Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

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  • Markus K.
    Lebt im Forum
    • 21.02.2005
    • 7452
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
    Der Beitrag ist doch egal. Es geht um das Selbstverständnis einer Branche, die Weiterbildungsbranche Survival.
    Nein, ist es nicht. Es wird hier explizit danach gefragt, und ich bin der Meinung, dass wenn sich ein sogenannter Experte so gibt, muss er damit rechnen, dass seine Ansichten und Meinungen kontrovers diskutiert werden.
    "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

    -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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    • Ditschi
      Freak

      Liebt das Forum
      • 20.07.2009
      • 12335
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      • Meine Reisen

      #42
      AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

      Kuma schildert ein Symptom. Torres geht es um die Ursachen. Mir übrigens auch. Ist das zu anspruchsvoll ? Soll die Diskussion, um den Begriff " Survivel" zu schützen, áuf ein Symptom beschränkt bleiben?

      Ditschi

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      • Torres
        Freak

        Liebt das Forum
        • 16.08.2008
        • 30555
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

        Zitat von Markus K. Beitrag anzeigen
        Nein, ist es nicht. Es wird hier explizit danach gefragt, und ich bin der Meinung, dass wenn sich ein sogenannter Experte so gibt, muss er damit rechnen, dass seine Ansichten und Meinungen kontrovers diskutiert werden.
        Ich habe Kuma so verstanden, dass es ihm nicht um den einen Beitrag oder Lehrenden geht, sondern um eine Branche mit ihrem Produkt.

        Dort gibt es seriöse Anbieter, wie z.B. Vivalranger, den wir ja oft genug bei der rechtlichen Thematik heranziehen, es gibt Fernsehstars mit KrachBum oder gefährlichsten Begegnungen und Querungen in der Nähe einer Autobahn, wo dann auch die Kameratechnik steht, und es gibt Laienspieltruppen mit absonderlichsten Vorhaben oder militärischem Background oder eben Jungs, die sich sonstwie berufen fühlen.

        Das Problem in diesem Bereich könnte man lösen, indem man Standards einführt. Jede VHS in Deutschland ist zertifiziert und ein Verband wie der DKV bietet ebenso Zertifizierungen an (die nicht zwingend beim Verband erworben werden müssen, ich denke da an EPP3, gibt auche einen britischen Standard), so dass man eine ganz bestimmte Ausbildungsgrundlage hat, bevor man Weiterbilden, Gruppen führen etc. etc. darf. Dazu braucht man keine akademische Ausbildung, sondern Befähigung, aber man beschäftigt sich eben nicht nur mit "Wald schleichen", sondern mit Wald, Naturschutz, Bärenkunde, Sicherheit, Verantwortung des Gruppenleiters, Haftung, gesetzliche Vorgaben etc.

        Man sieht nun aber auch im Paddelbereich sehr gut, dass es rückläufige Mitgliederzahlen gibt, weil es einem Großteil der Paddler einfach nicht wichtig ist, Paddeltechnik auf zertifizierter Basis zu lernen. Der Reiz liegt ja gerade in der "Einfachheit". Ohne Ausbildung aufs Wasser, Freiheit, Abenteuer.

        Die Frage wäre daher, was würde es bewirken, wenn man die Branche seriös werden lassen würde: Ein Berufsverband, der Standards formuliert? Seminarangebote nur mit Nachweis von Skills, Grundlagenwissen, pädagogische Eignung? Oder spielt bei Survival nicht auch ein wenig Hollywood-abseits des Mainstreams - Kampf es Einzelnen mit dem Bären - Autodidakten kann man trauen - etc. eine Rolle? Das wäre für meine Seite die spannende Frage. Ein zertifizierter Bear Gryllis? Noch das Gleiche?
        Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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        • ronaldo
          Freak
          Moderator
          Liebt das Forum
          • 24.01.2011
          • 11863
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

          Ja du Heiliger St. Nehberg, noch mehr regulieren?? Bitte nicht.

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          • Spartaner
            Alter Hase
            • 24.01.2011
            • 4743
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            OT: künzeln!!!

            Zitat von Kuma Beitrag anzeigen
            Ein Andrew Skurka im Bereich Hiking legt die Karten auf den Tisch, Tada. Aber es wirkt immer alles so "aufgesetzt" bei vielen Anbietern dieses Bereiches, so gekünzelt.
            Dieser Fauxpas darf in einem Outdoorforum nicht unberichtigt bleiben. Beim Künzeln handelt es sich um eine wichtige, seriöse Tätigkeit, nämlich das Betreiben eines Hobo-Kochers, speziell des Künzi, bei der zB Kaffeewasser gekocht wird. Wie das genau ausschaut, wurde zB hier visualisiert.

            Gut, es gibt auch noch eine andere Bedeutung von Künzeln, aber diese ist im Hobby-Outdoorbereich weniger relevant.

            Du meinst sicherlich "gekünstelt".

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            • Ziz
              Administrator

              Vorstand
              Administrator
              Lebt im Forum
              • 02.07.2015
              • 7333
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

              Zitat von Torres Beitrag anzeigen
              Man sieht nun aber auch im Paddelbereich sehr gut, dass es rückläufige Mitgliederzahlen gibt, weil es einem Großteil der Paddler einfach nicht wichtig ist, Paddeltechnik auf zertifizierter Basis zu lernen. Der Reiz liegt ja gerade in der "Einfachheit". Ohne Ausbildung aufs Wasser, Freiheit, Abenteuer.
              Sicher, dass das nicht eher Korrelation als Kausalität ist? Die zertifizierten Ausbildungen im Paddelverein sind doch optional? Man kann da immer noch einfach hin, Boot lagern, schnappen, ohne Weste und Ahnung rumplanschen, Boot zurückstellen, Vereinsleben genießen und das alles ohne irgendwas zertifiziertes zu machen. Ich glaube eher, dass das Vereinswesen als solches einen Rückgang erlebt, u.A. weil die Möglichkeiten außerhalb eines Vereins in einem Bereich aktiv zu sein steigen.
              Nein.

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              • Torres
                Freak

                Liebt das Forum
                • 16.08.2008
                • 30555
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                Ich denke, dass Regeln, zertifiziert sein und ähnliche Zwänge immer weniger gewollt sind. Ronaldos Reaktion passt da hinein. Der Weg: Ich will xy machen, also suche ich Verein/zertifizierten Anbieter/seriösen Trainer/ein Umfeld, dass geschult wurde, ist nicht mehr zwingend (selbst wenn man selbst keine Zertifikate macht, prägen einen im Vereinsumfeld Regeln, z.B. wenn man etwas falsch macht). Es geht besser mit: Video gesehen, cool, passt zu mir, Termin, da gehe ich hin. Das muss man akzeptieren oder diskutieren. Die Frage ist, ob man mit Diskutieren die Zielgruppe erreicht. Prominenz schlägt eben auch Kompetenz.
                Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                • ronaldo
                  Freak
                  Moderator
                  Liebt das Forum
                  • 24.01.2011
                  • 11863
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                  Na na na, das dementieren wir doch erst gar nicht, liebe Torres, da passt nix irgendwo rein.

                  Ich bin durchaus für Regeln, da wo sie sinnvoll sind. Bei den im Wald herumhüpfenden Survivlern und Bushwhackern scheint mir das nicht der Fall zu sein. Schlimmer finde ich den Trend zur Überregulierung, der zunehmend zur Beschneidung von Freiheiten führt. Nicht mehr, nicht weniger.

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                  • Sternenstaub
                    Alter Hase
                    • 14.03.2012
                    • 3313
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                    Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                    Der Weg: Ich will xy machen, also suche ich Verein/zertifizierten Anbieter/seriösen Trainer/ein Umfeld, dass geschult wurde, ist nicht mehr zwingend (selbst wenn man selbst keine Zertifikate macht, prägen einen im Vereinsumfeld Regeln, z.B. wenn man etwas falsch macht).
                    Der Weg, den du da als so selbstverständlich beschreibst, war nie selbstverständlich! Ich kenne etliche Leute, die früher gesegelt, gerudert oder gepaddelt sind, kaum einer von ihnen hat einen Kurs mit Zertifikat gemacht. Ich kenne schon immer Leute, die stets einen einen großen Umweg um Vereine gemacht haben. Was es an den normalen Hobbies gab, wurde im Regelfall learning by doing gelernt, allenfalls haben einen Freunde undoder Familie notwendige Kenntnisse beigebracht.

                    Ich bin mit meinen Schwestern etwa ab dem Alter von 13 regelmäßig im Urlaub gerudert, Fischerkahn mit Außenborder, den durfte ich auch damals schon allein anschmeißen und durch die Gegend fahren.
                    Soll man demnächst dann noch einen Wander- oder Radfahrführerschein machen, um zu wandern oder eine Radtour zu machen. Regularien hat Deutschland eigentlich schon genug oder?

                    Ich sage ja nicht, dass Kurse nicht sinnvoll sein können, aber ein Muss oder auch nur Sollte ist mir zu einschränkend.
                    Two roads diverged in a wood, and I—
                    I took the one less traveled by,
                    And that has made all the difference (Robert Frost)

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                    • Torres
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 16.08.2008
                      • 30555
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                      Wer eine Sportart für sich entdeckt hat - und Survival ist eine - dem hat Anfängerniveau nicht gereicht. Und wer über den Anfängerstatus hinausgeht, bucht Kurse oder sucht erfahrene Gleichgesinnte. Das ging früher praktisch nur über Vereine, wenn kene Familientradition vorlag. Ich bin auch außerhalb von Vereinen geritten, aber das Handwerkszeug habe ich nicht bei den Besitzern der Pferde gelernt, sondern bei ausgebildeten Reitlehrern im Verein.
                      Ich denke aber, dass diejenigen, die wirklich langfristig an Survival interessiert sind, recht bald die Spreu vom Weizen bei den Anbietern trennen können. Die unseriösen Anbieter sind halt lästige Konkurrenz mit Zielgruppe Neuhobbianer, wie überall.
                      Zuletzt geändert von Torres; 28.11.2017, 14:03.
                      Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                      • qwertzui
                        Alter Hase
                        • 17.07.2013
                        • 2872
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                        Wer eine wirklich seriöse Survivelschule möchte, muss einfach mit einer alten Frau spazieren gehen und gut zuhören. Seltsamerweise sind es nämlich meist nur die Frauen, die in Kriegs- oder Nachkriegszeiten als Kinder von ihren Müttern lernten, wie man es schafft, dass die Familie in schlechten Zeiten überlebt. "Die Bucheckern haben wir ...., da im alten Laub die Keimlinge von haben wir im Frühjahr als Salat, Brennnesseln, Löwenzahn, Huflattich, Sauerampfer,Sauerklee, Hallimasch...

                        Du bekommst nicht nur die essbaren Pflanzen gezeigt, sondern auch noch die Rezepte, wie man das Zeug tatsächlich essbar bekommt.

                        Und glaub mir, die alten Frauen, die noch nie behauptet haben Survivelexperten zu sein, wissen auch wie man ein Feuer mit nassem Holz zum brennen bekommt. Der Vorteil ist, dass die nicht nur bei den Hopi-Indianern gelernt haben, sondern von Einheimischen Ureinwohnern unserer Breiten und dir deshalb sagen können, vor welchen Beeren man sich hüten muss (ohne sie an Schwächere zu verfüttern).

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                        • rumpelstil
                          Alter Hase
                          • 12.05.2013
                          • 2700
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                          Reitlehrer ist ja ein gutes Beispiel: Da gibt es schon zertifizierte Ausbildungen, die sind aber nicht zwingend und einige wollen gerade das nicht, was der Verband vorschreibt etc.

                          Ich arbeite (u.a.) in einem Sportbereich, wo bestimmte Ausbildungen vorgeschrieben sind. Aber auch das ist nicht ohne Ärger. Denn die verbandseigenen Regulationen sind meist der Realität angepasst. Dann gibt es noch gesetzliche Vorschriften - und die sind bei uns dermassen von politischen Interessen (Lobbyismus) geprägt, dass es stellenweise lächerlich ist.
                          Also allein durch offizielle Regularien verhindert man auch nicht jeden Blödsinn. Und auch wenn es Regularien gibt, es gibt immer Menschen, die können sich besser verkaufen als andere. Und das sind nicht immer die Kompetenteren.

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                          • supi
                            Gerne im Forum
                            • 13.01.2013
                            • 79
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                            Also die Spreu vom Weizen trennen muss jeder selbst.
                            Der eine Anbieter taugt etwas, der andere eben nicht, da hilft keine Zertifizierung und kein Label.... oder wer wagt es sich jetzt hinzustellen und zu behaupten das jeder Lehrer etwas taugt. Der als Bsp. genannten Berufsstand hat den Käse sogar studiert mit Staatsexamen usw. Evtl. Anwesende brauchen sich nicht gezwungenermassen angesprochen fühlen.

                            Wenn jemand nicht selbst in der Lage ist die Spreu vom Getreide zu trennen.... na dann richtet ein qualitativ nicht so hochwertiger Kurs auch keinen Schaden an. Vielleicht gibt dieser dann aber einen gewissen Anreiz sich mehr mit dem Thema zu beschäftigen. Im Selbststudium werden sie dann schon selbst über die Unstimmigkeiten stolpern. Wenn nicht....

                            10% Verlust gibt es halt immer, und es gibt selbst hier, in diesen heiligen Hallen, Vertreter der Gattung, ”ich verlauf mich selbst mit GPS in einem Dixie-Häuschen”. Da hilft dann ein Kurs herzlich wenig.

                            @Kuma reg dich nicht so über die Bärenstory auf, es gibt auch schwerhörige Bären. Nach 20Sek. von dem oben verlinkten Beitrag weiss ich schon bescheid...

                            Die Grenze wann für die letztendlich betroffene Person eine ”Survivalsituation” beginnt ist für jeden unterschiedlich.
                            - Die einen verknaksen sich den Fuss und geben wegen Unterkühlung im Stadtpark den Löffel ab, bei anderen muss da schon etwas mehr kommen.
                            - Ich mach manchmal mit Austauschstudenten in den finnischen Wäldern einen Waldspaziergang... einmal sind mir die Kidies 400m neben einer Autobahn panisch geworden... ok, vielleicht hätte ich nicht unbedingt die Anzeichen für Bär, Elch usw. zeigen und die Story mit den Kreuzottern erzählen sollen...
                            - Pfadfinder die 10km neben einer Bundesstrasse herlatschen und dann erst merken das es die falsche Richtung ist....
                            - Super Outdoorer die im Winter in eine fremde, völlig unbekannte Umgebung kommen und sich einbilden gleich bei -30Grad draussen schlafen zu können, den in D hat es ja bei -10Grad auf dem Balkon auch geklappt... (Welcher ”alte Hase” hier im Forum hat sich eingebildet mit Spiritus im winterlichen Lappland kochen zu können?)
                            - Helden die noch nie auch einem Motorschlitten sassen und gleich beim ersten mal die Sau raus lassen müssen um sich um einen Baum zu wickeln...

                            Das ist langweiliger Alltag in den Gebieten in denen sich der DIN (dt. Industrienorm) Outdoorer rumtreibt...

                            Survival bedeutet sich an den Haaren aus einer selbstverschuldeten oder fremdverschuldeten Schei... zu ziehen. Wenn es eben wirklich nicht anders geht wird eben der Seilpartner gekappt oder ein paar ha Wald abgefackelt. Alles unter dieser Ebene ist Survival spielen, was aber durchaus auch seine Berechtigung hat.
                            Warum?
                            Weil es die Grenze, wann für den betroffenen, eine Survivalsituation beginnt verschiebt und das kappen des Seils oder das abfackeln von einigen ha Wald evtl. nicht mehr nötig ist um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

                            Gruss

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                            • Chouchen
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 07.04.2008
                              • 20009
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                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                              Zitat von Markus K. Beitrag anzeigen
                              Berechtigte Frage. Es geht um Anton Lennartz. Hier ist der Link: http://anton-lennartz.com/blog/2017/...-und-so-nicht/
                              Mich wundert ja, dass noch niemand den ziemlich legendären Faden aus der Giftküche des Forums dazu verlinkt hat. Dann also, hier ist er: https://www.outdoorseiten.net/forum/...light=lennartz

                              "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

                              Kommentar


                              • Ziz
                                Administrator

                                Vorstand
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                                Lebt im Forum
                                • 02.07.2015
                                • 7333
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                                #55
                                AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                                Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                                Mich wundert ja, dass noch niemand den ziemlich legendären Faden aus der Giftküche des Forums dazu verlinkt hat. Dann also, hier ist er: https://www.outdoorseiten.net/forum/...light=lennartz

                                Alter, harter Stoff.
                                Nein.

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                                • Mus
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                                  • 13.08.2011
                                  • 13116
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                                  #56
                                  AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                                  Das meiste was unter Survial läuft, war bei uns früher ein Spiel für 4-10 Jährige Kinder. Da mag das ja gesund und altersgerecht sein. Und es ist ja auch nett, als Erwachsener mal wieder ein bisschen spielen zu wollen, auch wenn man keine eigenen Kinder als Ausrede dafür hat.
                                  Wenn es aber so ernst genommen wird, dass man für diese Kinderspiele teure Kurse bucht, seinen Lebensunterhalt damit verdienen will oder am Ende meint, das hilft einem wirklich praktisch was - da hab ich doch den starken Verdacht, dass da der Realitätsverlust stark fortgeschritten ist.
                                  Meine Güte: Vielleicht noch ein Blick in das nächste Pfadfinderbuch, raus in den Wald und experimentiert. Der Rest erschließt sich einem doch von selbst, wenn man ein bisschen aufmerksam ist und sein Hirn benutzt.

                                  Meine Antwort auf die Frage ob Survival als Produkt seriös ist drücke ich mal so aus:

                                  Den Reiz es als nette, entspannte Freizeitbeschäftigung zu betreiben, kann ich (ebenso wie beim Jodeln) gut verstehen.

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                                  • nimrodxx
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                                    • 10.03.2009
                                    • 1662
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                                    #57
                                    AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                                    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                    Neben den von mir kritisierten Themen und Tätigkeiten, die ich als zu ernsthaft ansehe, um sie unbedarft als Hobby zu betreiben, sind das auch die paranoiden Ansätze
                                    Das ist eine Freizeitbeschäftigung wie viele andere auch, da braucht man meiner Meinung nach keinen Moralischen Zeigefinger heben...

                                    Zombis abschlachten und Krieg spielen gehört zum normalen Alltag... Die meisten davon sitzen heute vorm Computer oder lassen sich durch diverse Serien berieseln und sollten besser mal rausgehen Und bevor jetzt einer sagt "früher" war alles besser... Da wurden gespielt das man die amerikanischen Ureinwohner unterdrückt oder den Kindern Horrormärchen von bösen Hexen die lebendig verbrannt wurden erzählt...

                                    Für die Ausgangsfrage; Ja man kann "Survivel" genau so ernst nehmen wie Wandern, Paddeln, Computer spielen, Tauchen, etc... Einige sehen "Ihr Hobby" zu verbissen, für andere ist es ein Grund rauszugehen... Warum die das machen *schulterzucken* ist mir genau so ein Rätsel wie die Frage warum jemand ne Woche im Garten Holz hackt anstatt einfach die Heizung anzumachen, geht mich aber auch nichts an!

                                    Und was man von der dazugehörigen Ausbildung hier ließt; Kommt mir bekannt vor, läuft wohl wie bei jedem Hobby, einige sind gut, andere schlecht, manche bringen sich das selber bei, und einige buchen Kurse... Irgendwie alles nix neues, nur der konkrete Anlass ist mal wieder ein anderer

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                                    • Torres
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                                      • 16.08.2008
                                      • 30555
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                                      #58
                                      AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                                      Ich möchte noch einmal qwertzuis Beitrag mit der alten Frau aufgreifen. Bis man etwas wirklich weiß, sicher bestimmen kann, verarbeiten kann und dann auch noch in der Lage ist, auch in unbekannten Regionen oder außerhalb des eigenen Wirkungskreises diese Techniken anzuwenden, braucht eine sehr lange Lehrzeit + Erfahrung. Ich sehe Survival einerseits auch als "Notsituation spielen", aber auch als menschliches Bedürfnis an, sich in unbekannter Umgebung ohne die gewohnten Hilfsmittel wohl zu fühlen. Wer also Survival nicht nur als "ich hab da ein Video gesehen, das mache ich mal nach" betreibt, hat meinen vollsten Respekt.

                                      Daher finde ich solche Bewertungen


                                      Bei den im Wald herumhüpfenden Survivlern und Bushwhackern

                                      immer etwas schade. Ich selbst habe meine Pferdezeit genutzt, um Wissen über Pflanzen, Bäume, Spurenlesen uvam. anzusammeln. Davon profitiere ich heute noch, wobei ich selbstkritisch sagen muss - und das ist dann ein Problem mit einer alten Frau - dass ich manche Pflanzen heute nicht kenne, weil eingeschleppt bzw. Pflanzen, die ich früher gerne gesucht habe (Waldmeister, Pimpinelle, Meerrettich, Sauerampfer) hier höchsten auf Hundekotstreifen, aber im Grund nicht vorkommen, weil es eben eine ganz andere Gegend ist. Insofern ist es natürlich schwierig, deutsche Verhältnisse auf Finnland zu übertragen und sieht Survival in Finnland ganz anders auch (und kann als Situation auf Wintertour auch erheblich schneller eintreten als in diesen Breitengraden).
                                      Ich bin vermutlich "labelgläubig", aber ich finde schon, dass eine gewissen Grundbildung des Vermittelnden hilfreich ist, also eine Art Curriculum, auch wenn der Lehrer selbst vielleicht nicht der Befähigste ist. Der Markt reguliert nämlich nicht alles, wie man schön an dem wissenschaftlichen Witz erkennen kann, wo eben längst überholte oder schlicht erfundene "Wahrheiten" ewige Kreise ziehen. Natürlich kann ein Zertifikat dennoch Scharlatane hervorbringen, die auf die Lehrmeinung pfeifen (wie der Psychotherapeut, der seine Seminarteilnehmer mit halluzinogenen Drogen fast ins Grab gebracht hat und dafür jetzt veruteilt wurde. Ihm droht vermutlich Berufsverbot). Es gewährtleistet aber eine gewissen Vergleichbarkeit. Wenn ich irgenwo - ob beim DKV oder einen privaten Trainer - EPP3 mache (bzw. BC 3 Star Sea), dann muss ich einfach ganz bestimmte Fertigkeiten vorweisen können und kann mich darauf verlassen, dass der Trainer diese Fähigkeiten hat. Das könnte bei Survival sein: Feuermachen unter x Bedingungen, Hütte bauen unter verschiedenen definierten Bedingungen, Pilzbestimmung, Pflanzenkunde, medizinische Aspekte, Notfallmedizin, rechtliche Aspekte etc. etc.


                                      Ich zitiere mal Vivalranger, ich hoffe das ist okay?


                                      Wie verpflegen Sie sich in Regionen, in denen es keine Nahrungsmittel gibt und die Wasserversorgung nicht sichergestellt ist?
                                      Wie überdauern Sie im Notfall auf einer Reise, wenn Sie erkranken, die Navigation ausgefallen ist, das Fahrzeug defekt ist?
                                      Wie befriedigen Sie unterwegs oder im Notfall ihre täglichen Bedürfnisse an Sicherheit, Unterkunft und Lebensmitteln?
                                      Wie überstehen Sie gesund und sicher die ersten Tage in der Natur - auch unter widrigsten Bedingungen?
                                      Wie bereite ich mich auf Krisensituationen vor und welche Situation ist realistisch - und realistisch bekämpfbar?
                                      Wie wird Feuer gebohrt, ein Tier geschlachtet, eine essbare Pflanze bestimmt und Trinkwasser aufbereitet?

                                      Was wir Ihnen bieten:

                                      Fachlich kompetente Naturkunde
                                      Über ein 15 Jahre gesammelte Extremreise-, Krisen-, und Expeditionserfahrung
                                      Wissenschaftlich fundierte Informationen über Physiologie, Biologie und Medizin
                                      Praktisch orientierte Fertigkeiten mit minimaler Ausrüstung
                                      Etablierte und getestete Survivalverfahren
                                      Realistische Krisen- und Notfalltechniken
                                      Ständig aktualisierte Fachinformationen
                                      Erfahrungswerte aus unterschiedlichsten Disziplinen

                                      Quelle: http://vivalranger.com/index.php/veranstaltungen

                                      Jepp. So würde die Inhalte einer Zertifizierung lauten. Das wäre der Grundstandard für eine Ausbildung und würde alle wichtigen Dinge abdecken. Ein paar Stufen einbauen - Anfänger, Fortgeschrittene, Profis - und man könnte aus Survival ein seriöses Projekt machen, wenn sich mit ein wenig Werbung der Standard durchsetzt, dass derjenige, der diese Zertifizierung hat, kompetent ist (vgl. Trusted Shops).

                                      Die Frage, die ich mir erneut stelle, ist halt: Entspricht das dem Zeitgeist?
                                      Zuletzt geändert von Torres; 28.11.2017, 14:56.
                                      Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                                        #59
                                        AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                                        Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                                        Wer eine wirklich seriöse Survivelschule möchte, muss einfach mit einer alten Frau spazieren gehen und gut zuhören. Seltsamerweise sind es nämlich meist nur die Frauen, die in Kriegs- oder Nachkriegszeiten als Kinder von ihren Müttern lernten, wie man es schafft, dass die Familie in schlechten Zeiten überlebt. "Die Bucheckern haben wir ...., da im alten Laub die Keimlinge von haben wir im Frühjahr als Salat, Brennnesseln, Löwenzahn, Huflattich, Sauerampfer,Sauerklee, Hallimasch...

                                        Du bekommst nicht nur die essbaren Pflanzen gezeigt, sondern auch noch die Rezepte, wie man das Zeug tatsächlich essbar bekommt.

                                        Und glaub mir, die alten Frauen, die noch nie behauptet haben Survivelexperten zu sein, wissen auch wie man ein Feuer mit nassem Holz zum brennen bekommt. Der Vorteil ist, dass die nicht nur bei den Hopi-Indianern gelernt haben, sondern von Einheimischen Ureinwohnern unserer Breiten und dir deshalb sagen können, vor welchen Beeren man sich hüten muss (ohne sie an Schwächere zu verfüttern).

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                                          #60
                                          AW: Ist Survival als "Produkt" überhaupt seriös?

                                          Mus, das ist Pflanzenkunde. Das ist doch höchstens ein winziger Aspekt von Survival.
                                          Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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