[JP] Japan der Länge nach

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  • Seghal
    Gerne im Forum
    • 03.11.2013
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    • Meine Reisen

    [JP] Japan der Länge nach

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Dauer: 33 Tage
    Zeitraum: 12.04.2017-14.05.2017
    geradelte Strecke: 2031 km
    Bereiste Länder: Japan

    Planung und Anreise

    Es gibt auch wieder ein Web-Album mit zusätzlichen, nicht hier im Bericht eingefügten, Fotos. Zu finden ist es hier.

    In "schön" gibt es den Bericht auf meiner Webseite (mit eingebetteten Karten und so).

    Die Planung
    Ostasien und dort insbesondere Japan standen schon lange auf der Wunschliste der Länder, die ich unbedingt mal bereisen möchte. Und durch den Unfall vom letzten Jahr hatte ich nun auch ganz sicher genug Geld auf dem Konto, um das auch umzusetzen. Nach etwas Recherche legte ich mich auf das späte Frühjahr fest, da das Wetter in Japan dann stabil gut und ausreichend warm ist. Einschränkend kommt noch hinzu, dass ich auf Grund meiner Ehrenämter meinen Urlaub in erster Linie in die Schulferien legen muss. Nach ein paar Absprachen mit meinen Kolleginnen und Kollegen sowie meiner Vorgesetzten, konnte ich dann auch einen ausreichend langen Zeitraum über die Osterferien meinen Urlaub sichern.
    Die grobe Idee war schon länger klar: Ich würde überwiegend dem Track „Length of Japan“ vom Japan Cycling Navigator folgen. Dieser führt an den interessantesten Sehenswürdigkeiten vorbei. Nur die japanischen Alpen würde ich um die Jahreszeit schneebedingt nicht bereisen können, so dass ich dort die südlichere Alternative wählen musste. Nach einigem Studium von Reiseführern usw. habe ich dann die Hauptprioritäten gesetzt und hier und da die Strecke noch etwas verändert. Vor allem zwischen dem Fuji und Tokyo wollte ich eine andere Route fahren. Außerdem passte zeitlich noch eine kleine Verlängerung der Strecke rein, so dass ich nach etwas Suchen und Überlegen den Startort auf Kyushu etwas nach Südwesten verlagerte in die Stadt Kumamoto.

    Mit ein paar Alternativen, die ich zur Sicherheit auch noch geplant hatte, sah die vorgesehene Route dann so aus: Karte Planung

    Nachdem das abgeschlossen war konnte ich dann auch meine Flüge buchen. Nach den Berichten, die man im Netz zum Fahrradtransport im Flugzeug lesen kann, lag meine Präferenz klar auf der Lufthansa. Bei der muss man das Rad nämlich nicht aufwendig für den Flug verpacken und teildemontieren. Darauf hatte ich insbesondere für den Rückflug keine Lust. Da sie dann auch eines der günstigsten Angebote auf der Strecke boten, wurde es dann am Ende auch tatsächlich die Lufthansa.

    Tag 1 – 12.04.2017
    Die Anreise
    Luftibus-Transfer Oldenburg – Bremen
    Flug LH2111 Bremen – München
    Flug LH714 München – Tokyo-Haneda

    Am späten Vormittag lies ich mich vom Luftibus zum Flughafen in Bremen bringen. Dort ging es mittags dann weiter nach München und von dort ging dann am Nachmittag der eigentliche Hauptflug nach Tokyo. Der Flug ging dann über Nacht und hauptsächlich über Sibirien. Nach Japan sind übrigens netterweise in allen Klassen grundsätzlich zwei Gepäckstücke erlaubt, so dass ich für das Fahrrad keine Extragebühr zahlen musste.

    Tag 2 – 13.04.2017
    Weiterhin Anreise
    Flug NH645 Tokyo-Haneda – Kumamoto

    In Japan muss man, wenn man aus dem Ausland einfliegt, immer am ersten Flughafen sein Gepäck in Empfang nehmen und durch den Zoll bringen. Das ist auch so, wenn man einen Anschlussflug innerhalb Japans hat. Da muss man dann nach dem Zoll sein Gepäck für den Inlandsflug wieder einchecken. Dies traf bei mir ja auch zu. Das ging aber alles reibungslos und auch relativ schnell. Das Gepäck konnte ich noch im internationalen Terminal einchecken und danach hatte ich dann genug Zeit, um mit dem Transferbus zum nationalen zu gelangen. Bevor ich rüberfuhr, habe ich mir aber noch eine Daten-SIM für Japan gekauft. Diese machen die Handynutzung unterwegs erheblich günstiger als beim Roaming und sind auch sonst recht erschwinglich.



    Kumamoto-Flughafen – Kumamoto-Stadt
    19,5 km – 47 hm
    Wetter: 18-22°C, heiter

    Karte Tag 2

    Der Flug nach Kumamoto hatte ordentlich Verspätung und am Flughafen musste ich dann mein Fahrrad noch ein wenig zurechtmachen. Dadurch war es dann schon fast 18.00 Uhr, als ich am Flughafen losgefahren bin. Die von mir selbst geplante Strecke in die Stadt erwies sich als recht gut fahrbar. Wegen des sehr ungewohnten Linksverkehrs musste ich etwas vorsichtiger und umsichtiger als normal fahren. Was aber nicht so schön war, waren die extrem vielen Ampeln, die mich, da ich Nebenstraßen fuhr, praktisch an jeder Kreuzung ausbremsten.
    Während der Fahrt brach dann die Dunkelheit über Kumamoto herein. Unterwegs deckte ich mich noch an einem Supermarkt mit etwas Verpflegung für den Abend und das kommende Frühstück ein. Das gestaltete sich ein wenig einfacher, als befürchtet. Das Angebot gab eigentlich alles her, was ich sonst so auf Radreise zu mir nehme und auf den Packungen sind auch genug Bilder, damit man so ungefähr weiß, was drin ist. Außerdem steht auch oft ein wenig in lateinischer Schrift drauf.
    Gegen 19.30 Uhr war ich dann am bereits von zuhause gebuchten Hostel und wurde dort sehr herzlich in Empfang genommen. Das Hostel ist in einem traditionellen japanischen Haus und alle Zimmer sind mit Tatamimatten ausgelegt. Daher war dort auf einem klassischen Futon Schlafen angesagt. Beim Abendessen im Gemeinschaftsraum ergaben sich dann noch nette Gespräche mit dem Betreiber des Hostels und ein wenig auch mit anderen Gästen.

  • Seghal
    Gerne im Forum
    • 03.11.2013
    • 51
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [JP] Japan der Länge nach

    Kyushu

    Tag 3 – 14.04.2017
    Kumamoto – Kurokawa-Onsen
    78,9 km – 1513 hm
    Wetter: 14-24°C, sonnig

    Karte Tag 3

    Eigentlich wollte ich ja über den Aso-Vulkan rüberfahren. Zwischen Kumamoto und dem Aso sowie rund um den Aso gab es wegen des Erbebens vor fast genau einem Jahr aber zahlreiche gesperrte Straßen. Im Hostel sagte man mir das und gab mir auch ein Infoblatt der lokalen Behörden. Auf den Vulkan rauf gab es nur eine offene Straße, so dass ich den Aufstieg ganz strich. Für den Weg in die Stadt Aso gab es nur eine wirklich sinnvolle Route. Die würde aber natürlich mehr Verkehr als normal haben.
    Morgens ging es aber erstmal zur Burg. Diese wurde bei besagtem Erdbeben stark beschädigt, so dass man sie wahrscheinlich auf Jahre nicht von innen besichtigen kann. Aus dessen Webseite ging das aber leider nicht hervor. Von außen war es aber auch ganz schön. Und vor allem gab es wegen des ungewöhnlich kalten Frühjahrs in Japan selbst hier ganz im Südwesten noch etliche blühende Kirschbäume. Bei der Planung war ich noch davon ausgegangen, dass der Hanami schon vorbei sein würde.







    Danach ging es dann zu einem Outdoorshop und ich kaufte dort eine Gaskartusche. Die Auswahl ist übrigens größer als hier bei uns und die Preise sind die gleichen. Anschließen wurde noch Verpflegung für den Tag eingekauft.
    Dann ging es raus aus Kumamoto und auf zur riesigen Caldera des Aso. Unterwegs war der Verkehr, wie erwartet, recht ordentlich. Aber schlimm war es nie. Unterwegs gab es noch einige Baustellen, teilweise mit Ampelregelung und außerdem massenweise blühende Kirschbäume. Nach und nach wurde es bergiger und später kamen auch einige Serpentinen. Schwer war die Steigung aber nie.



    Zur Stadt ging es dann noch wieder einiges runter, die liegt nämlich in der Caldera. Dort besichtigte ich den Tempel.





    In der Caldera war es ziemlich flach, aber ich musste ja auch wieder raus. Der Aufstieg weiter ins Innere der Insel war am Anfang etwas steiler, aber auch noch gut fahrbar. Später wurde es dann etwas flacher. Für alle Anstrengungen wurde ich aber immer wieder durch die tolle Landschaft entschädigt. Schließlich landete ich am Abend auf einem einsamen Campingplatz. Es war keine einzige Person da, die Sanitäranlagen außer Betrieb. Aber immerhin gab es fließend kaltes Wasser.


    Tag 4 – 15.04.2017
    Kurokawa-Onsen – Hayami
    93,0 km – 1175 hm
    Wetter: 10-27°C, heiter bis wolkig

    Karte Tag 4

    Die Nacht war recht windig und dadurch recht kühl. Aber auf 1000 m und mit wenig Bewuchs eigentlich kein großes Wunder. Morgens habe ich dann kurz vor der Abfahrt noch jemanden angetroffen, der zum Platz gehört. Ich habe noch brav die Gebühr bezahlt (aber ob der Leistung eher unwillig).
    Einige Kilometer ging es noch bergauf bis zur Passhöhe, aber die Steigung war wieder angenehm.



    Danach ging es dann erstmal längere Zeit bergab durch die schöne Berglandschaft. Ab und zu kam ich auch mal durch kleinere Ortschaften.



    Nach rund 50 km ging es dann noch mal wieder in einen Anstieg über einen Bergrücken am Yufu-dake. Alles wieder gut fahrbar und wunderschön.





    Danach ging es dann in eine längere Abfahrt in Richtung Beppu und damit in Richtung Meer. Der Verkehr nahm dann auch langsam zu, als ich mich Beppu näherte. Dort guckte ich mir die Umi-Jigoku an, die Meereshölle. Es gibt dort mehrere dieser Höllen. Diese sind sehr heiße Quellen und dementsprechend dampft es dort auch. Da man für jede einzeln Eintritt zahlen muss, habe ich mir nur diese eine angeguckt.





    Anschließend ging es zu einem direkt am Meer gelegenen Campingplatz. Dort war ich noch rechtzeitig, um die Dusche nutzen zu können. Nach Feierabend des Personals sind die nämlich nicht mehr zugänglich (die Toiletten aber schon). Für mich wurden die auch extra aufgeschlossen. Am Campingplatz traf ich auch noch einen netten Japaner, mit dem ich mich eine Weile unterhalten habe.


    Tag 5 – 16.04.2017
    Hayami – Bungo Takada
    70,2 km – 1232 hm
    Wetter: 14-26°C, heiter

    Karte Tag 5



    Nachts hatte es ein wenig geregnet. Daher war das Zelt beim Einpacken noch leicht feucht und da es auf Sand stand unten auch ein wenig dreckig. Tagsüber sollte es aber trocken bleiben. Zunächst ging es auf gleicher Strecke leicht hügelig zurück in den nächsten Ort. Dort bog ich dann ins Landesinnere der Kunisaki-Halbinsel ab. Diese ist geprägt durch einen größeren Vulkan und dementsprechend gebirgig. Auf den ersten gut 20 km war das aber alles noch sehr angenehm zu fahren und eine gebirgige Landschaft ist immer schön fürs Auge. Danach folgten dann die ersten Kilometer mit zweistelligen Steigungsprozenten. Zum Glück waren es nur wenige und am Ende der Steigung wartete ein interessanter Tempel. Oberhalb des Tempels sind einige große Buddhabildnisse in den Felsen gehauen worden, die größten ihrer Art in Japan. Die Treppe hinauf aus Natursteinen ist allerdings sehr schlecht begehbar und mit den Metallplatten unter den Fahrradschuhen auch recht gefährlich.







    Danach ging es dann einige Kilometer bergab bis zum nächsten buddhistischen Tempel.







    Danach wurde es dann richtig anstrengend. Es gab über etliche Kilometer mehr als 10% durchschnittliche Steigung und da Bergstraßen ja selten gleichmäßig verlaufen dabei dann auch Rampen von über 15%. Aber gelohnt hat es sich dann doch. Am Ende wartete ein schöner Tempel am Fuße des dominierenden Vulkans der Halbinsel.







    Auf dem Weg in die nächste Stadt musste ich dann nochmal über einen Großteil der steilen Straße vom Hinweg. Das war aber nötig, denn es gab sonst weit und breit keine regulären Übernachtungsmöglichkeiten. Dass es in Bungo Takada weder Campingplatz noch Hostel gibt, wusste ich schon aus meinen Vorplanungen. Aber es gibt ein günstiges Business-Hotel, in das ich mich dann einquartiert habe. Das Zimmer war auch recht gut. Die Kette scheint also recht empfehlenswert zu sein.


    Tag 6 – 17.04.2017
    Bungo Takada - Shimonoseki
    103,9 km – 553 hm
    Wetter: 18-22°C, fast durchgehend kräftiger Regenschauer

    Karte Tag 6

    Morgens regnete es bereits als ich losfuhr. Aber bis zur nächsten Stadt war es nur ein leichter Regen. Dort besuchte ich den sehr schönen Shinto-Schrein. Der gewann durch den Regen sogar noch ein wenig an Atmosphäre.







    Direkt nach der Besichtigung des Schreines fing dann der kräftige Regenschauer an, der noch bis weit in die kommende Nacht anhalten sollte. Aber es gab zum Glück keine weiteren Besichtigungspunkte mehr bis zur Nordostspitze von Kyushu, so dass für den Rest des Tages nur noch fahren, fahren, fahren angesagt war. Durch die angenehmen Temperaturen war das Fahren dann auch ganz gut aushaltbar, auch wenn nach einiger Zeit die Regenklamotten völlig durchnässt und damit funktionslos waren. Was die Sache nicht so angenehm gemacht hat, ist der sehr dichte Verkehr auf der meist nur zweispurigen (= eine Spur pro Fahrtrichtung) Straße und die vielen LKWs, die sehr oft nur mit wenigen Zentimetern Abstand überholt haben. Aber es gab auch keine sinnvolle Alternative dazu, also musste ich da durch und nach einer Weile nimmt das dann auch irgendwie hin.
    In Kitakyushu überlegte ich noch kurz, ob ich nicht noch die dortige Burg angucken sollte. Angesichts des Wetters verwarf ich das aber schnell wieder und fuhr dann noch die letzten Kilometer, wieder im dichten Verkehr, weiter bis zur Meerenge zwischen Kyushu und Honshu. Dort führte mich der Track aus dem Internet zur Kanmon-Brücke. Über die dürfen aber gar keine Fahrräder fahren. Es stehen dort extra diverse Schilder und das Personal dort ist auch darauf eingestellt und erklärte mir, dass ich durch den Tunnel muss und wie ich dort hinkomme. Sie haben auch schon Zettel für solche Fälle. Dort tauchen also wohl öfter mal Radler auf. Ich bin dann also durch den nur ein paar hundert Meter langen Radfahrer- und Fußgängertunnel und auf der anderen Seite in Shimonoseki dann in ein sehr gutes Hostel, in dem ich fast alleine war. Im Hostel nutzte ich dann noch die kostenlose Waschmaschine und den Trockner.



    Zuletzt geändert von Seghal; 30.08.2017, 19:01.

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    • RoterMilan
      Anfänger im Forum
      • 02.08.2013
      • 39
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [JP] Japan der Länge nach


      Abonniert, ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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      • MaxD

        Lebt im Forum
        • 28.11.2014
        • 8905
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [JP] Japan der Länge nach

        Das Stichwort "der Länge nach" war bisher immer eine Unterhaltungsgarantie. Dazu noch Asien, das ist für sich schon ein aufregendes Thema! Japan kenne ich noch nicht, daher bin auch auf die Fortsetzung gespannt.

        Nur mal zum Verständnis (im Wortsinne...): Sprichst Du japanisch, hast Du Dir Brocken angeeignet oder war es Englisch mit Händen und Füßen?
        ministry of silly hikes

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        • Seghal
          Gerne im Forum
          • 03.11.2013
          • 51
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [JP] Japan der Länge nach

          Zitat von MaxD Beitrag anzeigen
          Nur mal zum Verständnis (im Wortsinne...): Sprichst Du japanisch, hast Du Dir Brocken angeeignet oder war es Englisch mit Händen und Füßen?
          Ich kenne nur ein paar wenige japanische Wörter. Das reicht für gar nichts. Die Japaner können aber fast alle gut Englisch, deutlich besser als die Franzosen. Sie trauen sich oft nicht Englisch zu sprechen, aber sie sind recht neugierig auf Europäer und wenn man dann noch mit dem Rad unterwegs ist, sprechen sie einen auch mal an. Sie helfen sich auch manchmal mit Übersetzungstools aufm Handy wenn ihr Vokabular etwas lückenhaft ist. Man muss aber aufpassen, dass man nicht zu schnell spricht. Auf der Straße gibt es keine Probleme, da Wegweiser u. ä. immer auch in lateinischer Schrift beschriftet sind. Beim Einkaufen helfen die Bilder und manchmal gibt es auch da ein wenig lateinische Schrift. Ich kann aber auch ein bißchen Hiragana und Katakana (die japanischen Silbenschriften) lesen.

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          • chinook
            Fuchs
            • 27.04.2005
            • 2231

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [JP] Japan der Länge nach

            Zeigst Du uns auch eine Karte Deiner Tour?


            -chinoook
            Realität ist ein Problem von Leuten, die nicht mit Alkohol umgehen können.

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              Alter Hase
              • 13.07.2005
              • 3047
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [JP] Japan der Länge nach

              Zitat von chinook Beitrag anzeigen
              Zeigst Du uns auch eine Karte Deiner Tour?


              -chinoook

              Siehst Du , wenn Du dem Link in seinem ersten Post folgst...
              Wo war ich bloß?

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              • Seghal
                Gerne im Forum
                • 03.11.2013
                • 51
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [JP] Japan der Länge nach

                Chugoku

                Tag 7 – 18.04.2017
                Shimonoseki – Hagi
                97,4 km – 977 hm
                Wetter: 14-23°C, heiter bis sonnig

                Karte Tag 7

                Am frühen Morgen hat es dann auch tatsächlich aufgehört zu regnen und ich konnte morgens noch auf die Terrasse des Hostels und mir von dort aus die Meerenge zwischen Honshu und Kyushu angucken.



                Der starke Regen hat auch dafür gesorgt, dass mein am Vortag noch völlig verdrecktes Rad wieder völlig sauber war. Nur die Kette musste ich ein wenig nachölen und dann konnte es weiter gehen ins Innere des westlichen Teils von Honshu. Es wurde naturgemäß etwas bergiger, aber alles gut im Rahmen. Nach einer Weile Fahrt landete ich schließlich an den Akiyoshi-Höhle, einer sehr großen Tropfsteinhöhle (außerdem die größte Höhle Japans). In dieser kann man ein etwa einen Kilometer langes Stück besichtigen, was ich dann auch getan habe.





                Kurz nach der Höhle ging es dann etwas steiler nach oben in den über der Höhle gelegenen Nationalpark mit seiner schönen Landschaft.







                Am Ende des Nationalparks ging es nochmal runter. Da ich noch ein Stück von der Nordküste entfernt war, hieß das, dass es auch wieder rauf ging. Das war aber wieder ganz angenehm zu fahren. Es ging schließlich längere Zeit über eine meist sehr schmale Bergstraße an kleinen bewohnten Tälern vorbei durch eine schöne bewaldete Landschaft. Etwas später ging diese Straße dann in eine längere Abfahrt über. Eine wirklich sehr sehr schöne Strecke.



                Am Ende der Strecke landete ich dann am Meer in Hagi. Die Stadt hat einen weitgehend erhaltenen historischen Stadtkern, eine absolute Seltenheit in Japan. Nach einer kurzen Runde durchs Zentrum besichtigte ich dort noch eine alte Samurai-Residenz bevor ich mich zum (übrigens sehr guten) Hostel aufmachte.








                Tag 8 – 19.04.2017
                Hagi – Tsuwano
                58,0 km – 811 hm
                Wetter: 16-20°C, sonnig

                Karte Tag 8

                Am Ortsrand von Hagi ging es am Morgen erstmal zu einer zu einem Shinto-Schrein gehörigen Akademie. Diese spielte eine große Rolle bei Meiji-Restauration und wurde daher auch in die UNESCO-Welterbeliste aufegenmmen.







                Ein kleines Stück weiter besichtigte ich dann noch einen schönen buddhistischen Tempel.





                Im weiteren Tagesverlauf ging es dann durch die Bergwelt West-Honshus.





                Schließlich landete ich in Tsuwano und guckte mir dort den Schrein über dem Ort an. Hinauf ging es über eine ganze Menge Treppenstufen. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich aber auch auf der anderen Seite mit dem Fahrrad hochfahren können. Wollte ich aber nicht.







                Für den weiteren Streckenverlauf gab es für längere Zeit keine Unterkunftsmöglichkeiten und die wenigen Campingplätze waren alle hoch am Berg. Nach den wenig ansprechenden Campingplätzen bisher hatte ich da aber auch keine Lust drauf und nochmal mehrere hundert extra bergauf musste auch nicht sein. Daher mietete ich mich schon relativ früh am Tag in einen Minshuku ein. Das entspricht so grob einer Pension bei uns. Diese war traditionell eingerichtet, also mit Tatami-Matten auf dem Fußboden. Leicht abgewohnt war sie auch, aber noch in Ordnung (und auch günstig).


                Tag 9 – 20.04.2017
                Tsuwano – Miyajimaguchi
                129,5 km – 843 hm
                Wetter: 10-19°C, wolkig

                Karte Tag 9

                Zunächst ging es für etliche Kilometer sanft bergauf durch Berglandschaft.



                Nach einer Abfahrt folgte dann noch eine nicht ganz so lange, ebenfalls recht sanfte Gegensteigung. In den Abfahrten gab es allerdings die in Japan an solchen Stellen recht häufigen Längsrillen, die das Fahren dort unangenehm und auch gefährlich machen.



                Nach rund hundert Kilometern war ich dann schließlich am Tageshauptziel angelangt, in Iwakuni. Dort ging es erstmal über die berühmte Kintai-kyo (Brokatschärpenbrücke) in die Burgstadt.







                Ich bin auch mit der Seilbahn hoch in die Burg gefahren. Die Besichtigung der Burg stellte sich aber als langweilig und uninteressant heraus.



                Da noch genug Zeit war, entschied ich, noch weiter bis Miyajima zu fahren. Dabei ging es das erste Mal seit Tagen wieder durch dickeren Verkehr. Das Hostel gegenüber der Insel Miyajima (Jima = Insel) war dann das erste stärker gefüllte. Die bisherigen waren ja alle leer bzw. fast leer. Aber Miyajima ist ja auch eine der berühmtesten Punkte in Japan. Im Hostel waren Gäste aus aller Welt und die Atmosphäre war auch sehr nett dort.


                Tag 10 – 21.04.2017
                Miyajimaguchi – Hiroshima
                23,4 km – 114 hm
                Wetter: ?-21°C, heiter bis sonnig

                Karte Tag 10
                (Die Karte enthält auch die Fährüberfahrten und die zu Fuß zurückgelegten Strecken)

                Morgens sollte es erstmal rüber auf die Insel mit ihrem berühmten Schrein gehen. Mein Gepäck konnte ich im Hostel lassen und die Fähre war nur wenige Meter vom Hostel entfernt. Das Fahrrad blieb als auch erstmal stehen. Vor dem Besteigen der Fähre deckte ich mich noch mit Proviant für den Tag ein. Die von mir (bewusst) gewählte Fähre macht auf ihrem kurzen Weg zur Insel einen Schlenker am Schrein vorbei.



                Anschließend ging es am Strand entlang zum Schrein.



                Unterwegs gab es schon diverse der dort lebenden, wilden Sikahirsche inmitten der Touristenströme.



                Ein Bild vom berühmten Tori musste natürlich auch sein. Dort habe ich auch ausnahmsweise mal das Angebot eines anderen Besuchers angenommen, mich vorm Tori fotografieren zu lassen. Bin ja sonst nicht so der Selfie-Typ.



                Natürlich habe ich auch den eigentlichen Schrein besichtigt.







                Es gibt neben der Hauptattraktion aber auch noch einiges anderes schönes und interessantes auf der Insel zu sehen. Daher machte ich dann erstmal auf zur Seilbahn, um auf den höchsten Berg der Insel zu kommen.



                Auf dem Weg war vor und nach der Seilbahn aber auch noch einiges an Aufstieg zu Fuß zu bewältigen. Am Berg gibt es einen kleinen buddhistischen Tempel und ganz oben eine nette Aussicht.



                Wieder unten im Ort bescihtigte ich auch noch einen sehr schönen buddhistischen Tempel.







                Im Ort guckte ich mich dann anschließend noch etwas um, unter anderem in der doch sehr touristischen Einkaufsstraße. Nach den ganzen Besichtigungen auf der kleinen Insel war dann auch schon Nachmittag. Ich fuhr also wieder mit der Fähre rüber ans Festland, bepackte am Hostel mein Fahrrad und fuhr dann das recht kurze Stück bis nach Hiroshima. Der Verkehr war natürlich wieder recht dicht, aber es gibt ja fast immer einen ausreichend breiten Seitenstreifen. In Hiroshima sind die Radfahrer allerdings recht anarchistisch unterwegs. Die kommen einem auch mal auf dem Seitenstreifen entgegen.


                Tag 11 – 21.04.2017
                Hiroshima – Norogawa Dam
                43,8 km – 695 hm
                Wetter: 18-26°C, heiter bis sonnig

                Karte Tag 11

                In Hiroshima ging es natürlich erstmal zum Atombombendom, der nur wenige Meter vom Hypozentrum der Atombombenexplosion entfernten ehemaligen Handelskammer.



                Anschließend stellte ich mein Rad ab und ging in den auf der anderen Flussseite gelegenen Friedenspark.







                Am Ende des Friedensparks steht das Friedensmuseum. Zurzeit wird ein Teil renoviert. Drinnen war eine ziemlich bedrückende Stimmung. Alle waren sehr ruhig dort.







                Zum Fahrrad zurück ging es nochmal durch den Friedenspark. Anschließend fuhr ich zum Shukkei-en, einer alten Gartenanlage, die nach dem Krieg in ihrer ursprünglichen Form wieder hergestellt wurde. Dort war es sehr schön.







                Auf dem Weg raus aus der Stadt fuhr ich dann noch an der Burg vorbei.



                Am Stadtrand ging es dann von der Ebene wieder in die Berge rein, zunächst über eine steile, schmale und sehr stark befahrene Straße. Aber Alternativen dazu gab es auch nicht. Schön zu fahren war es nicht und Platz für die nötigen Pausen war auch eher rar. Später wurde es aber angenehmer. Schließlich fuhr ich auf einen Campingplatz in einem kleinen Tal. Es gab mal wieder keine Dusche und nur kaltes Wasser. Aber streckentechnisch gab es halt nichts passenderes. Für eine Nacht geht das auch mal.

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                • FfD
                  Anfänger im Forum
                  • 12.05.2011
                  • 29
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [JP] Japan der Länge nach

                  Schöner Bericht aus deinem schönen Land. Japan ist sicher super zum Radfahren, fast überall ansprechende Landschaft und gesitteter Autoverkehr.

                  Aber dass fast alle Japaner gut Englisch sprechen, ist nach meiner persönlichen Erfahrung eindeutig falsch.

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                  • Seghal
                    Gerne im Forum
                    • 03.11.2013
                    • 51
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [JP] Japan der Länge nach

                    Shikoku

                    Tag 12 – 23.04.2017
                    Norogawa Dam – Imabari
                    142,0 km – 1002 hm
                    Wetter: 6-26°C, sonnig

                    Karte
                    Tag 12


                    Morgens ging es bei kühlem Wetter recht früh los. Bis zum Meer waren es nur ein paar Kilometer bergab. Danach ging es dann oft direkt am Meer entlang durch einige sehr schöne Buchten bis nach Onomichi.





                    In Onomichi wechselte ich dann auf eine Fähre und nach einer kurzen Überfahrt war ich am Startpunkt des Shimanami-Kaido angelangt. Der Shimanami-Kaido ist die bekannteste und eine der längsten touristischen Radrouten Japans. Sie führt über eine Länge von rund 70 Kilometern über eine Inselkette in der Seto-Inlandsee vom westlichen Honshu nach Shikoku, der kleinsten der vier japanischen Hauptinseln. Er ist übrigens die einzige nicht für Radfahrende gesperrte Strecke zwischen den beiden Inseln.
                    Die Fahrt über die Brücken (insgesamt 6) und Inseln war ausgesprochen schön, zumal ich auch noch ideales Wetter hatte.







                    Unterwegs begegnete ich übrigens auch sehr vielen Japanern auf Rennrädern, mehr als in den meisten Gegenden Europas. Hier werden also auch am Wochenende die Räder „ausgeführt“.



                    Die letzte Brücke des Tages war dann noch besonders spektakulär mit 4,2 km Länge und dem beginnenden Sonnenuntergang.



                    Unterwegs hatte ich mir überlegt, entgegen der ursprünglichen Planung, doch nicht auf einer der kleinen Inseln zu übernachten, sondern bis nach Shikoku durchzufahren. Es machte einfach zu viel Laune und zeitlich sprach da auch nichts gegen. So landete ich dann in einem „Fahrrad-Hostel“ in der ersten Stadt der Hauptinsel. Dort konnte ich mein Rad in deren Fahrrad-Garage parken. Die Betreiber sind fahrradverrrückt und waren entsprechend interessiert an meinem Rad und an meiner Tour. Außerdem gab es am Abend noch ein mit einer dort ebenfalls eingekehrten Deutschen, die dort die 88-Tempel-Wanderung macht.


                    Tag 13 – 24.04.2017
                    Imabari – Zentsuji
                    111,3 km – 680 hm
                    Wetter: 15-24°C, heiter bis sonnig

                    Karte Tag 13

                    Dieser Tag war eine reine Überführungsetappe. Es ging meist durch die dicht besiedelte Küsteneben. Über lange Strecken gab es auch wieder eine, wie auch schon am Vortag, hervorragend ausgewiesene Radroute.



                    Etwa auf halber Strecke musste ich dann aber über einen Berg. Belohnt wurde ich mit einer schönen Aussicht.





                    Es folgte wieder eine dicht besiedelt Ebene. Zeitweise war der Verkehr jetzt auch extrem dicht und die Straße sehr schmal. Die meiste Zeit des Tages war es aber angenehm zu fahren.



                    Am Ende landete ich dann in einem sehr kleinen, netten Hostel. Ich war der einzige Gast und über Nacht blieb der Bruder der Besitzerin. Mit ihm hatte ich dann noch einen netten Austausch.




                    Tag 14 – 25.04.2017
                    Zentsuji – Takamatsu
                    50,1 km – 264 hm
                    Wetter: 20-27°C, heiter bis bedeckt

                    Karte Tag 14

                    Das Hostel für diesen Tag hatte ich wegen der Golden Week (der japanischen Haupturlaubszeit) schon vor sechs Tagen gebucht. Daher hatte nur ein recht kurzes Pensum zu radeln an diesem Tag. Es gab aber genug zu besichtigen, so dass der Tag gut gefüllt war.
                    Zu Beginn ging es in den Tempel, der der Stadt, in der ich übernachtet hatte, ihren Namen gegeben hat.





                    Wenige Kilometer weiter steht der bekannteste Tempel der Insel. Bei dem musste ich 1368 Treppenstufen überwinden, um den komplett besichtigen zu können. Er ist übrigens trotz seiner Lage unter anderem der Seefahrt gewidmet.







                    Am Ende der Tagesstrecke ging es dann noch in die schönste Gartenanlage des Landes.










                    Tag 15 – 26.04.2017
                    Takamatsu – Himeji
                    48,0 km – 632 hm
                    Wetter: 14-17°C, kräftiger Regen

                    Karte Tag 15

                    Es ging von Takamatsu mit der Fähre rüber auf die Insel Shodoshima, den einzigen Ort in Japan, an dem Olivenbäume wachsen. Eigentlich gibt es im Zentrum der Insel auch eine wohl recht sehenswerte Schlucht zu sehen. Angesichts des wie angekündigt schlechten Wetters mit kräftigem Regen und sehr tief stehenden Wolken kürzte ich meine Strecke auf der Insel aber ab und fuhr entlang der Küste bis zum Fährhafen, wo die Fähre nach Himeji abfährt. Es kamen auch so noch einige Höhenmeter zusammen und zeitweise war es auch recht steil. Gelegentlich kam ich sogar in die Wolken. Die Strecke im Inselinneren liegt aber noch deutlich höher, so dass ich von der Schlucht wohl gar nichts gesehen hätte. Eine Sache habe ich mir dann aber doch angeguckt: Das Soyasaucenmuseum einer der größten Hersteller. Das lohnt sich aber nicht so richtig.





                    Nach der zweiten Fährüberfahrt fuhr ich direkt zum (ebenfalls schon vor Tagen gebuchten) Hostel. Dort gab es dann noch einen netten Abend mit Gästen und Bediensteten des Hostels. Unter letzteren war auch wieder eine Deutsche. Die Gespräche liefen aber überwiegend auf Englisch, da sonst außer uns beiden nur noch ein Amerikaner ein wenig verstanden hätte.

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                    • Bulli53
                      Fuchs
                      • 24.04.2016
                      • 2057
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                      #11
                      AW: [JP] Japan der Länge nach

                      Super. Ende der 90er des letzten Jahrtausends war ich mehrfach geschäftlich in Tokio und Kobe. Gern wieder, allderdings war die Kommunikation damals anstrengend. Außerhalb des Geschäftslebens war es mit englisch schwierige. Dabei waren die Straßen voller Burberryˋs Mäntel.

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                      • Seghal
                        Gerne im Forum
                        • 03.11.2013
                        • 51
                        • Privat

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                        #12
                        AW: [JP] Japan der Länge nach

                        Kinki

                        Tag 16 – 27.04.2017
                        Himeji – Kobe
                        72,0 km – 331 hm
                        Wetter: 15-24°C, heiter

                        Karte Tag 16

                        Das Gepäck konnte ich bis zum Nachmittag im Hostel unterstellen und da das Hostel in der Nähe der Burg liegt, ging da dann zu Fuß hin. In der Burg wurde übrigens die Fernsehserie Shogun gedreht.





                        Drinnen ist es überwiegend recht leer, aber ganz oben im 7. Stock gibt es dann noch einen Schrein.







                        Für einen lächerlich geringen Aufpreis kann man auch noch in einen neben der Burg gelegenen Garten. Das habe ich dann auch noch wahrgenommen,





                        Gegen 12.00 Uhr bin ich dann weitergefahren. Erst auf einer Radroute entlang der Hochgeschwindigkeitsstrecke und das letzte Stück nach Kobe rein ging über die Hauptstraße. Diese war gar nicht mal so stark befahren und bot auch immer genug Platz für mich.



                        In Kobe bin ich dann noch in den Meriken Park am Hafen und dort auf den Aussichtsturm.





                        Auf dem Weg zum Hostel bin ich dann noch durch China Town. Das ist aber ziemlich uninteressant.




                        Tag 17 – 28.04.2017
                        Kobe – Nara
                        86,2 km – 1391 hm
                        Wetter: 16-24°C, meist sonnig

                        Karte Tag 17

                        Von Osaka nach Kobe ging es weiter auf der Hauptstraße. Bis zur Stadtgrenze von Osaka war es weiter sehr gut zu fahren dank eines breiten Seitenstreifens, mindestens zwei Spuren pro Fahrtrichtung und mäßigem Verkehr. In Osaka wurde es dann etwas stressiger, da der Verkehr dichter wurde und der Seitenstreifen meist fehlte. In Osaka hielt ich mich nicht so lange auf. Ich fuhr hoch auf das höchste Gebäude der Stadt, das Umeda Sky Building, und schaute mir die Stadt von oben an.









                        Danach ging es dann direkt weiter durch die Stadt und kurz vor der Stadtgrenze begann die steilste öffentliche Straße Japans. Bis dahin war es übrigens, wie schon am Vortag, sehr flach. Die Straße hatte es in sich mit Spitzen von 25% Steigung und einem längeren Abschnitt mit durchschnittlich 19%. Da war dann Schieben angesagt und selbst das ging nur mit regelmäßigen Pausen. Unterwegs begegnete ich da einem Radfahrer auf einem unbeladenen Mountainbike, der dann auch nur noch schiebend vorankam.



                        Auf der anderen Seite ging es dann ähnlich steil wieder runter.



                        Kurz vor Nara besichtigte ich dann den Tempel Horyu-ji. Dort stehen die ältesten erhaltenen Holzgebäude der Welt.








                        Tag 18 – 29.04.2017
                        Nara – Kyoto
                        54,7 km – 292 hm
                        Wetter: 15-24°C, sonnig bis wolkig, Gewitter

                        Karte Tag 18

                        Auch in Nara ließ ich wieder mein Gepäck am Vormittag im Hostel und erkundete die Sehenswürdigkeiten zu Fuß. Zunächst ging es durch den Nara-Park. Dort gibt es, wie schon auf Miyajima, viele Sika-Hirsche.



                        Nach kurzer Zeit landete ich dann am Todai-ji. Die große Halle dieses buddhistischen Tempels soll das größte Holzgebäude der Welt sein. Drinnen findet sich eine große Buddha-Statue und auch zwei kleinere sowie die üblichen Wächterfiguren.









                        Ein kleines Stück weiter gibt es einen Nebentempel.





                        Es ging weiter durch den Park.







                        Bis ich schließlich am Kasuga-taisha landete. Dieser Shinto-Schrein ist vor allem für seine zahlreichen Laternen bekannt.







                        Wieder ging es weiter durch den Park.



                        Und zu einem weiteren buddhistischen Tempel, dem Kofuku-ji.





                        In Nara war es übrigens extrem voll, da an dem Tag gerade die Golden Week angefangen hatte. Interessant war auch die Preisentwicklung an den PKW-Parkplätzen: Über Nacht hatten sich die Preise verdreifacht. Trotz der Menschenmassen war es aber sehr schön und interessant. Im Jahr zuvor hatte ich in Venedig auch deutlich extremere Massen erleben dürfen.
                        Gegen Mittag (wieder einmal) ging es zurück zum Hostel und ich belud mein Rad. Auf dem Weg raus aus Nara fuhr ich noch am rekonstruierten Palast vorbei.







                        Danach ging es dann über einen Flussradweg von Nara nach Kyoto. Unterwegs zog es sich immer mehr zu und ich konnte mich, noch gerade bevor ein Gewitter anfing, unter einer Brücke unterstellen, die praktischerweise gerade dann über den Weg führte.





                        Das Gewitter dauerte nicht lange und die Strecke war sehr flach. Daher war ich einigermaßen frühzeitig in Kyoto. Ich entschied mich dann spontan, dass ich noch ins Eisenbahnmuseum gehe, an dem ich auch sowieso vorbeikommen würde. Dieses stellte sich als sehr gute Idee heraus. Das Museum ist umfangreich und sehr gut.









                        Mehr Bilder aus dem Eisenbahnmuseum gibt es in einem separaten Album.

                        Danach ging es dann direkt ins schon vor Tagen vorgebuchte Hostel in der Nähe des Hauptbahnhofes. Dies sollte mein Quartier für die nächsten 3 Nächte sein.


                        Tag 19 – 30.04.2017
                        Kyoto
                        20,0 km – 206 hm
                        Wetter: 16-29°C, sonnig

                        Karte Tag 19

                        Am ersten Tag in Kyoto ging es durch den östlichen Teil. Den Anfang machte der Kiyomizu-dera, ein recht spektakulär am Hang gelegener Tempel. Durch das Baugerüst konnte man das spektakuläre aber nicht ganz so gut wahrnehmen.







                        Als nächstes war der erste Tempel mit Zen-Garten dran, der Shoren-in.







                        Weiter ging es zum Nanzen-ji. Über das Gelände dieses Tempels verläuft ein Aquädukt aus der Zeit der Industrialisierung des Landes. Das Aquädukt sollen die Japaner wohl romantisch finden.







                        Weiter ging es über den Philosopher’s Walk. Der Ursprung des Namens liegt darin, dass an dem mit Kirschbäumen und Magnolien bestandenen Wasserlauf früher ein Philosophieprofessor regelmäßig spazieren gegangen ist. Die Kirschen blühten nun natürlich nicht mehr, aber immerhin noch die Magnolien.



                        Direkt am Weg liegt der Honen-in, also besichtigte ich auch diesen Tempel mit seinem schönen Garten.





                        Am Ende des Spazierwegs des Philosophen erwartete mich dann der Ginkaku-ji, zu Deutsch der Tempel des Silberpavillions. Silber verkleidet wurde dieser allerdings nie, da dem Erbauer zwischenzeitlich das Geld ausging.





                        Danach ging es dann ein Stück durch die Stadt bis zur Burg. In Kyoto gibt es im Gegensatz zum Großteil von Japan auch richtige Radwege. Diese sind auch einigermaßen befahrbar, zwar etwas schmal, aber immerhin sind die Kantsteine an den Kreuzungen etwas niedriger als im Rest des Landes. Sonst gibt es ja immer nur für Radfahrer freigegebene Gehwege voller Fußgänger und sonstiger Hindernisse sowie mit sehr holprigen Absätzen an den sehr zahlreichen Kreuzungen und eben die schonmal erwähnten mal mehr mal weniger breiten Randstreifen. Letzteres ist übrigens immer die am besten befahrbare Alternative gewesen.







                        An der Burg musste ich mein Fahrrad übrigens, wie auch schon am Eisenbahnmuseum, auf einem kostenpflichtigen Parkplatz für Fahrräder abstellen. Die Kosten sind aber nicht allzu hoch. Allerdings sind die nicht sonderlich felgenschonend, aber zum Glück war ich ja ohne großes Gepäck unterwegs. Wenn man die ausgewiesenen Parkplätze nicht nutzt, droht einem die Entfernung des Fahrrades. Die Japaner sehen nicht gerne wild abgestellte Fahrräder und in Kyoto gibt es ganz besonders viele Zonen, in denen man nicht Parken darf.

                        Abends ging ich dann noch, nachdem ich mein Fahrrad am Hostel abgestellt hatte zum architektonisch recht ungewöhnlichen Hauptbahnhof der Stadt. Dort gibt es zum Beispiel eine über sieben Stockwerke reichende durchgehende Treppe.








                        Tag 20 – 01.05.2017
                        Kyoto
                        31,8 km – 231 hm
                        Wetter: 19-26°C, heiter bis wolkig, leichter Regen

                        Karte Tag 20

                        An diesem Tag ging es dann durch den westlichen Teil der Stadt. Den Anfang der Besichtigungen machten wieder einige Tempel, zunächst der Daitoku-ji.





                        Danach war der Kinkaku-ji mit seinem berühmten Goldpavillion dran. Der Goldpavillion war übrigens das Vorbild für den nicht ganz vollendeten Silberpavillion vom Vortag. Bei der Besichtigung des Tempelgeländes fing es leicht an zu regnen. Dies verstärkte aber nur das Glänzen des Goldes. Der wie immer dazugehörende Garten war im Vergleich mit den anderen Tempeln der Stadt übrigens recht einfach.





                        Ein kleines Stück weiter liegt der Ryoan-ji. An diesem Tempel gab es wieder einen Steingarten.







                        Danach wurde es etwas hügeliger und ich landete am Arashiyama. Dort war selbst mit das Navigieren nicht ganz so einfach wegen der vielen kleinen Straßen. Zuerst guckte ich mir dort den Garten eines berühmten Schauspielers an, den Okochi Sanso.





                        Danach ging es dann durch den unmittelbar angrenzenden berühmten Bambushain von Arashi yama. Hier gehen übrigens viele Japaner hin, wenn sie sich von ihrem Partner trennen wollen. Ursache ist, wie so oft, ein populärer Roman.





                        Nicht weit entfernt liegt ein Fluss mit einer alten Holzbrücke.





                        Danach ging es dann entlang des Flusses zurück in die Innenstadt zum Hostel.


                        Tag 21 – 02.05.2017
                        Kyoto – Tsu
                        113,9 km – 1180 hm
                        Wetter: 15-24°C, sonnig

                        Karte Tag 21

                        Nun hieß es wieder Abschied zu nehmen von der alten Hauptstadt Japans. Am Ortsausgang besichtigte ich noch den wegen seiner zahlreichen Toris berühmten Fushimi-inari.







                        Die Bebauung wurde langsam weniger und nach den letzten Vororten Kyotos ging es entlang eines Flusses durch die schöne Berglandschaft.



                        Unterwegs gab es interessante Geschäfte





                        und die üblichen Baustellenabgrenzungen.



                        Am Abend ging es dann mangels anderer Alternativen in ein Business-Hotel. Das hatte aber ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis.

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                        • Seghal
                          Gerne im Forum
                          • 03.11.2013
                          • 51
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [JP] Japan der Länge nach

                          Chubu

                          Tag 22 – 03.05.2017
                          Tsu – Tahara
                          93,4 km – 528 hm
                          Wetter: 19-23°C, wolkig

                          Karte Tag 22

                          Heute ging es eine ganze Weile durch die Ebene. Die Strecke war aber trotz der durchgehenden Bebauung ganz nett anzusehen. Es ging nämlich ohne große Belästigung durch die in Japan sonst so zahlreichen Ampeln auf Nebenstraßen durch ganz nette Ortschaften. Sonst sind die Kleinstädte in Japan ja meist hässlich. Allerdings gab es doch was Negatives: Auf den ersten 60 Tageskilometern gab es fast durchgehend Gegenwind. Unterwegs guckte ich mir in Ise den recht bekannten Ise-jingu-Geku-Schrein an. Den fand ich aber recht langweilig. Interessanter war da das dort geparkte Fahrrad eines Einheimischen.





                          Nach dem Schreinbesuch ging es dann am Wasser entlang durch einen Nationalpark bis zum Hafen, von wo mich eine Fähre über die Bucht bringen sollte, an der auch Nagoya liegt.





                          Bei der Fähre musste ich nur kurz warten. Ich durfte mit meinem Fahrrad auch noch mit, da es ja nicht viel Platz verbraucht. Ansonsten war die Fähre nämlich voll.



                          Direkt nach der Überfahrt ging es dann wunderschön nahe am Wasser auf der Kap-Irago-Halbinsel entlang. Der dortige touristische Radweg ist allerdings qualitativ eher mäßig und teilweise auch etwas merkwürdig. So ging es zum Beispiel zu Anfang gleich eine längere Treppe hinab. Aber die Aussicht entschädigte ausreichend dafür.



                          Am Abend ging es dann wieder in ein recht gutes Business-Hotel.


                          Tag 23 – 04.05.2017
                          Tahara – Shizuoka
                          156,6 km – 1082 hm
                          Wetter: 17-24°C, heiter bis wolkig

                          Karte Tag 23

                          Insgesamt war der Tag recht langweilig. So habe ich nach 105 Kilometern das erst Mal den Fotoapparat herausgeholt, um die Teeplantagen bei Shimada abzulichten. Dort war auch der einzige Hügel des Tages zu verzeichnen.





                          Bei der Einfahrt nach Shizuoka zückte ich dann das zweite Mal den Fotoapparat.


                          Durch eine Fehlkalkulation meinerseits, die Golden Week war noch nicht vorbei und Shizuoka ein sehr populäres Ziel in dieser, bekam ich nach einigem Gesuche und Fragen keinen Übernachtungsplatz unter einem festen Dach. Daher baute ich dann an einer einigermaßen geschützten Stelle am Fluss mein Zelt auf. Abends gab es daher mal im Convinience Store das Abendessen.


                          Tag 24 – 05.05.2017
                          Shizuoka – Fujikawaguchi
                          107,0 km – 1437 hm
                          Wetter: 14-25°C, wenig Wolken

                          Karte Tag 24

                          Nachts war es recht windig und dementsprechend fühlte es sich etwas kühl an. Daher wachte ich auch recht früh auf und machte mich auf in Richtung des Berges aller Berge. Zunächst gab es einiges auf und ab mit recht fiesen Steigungen auf kleinen Straßen durch Mandarinenplantagen parallel zu all den anderen Verkehrswegen ein paar Etagen tiefer am Meer. Dabei gab es einige schöne Ausblicke.



                          Nach einer Weile bog ich dann am Fuße des Fuji ins Landesinnere ab. Die nun zu bewältigende Steigung von Meereshöhe auf rund 1000 m war nicht sonderlich steil und daher trotz ihrer Länge von fast 35 km mit wenigen Pausen gut zu machen. Das letzte Stück des Anstieges für ich dann gemeinsam mit den Autos auf der Hauptstraße. Besser gesagt ich fuhr auf dem guten Radweg nebendran und die Autos standen durch den Rückreiseverkehr im Stau. So fuhr ich dann bergauf mal deutlich schneller als jedes Auto. Unterwegs hatte ich immer den Fuji vor mir oder rechts neben mir.





                          Ich machte noch einen kleinen Abstecher zum Motosu-ko, einen der fünf Seen am Fuji.



                          An den Seen gibt es auch reichlich Campingplätze. Ich sehnt mich aber nach der letzten Nacht nach einer vernünftigen Dusche und ging daher doch wieder ins Hostel. Von dessen Terrasse hat man auch einen guten Blick auf den höchsten aktiven Vulkan Japans.




                          Tag 25 – 06.05.2017
                          Fujikawaguchi – Hakone
                          79,6 km – 1030 hm
                          Wetter: 16-25°C, heiter bis dicht bewölkt

                          Karte Tag 25

                          Morgens ging es erstmal an den See vor Ort und anschließend ins Fuji-Besucherzentrum. Letzteres war ziemlich uninteressant.



                          Danach ging es über einen recht leichten Hügel rüber zum letzten der Fuji-Seen. Dieser ist auch gleichzeitig der uninteressanteste der fünf. Danach ging über recht starke Steigung hinauf auf über 1000 m und nachdem das Thermometer schon kurz nach dem Start auf fast 1000 m Höhe 25°C angezeigt hatte fielen die Temperaturen jetzt rapide ab, da ich, je mehr ich den Berg umrundete, immer mehr in die Wolken reinkam. Daher waren es dann sehr feucht und kühl. Der Berg war aber nicht sehr lang und danach startete dann eine sehr lange Abfahrt. Wegen der dort für Fahrräder über lange Strecken gesperrten Hauptroute musste ich aber auch viel Zickzack fahren. Kurz vor Hakone durfte ich dann nochmal wieder 350 m nach oben und damit auch wieder in die tiefhängenden Wolken. Die Abfahrt danach war aber recht schön. Zum Glück musste ich die nicht rauffahren, es war nämlich relativ steil.

                          In Hakone fuhr ich dann mit der Standseilbahn und der normalen Seilbahn rauf zum Owakudani. Dort war es sehr windig und wegen der Wolken konnte ich absolut nichts sehen vom den dort austretenden vulkanischen Gasen. Nur reichen konnte ich sie. Ich habe mir dann nur kurz das kleine Informationszentrum angeguckt.







                          Danach ging es dann weiter bergab zum Hostel. Kurz vor diesem musste ich aber nochmals den Berg kurz hinauf. Im Hostel ist auch ein Onsen und daher probierte ich das mal aus, war ja schließlich schon im Preis mit drin. Lange habe ich es im Wasser aber nicht ausgehalten. Wegen der Hitze fing ich schnell darin an zu schwitzen.

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                          • Seghal
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                            • 03.11.2013
                            • 51
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                            #14
                            AW: [JP] Japan der Länge nach

                            Kanto

                            Tag 26 – 07.05.2017
                            Hakone – Yokohama
                            75,8 km – 384 hm
                            Wetter: 23-27°C, heiter

                            Karte Tag 26

                            Am Morgen ging es erst noch ein klein wenig bergab und dann war ich schon auf Meereshöhe. Zunächst habe ich vom Meer aber nicht viel zu sehen bekommen. Erst kurz vor Kamakura war es dann zu sehen. Dort gibt es einen langen Strand. Wie die Japaner eben so sind, gehen sie aber nicht zum Sonnenbaden an den Strand, sondern zum Surfen. Am Kap Irago hatte ich schon einige Surfer gesehen. Hier waren es aber richtig viele. Viele der Surfer transportieren ihr Brett in Kamakura mit dem Fahrrad oder dem Roller mit Hilfe eines seitlichen Halters.



                            Nach dem ganzen Strandgeschehen ging es für mich zur größten Buddhastatue Japans, ebenfalls in Kamakura.





                            Danach stellte ich mein Fahrrad für eine Weile ab und besuchte das lokale Museum, einen der zahlreichen buddhistischen Tempel dort









                            sowie einen schintoistischen Schrein.





                            Nach dem Besuchsprogramm ging es wieder per Fahrrad weiter. Hinter Kamakura war ein kleiner Berg zu bewältigen. Der war aber nicht schwer. Kurze Zeit später war ich dann in den Außenbezirken der zweitgrößten Stadt Japans angelangt und damit auch im größten Ballungsraum unseres Planeten. In Yokohama war es wieder, ähnlich wie in Kobe, sehr angenehm auf der Hauptstraße zu fahren. Der Verkehr war mäßig und links war immer genug Platz für mich. Direkt vorm Hostel bekam ich dann noch etwas von der Begeisterung für Baseball mit. Es lief grad im Stadion direkt nebenan ein Spiel und die Zuschauer machten richtig Stimmung. Als ich später einkaufen ging, sah ich auch noch einige Fans, die nach dem Spiel auf die Spieler warteten. Das Hostel war aber nicht so gut, stickig, im dritten Stock und mein Fahrrad musste ich auch in einer merkwürdigen Ecke abstellen – insgesamt die schlechteste Unterkunft der ganzen Tour.


                            Tag 27 – 08.05.2017
                            Yokohama – Tokyo
                            43,8 km – 249 hm
                            Wetter: 20-30°C, sonnig

                            Karte Tag 27

                            Ich schob das Rad morgens erstmal durch die Chinatown von Yokohama, die größte in Japan. Diese war ein wenig besser als die von Kobe. Der Tempel war so früh aber noch geschlossen.



                            Weiter ging es zum am Hafen gelegenen Yamashita-Park. Dort liegt auch ein altes Linienschiff vor Anker. Dies fuhr früher mal nach Seattle. Ich konnte es aber nicht besichtigen, da es wie die meisten Museen am Montag geschlossen hat. Der Park war aber auch so ganz nett.





                            Danach ging es dann durch ein hypermodernes Hochhausviertel.



                            Die Straße war in Yokohama in Kawasaki genauso gut wie schon am Vortag. Ab Ota wurde es ein klein wenig enger, aber noch richtig gut fahrbar. Einziger Nachteil ist halt die durchgehende Bebauung ohne Grünflächen, aber das wäre auf anderen Strecken auch nicht anders gewesen. Ich war jedenfalls sehr zufrieden mit dieser selber zusammengebastelten Strecke.



                            Schließlich war ich in Tokyo angekommen. Dort besuchte ich als erstes einen bekannten Tempel, auf dem 47 Ronin begraben sind, die Seppuku (rituellen Selbstmord) begehen mussten.





                            Ein paar Kilometer weiter steht das Wahrzeichen Tokyos, der dem Eiffelturm nachempfundene Tokyo Tower. Wegen Renovierungsarbeiten konnte ich allerdings nur die untere Plattform besichtigen und nicht die obere.





                            Auf dem letzten Bild ist im Bild übrigens die Straße zu sehen, auf der ich aus Yokohama hier her geradelt bin.
                            Nicht weit entfernt ging es dann zum Hama-Rikyu-Palastgarten, ein ehemaliges Jagdrevier. Der war aber recht langweilig und uninteressant im Vergleich zu anderen Gärten, die ich auf der Tour schon gesehen hatte.



                            Danach ging es dann auf recht direktem Wege mitten durchs Zentrum zum (übrigens sehr guten) Hostel. Abends ging ich dann noch auf die Terrasse und machte ein paar Fotos.





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                            • Seghal
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                              • 03.11.2013
                              • 51
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [JP] Japan der Länge nach

                              Tokyo

                              Tag 28 – 09.05.2017
                              Tokyo: Shinjuku und Shibuya
                              0 km – 0 hm
                              Wetter: 20-22°C, bedeckt

                              Karte Tag 28

                              Ich brauchte mal eine kleine Auszeit vom Radeln und da man in Tokyo sehr gut mit dem ÖPNV überall hinkommt, sollte das mein Fortbewegungsmittel in der Megalopolis werden. Die nächste U-Bahn-Station lag ganz nah, also ging es da hin zu Fuß und dann mit der Metro ins Hochhausviertel Shinjuku. Dort schaute ich mich etwas um und fuhr dann mit dem kostenlosen Aufzug rauf aufs Rathaus. Im 45. Von 48 Stockwerken ist dort in jedem der beiden Türme eine Aussichtsmöglichkeit.







                              Anschließend spazierte ich noch durch den Teil Shinjukus, in dem es hauptsächlich Restaurants und Geschäfte gibt.



                              Weiter ging es dann zu Fuß zum Meiji-Schrein. Der ist recht umstritten außerhalb Japans, da dort auch Kriegsverbrecher des 2. Weltkriegs verehrt werden. Vor Ort merkt man davon aber nichts.





                              Der Schrein liegt in einem großen Park.



                              Am Rande des Parks liegt eine Halle, die für die Olympischen Spiele 1964 gebaut wurde.



                              Weiter ging es zu Fuß durch Harajuku. Ein Viertel, in dem sich die Jugend tummelt.



                              Am Ende des langen Spazierganges erreichte ich dann den Bahnhof von Shibuya mit seiner berühmten Kreuzung und der Hachiko-Statue.





                              Danach ging es dann wieder mit der U-Bahn zurück zum Hostel in Asakusa. Abends war ich nochmal auf dessen Terrasse.




                              Tag 29 – 10.05.2017
                              Tokyo: Ueno und Asakusa
                              0 km – 0 hm
                              Wetter: 17-18°C, bedeckt und Regen

                              Karte Tag 29

                              Für den Tag war Regen angesagt. Daher hatte ich meinen großen Museumsbesuch auf diesen Tag gelegt. Regen kam den Tag dann zwar runter, aber gar nicht viel und auch nur zeitweise. Aber halb so wild, ins Museum wäre ich ja eh gegangen. Der Stadtteil Ueno liegt gar nicht weit entfernt, aber ich fuhr dort trotzdem wieder mit der Metro hin. Die Fahrten mit der sind recht günstig. Ziel in Ueno war das Nationalmuseum. Dort gibt es mehrere Sammlungen, jede in einem einzelnen Gebäude. Zunächst ging ich in die Japanische Galerie.











                              Danach ging es in die Asiatische Galerie.









                              Weiter ging es mit der archäologischen Sammlung.





                              Am Ende guckte ich mir noch den Tempelschatz aus Horyu-ji an, den der Tempel wegen Geldnot an das Kaiserhaus verkauft hatte.





                              Weitere Fotos gibt es hier.

                              Das gesamte Museum ist sehr groß und daher habe ich dort viele Stunden verbracht. Ich war daher auch erstmal satt von der ganzen Kultur und ging an den anderen Musen im Ueno-Park nur vorbei und fuhr dann zurück ins Hostel.



                              Nach dem Abendessen machte ich dann noch einen Spaziergang durch Asakusa. Viel los ist da nach 19.00 Uhr nicht mehr, aber der Stadtteil war trotzdem eine gute Wahl als Standort in Tokyo.








                              Tag 30 – 11.05.2017
                              Tokyo: Ueno, Asakusa und Oshiage
                              0 km – 0 hm
                              Wetter: 18-27°C, heiter bis sonnig

                              Karte Tag 30

                              Hauptziel war an diesem Tag der ebenso im Ueno-Park gelegen Ueno-Zoo (wie das Nationalmuseum). Hauptattraktion sind dort die Pandas.











                              Leider sind in dem Zoo wirklich alle Tiere hinter Plexiglas oder Gittern. Auch sind die Gehege recht klein. Mehr Bilder aus dem Zoo gibt es hier.

                              Im Ueno-Park ist an so einem schönen Tag auch einiges los.





                              Es war noch nicht so spät, also ging ich noch weiter durch den Stadtteil …



                              … bis zum Ameyoko-Markt.





                              Abends ging ich diesmal etwas eher los, da ich ja vom Vortag wusste, dass in Asakusa recht früh die Bürgersteige hochgeklappt werden.







                              Ziel war der höchste Fernsehturm der Welt, der Tokyo Skytree.



                              Ich fuhr natürlich rauf auf die erste Plattform in 350 m Höhe.





                              Ich investierte auch noch etwas extra für die Fahrt auf die zweite Plattform in 450 m Höhe. Das lohnt sich aber eher nicht, von der „unteren“ Plattform ist die Aussicht sogar besser.








                              Tag 31 – 12.05.2017
                              Tokyo: Nagatacho, Marunochi, Ginza, Akihabara und Asakusa
                              0 km – 0 hm
                              Wetter: 20-28°C, heiter bis sonnig

                              Karte Tag 31

                              Am Morgen ging es erstmal ins Regierungsviertel.



                              Und von da aus zu Fuß weiter am Kaiserpalast vorbei zum Hauptbahnhof von Tokyo. Unterwegs kehrte ich in einem Elektronikmarkt ein und kaufte mir für meine Kamera ein neues Objektiv zu einem weit geringeren Preis als in Europa. Das wurde dann natürlich auch ein wenig ausgetestet.







                              Nach Ginza ging es dann auch zu Fuß weiter.







                              Dort hat in einem Gebäude Nissan einen kleinen Showroom über zwei Etagen und direkt darüber ist einer von Sony.







                              Anschließend überbrückte ich ein Stück mit der U-Bahn und erkundete dann das Elektronikviertel Akihabara.



                              Dort fand ich einen sehr interessanten Comic Shop, der über einige Etagen alles nur Erdenkliche an Neu- und Gebrauchtware aus dem Bereich bot.











                              Ich war auch noch in ein paar anderen Comic Shops, der erste war aber klar der beeindruckendste. Im Viertel gibt es viele Meido-Cafés. Ich ging in keines. Da hatte ich keine Lust drauf und Eintritt wollte ich für sowas auch nicht bezahlen. Es standen aber viele junge Frauen im Viertel rum, die Werbung für diese Etablissements machen.








                              Tag 32 – 13.05.2017
                              Tokyo – Ota
                              21,0 km – 60 hm
                              Wetter: 17-20°C, bedeckt und Regen

                              Karte Tag 32

                              An meinem letzten Tag in Tokyo deponierte ich zunächst mein Gepäck an der Rezeption des Hostels. Da wieder Regen angesagt war, hatte ich für den Tag zunächst einen Besuch im Edo-Tokyo-Museum eingeplant. Das Museum war nicht weit entfernt, also ging ich dort zu Fuß hin. Auf dem Weg dorthin machte ich Station am wichtigsten Schrein der Stadt. Den hatte ich bisher nur abends und in verschlossenem Zustand gesehen.









                              Nach einem Stück laufen war ich dann schließlich am Edo-Tokyo-Museum angelangt. Das Museum betrachtet die Geschichte der Stadt von ihrer Gründung bis heute und ihre Wandlung vom alten Edo zum modernen Tokyo.























                              Das Museum ist sehr interessant und auch recht groß, so dass mir gegen Ende etwas die Zeit ausging und ich leider etwas durch die Ausstellung hetzen musste. Weitere Fotos gibt es hier.
                              Nach dem Museumsbesuch ging es zurück zum Hostel und ich bepackte mein Rad. Ich fuhr dann in strömendem Regen zu einem Hostel in der Nähe des Flughafens.

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                              • Seghal
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                                • 03.11.2013
                                • 51
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [JP] Japan der Länge nach

                                Rückreise

                                Tag 33 – 14.05.2017
                                Ota – Flughafen Haneda
                                5,3 km – 51 hm
                                Wetter: 18-20°C, bedeckt

                                Flug LH4923 Tokyo-Haneda – München

                                Karte Tag 33

                                Es hieß nun also Abschied nehmen von Japan. Ich belud mein Rad und fuhr die letzten paar Kilometer bis zum internationalen Terminal des Flughafens Haneda. Der ist übrigens sehr gut mit dem Fahrrad erreichbar.





                                Draußen vor dem Terminal packte ich dann meine Taschen wieder in den Sack und belud eine Gepäckkarre mit dem und dem Rad. Beim Check-In musste ich den Damen von der ANA dann klarmachen, dass die Lufthansa keine Verpackung verlangt (Lufthansa hat dort kein eigenes Personal). Das wurde dann auch so akzeptiert, ich musste aber einen Haftungsausschluss unterschreiben. Wegen mir wurde dann auch noch der Schalter für eine Weile geschlossen, da mich die Dame vom Bodenpersonal zum Sperrgepäckschalter begleitete und dort auch ein wenig übersetzte.



                                Im Terminal gab es noch eine ganz nett anzusehende Show.





                                Ich ging auch noch auf die Aussichtsterrasse und irgendwann ging es dann tatsächlich zurück nach Deutschland.




                                Tag 34 – 15.05.2017
                                weiter Rückreise
                                Flug LH2116 München – Bremen
                                Luftibus-Transfer Bremen – Oldenburg

                                Bei der Ankunft in München durften wir erstmal wegen eines Gewitters nicht aus dem Flugzeug aussteigen. Die Wartezeit war aber nicht allzu lange. Danach bot der Himmel auch noch einiges an Spektakel.





                                Im Flieger nach Bremen saßen dann auch die Spieler der EWE Baskets Oldenburg. Die hatten aber leider in Bamberg verloren.



                                In Bremen klappte wieder alles gut mit der Abholung durch Luftibus und so war ich dann nach rund viereinhalb schönen und ereigmisreichen Wochen im fernen Osten wieder zu Hause angekommen.

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