[NP] Keuchend durchs Kumbu

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    [NP] Keuchend durchs Kumbu

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    alle Karten in diesem Bericht © OpenStreetMap-Mitwirkende

    Keuchend durchs Khumbu
    Auf 3 Gipfel & über 3 Pässe

    27. September 2017
    Es ist ca. 5 Uhr nachmittags und angenehm warm. Das Tuborg (aus heimischer Produktion) hingegen ist kühl und schmeckt ausreichend nach Bier. Ich sitze auf der Dachterasse meines Hotels in Thamel, dem Touristenghetto von Kathmandu und lasse mir die Sonne auf den Pelz scheinen.
    Das erwähnte Tuborg ist nebenbei bemerkt nicht mein erstes Tuborg, sondern um genau zu sein das fünfte, denn ich sitze auf besagtem Dach schon eine ganze Weile.
    Ich bin Mittags in Kathmandu gelandet, war einer der ersten bei der Einreise und daher relativ schnell aus dem Flughafen draußen. Großes Glück, denn das kann auch ganz anders gehen. Die Taxifahrt nach Thamel geht zur Mittagszeit auch recht flott und so konnte ich schon gegen 2 Uhr ins Hotel einziehen und mich entspannen.


    Auf Augenhöhe: Die meisten Dächer bzw. Dachterassen in Thamel - die meisten Gebäude haben rund 5 Stockwerke


    In Thamel reiht sich Gasthaus an Gasthaus - das nebenan hat auch eine schöne Dachterasse


    Eigentlich hätte ich noch einiges zu tun. Ich muss noch ein paar Ausrüstungsgegenstände kaufen - Trekkingstücke etwa - und muss auch noch TIMS organisieren, quasi das Trekking Permit.
    Das muss aber bis morgen warten, dann bevor Michael da ist, brauche ich das alles nicht in Angriff nehmen, weil wir es sonst eh nur doppelt machen.
    Mein Freund und Trekkingpartner Michael ist angeblich gegen 4 Uhr schon in Kathmandu gelandet. Allerdings kann sich sein Weg zu mir aufs Dach dank Einreise, Zoll und Feierabendverkehr noch etwas hinziehen.
    Gegen 6 Uhr ist er dann endlich da. Wir gehen im Gewimmel von Kathmandu noch etwas Abedessen und verschieben den ganzen organisatorischen Kram auf morgen.


    28. September 2017
    Derzeit ist Dashain in Nepal, eine Ansamlung ziemlich wichtiger Feiertage Ende September, Anfang Oktober. Darum ist Kathmandu auch ziemlich leer. Viele Nepalesen haben die Hauptstadt verlassen und sind aufs Land zu ihren Familien. Und alles ist geschlossen.
    Zumindest alles, was sich nicht ausdrücklich an Touristen richtet.
    Darum wissen wir auch nicht, ob das Tourist Office, in dem wir unsere TIMS Karten beantragen wollen heute überhaupt geöffnet hat.
    Wir nehmen uns dennoch ein Taxi gen Ratna Park und haben Glück: Der Tourismus (neben Hinduismus und Buddhismus in Nepal die dritte große Religion) kennt keine hinduistischen Feiertage und wir bekommen unser Trekking Permit.
    Der Schalter, der uns die Eintrittskarten für den Sagarmantha National Park verkaufen sollte ist allerdings geschlossen. Angeblich kann man sich das auch am Eingang vom Nationalpark noch kaufen, wird uns gesagt. Na dann...

    Mit den Permits in der Tasche wird in diversen Outdoor Shops in Thamel noch die Ausruestung vervollständigt und dann gehts auch schon zurück aufs Dach: Lagebesprechung.
    Und Tuborg, damit's nicht zu trocken wird.


    Zweiter Abend in Nepal, wieder mit Bierchen auf dem Dach in der Abendsonne - soweit so gut!

    Über der großen Khumbu Wanderkarte vom Himalayan Map House wird nochmal der Zeitplan und die Route abgestimmt:
    Wir wollen den Three Passes Trek machen, dabei aber nicht nur die Pässe abhaken, sondern auch noch drei kleinere Hügel in der Gegend besteigen (alle um die fünfeinhalbtausend Meter) und den obligatorischen Abstecher zum Everest Base Camp mit einbauen - am Ende sind wir halt auch nur Touris.


    Kleine Übersicht unserer Tour: In 20 Tagen soll es von Lukla aus nach Namche, auf den Chukung Ri, über den Kongma La zum EBC, auf den Kala Pathar, über den Cho La, auf den Gokyo Ri und über den Renjo La zurück nach Namche und schließlich Lukla gehen

    Nachdem der geplante Ablauf soweit klar ist lassen wir noch bei Bier und Kartenspielen den Abend ausklingen.


    Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt... oder so ähnlich

    Wir schauen noch der Sonne beim Untergehen zu und stellen dann den Wecker auf 4:30 Uhr. Um 8 Uhr früh soll morgen unser Flug nach Lukla starten.
    Zuletzt geändert von Butters; 21.11.2017, 01:06.

  • Butters
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    #2
    AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

    29. September
    Es ist noch ziemlich dunkel, als wir gegen 5:30 Uhr im Taxi Richtung Flughafen fahren. Es ist ein wenig diesig, aber im schummrigen Licht ist nicht richtig erkennbar, ob es sich dabei um Nebel oder Staub von Kathmandus unbefestigten und größtenteils ungeteerten Straßen handelt.
    Nebel wäre schlecht. Die Flüge nach Kathmandu sind reine Sichtflüge und gehen dementsprechend nur bei guten Wetter. Wolken - vor allem im Umkreis von Lukla - beeden den Flugbetrieb für den jeweiligen Tag.
    Tendentiell ist das Wetter in Nepal zu dieser Jahreszeit morgens wesentlich besser als Abends, da die Sonne im Tagesverlauf die Tiefebene aufheizt und sich dadurch Wolken bilden. Darum gibt es planmäßige Flüge nach Lukla auch nur zwischen 6 und 10 Uhr morgens. Danach geht für gewöhnlich nicht mehr viel. Unser Flug sollte derjenige mit Tara Air um 8 Uhr sein. Hoffentlich noch früh genug.

    Vorbildlich wie wir nunmal sind, sind wir gute zwei Stunden vor Abflug am Flughafen und watscheln verschlafen zum Tara Air Schalter.
    Ich: "Good morning! We are booked on the flight at 8, but we'd like to go earlier if you have seats."
    Tara Air Mitarbeiter: "Wait a moment" und führt eine ca. zweiminütige Diskussion an seinem Funkgerät;
    Tara Air Mitarbeiter: "OK, gimme your bags! Exit 2! Hurry!"
    Keine 10 Minuten später sitzen wir in der 6 Uhr Maschine (die erste des Tages) nach Lukla und die hebt sogar sehr zügig ab.


    Eine Person auf jeder Seite, vielleicht 10 Sitzreihen (geschätzt) - Die Flugzeuge nach Lukla sind nicht sonderlich groß, dafür ist die Sicht ins Cockpit zu jeder Zeit gegeben.

    Lukla ist berühmt-berüchtigt für seine Landebahn am Hang - über und gleichzeitig vor einer Felswand. Durchstarten ist hier nicht drin. Jeder Flug hat genau einen Versuch.
    In der Praxis war das Ganze aber zumindest bei unserem Anflug unkritisch und geht relativ schnell von statten. Kein Grund zur Panik also.
    Um nicht einmal 7 Uhr haben wir unsere Rucksäcke bekommen und verlassen das kleine Flughafengebäude in Lukla.


    Flugzeug im Anflug auf Lukla


    So schnell wie möglich geht es wieder zurück nach Kathmandu. Jeder Umlauf den man unter Dach und Fach bringt, bevor die Wolken aufziehen, zählt!

    In Lukla wird erstmal gemütlich gefrühstückt, die Rucksäcke umgepackt und am Checkpoint das Permit kontrolliert.
    Dank der gewonnenen Zeit durch den unplanmäßig frühen Flug wollen wir heute versuchen statt bis (wie urprünglich angedacht) Pakhding bis nach Monjo (ca. 2h weiter) zu wandern.


    Tag 1: Lukla nach Monjo

    Wir wandern durch ein relativ dicht besideltes, bewaldetes Tal nach Norden. Erst ein wenig bergab zum Fluss, am Ende des Tages müssen wir das dann entsprechend wieder nach oben. Sowohl Start, als auch Ziel liegen auf ca. 2800 Meter. Zwischendrin gehts auf ca. 2500m runter. Allerdings alles nichts wildes.
    Der Weg ist sehr gut ausgebaut.

    Die Hauptsaison beginnt in Nepal zwischen Anfang und Mitte Oktober. Dann ist Trockezeit und man hat die klarste Bergsicht. Allerdings hat man dann auch die größten Menschenmassen. Aus dem Grund haben wir uns entschieden eine Woche früher zu starten. Das birgt das Risiko von gelegentlichen Schauern und bewölktem Himmel, vermindert allerdings die Staugefahr erheblich.


    Ein buddhistisches Kloster nahe Lukla


    Buddhistische Gebete findet man entlang des Weges regelmäßig in die Felsen gemeißelt und gemalt. Auch die Fahnen sind mit Gebeten beschrieben oder bedruckt.


    Die Eselkarawane kam uns unbeladen entgegen und war offenbar auf dem Weg zum Flugplatz von Lukla um dort Waren abzuholen. Im Khumbu gibt es keine Straßen. Alles wird von Menschen, Kühen oder Eseln (oder Maultieren? Ich kenn mich mit Biologie nicht aus...) in die hüheren Lagen geschleppt. Oder vom Heli, wenn's pressiert und das Geld keine Rolle spielt.


    Chorten am Wegesrand


    In der Hoffnung auf besseres Wetter, wenn wir Buddha gnädig stimmen, drehen auch wir feste an der Gebetsmühle.


    Meine Wenigkeit erkundet das Kloster von Ghat

    Schon ziemlich früh ziehen dichte Wolken durch das Tal und tatsächlich gegen 8 Uhr... Stille. Vorher konnte man sehr deutlich alle 3 Minuten eines der Propellerflugzeuge starten oder landen hören. Anscheinend geht gerade nichts mehr. Vermutlich wären wir mit unserem ursprünglich gebuchten Flug überhaupt nicht nach Lukla gekommen.
    Ein paar Tage später erfahren wir, daß tatsächlich um 8 Uhr Schluss war in Lukla. Und zwar für die nächsten drei Tage!
    Mal wieder Glück gehabt...

    Gegen 4 Uhr Nachmittags erreichen wir nach einem gemütlichen Wandertag Monjo. Hier ist auch der Eingang zum Nationalpark, aber den wollen wir erst morgen betreten. Wir mieten uns in einem Gasthaus am Ortseingang ein (eigene Steckdosen und eigenes Bad mit Dusche für 3€ die Nacht - da kann man nicht meckern) und kommen beim Abendessen mit Mitwanderern aus Irland und England ins Gespräch. Gegen 8 Uhr Abends ist Schicht im Schacht.
    Es folgt ein knapp 10-stündiges Bellkonzert vom Gasthausköter...
    Zuletzt geändert von Butters; 16.11.2017, 11:18.

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      #3
      AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

      Zitat von Butters Beitrag anzeigen
      Die Hauptsaison beginnt in Nepal zwischen Anfang und Mitte November. Dann ist Trockezeit und man hat die klarste Bergsicht.
      Das sollte wohl heissen "zwischen Anfang und Mitte Oktober"?

      Wir mieten uns in einem gemütlichen Gasthaus ein (eigene Steckdosen und eigenes Bad mit Dusche für 3€ die Nacht)
      Eigene Dusche, Strom, ...? OMG

      Grüße, Martin *der da vor zwanzig Jahren war und gespannt mitliest*
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      • Butters
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        #4
        AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
        Das sollte wohl heissen "zwischen Anfang und Mitte Oktober"?

        Stimmt Ist ausgebessert


        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
        Eigene Dusche, Strom, ...? OMG

        Grüße, Martin *der da vor zwanzig Jahren war und gespannt mitliest*
        WLAN war auch fast überall am Start.

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          #5
          AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

          30. September
          Leider war dank dem Köter nicht viel mit Schlafen und so bin ich recht froh als so gegen 7 der Wecker klingelt und ich mich nicht weiter herumwälzen muss. Dank der Tatsache, dass wir es gestern bis Monjo geschafft haben, wird dieser Tag nicht allzu lang. Wir möchten nach Namche Bazaar, dem größten Ort in der Gegend. Das sind ca. 3 bis 4 Stunden Weg und rund 600m Aufstieg - der allerdings am Stück und recht steil. Also kurz und knackig.


          Tag 2: Monjo nach Namche Bazaar

          Nachdem wir gestern fast den ganzen Tag bei geschlossener Wolkendecke gewandert sind, sieht das Wetter heute wesentlich besser aus. Zumindest morgens war kaum eine Wolke am Himmel. Gebetsmühlen drehen hilft also.


          Blauer Himmel über Monjo

          Da sich die beiden Kollegen von den nordwesteuropäischen Inseln als recht nett herausstellten und sie zumindest die nächsten Tage das gleiche Programm zu haben scheinen, tun wir uns zusammen und brechen zu viert gen Namche auf.
          Kaum fünf Minuten unterwegs erreichen wir das Eingangstor zum Sagarmantha National Park. Umgerechnet ca. 25 Euro kostet der Eintritt für einen Monat. Nebenbei werden noch unsere Permits überprüft.
          Direkt danach geht an vielen mit Gebeten beschriebenen Felsen hinunter zum Fluss. Das Tal ist enger als gestern und dicht bewaldet. Von den Hängen donnern die Wasserfälle herunter.


          Die ersten Schritte im Nationalpark


          Das Tal ist an dieser Stelle wirklich sehr beeindruckend

          Der Weg führt immernoch recht flach richtung Norden und kreuzt dabei mehrfach den Bote Koshi, den Milchfluss, der passend hellgrau aus dem Khumbu herausrauscht. Langsam müssten wir an die berühmte Hillary Höngebrücke kommen, wenn ich mich im Vorfeld richtig informiert habe...
          Und plätzlich ist sie auch da, allerdings aus einem anderen Blickwinkel als erwartet. Im Internet gibt es zahlreiche Fotos von der Brücke von einem Aussichtspunkt am Fluss, von dem aus man die beeindruckenden Ausmaßen richtig schön sehen kann. Wir allerdings sind durch dichten Wald gewandert und stehen nun direkt vor ihr. Da haben wir die Abzweigung zum Aussichtspunkt wohl irgendwo verpasst. Mist.
          Umdrehen und suchen möchte aber dennoch keiner von uns. Wir kommen ja in drei Wochen den selben Weg eh wieder runter...


          Beladene Kühe (vermutlich Touristengepäck) kommen uns auf der Hillary Bridge entgegen.

          Kaum ist die Brücke überquert wars das dann mit flach. Der anstrengende Teil des Tages beginnt: die steilen 400m hoch nach Namche. In der Zwischenzeit sind ein paar Wolken das Tal heraufgezogen, allerdings sieht es nicht nach Regen aus - gut genug für uns.


          Von den Serpentinen, die nach Namche hinauf führen hat man einen guten Blick auf die neue Hillary Bridge (oben) und das nicht mehr benutzte Vorgängermodell (unten).

          Der Aufstieg ist erwartet hart, aber machbar. Auf halbem Weg kommt man an einem Aussichtspunkt vorbei, von dem man angeblich seinen ersten Blick auf den Everest werfen kann - heute sieht man aber nur Wolken - also weiter.
          Gegen Mittag kommen wir an einem weiteren TIMS-Checkpoint vorbei und kaum 20 Minuten später erreichen wir Namche Bazaar.


          Aussicht kurz vor Namche - Wir befinden uns mittlerweile hoch über dem Bote Koshi. Der ist von hier oben zwar noch zu hören aber nicht mehr zu sehen.

          Namche (3440m) ist im Himalaya wohl unübertroffen in Sachen Touristischer Betriebsamkeit. Hotel reiht sich an Hotel, dazwischen drängen sich kleine Gemischtwarenläden, Cafes (komplett mit Espressomaschine, großer Kuchenauswahl und WLAN), Outdoor Geschäfte, diverse Büros der lokalen Fluggesellschaften und sogar ein Irish Pub.


          Namche Bazaar - Mittags noch eher ruhig, aber wenn nachmittags die Trekker kommen, beginnt der Rubel zu rollen.

          Das vom Reiseführer empfohlene Hotel ist ausgebucht. Und das in der (noch) Nebensaison... wir ziehen in das Shangri-La Guesthouse gleich nebenan nachdem wir dem Sohn des Wirtes frei Strom und WLAN aus den Rippen geleihert haben.
          Hier bleiben wir zwei Nächte um uns ausreichend an die Höhe anzupassen.

          Allen Ratschlägen zum Trotz gehts Abends ins Irish Pub. Zwei Bier können schließlich nicht schaden. Allerdings werden bei Kicker und Pool Billiard dann doch sechs draus...

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          • geige284
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            #6
            AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

            Ein interessanter, kurzweilig geschriebener Bericht! Danke sehr, ich bleibe dran

            EDIT: 300

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            • blauloke

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              #7
              AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

              Guter Beginn, freue mich auf den Rest des Berichts.

              Besonders freut mich das du Karten für die einzelnen Tage erstellt hast, damit kann deine Route sehr gut nach verfolgt werden.
              Nur solltest du darauf hinweisen, dass die Karten von OpenStreetMap stammen.
              Es reicht wenn du z.B. bei der ersten Karte schreibst: "alle Karten © OpenStreetMap-Mitwirkende“
              Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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              • Butters
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                #8
                AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                "alle Karten © OpenStreetMap-Mitwirkende“
                Danke für den Hinweis! Hab's entsprechend im ersten Post eingefügt.

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                  #9
                  AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                  1. Oktober
                  Der Wecker klingelt so gegen halb 9. Ich fühle mich ziemlich matschig. Ein wenig nebulös erinnere ich mich an diverse Bierchen mit Amerikanern und Pool Spiele mit Nepalesen und Australiern. War wohl echt lustig gestern im Irish Pub. Und anscheinend knallen die Tuborgs auf 3440m in unakklimatisiertem Zustand ein wenig mehr als auf Meereshöhe. Steht auch in jedem meiner Reiseführer. Hätt' ich's mal geglaubt.

                  Egal... heute ist eh nur akklimatisieren angesagt. Ich schleppe mich zum Frühstück und stelle fest, dass das Wetter ähnlich vernebelt ist, wie ich. Gegen halb 10 - sehr spät für Trekkingverhältnisse - starten wir auf unseren heutigen Spaziergang. Er soll zu den beiden Sherpadörfern Khunde und Khumjung auf ca. 3800m führen, also rund 400m rauf und wieder runter. Nichts wildes aber durch meinen kleinen Kater wird das ganze dann doch durchaus zäh.


                  Tag 3: Von Namche aus nach Nordwesten, dann den Hang hinauf an Syangboche vorbei und nach Khunde, Khumjung und wieder zurück

                  Das Quartett (Kollege Michael, Donal aus Irland, Richard aus England und meine Hangoverhaftigkeit) marschiert an der Gompa von Namche vorbei Richtung Westen den Grat zum Helipad hoch und folgt weiter dem breiten und gut ausgebauten Pfad. Für einige kurze Momente befinden wir uns über der Wolkendecke und können endlich die ersten schneebedeckten Gipfel der Tour ausmachen.


                  Hier lässt sich kurz der Gipfel von (ich vermute) Thamerserku (6608m) blicken. Könnte aber auch Kangtega sein. Expertenmeinungen erwünscht!

                  Wir wandern ungefähr 20 Minuten in recht ebenem Glände den Weg entlang... bis es schließlich bergab geht. Was es laut sämtlichen Beschreibungen der heutigen Etappe, die ich gelesen hatte, eigentlich nicht dürfte. Ein Blick aufs GPS bestätigt: Wir befinden uns nicht auf dem Weg nach Khunde, sondern nach Thame. Wir hätten gleich bein Kloster nach Norden abbiegen (auf der Karte über dem "m" von Namche), und garnicht erst richtig Helipad hochsteigen sollen (user Weg in blau). Die Karte zeigt aber einen ziemlich direkten weg von unserer aktuellen Position (ziemlich genau am linken Rand der Karte) nach Syangboche. So müssen wir wenigstens nicht den ganzen Weg zurück zum Kloster.

                  Wir kehren also um, nehmen links die Abzweigung und steigen auf gen Syangboche. Recht bald lassen wir den Wald unter uns und befinden uns in einer felsigen Hügellandschaft mit vereinzelten Büschen und Steinmauern und kleinen Choerten. Mittlerweile sind die Wolken bis an den Hang herangezogen.


                  Keine großartige Aussicht aber doch sehr atmoshpärisch

                  Wir stoppen kurz in Syangboche, da einer unserer Mitwanderer sein Yaksteak von gestern Abend wohl nicht sonderlich gut vertragen hat. Wir beschließen Für die nächsten zwei Wochen auf Fleisch zu verzichten und entdecken wärend wir warten einen Bagger. Ohne Bodo.
                  Auf die Frage, wie der denn hier her kommt (gibt ja keine Straßen) antwortet, eine einheimische Dame, daß der hier oben zusammengebaut wurde um die Erdbebenschäden von vor zweieinhalb Jahren zu beseitigen. 14 Hubschrauberladungen Teile und ettliche Eselladungen Kleinteile wurden benötigt um den Bagger hier oben flott zu bekommen. Jetzt bleibt er erstmal hier. Man weiß ja nie.

                  Hinter dem nächsten Hügel liegt angeblich Khunde. Auf dem Weg dorthin passieren wir weitere Choerten, Mani Mauern und Nebelwald.


                  Scheint eine feuchte Gegend zu sein. Immerhin wachsen Algen von den Bäumen.


                  Ein Wunder, dass die Gebetsfahnen nicht schimmeln


                  Khunde ist ein extrem sauberes, kleines Dorf und macht generell einen recht wohlhabenden Eindruck


                  Die Gompa von Khunde

                  Am Ortseingang von Khunde wird gerade eine neue Stupa gemauert. Die alte wurde wohl beim Erdbeben zerstört. Bei unserem Gang durchs Dorf finden wir allerdings keine weiteren zerstörten Gebäude. Überhaupt sind so ziemlich alle Häuser hier ziemlich groß und extrem gut in Schuss. Jedenfalls deutet nichts darauf hin, dass wir uns in einem der ärmsten Länder der Welt unweit des Epizentrums eines gigantischen Erdbebens vor gut zwei Jahren befinden würden.
                  Man merkt deutlich, dass das touristische Nepal nicht das selbe Land sein kann, wie das "echte" Nepal...

                  Wir steigen auf zum Kloster von Khunde und schnaufen erstmal durch. Vorgestern waren wir morgens noch auf gut 1000 Metern in Kathmandu, nun auf knapp 4000 Metern. Das spürt man. Der Kater (obwohl am Verschwinden) macht's nicht leichter.
                  Während ich vor mich hin röchle und mir selbst Leid tue kommt ein junger Mönch aus der Gompa und bittet uns herein - allerdings ohne Stiefel. Das innere ist knallbunt und mit extrem aufwendigen Malereien verziert. Wir verbringen fast eine halbe Stunde damit das Kloster zu besichtigen.
                  Danach wird unten im Dorf Mittag gegessen.


                  In der Gompa von Khunde

                  Nur 20 Minuten von Khunde entfernt liegt das Dorf Khumjung. Die beiden Orte gleichen sich wie ein Ei dem anderen, daher verwenden wir nicht allzuviel Zeit mit der Besichtigung.


                  Yak-Dung wird zum Trocknen an die Wand geklebt und nachher als Brennstoff verwendet. Sobald er getrocknet ist riecht er nicht und ist außerdem in großem Maßstab verfügbar. Vorbildlich!


                  Khumjung: Ebenfalls ein sehr schönes Dorf

                  Anstatt den gleichen Weg zurück zu laufen wollen wir am Osthang entlang. Falls die Wolken aufreißen, hätten wir hier beste Aussicht auf einige 6000er incl. Ama Dablam, die Lohtse-Nuptse-Wand und Mount Everest.
                  Leider tun uns die Wolken den Gefallen nicht und so bleibt die weiße Spitze, die wir am Morgen in den Wolken entdeckt haben die gsammte Ausbeute an hohen Bergen für diesen Tag. Wir wandern am Everest View Hotel vorbei und steigen im Nebel ab nach Namche.

                  Am nächsten Tag soll es (dann wieder mit Rucksack) weiter nach Tengboche gehen.

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                    #10
                    AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                    2. Oktober
                    Nach zwei Nächten in Namche Bazaar und dem gestrigen Nebelspaziergang nach Khunde und Khumjung geht es heute weiter richtung Osten. Der Plan ist heute bis nach Tengboche zu laufen und morgen Vormittag nach Pangboche, um von dort aus dann nachmittags eine Akklimatisierungstour Richtung Ama Dablam Basecamp zu unternehmen. Wenn wir erst Mittags von Pangboche loslaufen, werden wir es vermutlich nicht bis ganz zum Basecamp auf ca. 4600m schaffen, aber auch ein paar hundert Höhenmeter weniger sollten uns schon sehr bei der Akklimatisierung helfen.


                    Tag 4: Von Namche Bazaar nach Osten, hinunter zum Fluss und wieder nach oben nach Tengboche... and dann doch noch weiter bis Pangboche

                    Wir brechen abermals zu viert auf. Draußen ist es zwar nicht sonnig, aber immerhin hängt die Wolkendecke deutlich höher als an den vergangenen beiden Tagen und so können wir im Gegensatz zur gestrigen Nebelsuppe heute zumindest eingeschränkte Aussicht genießen.


                    Wir verlassen Namche Richtung Osten und sehen zum ersten Mal wirklich einen Teil des Hangs gegenüber.

                    Der Weg führt zunächst sehr eben am Hang entlang und trotz der Höhe von 3500m läuft es sich relativ leicht. Die Aussicht nach oben zu den Berggipfeln ist leider durch Wolken getrübt, aber die Dicht ins Tal hinunter ist anfangs klar. Wir können von diesem Hang aus fast die komplette Wegstrecke des zweiten Tages zurück verfolgen. Man erkennt Monjo und den Eingang des Nationalparks, den Fluss und die Hillary Bridge. Das alles liegt weit unter uns.


                    Diese Rinderkarawane zieht schwer beladen in die gleiche Richtung wie wir. Die Gipfel sind morgens leider von Wolken umhüllt.


                    Blick zurück gen Süden - winzig klein erkennt man im unteren Drittel des Bildes Gebäude. Das ist Monjo, das Tor zum Nationalpark und unser Halt nach dem ersten Tag der Tour.


                    Bis zu einem Weiler namens Sanasa mt ein paar Gasthäusern verläuft der Weg nahezu eben. Auf dem Bergrücken im Hintergrund der Stupa, bzw. auf dem Bild oberhalb, befindet sich Tengboche.

                    Wir laufen weiter dem größtenteils ebenen Weg entlang. Immer wieder begegnen wir Rinder- und Eselkarawanen. Unten im Tal bilden sich langsam Wolken, die ziemlich schnell zu uns heraufziehen.


                    Blick zurück in Richtung Namche - weiter unten im Tal bilden sich Wolken, die recht schnell zu uns heraufziehen.


                    Die Hillary Bridge (halbhoch etwas rrechts im Bild) ist schon bald eingenebelt.


                    Binnen Minuten ist auch die gerade noch passierte Stupa verschwunden.

                    Auf einen Schlag wird alles feucht und die Temperatur fällt um gefühlte 10 Grad. Das ist wohl der Preis, den man zahlt, wenn man ein, zwei Wochen vor der Hauptsaison ins Khumbu reist. Immerhin regnet es nicht und die Wolken sehen heute auch ziemlich hell aus.
                    Wir laufen um einen Bergrücken herum und haben nun eine gute Perspektive auf Thamserku. Der ist zwar immernoch in Wolken, allerdings sind die nicht sehr dicht und von oben schimmert die Sonne etwas durch. Ein sehr interessanter Anblick - viel besser würde es vermutlich bei klarem Himmel auch nicht aussehen.


                    Thamserku in Wolken

                    Wir machen eine erste Pause an einem Gasthaus am Wegesrand. Der ob des Yaksteaks von vorgestern beleidigte Magen unseres Mitwanderers hat sich immernoch nicht vollständig beruhigt.
                    Wir kommen mit dem Wirt ins Gespräch. Er ist Sherpa und erzählt uns er hat 2003 mit einer französischen Expedition Mount Everest bestiegen. Im Laufe unserer Tour treffen wir noch einige Everest Veteranen. Für die hier lebenden Sherpas scheint das so eine Art Hobby (und eine gigantische Einnahmequelle) zu sein.
                    Während er erzählt, lichten sich die Wolken ein wenig, so dass wir im Osten Teile des Nuptse erkennen können. Auch Tengboche und Thamserku tauchen zumindest teilweise wieder auf.


                    Nuptse ziert sich noch.


                    Tengboche von weitem


                    Das Licht, das durch die Wolken auf Thamserku fällt, lässt ihn in den tollsten Farben leuchten.

                    Der Weg führt dann bergab Richtung Fluss. Wir steigen dabei von ca. 3500m auf ca. 3100m ab, überqueren bei Phunki Thanga den Fluss und steigen dann wieder steile 700 Meter auf nach Tengboche. Dort gibt es nicht nur ein recht berühmtes Kloster, sondern bei klarem Wetter auch Blick auf den Everest. Vielleicht haben wir ja heute Glück und erhaschen unseren Ersten Blick...
                    Tatsächlich reißen vor allem Richtung Osten die Wolken langsam ein wenig auf und geben sogar kruz den Gipfel der Ama Dablam frei. Ein wunderschöner Berg!


                    Auf dem Weg nach Phunki Thanga sehen wir zum ersten Mal die Ama Dablam.


                    Auf dem Grat im Vordergrund der Ama Dablam befindet sich Tengboche.


                    Brücke bei Phunki Thanga


                    Durch jenen Wald führt der Aufstieg nach Tengboche.

                    Die 700m Meter ziehen sich ganz schön und wir spühren auch zunehmend die Höhe. Es atmet sich zwar besser als gestern, aber dafür haben wir die Rucksäcke zu tragen. Zu allem Überfluss zieht auch wieder eine dicke, feuchte Wolke herein und hüllt den Wald in Nebel. Wieder kein Everest für uns.
                    Gegen 1 Uhr Mittag kommen wir in Tengboche an. Ich bin ziemlich fertig...

                    Leider sieht Tengboche im Nebel nicht gerade einladend aus und die Preise in der Lodge, die wir zwecks Mittagessen aufsuchen sind glatter Straßenraub. Die anderen Gasthäuser sehen nicht sehr komfortabel aus und es ist noch früh am Nachmittag.
                    Wenn wir haute noch nach Pangboche laufen würden, hätten wir morgen den ganzen Tag Zeit um zum Ama Dablam Baecamp zu wandern...
                    Wir entscheiden uns die gut 2 Stunden nach Pangboche heute noch dran zu hängen. Der Wegt entpuppt sich glücklicherweise als nicht sonderlich schwer. und so erreichen wir gegen 4 Uhr zugegebenermaßen etwas müde Pangboche.


                    Tengboche Gompa im Nebel - wieder kein Everest in Sicht


                    Das war vor dem Erdbeben mal eine Brücke.


                    Mani-Mauer auf dem Weg nach Pangboche


                    Pangboche - keine Ahnung, warum sich unser Ire hier so heimisch gefühlt hat...

                    Morgen dann zum ADBC zur Akklimatisierung....

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                    • joeyyy
                      Erfahren
                      • 10.01.2010
                      • 198
                      • Privat

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                      #11
                      AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                      ...frisch und frei geschrieben, Hauptsache, ihr verliert euren Humor nicht während eurer Reise :-)

                      Vielen Dank fürs Schreiben und Teilen, ich freue mich auf die Fortsetzung.

                      Gruß, Jörg.
                      www.gondermann.net
                      Reisen - Denken - Leben

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                      • Bergzebra
                        Erfahren
                        • 18.02.2013
                        • 285
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                        #12
                        AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                        Ich kann mich mit dem "frisch und frei" geschrieben nur meinen Vorrednern anschließen.

                        Zitat von Butters Beitrag anzeigen
                        Das vom Reiseführer empfohlene Hotel ist ausgebucht. Und das in der (noch) Nebensaison... wir ziehen in das Shangri-La Guesthouse gleich nebenan nachdem wir dem Sohn des Wirtes frei Strom und WLAN aus den Rippen geleihert haben.
                        Hier bleiben wir zwei Nächte um uns ausreichend an die Höhe anzupassen.
                        Hoffentlich habt Ihr wenigstens noch das Abendessen in der Lodge eingenommen, damit der Wirt wenigstens noch etwas Verdienst hat. Von was soll der Wirt sonst die Pacht bezahlen?

                        Haben die Lodges noch eigenes WLAN oder gibt es nur noch EverestLink?

                        Zitat von Butters Beitrag anzeigen


                        Das war vor dem Erdbeben mal eine Brücke.
                        Da dürfte aber nicht das Erdbeben von 2015 daran Schuld haben, denn die Brücke war schon bei meiner Tour im Jahre 2013 in einem etwas weniger tragfähigen Zustand.

                        Schaffe Dir Erinnerungen bevor Du nur noch diese hast!

                        Nur heute wärmt uns das Feuer, gestern war es Holz und morgen wird es Asche sein.
                        (Autor unbekannt)

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                        • Butters
                          Anfänger im Forum
                          • 28.12.2016
                          • 33
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                          Zitat von Bergzebra Beitrag anzeigen
                          Hoffentlich habt Ihr wenigstens noch das Abendessen in der Lodge eingenommen, damit der Wirt wenigstens noch etwas Verdienst hat. Von was soll der Wirt sonst die Pacht bezahlen?
                          Wir haben in den zwei Tagen ordentlich was weggegessen, keine Sorge! Und am ersten Abend war (zusätzlich zu den Bieren im Pub) auch der ein oder andere Raksi in der Lodge dabei.

                          Zitat von Bergzebra Beitrag anzeigen
                          Haben die Lodges noch eigenes WLAN oder gibt es nur noch EverestLink?
                          Bis Pangboche hatten wir jeweils privates WLAN. Ab da nur noch Everest Link.


                          Zitat von Bergzebra Beitrag anzeigen
                          Da dürfte aber nicht das Erdbeben von 2015 daran Schuld haben, denn die Brücke war schon bei meiner Tour im Jahre 2013 in einem etwas weniger tragfähigen Zustand.

                          Oh... dann frag ich mich was da passiert ist.
                          Immerhin liegt sie mittlerweile noch ein ganzes Stück weiter unten.

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                          • Butters
                            Anfänger im Forum
                            • 28.12.2016
                            • 33
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                            3. Oktober
                            Tag der Deutschen Einheit! Und gleichzeitig der erste Tag der Tour, der uns mit wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein begrüßt! Dank der Überstunden gestern haben wir uns einen Tag ohne Rucksäcke verdient. Es steht eine Tageswanderung zum Ama Dablam Basecamp auf 4600m an, also ein Auf- und Abstieg von ca. 700m. Machbar, aber wir sind auf dünne Luft eingestellt.
                            Drei Jahre zuvor sind Michael und ich im Rahmen des Annapurna Circuit zur Akklimatisierung zum Ice Lake aufgestiegen, der auf gleicher Höhe liegt und das war eine der schwierigsten Etappen der Tour. Die Luft wird dort oben schon sehr dünn und wenn man das erste Mal auf einer Tour über die 4000m steigt merkt man das extrem. Zumindest war's vor 3 Jahren am Ice Lake so.


                            Blick zurück nach Westen - irgendwo da unten im Schatten liegen Tengboche, Namche und der ganze Weg von gestern.


                            Endlich unser erster Blick auf den Mount Everest... zumindest auf den Gipfel. Der ganze Rest versteckt sich hinter der Lhotse-Nuptse-Wand. Lhotse (8516m, vierthöchster Berg der Welt) ist der zweite Gipfel von rechts, Nuptse (7861m) ist links - der Hauptgipfel müsste der dritte von links sein;


                            Sonnenaufgang an der Ama Dablam


                            Richard in der Morgensonne


                            Tolle Farben im Morgenlicht


                            Blick zurück nach Pangboche

                            Wir steigen zunächst ab zum Fluss und auf der Gegenseite einen ziemlich steilen Hang genau so weit wieder hinauf. Danach führt der Weg relativ flach über eine Wiese bzw. Yakweide.
                            Vor allem Richard fällt das Atmen zunehmend schwer. Kopfweh oder andere Beschwerden hat er aber nicht, so dass wir langsam weiter wandern. Der Weg führt weiter über Wiesen, immer abwechselnd steil und flach.


                            Diese Weiden gehts hoch, Der Weg ist sehr einfach... wenn nur die dünne Luft nicht wäre...


                            Je höher wir steigen, desto mehr sehen wir den Gipfel des Everest hinter der Mauer auftauchen.


                            Auch Pumo Ri (7161m) wird im Norden sichtbar.


                            Ein einsames Yak. Ich frage mich wie die Hirten die jeweils wieder finden. Das hier war ganz allein auf weiter Flur.

                            Nach ca. 2 Stunden relativ gemütlichem Wandern wird der weg steiler und steiniger. Du Luft ist nun langsam auch für mich zu dünn und ich muss alle paar Minuten stehen bleiben um wieder zu Atem zu kommen. Richard gehts ähnlich. Donal und Michael haben noch keine Probleme.

                            Wir kommen an eine Weggabelung. Auf dem GPS ist nicht genau zu erkennen welcher Weg zum Base Camp führt - nur dass wir ziemlich nah dran sein müssen. Auf einige der größeren Felsen hat jemand große Pfeile gemalt, die auf den rechten Weg zeigen. Da dies unser einziger Input ist, steigen wir den rechten Hang hinauf...
                            Und finden ein Gasthaus. Auf 4500m im Niemandsland.
                            Der Aufstieg hat insgesamt fast 4 Stunden gedauert und so setzen wir uns erstmal vor dem Gasthaus in die Sonne und trinken Tee. Wir erfahren von der Wirtin, dass diese Lodge weniger auf Trekker, als viel mehr auf Bergsteiger abzielt. Quasi die Alterntive zum Zelt im Ama Dablam Basecamp.
                            Besagtes Camp liegt wohl nur 10 Minuten entfernt hinter dem Hügel gleich neben der Lodge. Wir machen uns auf den Weg...


                            Der Hügel hinter dem Gasthaus. Dahinter Ama Dablam. Langsam ziehen Wolken auf.

                            15 Minuten später erreichen wir tatsächlich Ama Dablam Base Camp. Wir sind dem Berg näher als je zuvor und trotz der aufziehenden Wolken ist die Aussicht grandios. Das Camp selbst ist natürlich nur eine Ansamlung oranger Zelt auf einer Wiese neben einem kleinen Bach. Aber es gibt WLAN.


                            Ama Dablam Base Camp

                            Wir bleiben noch ein paar Minuten dort um Höhenluft zu atmen. Vielleicht hilft das ja noch zusätzlich bei der Akklimatisierung.
                            Richard hat weiterhin die größten Probleme mit dem fehlenden Sauerstoff. Bei mir gehts, die anderen beiden sind top fit. Symptome für Höhenkrenkheit zeigen sich aber bei keinem von uns.

                            Wir bekommen Gesellschaft: Ein Pärchen aus Australien kommen mit Ihrem Guide am Basecamp an. Auch sie nutzen den Ausflug von Pangboche aus zur Akklimatisierung. Allerdings wollen sie heute noch weiter nach Dingboche. Ihr Porter ist mit ihren Rucksäcken bereits dahin unterwegs.
                            Die beiden wollen auch den 3 Passes Trek machen und haben einen ähnlichen Zeitplan, wie wir. Wir sind uns sicher, dass wir uns noch einige Male über den Weg laufen werden.

                            Der Abstieg erfolgt wesentlich zügiger als der Aufstieg und keine 2 Stunden später sind wir wieder in Pangboche und verbringen den Rest des Tages mit Kartenspielen.

                            Gegen Abend reißen dann überaschend die Wolken nochmals auf und wir nehmen das zum Anlass um ein wenig mit unseren Kameras zu spielen.
                            Leider ist mein kleines Stativ nicht stark genug um das große 300mm Objektiv mehrere Minuten exakt auf einer Höhe zu halten und so sind meine NAchtaufnahmen ein klein wenig unscharf.


                            Lhotse bei Nacht

                            Am nächsten Tag - so der Plan - steht eine kurze Etappe nach Dingboche an. Am Nachmittag dann wieder ein kleiner Spaziergang in größere Höhen zur Akklimatisierung.

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                            • Mika Hautamaeki
                              Alter Hase
                              • 30.05.2007
                              • 3979
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                              Tolle Bilder und genial geschrieben!
                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                              A. v. Humboldt.

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                              • Butters
                                Anfänger im Forum
                                • 28.12.2016
                                • 33
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                                Dankesehr!

                                4. Oktober
                                Was kommt in der Nacht und ist in der Lage einem einen wunderschönen, sonnigen Morgen im Himalaya zu versauen?
                                Richtig - Halsweh.
                                Zwei Wochen vor Reisebeginn hatte ich bereits angefangen Vitamintabletten zu nehmen um genau das zu verhindern. Vergeblich. Es kratzt im Hals und ich fühle mich nicht so recht fit. Beim Frühstück gibt's erstemal zwei große Tassen heißen Ingwertee. Das schmeckt gut und beruhigt den Hals zumindest für eine Weile.

                                Wir wollen heute nach Dingboche auf ca. 4400m aufsteigen. Das sollte uns allerdings kaum länger als bis zum Mittagessen beschäftigen. Der Weg ist nicht weit. Nachmittags wollen wir dann wieder etwas für unsere Akklimatisierung tun und auf den "Hügel" hinter dem Dorf (Nangkartshang 5073m) steigen. Nicht ganz nach oben, aber zumindest ein Stück.


                                Tag 6: Von Pangboche nach Dingboche und ein Ausflug Richtung Gipfel des Nangkartshang - Unten rechts im Bild übrigens die Tour zum Ama Dabalam Base Camp von Tags zuvor

                                Der heutige Morgen ist so klar wie der gestrige. Als wir starten ist es ziemlich kühl, aber sobald die Sonne in's Imja Tal hinein scheint, wird's recht schnell wärmer.


                                In Pangboche ist noch Nacht. Allerdings kann man genau sehen wo in ein paar Minuten die Sonne auftauchen wird.


                                Auf dem Weg nach Shomale kann man wieder die Spitze des Everest sehen... wenn man weiß wo man suchen muss...

                                Wir sind wieder zu viert unterwegs. Nicht nur ich habe heute zu kämpfen, auch Richard hat gut zu tun - allerdings mit der Höhe. Seine Akklimatisierung scheint nicht so schnell von statten zu gehen wie bei den andern beiden oder bei mir.
                                Je näher wir der Lhotse-Nuptse-Wand kommen, desto kleiner wird das ohnehin winzige Stück Everest dahinter und nachdem wir das Dorf Shomale hinter uns gelassen haben, war es gänzlich verschwunden. Lhotse ist aber selbst auch sehr hübsch und beeindruckend genug.


                                Yaks vor der Lhotse-Nuptse-Wand


                                Nochmal Yaks - kein Hirte weit und breit. Scheint sich um verhältnismäßig stationäre Rindviecher zu handeln. Die weiße Spitze im Hintergrund müsste Pumo Ri sein.


                                Je weiter man sich um den Berg bewegt (in unserem Fall gen Osten), desto mehr verändert sich der Anblick der Ama Dablam

                                Nach etwa eineinhalb Stunden erreichen wir ein paar Yak-Weiden mit Steinmauern drum herum. Hier zweigt der Abfluss des Khumbu-Gletschers nach links ab richtung Lobuche und Everest Base Camp. Wir überqueren den Fluss und folgen weiter dem Ima Khola richtung Dingboche und Chukung. Ich lutsche auf dem Weg ein paar Halsbonbons. Die Vorräte sind allerdings begrenzt.


                                Meine Halsschmerzlichkeit und Lhotse


                                Gegen Mittag ziehen Wolken auf. Das Yak im Bild stört das allerdings nicht sonderlich beim Verzer der immer spährlicher werdenden Vegetation.

                                Die Luft ist kühl und sehr trocken. Eigentlich ein Weitter das mir extrem gefällt, allerdings ist das nicht wirklich gut für meinen Hals. Ich ziehe also mein Buff Tuch bis unter die Augen und versuche durch die Nase zu atmen. Die Luft ist aber leider auch recht dünn, so daß ich bei der kleinsten Anstrengung schnaufe die Thomas, die kleine Lokomotive.
                                Wir erreichen Dingboche gegen Mittag und mieten uns in einer Lodge mit Bäckerei ein. Sie gehört einem Tibeter namens Tashi. Er erzählt uns er ist mit seinem Ersparten und seiner Familie von Tibet aus über einen Pass zu Fuss nach Nepal geflohen, hat sich im Khumbu niedergelassen und hier in Dingboche sein Gasthaus und seine Bäckerei eröffnet. Außerdem riecht er nach billigem Whiskey.

                                Die Lodge ist gut gefüllt. Zu unserem Erstaunen sind die meisten Gäste aus Israel. Israelis sind mir zuvor in Nepal noch kaum begegnet. Wir kommen allerings schnell ins Gespräch und unterhalten uns gut.

                                Wir essen erstmal etwas und verstauen die Rucksäcke in unserem Zimmer. Heute Nachmittags gibts schließlich nur einen kleinen Spaziergang.
                                Zu Akklimatisierung möchten wir ein Stück höher steigen als gestern (4600m) und peilen grob 4700m an. Unsere Gruppe ist weiterhin zu viert, obwohl sich Richard nicht gut fühlt. Er meint der Spaziergang sollte trotz Schwierigkeiten mit der Höhenanpassung funktionieren. Symptome der Höhenkrankheit hat er, abgesehen von gelegentlicher Atemnot, nicht.
                                Mittlerweile ist es wolkig geworden. Wir machen uns auf Richtung Nangkartshang (5073m).


                                Auf dem Hügel über Dingboche gibt es allerlei Gebetsfahnen, Chorten und Felsen mit buddhistischen Inschriften.


                                Die Ama Dablam von Norden


                                Nachmittags wird es langsam wolkig und windig.

                                Der Hals kratzt, das Herz klopft, die Lunge pumpt... aber die Aussicht entschädigt natürlich trotz der Wolken für alle Unannehmlichkeiten. Wir prüfen alle 5 Minuten das GPS um zu sehen ob wir uns langsam der angepeilten Höhe nähern.


                                Dingboche von oben. Tashis Gasthaus ist ziemlich genau in der Ortsmitte.


                                Ein Blick Richtung Osten, hinauf ins Imja Tal. Dort oben befinden sich das Dorf Chukung, dessen Hausberg Chukung Ri (unser erstes großes Ziel dieser Tour) und der Imja Tse aka. Island Peak (extrem beliebt bei Bergsteigern) - hier entlang soll es morgen gehen.

                                Als wir 4700m (laut GPS) erreichen, sind wir schon von Wolken eingehüllt. Es ist spürbar kälter als in der Sonne und ziemlich windig. Michael ist ein wenig erschöpft, ich bin ziemlich fertig, Richard keucht wie Reiner Calmund beim Hürdenlauf. Donal ist hingegen fit wie ein Turnschuh und beschließt noch schnell 100 Meter oeben drauf zu packen. Der Rest von uns sucht Schutz vor'm Wind hinter einem großen Felsen.
                                Es dauert so 20 Minuten, bis Donal wieder da ist. Er scheint bei weitem der sportlichste in unserer Gruppe zu sein. Ich hingegen war schon gesund nicht in der fitteren Hälfte... Wir steigen ab.


                                Stupa am Ortseingang von Dingboche

                                Zurück im Gashaus heißt uns Tashi abermals herzlich wilkommen. Er ist ein extrem guter Gastgeber,und er riecht nach billigem Whiskey.
                                Als wir uns für das heute Gleistete mit einer Schwarzwälder Kirschtorte belohnen stellt sich außerdem herraus, daß Tashi auch ein extrem guter Bäcker ist. Selbige Kalorienbombe wird unverzüglich für's Frühstück vorbestellt.

                                Kaum ist es dunkel, kuscheln wir uns in die Schlafsäcke.
                                Zuletzt geändert von Butters; 30.11.2017, 07:47.

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                                • Butters
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                                  #17
                                  AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                                  5. Oktober
                                  Die Motivation sich aus dem Schlafsack zu schälen, wenn's beim Schnaufen dampft, ist überschaubar... aber es hilft ja nichts.
                                  Der Hals schmerzt weiterhin, aber anderen von Tashis Gästen geht's noch weitaus dreckiger: Einem Mädel aus Israel gehts höhenbedingt sogar so dreckig, dass sie sich mit dem Helikopter ausfliegen lässt. Tashi organisiert die Rettungsaktion. Er riecht wieder nach billigem Whiskey.
                                  Richard gehts auch nicht besser. Er klagt weiter über Atemnot und beschließt statt der 3 Pässe nur zum Everest Basecamp zu laufen. Das heißt auch, dass wir uns heute trennen. Wir gehen weiter nach Osten in Richtung Chukung, er nach Norden Richtung Dughla.


                                  Tag 7: Von Dingboche nach Chukung und auf einen Abstecher zum Imja See

                                  Wärend wir auf's Frühstück warten machen Richard und ich noch einen kurzen Abstecher zur Apotheke in Dingboche. Diamox für Rich, Halstabletten für mich.
                                  Nach einem großen Stück Schwarzwälder Kirschtorte und dem Abschied von unserem tibetischen Lieblingsalkoholiker trennen sich dann unsere Wege und ich mache mich mit Michael und Donal auf nach Chukung. Die Luft ist kalt und der Himmel ist klar.


                                  Kaiserwetter - von den Wolken und Nebelschwaden der ersten paar Tage keine Spur


                                  Der Kollege steht nur in derGegend rum. Aber ist ja auch ne hübsche Gegend.


                                  Der Weg nach Chukung ist einfach und die Landschaft ist grandios.


                                  Donal ganz relaxed

                                  Auf dem Weg treffen wir Sander, einen jungen Kerl aus Holland. Er möchte genau wie wir in zwei Tagen den Kongma La überqueren und so schließt er sich uns kurzerhand an. Wir waren also nur knapp zwei Stunden zu dritt.
                                  Gegen Mittag kommen wir in Chukung (4750m) an, ziehen in ein Gasthaus ein und stärken uns mit Sherpa Stew.

                                  Wie schon am Tag zuvor machen wir Nachmittags noch einen Spaziergang zur Höhenanpassung. Diesmal wollen wir die 5000m knacken und machen uns auf Richtung Imja Tsho, einem Gletschersee weiter im Osten, gleich neben Imja Tse, dem Island Peak.
                                  Unterwegs begegnen wir vielen Hobbybergsteigern, die sich am Imja Tse versuchen wollen. Es geht spührbar auf die Hauptsaison zu.


                                  Auf dem Weg zum Island Peak: Ein Bergsteiger entspannt auf knapp 5000m auf der Wiese und liest ein Buch... leicht bekleidet...


                                  Michael marschiert vorran


                                  Der Imja See auf 5004m

                                  Der See entwässert zwei Gletscher, die derzeit munter vor sich hin schmelzen, weil das leider grad' weltweit in ist unter Gletschern. Letztes Jahr drohte er überzulaufen und/oder einen Damm zu brechen, was das halbe Khumbu unter Wasser gesetzt hätte. Die Nepalesische Armee hat daraufhin mit schwerem Gerät den Damm verstärkt und ein steuerbares Ablassventil eingebaut. Die Bagger sind immernoch dort oben geparkt. Angeblich ist der Damm nun stabil.
                                  Der See selbst ist grau-braun und keine wirkliche Augenweide. Auch die unmittelbare Umgebung ist nur eine Steinwüste. Die Berge aber sind spektakulär wie immer.

                                  Es ist kurz vor vier und in zwei Stunden geht die Sonne unter. Ich beschließe langsam zur Lodge zurück zu gehen. Die anderen drei wollen noch einen Blick aufs nahegelegene Island Peak Basecamp werfen bevor sie umkehren.
                                  Beim Abstieg ziehen, wie an fast jedem Nachmittag, dichte Wolken herauf. Der Weg ist aber immer offensichtlich und stellt kein Problem dar.
                                  Ich bin um halb 6 am Gasthaus, die anderen gegen 6.


                                  I'm on a road to nowhere...

                                  Der Hals wird nicht besser und ich huste vor mich hin. Das kennt man hier von den Trekkern. Der Begriff Khumbu Cough ist fest im Sherpa Vokabular verankert. Appetit ist trotzdem vorhanden. Wir schlagen uns die Bäuche voll, spielen noch ein wenig Karten und verziehen und dann langsam in's Bett. In der Zwischenzeit sind übrigens auch das Päärchen aus Australien und ihr Guide, die wir erstmals am Ama Dablam Basecamp getroffen hatten zu uns gestoßen und haben sich im selben Gasthaus einquartiert.

                                  Am nächsten Tag steht dann der erste Gipfel der Tour an: Chukung Ri.
                                  Zuletzt geändert von Butters; 08.12.2017, 08:02.

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                                    #18
                                    AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                                    Danke, ich lese nach wie vor gern mit! :-D

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                                    • Vegareve
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                                      #19
                                      AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                                      Hübsch . Das Höhenhusten ist bekannt, deswegen hatten wir auch ganze Tüten voll Halsbonbons eingepackt. Hat bei Becks aber trotzdem nicht geholfen, da Reizhusten oder Bronchitis noch einen Nummer grösser sind .
                                      Mir ging es diesbezüglich ganz gut, aber ich habe auch darauf geachtet, 3-4 L Wasser/Tee am Tag zu trinken.
                                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                      • Mika Hautamaeki
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                                        • 30.05.2007
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                                        #20
                                        AW: [NP] Keuchend durchs Kumbu

                                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                        A. v. Humboldt.

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