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Treppen-Trekking an der Amalfiküste – Von Corpo di Cava nach Sorrento
Vorweg
Schon länger hatte ich die Amalfiküste als Wandergebiet im Visier, doch als mir der Rother Wanderführer „Golf von Neapel“ in die Hände fiel, war die Entscheidung klar.
Der Rother schlägt drei Weitwandermöglichkeiten vor: Jeweils in sechs Tagen vom Osten der Monti Lattari zum südwestlichsten Punkt der sorrentinischen Halbinsel, der Punta Campanella bei Termini, in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Selbst bei fest gebuchten Übernachtungen kann man oft spontan entscheiden, welche Variante man gehen möchte.
Natürlich reizte mich die Alta Via am meisten, aber alleine und (diesmal) völlig untrainiert war sie mir zu heikel. So hielt ich mich größtenteils an den Panoramaweg, der zumindest hin und wieder auf die Alta Via trifft.
Etappe 1 – 29.09.2017: Corpo di Cava – Maiori
12,0 km ↑ 600 m ↓ 950 m
Rother Weg 2 in Gegenrichtung
Busfahren in Italien, das ist ein Fall für sich. Wenn man Glück hat, findet man ein Haltestellenschild („Fermata“), aber das war es dann. Keine Angaben über Fahrtziele, keine Liniennummern und schon gar kein Fahrplan. Für Fahrkarten muss man ein „Tabacchi“ in der Nähe suchen. Der Busfahrer verkauft keine.
So stehe ich am frühen Morgen auf dem umtriebigen Bahnhofsvorplatz von Cava de‘ Terrini und hoffe, dass mein Bus kommt. Der Mann vom „Tabacchi“ im Bahnhof konnte mir immerhin eine Fahrkarte verkaufen und versicherte, dass der Bus mit dem Ziel „Badia“ vor dem Gebäude abfährt. In einem Internetforum hatte ich zwar gelesen, dass dieser Bus nur am „municipio“ in der Stadtmitte hält, aber der Eintrag war schon älter.
Nach einer halben Stunde rollt mein Bus tatsächlich heran. Jetzt muss ich nur noch den richtigen Ausstieg erwischen.
Der Bus zwängt sich durch enge Straßen stetig bergauf. Mehrfach müssen entgegenkommende Autos längere Strecken zurücksetzen, um zu einem Ausweichpunkt zu gelangen. Bei der Begegnung mit einem Müllwagen fährt der Bus rückwärts.
Nach 20 Minuten erreichen wir einige Häuser auf einer Anhöhe. Ist das Corpo di Cava?
Der Bus wendet mühsam auf engem Raum, und ich springe hinaus.
Zum Glück bin ich diesmal mit GPS ausgerüstet und erkenne, dass der Startpunkt meiner Tour, das Kloster von Corpo di Cava, nur noch ein paar hundert Meter entfernt ist.
Ich laufe durch enge Gassen und erreiche das Kloster über einen Treppenweg von oben.
Jetzt geht’s los! Hier ist der offizielle Startpunkt der Alta Via und des Panoramawegs.
Erste Markierung unterhalb des Klosters
Blick zurück nach den ersten Metern auf dem Weg
Sofort geht es bergab in ein kleines Tal, um dann auf der anderen Seite auf schmalem Pfad im dichten Wald aufzusteigen. Das Wetter ist perfekt. Etwa 20 Grad, Sonne, blauer Himmel.
Vor mir läuft ein Italiener in leuchtend oranger Jacke mit Hund. Wir werden uns heute noch mehrfach begegnen.
Der Weg steigt anfangs moderat, später immer steiler an, bleibt aber im Schatten der Bäume.
Markierungen und Hinweisschilder sind durchaus auf deutschem „Prämiumssteig-Niveau“. Dies wird sich jedoch bald ändern…
Rastplatz im Wald
Nach anderthalb Stunden erreiche ich die Cappella Vecchia, eine kleine verschlossene Kapelle mit wunderschönem Picknickplatz und Aussicht auf den Golf von Salerno. Der Mann mit der orangen Jacke ist schon da und wir wechseln ein paar Worte. Mit meinem „Minimalst-Italienisch“ komme ich überraschend gut klar.
Cappella Vecchia
Es ist noch zu früh für die Mittagspause, außerdem bläst der Wind heftig, sodass ich bald weitergehe.
Die Pause mache ich dann an einem windgeschützten schattigen Platz mit noch schönerer Aussicht.
Bald darauf erreiche ich den höchsten Punkt des Tages, immerhin knapp unter 1000 Metern. Hier kann ich erstmals erspähen, wo ich mich in den nächsten Tagen abarbeiten werde: die Amalfiküste und ihr Hinterland.
Nun folgt der lange Abstieg bis auf Meereshöhe. Vorher passiere ich aber das berühmte Pilgerziel, die Kirche Santuario dell‘ Avvocata. Die ist ziemlich enttäuschend. Ein schmuckloser Bau neben einer großen Freifläche, verschlossen wie die meisten Kirchen in der Gegend.
Hier teilen sich Alta Via und Panoramaweg. Für mich geht es weiter unangenehm steil abwärts. Noch unangenehmer wird es, als der Pfad in einen Betontreppenweg mündet. Mehrere Kilometer quäle ich mich in praller Sonne über die Stufen. Das wird ein schöner Muskelkater werden!
Gegen 16:00 Uhr laufe ich in meinem Etappenziel Maiori ein und finde mein kleines Hotel.
Die tägliche „After-walk-Routine“ kann beginnen: Duschen, Klamotten waschen, ausruhen, essen, schlafen.
Mit schweren Beinen mache ich einen Spaziergang am Meer, esse hervorragend, aber teuer, in einem Restaurant an der Hauptstraße. Naja, ich bin ja im Urlaub.
Vorweg
Schon länger hatte ich die Amalfiküste als Wandergebiet im Visier, doch als mir der Rother Wanderführer „Golf von Neapel“ in die Hände fiel, war die Entscheidung klar.
Der Rother schlägt drei Weitwandermöglichkeiten vor: Jeweils in sechs Tagen vom Osten der Monti Lattari zum südwestlichsten Punkt der sorrentinischen Halbinsel, der Punta Campanella bei Termini, in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
1) Höhenweg Alta Via dei Monti Lattari
Der Weg ist vom italienischen Alpenverein CAI (zumindest theoretisch) durchgängig markiert und führt über die höchsten Gipfel, allerdings in sehr langen Tagesetappen (bis zu neun Stunden) und mit leichten Kraxeleinlagen
2) Panoramaweg
Der Weg wechselt im Zickzackkurs zwischen den Bergen und den Küstenorten in Tagesetappen von etwa sechs Stunden
3) Küstenweg
Ein meist küstennaher Weg mit weniger Steigungen und kurzen Tagesetappen von etwa vier Stunden
Der Weg ist vom italienischen Alpenverein CAI (zumindest theoretisch) durchgängig markiert und führt über die höchsten Gipfel, allerdings in sehr langen Tagesetappen (bis zu neun Stunden) und mit leichten Kraxeleinlagen
2) Panoramaweg
Der Weg wechselt im Zickzackkurs zwischen den Bergen und den Küstenorten in Tagesetappen von etwa sechs Stunden
3) Küstenweg
Ein meist küstennaher Weg mit weniger Steigungen und kurzen Tagesetappen von etwa vier Stunden
Selbst bei fest gebuchten Übernachtungen kann man oft spontan entscheiden, welche Variante man gehen möchte.
Natürlich reizte mich die Alta Via am meisten, aber alleine und (diesmal) völlig untrainiert war sie mir zu heikel. So hielt ich mich größtenteils an den Panoramaweg, der zumindest hin und wieder auf die Alta Via trifft.
Etappe 1 – 29.09.2017: Corpo di Cava – Maiori
12,0 km ↑ 600 m ↓ 950 m
Rother Weg 2 in Gegenrichtung
Busfahren in Italien, das ist ein Fall für sich. Wenn man Glück hat, findet man ein Haltestellenschild („Fermata“), aber das war es dann. Keine Angaben über Fahrtziele, keine Liniennummern und schon gar kein Fahrplan. Für Fahrkarten muss man ein „Tabacchi“ in der Nähe suchen. Der Busfahrer verkauft keine.
So stehe ich am frühen Morgen auf dem umtriebigen Bahnhofsvorplatz von Cava de‘ Terrini und hoffe, dass mein Bus kommt. Der Mann vom „Tabacchi“ im Bahnhof konnte mir immerhin eine Fahrkarte verkaufen und versicherte, dass der Bus mit dem Ziel „Badia“ vor dem Gebäude abfährt. In einem Internetforum hatte ich zwar gelesen, dass dieser Bus nur am „municipio“ in der Stadtmitte hält, aber der Eintrag war schon älter.
Nach einer halben Stunde rollt mein Bus tatsächlich heran. Jetzt muss ich nur noch den richtigen Ausstieg erwischen.
Der Bus zwängt sich durch enge Straßen stetig bergauf. Mehrfach müssen entgegenkommende Autos längere Strecken zurücksetzen, um zu einem Ausweichpunkt zu gelangen. Bei der Begegnung mit einem Müllwagen fährt der Bus rückwärts.
Nach 20 Minuten erreichen wir einige Häuser auf einer Anhöhe. Ist das Corpo di Cava?
Der Bus wendet mühsam auf engem Raum, und ich springe hinaus.
Zum Glück bin ich diesmal mit GPS ausgerüstet und erkenne, dass der Startpunkt meiner Tour, das Kloster von Corpo di Cava, nur noch ein paar hundert Meter entfernt ist.
Ich laufe durch enge Gassen und erreiche das Kloster über einen Treppenweg von oben.
Jetzt geht’s los! Hier ist der offizielle Startpunkt der Alta Via und des Panoramawegs.
Erste Markierung unterhalb des Klosters
Blick zurück nach den ersten Metern auf dem Weg
Sofort geht es bergab in ein kleines Tal, um dann auf der anderen Seite auf schmalem Pfad im dichten Wald aufzusteigen. Das Wetter ist perfekt. Etwa 20 Grad, Sonne, blauer Himmel.
Vor mir läuft ein Italiener in leuchtend oranger Jacke mit Hund. Wir werden uns heute noch mehrfach begegnen.
Der Weg steigt anfangs moderat, später immer steiler an, bleibt aber im Schatten der Bäume.
Markierungen und Hinweisschilder sind durchaus auf deutschem „Prämiumssteig-Niveau“. Dies wird sich jedoch bald ändern…
Rastplatz im Wald
Nach anderthalb Stunden erreiche ich die Cappella Vecchia, eine kleine verschlossene Kapelle mit wunderschönem Picknickplatz und Aussicht auf den Golf von Salerno. Der Mann mit der orangen Jacke ist schon da und wir wechseln ein paar Worte. Mit meinem „Minimalst-Italienisch“ komme ich überraschend gut klar.
Cappella Vecchia
Es ist noch zu früh für die Mittagspause, außerdem bläst der Wind heftig, sodass ich bald weitergehe.
Die Pause mache ich dann an einem windgeschützten schattigen Platz mit noch schönerer Aussicht.
Bald darauf erreiche ich den höchsten Punkt des Tages, immerhin knapp unter 1000 Metern. Hier kann ich erstmals erspähen, wo ich mich in den nächsten Tagen abarbeiten werde: die Amalfiküste und ihr Hinterland.
Nun folgt der lange Abstieg bis auf Meereshöhe. Vorher passiere ich aber das berühmte Pilgerziel, die Kirche Santuario dell‘ Avvocata. Die ist ziemlich enttäuschend. Ein schmuckloser Bau neben einer großen Freifläche, verschlossen wie die meisten Kirchen in der Gegend.
Hier teilen sich Alta Via und Panoramaweg. Für mich geht es weiter unangenehm steil abwärts. Noch unangenehmer wird es, als der Pfad in einen Betontreppenweg mündet. Mehrere Kilometer quäle ich mich in praller Sonne über die Stufen. Das wird ein schöner Muskelkater werden!
Gegen 16:00 Uhr laufe ich in meinem Etappenziel Maiori ein und finde mein kleines Hotel.
Die tägliche „After-walk-Routine“ kann beginnen: Duschen, Klamotten waschen, ausruhen, essen, schlafen.
Mit schweren Beinen mache ich einen Spaziergang am Meer, esse hervorragend, aber teuer, in einem Restaurant an der Hauptstraße. Naja, ich bin ja im Urlaub.
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