[RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • nicki1005
    Erfahren
    • 30.04.2011
    • 374
    • Privat

    • Meine Reisen

    [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisezeit: 11 Tage, Ostern 2013 (März/April)
    Ort: Trascau Gebirge (ein Gebirgszug im Osten des Apuseni Gebirges)


    Vorbereitung:
    Die Osterferien rücken näher und wollen für den nächsten gemeinsamen Urlaub genutzt werden. Wo soll es hingehen? Max äußert den Wunsch, dass es Rumänien sein soll. Nun gut, denke ich mir, dieses Jahr fällt Ostern auf einen sehr frühen Termin. Liegt da nicht noch Schnee? Es darf auf jeden Fall nur ein Mittelgebirge sein, etwas anderes kommt für diese Jahreszeit nicht in Frage. Ich übernehme diesmal die Vorbereitungen und Recherchen, denn ich habe im Moment mehr Zeit zur Verfügung als Max. Meine Wahl fällt auf das Trascau Gebirge in den Apuseni Bergen (Westkarpaten). Die Bustickets sind auch bald gekauft, ab Wien für € 70 hin und retour pro Person. Die mögliche Wanderroute habe ich auch recht bald ausgewählt. Danke an die Tipps hier aus dem Forum und für die Karte von „Abt“! Max freut sich über die Tatsache, dass es nach Rumänien geht, wir bereits günstige Bustickets haben, Wanderkarten besorgt sind, wir nur noch in den Bus steigen müssen und er sich diesmal um nichts kümmern musste


    Tag der Abfahrt:
    Der Wetterbericht gibt Auskunft über das schlechteste Wetter, das man sich vorstellen kann. Regen, Kälte, Sturm, dann nur noch Schneeregen. Eigentlich sollten wir den Urlaub absagen. Sollten! Tun wir aber nicht Ich habe jedoch sehr gemischte Gefühle dabei, dass wir wirklich fahren.

    Ich schreibe am Vormittag noch 2 Prüfungen, danach geht es schon ab in den Urlaub. Viel zu spät kommen wir von daheim los. Meine Eltern sind so lieb und bringen uns zum Busbahnhof, sonst würde es sich nicht ausgehen. Ein Glück, dass sie Zeit haben! Von meiner Mama bekommen wir noch ein riesiges Lunch-Paket mit auf den Weg, mein Papa borgt uns noch schnell seine wasserdichte Uhr. DANKE!
    Nun sitzen wir also im Bus nach Budapest, dort wird umgestiegen, und dann geht’s weiter direkt nach Turda. Wir fahren über Nacht, können auch ganz gut schlafen, und Früh gegen 7 Uhr kommen wir in Turda an.


    Tag 1, 23.3.2013:


    "Ostern in Rumänien"

    Zu unserer Überraschung scheint die Sonne, als wir in Turda aus dem Bus steigen Und zu Max´ Überraschung sind hier keine Berge zu sehen! Max weiß bis jetzt nur, dass wir nach Turda fahren und dann unsere Wanderung beginnt. (Wir hatten bisher leider einfach keine Zeit für detaillierte Reisebesprechungen). Ich will ihm auf unserer großen Rumänien-Straßenkarte zeigen, wo wir jetzt sind, und wo wir eigentlich hin müssen. Leider habe ich diese Karte daheim vergessen. Ebenso wie die Wanderkarte vom Gilau Gebrige. Nun gut, dies ist beides nicht weiter tragisch. Die Trascau Karten habe ich ja zum Glück eingepackt. Und bis zum Gilau Gebrige kommen wir in den nächsten Tagen sowieso nicht (auch wenn wir das jetzt noch nicht wissen) und die Straßenkarte ist im Grunde auch nebensächlich. Ich weiß ja, wo wir hin müssen Also, Tramp-Schild heraus geholt und ab auf die Straße! Bald hält ein junger Mann für uns, Marius. Er spricht sehr gut deutsch. Er bringt uns netterweise extra bis nach Galda de Jos, wo wir auch schon unsere Wanderung starten. Wir bekommen seine Handynummer, falls wir am Weg mit irgendjemanden Verständigungsschwierigkeiten bekommen

    Wir wandern die Straße entlang, und werden von einem Bauern im Auto mitgenommen. Er versteht nicht, wo wir hin wollen, wir verstehen nicht, was er uns sagen will. Leider haben wir auch keinen Empfang mit dem Handy, so können wir Marius nicht anrufen. Wir halten dann mitten in Poiana Galdei und treffen auf weitere Bauern. So stehen wir dann umzingelt auf der Straße und versuchen uns zu unterhalten Wir glauben, dass es darum geht, dass wir nicht in die Berge gehen sollen, weil der Boden so rutschig ist (oder weil Schnee liegt?) Letztendlich wird uns jedenfalls angeboten, dass wir im Dorf bei einem der Männer schlafen können. Wir erklären aber, dass wir mit Zelt unterwegs sind. Daraufhin wird wild diskutiert und das Wort „Lupo“ fällt. Und es wird ein Kreuzzeichen gemacht! Ich bin richtig schockiert und mir wird gleich ganz anders. Ich will am liebsten sofort im Dorf bleiben Einige Minuten später, scheinen die Dorfbewohner doch damit einverstanden zu sein, uns gehen zu lassen, und geben uns sogar eine Flasche Schnaps mit auf den Weg. Sie deuten uns, dass wir trinken sollen, wenn uns kalt ist, damit wir gewärmt werden, wir haben uns sehr darüber gefreut.

    So wandern wir die Straße entlang, bis unser Weg, markiert mit dem roten Band, südlich Richtung Piatra Bulzului abzweigt. Ich bin immer noch etwas angespannt, wegen der Tatsache mit den Wölfen (bzw der Tatsache, nicht verstanden zu haben, was uns die Dorfbewohner eigentlich mitteilen wollten ). Max ist guter Dinge und schreitet mutig voran.


    Gerade noch um 9 Uhr Früh auf der Straße unterwegs und schon gehts über einen Fluss ab ins nächste Abenteuer!

    Wir wandern anfangs durch Wälder, der Weg ist wirklich sehr matschig. Durch den Lehmboden sammeln sich richtig große Klumpen unter unseren Sohlen und die Schritte werden sehr beschwerlich. Aber das stört gar nicht. Dafür, dass der Wetterbericht eigentlich einen halben Weltuntergang vorhergesagt hat, ist das hier ein richtiges Paradies Wegmarkierungen sind auch vorhanden, manchmal muss man kurz (oder länger) danach suchen, aber das macht mehr Spaß, als dass es Umstände bereitet.
    Nach dem Waldstück kommen wir auf wunderschöne weite Wiesen. Im Sommer muss es hier traumhaft schön sein, zu zelten.


    Das Laub knistert unter unseren Tritten und raschelt auf den Bäumen im Wind. Herbststimmung kommt auf.


    Weitläufige Wiesen laden zum Zelten ein. Im Hintergrund ist der Piatra Cetii zu sehen, von Wolken bedeckt.


    Der erste Schokoriegel wird verdrückt. Die Anreise war doch ziemlich anstrengend, und wir hatten noch keine Ruhepause.

    Schon sind wir am „Gipfel“ angekommen, oder eigentlich direkt daneben. Auf einer Anhöhe stehend bewundern wir den Piatra Bulzului neben uns. Ein unglaubliches Glücksgefühl überkommt uns. Endlich wieder gemeinsam unterwegs, hier im schönen Rumänien, so viele Tage voller Abenteuer noch vor uns Als wir gemeinsam Arm in Arm hier oben stehen, ist es so windstill, leise und friedlich, dass wir nur noch die Schneeflocken hören können, wie sie knisternd auf unseren Jacken landen. Wir wollen gar nicht mehr fort, von diesem Ort. Wir überlegen, gleich hier zu zelten, aber entscheiden dann doch noch ein Stück weiter zu gehen.


    Piatra Bulzului hinter mir!




    Jetzt kann es wirklich losgehen, nun sind wir in Wanderstimmung


    Wir überlegen, auf dieser Anhöhe zu zelten, aber es zieht uns weiter...

    Nun suchen wir uns einen Platz in der Nähe einiger Hirtenhütten. Menschen sind hier keine weit und breit zu sehen. Am Abend sehen wir weit entfernt, wie sich ein Geländewagen mit heulendem Motor durch den Matsch kämpft. Danach ist es wieder still und einsam.


    Eine der Hirtenhütten.


    Im Hintergrund Piatra Craivei, unser morgiges Ziel.

    Im Zelt ist es sehr kalt. Ich habe meine neue Isomatte mit. Eine Therm a Rest RidgeRest Solite. Ich liege zitternd da. Es ist so kalt, dass ich es kaum aushalte. Und was Kälte betrifft, bin ich sonst gar nicht empfindlich. Ich lege Zeitungen unter die Matte, ziehe 2 Paar Socken an, eine Fleece Leggings und eine Daunenjacke. Aber es kommt immer noch sehr kalt vom Boden herauf. Ich bin traurig, weil ich denke, dass wir morgen aus diesem Grund die Tour abbrechen werden müssen. Wir kochen etwas Warmes zu Essen und Max will mit mir Matte tauschen. Ich stimme zu, weil ich es echt nicht mehr aushalte. Er findet die Matte nicht so schlimm. Das Essen hat bei mir auch sehr viel geholfen, nichtmehr allzu sehr zu frieren. So schlafen wir also ein.
    Zuletzt geändert von nicki1005; 17.06.2013, 20:35.

  • nicki1005
    Erfahren
    • 30.04.2011
    • 374
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

    Tag 2, 24.3.2013:


    "Keine Menschenseele soweit das Auge reicht."

    Aufstehen, packen, Frisbee spielen, los geht’s!


    Aufwärm-Übungen am Morgen: da fliegt er, unser Frisbee-Ring


    Und gleich wieder ein Schokoriegel hinten nach. Die Kälte ist ziemlich kräftezehrend.


    Die Ostereier vom Lunch-Paket meiner Mama. Sogar Salz hat sie uns dazu eingepackt Dann gehts auch schon weiter in den kalten Wald...


    ...wo überall noch Schnee liegt.



    Wir wandern zum Piatra Craivei, an dessen Fuße es laut unserer Karte auch eine Höhle geben soll. Wir sind schon sehr gespannt und entdecken wirklich eine kleine Boofe, in der wir unser Mittagessen kochen. Am liebsten würden wir die Nacht dort verbringen, es wäre echt schön hier zu übernachten, aber es zieht uns dann doch weiter. Und das ist gut so. Die Gegend hier ist wunderschön, wir sind richtig überrascht. Überglücklich wandern wir in den Sonnenuntergang hinein.


    Max vor der Höhle. Wir holen unseren Kocher und die Isomatten mit hinauf, und machen eine kleine Pause.









    Bald haben wir den Piatra Craivei und die gemütliche Höhle hinter uns zurück gelassen.


    Auf angenehmen Wegen geht es durch eine sehr einsame Gegend.






    Max und ich - die zwei einzigen Farbklekse hier




    Immer der Abendsonne entgegen...



    Wir zelten irgendwo am mit dem roten Dreieck markierten Weg zwischen Piatra Craivei und Intregalde auf einem wunderbar ebenen Plateu.


    Max liest am Abend im Zelt. Das ist eine Premiere, hatten wir auch noch nie
    Zuletzt geändert von nicki1005; 12.06.2013, 16:12.

    Kommentar


    • nicki1005
      Erfahren
      • 30.04.2011
      • 374
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

      Tag 3, 25.3.2013:


      "Die Südwand der Cheile Intregalde"

      Am Morgen gibt es Sonne! Nur ganz kurz, aber sie ist da. Gebührend wird sie genossen und dann langsam aufgebrochen.




      Unsere Herbst/Winter Landschaft


      SONNE! Juhuu! Bald sind wir vor dem Zelt und genießen diesen seltenen Moment


      In der Ferne ragen schneebedeckte Baumwipfel empor.

      Wir wandern durch einen Märchen-Winter-Wald, kommen an halb vereisten Quellen vorbei, überqueren idyllische Lichtungen, und kochen kurz vor dem Abstieg nach Intregalde unser Mittagessen.


      Anfangs ist uns noch kalt und wir brauchen Jacke und Handschuhe...


      ...aber durch die Bewegung wirds langsam wärmer!


      Unsere Wege führen durch Wiesen und Wälder. Auch frisches Wasser ist hier kein Problem.


      Perfekte Wegausschilderung


      Richtung Intregalde


      Kurz vor unserem Abstieg noch ein wohlverdientes Mittagessen.


      Intregalde


      Noch ein paar Farbkleckse





      Wir wandern weiter bis in die Cheile Intregalde. Ich habe vorab gelesen, dass man auch direkt am Nordhang der Schlucht emporklettern kann und unterbreite Max meinen Vorschlag. Er wird sofort abgelehnt (zum Glück, muss ich im Nachhinein ja zugebenen. Ich habe in diesem Urlaub einige so unmögliche Vorschläge ). Zu gefährlich bei der Jahreszeit, zu unsicher, und zu unnötig anstrengend bei dem Wetter wäre dieser Aufstieg!


      Der Nordhang. Da würde es also nach oben gehen? Na gut, dann lieber doch nicht.


      In der Klamm



      Wir wandern also zurück nach Modolesti und steigen außerhalb der Cheile Intregalde auf, am teilweise markierten Weg. Wir passieren einen Wachhund, steile Anstiege durch dornige Wälder, großflächige Wiesen und schließlich beginnt es zu schneien. Anfangs leicht, dann immer stärker und stärker. Schnell suchen wir einen ebenen Platz für unser Zelt, und bauen es in Windeseile auf. Jeder Handgriff sitzt


      Wir lassen Modolesti hinter uns


      Aufstieg ins Ungewisse


      "Max! Ich hab den Weg gefunden! Hier drüben gehts weiter! "


      Irgendwann sind die Markierungen dann wieder weg und wir kämpfen uns durch Dornengebüsche. Wir fragen uns, ob es im Frühjahr und Sommer hier besser ist, zum Wandern oder eher nicht. Die Dornenbüsche wuchern dann sicher ziemlich stark. Andererseits sind dann aber auf jeden Fall auch mehr Wanderer unterwegs, die die Wege vielleicht austreten und somit sichtbar machen?


      Wo genau sind wir jetzt eigentlich?


      Dicke Flocken fallen vom Himmel. Den Weg haben wir aber wieder gefunden, die Richtung stimmt


      Jeden Abend das selbe. Eingemummt in 2 Schalfsäcke liege ich im Zelt, frierend, es schüttelt mich und ich bin total erledigt und wünsche mir ein warmes Zimmer mit weichem Bett. Aber kaum kochen wir, und es gibt eine warme Mahlzeit, die mich wärmt und Energie gibt, ist alles wieder okay. Max geht es körperlich viel besser als mir. Ich bin wohl etwas überanstrengt, übermüdet und unterkühlt



      Nachts hören wir immer mal wieder Schnee vom Zelt herunter rutschen. Ich schlafe sehr unruhig, wir sind schon gespannt, was uns morgen erwartet. Eine weiße Winterlandschaft wäre natürlich schon auch was feines
      Zuletzt geändert von nicki1005; 12.06.2013, 16:17.

      Kommentar


      • nicki1005
        Erfahren
        • 30.04.2011
        • 374
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

        Tag 4, 26.3.2013:


        "Wir wandern durch ein Winterwunderland"

        Ich wache in der Früh auf, und schaue nach oben. Ich bin ziemlich stark kurzsichtig und erkenne am gelben Innenzelt nur einen großen komischen Fleck. Bitte nicht, eine Spinne zu der Jahreszeit? Nein, es ist ein dicker Wassertropfen! Der dann direkt auf meiner Stirn aufklatscht Ich befreie meinen Arm aus dem angenehm warmen Schlafsack und greife nach oben. Alles nass! Das Innenzelt tropft auf uns runter. Max beginnt, das Innenzelt fleißig trocken zu wischen, während ich erst mal raus gehe und unser Zelt ausgrabe. Wir sind sehr froh über diese Arbeitsteilung. Und jetzt bekommt auch unsere Frisbee eine ganze neue Aufgabe, sie wird umgewandelt zum Eiskratzer und zur Schaufel Als ich mit roten Backen wieder reinkomme, gibt’s auch schon Frühstück! Währenddessen hören wir ein bisschen Musik, zu jener auch ein kleiner Vogel, der neben unserem Zelt im Baum sitzt, mit einstimmt und mitzwitschert


        (Ich will bei diesem Bild ganz dezent anmerken, dass mein primärer Wunsch für unseren Oster-Urlaub dieses Jahr Mallorca gewesen wäre... )


        Hybrid-Frisbee und Regenschirm. Wir sind ja schon echte Winter-Trekking-Profis

        So, nun steht uns heute also eine richtige Winterwanderung bevor. Wege sind keine zu erkennen, auch nicht ansatzweise, und so sind wir sehr froh, dass die Markierungen hier wirklich gut sichtbar sind.

        Hier ein paar Fotos von diesem wunderschönen Tag:


        Blick Richtung Intregalde und Modolesti




        Wir steigen weiter auf, Cheile Intregalde hinter uns








        Es ist ziemlich steil. Max setzt seine Trekking-Stöcke ein, um nicht wegzurutschen...


        ...ich dagegen häng mich zur Sicherheit gleich an einen Baum







        Immer das rote Dreieck entlang Richtung Piatra Cetii.






        Langsam neigen sich unsere Kräfte dem Ende zu, und wir beschließen, die Ostereier meiner Mama zu essen. Sie überleben also nicht bis Ostersonntag Auch der Osterstriezel wird verdrückt


        Da kann ich noch so müde sein, wenn etwas lila im Schnee herausblitzt, seh ich das sofort "Max, schau mal da, Krokusse!" :-)

        Schließlich steigen wir zu einem kleinen namenlosen Dorf im Naturschutzgebiet „Poiana cu narcise“ hinab. Als uns die Dorfhunde mitten in einer Ziegenherde entdecken, schlagen sie Alarm. „Max, bitte geh nicht so schnell, wir müssen doch beisammen bleiben.“ Zusammen gegen den Rest der Welt (bzw. gegen ein paar harmlose Hofhunde ).


        Die Ziegenherde.

        Wir sind etwas ratlos was die Wegsuche betrifft. Durch den Schnee und Nebel wird es auch nicht leichter. Da steht plötzlich ein Hund vor uns. Er bellt nicht und schaut uns nur an. Ich rede lieb mit ihm und er freut sich total und kommt her. So haben wir also Schneeflocke kennen gelernt :-)


        "Ja hallo, wer bist denn du? Du bist ja ein ganz ein lieber."

        Schneeflocke läuft mit uns durchs Dorf, freut sich, wenn ich mich mit ihm unterhalte, überzeugt mich durch seine Pfotenabdrücke, dass hier überall doch nur Hundespuren und KEINE Wolfsspuren sind () und verlässt uns, um mit anderen Hunden herumzutollen, als wir wieder den Weg finden und aus dem Dorf aufsteigen Richtung Vf. Piatra Cetii um dort unseren Zeltplatz zu suchen. Eine halbe Stunde vom Dorf entfernt finden wir eine wunderschöne Lichtung mit Blick auf Tecsesti (Da aber reger Schneefall und Schneetreiben herrschen, sehen wir natürlich nicht bis zum Dorf). Wir suchen einen Platz ganz knapp am Waldrand, um die Wiese nicht zu beschädigen. Genau hier ist zwar kein Naturschutzgebiet gekennzeichnet, aber östlich und westlich gibt es welche. (Diese Gebiete sind aber auch alle auf unserer Karte gut ersichtlich) Kaum steht das Zelt, taucht Schneeflocke mit seinem Hundefreund wie aus dem nichts wieder auf. Freudig läuft er den Berg hinauf und meine Wiedersehensfreude ist so unermesslich groß, dass ich gleich einen Hering im Schnee verliere, den ich dann Ewigkeiten suchen muss Max freut sich noch nicht so übermäßig über den Hundebesuch. Er braucht eine Zeit, bis er Begeisterung für einen Hund entwickelt. Bei mir geht das immer sehr schnell


        Max mit Schneeflocke, der es sich schon neben unserem Zelt bequem gemacht hat, und dem zweiten Hund, der ein bisschen ratlos herumwandert.


        Es schneit ziemlich stark.

        Langsam bricht die Nacht herein und der zweite Hund verschwindet. Schneeflocke aber bleibt bei uns. Er wuzelt sich freudig im Schnee und lässt sich unglaublich gerne streicheln. Leider ist das Vorzelt tabu für ihn (wäre ich allein unterwegs, wäre er da natürlich schon drin gelegen ) und so liegt er vor unserem Zelt, wird eingeschneit und sobald sich etwas im Wald bewegt meldet er lautstark und verschwindet tief knurrend im Wald. Ich suche fürs Abendessen extra eine fleischige Mahlzeit aus, und bin nach ein paar Löffel schon „satt“ Mein Rest soll an den Hund gehen. Max protestiert und so verkleinert sich die Mahlzeit für Schneeflocke nochmal um die Hälfte
        Glücklich und zufrieden fallen wir in einen tiefen Schlaf.

        Zuletzt geändert von nicki1005; 12.06.2013, 18:36.

        Kommentar


        • tiwaz
          Erfahren
          • 08.11.2010
          • 123
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge



          Es war wieder ein wunderbarer Urlaub!
          Mit einer unglaublichen Vielfalt an tollen Momenten die wir zusammen erleben konnten!

          Zuletzt geändert von tiwaz; 12.06.2013, 22:45.

          Kommentar


          • nicki1005
            Erfahren
            • 30.04.2011
            • 374
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

            Tag 5, 27.3.2013:


            ""

            Den heutigen verschneiten und nebligen Morgen halten wir natürlich wieder fotografisch fest. Heute singen nicht einmal mehr die Vögel zu unserer Musik


            Also gemütlich ist etwas anderes, aber es hatte schon etwas sehr abenteuerliches an sich, diese Wintertour

            Wir wollen über den Piatra Cetii nach Ramet wandern. Der hohe Schnee lässt den Aufstieg sehr anstrengend werden. Unter dem Schnee befinden sich wieder sehr viele große Steine, und man knickt alle paar Meter um und wir stürzen auch einige Male. Wir hoffen, dass der Weg nach der Durchquerung dieses Waldstückes besser wird, und wandern immer höher. Leider müssen wir dann aber feststellen, dass es unmöglich ist, weiter zu gehen. Rechts von uns ein Abgrund, alles ist eingehüllt im Nebel und es liegt einfach zu viel Schnee. Es wäre zu gefährlich weiter zu gehen, also steigen wir wieder ab.


            Beim Aufstieg durch den Wald. Spaß macht das keinen. Aber da glauben wir noch, dass es auf der anderen Seite vielleicht besser weitergeht


            Nach dem Abstieg ist es uns vergönnt, einen kurzen Blick ohne Nebel auf Tecsesti werfen zu können!

            Im Dorf in „Poiana cu narcise“ ist Schneeflocke wieder neben uns Freudig begleitet er uns auf unserem Weg. Als ein Hund sich uns nähern will, verbellt er ihn. Als 3 Hunde es auf Schneeflocke abgesehen haben, vertreiben wir sie. Es macht Spaß, mit Hund zu wandern. Er ist sehr aufmerksam, bettelt nicht, bleibt am Weg sitzen und wartet unaufgefordert, bis ich aufgeschlossen habe (wenn ich ein Stück zurück gefallen bin) und hat es schon in unsere BEIDEN Herzen geschafft


            Endlich! Auch Max freundet sich mit Schneeflocke an


            Am Weg durch die Dörfer.

            Wir treffen einige rumänische Bauern und bedauern es wieder mal, nur so wenige Worte rumänisch zu können.





            Wir wandern das gelbe Kreuz entlang durch Tecsesti und durch lange Waldstücke bis nach Ramet, Schneeflocke weicht uns nicht von der Seite.





            In Ramet angekommen, wollen wir versuchen, Schneeflocke zurück zu schicken. Unsere Wanderung endet letztendlich ja wieder in Turda, und dort wollen wir ihn nicht zurück lassen, falls er vor hätte uns bis dorthin zu begleiten… Außerdem wollen wir heute in einer Cabana schlafen, wohin also mit dem Hund? Es ist sehr traurig, natürlich folgt Schneeflocke uns direkt bis zu Cabana. Zurück schicken hat nur so viel gebracht, dass er 50Meter hinter uns gelaufen ist, statt neben uns Wir treten in die Cabana ein und lassen Schneeflocke draußen zurück. Er steht auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses und schaut uns nach. Ich hoffe so sehr, dass Schneeflocke wieder zurück zu seinem Dorf in dem wunderschönen Naturschutzgebiet „Poiana cu narcise“ gelaufen ist, oder einen neuen schönen Platz gefunden hat. Hoffentlich wird er in Zukunft noch sehr viele Wanderer begleiten

            In der Cabana wird uns erstmal erklärt, dass es keine Zimmer gibt (oder wir hier falsch sind?). Anhand unserer Wanderkarte wird versucht, uns irgendetwas zu zeigen. Nach ein paar Minuten gibt es dann aber doch ein Zimmer hier für uns. Ich weiß nicht, warum dann doch, und was uns anhand der Karte eigentlich versucht wurde zu erklären. Verständigungsprobleme aufgrund der Sprache eben…
            Wir bekommen dann sogar extra noch einen Heizstrahler. Auf die Frage hin, ob wir hier irgendwo in der Gegend Abendessen gehen könnten, heißt es nein. Schließlich bekommen wir aber ein selbst gekochtes Abendessen. Wir sollen runterkommen, wenn gerufen wird: „Nicki, Max, mancare!“ Und genauso ist es dann auch. Wir treten in den schönen Speisesaal ein, niemand anderer ist da. Es stehen schon Gläser bereit und dann kommt ein riesiger Topf mit heißer Suppe und Brot. Dann noch Kochsalat mit ??? Das tut sooo gut! Es schmeckt so gut, dass Max sogar darauf vergisst, sich ein Bier zu bestellen Meine Blicke wandern zwischendurch zur Fensterfront, um Ausschau nach Schneeflocke zu halten, aber er ist nirgends mehr zu sehen.
            Nach dem Essen wollen wir uns auf Rumänisch bedanken und nehmen unser Reisewörterbuch zur Hand. Die netten Damen der Cabana versuchen ein paar deutsche Sätze zu lesen, wir helfen bei der Aussprache Schließlich gehen wir wieder nach oben ins Zimmer. Auch ein riesiger Ofen steht darin. Es ist schon wohlig warm und wir machen es uns gemütlich


            Warmes Essen und ein warmes Zimmer für uns erschöpfte Wanderer
            Zuletzt geändert von nicki1005; 15.06.2013, 09:12.

            Kommentar


            • nicki1005
              Erfahren
              • 30.04.2011
              • 374
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

              Tag 6, 28.3.2013:


              "Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, dieses Gebirge für unsere Oster-Tour zu wählen."

              Zum Abschied am Morgen bekommem wir von Victoria und ihrer Kollegin ein köstliches Glas Zacusca geschenkt. Die Menschen sind einfach unglaublich nett hier


              Esel vor der Cabana

              Die Durchquerung der Cheile Rametului ist bei dem Wetter natürlich nicht möglich, und so beschließen wir das rote Band über Valea Uzei aufzusteigen und bis nach Huda Lui Papara zu gelangen. Trotz des Verzichtens auf das Abenteuer Cheile Rametului bereuen wir diesen Ersatzplan keineswegs. Der Weg ist zwar wieder einmal sehr matschig und der Lehm klebt wieder in Klumpen an den Schuhsohlen, aber die kleinen Dörfer, durch die wir durchwandern, sind unbeschreiblich interessant anzusehen und entschädigen für alles. Markierungen, die durch die Dörfer führen, gibt es hier nur wenige bis gar keine. Aber die Lage der Berge um uns herum ist eindeutig, und man muss hier einfach nur nach Norden wandern. Da kann nicht viel schief gehen


              Richtung Valea Uzei


              Blick zurück Richtung Ramet


              Valea Uzei


              Tja, das war schon ein ziemlicher Kraftakt. Und sehr rutschig noch dazu






              Wir kommen hier nur recht schleppend voran, durch die ungünstige Bodenbeschaffenheit. Also erstmal Mittagessen


              Es ist so schön hier!




              Gleich haben wir unseren Aufstieg geschafft


              OBEN! Max verfolgt nachträglich nochmal alles auf der Karte

              An der Hauptstraße angekommen wollen wir einen alten Wanderweg nach Floresti einschlagen, scheitern jedoch an der unmöglichen Wegfindung aufgrund des Schnees.


              Da kommt doch tatsächlich noch die Sonne raus!


              Der Versuch nach Floresti zu gelangen.




              Schön anzusehen ist er ja, der Schnee






              Der Schnee wird immer tiefer und meine Schritte immer kürzer. Zweimal haben wir nun schon den falschen Weg genommen (bzw einen Weg, der im Winter einfach nicht begehbar ist und wir mussten umdrehen...)

              Wir entscheiden uns letztendlich für die leichtere Variante und wollen daraufhin die Straße entlang gemütlich nach Bradesti wandern.


              Zurück auf der Straße


              Na auch nicht schlecht. Dafür haben wir noch mal eine tolle Aussicht Richtung Valea Uzei

              Da sehen wir in der Ferne einen LKW kommen. Wir wollen trampen, aber als das Fahrzeug näher kommt, sehe ich die offene Ladefläche und sage gleich Nein zu Max. Als der Fahrer aber stoppt und nach hinten deutet, und Max schon grinsend auf der Ladefläche steht und mir die Arme entgegenstreckt um meinen Rucksack zu nehmen, da klettere ich halt auch mit rauf Und das ist auch gut so! Wir sparen eine Menge Zeit und der Fahrer fährt extra ganz vorsichtig, mit uns „empfindlichem Gut“ auf der Ladefläche hinten drauf. Nach der Ankunft in Bradesti geben wir ihm noch ein paar Lei, womit er offensichtlich gar nicht gerechnet hat. Er freut sich und fährt davon.







              Unser Weg führt uns jetzt ganz angenehm durch Valea Poienii Richtung Huda Lui Papara. (Blaues Kreuz). Wir genießen es wieder sehr, die Siedlungen und Hütten hier zu bewundern. Menschen sehen wir leider kaum welche. Auch die Häuser scheinen zum Großteil verlassen zu sein.







              Wir haben vor, heute Nacht wieder ein Zimmer zu nehmen. Allerdings kommen wir kurz vor dem Abstieg zu jener Pension in Huda lui Papara, welche in unserer Karte eingezeichnet ist, an einer unglaublich schönen Hügelkette vorbei, und wir ziehen in Betracht, nun doch zu zelten.




              Die sanften Hügel im Hintergrund laden zum Verbleiben ein


              Jetzt aber schnell, die Sonne will schon unter gehen...

              Auch einige Hirtenhütten sind hier auf den Hügeln zu finden. Manche schon halb verfallen, manche wirklich schön hergerichtet. Wir finden eine alte Scheune mit kaputtem Dach, ihre Türe ist ausgehängt und liegt mitten am Boden der Hütte, die Wände sind sehr löchrig. Aber wir beschließen trotzdem, hier die Nacht zu verbringen. Die Scheune ist sonst komplett leer, nur ein bisschen Stroh liegt noch da. Wir richten uns ein, Max beginnt zu kochen, ich stopfe die größten Spalten zwischen den Holzbalken mit Stroh aus, damit es nicht so sehr zieht in der Nacht. Ich liebe unsere Arbeitsteilung Ich liebe uns. Der Urlaub ist wieder mal ein Wahnsinn



              Zuletzt geändert von nicki1005; 15.06.2013, 09:14.

              Kommentar


              • nicki1005
                Erfahren
                • 30.04.2011
                • 374
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                Tag 7, 29.3.2013:


                "Die kleinen Freuden des Lebens sind oft die einfachen Dinge."

                SONNE! Bald ist es draußen wärmer als drinnen in unserer Hütte. Die Sonne tut unglaublich gut, nachdem die Nacht so kalt war, dass mein Trinkbeutel komplett gefroren ist. Schon irgendwie verrückt. Ein paar hundert Meter weiter ist die warme Cabana und wir schlafen in der eiskalten Scheune


                Langsam Zeit aufzustehen, die Sonne will schon herein


                Max ist diesmal sogar noch vor mir auf




                So sonnig, dass ich noch nichtmal die Augen aufkriege






                So schön es hier auch ist, wir müssen bald mal los...


                Cabana und Holzkirche im Tal

                Heute wollen wir Richtung Poarta Zmeilor und dann weiter schauen, wie weit wir kommen. Der Abstieg nach Huda lui Papara ist sehr beschwerlich. Wo eigentlich ein breiter gemütlicher Weg durch den Wald verläuft, ist durch den Schnee nicht wirklich sichtbar wo man hin steigt und immer wieder rutschen wir auf Blättern, Steinen usw. aus. Nicht weiter tragisch, aber kräftezehrend und zeitraubend.





                Bei der hübschen Holzkirche im Tal schließt sich uns wieder ein Hund an. Ich spreche nur kurz mit ihm, da weicht er schon nicht mehr von unserer Seite. Max ist wieder weniger begeistert. Anfangs
                So gehen wir nun zu dritt unseren Weg entlang.






                Max ist sehr stolz auf seine Regenschirm-Konstruktion




                Mittagessen! Bis das Wasser endlich kocht, naschen wir Zacusca




                Vor uns erstreckt sich bereits Salciua

                Irgendwann sind wir uns nicht mehr ganz sicher, wo es lang geht. Sind wir etwa falsch abgezweigt? Der Weg sollte doch eigentlich nach Norden gehen? Der Hund ist auch weg. Wir überlegen und schauen uns um. Da sehen wir den Hund (wir haben ihn Polarfuchs getauft. Ich hab so einen Tick, dass ich jeden Hund gerne beim Namen nenne ) wieder auftauchen und uns nachkommen. Er kommt aus einer unscheinbaren Abzweigung des Hauptweges heraus, in die wir hätten hinein müssen Na gut, also da rein und dem Hund folgen. Polarfuchs weist uns den Weg durch den Wald, überall dort, wo keine Markierungen zu sehen sind. Er kennt den Weg ganz genau.



                Weg erkennt man hier großteils aufgrund des Schnees keinen. Schließlich bleibt Polarfuchs sitzen und bewegt sich nicht mehr.



                Wir gehen ein Stück weiter und sehen, dass ein ganzes Stück Wald wohl durch einen Sturm umgestürzt ist. Markierungen sind hier gar keine mehr zu sehen.


                Letzte Markierung vor den gefallenen Bäumen

                Wir überlegen. Ich schicke den treuen, gutmütigen Polarfuchs voran, bereue es aber sogleich wieder. Man merkt gleich, dass der Arme kaputte Hüften hat, aber ich habe in dem Moment einfach nicht bedacht, dass er hier ja springen muss, um über die umgestürzten Bäume zu kommen. Er jault auf… Oje Wir beschließen, dass wir da nicht weitergehen. Der umgestürzte Waldabschnitt ist ziemlich breit, und man hat in dem Geäst mit den schweren Rucksäcken kaum halt. Wir versuchen einen Weg oberhalb oder unterhalb zu finden. So verstreicht sicher eine Stunde. Polarfuchs wartet inzwischen brav, bis wir uns entschieden haben. Die Entscheidung ist gefallen, wir kehren um.



                Zu dritt geht’s also wieder zurück nach Huda Lui Papara. Polarfuchs bleibt wieder bei der Kirche zurück, Max und ich wandern weiter zur Pension.





                Angekommen bei der Pension, wird gerade das Tor geschlossen und wir fragen schnell nach, ob ein Zimmer frei wäre. Ja, ALLE Zimmer sind frei Wir leisten uns ein großes Zimmer mit Doppelbett und Doppeldecke. Ein Traum! Die nette Dame, die vor Ort ist, spricht kein Wort Englisch. Mit unserem Ohne-Wörter-Buch und dem Reise-Rumänisch-Wörterbuch bewaffnet „unterhalten“ wir uns über Zimmerpreise, Abendessen, Frühstück und Uhrzeiten. Wir würden gerne einfach sagen „Es ist uns egal, was wir zum Abendessen bekommen, wir lassen uns gerne überraschen. Einfach irgendetwas, das gerade da ist.“ Leider reicht dazu unser Wortschatz nicht aus. Also doch aus der Karte wählen. Rund und satt fallen wir nach dem Essen und einer heißen langen Dusche in unser extra weiches, extra großes Bett und sind glücklich und zufrieden

                Zuletzt geändert von nicki1005; 12.06.2013, 21:49.

                Kommentar


                • LJ80V
                  Erfahren
                  • 15.01.2009
                  • 184
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                  Hi Nicki,
                  du hast oben geschrieben: "Ich liebe uns" da kann ich nur sagen
                  und wir lieben deine Reiseberichte

                  Lg Günter

                  Kommentar


                  • nicki1005
                    Erfahren
                    • 30.04.2011
                    • 374
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                    Oh danke schön Das freut mich und ist sehr lieb von dir!
                    Es macht mir immer große Freude unsere Reisen nochmals Revue passieren zu lassen.

                    Liebe Grüße
                    Nicki

                    Kommentar


                    • Abt
                      Lebt im Forum
                      • 26.04.2010
                      • 5726
                      • Unternehmen

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                      Natürlich auch für diesen Bericht erst einmal ein dickes Danke von mir.
                      Aber das wäre absolut nicht meine Jahreszeit um dort unterwegs zu sein.
                      Was hier mit Zakuska genannt wird, ist bestimmt die Vinete-Paste aus einem Gemisch aus gerösteten Aubergienen, Tomatenpaprika, Zwiebeln und Sönnenblumenöl.
                      Das kann Max beim nächsten Besuch mal hier ausprobieren. Stelle mich da als Testperson zur Verfügung!
                      Liebe Grüße an euch.

                      Kommentar


                      • EbsEls
                        Erfahren
                        • 23.07.2011
                        • 434
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                        Danke für die zwei tollen Berichte.
                        Es ist nun mal so, dass man Berichte von Gegenden, die man kennt, besonders gern liest und verfolgt. Das Trascau war das Ziel meiner allerersten Rumänienreise (PDF).

                        Hier das Rezept für Zacusca (aus dem Rumänien-Adventskalender von 2009).

                        PS: ... und für Schneeflocke und dem armen Polarfuchs habe ich mich auch gefreut.
                        Viele Grüße aus Thüringen (oder von Sonstwo)
                        Eberhard Elsner

                        Kommentar


                        • nicki1005
                          Erfahren
                          • 30.04.2011
                          • 374
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                          Das Rezept liest sich ja besonders lustig Danke schön!
                          Euren Trascau Bericht mit dem absolut legendären Foto der Ramet Klamm kannte ich bereits. Er ist ist wirklich ausgesprochen unterhaltsam geschrieben
                          Was die Hunde betrifft, die wir getroffen haben: Ich habe mich gefragt, ob sie dort wirklich völlig herrenlos herumlaufen? Zum Beispiel Schneeflocke haben wir ja in einem wirklich winzigen Dorf kennen gelernt. Wo finden die Hunde dort ihr Futter, wenn sie nur Streuner sind? Viele Hütten waren auch komplett verlassen. Polarfuchs mit seinen kaputten Hüften war recht schwerfällig unterwegs, er hätte auch niemals irgendein Tier/Beute selber jagen können.. Die Bauern haben ja jeweils ihre eigenen Hunde am Hof, die selber schon gefüttert werden wollen. Oder bekommen die Streuner dann auch etwas ab? Über den Winter sind ja kaum Wanderer unterwegs, die die herrenlosen Hunde durchfüttern. Wisst ihr da genauer Bescheid?

                          @Abt: Lasst mir aber bitte ein Glas von dem tollen Aufstrich übrig, wenn Max bei dir seine Experimente durchführt Nicht alles gleich aufessen...

                          LG Nicki

                          Kommentar


                          • Abt
                            Lebt im Forum
                            • 26.04.2010
                            • 5726
                            • Unternehmen

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                            Also etwas davon zurückzustellen, das fällt mir sehr schwer. Denn Max ist ein exzellenter 5-sterne-Koch.
                            Am besten du bist gleich dabei und bringst deinen Teil in Sicherheit.

                            Oben im Trascau gibt es ein paar Dörflein wie Tecsesti und Raijcan, die nur über den Sommer noch bewohnt und bewirtschaftet sind. Waren die früher schon am A. der Welt, sind sie heute kaum besser dran. Da suchen die Hunde dann in der weiten Welt ihr Heil. Irgendwann werden sie dann angefahren und verenden im Straßengraben.

                            Unser Hund von der letzten Wanderung war ein ganz lieber, der hat sich in witziger Weise immer mal mit von den Futternäpfen der Hofhunde beköstigt, wenn die gerade nicht aufgepasst haben.

                            Kommentar


                            • beigl
                              Fuchs
                              • 28.01.2011
                              • 1664
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                              Schön, danke.

                              Wie kommt das, dass alle deine Reiseberichte mir wie Hollywood-Filme vorkommen?
                              Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

                              Kommentar


                              • nicki1005
                                Erfahren
                                • 30.04.2011
                                • 374
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                                Tag 8, 30.3.2013:


                                "Rumänische Notunterkunft?"

                                Der Urlaub ist diesmal wirklich wahrer Luxus für uns: Übernachtungen in einem Zimmer, Max hat ein „Buch“ zum Lesen mit (naja, den Ausdruck eines Buches), wir haben eine Frisbee zum Spielen dabei, Ostereier fürs Osterfest, einen Regenschirm fürs Schlechtwetter und ein kleines Reisekissen zum Schlafen für mich Da beschließen wir, dass wir es uns heute Abend wieder gut gehen lassen wollen und bis nach Izvoarele wandern werden, wo es auch wieder eine Pension geben soll. Wir mögen es diesmal gemütlich.
                                Frisch gestärkt geht es los, den Waldweg wieder hinauf, den wir gestern Früh herab gestiegen sind. Heute schaut die Welt aber schon ganz anders aus, weil einiges an Schnee schon weggeschmolzen ist. Dementsprechend angenehm lässt es sich wandern.








                                Neubauten in den Bergen. Sieht aus, als ob hier Ferienhäuser entstehen?

                                Der Weg hier ist nicht sehr anspruchsvoll, ohne nennenswerte Steigungen schlängelt er sich durch die Landschaft. Wir sehen viele Tierspuren im Schnee, die Stimmung ist toll, uns geht’s super


                                Unterwegs am roten und blauen Band Richtung Norgen


                                Hirtenhütte an der Abzeigen Richung Cheile Plaiului oder entlang des Gelben Bandes

                                Der Abstieg nach Izvoarele kann auf zwei verschiedenen Möglichkeiten erfolgen. Über eine Wiese (gelbes Band) oder durch die Schlucht Cheile Plaiului (rotes Kreuz). Ich will unbedingt durch die Schlucht. Max weist mich darauf hin, dass auf der Karte zwei Wasserfälle eingezeichnet sind und unser Weg direkt daneben verläuft, mit dem Vermerk, dass das Gelände somit nicht ganz so einfach zu laufen sein wird. Ich höre aber nur noch „Wasserfall“, denke an die erhoffte Idylle und will umso mehr durch die Schlucht. Das wird schon nicht so schlimm werden. Ich schaff das schon.
                                Heute muss ich zugeben, dass ich keinen einzigen Wasserfall dort gesehen habe, dafür hat mich nämlich der Weg zu sehr eingenommen :-)






                                Hier gehts runter in die Klamm

                                Der Einstieg in die Schlucht ist noch ganz okay. Die Wege sind schmal, verschneit, rutschig, aber eben okay. Irgendwann kommen dann aber immer wieder Abschnitte, die ich nicht entlang gehen kann. Rechts geht’s senkrecht ein paar Meter zum Fluss runter, links ist alles verwachsen mit Gebüschen. Der „Weg“ ist hier vielleicht einen Fuß breit, nach rechts zum Wasser geneigt, überhäuft mit Laub und darüber liegt der Schnee. Max hat ein überdurchschnittlich gutes Gleichgewichtsgefühl und super Reaktionsfähigkeit, dies zeigt sich bei solchen Schwierigkeiten natürlich besonders positiv. Ich nicht so sehr. Ich weiche in diesen Momenten nach links durchs Gebüsch aus, was ein riesiger Kraftakt ist, weil es auch hier unglaublich rutschig ist, und sehr steil. Wir überlegen, ob wir zurück gehen sollten, um morgen besser über den Wiesenweg abzusteigen. Jedoch wäre es noch sehr weit bis zu einem geeigneten Zeltplatz (hier ist auch wieder Naturschutzgebiet) und die Hoffnung auf ein Zimmer heute Nacht in Izvoarele ist einfach zu groß. Es dämmert schon, im Wald wird es langsam dunkel. Max hilft mir über die schwierigen Stellen, indem er sie als erstes überwindet, sich dann einen guten Standpunkt sucht, oder mich versucht zu sichern und mich festhält, während ich ihm nachkomme. Zweimal müssen wir über den Bach. Im Sommer ist der Weg hier sicher ein netter Spaziergang. Im Winter sollte dort niemand gehen, es ist wirklich gefährlich. Besonders mit dem schweren Gepäck. Alles rutscht, alles gibt nach, man erkennt den Untergrund einfach nicht, und die Steilwände hinunter zum Bach sind durch nichts gesichert. Ich wünsche mich auf den Wiesenweg… Immer wieder schweifen meine Blicke durch den Wald, ich denke an die Luchse, die hier leben, und an die Bären und die Wölfe, die ich mir sowieso immer vorstelle…


                                Anfangs noch nicht sehr anspruchsvoll






                                Leider konnten wir die schwierigen Passagen fotografisch nicht festhalten. Im Nachhinein ist das dann immer schade, aber in den Momenten denkt man einfach nicht mehr daran, Fotos zu machen...

                                Langsam kämpfen wir uns voran, bis wir die Schlucht schließlich völlig geschafft hinter uns lassen und die Lichter des Dorfes schon vor uns sehen. Nichts wie hin! Es ist schon stockdunkel, wir fragen eine alte Frau im Dorf (die letzte Person um diese Uhrzeit auf der Straße), wo denn bitte die Pension wäre? Sie erklärt uns den Weg. Als sie merkt, dass wir sie nicht verstehen, deutet sie uns, dass wir ihr folgen sollen. Durch gespenstische mäßig beleuchtete Hinterhöfe, in denen die Ketten der dort festgebundenen Hunde klirren, wenn sie knurrend auf uns zu stürmen, geht es in Richtung Pension. Die alte Frau deutet uns, dass wir immer schräg hinter ihr gehen sollen, damit wir vor den uns entgegen springenden Hunden geschützt sind. Kettenhunde tun mir leid. In diesem Moment habe ich aber einfach nur noch Angst.

                                Letztendlich ist die Pension leider geschlossen, telefonisch ist auch niemand erreichbar. Wir sind fix und fertig. Der Abstieg durch die Schlucht hat uns alles abverlangt. Ich überlege in diesem Moment kurz, ob das der Urlaub ist, den ich mir für Max und mich wünsche? Der Gedanke verschwindet aber sofort, weil er hier grad gar einfach überhaupt nicht weiter hilft. Was dagegen hilft, wäre ein Zeltplatz! Wir wandern wieder zurück Richtung Schlucht, dort gibt es ein paar Wiesen, die sich bestens eignen. Ginge es nach mir, würden wir das Zelt ja direkt neben dem Weg aufstellen. Oder ich würde mich hier einfach in meinem Schlafsack hinkauern. Max ist das unangenehm, wir wandern also weiter. Und weiter. Und weiter. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit.
                                Endlich wird ein Platz für gut empfunden, das Zelt wortlos mit letzter Kraft aufgestellt, und hinein mit uns. Drinnen hebt sich meine Stimmung schlagartig. Endlich warm, endlich raus aus den Schuhen, endlich ein Schlafsack. Und wieder etwas gemeinsam gemeistert. Ich bin glücklich, Max braucht noch ein bisschen zum Auftauen. Wir sind jetzt richtig stolz auf uns. Ist auch einfach angenehmer, zu zweit zu sein, in diesen Situationen, in denen man nur noch hungrig ist, überanstrengt, einem kalt ist und man nur noch schlafen möchte. Und im Endeffekt ist es dann doch immer ganz einfach: Ein freundlicher Blick, ein Lächeln, eine Umarmung, ein paar aufbauende Worte. Und alles ist wieder halb so schlimm, egal wie die äußeren Umstände zu der Zeit auch zu sein scheinen. Einfach, weil wir zusammen sind und uns als Team unterstützen. Und weil gemeinsame Zeit das schönste Geschenk ist, das wir bekommen können
                                Im Zelt wird nun gegessen, sich aufgewärmt, die Schlucht Revue passieren gelassen und gehofft, dass wir morgen ein Zimmer bekommen
                                Zuletzt geändert von nicki1005; 13.06.2013, 21:17.

                                Kommentar


                                • nicki1005
                                  Erfahren
                                  • 30.04.2011
                                  • 374
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                                  Tag 9, 31.3.2013:


                                  "Morgendlicher Blick Richtung Cheile Plaiului."

                                  Tagsüber sieht Izvoarele gleich viel einladender aus, als nachts. Alte Frauen sitzen auf Bänken, jeder, den wir grüßen, lächelt uns an und grüßt nett zurück, das Wetter ist angenehm, wir freuen uns auf einen lockeren Tag ohne Anstrengungen.


                                  Rechts hinten beginnt die Klamm, aus der wir uns gestern heraus gekämpft haben.


                                  Den Apfel kurz neben sich gelegt, stürzen sich auch schon lauter Ameisen drauf.




                                  Vor der Quelle liegen einige Distelzweige als Algen-Filter im Wasser.




                                  Richtung Cheile Valisoarei. Wir sind aber in die entgegengesetzte Richtung unterwegs

                                  Unser heutiges Ziel ist Rimetea (Torocko). Meinen Vorschlag, das Dorf über den Piatra Secuiului zu erreichen, wird von Max entschieden abgelehnt. Ich bin enttäuscht, weil ich diesen Berg als Fixpunkt unserer Tour eingeplant habe, füge mich aber sehr schnell seiner weisen Entscheidung, da mir der Vortag und meine gewünschte Schluchtenwanderung noch bestens in schlechter Erinnerung ist. Am Fuße des Piatra Secuiului führt ein breiter Wanderweg entlang, den laufen wir. Vorher kommen wir noch durch Coltesti, wo es eine Ausschilderung zu einem Hotel gibt. Dort wollen wir Mittagessen. Das Hotel macht einen recht noblen Eindruck. Als wir uns davor die Schuhe abputzen und den eingetrockneten Schlamm abklopfen, werden wir von Hotelgästen vom Fenster aus fotografiert. Wir treten ein. Die Kellner sind sehr freundlich. Zu unserer nicht versteckbaren Überraschung (wir sind wirklich SEHR erleichtert) spricht unser Kellner Englisch und Deutsch An diesem Tag sind wir so geschafft, dass wir uns einfach nur freuen, diesmal nicht mit unserem Wörterbuch „arbeiten“ zu müssen Wir bestellen die besten Speisen, die man sich vorstellen kann, kräftige Suppen, gebratene Leber, Fisch, und zur Nachspeise gibt es als Geschenk des Hauses (es ist ja Ostern!) einen Nuss- und Mohnstrudel. Was für ein Festmahl!


                                  Tee mit Milch + Tee mit Zitrone


                                  Ich wundere mich immer, warum Menschen im Restaurant ihr Essen fotografieren. Diesmal machen wir es nicht anders


                                  Satt und rund gehts weiter!

                                  Voller Tatendrang wandern wir also im Sonnenschein weiter nach Torocko. Dort laufen wir durch den Ort, entdecken unglaublich viele Pensionen und machen uns keine Sorgen, ein Zimmer zu bekommen. Wir kommen an einer Bar vorbei, lernen eine Gruppe rumänische Kletterer kennen, die uns die Hoffnung auf ein Zimmer aber sogleich zunichte machen. Alles sei ausgebucht, weil Osterwochenende ist Sie müssen das wissen, weil sie immer zum Klettern hier sind. Wir bleiben eine zeitlang bei der Gruppe sitzen, unterhalten uns gut (hier wird wieder super Englisch und Deutsch gesprochen!), Max trinkt ein Bier und dann machen wir uns wieder auf die Zimmersuche. Nach ein paar Absagen kommen wir durch Zufall zu einem Ehepaar, dessen Haus auf den ersten Blick gar nicht als Pension gekennzeichnet ist (Es ist die Pensiunea Enikö, Adresse: Felső Utca 212 Szam). Die beiden haben lange Zeit in München gelebt, und so können wir uns auch hier wieder auf Deutsch unterhalten. Sie überlegen, wo wir unterkommen könnten, weil – auch sie sagen das – das ganze Dorf ausgebucht ist. Während der Unterhaltung erfahren wir aber, dass es grundsätzlich doch in vielen Häusern freie Zimmer gibt, diese aber einfach noch nicht geheizt sind, und uns die kalten Zimmer einfach nirgends angeboten werden, weil die Vermieter das niemanden zumuten wollen, und ihnen dies sehr unangenehm wäre. Auch Enikö und Janos haben ein solches Zimmer in ihrer Pension. Wir erklären, dass wir uns sehr über ein kaltes Zimmer freuen würden, und wenn man kurz einheizen könnte, würde uns das sicher reichen. Haben ja die Winterschlafsäcke dabei Das Zimmer ist jedenfalls ein Traum! Wir werden noch eine Stunde weggeschickt, damit Badezimmer und Betten hergerichtet werden können und (nun doch) geheizt wird und wandern inzwischen durchs Dorf :-)










                                  Endlich Zeit für uns! Ohne Anstrengung.


                                  Ein Teil des Piatra Secuiului

                                  Um 18 Uhr können wir dann zum Nachbarn hinüber gehen und dort Abendessen. Typische Hausmannskost, ENDLICH! Das haben wir uns so sehr gewünscht. So eine Art Krautrouladen, Suppe (okay, die Suppe war "nur" eine Nudelsuppe, aber sie war ur gut!), zweierlei Auswahl an süßen traditionellen Nachspeisen, Schnaps und Wein Dort erfahren wir auch, dass die Zeit bereits umgestellt wurde. SOMMERZEIT! Im Urlaub denken wir echt an gar nichts und leben nur im Jetzt. Aber gut zu wissen, dass die Zeit umgestellt wurde, wir hätten sonst den Bus für die Heimreise 2 Tage später um 1 Stunde verpasst
                                  Abends unterhalten wir uns noch gut mit Enikö und Janos und sind überglücklich über unsere netten Vermieter, das tolle Zimmer und diesen absolut gelungenen Urlaub.


                                  In der Küche des Nachbaren bekommen wir unser Abendessen. Max wird mit Schnaps abgefüllt Am Ende dürfen wir uns noch 2 Ostereier aussuchen.
                                  FROHE OSTERN!


                                  Tag 10, 1.4.2013:


                                  "Das letzte Foto unserer Wanderung! Kurz vor Moldovenesti."

                                  Aufbruch nach Moldovenesti! Ich will schon wieder auf den Piatra Secuiului aufsteigen Max will außen rum gehen. Es ist nicht so, dass ich fitter wäre als Max, oder noch mehr Kraft hätte oder so. Im Gegenteil. Nein, es ist einfach so, dass ich immer alles sehen will, wenn ich einen inneren Plan vor Augen habe Ich habe die Tour ja geplant, und hatte vor, ein paar Highlights einzubauen, auf die wir bisher aber alle verzichten mussten. Max ist aber vernünftig und überlegt, was machbar wäre, und wie weit es vertretbar ist, auf den Gipfel eines Berges zu steigen, nur um „dort gewesen zu sein“ und abends dann aber wiederum tot ins Bett zu fallen. Wir entscheiden uns für die angenehme Variante außen rum Und wir bekommen wieder Begleitung. Ein kleiner schwarzer Hund, der wie ein Duracell Hase unermüdlich Vögel und anderes Getier entlang des Weges jagt. Er flitzt hin und her, hat unglaubliche Ausdauer und begleitet uns letztendlich bis Moldovenesti. Der kleine Hund nützt uns als Deckung, als wir durch eine Schafherde wandern, und die Hirtenhunde ihm zu nahe kommen wollen. Mir ist ja ein bisschen mulmig zumute dabei. Aber für unseren kleinen neuen Freund schreite ich neben Max tapfer voran

                                  Ich bin heute schon sehr langsam unterwegs und bin letztendlich überaus froh, dass Max sich geweigert hat, auf den Piatra Seculului aufzusteigen.


                                  Frühstücks-Ostereier der Nachbarn und noch ein paar extra Bäckereien von Enikö. Später sitzen wir noch zu viert hinter dem Haus, Max bekommt Kaffee. Die Verabschiedung ist sehr herzlich. Danke für die Wärme und Freundlichkeit in diesem Haus!


                                  Wir folgen einem markierten Weg nördlich um den Piatra Secuiului herum.







                                  Enikö und Janos waren so lieb und haben am Vortag extra im Internet nach einer Unterkunft mit Doppelbett für uns in Moldovensti gesucht. Die Pension an sich ist dann leider eine ziemliche Enttäuschung. Wir bekommen ein Zimmer, das direkt hinter der Theke liegt, an der es rund um die Uhr sehr laut zugeht. Das wäre ja noch erträglich, aber unsere Türe lässt sich nicht komplett schließen, sie ist verzogen und seitlich bleibt ein Spalt offen. Privatsphäre=Null. Und am nächsten Tag ist das Frühstück plötzlich nicht mehr im Preis inbegriffen.
                                  Aber: Wir hatten bisher eine so tolle Zeit, das lassen wir uns jetzt die Stimmung auch nicht mehr vermiesen.


                                  Tag 11, 2.4.2013:


                                  "Salina Turda."

                                  Am nächsten Vormittag trampen wir nach Turda. 2 nette junge Männer, die – wir sind mittlerweile gar nicht mehr überrascht – deutsch sprechen, nehmen uns mit. Unser Bus fährt erst am Abend und sie schlagen uns vor, dass wir das Salzbergwerk in Turda besuchen könnten. Sie fahren uns sogar direkt hin. Wir wissen noch gar nicht, was uns da unten in den Minen erwarten wird

                                  Als wir die unterirdischen Gänge entlang wandern, hören wir eigenartige Geräusche. Irgendwann stehen wir auf einer Galerie und sehen tief unter uns Lichter aufleuchten, lautes Stimmengewirr und dumpfes Grollen. Mir läuft ein Schauer über den Rücken, ich fühle mich wie in einer anderen Welt.
                                  Ein Aufzug bringt uns zurück in die Realität bzw. viele viele Meter tiefer auf den Boden zweier riesiger Salzhöhlen. Hier gibt es Bowling Bahnen, ein Riesenrad, ein kleines Amphitheater. Einen Stock tiefer liegt sogar ein unterirdischer See! Wir sind sprachlos. Glücklich. Überwältigt.





                                  Underground rowing


                                  Underground Frisbee


                                  Wir sind die letzten, die die Höhlen verlassen. Als wir in den Gängen Richtung Ausgang unterwegs sind, werden bereits die Lichter abgeschalten.


                                  Abendessen in Turda!

                                  Abends sitzen wir im Bus Richtung Heimat und fassen es immer noch nicht, was wir in den letzten 11 Tagen alles erlebt haben. Wir sind sehr froh, dass wir uns nicht von dem ungünstigen Wetterbericht haben abschrecken lassen, und trotzdem nach Rumänien gereist sind. Es ist wie immer bei uns. Wir schauen uns an, platzen fast vor Glück und können die Eindrücke der letzten Tage gar nicht in Worte fassen
                                  Zuletzt geändert von nicki1005; 15.06.2013, 09:20.

                                  Kommentar


                                  • nicki1005
                                    Erfahren
                                    • 30.04.2011
                                    • 374
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                                    Fazit:

                                    Die Tour war teilweise sehr anstrengend. Wir hatten zeitweise Temperaturen im 2-stelligen Minus Bereich. Manchmal tiefen Schnee. Dann wieder wärmeres Wetter mit viel Schlamm und Rutschpartien. Wetterbedingt mussten wir gelegentlich den Wegverlauf abändern und anpassen. Einige der Highlights des Weges (bzw. die Stellen, die von mir zu "Highlights" erklärt wurden ) wurden von uns aus diesem Grund ausgelassen.
                                    Das waren:
                                    Der Aufstieg durch die Nordwand der Cheile Intregalde (Zu viele Gründe sprachen dagegen)
                                    Die Besteigung des Piatra Cetii (Zu viel Schnee, keine Sicht wegen Nebel)
                                    Die Durchquerung der Ramet-Klamm (Zu gefährlich bei Nässe, Schnee, Eis)
                                    Poarta Zmeilor (Nicht bis dahin gekommen, wegen umgestürtztem Wald)
                                    Naturreservat Scarita-Belioara (bis dahin haben wir es gar nicht geschafft. Liegt im Gilau Gebirge)
                                    Piatra Secuiului (Alle Kräfte waren zu diesem Zeitpunkt bereits aufgebraucht)

                                    Das Kartenmaterial war wirklich sehr gut, Quellen ausreichend vorhanden (zumindest zu unserer Jahreszeit), die Wege zum Großteil gut markiert, auch wenn man manchmal nach den Markierungen suchen musste. Wo man keine finden konnte, war das mit ein bisschen Orientierungssinn und einem Kompass in der Hand aber absolut in Ordnung.
                                    Auf unseren Wegen haben wir keine anderen Wanderer getroffen, es war sehr einsam und idyllisch. In einigen Dörfern wiederum haben wir viele unglaublich nette Menschen getroffen. Wir hatten treue Begleithunde. Super gutes Essen.

                                    Manch einer wird vielleicht denken: „Nur ein Mittelgebirge – keine reine Zelttour – Essen im Wirtshaus – das ist ja gar nicht wirklich outdoor“.
                                    Für uns war diese Tour aber das absolute Abenteuer. Die Einsamkeit, das Wetter, das Gelände, all das hat uns das Gefühl gegeben, auf einer richtigen kleinen „Expedition“ unterwegs zu sein Der Urlaub hat uns physisch als auch psychisch ziemlich viel abverlangt, und uns wieder ein Stück näher zusammen geschweißt. Es war einfach wunderschön. Wir hätten uns keinen besseren Ort für unsere Osterferien vorstellen können



                                    (Danach hätten wir allerdings eine Woche lang Urlaub vom Urlaub gebraucht )

                                    Kommentar


                                    • Heather
                                      Erfahren
                                      • 03.06.2013
                                      • 250
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                                      Einfach nur schön. Tolle Bilder und mitreißend geschrieben!

                                      Kommentar


                                      • GrouFu
                                        Erfahren
                                        • 02.05.2012
                                        • 128
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: [RO] Oster-Trekking-Tour im Trascau Gebirge

                                        Dem kann ich nur beipflichten! Seit einer Stunde will ich den PC ausschalten, aber ich musste erst noch zu Ende lesen;)
                                        Klingt wirklich nach einer tollen Tour!

                                        aleX

                                        Kommentar

                                        Lädt...
                                        X