ersten Kontkt mit einer vernünftigen Forelle direkt an der Flussmündung. Diese biss nur leider nicht auf seine sauber präsentierte Trockenfliege sonder schnappte lieber nach dem Schlauchverbinder zwischen Fliegenschnur und Vorfach

    Am See selbst waren trotz starkem Köcherfliegen und Eintagsfligenschlupf keine steigenden Fische zu sehen, im Fluß tat sich dafür aber einiges.



    Auch hier aber sehr viele kleine Fische, einige steigende Fische machten aber zumindest einen etwas größeren Eindruck, leider erwischten wir von denen keine.
    allgemein waren die Fische super vorsichtig, trotz 4m Vorfächern mit 0,14er Spitze und vorsichtiger Präsentation stellten die meisten Fische das steigen sofort ein wenn sie angeworfen wurden.



    Irgendwann wurde es kühl und der Magen knurrte, also zurück zum See.
    Der herrliche Sonnenuntergang war eine Entschädigung dafür das sich auch hier trotz starkem insektenschlupf kein Fisch blicken ließ.



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    • SvenW
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      #3
      AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

      Tag 4 Nordvatnet --> ?



      Da sich die Erfolge am Nordvatnet in Grenzen hielten entschlossen wir uns den Tip der Norweger mit denen wir uns am ersten Tag unterhalten hatten zu folgen und einen Gewaltmarsch in die Berge zu machen.
      Also morgens alles zusammengepackt und nach 50m schon das erste Problem, wie kommen wir über den Fluss?



      Von Stein zu Stein hüpfen wäre eventuell drin, wenn man nicht den schweren Rucksack auf den Rücken hatte, einfach durchlaufen auf die Gefahr hin dann den ganzen Tag mit Nassen Füßen rumzulaufen wollten wir auch nicht. also erstmal wieder Wathose angezogen, den Fluss durchwatet und wieder umgezogen.



      Dann ging es erstmal querfeldein Richtung Nordmannslagen, irgendwann stießen wir dann auf einen Wanderweg der das vorankommen etwas erleichterte.



      Auf dem Weg ging es entlang des Nordmannslagen zu einer Brücke über den Fluss östlich des Sees.



      An der Brücke machten wir trotz des Sauwetters unsere Frühstückspause und dann mussten wir uns auch wieder von dem Wanderweg trennen.
      Ein Stück lang konnten wir dann noch einer alten Treckerspur folgen die zumindest grob in unsere Richtung führte.





      Ein letzter Blick zurück zum Nordmannslagen.



      Dann ging es weiter entlang diverser Bergseen und schmelzender Schneefelder.





      Das Wetter wurde hier oben immer schlechter, ziehmlich kalt, starker Wind und Regen teilweise sogar Schneeregen.

      Wir quälten uns aber immer weiter voran, an dem einen oder anderen Bergsee überlegten wir uns einfach das Lager aufzuschlagen, aber wir wollten nicht noch einen See ohne Fisch erwischen.

      Irgendwann kommt dann am späten nachmittag endlich unser See in sicht.
      Wir brauchen noch eine weile um einen geeigneten Zeltplatz zu finden und unser Lager aufzuschlagen.
      Eigentlich wollten wir noch fischen sind aber so durchgefroren das wir uns erstmal im Zelt aufwärmen wollen und pennen natürlich ein
      Irgendwann am späten abend wachen wir dann auf, zum Fischen ist es aber schon zu spät und immernoch viel zu kalt. Also nurnoch das Abendessen zubereitet und wieder hingelegt damit es am nächsten Tag früh losgehen kann.

      Tag 5 ?

      Als wir morgens aufwachen sieht die Welt schonwieder ganz anders aus.



      kühl ist es zwar immernoch aber bei Sonne und leichtem Wind lässt es sich schon deutlich besser aushalten.





      Also erstmal Frühstück am Zelt und dann einen Erkundungsgang um den See. Wir können tatsächlich an einigen Stellen Fischaktivität ausmachen, allerdings recht weit draußen und auch nur vereinzelt.



      Wir fischen trotzdem erstmal los und nach einigen Köder und Spotwechseln bekommt Nicki endlich einen Biss auf eine Booby Fly an der Sinkschnur. Die Rute ist schon ganz gut kurmm aber nach kurzem Drill ist die erste "richtige" Vidda Forelle gelandet.
      Die Freude steht ihm ins Gesicht geschrieben :



      Leider dreht der Wind und frischt weiter auf, am See ist keine Fischaktivität mehr zu sehen.

      Wir entschließen uns dem Auslauf des Sees einen Besuch abzustatten, hier gibt es aber nur einige kleine Forellen.



      Nach einigen 100m kommen wir an einen weiteren etwas kleineren see und fischen die Mündung des Baches ab, auch hier zunächst nur kleine Forellen.



      Irgendwann sehe ich draußen einen Fisch buckeln, trotz der ungünstigen Windverhältnisse gelingt mir der Weitwurf und mein brauner Wooly Bugger landet nur 1m neben der Stelle an der ich den Fisch gesehen hatte.
      Zwei mal strippen und mit einem heftigen Schlag nimmt der Fisch die Fliege. Ich bin überrascht wieviel Power dieser Fisch hat, aber nach einigem hin und her kann auch ich meine erst ordentliche Vidda Forelle landen.



      Anschließend geht Nikki wieder an den Spot an dem er seine Forelle hatte, ich gehe auf eine kleine Insel, vor der vormittags immermal Fisch zu sehen war. Durch den Wind wurden hier unzählige Midges angeschwemmt.



      Aber irgendwie läuft es bei mir nicht so wirklich, ich bekomme hier zwar Biss auf Bissund bekomme auch 4 gute Forellen an den Haken, leider können sich alle auf dem Weg zum Kescher wieder losschütteln.
      Irgendwann kommt auch Nikki auf die Insel und kann natürlich gleich einen Fisch landen.



      Zum Abendessen gibt es Forellenfilet, außerdem bereiten wir noch eine Portion Graved Forellentartar fürs Frühstück vor.

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      • SvenW
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        • 02.11.2012
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

        Tag 6 ?
        Der zweite Tag an unserem Geheimsee. Leider hat sich das Wetter im Vergleich zum Vortag wieder deutlich verschlechtert, es ist kälter geworden,stark bewölkt mit gelegentlichen Regenschauern und vor allem war es bereits morgens ziehmlich windig.

        Morgens Bannocks vorbereitet (die schmecken besser wenn man den Hefeteig etwas Zeit gibt) und ansonsten nur einen kleinen Snack gefuttert.



        Dann erstmal 2 Stunden gefischt, allerdings komplett ohne Fischkontakt.
        Zum Mittag gab es Bannock mit Forellentartar und Wasabi. Ist ansich schon lecker, mitten im Nirgendwo aber ein unfassbarer Genuss



        Nach dem essen waren wir dann wieder am Bach und dem kleinen See unterhalb unterwegs, konnten hier aber nur vereinzelt kleine Forellen landen. Wieder am Hauptsee frischte der Wind immer weiter auf und der Wellengang nahm zu. Selbst mit unserer Meerforellenausrüstung wurde das fischen sehr beschwerlich und blieb vor allem bis auf einige Zupfer weiterhin erfolglos.

        Irgendwann stand ich dann zum späten Nachmittag wieder auf "meiner" Insel, der Wind war mittlerweile wieder etwas abgeklungen (dürfte aber immernoch WS 4 gewesen sein). Die Frequenz der Anfasser bei mir nimmt deutlich zu, aber keine will hängen bleiben. Nikki hat dagegen garkeine Anfasser aber kann gleich den ersten Biss auch verwandeln.



        Nach ca. 15 Anfassern bleibt bei mir dann auch endlich eine hängen und ist auch recht schnell gelandet, immerhin 30cm.
        5 minuten später hallt dann mein Freudenschrei über den See, die Rute ist mächtig krumm und nach mehreren Fluchten ins tiefe Wasser vor dem Steinriff kann ich eine 44er Vidda Forelle mit top Kondition landen.



        Nikki legt kurz danach mit einer minimal kleineren nach.



        Abendbrot ist also gesichert.



        Wir fischen noch bis Sonnenuntergang weiter, allerdings bis auf einige Anfasser ohne Erfolg.
        Abends gibts dann gebratene Forelle auf Bannock und fürs Frühstück bereiten wir wieder Forellentartar vor.



        Vor dem Schlafen beraten wir uns wie es morgen weitergehen soll, bleiben wir noch einen weiteren tag am See oder ziehen wir weiter.
        nach einigem hin und her entschließen wir uns dies vom Wetter abhängig zu machen, bei schönem Wetter bleiben und bei schlechtem Wetter weiterziehen.

        Tag 7 ?

        Nächster Morgen, Blick aus dem Zelt, nicht mehr ganz so stark bewölkt, deutlich weniger Wind und hin und wieder sieht man sogar mal einen Sonnenstrahl. Wir sind immernoch unentschlossen, aber entscheiden uns zu bleiben.



        zunächst ein paar Würfe von meiner Insel gemacht und einen Fisch verloren, danach nichts mehr.

        Fischaktivität ist auf dem See keine zu sehen, da die letzten beiden Tage vormittags eh nicht viel lief entscheiden wir uns einen der Hügel in der Umgebung zu besteigen und zu schauen ob man dort eventuell genug empfang hat um eine Wettervorhersage für die nächsten tage zu bekommen.

        Der Plan ging auf, und so konnten wir nicht nur den Wetterbericht abrufen( die kommenden Tage sollten in dieser Reihenfolge sein: durchwachsen, schön, richtig eklig) sondern uns auch zuhause melden und die schöne Aussicht über die Vidda genießen.
        Alleine an den Seen und Bachläufen die man von hier oben sehen konnte hätten wir wahrscheinlich noch einen ganzen Monat jeden Tag an neuen Gewässern fischen können









        Wir stiegen den Hügel auf der anderen Seite wieder runter und machten uns auf den Weg zu einer Bucht die wir bis jetzt noch nicht befischt hatten. Der Wind schlief ein und auf dem See begann ein Schlupf kleiner schwarzer köcherfliegen.



        Es dauerte nicht lange da waren dann auch die ersten Fische am buckeln und steigen.

        Auf Trockenfliege und auch Emerger tat sich komischerweise nichts, als wir dann wieder zu unseren Woolys wechselten mit denen wir auch die Tage vorher erfolgreich waren war nikkis Rute recht schnell krumm und nur wenige Sekunden später auch meine.
        Konnten beide unsere Fische landen und versorgen, Nikki hatte dann einige Minuten später noch eine weitere schöne Forelle und ich verlor eine große.



        Danach frischte der Wind leider wieder auf und drehte, der Schlupf war vorbei und keine Fische mehr zu sehen.
        Gegen 16 uhr entschieden wir uns dann langsam mal zu Frühstücken

        Danach weiter gefischt, Nikki konnte noch eine ü40er landen und hat einige weitere Bisse versemmelt und Fische verloren, bei mir noch ein paar anfasser ansonsten nichts.

        Abends die Fische zubereitet und schonmal alles für den Aufbruch am nächsten Tag vorbereitet.

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        • blackteah
          Dauerbesucher
          • 22.05.2010
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          #5
          AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

          Schöne Bilder!

          Fängt man beim Fliegenfischen nur Forellen oder war das Zufall? Oder gibt es da fast nix anderes?

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          • SvenW
            Erfahren
            • 02.11.2012
            • 410
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            #6
            AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

            Moin,

            mit der Fliegenrute kann man eigentlich auf fast jede Fischart fischen.

            In den meisten Gewässern der Hardangervidda ist allerdings die Forelle die einzige vorkommende Fischart, in einigen wenigen Seen soll es außerdem noch Saiblinge geben. Wir haben da oben ausschließlich Forellen gefangen.

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            • fcelch
              Dauerbesucher
              • 02.06.2009
              • 521
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              #7
              AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

              Hallo,

              ich habe zwar eine Angel, habe aber nicht viel Ahnung vom Angeln.

              Ich kann Euch aber ein paar Infos geben die ich auf der diesjährigen Tour in der Vidda von Anglern bekam:

              1. Auf der Vivelid Hütte (s. mein Bericht) sprach ich mit einem Norweger, der jedes Jahr dort hin kommt. Der Mann war über 70 und verbringt dort immer ein paar Tage. Er läuft wohl vorzugsweise zu den Seen die 2 bis 3 h westlich von Vivelid liegen, ein wenig abseits des Weges nach Stavali.

              2. In der Litlos-Hütte waren einige Angler (eine Woche dort....wie sie sagten), die auch dort mit dem Boot auf den See rausfuhren. Die Seen östlich von Litlos, wenn man sich südlich des Weges nach Bessa / Sandhaug hält, sollen auch sehr gut zum Angeln sein.

              3. Die Seen vor Bessa, von Litlos kommend, sind wohl auch gute Angelgewässer.

              4. Auf der Hadlaskard-Hütte habe ich mich mal mit einem norw. Angler unterhalten. Der angelte dort im Fluss (Veig?). Allerdings zog er nur so 15 cm Fischlein raus. Größere gäbe es dort auch nicht. Soweit ich mich erinner waren das keine Öret (Forellen) sondern was anderes. Ich hab dann auch was abbekommen. Ich glaube, bin mir aber nicht mehr sicher, die konnte man MIT Gräten essen.

              Allgemein finde ich die Vidda erst westlich des Nordmanslagen richtig schön. Der flache Teil ist mir zu eintönig. Die Gegend um Torehytten, vor allen Dingen die Strecke Stavali - Torehytten - Litlos ist extrem abwechslungsreich.

              VG
              FCElch
              Zuletzt geändert von fcelch; 30.11.2017, 19:59.

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              • SvenW
                Erfahren
                • 02.11.2012
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                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                Tag 8 ? --> Dimmedalstjørna



                Langsam mussten wir unseren Erfolgssee verlassen.
                Wir stehen also recht früh morgens auf und essen nur einen kleinen Snack und beginnen das Lager abzubauen.
                Wetter ist überraschend gut, nur wenige Wolken, fast windstill aber dafür schweinekalt.
                zu allem Überfluss waren wir am Vorabend zu faul unser Geschirr abzuspülen, das kam also auch noch dazu.
                Mit eiskalten Händen und leicht durchgefroren machen wir uns auf den Weg, zwischenzeitlich fängt es dann sogar an für einige Minuten leicht zu schneien. Durch die Bewegung und die dann aber langsam an Kraft gewinnende Sonne wird uns zum Glück schnell warm.

                Wir kommen an jeder Menge schöner Seen und Bachläufe vorbei, verkneifen uns aber das fischen da auch keine Oberflächenaktivität zu sehen ist.



                In einem Geröllfeld unterhalb von Schneeresten finden wir einige kaputte Markierungsfehle von Winterrouten.
                Ich bin für liegenlassen aber Nikki hat Bock auf ein warmes Feuer, also darf er den Kram auch schleppen.



                Er fängt aber ziehmlich schnell an das ganze zu bereuen da durch die ungünstige Gewichtsverteilung der Rucksack ziehmlich unbequem wird.

                Ein Stück weiter finden wir ein sehr gut erhaltenes Rentiergeweih.



                Nach einigen leichten Navigationsproblemen kommen wir dann total fertig an unserem Ziel an, und brauchen dann noch ne ganze Zeit um einen halbwegs passablen Zeltplatz zu finden.
                Zelt aufgebaut, gegessen und ab an den See.



                Dieses Gewässer unterscheidet sich deutlich von unserem Geheimsee, während es dort viele Flachwasserzonen und ausgeprägte Steinriffe mitten im See gab hatten wir hier steil abfallende steinige Ufer.

                Wir fischten zunächst Erfolglos bis zum Flußauslauf (Besso Fluß) hier tummelten sich viele kleine Forellen, immerhin eine 25er war dabei.
                Weiter am See zog dann eine Schlechtfetterfront auf uns zu.



                Ich befischte grade eine Bachmündung als ich meinte hinter mir Geräusche gehört zu haben. Ich drehe mich um, sehe aber erstmal nichts und fische weiter.
                Mein Gehirn rattert aber irgendwie noch, hat sich da hinter mir die Bergkuppe bewegt.
                Ich dreh mich nochmal um und schau genauer hin und sehe zum ersten mal ein Rentier. Und es hat gleich ein paar hundert Freunde mitgebracht

                Die Tiere kommen den Berg runter direkt auf uns zu.









                Wir stellen das Angeln ein und beobachten die Tiere, da allerdings der Wind auf sie zu weht bemerken sie uns irgendwann und ziehen weiter.



                Wir fischen noch zwei Bachmündungen in den See ab und jeder von uns kann noch eine mitte 30er Forelle fürs abendbrot landen.
                Nicki verliert noch eine gute, außerdem fangen wir noch einige kleine.



                Bei blauem Himmel machen wir uns langsam auf den Weg zurück.



                Dann zieht aber Regen auf und weicht unser Feuerholz schön durch
                Als der Regen ca. eine Stunde später vorbei ist kriegen wir das Feuer mit ganz viel mühe in gang, so richtig wärmen will es aber nicht.

                Im letzten Licht können wir am gegenüberliegenden Seeufer die Rentierherde sehen und hören ( die machten einen Krach wie eine Herde Wildschweine) scheinbar sind es noch mehr Tiere als am Nachmittag.

                Tag 9 Dimmedalstjørna --> Besso Fluss



                So langsam wurde es Zeit für den Rückweg.
                unser Ziel war es bis hinter bis ungerfähr Sandhaug durchzumarschieren und irgendwo im Tiefland um den nordmannslagen zu übernachten.
                Aber manchmal kommts dann halt doch anders

                Ging schon gut los, der Plan war schnell Frühstücken, zusammenbauen und los.
                Nur leider fällt beim Frühstück mein Blick auf den See, ich sehe mehrere steigende Fische und schnappe mir natürlich gleich die noch vom Vortag montierte Rute :grin: Wir erwischen jeder einige kleine Forellen.

                Nicki versenkt seine Action Cam im See und holt sie nach wieder raus nachdem wir gepackt hatten. Bei der Begutachtung zuhause war dann ein Trupp dicker Forellen zu sehen der an der Kante entlangzog

                Unser Plan war am Besso Fluss entlangzuwandern, gelegentlich zu fischen und die Mittagspause im unteren Bereich des Flusses zu verbringen.

                Bereits am Auslauf des Flusses aus dem See waren aber Massen an Fischen am steigen. wir fingen jeder einige, waren aber leider alles kleine.



                Weiter am Fluss entlang, hier herrscht eine enorme Fischaktivität im Glasklaren Wasser, die Fischerei ist einfach genial. Man kann die Fische auf Sicht anfischen, viele kommen auch hoch bis auf wenige zentimeter unter die Fliege, erkennen den Betrug und drehen wieder ab.
                Wir fangen keine Riesen aber zumindest einige bis knapp unter 30cm sind dabei.
                Auch Landschaftlich ist der Fluss ein Traum, warum lief das nicht die ganzen letzten Tage so gut







                Die Fischerei mit schwerem Gepäck auf dem Rücken ist ziehmlich anstrengend trotzdem gucken wir kaum auf die uhr und die Zeit verfliegt.





                Aus einem der glasklaren pools steigt plötzlich ein großer Schatten auf und schnappt sich meine Fliege, der Fisch hat locker 40cm.
                ich setzte den Anschlag und mir segelt das tippet ohne Fliege entgegen. Vielleicht hätte ich dies nach dem letzten hänger doch wechseln sollen
                Der Fisch lässt sich leider nicht mehr überreden, aber 50m weiter kommt wieder ein etwas kleinerer Schatten hoch, dreht aber wieder ab.
                Bei den nächsten Würfen erwische ich immer nur kleine, nach einigen Fliegenwechseln kommt aber der große wieder hoch und nimmt.

                Nach spannendem Drill in der Strömung kann ich eine schöne Forelle landen.



                Weiter gehts, vorbei am Bessevatnet.







                Wir entscheiden uns die Fischerei ist einfach zu gut um weiterzuziehen, es ist mittlerweile 17 uhr, viel schaffen wir eh nicht mehr.
                Wir Suchen also einen Zeltplatz und geraten in einen leichten Streit, ich was Eignung des zeltplatzes betrifft. Nicki setzt sich (zum Glück) durch und wir verlegen das Zelt nochmal an einen besser geschützten Platz.

                Gegen 18 uhr ist das Lager aufgebaut, wir stehen mit fertig montierten Ruten bereit um loszulegen. Nicki will seine Actioncam montieren und stellt fest das diese nicht da ist. nachdem das Gepäck durchsucht ist fällt ihm ein das er diese vor einigen Stunden abgelegt hat, zum Glück weiß er noch genau wo, Ca. 2km Flussaufwärts

                Ich gehe also alleine zum fischen und Nicki holt seine Kamera.

                Der Fluß geht hier durch eine Schlucht, der Fischbestand ist enorm, obwohl der Fluß direkt am Wanderweg liegt und auch die Hütte Besso nicht weit entfernt ist.
                ich Fische mich watend durch die Schlucht Flussaufwärts, mehrmals komme ich allerdings nicht weiter, muss aus der Schlucht raus und an anderer Stelle wieder runterklettern.







                Ich fange mehrere Forellen bis knapp über 30cm, bei sogut wie jedem Wurf steigen auch kleine Forellen nach der Fliege, nach einiger Zeit gelingt es mir recht gut bei den kleinen die Fliege wegzuziehen oder die Schnur locker zu lassen so das sie nicht hängen bleiben.

                Gegen 19.30 ist Nicki dann auch endlich wieder da



                Ich lasse ihm den Vortritt, auch bei ihm beißt es sehr gut, allerdings sind leider keine größeren Forellen mehr dabei.





                Wir fischen bis zu einem Wasserfall, durch den feinen Nieselregen des Wasserfalls und die langsam fallenden Temperaturen sind wir dann irgendwann so durchgefroren das wir zusammenpacken.



                Zufrieden bereiteten wir unser Abendessen zu und legten uns ins Zelt.
                Dieser letzte Tag war fischereilich so wie wir uns die Vidda in unseren Träumen vorgestellt hatten.

                Tag 10 Besso Fluss --> Trondsbu



                Wir wachen auf weil das Zelt von Sturm und Regen durchgeschüttelt wird.
                ich bin sehr froh das sich Nicki am vortag bei der Platzwahl durchsetzen konnte, an meinem Platz hätten wir deutlich exponierter gestanden.
                Wir Frühstücken, packen zusammen (bei dem Wetter leichter gesagt als getan) und marschieren los vorbei an Besso.



                Es liegen immerhin deutlich über 20km Weg vor uns, zum Glück wenigstens komplett auf Wanderpfaden (wobei ich häufig das Gefühl hatte das es abseits der Wege bequemer ist als auf den stark ausgetretenen Pfaden).



                Wir schleppen uns immer weiter vorran, das Wetter wird auch nicht wirklich besser und daher haben wir auch wenig Lust bei den aktuellen Bedingungen noch eine Nacht hier zu verbringen.

                Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir mit Schmerzen an Füßen, Knien Schultern Hüfte usw. unser Ziel Trondsbu und damit auch mein schönes, warmes, trockenes Auto







                Also Sachen verstaut und auf geht es Richtung Rena.

                Ich drehe den Zündschlüssel und es passiert ... nichts.
                Tja sind wir nach der Entladung durch die Kühlbox wohl nicht weit genug gefahren und die Batterie hat sich in den 10 Tagen entladen dachten wir uns. leider war auch keiner da um uns Starthilfe zu geben, irgendwann schafften wir es aber mit Hilfe eines netten LKW fahrers den Wagen anzuschieben.

                Und so machten wir uns dann zum späten Nachmittag hin mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf Richtung Rena.

                Die Aussicht von der Mautstraße ist dann aber so gut das Nicki nochmal ein Foto machen muss:

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                • SvenW
                  Erfahren
                  • 02.11.2012
                  • 410
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                  #9
                  AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                  @FCElch : da oben sollten eigentlich in jedem See der über einen ausreichend großen Zu oder Ablauf verfügt Forellen vorkommen, in einigen mehr in anderen weniger.
                  Unser Plan vorab war eigentlich den Gewässern die direkt an den Wanderwegen und Hütten liegen eher aus dem Weg zu gehen da hier der Befischungsdruck vermutlich höher ist.
                  Wie man an unseren Erfahrungen am Besso Fluss sehen kann, darf man das da oben wohl nicht so verallgemeinern.

                  Wir waren mit der Tour auf jedenfall sehr zufrieden und planen für nächstes Jahr bereits weitere Touren mit gleicher Zielsetzung allerdings gehts weiter Richtung Norden.

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                  • Sternenstaub
                    Alter Hase
                    • 14.03.2012
                    • 3321
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                    #10
                    AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                    wirklich schöne Fotos


                    und ein echt schöner Bericht, aber ich bin froh, um jeden Fisch, der euch glücklich entkommen ist.
                    Two roads diverged in a wood, and I—
                    I took the one less traveled by,
                    And that has made all the difference (Robert Frost)

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                    • vann
                      Anfänger im Forum
                      • 12.04.2013
                      • 23
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                      #11
                      AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                      Hallo,

                      schöner Bericht, vor allem für einen Fliegenfischer.
                      Das Ufer fällt bei einigen Gewässern in Norwegen ja steil ab und in Flüssen sind einige Gumpen oft auch vom Ufer aus zu erreichen. Hättet ihr eure Wathose sehr vermisst oder denkt ihr, dass es reicht wenn man mit der Fliegenrute versucht vom Ufer aus erfolgreich zu sein?

                      Du schreibst, dass ihr zum Teil Wind hattet und auf einigen Fotos sieht man auch die schwerere Rute. Würdet ihr beim nächsten mal nur eine Rute mit nehmen oder wieder eine 5er und eine 7er? Falls nur eine, welche? 5er, 7er oder doch lieber das Mittelmaß und eine 6er?

                      Ich frage weil man beim Verzicht auf eine Wathose inkl. Schuhe und Gürtel und mit nur einer Rute 2,5 kg oder mehr einspart. Das man die gerne mit sich rum schleppt um vom Wetter relativ unabhängig fischen zu können kann ich aber sehr gut verstehen.

                      Viele Grüße
                      Lucas

                      PS.: Vielleicht als kleine Anregung für den nicht-Puristen; auf den Fotos ist zu sehen, dass ihr Cordura-Rutenrohre verwendet. Da diese mit Stoff umschlagen sind ziehen sie gerne Wasser und je nach Hersteller hält auch der Kern Stunden im Dauerregen nicht aus. Eine Alternative sind die grauen HT-Rohre aus dem Baumarkt. Stabil, wasserdicht und oft auch leichter. In der Elektronikabteilung gibt es Rohre die zum Teil noch leichter sind. Die habe ich selbst noch nicht ausprobiert, war aber über das geringe Gewicht erstaunt, als ich solche das letzte Mal in die Hand genommen habe. Schlauerweise habe ich mir nicht gemerkt welche das genau waren.
                      Zuletzt geändert von vann; 05.12.2017, 12:36.

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                      • SvenW
                        Erfahren
                        • 02.11.2012
                        • 410
                        • Privat

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                        #12
                        AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                        Denke mal Wathose ja/nein kommt auf den Schwerpunkt der Tour an.
                        Wenn man wie wir vorhat ca. die hälfte der Zeit zu fischen würde ich die Wathose mitnehmen.
                        Wenn es primär ums wandern geht und nur morgens/Abends 1-2h fischen dann gehts sicherlich auch ohne.

                        Man hätte auf jeden Fall auch ohne fischen können ist dann aber an vielen Spots eingeschränkt, z.B. die Schlucht am vorletzten Tag oder auch viele Steinriffe an dem See wären nicht befischbar. An den Bächen und Flüssen ists natürlich auch vom Vorteil von dem Ufer aus fischen zu können wo der Wind günstiger steht.
                        Mit der Spinnrute ohne Wathose hätte ich dagegen garkeine Bedenken.

                        Ich würde auch beim nächsten mal wieder 2 Ruten mitnehmen, zum einen als Backup zum anderen hatten wir beim fischen dann immer auch beide Ruten montiert (5er mit Trockenfliege und 7er mit Streamer) dabei, so das man wenn sich mal ein Fisch an der Oberfläche blicken lässt auch schnell wechseln kann.
                        Der Wind war schon recht deftig, was man auf den Bildern sieht war noch harmlos.
                        Wir kommen ja beide aus Norddeutschland und fischen sehr oft auf Meerforelle in der Ostsee, sind also Wind und Wellenmäßig einiges gewohnt, aber teilweise kamen wir da kaum gegenan.
                        Wenn nur eine Rute dann also definitiv ne #6 und dann mus man halt damit leben bei zu heftigem Wind in der Platzwahl noch eingeschränkter zu sein. Nur die #7 wäre auch blöd damit Trockenfliegenfischen macht auch keinen Spaß.

                        Ich weiß natürlich auch nicht wie repräsentativ das mit dem Wind da oben jetzt war, kann auch gut sein das wir da einfach etwas Pech mit dem Wetter hatten. Da bei uns das fischen ein Schwerpunkt der Tour war wollten wir auf möglichst viele Eventualitäten vorbereitet sein.

                        Bezüglich des Cordura Rohrs im hinblick auf Feuchtigkeit habe ich mir da ehrlich gesagt garnicht die Gedanken gemacht.
                        Mir war wichtig das die Ruten auch einen Ungünstigen Sturz mit dem Schweren Rucksack überleben da sie ja zum einen schweineteuer sind und zum anderen ohne Rute kein angeln...
                        Ob da ein Abflussrohr aus dem Baumarkt stabil genug für ist und wenn ja was das an Gewichtsersparniss bedeutet müsste ich mal testen.

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                        • vann
                          Anfänger im Forum
                          • 12.04.2013
                          • 23
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                          Meiner Erfahrung nach ist Wind und kräftiger Wind in Norwegen nicht unüblich. Auf dem Fjell eine windgeschützte Ecke zu finden kann ich mir als schwierig vorstellen. Da ich mit der Fischerei auf dem Fjell wenig Erfahrung habe wollte ich diesbezüglich aber mal die Meinung eines anderen Fliegenfischers hören/lesen. Vielen Dank dafür.

                          Meine Ruten stammen alle aus dem untersten Preissegment. Dementsprechend sind auch die mitgelieferten Rutenrohre nicht die hochwertigsten, sodass ein entsprechend langes Abflussrohr vorsichtig geschätzt weniger als die Hälfte wiegt und wenn man es mit beiden Händen versucht zu biegen in etwa gleich stabil erscheint. Das man Bedenken hat eine Sage oder Winston da rein zu stecken kann ich verstehen
                          Aber wie du schon schreibst, im Baumarkt des Vertrauens einfach mal ausprobieren.

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                          • Antracis
                            Fuchs
                            • 29.05.2010
                            • 1280
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                            #14
                            AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                            Von mir auch mal lieben Dank für den tollen Bericht. Schöne Bilder, schöne Story und die Kombination aus Fliegenfischen und Trekking interessiert mich brennend, weil meine Frau und ich gerade vor zwei Wochen die Anglerprüfung gemacht haben und im Februar den ersten Fliegenfischen-Kurs planen, um dann mal Trekking und Fliegenfischen zu kombinieren.

                            Trekkingerfahrung ist also hoch, Angelerfahrung mäßig (aus Jugendtagen halt), Fliegenfischerfahrung aber Null.

                            Bin mal gespannt, wie das wird. Bis Juli haben wir ja Zeit. Je nachdem, wie wir uns anstellen, nehm ich vielleicht auch anderes Equipment mit. Wir wollten das aber unbedingt mal ausprobieren und es gibt in Norwegen ja sogar Spots, die nur Fly only zu fischen sind, soweit ich weiß.

                            Jedenfalls vielen Dank für die Eindrücke und Vorfreude. Da können wir uns dann wenigstens die Bilder anschauen, wenn wir nischt fangen sollten.

                            PS: Wie macht ihr den Forellentartar ? Wasabi, Salz ?
                            Zuletzt geändert von Antracis; 05.12.2017, 15:44.

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                            • SvenW
                              Erfahren
                              • 02.11.2012
                              • 410
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                              Also in der Regel ist Fliegenfischen wesentlich erfolgreicher als z.B. Spinnfischen, grade auch auf Forellen.
                              Wobei man natürlich schon einige Kenntnisse u.a. auch bezüglich dem Verhalten der Fische und ihrer Nahrung braucht.
                              Aber das lernt man mit der Zeit, am besten einfach im vorraus viel informieren (Fachzeitschriften, Fliegenfischer Forum, Youtube) und dann einfach ins kalte Wasser springen und die Spinnrute für die Tour zuhause lassen

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                              • Antracis
                                Fuchs
                                • 29.05.2010
                                • 1280
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                                Zitat von SvenW Beitrag anzeigen
                                Also in der Regel ist Fliegenfischen wesentlich erfolgreicher als z.B. Spinnfischen, grade auch auf Forellen.
                                Wobei man natürlich schon einige Kenntnisse u.a. auch bezüglich dem Verhalten der Fische und ihrer Nahrung braucht.
                                Aber das lernt man mit der Zeit, am besten einfach im vorraus viel informieren (Fachzeitschriften, Fliegenfischer Forum, Youtube) und dann einfach ins kalte Wasser springen und die Spinnrute für die Tour zuhause lassen
                                So haben wir uns das auch gedacht. Da wir uns bisher immer ohne Fischen gut beschäftigen konnten auf Tour haben wir da, denke ich, Toleranz für eine flache Erfolgskurve. Notfalls schieben wir eine Bergtour ein.

                                Im Mai gehts erstmal nach Schottland, ich hoffe dass ich da schon mal die ersten Forellen zumindest verunsichern kann.

                                Wir waren ja die letzten beiden Jahre im Børgefjell und in Lomsdal-Visten unterwegs gewesen, beide Gebiete stehen, glaube ich, hoch im Kurs bei Anglern und sind ziemlich einsam. Nachdem ich dort die Fische beim Baden fast mit der Hand fangen konnte, haben wir beschlossen, die Angel mitzunehmen.

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                                • SvenW
                                  Erfahren
                                  • 02.11.2012
                                  • 410
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                                  #17
                                  AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                                  Oder einfach im Mai oder Juni nochmal für ein langes Wochenende in Deutschland los.
                                  Zum Beispiel Bode oder Kyll, da kann man auch Guides buchen, das bringt auch nochmal eine sehr steile Lernkurve.

                                  Das gute ist auch wenn ihr an den dichtbewachsenen Deutschen Mittelgebirgsbächen werfen könnt dann werdet ihr im Fjell 0 Probleme haben

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                                  • Dogmann
                                    Fuchs
                                    • 27.09.2015
                                    • 1022
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                                    #18
                                    AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                                    Schön geschriebener Bericht, mit Selbstversorgung .
                                    Interessante Fotos und es ist für mich einerseits überraschend welche Fänge ihr gemacht habt, vor allem wo teilweise!?
                                    Ich spekuliere immer an jedem See , an jedem Fluss und Bach...........
                                    was da wohl drin sein könnte?!
                                    So bin ich irgendwie gleichzeitig bestätigt.
                                    Allerdings frage ich mich auch gleichzeitig, wohin mit dem Angel Zubehör ?
                                    Zuletzt geändert von Dogmann; 05.12.2017, 16:24.
                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                    • SvenW
                                      Erfahren
                                      • 02.11.2012
                                      • 410
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                                      #19
                                      AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                                      Bezüglich der Gewässer, grade in kleinen Bächen schwimmen oft viel mehr und größere Fische als man vermutet.

                                      Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                      Allerdings frage ich mich auch gleichzeitig, wohin mit dem Angel Zubehör ?
                                      Soviel brauchts ja zum Glück nicht, ließ sich beim fischen alles gut in den Jackentaschen verstauen.

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                                      • Dogmann
                                        Fuchs
                                        • 27.09.2015
                                        • 1022
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                                        #20
                                        AW: [NO] Hardangervidda: Wandern und Fliegenfischen

                                        Ich war früher auch regelmässig zum angeln, da fragt man sich dann immer , na ist da was drin und wenn ja was?
                                        Gerade deswegen, interessant!
                                        Einiges braucht man ja doch , oder?
                                        Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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