Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

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  • Igelstroem
    Fuchs
    • 30.01.2013
    • 1888
    • Privat

    • Meine Reisen

    Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

    In diesem Thread soll es um die Frage gehen, wie sich der Schlafrhythmus, die Schlafdauer und die Schlafqualität langfristig entwickeln, wenn man häufiger allein in der Natur zeltet oder biwakiert. Es geht mir vor allem um Erfahrungsberichte von Usern und Userinnen, die das wesentlich häufiger gemacht haben als ich. Und ich mutmaße ja, dass die Erfahrungen durchaus unterschiedlich sind; das möchte ich aber gerne wissen.

    Bei mir selber ist es so, dass ich anfangs immer eine ganze Weile zum Einschlafen gebraucht habe (anders als zuhause), ferner bin ich mehrmals aufgewacht (z.B. durch harmlose Geräusche) und habe dann oft eine Weile wachgelegen, teils auch durch Hunger (oder Harndrang) belästigt.

    Später hat sich eine gewisse Entwicklung vollzogen, die aber noch nicht abgeschlossen zu sein scheint: Ich schlafe zum Beispiel schneller ein, schlafe vielleicht eine Stunde, wache wieder auf und schlafe dann (neuerdings) in einer Kernphase etwa vier bis fünf Stunden durch. Dann wache ich (z.B. wegen der ersten Vögel) auf, beobachte eine halbe Stunde lang das Hellwerden und schlafe dann noch einmal eine Stunde. Also kein häufiges Aufwachen mehr, sondern drei Schlafphasen, von denen die mittlere die längste ist. Würde man diese Entwicklung extrapolieren, könnte man annehmen, dass man mit zunehmender Routine irgendwann auch mal einfach einschlafen und sieben Stunden durchschlafen wird. Aber sicher bin ich mir da nicht. Bei einer mehrtägigen Tour scheinen die späteren Nächte tendenziell erholsamer zu sein als die erste, aber auch das ist nur eine vage Tendenz.

    Die lange Dunkelheit im (frühen) Frühjahr und im Herbst (rechnerisch deutlich länger als die benötigte Schlafdauer) hat mich anfangs beunruhigt, inzwischen ist das etwas anders. Denn auch wenn man eine Weile wachliegt, hat man beim Blick auf die Uhr doch das gute Gefühl, dass man noch Zeit genug zum Schlafen hat und morgens beim Hellwerden jedenfalls einigermaßen ausgeschlafen sein wird. Sechs Stunden werden immer irgendwie zusammenkommen, auch wenn man zwischendurch aufmerksam und nachdenklich den Sternenhimmel oder den Mond angeguckt hat.

    Von euch würde ich gerne wissen, wie sich der Schlafrhythmus bei euch über die Jahre entwickelt hat (wenn er sich entwickelt hat), und was sich dann als ›Standard‹ ergeben hat. Das Thema sollte möglichst auf die spezielle Situation des Solo-Campens bzw. Solo-Biwakierens abseits von Campingplätzen beschränkt bleiben, aber natürlich gerne unter Einbeziehung verschiedenster geographischer Umgebungen (Hochgebirge, Wüste, mitteleuropäischer Wald, Fjell etc.).


    Zuletzt geändert von Igelstroem; 03.11.2017, 02:07.
    Lebe Deine Albträume und irre umher

  • Bankhar
    Erfahren
    • 24.09.2010
    • 280
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

    Im Wald habe ich früher im Zelt mit gespitzten Öhrchen gelegen und wurde von den Geräuschen aufgeschreckt, Folge war sehr unruhiger Schlaf. Inzwischen höre ich vor dem Einschlafen auch mal Podcasts und wache in der Nacht nur selten auf.
    Im Gebirge oder Fjell schlummer ich oft bei Podcasts oder Metall gegen 20.30 bis 21.00 ein, schalte dann den iPod aus und nehme die Inears raus und schlafe ein. Bei gutem, warmen Wetter und ohne Mücken vielleicht auch mal später. Wenn ich wegen Pipi machen müssen wach werde pinkel ich inzwischen in einen Becher und kippe ihn aus und bin schon wieder eingeschlafen. Morgens kann ich gerne bis 8.00 rumliegen bevor ich mich aufrappel. Der Rhytmus wird nach 4 — 5 Tagen allerdings kürzer da ich dann absolut ausgeschlafen bin.
    Überhaupt schlafe ich sehr gerne und gut im Zelt, es gibt einfach nix schöneres.
    Zuletzt geändert von Bankhar; 03.11.2017, 07:51.

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    • wilbert
      Alter Hase
      • 23.06.2011
      • 2956
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

      draussen ist mein schlaf jedesmal aufs neue, einer zunehmenden gewöhnung unterworfen.

      grundsätzlich wache ich auch zuhause, mehrmals in der nacht auf. das ist nach den traumphasen in der regel ganz normal und wird meist gar nicht von mir wahrgenommen. dann drehe mich nur kurz um und schlafe wieder ein.

      wenn ich im biwak oder zelt schlafe, bin ich in den ersten tagen sehr wachsam. da wird jedes rascheln eines mäuschens zum wolf oder ein knackendes trittholz zu einem nahenden besucher.
      das gibt sich allerdings nach drei bis vier tagen und mit der zeit werde ich ruhiger. auch die anstrengungen eines langen wandertages geben mir eine angenehme bettschwere, so dass ich entspannter einschlafen kann.

      in der ersten zeit erlebe ich die aufwachphasen während der nacht noch recht bewusst, drehe mich in eine andere position und schlafe wieder ein. das geschieht in der nacht mehrfach und wenn mir warm genug ist, stört mich das auch nicht.

      interessanterweise sind diese aufwachphasen, auf einer harten isomatte nur in den ersten tagen etwas häuftger. nach meiner eingewöhnungszeit, schlafe ich auf meinen hartschaummatten genauso gut wie auf einer luftmatte. bei wochenendtouren hilft das natürlich wenig, war aber auf langen wanderungen für mich eine entdeckung.

      vg. -wilbert-
      www.wilbert-weigend.de

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      • PWD
        Fuchs
        • 27.07.2013
        • 1313
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

        Zitat von Bankhar Beitrag anzeigen
        Wenn ich wegen Pipi machen müssen wach werde pinkel ich inzwischen in einen Becher und kippe ihn aus und bin schon wieder eingeschlafen.
        Das ist mal Multiuse. Aber Spaß beiseite. Hast recht. Das war für mich als ältere Fraktion auch das größte Problem draußen. Besonders, wenn es kalt ist; da werde ich dann durch das Raussteigen so richtig wach - man bewegt sich ja auch einige Meter vom Zelt weg um keine Tiere anzulocken - und brauche wieder länger ein zu schlafen. Seitdem ich aber im Zelt eine Weithalsfaltflasche speziell für diesen Zweck nutze, ist das einfach klasse. Mein Pathfinder mit Hund drinnen war dazu dann aber zu niedrig und umständlich. Aber jetzt mit Hexpeak oder Quick Hiker geht das super.

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        • sompio

          Erfahren
          • 25.04.2013
          • 284
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

          Die erste Nacht finde ich regelmäßig nur wenig Schlaf, dafür bin ich in weiteren Nächten aber dann meist so müde und erschöpft, dass ich gut schlafen kann, ohne viel aufzuwachen oder länger wach zu bleiben. Für eine Gewöhnung, die auch bei der ersten Übernachtung schon erholsamen Schlaf verheißt, verbringe ich zu wenige Nächte in zu großen Abständen draußen. (Auch wenn ich gerade mal wieder darüber sinniere, dass zu ändern.) Wilbos Beobachtung zur Schlafunterlage kann ich dabei teilen, ziehe aber einen bequemen Mattenmix vor.

          Übrigens habe ich nicht den Eindruck, dass es bei mir einen Unterschied macht, in welcher Gegend ich unterwegs bin und ob allein oder mit anderen.

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          • Torres
            Freak

            Liebt das Forum
            • 16.08.2008
            • 30593
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

            Meine Erfahrungen mit Wildcampen sind auf Finnland beschränkt (abgesehen von Notzelten in Deutschland und Polen), wobei ich da nicht anders schlafe, als auf menschenleeren Campingplätzen an der Ostsee, auf denen ich der einzige Gast bin. Meine Schlafgewohnheiten sind an bestimmte Zelte gekoppelt, d.h. es gibt ein Zelt bzw. eine Zeltform, in der ich besser schlafe, als in anderen Zeltformen, auch die Größe des Zeltes spielt eine Rolle. Aber hier geht es jetzt ja eh um Tour, und da nehme ich die entsprechenden schlaffördernden Tourenzelte mit.

            Ich habe mich mittlerweile so trainiert, dass ich auch in fremder Umgebung auf den Punkt einschlafe - es darf nur nicht zu spät sein. Ab 21.00 Uhr und spätestens 22.00 Uhr ist für meinen Rhythmus eine gute Zeit, ist es länger hell, trickse ich mich mit einer Schlafbrille aus. Mittlerweile nutze ich auch Ohrstöpsel, da ich im Gegensatz zu früher Nebengeräusche schlechter wegfiltern kann.

            In der ersten Nacht schlafe ich zwar durch - ich versuche, abends möglichst wenig zu trinken -, merke aber, dass sich die Umgebungsgeräusche und die Bewusstheit, irgendwo ungeschützt in der Natur zu stehen, in meinen Träumen spiegelt. Da fällt dann schon mal das Zelt auf mich, alle Körperteile schmerzen (fiktiver Schmerz, wenn ich aufwache, ist alles in Ordnung), ich erfriere, die Flut kommt oder der Felsen wankt. Es gibt aber auch Situationen, wo ich im Traum massive Rückenschmerzen habe oder träume, ich würde frieren, und dann ist tatsächlich die Matte platt oder ich bin von der Matte gerutscht und liege mit den (schlafsackummantelten) Beinen auf gefrorenem Boden. Am übelsten ist, wenn ich träume, ich hätte in den Schlafsack gepinkelt. Der Traum ist dann oft einem Druck auf die Blase geschuldet, passiert ist es GottseiDank noch nie, das wäre der Horror, auf Wintertour einen verpinkelten Schlafsack zu trocknen. Entsprechend bin ich dann hellwach. Mittlerweile schaffe ich aber, das pinkeln entweder zu kontrollieren oder den Traum abzubrechen und so rechtzeitig zu pinkeln (auch draußen), dass ich nicht richtig wach werde und gleich wieder einschlafen kann.
            Mit zunehmender Tourdauer nehmen die Träume (leider) ab, der Rhythmus hat sich eingespielt und ich schlafe, wie ein Stein.
            Oha.
            (Norddeutsche Panikattacke)

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            • Ziz
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              Administrator
              Lebt im Forum
              • 02.07.2015
              • 7333
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

              Schönes Thema!

              Am Anfang schlief ich draußen eher schlecht und wachte oft auf - ich kann aber nicht ausschließen, dass das an der schlechten Isomatte und einem zu kalten Schlafsack lag. Interessanterweise war ich am nächsten Tag aber trotzdem ausgeruht und gut gelaunt. Manchmal glaube ich, dass einem Schlafpausen viel länger und häufiger vorkommen als sie wirklich sind. Man merkt die Schlafzeit ja nicht bewusst.

              Später ging es besser, aber ich fühlte mich immer etwas eingeengt. Ich bin oft aufgewacht, habe mich bewusst auf die andere Seite gedreht und wieder eingepennt. Seit ich eine zeitlang in meinem Biwaksack geschlafen habe, ist das wesentlich besser geworden (die Eingeengtheit). Ich habe nicht mehr ein so eingeengtes Gefühl, weil ich mich mit dem Schlafsack im Biwaksack bewegen kann. Mein Körper hat sozusagen das Gefühl, dass ich mich frei unter einer Decke (=Biwaksack) bewegen kann - obwohl sich der Schlafsack natürlich immer noch mitdreht. Interessanterweise ist es seitdem aber auch im Zelt besser geworden. Vielleicht war das Problem aus, dass ich mich von der Isomatte runtergewühlt habe, was mir im Biwaksack "abtrainiert" wurde. Auf jeden Fall wurde mein Schlaf viel ruhiger. Ich wache immer noch regelmäßig auf und drehe mich bewusst um, aber das stört nicht. Was micht stört, ist Helligkeit. Einmal habe ich abends bei schönstem Sternenhimmel ein Tarp aufgestellt, nur damit mich morgens die Sonne nicht nervt. Zum Leidwesen meiner Freundin, aber hey, wenn ich pennen will, habe ich die Augen eh zu - dann bringt mir der Sternenhimmel auch nichts.

              Früher hatte ich im Prinzip auch jeden Morgen beim draußen Übernachten Kopfschmerzen. Aber ich hatte früher auch generell oft Kopfschmerzen bei starken Temperaturschwankungen. Das ist auch weggegangen.

              Einschlafprobleme als solche hatte ich nie. Nach einem Outdoortag bin ich immer so fertig, ich penn einfach weg. Wasser lassen war anfangs ein nerviges Übel, aber ich habe mir einfach angewöhnt abends nochmal zu gehen und dann nicht zu viel zu trinken, damit es morgens nicht treibt. Ein größeres Problem ist das große Problem. Hier muss der Schlafplatz so gewählt werden, dass es da morgens einen schönen Ort für gibt. Einmal hatte ich das nicht beachtet und hatte dann echt ne Rennerei.

              Für mich macht es dabei übrigens keinen Unterschied, ob ich zu zweit oder zu zwanzigst oder wild oder auf dem Campingplatz übernachte. Solange keiner feiert, merke ich das im Zelt/Biwaksack gar nicht.

              Und weil es so schön passt, auch von mir ein Bild von einer Biwakierung an der Elbe in perfekter Ruhe.
              Zuletzt geändert von Ziz; 03.11.2017, 11:39. Grund: Bild hinzugefügt :D
              Nein.

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              • Rainer Duesmann
                Fuchs
                • 31.12.2005
                • 1642
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                Mit Max Lite Ohrenstopfen und meinem Uri Bag schlafe ich im Zelt wie ein Baby:

                https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_no...%2Ck%3Auri+bag

                https://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&key...l_9et8b6nvxm_b

                Den Uri Bag gibt's auch für die Damenwelt.

                Rainer
                radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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                • AlfBerlin
                  Lebt im Forum
                  • 16.09.2013
                  • 5073
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                  Interessantes Thema. Gelegentlich muss ich mal ein Reisebericht schreiben, der sich aufs Schlaferlebnis konzentriert.

                  Während ich Zuhause aufs Radio oder Youtuber wie EinMannimWald oder Isaac Arthur zurückgreifen kann, finde ich Outdoor zum Einschlafen Tiergeräusche ganz nett: Frösche, Gänse, Eulen und inzwischen sogar bellende Rehböcke. Windgeräusche sind auch schön. Wassergeräusche mag ich weniger. Meine Ohren müssen das Gefühl haben, dass sie notfalls einen Angreifer hören können. Sonst finde ich es eher unheimlich und kann nicht einschlafen. Regen ist ok, vermutlich, weil ich denke, dass dann niemand unterwegs ist. Notfalls stelle ich mir vor, ich sei eine Weltraumsonde. Das ist dann so langweilig, dass ich schnell einschlafe. Oder ich fange im Wachzustand zu träumen an, baue die Umgebungswahrnehmungen ein und schlafe dabei ein.

                  Je offener ich schlafe, desto unruhiger. Während ich beim Umdrehen wohl immer ein paar Sekunden aufwache, mache ich beim offenen Biwak dann immer ein Auge auf und schlafe erst dann weiter. Einmal habe ich wohl eine Ricke mit Kitz gesehen, dachte aber morgens beim Aufwachen an einen Traum. Nach dem Frühstück, als ich aufstand und einpacken wollte, sprang dann wenige Meter weiter ein Reh auf.

                  Im Zelt schlafe ich fester, solange ich keine verdächtigen Geräusche höre. In Schweden hat mich mein Kumpel mal genervt, weil er ein unheimliches Rascheln hörte und dachte, der Bär kommt. Ich konnte gut schlafen, weil ich wusste, wir sind auf einer winzigen Insel in Südschweden. Es kann gar nichts sein. Am Ende musst ich nachschauen, damit mein Kumpel Ruhe gibt: Als Verursacher fand ich einen Frosch.

                  Knacken und Rascheln sind ungünstig, außer ich weiß, wer der Verursacher ist. Fallende Bäume oder Äste oder Gewitter sind sehr ungünstig, außer ich weiß dass ich sicher liege.



                  Anfangs fehlt mir manchmal etwas Schlaf, weil ich offenbar weniger tief schlafe. Nach einigen Tagen schlafe ich aber ebensogut wie zu Hause.

                  Sehr empfehlen kann ich den Schlaf auf einem Boot, das im Wellengang schaukelt. Einmal ankerten wir aber ich einer Bucht, rundum umgeben von Felsen und die Wellen fuhren uns wie in einem Aufzug mehrere Meter hoch und runter. Da konnte ich kaum schlafen trotz Ankeralarm und Ankerwache.

                  Sorry, teilweise OT, weil keine Solotouren. Was ich noch sagen wollte: Solo ist die Angst vor Tieren und Menschen etwas größer als in Gesellschaft. In Gesellschaft von Bushcraftern ist es aber manchmal auch anders herum
                  Zuletzt geändert von AlfBerlin; 03.11.2017, 12:55.

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                  • Sternenstaub
                    Alter Hase
                    • 14.03.2012
                    • 3321
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Erfahrungsberichte von Solotouren steuere ich gern bei, bezweifle aber, dass ich das wirklich häufiger als Igelstroem gemacht habe.

                    Ich schlafe draußen in der Natur fast immer sehr viel besser als daheim.
                    Wenn ich zurück denke, war das von Anfang an so. Sobald mein Zelt aufgebaut ist, egal ob im dichten Wald abseits der Straße oder an einem See, Fluss, Kanal und ich im Zelt liege, bin ich entspannt. Geräusche stören mich nie und ich habe selbst bei heftigem Gewitter in Schweden bisher niemals Angst gehabt, weder vor Tieren noch Menschen. ok, ich muss hinzufügen, dass ich schwerhörig bin (aber nicht taub ) und sicherlich manches nicht so intensiv höre wie jemand mit einem sehr guten Gehör.
                    Meist schlafe ich relativ schnell ein, werde durchaus mehrmals wach, erinnere mich, dass ich im Zelt liege, drehe mich um und schlafe meist schnell wieder ein. Manchmal versuche ich dann bewusst wach zu bleiben, um das Zeltgefühl auszukosten.

                    Natürlich verspüre ich auch mal nachts Harndrang, meist aber gegen den frühen Morgen hin, kann das oft verdrängen und wenn ich doch raus muss, krabbele ich halt aus dem Zelt, gehe ein paar Schritte weg und krieche wieder in mein Zelt. Problematisch war das noch nie.

                    Ich werde aber durchaus nicht immer wach, mal schlafe ich durch, mal nicht, wüsste jetzt aber nicht zu sagen, dass dies von irgendwas besonderem abhängig ist. Auf jeden Fall hängt es nicht davon ab, ob ich bereits länger auf Tour bin oder gerade erst beginne.

                    Im Hochgebirge oder in einer Wüste habe ich noch nie gezeltet, das würde mich wirklich mal interessieren.

                    Ich überlege gerade, ob es anders ist, wenn ich zB in einer offenen Schutzhütte in Schweden übernachte, dann habe ich das Kokongefühl wie im Zelt ja nicht. Es ist zwar anders dann, weil ich mehr von meiner Umgebung mitbekomme, zB auf den Regen schauen kann, deutlicher Vögel höre und kleinere Geräusche, die erste Helligkeit eher bemerke. einmal wurde ich wach und ein kleiner Vogel, sowas Fink-artiges saß nur 1 Meter entfernt von mir und schaute ruhig in meine Richtung, war ein tolles Gefühl. Ich werde dann öfter wach, aber eigentlich nicht irgendwie unangenehm. Nicht einmal am Vogelsee, an welchem ich bisher dreimal übernachtet habe und wo scheinbar ständig Vogelkundler durch die Büsche pirschen und dann und wann mal einer in mein Blickfeld gerät, hatte ich ein komisches Gefühl.

                    Mein einziges wirkliches biwakieren war bei einer Radtour in Schweden, wo ich auf einer viel befahrenen Straße in einer Bushalte auf meiner Isomatte und in den Schlafsack gekuschelt die Nacht verbracht habe. Aber auch das war ok.
                    Überwiegend schlafe ich auf einer Evazote, später dann auf einer Rillenmatte, ich vergesse immer wie die heißt.
                    Two roads diverged in a wood, and I—
                    I took the one less traveled by,
                    And that has made all the difference (Robert Frost)

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                    • TanteElfriede
                      Moderator
                      Lebt im Forum
                      • 15.11.2010
                      • 6442
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                      ...ja, zu Anfang war es wirklich ein ständiges Wach werden von Geräuschen. Aber das hat sich gegeben.
                      Liege ich tief im Wald, dann schlafe ich jetzt meistens durch. Einsetzender Regen, oder starker Wind sind die Gründe, die das verhindern. Dann werde ich wach und checke was das wohl bringen wird.

                      Bin ich zivilisations nah unterwegs (also in Ekcen wo auch mal Jogger, Spaziergänger, Jugendliche) den Weg in den Wald finden können, dann bin ich Nachts häufiger Wach. Die Geräusche der Zivilisation machen mir generell mehr Sorgen. Dazu muss man sagen, dass ich auch mal in öffentlichen Parks liege.

                      Zum lange dunkel. Es war bei mir schon immer so, dass Licht meinen Schlaf mit bestimmt hat. Im Sommer scheine ich mit viel weniger auszukommen als im Winter. So ist es auch draußen. Solange es dunkel ist kann ich auch schlafen. Wird es hell starten die Lebensgeister. Durch den Gore Bivy den ich oft benutze, wenn ich allein unterwegs bin ist es aber so, das Licht auch gut gedämpft ist. Die Sonne weckt mich also nicht mit den ersten sondern mit den zweiten oder dritten Strahlen.

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                      • Nita
                        Fuchs
                        • 11.07.2008
                        • 1722
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                        Interessantes Thema, spannend von Erfahrungen anderer zu lesen.

                        Bin ich weit genug von der Zivilisation entfernt und habe freien Blick auf die Umgebung, dann schlafe ich super. Manchmal, z. B. bei Wind, dauert das Einschlafen etwas länger als zu Hause und gerade bei Biwaknächten wache ich nachts schon mal auf, was aber nicht weiter stört.

                        Im Wald schlafe ich alleine nur, wenn ich unbedingt muss. Am besten geht es in Flussnähe, damit das Rauschen alles andere überblendet und ich zumindest eine "offene" Seite habe. Mit Kopfhörern o. ä. fühle ich mich noch unwohler. Einmal eingeschlafen, bin ich aber meist erst im Hellen wach.

                        Wenn der Übernachtungsort objektiv sicher ist, der Kopf aber trotzdem unruhig, nutze ich gern ein paar "meiner" Techniken, um schnell zu entspannen und einzuschlafen - eine Minute reicht.
                        Reiseberichte

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                        • Gast20200707
                          GELÖSCHT
                          Dauerbesucher
                          • 25.05.2013
                          • 764
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                          Also wenn ich nicht allein unterwegs bin, sondern in Familie mit Kind und Frau, muss ich der Wachhund sein, der die Ohren offen hält, dann habe ich komischerweise auch einen sehr leichten Schlaf. Wache bei jedem Geräusch auf, schlafe aber immer wieder schnell ein.

                          Bin ich allein unterwegs, dann sowie so nur mit Tarp, ist es eine ganz andere Situation. Mich interessieren dann die Geräusche drum herum nicht, ich will nicht davon wach werden, also schlafe ich mit Kopfhörern und das die ganze Nacht. Da läuft Chillout Musik, ganz leise, ganz langsam. Dann schlafe ich zwar auch nicht durch, aber ich habe längere Tiefschlafphasen. Komischerweise schlafe ich gefühlt im Schlafsack besser und fühle mich dort auch wohler, schlafe aber zu Hause mehr durch, wogegen ich im Schlafsack mehr Aufwachmomente habe, die aber daher rühren, dass ich gerade in eine falschen Position im Schlafsack liege und mich eingeengt fühle. Nutze ich den Schlafsack nur als Decke, fühle ich mich wie im Traumland und kann am besten schlafen.

                          Mit der Blase habe ich noch keine Probleme, trinke 1 Stunde vorm Bett sowie so nichts mehr und kann durchschlafen. Die Morgenlatte wird dann am frühen Morgen beseitigt Aber fürs hohe Alter merke ich mir mal den Urinbeutel vor, als eine Art Vorbereitung fürs Altersheim

                          Ich schlafe übrigens unabhängig vom Platz gleich gut, es gibt keine Wohlfühlplätze oder gefährliche Gebiete. Hochgebirge, Flachland, Wiese, offene Schutzhütte, Zelt, Tarp. Ich sehne mich zu Hause im Bett mehr danach mal wieder eine Nacht im Schlafsack zu verbringen. Auch nach 4 Wochen im Schlafsack habe ich dieses umgekehrte Gefühl aber noch nie gehabt. Also ist es sicher auch eine Kopfsache, was man schöner findet.

                          Was ich auch bestätigen kann, wie Andere hier auch. Mit jeder weiteren Nacht im Schlafsack schläft man besser, da man sich wieder an die eingeengte Lage gewöhnt. Was mir auch noch aufgefallen ist, dass ich meist morgens um 5 Uhr kurz wach werde und danach die Schlafphase mit am tiefsten ist und ich dann gegen 7/8Uhr nur sehr schwer aus dem Schlafsack komme.

                          LG
                          Jens

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                          • TanteElfriede
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                            Lebt im Forum
                            • 15.11.2010
                            • 6442
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                            #14
                            AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                            ...das sollte ich vielleicht - weil viele es wohl nutzen - noch zu mir sagen: Stöpsel oder Kopfhörer geht bei mir gar nicht. Das Gefühl nichts von draußen zu hören würde mich wahnsinnig machen. Aber ich kann auch nicht mit Musik auf den Ohren wandern oder joggen. Ich muss hören was die Welt so sagt. So gesehen ist der ruhige Schlaf vermutlich auch ein eingebildeter, weil wohl das Hirn ständig am Filtern ist und nicht komplett abschlatet...

                            Ein Hinweis noch.. ich bin aber auf gutem Weg zu ganz ruhigem Schlaf, weil neben der Sehkraft auch das Hörvermögen nachlässt....

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                            • Gast20200707
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                              • 25.05.2013
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                              #15
                              AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                              Zitat von TanteElfriede Beitrag anzeigen
                              Ein Hinweis noch.. ich bin aber auf gutem Weg zu ganz ruhigem Schlaf, weil neben der Sehkraft auch das Hörvermögen nachlässt....
                              Toll, bald kannste nix mehr hören und sehen, musst aber ständig pissen

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                              • AlfBerlin
                                Lebt im Forum
                                • 16.09.2013
                                • 5073
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                                #16
                                AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                                Im einengenden Schlafsack oder Biwaksack kann ich auch nicht gut schlafen, zumal ich Seitenschläfer bin und mich darin nicht einfach drehen kann. Ich muss die Dinger wie eine Decke benutzen einfach lüften und notfalls schnell raus können, dann schlafe ich besser.

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                                • DerNeueHeiko
                                  Alter Hase
                                  • 07.03.2014
                                  • 3129
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                                  #17
                                  AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                                  Zitat von TanteElfriede Beitrag anzeigen
                                  Zum lange dunkel. Es war bei mir schon immer so, dass Licht meinen Schlaf mit bestimmt hat. Im Sommer scheine ich mit viel weniger auszukommen als im Winter. So ist es auch draußen.
                                  So gehts mir auch. In Lappland bei Mitternachtssonne kann ich lange wach bleiben und bin morgens früh wieder wach und ausgeschlafen. Wenn es regnet, alles grau-in-grau ist, ich sowieso nicht raus will, schlafe ich auch laaaange... auch an Abwetter-Tagen verschlafe ich den größten Teil des Tages.

                                  MfG, Heiko

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                                  • Nita
                                    Fuchs
                                    • 11.07.2008
                                    • 1722
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                                    #18
                                    AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                                    Zitat von TanteElfriede Beitrag anzeigen
                                    ...das sollte ich vielleicht - weil viele es wohl nutzen - noch zu mir sagen: Stöpsel oder Kopfhörer geht bei mir gar nicht. Das Gefühl nichts von draußen zu hören würde mich wahnsinnig machen.
                                    100%

                                    Thema Blase, Berge und weniger trinken abends: Trinkt frau morgens, muss sie in der Kälte meist noch vor Sonnenaufgang den Klettergurt+die Hose ausziehen. Trinkt sie mittags, muss wiederum der Klettergurt runter und dazu das Seil weg. Abends wird dann getankt... die Blase lässt sich trainieren
                                    Reiseberichte

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                                      Fuchs
                                      • 10.07.2008
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                                      #19
                                      AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                                      In jedem Jahr schlafe ich die erste Nacht im Zelt etwas weniger tief und feste. Ich muss mich erst wieder an die Geräuschkulisse draußen gewöhnen. Danach schlafe ich draußen (meist auf Mehrtagestouren) sehr gut.
                                      Die "normale" Geräuschkulisse stört mich dann nicht mehr.
                                      Ich werde allerdings wach, wenn Geräusche dazu kommen, die ich im Schlaf nicht einordnen kann. Das können auch leise Geräusche sein. Vielleicht ein Hase, der um mein Zelt herum hüpft. Aber auch aufkommender Wind, heftiger Regen etc.

                                      Generell esse ich vor dem Schlafen gut und heiß, dann ist mir im Schlafsack besonders kuschelig warm.
                                      Meist gehe ich direkt vor dem Schlafen noch einmal raus zum entleeren der Blase. Wenn ich dennoch (nach viel Tee am Abend) in der Nacht mal raus muss, mache ich das sofort und versuche nicht mehr, es zu verdrängen. Ich habe gelernt, dass das keinen Zweck hat und ich davon immer wacher werde.

                                      Ich schlafe draußen eher den Hell-Dunkel-Phasen der Umgebung entsprechend. Im Sommer schlafe ich weniger als zu Hause und bin oft mit Sonnenaufgang wach. Richtig wach und breche auf. Im Herbst dagegen schlafe ich im Zelt viel länger als zu Hause. Es wird erst gegen 7:30 hell und schon um 19:00 dunkel. Um 21:00 schlafe ich dann oft auch schon. Außer ich habe ein sehr spannendes Buch :-)

                                      Insgesamt schlafe ich im Zelt super. Habe ich schon immer. Je einsamer desto besser.
                                      In der Nähe von Menschen (Dorf) oder Bären merke ich jedoch, dass meine Sinne nachts aufmerksamer, wacher sind, obwohl ich schlafe.

                                      Ich mag draußen nicht mit Ohrenstöpseln schlafen. Da bekomme ich ja nicht mit, was sich draußen um mein Zelt herum abspielt. Das würde mich sicher eher wach halten. Etwas anderes ist das auf einem Zeltplatz oder so, wo ich weniger Natur und mehr nervende Geräusche um mich habe, ohne auf Gefahren draußen achten zu müssen.

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                                      • qwertzui
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                                        • 17.07.2013
                                        • 2877
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                                        #20
                                        AW: Entwicklung der Schlafqualität und Schlafdauer beim Solo-Campen

                                        Mit Solotouren kann ich nicht dienen, oft übernachte ich auch nicht "wild". Das Thema ist für mich gerade aber hoch aktuell.
                                        Als ich 20 war, habe ich überall geschlafen, wie ein Sack Mehl. Meine Ausrüstung bestand aus einer dünnen Alumatte und einem Kufa-Deckenschlafsack. Damit habe ich auf überfüllten Zugfluren, Bushaltestellen-Drahtbänken im schottischen Nieselregen, einsamen Stränden etc. hervorragend geschlafen.
                                        Nach der 20jährigen Kinderpause habe ich letztes Jahr wieder angefangen gelegentlich wild zu zelten oder zu biwakieren. Dabei empfand ich die erste Nacht im August ohne Zelt schon als sehr lang. Der stürmische Gipfelwind auf ca. 1800 m hat mit dem einfachen Folienbiwaksack Lärm wie ein startender Düsenjet gemacht, die dünne, billige Schaummatte war einfach zu hart.
                                        Die nächste Nacht über Allerheiligen auf 1800 m im UL-Zelt war mit einem Sommerquilt und besagter dünnen Schaummatte bei leichten Minusgraden schon viel besser, aber 14 Stunden Nacht sind halt trotzdem lang geworden. Auf die Länge der Nacht war ich diesmal vorbereitet. Die dünne harte Matte wurde von einer Downmat ersetzt, zum ersten Daunenquilt ist ein zweites dazu gekommen. So habe ich auf 2500 m, bei -7 C, trotz eines frechen Fuchses, der laut um das Zelt schnüffelte und den Ausläufern des Orkantiefs, die kräftig am filigranen UL-Zelt rüttelten, 13 Stunden (!) geschlafen. Dieser erholsame Schlaf, wie ich ihn noch nie vorher erlebt habe, war schon fast ein spirituelles Erlebnis.

                                        Vielen Dank übrigens an dieses Forum, dem ich es verdanke, dass ich eine Campingausrüstung habe, die pro Nase 2,5 kg wiegt, pro Nase 300 € gekostet hat und bei den beschriebenen Bedingungen einen unübertroffenen Schlafkomfort bietet. Ohrstöpsel u.ä. kämen für mich nicht in Betracht, Rotwein fand ich hilfreich zum Einschlafen (auch diesen Tipp hatte ich aus dem Forum)

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