Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • derray

    Vorstand
    Lebt im Forum
    • 16.09.2010
    • 5386
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

    Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
    ...
    Vorurteile und Schubladen sind übrigens gehirntechnisch und weltwiedererkennungsmäßig total wichtig.
    Wenn wir etwas Neues kennen lernen, müssen wir es mit Bekanntem vergleichen.
    Das Ding hat einen Stängel, eine Blüte, ein paar grüne Blätter und ist ein paar Zentimeter hoch. Wahrscheinlich eine Blume. Zack, Schublade.
    ...
    Wobei Vorurteile positiv wie negativ sein können.
    ...
    OT: Ich für meinen Teil, mache eine Unterscheidung zwischen Taxonomie (prktisch und wichtig), Erwartungen (positiv wie negativ) und vorurteilbehaftetem Schubladendenken.


    Zitat von Shades Beitrag anzeigen
    ...Deshalb ist eine 2-wöchige Tour ohne Hütten bzw. Nahrungsmittelnachschub gar nicht möglich...
    Das diese Aussage nicht nur anders ist sondern tatsächlich falsch ist haben wir schon an einem Beispiel gesehen. Von mir aber noch ein aktuelles aus eigener Erfahrung: Bei unserer Tour auf der Via Dinarica, diesen Herbst, hatten wir zwar nur Essen für maximal 6 Tage dabei. Auf Grund des purösen Kartsgesteins gab es aber null natürliches Oberflächenwasser. Daher hatten wir bei einigen Etappen ~4,5Liter Wasser im Rucksack. In wasserreichen Gegenden könnte man das Wasser durchaus durch Essen für 4 bis 8 Tage, je nach Hunger, ersetzen. Zusammen wären das 10 bis 14 Tage Essen. Mit etwas mehr Vorbereitungszeit und -möglichkeit hätte ich bei der Ausrüstung sicher noch 500 bis 1000g sparen können und noch ein Kilo Essen hätte der Rucksack sicher auch mitgemacht. Dann komme ich auf 12 bis 17 Tage Essen.


    Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
    ... Es ist eben eine Extramühe und der Tragekomfort ist geringer. ...
    Zitat von Langhals Beitrag anzeigen
    Das sehr sorgfältige verpacken ist bei UL Systemen ein Muss. Für mich bei Wochenendtouren kein Problem, bei langen Touren aber nervig und vor allem auch Zeit raubend.
    Der Tragekomfort soll bei leichten Rucksäcken automatisch geringer sein? Nö. Bei meiner Freundin ist das genau anders herum. Sie hat viele traditionelle Rucksäcke ausprobiert, weil sie erstmal was "normales" wollte. Den Zuschlag hat aber ein sehr leichter Rucksack bekommen, weil hier die Schultergurte nicht so steif und unflexibel gebaut sind wie bei allen anderen Kandidaten. So schneiden die Gurte weder in die Brüste, noch in die Schultern/Arme ein, sondern passen sich gut an. Ich hab hier auch schon gelesen "lieber ein schwerer Rucksack als gar nicht raus zu gehen!". Hätte meine Freundin diesen leichten Rucksack nicht gefunden... wer weiß? Vieleicht hätte sie es dann auch bei Tageswanderungen belassen.
    Nartürlich muss man gestelllose Rucksäcke mit Sinn und Verstand packen. Hat man das aber ein paar Male gemacht, wird das genauso zur Routine, wie bei jedem anderen Rucksack. Gerade bei längeren Touren finde ich das ich mit jedem Tag schneller werde im Packen. Ich habs noch nie nachgemessen, aber ich könnte mir sogar vorstellen, dass man Zeit spart. Wenn man zum Beispiel mit Packliner packt braucht man zwischendurch nicht anhalten und ein Raincover auspacken...


    Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
    #1 Sollte es Ziel dieses Threads sein, überhaupt mal eine gute Definition von UL zu finden, sind wir da noch nicht weit gekommen, finde ich.
    Habe ich das nicht im Startpost schon gemacht?



    mfg
    der Ray

    Kommentar


    • Benzodiazepin
      Fuchs
      • 12.03.2012
      • 1322
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

      Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
      An dem Dogma, dass eine Erleichterung sich dadurch auszeichnet, dass sie etwas leichter macht, würde ich eisern festhalten. Falls nur die Küchenwaage eine Erleichterung verspürt, der Wanderer aber ein Erschwernis, ist irgendwas falsch.

      Insofern finde ich die Diskussion darüber, ob jeder befähigt ist, seinen Körper so zu trainieren, dass er ›sogar einen leichteren Rucksack schmerzfrei tragen kann‹ (denn das scheint ihr hier ja zu diskutieren), äußerst komisch.
      ich verspüre die erleichterung des rucksacks wie gesagt nicht, solange ich skier etc auf dem rucksack habe. sobald ich aber schnee unter den füssen habe, wiegt mein rucksack je nach tour vielleicht noch 3-4 kg. da sind dann 700g weniger eben gut spürbar. und dieser teil der tour dauert idealerweise einiges länger als der "skier-skischuh-seil-gletschermaterial-schlepp-teil".


      Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
      Deine Annahme stimmt leider nicht.
      Ich zum Beispiel baue recht leicht Muskeln auf. Es ist für mich kein Problem.
      Hingegen kann ich meine Ausdauer-Schnelligkeit (dh. schneller werden bei Ausdauersportarten wie laufen oder schwimmen) praktisch nicht verbessern.
      natürlich kann nicht jeder körper in jeder sportart zu sehr guten leistungen trainiert werden. insbesondere können ausdauer-muskeln nicht in schnell-muskeln "umtrainiert" werden. aber: jeder "normalo" kann in jeder sportart mittelmässige leistungen erbringen, wenn er diese sportart nur genug trainiert. ok, von ballsport vielleicht abgesehen, da gehts aber mehr um die hirn-leistung und weniger um das körperliche.


      Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
      ...wenn man zu den Leuten gehört, die es eben nicht können oder nur mit sehr, sehr viel höherem Aufwand, ist es eine regelrechte Verhöhnung.
      eine verhöhnung? finde ich nun ziemlich übertrieben. jeder hat seine sportarten, für die er nicht besonders begabt ist. ich zum beispiel habe beim sportklettern trotz zeitweise 4-5 trainings pro woche, keinem übergewicht und dem idealen alter nie mehr als 6b, vielleicht mal eine seltene 6c geschafft. aber dazu war ich trotz talentmangel fähig. kollegen, die gleich oft und intensiv trainiert haben, sind viel weiter gekommen. unfair? klar. verhöhnung? eher nicht.

      aber btt: mir ging es ja vor allem darum, dass zum gedanken des UL nicht nur leichteres material, sondern entsprechendes training gehört. das muss auch nicht körperliches training sein. leichtere zelte oder sogar tarps brauchen mehr übung, um sie sicher aufzustellen, als ein klassisches iglu-zelt. turnschuhe im gelände brauchen mehr trittsicherheit als feste schuhe. myog-material braucht mehr zeit in der herstellung als etwas gekauftes. ob und wo man diese zeit investieren will, ist jedem selbst überlassen. wer die zeit nicht investieren will, ist deswegen kein "schlechterer outdoorer". er macht dafür vielleicht bessere fotos (zeit ins erlernen von foto-technik gesteckt), kennt jedes blümlein am wegesrand beim namen oder spielt ein instrument. jeder hat nur 24 stunden pro tag, die zeit muss man sich so einteilen, wie man es für richtig hält.
      experience is simply the name we give to our mistakes

      meine reiseberichte

      Kommentar


      • rumpelstil
        Alter Hase
        • 12.05.2013
        • 2701
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

        Zitat von derray Beitrag anzeigen
        Der Tragekomfort soll bei leichten Rucksäcken automatisch geringer sein? Nö. Bei meiner Freundin ist das genau anders herum.
        Das mag für sie so sein. Aber man kann deswegen nicht auf alle, nicht mal auf viele schliessen.

        Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
        natürlich kann nicht jeder körper in jeder sportart zu sehr guten leistungen trainiert werden. insbesondere können ausdauer-muskeln nicht in schnell-muskeln "umtrainiert" werden. aber: jeder "normalo" kann in jeder sportart mittelmässige leistungen erbringen, wenn er diese sportart nur genug trainiert. ok, von ballsport vielleicht abgesehen, da gehts aber mehr um die hirn-leistung und weniger um das körperliche. .
        Du hast oben geschrieben, dass das von dir beschriebene Rückenaufbautraining für jeden (mit Einschränkungen von Krankheiten, Behinderungen,...) möglich ist. Nochmal: Wie kommst du auf die Idee? Und warum "für alles, ausser Ballsportarten?" Das sind reine Behauptungen.

        Es sind genau solche verallgemeinernde Aussagen, die mir von Vertretern der UL-Szene immer wieder aufstossen: "Ein UL Rucksack ist kein Problem, wenn man 12kg trägt", "UL-Zelte sind genauso robust wie jedes andere Material", "UL kostet nicht", etc.
        Für viele, und gerade für Anfänger, trifft das halt oft nicht zu. Durch verallgemeinernde Aussagen wird aber vermittelt "so ist es, wer es anders macht, ist selber schuld (und liegt falsch)", auch wenn dies nicht explizit so geschrieben wird.
        Und man kann sich ganz sicher sein - wie hier auch mit dem Beispiel von derrays Freundins Rucksack wieder - es findet sich garantiert immer ein Gegenbeispiel.

        Kommentar


        • Benzodiazepin
          Fuchs
          • 12.03.2012
          • 1322
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

          Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
          Abhilfe:
          a) Anderes Hobby suchen.
          b) Mehr trainieren.
          c) Weniger Kram mitnehmen.
          d) Leichteren Kram mitnehmen.

          Bei d) setzt die UL-Bewegung an.
          nochmal: mir gings nur darum, darauf hinzuweisen, dass das oben zitierte zu kurz greift. UL setzt nicht bei d) ein, sondern schon bei b).
          darum, rumpelstiel:

          ballsport: darauf geh ich nicht näher ein. war eine randbemerkung, unwichtig für das thema.

          rückentraining:
          jeder "normalo-körper" ist fähig, muskeln stärker werden zu lassen. muss ich dir dazu wissenschaftliche studien verlinken? nein. müssen tu ich nicht, darum ist für mich dieser sinnlose teil der diskussion mit dir vorbei.
          experience is simply the name we give to our mistakes

          meine reiseberichte

          Kommentar


          • derray

            Vorstand
            Lebt im Forum
            • 16.09.2010
            • 5386
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

            Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
            ... Aber man kann deswegen nicht auf alle, nicht mal auf viele schliessen.
            Das kannst du mit dem Gegenteil genauso wenig.


            Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
            Es sind genau solche verallgemeinernde Aussagen, die mir von Vertretern der UL-Szene immer wieder aufstossen: "Ein UL Rucksack ist kein Problem, wenn man 12kg trägt", "UL-Zelte sind genauso robust wie jedes andere Material", "UL kostet nicht", etc.
            Du hast weiter oben mal geschrieben: "der Ton macht die Musik". Für mich tönt das hier so, als wolltest du von jedem der genannten Beispiele das genaue Gegenteil verallgemeinern. Das ist genauso falsch.
            Klar kann man für ein DCF-Tarp sehr viel Geld ausgeben und das hält dann auch nicht lange. Aber Nylontarps gibts ab 30€. Das ist für Outdoorausrüstung definitiv nicht viel Geld und Polyamid ist stabil.
            Die allermeisten UL-Rucksäcke haben mit 12kg tatsächlich kein Problem. Wenn dann hat das Problem der Träger, der sich beim Kauf falsch entschieden hat. Genau das gleiche gilt aber auch für schwere Rucksäcke. Wenn die nicht passen können die auch schon bei 6kg ungemütlich werden.
            Im Prinzip sind alle drei Bemerkungen völlig sinnlos ohne weiteren Bezug.

            mfg
            der Ray

            Kommentar


            • Reddo
              Erfahren
              • 08.04.2017
              • 344
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

              Zitat von derray Beitrag anzeigen
              Habe ich das nicht im Startpost schon gemacht?
              Ab wann darf sich denn nun ein Wanderer als „Ultraleicht Trekker“ bezeichnen? [...]
              Ultrateicht Trekking ist viel mehr harte Arbeit. Die Arbeit, vor Jeder Tour bei 0 anzufangen und seine Ausrüstung neu zusammen zu stellen.


              Später schreibst Du:

              UL ist nicht leichte Ausrüstung. UL ist ein Konzept aus Ausrüstung, Fähigkeiten (Skills) und Erfahrung. Und UL ist das Erarbeiten dieses Konzepts.


              Nehmen wir mal eine 10-tägige Norwegen-Tour als Ausgangslage.
              Hinter all die obigen Kriterien kann man auch nen Haken machen, wenn man dafür mit einem 15kg-Baseweight ankommt. Darüber hatten wir doch inzwischen sogar Konsens. Dann ist man laut dieser Definition UL.

              Nicht UL ist aber dann derjenige, der die Tour mit 5kg Baseweight macht, aber sich sein Ausrüstungskonzept eben nicht "hart erarbeitet" hat, sondern sich das an einem Nachmittag in nem Outdoorladen empfehlen und verkaufen hat lassen?

              Also bei allem (!!!) Verständnis für individuelle Bedürfnisse, aber es muss doch bei diesem Thema schon irgendeine Rolle spielen, mit was und mit wie viel Kram man dann letztendlich auf der Matte steht - unabhängig von allen Überlegungen, die da im Vorfeld stattgefunden haben!
              "What is above knows what is below, but what is below does not know what is above. One climbs, one sees. One descends, one sees no longer, but one has seen. There is an art of conducting oneself in the lower regions by the memory of what one saw higher up. When one can no longer see, one does still know.” - René Daumal

              Kommentar


              • derray

                Vorstand
                Lebt im Forum
                • 16.09.2010
                • 5386
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                "UL ist ein Konzept"

                bestehend aus:

                - "Das bestmögliche Anpassen von Ausrüstung und Fähigkeiten auf die Tour und die eigene Einstellung."
                - "Ultraleicht Trekking ist offensichtlich für alle...Hiker. Denn hier steht nicht der Komfort beim Schlafen an vorderster Stelle, sondern der beim Wandern."
                - "Auch gehört zu Ultraleicht nicht nur Ausrüstung, sondern auch eine ganz bestimmte Einstellung. Die Einstellung das Naturerlebnis so nah und unbeschwert wie möglich zu erleben."

                Ich denke, wenn alle oben genannten Punkte zusammen kommen, spricht man von Ultraleicht Trekking.


                Nehmen wir mal eine 10-tägige Norwegen-Tour als Ausgangslage.
                Hinter all die obigen Kriterien kann man auch nen Haken machen, wenn man dafür mit einem 15kg-Baseweight ankommt. Darüber hatten wir doch inzwischen sogar Konsens. Dann ist man laut dieser Definition UL.
                siehe Punkt 2


                Nicht UL ist aber dann derjenige, der die Tour mit 5kg Baseweight macht, aber sich sein Ausrüstungskonzept eben nicht "hart erarbeitet" hat, sondern sich das an einem Nachmittag in nem Outdoorladen empfehlen und verkaufen hat lassen?
                "Genauso wenig ist UL einfach im nächsten Onlineshop einen Haufen Ausrüstung zu kaufen, die aus Marketinggründen im Namen ein „UL“ tragen."
                Das schöne an einem ultraleichten Ausrüstungskonzept ist ja, dass hier im besten Fall viele Teile zusammen arbeiten und ineinander greifen. Stichwort: Multipleuse. Mit konzeptlos zusammengewürfelter Ausrüstung dürfte das höchstens duch Zufall funktionieren.


                Also bei allem (!!!) Verständnis für individuelle Bedürfnisse, aber es muss doch bei diesem Thema schon irgendeine Rolle spielen, mit was und mit wie viel Kram man dann letztendlich auf der Matte steht - unabhängig von allen Überlegungen, die da im Vorfeld stattgefunden haben!
                Ich denke, dass es da weniger auf individuelle Bedürfnisse ankommt, sondern viel mehr auf das Reiseziel, Reisezeit und die Bedingungen vorort. Beispiel: Sommertour oder Wintertour
                Wie soll man da einfach irgenteine Zahl nennen können? Und warum siehst du eine Notwendigkeit dafür?

                mfg
                der Ray
                Zuletzt geändert von derray; 30.11.2017, 00:59.

                Kommentar


                • Igelstroem
                  Fuchs
                  • 30.01.2013
                  • 1888
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                  Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
                  Also bei allem (!!!) Verständnis für individuelle Bedürfnisse, aber es muss doch bei diesem Thema schon irgendeine Rolle spielen, mit was und mit wie viel Kram man dann letztendlich auf der Matte steht - unabhängig von allen Überlegungen, die da im Vorfeld stattgefunden haben!
                  Na ja, klar. Derrays Aussagen sind halt formal nicht ganz vollständig. Es geht bei der »harten Arbeit« einfach darum, jedes Mal für die anstehende Tour die leichteste Ausrüstung zusammenzustellen, die mit den eigenen Skills, den erwartbaren Wetterbedingungen, Risiken und sonstigen Randbedingungen noch vereinbar ist. Ferner ist permanent an den Skills zu arbeiten, um früher benötigte Teile der Ausrüstung evtl. überflüssig zu machen. – Wenn man es so ergänzt, ist es doch schlüssig, auch wenn es für mich etwas nach protestantischer Arbeitsethik klingt.

                  OT: (Vielleicht bin ich deshalb auch bei "L" stehengeblieben. Ich habe keine Lust auf »harte Arbeit«. Ich will auch nicht jedes Mal bei der Vorbereitung bei null anfangen. Die Ausrüstung für Standardtouren muss irgendwann relativ reibungslos funktionieren, ohne permanente Optimierung, ohne ständige Ausrüstungskäufe, ohne Excel-Tabelle.)
                  Zuletzt geändert von Igelstroem; 30.11.2017, 01:58.
                  Lebe Deine Albträume und irre umher

                  Kommentar


                  • Werner Hohn
                    Freak
                    Liebt das Forum
                    • 05.08.2005
                    • 10870
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                    Ich stelle mir grad die Frage, wer alles UL-Wanderer ist (oder sich so bezeichnen kann/darf).

                    Vor Jahren habe ich mit einem belgischen Hotelier gesprochen, der, seit er seine Hotels an den Sohn übergeben hat, alle 2 bis 3 Jahre gemeinsam mit einem alten Kumpel zu dessen Haus an der Costa Brava wanderte. Um die 2.200 km, immer im Sommer. Er hat Stein und Bein geschworen, dass das Gesamtgewicht (nicht das Basisgewicht) ohne Getränke seines Rucksacks niemals 5 Kilo überschreitet. Keine Küche, kein Schlafsack, kein Zelt, etc, aber mehrere Kreditkarten.

                    Ist das UL?
                    Zuletzt geändert von Werner Hohn; 30.11.2017, 09:26. Grund: Ausdruck und so.
                    .

                    Kommentar


                    • Galadriel
                      Dauerbesucher
                      • 03.03.2015
                      • 913
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                      Derray:
                      "Das bestmögliche Anpassen von Ausrüstung und Fähigkeiten auf die Tour und die eigene Einstellung."
                      - "Ultraleicht Trekking ist offensichtlich für alle...Hiker. Denn hier steht nicht der Komfort beim Schlafen an vorderster Stelle, sondern der beim Wandern."
                      - "Auch gehört zu Ultraleicht nicht nur Ausrüstung, sondern auch eine ganz bestimmte Einstellung. Die Einstellung das Naturerlebnis so nah und unbeschwert wie möglich zu erleben."

                      Also ich sehe es nach der ganzen Diskussion immer noch so, dass es eigentlich nur darum geht, dass sich ein paar Menschen als UL-Gruppe definieren wollen/müssen, um sich von den anderen abzugrenzen. Manche brauchen das eben. Denn auch anderen geht es um leichter werden, Wanderkomfort und naturnahe, unbeschwerte Erlebnisse. Grenzen lassen sich hier nicht definieren, denn für manche sind eben feste Wanderstiefel mehr Wanderkomfort als Trailrunner, "unbeschwert" ist auch nach 100 Posts immer noch keine Gewichtskategorie, sondern ein Gefühl ebenso wie naturnah... Gibt es jemanden, der das exakt definieren kann?
                      Nein, und deshalb auch diese Endlosdiskussion.
                      Zuletzt geändert von Galadriel; 30.11.2017, 09:13.
                      Wandern & Flanieren
                      Neues entdecken durch Langsamkeit

                      Kommentar


                      • PWD
                        Fuchs
                        • 27.07.2013
                        • 1313
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                        Für mich spiegelt die ganze Sache um Ultraleicht Trekking mehr Form als Inhalt wider und ist m.E. einem permanenten Eventhunger geschuldet; immer schneller, weiter; PCT, AT, Te Araroa, Jakobsweg... alle wollen bezwungen und möglichst an die eigene Fahne geheftet werden.

                        Ich habe allergrößten Respekt vor Leuten wie z.B. Bernd (berniehh), der keinem Zeitgeist folgend auf „ausgelatschte“ Trails verzichtet und dabei bestimmt auch darauf aus ist, möglichst wenig schleppen zu müssen, dabei aber niemals auf seinen Wanderprügel verzichtet.
                        Und ja, ich weiß, es klingt ketzerisch.

                        Kommentar


                        • derSammy

                          Lebt im Forum
                          • 23.11.2007
                          • 7412
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                          Zitat von PWD Beitrag anzeigen

                          Ich habe allergrößten Respekt vor Leuten wie z.B. Bernd (berniehh),.....
                          Und ja, ich weiß, es klingt ketzerisch.
                          Gar nicht!!

                          Grad das ist ein prima Beispiel!

                          Der Bernd muss für Seine Tour so ein Monster mitschleppen (und ist trotzdem immernoch durch sein Solo-Sein gewaltigen Risiken ausgesetzt! (Allein schon der letzte Bericht Mutterseelenalleine über inbekanntes Gletscher Terrain )

                          Aber da zieh ich (und ich denk vieleviele Andere auch) alle Hüte!

                          Wogegen das andere "Extrem" im gleichen Gebirg..

                          Trailrunner > bunt
                          Kompressionssocken > bunt
                          Knallenge Rennhose > bunt
                          Knallenges Laiberl > bunt
                          Mini Rucksack > bunt
                          und ganz wichtig
                          Stirnband mit Markenlogo > bunter

                          von Lodge zu Lodge zum EBC "rennt"....

                          (Ok hin und wieder rechts raus treten muss wenn ihn ein Porter überholen will (der sein Gepäck trägt) ..aaaber 3,25KG Basewight!! )

                          Kommentar


                          • Trapper
                            Dauerbesucher
                            • 25.06.2007
                            • 724
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                            Ich habe allergrößten Respekt vor Leuten wie z.B. Bernd (berniehh), der keinem Zeitgeist folgend auf „ausgelatschte“ Trails verzichtet und dabei bestimmt auch darauf aus ist, möglichst wenig schleppen zu müssen, dabei aber niemals auf seinen Wanderprügel verzichtet.
                            Und ja, ich weiß, es klingt ketzerisch.

                            Kommentar


                            • Reddo
                              Erfahren
                              • 08.04.2017
                              • 344
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                              Zitat von derray Beitrag anzeigen
                              #1 "Das bestmögliche Anpassen von Ausrüstung und Fähigkeiten auf die Tour und die eigene Einstellung." Das Zusammenstellen der leichtesten Ausrüstung, die mit den eigenen Skills, den erwartbaren Wetterbedingungen, Risiken und sonstigen Randbedingungen noch vereinbar ist (@Igelstroem).

                              #2 "Ultraleicht Trekking ist offensichtlich für alle...Hiker. Denn hier steht nicht der Komfort beim Schlafen an vorderster Stelle, sondern der beim Wandern."

                              #3 "Auch gehört zu Ultraleicht nicht nur Ausrüstung, sondern auch eine ganz bestimmte Einstellung. Die Einstellung das Naturerlebnis so nah und unbeschwert wie möglich zu erleben."
                              Zu meinem Verständnis von UL gehört das Überwinden von alten Denkmustern, speziell (aber nicht nur) beim Thema Ausrüstung. Das Überwinden des Status Quo, ganz speziell das Herausfordern der Aussage "Das geht nicht". Diese (nicht nur im Outdoor-Kontext höchst begrüßenswerte) Herangehensweise macht für mich überhaupt den Wert der ganzen Bewegung aus und @Galadriel ist der Grund, warum ich schon Wert darauf lege, das so rauszuarbeiten / eine Abgrenzung herzustellen, obwohl ich selber momentan auch nur "normal leicht" unterwegs bin.

                              Die Manifestation all dessen findet beim Inhalt des Rucksacks statt und hier finde ich eben, muss beim Thema "Weglassen" eine gewisse Schwelle in Richtung Unkonventionalität überschritten werden, damit man von UL sprechen kann. Klar, das ist in #1 irgendwie mit drin, aber das ist meiner Meinung nach überhaupt erst der Knackpunkt. Nicht das sklavische Anpeilen eines gewissen Gewichts - das ist quasi der Nebeneffekt.

                              Mit dieser Definition ist auch die Frage von @Werner Hohn schnell beantwortet: Ist Kreditkartenwandern UL? Nein. Obwohl es eine Super-Anpassung an die Tour und die Umstände ist, den Komfort-Schwerpunkt auf das Wandern legt und bestimmt auch dem Naturerlebnis zuträglich ist.

                              Dieses Beispiel zeigt auch, dass #2 zu schwammig ist, um damit UL von L abzugrenzen.

                              Punkt #3 ist oft ein Nebeneffekt von UL, aber als definierendes Element würde ich ihn rausnehmen. Jemand kann auch UL unterwegs sein, weil er den Geschwindigkeits-Rekord für Strecke XY aufstellen will und dabei auf das Naturerlebnis pfeift.
                              Zuletzt geändert von Reddo; 30.11.2017, 09:17. Grund: Rechtschreibung
                              "What is above knows what is below, but what is below does not know what is above. One climbs, one sees. One descends, one sees no longer, but one has seen. There is an art of conducting oneself in the lower regions by the memory of what one saw higher up. When one can no longer see, one does still know.” - René Daumal

                              Kommentar


                              • Galadriel
                                Dauerbesucher
                                • 03.03.2015
                                • 913
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                                ... sag ich doch Endlosdiskussion... ... alles keine griffigen Definitionen, kann sich jeder drin wiederfinden oder nicht...
                                Wandern & Flanieren
                                Neues entdecken durch Langsamkeit

                                Kommentar


                                • PWD
                                  Fuchs
                                  • 27.07.2013
                                  • 1313
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                                  @ Sammy: Bzgl. berniehh, Respekt hast Du keinen aber ziehst alle Hüte??
                                  Respekt beinhaltet für mich auch und gerade diese evtl. Risiken seiner Solotouren, sich dies zu trauen.

                                  Oder bezieht sich Dein „gar nicht“ auf mein „ketzerisch“?
                                  Zuletzt geändert von PWD; 30.11.2017, 09:24.

                                  Kommentar


                                  • derSammy

                                    Lebt im Forum
                                    • 23.11.2007
                                    • 7412
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                                    Zitat von PWD Beitrag anzeigen
                                    Ich habe allergrößten Respekt vor Leuten wie z.B. Bernd (berniehh),
                                    Zitat von derSammy Beitrag anzeigen
                                    Aber da zieh ich (und ich denk vieleviele Andere auch) alle Hüte!

                                    Zitat von PWD Beitrag anzeigen
                                    Und ja, ich weiß, es klingt ketzerisch.
                                    Zitat von derSammy Beitrag anzeigen
                                    Gar nicht!!


                                    Zitat von PWD Beitrag anzeigen
                                    Oder bezieht sich Dein „gar nicht“ auf mein „ketzerisch“?

                                    Kommentar


                                    • Katun
                                      Fuchs
                                      • 16.07.2013
                                      • 1555
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                                      Wartet mal ab, Bernd hat schon ein Kilozelt dabei (ein gutes Beispiel für skills), demnächst trägt er ein buntes Stirnband. (nur weil man mit etwas nichts anfangen kann, angeblich, ist es keine geringe Leistung - abgesehen davon machen die meisten Berndverehrer ja doch eher Urlaub oder überschätzen sich )

                                      Kommentar


                                      • Werner Hohn
                                        Freak
                                        Liebt das Forum
                                        • 05.08.2005
                                        • 10870
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                                        Zitat von derray Beitrag anzeigen
                                        "UL ist ein Konzept"

                                        bestehend aus:

                                        - "Das bestmögliche Anpassen von Ausrüstung und Fähigkeiten auf die Tour und die eigene Einstellung."
                                        - "Ultraleicht Trekking ist offensichtlich für alle...Hiker. Denn hier steht nicht der Komfort beim Schlafen an vorderster Stelle, sondern der beim Wandern."
                                        - "Auch gehört zu Ultraleicht nicht nur Ausrüstung, sondern auch eine ganz bestimmte Einstellung. Die Einstellung das Naturerlebnis so nah und unbeschwert wie möglich zu erleben."
                                        Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
                                        Zu meinem Verständnis von UL gehört das Überwinden von alten Denkmustern, speziell (aber nicht nur) beim Thema Ausrüstung.
                                        Und neuen?

                                        Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
                                        Die Manifestation all dessen findet beim Inhalt des Rucksacks statt und hier finde ich eben, muss beim Thema "Weglassen" eine gewisse Schwelle in Richtung Unkonventionalität überschritten werden, damit man von UL sprechen kann. Klar, das ist in #1 irgendwie mit drin, aber das ist meiner Meinung nach überhaupt erst der Knackpunkt. Nicht das sklavische Anpeilen eines gewissen Gewichts - das ist quasi der Nebeneffekt.

                                        Mit dieser Definition ist auch die Frage von @Werner Hohn schnell beantwortet: Ist Kreditkartenwandern UL? Nein. Obwohl es eine Super-Anpassung an die Tour und die Umstände ist, den Komfort-Schwerpunkt auf das Wandern legt und bestimmt auch dem Naturerlebnis zuträglich ist.
                                        Damit grenzt du Alte und chronisch Kranke aus, die zu UL kommen und diesem Gedanken eine Kreditkarte hinzufügen, weil Wandern nur so noch möglich ist. Naturerlebnis hat doch nichts mit dem Pennen unter einer möglichst leichten Plastikplane zu tun. Das Naturerlebnis verschlafe ich.

                                        Zitat von Reddo Beitrag anzeigen
                                        Jemand kann auch UL unterwegs sein, weil er den Geschwindigkeits-Rekord für Strecke XY aufstellen will und dabei auf das Naturerlebnis pfeift.
                                        Das lässt sich erweitern, z.Bsp. weil auf den Kocher verzichtet wird, oder die Kreditkarte den persönlichen Geschwindigkeits-Rekord erst möglich macht.

                                        Mit Schlafgemach lande ich bei unter 7 Kilo Gesamtgewicht für warme Regionen. Dank Kreditkarte kommt das Schlafgemach nur noch selten aus dem Rucksack raus. Schmälert das jetzt mein Naturerlebnis an den Tagen, die ich im Hotel verbringe? Überhaupt, wozu darf ich mich zählen? UL-Komfort-Zwitter?

                                        Leute, wenn ihr versucht UL eine feste, für alle Bedingungen gültige Definition zu verpassen, landet ihr entweder in einer Sackgasse, oder in einer um sich selbst kreisenden Gruppe.
                                        Zuletzt geändert von Werner Hohn; 30.11.2017, 10:19. Grund: Rechtschreibung
                                        .

                                        Kommentar


                                        • Gast180628
                                          GELÖSCHT
                                          Dauerbesucher
                                          • 08.10.2012
                                          • 510
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: Ultraleicht Trekking – die Macht der Schattenkrieger

                                          Zitat von derSammy Beitrag anzeigen

                                          Wogegen das andere "Extrem" im gleichen Gebirg..


                                          von Lodge zu Lodge zum EBC "rennt"....

                                          (Ok hin und wieder rechts raus treten muss wenn ihn ein Porter überholen will (der sein Gepäck trägt) ..aaaber 13,25KG Baseweight!! )
                                          kleine verbesserung, im baseweight noch eine soziologische 1 untergebracht. das andere "extrem" war mit bernie auf tour, hattest du ja schon festgestellt.

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X