[DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Gast20200707
    GELÖSCHT
    Dauerbesucher
    • 25.05.2013
    • 764
    • Privat

    • Meine Reisen

    [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Hallo Leute,

    sicher kennen Einige von Euch bereits das Projekt Trekking in der Pfalz, wo man gegen ein kleines Entgelt wilde Plätze buchen kann um dort dann legal zu zelten. Dies hat anscheinend Schule gemacht, dass es dies mittlerweile auch in Bayern und der Eifel gibt. Nun zog auch der mittlere/nördliche Schwarzwald damit nach.

    Da wir bereits zweimal in der Pfalz unterwegs waren und gesamt um die 6-7 Camps getestet hatten, konnten wir uns hier ein guten Überblick verschaffen und konnten als einziges Manko bei den meisten Plätzen die fehlende oder besser zu weit entfernte Wasserquelle feststellen.

    Vor zwei Wochen machten wir uns nun in den Schwarzwald auf um zwei der neuen 6 Plätze zu testen. Dabei galt schon bei der Vorbereitung und der Wahl der Camps besondere Aufmerksamkeit. 3 dieser 6 Camps (Erdbeerloch, Bösellbach und Seibelseckle) liegen im Nationalpark und haben daher jeweils drei kleinere Holzplattformen, wo maximal ein quadratisches Zweimannzelt (Staika, Allak) Platz hat. Außerdem dürfen in diesen Camps immer nur 2 Personen gebucht werden. Maximal je Camp stehen immer nur drei Zeltplätze zur Verfügung und man darf nur eine Nacht am Stück bleiben.

    Wir wählten also zwei der drei anderen Camps, die statt der Holzplattformen drei mit Holsraspeln ausgelegte Ebenen bietet, Platz genug für unser Tunnelzelt Kaitum und außerdem je Zelt auch 3 Personen erlaubt. Schon bei der Recherche viel mir positiv auf, dass hier die Wasserversorgung kein Problem darstellen würde, immer ein Bach oder Quelle in der Nähe. Ein Plumpsklo in ausreichender Entfernung um sein Geschäft in Ruhe verrichten zu können ohne versuchen zu müssen lästige Nebengeräusche zu unterdrücken . Eine Lagerfeuerstelle und meist viel Totholz in der Umgebung standen auch gleich auf der positiven Liste.

    Wir buchten nun auf Trekking-im-Schwarzwald das Camp Gutellbach und Kniebis mit Freunden, bezahlten per Paypal 10 Euro je Zelt und Nacht und starteten am Freitag Mittag Richtung Freudenstadt zum Ausgangspunkt an der Alexanderschanze, bekannt auch durch den nahe gelegenen Westweg.





    Nachmittag angekommen, streiften wir die eine zivilisierte Arbeitskleidung ab und streiften uns die andere Arbeitskleidung über. Rucksäcke geschultert, auch unserer Roller war wieder mit von der Partie, aus diesem Grund wurden auch eher Forstwege geplant, auch weil unsere Freunde morgen noch mit dem Benpacker Pilgerwagen zu uns stoßen würden. Es waren nur 7km bis zum Camp, der Weg führte vorbei am idyllischen Eilbachsee, wo mein wildes Herz höher schlug. Hier hätte ich gern mein Zelt errichtet, aber dieses Wochenende wollten wir mal nicht gegen Gesetze verstoßen.



    Gegen 18 Uhr waren wir dann am Gutellbach Camp, auf dem Weg dahin waren wir allein unterwegs, auch im Camp waren wir heute allein. Morgen jedoch sollte das Camp hier mit 3 Zelten voll belegt sein, das sah man in der Online-Vakanz. Wir errichteten das Zelt auf diesem holzgeraspelten Boden, der teilweise ca. 20cm dick war. Ihr könnt Euch vorstellen, dass hier die Heringe nicht halten, also musste man das Zeug so tief ausgraben bis man auf harten Boden stieß. Bald stand das Zelt, das Feuer loderte in einer großzügigen Feuerstelle und Täve baute sein eigenes Zelt.





    Vorm Abendessen gingen wir uns noch schnell im 10m entfernten Bach waschen und wunderten uns abermals, dass Täve sich immer nur draußen freiwillig waschen lässt. Wir sollten zu Hause unsere Strategie überdenken und mit ihm abends einfach in den 50m entfernten Bodensee baden gehen. Gemütlich wärmten wir uns nach dem Waschgang am Feuer und stritten uns mal wieder um die Zuteilung der Rationen. Idyllisch saßen wir dann noch bis 23 Uhr beieinander und nur die unweit entfernte Straße störte die romantische Lagerfeuerstimmung mit Autogeräuschen. Dies monierten wir ein wenig, dass es aber noch schlimmer kommen würde, wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht.

    Samstag morgen, nur Täve lockt uns aus dem Zelt. Dieser Frühaufsteher ist verlässlicher als jeder Wecker und auch noch konsequenter in seinem Weckruf. Die Sonne war kaum über dem Horizont empor gestiegen, da saßen wir bereits am wärmenden Lagerfeuer. Es war noch kalt und feucht im Wald, die Sonne sollte erst gegen 10 Uhr rauskommen. Wir frühstückten ausgedehnt und die Vorfreude stieg, endlich Andreas und Julia wieder zu sehen. Sie hatten viel von Kirgistan zu erzählen, wir viel von Réunion. Gegen 10 Uhr hatten wir uns verabredet, aber wieder mal redete Mann (ich) an Frau (Julia) vorbei.



    Ich hatte leider nicht explizit darauf hingewiesen, dass wir uns am Camp treffen, weil ich dachte, dass die mitgelieferte Route eindeutig war. Die sah vor, ab dem Camp zu starten und nicht ab dem 700m entfernten Parkplatz. 10.30 Uhr reichte es mir, ich lief zum Parkplatz. Da stand zwar das Auto von ihnen und auch auf dem Rückweg sah ich die Benpacker-Spuren im nassen Gras. Von den Beiden jedoch keine Spur. Sie hatten das Camp knapp verfehlt und waren nirgends zu hören und zu sehen. Yvonne wollte im Camp ausharren, ich dagegen die geplante Route einschlagen und hoffen, sie dort zu treffen. Nach 1-2km erreichten wir einen großen Forstweg oberhalb des Camps. Hier begegnete uns eine Männergruppe, die ich nach einem merkwürdigem Typ mit Hänger fragte. Die lachten nur mit den Worten "Ja, vor 10 Minuten haben wir die gesehen!". Ich wollte schon losrennen, doch einer der Männer meinte, warum ich denn nicht den Roller nehmen würde. Gesagt, getan. Fluchs, war ich um die Ecke verschwunden und hatte sie nach 5 Minuten wieder ein. Nun hatten wir uns doch noch gefunden. Zusammen beschritten wir nun den über 20km langen Weg zum Camp Kniebis. Auf direktem Wege wären es sicher nur 7km geworden, aber der Tag war sonnig, es gab viel zu erzählen und der Tag war noch jung.



    Bald entdeckte Täve den Benpacker für sich und zog ihn fortan auf ebenen bis leicht an- bzw. absteigenden Wegen. Andreas investierte seine somit aufgesparte Energie ins Pilze pflücken. Ein Sprung nach rechts, ein Satz nach links. Hier ein Pilz pflücken, da schnitzen, dort abputzen. Er machte aus den Pilzen Kunstwerke, zum Essen fast zu schade. Erst jetzt wusste ich, dass es spezielle Pilzmesser gibt. Wahnsinn! Wir kamen vorbei an vielen interessanten offenen Schutzhütten, ideal um sicher mal hier und da zu übernachten. Pausierten meist genau dort. So kam es, dass wir mehrere kleinere Pausen machten, aber keine große Mittagspause. Diese Pausen und die Sammelaktionen von Andreas summierten sich zu einem Zeithaufen, der es uns unmöglich machte, die geplante Tour noch im Hellen zu schaffen. Kurzum wurde umgeplant auf 18km, ca. 5km weniger als gedacht. Das sparte uns 1.5 Stunden Zeit und so kamen wir gegen 17.30 Uhr am Camp Kniebis an.





    Das Camp als solches wieder schön, nah an einem Bach gelegen, Feuerstelle und Plumpsklo vorhanden, ABER nur 100m von der viel befahrenen Hochschwarzwaldstraße entfernt. Der Lärm der Autos und der vorbeirauschenden Motorräder war teilweise so ohrenbetäubend, dass man sich am Lagerfeuer nicht vernünftig unterhalten konnte. Wir waren Alle genervt. Wie kann man so etwas als "In der Wildnis übernachten" bezeichnen. Dieser Slogan galt im Minimalmaß vielleicht noch für das Camp Gutellbach, aber das Camp Kniebis hatte nichts von Idylle oder Wildnis. Wildnis bedeutet für mich, Natur sehen, Natur hören, Natur riechen. Nachdem wir unsere Zelte aufgebaut hatten, diskutierten wir am Lagerfeuer sehr ausgedehnt und hitzig diese Camps.

    Wer entscheidet, wo diese Camps errichtet werden?
    Warum wurden die Camps so nah an der Zivilisation errichtet?
    Werden wir die Camps weiter empfehlen?


    Fragen über Fragen. Bald diskutierten wir aber schon wieder über die wahre Wildnis. Es wurden die Reiseziele für 2018 ins Visier genommen. Vor- und Nachteile, aber auch bisher gesammelte Informationen zusammen getragen. Wir merkten gleich, dass wir irgendwie Alle in die gleiche Richtung wollen, nur zu einem anderen Zeitpunkt und vielleicht auf die einer oder andere Art. Das Lagerfeuer loderte und während Alle in der Wärme saßen, begab ich mich mal wieder als Einziger in den Bach zum Waschgang. Eine Nacht im Schlafsack ohne Waschen? Ein totales No-Go für mich. Gemütlich gab es bald das Abendessen, endlich konnten wir unsere Stimmen herunter regeln, der Verkehr und die Geräusche hatten merklich abgenommen. Täve beeilte sich, er wollte an seinem Loch auf dem Weg weitergraben, was er bald noch mit Farn abdeckte. Ich sollte später der Idiot sein, der da reinlaufen sollte. Außer ein lautes Fluchen hatte ich nichts auf Lager, da ich es ja doch irgendwie cool fand, was er da gebaut hatte. Wir saßen noch lang am Feuer und gingen gegen 22 Uhr zu Bett.



    Täve schaffte es dieses Mal nicht, uns zu wecken. Dafür sorgten die Straßengeräusche, die schon bereits gegen 6 Uhr stark zunahmen. Zeitig waren wir also munter und saßen auch bald am Lagerfeuer. Die Sonne kam nur langsam raus und wärmte uns erst beim Zeltabbau. Bis dahin frühstückten wir und konnten schon jetzt für uns feststellen.

    "Nein, diese beiden Camps nie wieder"






    Gut, wir wissen nicht, wie die anderen 4 Camps sind, aber beim wild zelten oder in den Schutzhütten waren wir noch nie von so einer Geräuschkulisse umgeben. Sicher sind die Camps vielleicht ein guter Start ins Outdoor-Dasein. Immer die Zivilisation in der Nähe, Sicherheit, Geborgenheit und Abbruchmöglichkeit. Trotz allem waren wir weiter gut gelaunt und setzten unseren Weg Richtung Alexanderschanze fort, wo ja unsere Auto stand. Dabei kamen wir durch tiefe Wälder, querten weite Wiesen und marschierten auf schmalen Pfaden des Westweges. Wieder einmal wurde jeder Pilz gepflückt, Zeit war dieses Mal genug, es waren ja nur 8km zum Auto. Wie gestern war das Wetter mit uns, ein spätsommerlicher warmer Tag, der uns traurig stimmte als wir dann gegen Mittag am Auto waren. Eigentlich wollten wir Andreas und Julia noch zu ihrem Auto zurück fahren, was ja am anderen Camp stand, aber sie wollten den gleichen Weg zurückgehen, den wir am Freitag Nachmittag gegangen waren.

    So verabschiedeten wir uns, aber dieses Mal nur für 3 Wochen, denn bald sollten wir uns im Binntal in der Schweiz wiedersehen. Eine gemeinsame Woche in einer rustikalen Hütte ohne Strom und Wasser in den Bergen, die nur zu Fuß erreichbar ist.
    Zuletzt geändert von Gast20200707; 06.10.2017, 12:36.

  • Baciu
    Dauerbesucher
    • 18.07.2013
    • 967
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

    Hm, interessant zu hören, dass die beiden Camps nicht so der Bringer sind. Ich hatte auch schon vor, den nördlichen Schwarzwald wieder mal zu besuchen. Danke für die Info, dann bleib ich doch lieber im Süden...

    Kommentar


    • HO
      Erfahren
      • 04.02.2016
      • 187
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

      AUTSCH - dann sind die beiden Camps nicht der Bringer! Ich war im Mai mit meinen Kindern auf dem Platz Grimbach - perfekte Lage mitten im Wald und teilweise wunderschöner Zustieg über einen völlig zugewachsenen und im Zeitalter der Forstwege wohl vergessenen Pfad.

      Kommentar


      • Rando
        Anfänger im Forum
        • 11.03.2015
        • 45
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

        Lese euren Bericht mit Interesse. Vielen Dank. Habe selbst viel im Schwarzwald gezeltet und biwakiert. Letzteres in offenen Hütten. Nur zweimal fand ich keine Schutzhütte, sodass ich auf einem Hochstand übernachten musste.
        Die Camps sind eine gute Idee. Werde eines im Frühsommer mal testen, wenn ich dort zur Vorbereitung der Norwegentour mit dem Rad unterwegs bin.
        Dass ich gerne wieder ein Winterbiwak machen würde, der Gedanke kam mir letzten Samstag beim Langlaufen von Todtnauberg zum Feldberg.


        Schliesheu-Hütte am 13. Januar 2018

        Grüße
        Rando

        Kommentar


        • Gast20200707
          GELÖSCHT
          Dauerbesucher
          • 25.05.2013
          • 764
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

          @Rando: Tja genau das ist wohl die bessere Wahl, dort zu nächtigen, wo es Einem gefällt als ein Ziel anzusteuern, was dermaßen enttäuschend ist. Im Winter gehen wir auch viel lieber zelten, weil dann noch weniger Leute draußen unterwegs sind und man noch mehr seine Ruhe hat. Bis jetzt nur in den Alpen unterwegs, wird es uns wohl auch bald mal in den Schwarzwald oder in die Vogesen ziehen. Cooles Foto, solche Schutzhütten gibt es ja ohne Ende im Schwarzwald

          Kommentar


          • agricolina
            Erfahren
            • 05.05.2016
            • 245
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

            Hi,

            in meinem Bericht über die drei Camps Grimbach, Seibelseckle und Erdbeerloch hatte ich eine Kurz-Bewertung versprochen. Ich füge sie jetzt hier ein, damit die Camps alle beieinander sind, wenn sie jemand sucht.

            Vorab: Ich finde es wirklich toll, dass sich auch bei uns im Schwarzwald jetzt so etwas entwickelt, wenn auch doch sehr gebremst. Ich hoffe, das ist nur der Anfang.

            Optimistisch bin ich zwar nicht sehr, denn hier ist der Tourismus trotz Outdoor-Boom doch arg gesteuert von den Interessen der Hotellerie und Gastronomie und den Ortschaften und Bürgermeistern, die dort im Speck leben und um ihre Pfründe fürchten. Die Urlauber/Wanderer sollen möglichst in Cafés, Restaurants, Luxustempel, Pensionen und Thermen geführt werden und dort ihr Geld lassen, und sich nicht selbst verpflegen und schon gar nicht im Zelt im Wald übernachten. So ergeben sich solche Irrsinns-Wegführungen wie in Dobel, wo der Westweg vom Wald weggeführt und eine halbe Stunde direkt an der Hauptstraße entlang gelegt wird...Dass man sich damit aber auch potenzielle Kunden vergrault, dieses Bewusstsein hat hier noch nicht eingesetzt. Natur und Wald werden hier in großen Teilen als persönlicher Besitz betrachtet, deren Nutzung man explizit vorschreibt und sich teuer bezahlen lässt. Aber viele, an deren Portemonnaie man eigentlich will, kommen schlicht gar nicht mehr, wenn sie diesen Rummel mal erlebt haben. Nur so kann ich mir auch die Lage mancher Camps erklären. Nur nicht zu weit weg von allem.

            Aber es ist ein Anfang, und freundliche, beharrliche Hinweise an die- Naturpark- bzw. Nationalparkverwaltungen und auch die TMBW (Tourismus Markting Baden-Württemberg GmbH) helfen vielleicht dabei, dass wir noch viel mehr und auch ruhigere, abgelegenere Camps bekommen. Ich bin da gerne mit dabei, wenn sich hier ein Interessengrüppchen findet. Der Schwarzwald ist wirklich groß genug und hat so tolle, auch wirklich entlegene Ecken. Eine Kombination von mehreren wirklich abgelegenen Trekking-Touren und -Camps mit der Möglichkeit zu einem anschließenden Mini-Wellness-Aufenthalt zum Entspannen hielte ich zum Beispiel für ein attraktives Angebot, das beiden Seiten etwas bietet.

            Aber zurück zum Thema. Hier mit dem Motto "In der Wildnis übernachten" zu werben, ist natürlich ein Witz, wenn die Schwarzwaldhochstraße oder der nächste Parkplatz nur ein paar hundert Meter entfernt sind und es sich auch sonst nicht um Wildnis, sondern um bewirtschafteten Staatswald handelt - mit Ausnahme des Nationalparks. Empfehlen kann ich dennoch das Camp Grimbach, dass mitten im Baden-Badener Stadtwald liegt und wirklich absolut ruhig ist (solange keine Forstarbeiten stattfinden). Am Seibelseckle kann es schon etwas lauter zugehen, da ist der Parkplatz vom Skilift nicht weit entfernt. Und das Erdbeerloch wird aus dem Renchtal von Motorrädern beschallt, zudem liegt es unterhalb einer Luftverkehrsstraße - d.h. man hört die halbe Nacht Flugzeuge. Wenn man aber nicht auf Ausflugswetter, Ferien- und Brückentage angewiesen ist und daher auch wenig Ausflugsverkehr und Geräuschpegel herrschen, sind die Camps alle sehr schön und bestimmt auch mal ruhiger.

            Camp Grimbach

            Art des Camps: Buchenwald, Naturboden, 3 Zelte erlaubt, von denen eines auch mehr als zwei Personen aufnehmen darf
            Lage: je nach Anmarschrichtung ca. 6- 9 Kilometer von der nächsten Straße/Parkplatz entfernt, direkt an breitem Forstweg im Wald. Ruhig, solange keine Forstbewirtschaftung stattfindet. Eher wenig Zufalls-Spaziergänger.
            Feuerstelle: ja, offen. Nur zum Teil Feuerholz vorhanden, kann gesammelt werden
            Schutzhütte: nein
            Toilettenhäuschen: ja
            Wasser: Bachlauf direkt am Camp, kann im Sommer/Herbst trocken sein, nächste Wasserstelle in 1,5 km Entfernung

            Camp Seibelseckle

            Art des Camps: Im dichten Mischwald, 3 Holzplattformen für kleinere Zelte
            Lage:Entfernung zum Parkplatz Skilift Seibelseckle ca. 1,2 km, am Forstweg. Verkehrsgeräusche und Spaziergänger möglich
            Feuerstelle: ja, mit Feuerschale und Holzvorrat
            Schutzhütte: ja
            Toilettenhäuschen: ja
            Wasser: Brunnen am Parkplatz Seibelseckle


            Camp Erdbeerloch


            Art des Camps: Im dchten Nadelwald, 3 Holzplattformen für kleinere Zelte,
            Lage: ca.1,5 km vom Parkplatz Erdbeerloch entfernt, an Forstweg im Wald. In der Saison Verkehrslärm aus dem Renchtal weit hörbar. Nachts Flugzeugverkehr hörbar.
            Feuerstelle: ja, mit Feuerschale und Holzvorrat
            Schutzhütte: ja
            Toilettenhäuschen: ja
            Wasser: Bachlauf am Erdbeerloch-Parkplatz (kann im Sommer/Herbst trocken sein) bzw. gefasster Brunnen am Forstweg in ca. 1 km Entfernung

            Die Saison startet leider erst im Mai und endet bereits am 31. Oktober. Wintercamps wären auch wirklich eine tolle Sache.

            Viele Grüße
            agricolina
            Zuletzt geändert von agricolina; 19.01.2019, 14:44.

            Kommentar


            • Gast20200707
              GELÖSCHT
              Dauerbesucher
              • 25.05.2013
              • 764
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

              danke auch von mir für deinen bericht. deiner Argumentation stimme ich voll zu, es ist aber ein richtiger schritt in "unsere" richtung.

              Kommentar


              • Igelstroem
                Fuchs
                • 30.01.2013
                • 1888
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

                Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                Optimistisch bin ich zwar nicht sehr, denn hier ist der Tourismus trotz Outdoor-Boom doch arg gesteuert von den Interessen der Hotellerie und Gastronomie und den Ortschaften und Bürgermeistern, die dort im Speck leben und um ihre Pfründe fürchten. Die Urlauber/Wanderer sollen möglichst in Cafés, Restaurants, Luxustempel, Pensionen und Thermen geführt werden und dort ihr Geld lassen, und sich nicht selbst verpflegen und schon gar nicht im Zelt im Wald übernachten. So ergeben sich solche Irrsinns-Wegführungen wie in Dobel, wo der Westweg vom Wald weggeführt und eine halbe Stunde direkt an der Hauptstraße entlang gelegt wird...Dass man sich damit aber auch potenzielle Kunden vergrault, dieses Bewusstsein hat hier noch nicht eingesetzt. Natur und Wald werden hier in großen Teilen als persönlicher Besitz betrachtet, deren Nutzung man explizit vorschreibt und sich teuer bezahlen lässt.
                Interessenkonflikte dieser Art sind denkbar, aber wirklich so erlebt habe ich das in den Regionen vom Schwarzwald bis zum Frankenwald eigentlich nicht. Auch Leute, die vom Normaltourismus leben, haben zumeist Verständnis für andere, weniger wertschöpfungsrelevante Reisestile. Das Nächtigen in Schutzhütten ist ja zum Beispiel eine fast überall akzeptierte Praxis (erst recht am Westweg, wo es massenhaft Schutzhütten gibt), ohne dass bisher jemand aus wirtschaftlichen Motiven nach einem Verbot gerufen hätte.
                Lebe Deine Albträume und irre umher

                Kommentar


                • agricolina
                  Erfahren
                  • 05.05.2016
                  • 245
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

                  Da hast du recht. Allerdings ist das eben nur geduldet und nicht explizit erlaubt. Ich frage mich aber schon, wie lange das noch so geht. In der Saison kannst du Abends an Schutzhütten vorbeigehen, da liegen sie wie die Heringe und auch draußen. Manche bauen auch die Zelte hinter den Hütten oder am Waldrand auf, da kannst du aber böse Überraschungen erleben mit den Jägern und Förstern. Das hat mit dem enormen Outdoor-Boom und den vielen jungen Leuten, die mit Rucksack wandern (was ich wirklich toll finde), in den letzten zwei, drei Jahren ganz neue Ausmaße angenommen. Ich würde mich wundern, wenn das noch mehr wird und so weitergehen darf...

                  Ich meine auch: Man kann ja das eine tun (Qualitätstourismus anbieten und Geld verdienen damit) und muss das andere (einsame Trekkingcamps und -touren) nicht lassen. Ich träume ja von einer Tour wie dem neuen Forststeig hier bei uns im Schwarzwald...

                  Kommentar


                  • Baciu
                    Dauerbesucher
                    • 18.07.2013
                    • 967
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

                    Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                    Ich träume ja von einer Tour wie dem neuen Forststeig hier bei uns im Schwarzwald...
                    OT:

                    Wo führt der denn lang?

                    Kommentar


                    • windriver
                      Moderator
                      Fuchs
                      • 25.11.2014
                      • 1903
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

                      Sie meint vermutlich den Forststeig im Elbsandsteingebirge .

                      Gruss , windriver

                      Kommentar


                      • agricolina
                        Erfahren
                        • 05.05.2016
                        • 245
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

                        Genau!
                        Danke.

                        Kommentar


                        • Igelstroem
                          Fuchs
                          • 30.01.2013
                          • 1888
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [DE] Trekking im Schwarzwald | Test der neuen Wildcamps

                          Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                          Da hast du recht. Allerdings ist das eben nur geduldet und nicht explizit erlaubt. Ich frage mich aber schon, wie lange das noch so geht. In der Saison kannst du Abends an Schutzhütten vorbeigehen, da liegen sie wie die Heringe und auch draußen. Manche bauen auch die Zelte hinter den Hütten oder am Waldrand auf, da kannst du aber böse Überraschungen erleben mit den Jägern und Förstern. Das hat mit dem enormen Outdoor-Boom und den vielen jungen Leuten, die mit Rucksack wandern (was ich wirklich toll finde), in den letzten zwei, drei Jahren ganz neue Ausmaße angenommen. Ich würde mich wundern, wenn das noch mehr wird und so weitergehen darf...

                          Ich meine auch: Man kann ja das eine tun (Qualitätstourismus anbieten und Geld verdienen damit) und muss das andere (einsame Trekkingcamps und -touren) nicht lassen. Ich träume ja von einer Tour wie dem neuen Forststeig hier bei uns im Schwarzwald...
                          Überfüllte Schutzhütten habe ich noch nicht gesehen. Das kann aber daran liegen, dass ich außerhalb der Saison unterwegs bin. Ich sehe auch keinen extremen Outdoor-Boom in den letzten Jahren, jedenfalls nicht dort, wo ich unterwegs war.

                          Theoretisch könnte es ja, wenn deine Diagnose stimmt, auch dazu kommen, dass die Einrichtung von Trekkingcamps als Argument verwendet wird, um das Übernachten in Schutzhütten in denselben Regionen explizit zu verbieten. Dann würde der beschriebene Effekt einer Kostenpflichtigkeit des Draußenschlafens und einer Vermarktung der Natur tatsächlich eintreten, und die als Fortschritt begrüßten Trekkingcamps hätten mehr oder weniger ungewollt dazu beigetragen.

                          Aber ich glaube noch nicht wirklich, dass es so kommt.
                          Lebe Deine Albträume und irre umher

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X