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Land: Österreich, Phyrn-Priel / Oberösterreich
Reisezeit: 17. bis 18. September 2016
(Fotos mit freundlicher Genehmigung der Fotografen Roland Koch und Daniel Hinterramskogler, ergänzt durch eigene Aufnahmen)
,,Papa, ich auch wandern?!" - mein Sohn schaut mich hoffnungsvoll mit großen Augen an, als ich beginne meinen Rucksack zu packen. Nein, diesmal nicht, dieses Mal wird es keine gemeinsame Familientour mit Sohnemann in der Kraxe am Rücken. Es ist Freitagabend, morgen Früh soll es losgehen, eine besondere Herausforderung wartet: 24 Stunden am Stück Wandern für den guten Zweck.
Anfang Oktober 2015 das erste Mal veranstaltet, las ich damals die Berichte in der Zeitung. Beeindruckt von dieser Herausforderung und auch dem Sinn dahinter, noch dazu in unmittelbarer Nähe, war ich dann dank meiner Frau heuer im September bei der zweiten Auflage mit dabei.
Organisiert wird diese Wanderung von drei engagierten Oberösterreicherinnen, mit dem Ziel, den Erdbebenopfern in Nepal zu helfen. So auch der offizielle Titel der Veranstaltung ,,24 Stunden für Nepal - jeder Schritt hilft". Das gesamte Startgeld der Teilnehmer wird heuer zur Gänze für den Bau einer Schule in Muna / Tandrang zur Verfügung gestellt. Die Kosten der Veranstaltung, wie zum Beispiel für die Verpflegung bei den Labstationen, werden zur Gänze über Sponsoren finanziert.
Letztes Jahr wurde das Geld für den Wiederaufbau der vom Erdbeben beschädigten ,,Gerlinde und Ralf Schule" in Thulosirubari verwendet, die mit Unterstützung von Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dumjovits und der Nepalhilfe Beilngries 2009 eröffnet wurde und in der 500 Schüler unterrichtet werden. Übrigens, Gerlinde Kaltenbrunner (die erste Frau, die alle 14 Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat) war letztes Jahr und auch heuer wieder bei dieser 24 Stunden Wanderung mit dabei. Sie hat nicht nur einen Bezug zu Nepal, sondern auch zur Region Phyrn-Priel, in der die Wanderung stattfindet, denn sie ist hier geboren und aufgewachsen. Diese Region liegt im südlichen Oberösterreich und umfasst neben den oberösterreichischen Voralpen auch Teile der nördlichen Kalkalpen.
Zurück zu meinem Rucksack. Nach wochenlangem Sommerwetter kommt jetzt pünktlich genau an diesem Wochenende eine ordentliche Kaltfront, die Abkühlung und viel nasses Wetter verspricht. Die Sonnenbrille wird von der Packliste gestrichen, stattdessen kommt die Regenhose mit dazu. Zusätzlich wird alles in einen Packliner verstaut, vor allem die Wechselkleidung soll trocken bleiben. Einen ungewohnten Ausrüstungsgegenstand nehme ich diesmal auch mit, nämlich einen kleinen Regenschirm. Nach ein paar Schwierigkeiten mit dem neuen Trinksystem (soll angeblich aus einer PET-Flasche ein Trinksystem machen, zieht aber irgendwie immer Luft und ist daher für mich völlig unbrauchbar, war als Alternative zur normalerweise verwendeten Trinkblase gedacht, da sich unterwegs eine Flasche leichter wieder befüllen lässt als die Trinkblase im Rucksack) sind die Vorbereitungen abgeschlossen.
Samstag, 17. September 2016, 5:00 Uhr
Der Wecker klingelt. Zähneputzen, Duschen, kritische Stellen an den Füßen Tapen, Anziehen und Kaffeetrinken. Alles möglichst ruhig und routiniert, aber die Anspannung lässt sich nicht leugnen. Draußen regnet es in Strömen, naja, laut Wetterbericht soll es gegen Mittag besser werden. Kurz vor 6 Uhr sitzen wir im Auto, mein Sohn darf heute mal früher aufstehen und wundert sich, wohin wir in der Dunkelheit schon fahren. Nach einer halben Stunde kommen wir beim Gasthaus Seebauer am Gleinkersee an, Start und Endpunkt der Wandertour. Meine Frau und mein Sohn begleiten mich noch und organisieren Frühstück während ich mich anmelde. Aufgrund meines Familiennamens werde ich bei der Registrierung gefragt, ob ich von ,,hier" komme. Naja, nicht ganz, aber mein Großvater stammt aus Hinterstoder, wo wir in der Nacht durchwandern werden.
Ich begnüge mich mit einem Pfefferminztee, so bald in der Früh hab ich noch keinen Appetit. Mein Sohn freut sich sichtlich über seine Semmel mit Butter und Marmelade. Es sind schon ziemlich viele Leute da, insgesamt sind heuer 122 Personen angemeldet (maximal 150 könnten mitgehen, aber das schlechte Wetter hat wohl die Kurzentschlossenen diesmal ausbleiben lassen). Gerlinde Kaltenbrunner geht von Tisch zu Tisch und begrüßt die Teilnehmer. Sie ist wirklich eine sehr nette und sympathische Frau! Ich gehe kurz vor die Tür, der Regen hat noch nicht nachgelassen. Ich entscheide mich, Regenhose und Regenjacke anzuziehen. Der Start ist für 7 Uhr geplant, es gibt noch eine kurze offizielle Ansprache vom Organisationsteam und von Gerlinde Kaltenbrunner. Ich verabschiede mich von meiner Frau und meinen Sohn, die mir als Überraschung noch ein kleines Motivationspaket überreichen, dass ich erst bei Bedarf öffnen soll.
Reisezeit: 17. bis 18. September 2016
(Fotos mit freundlicher Genehmigung der Fotografen Roland Koch und Daniel Hinterramskogler, ergänzt durch eigene Aufnahmen)
,,Papa, ich auch wandern?!" - mein Sohn schaut mich hoffnungsvoll mit großen Augen an, als ich beginne meinen Rucksack zu packen. Nein, diesmal nicht, dieses Mal wird es keine gemeinsame Familientour mit Sohnemann in der Kraxe am Rücken. Es ist Freitagabend, morgen Früh soll es losgehen, eine besondere Herausforderung wartet: 24 Stunden am Stück Wandern für den guten Zweck.
Anfang Oktober 2015 das erste Mal veranstaltet, las ich damals die Berichte in der Zeitung. Beeindruckt von dieser Herausforderung und auch dem Sinn dahinter, noch dazu in unmittelbarer Nähe, war ich dann dank meiner Frau heuer im September bei der zweiten Auflage mit dabei.
Organisiert wird diese Wanderung von drei engagierten Oberösterreicherinnen, mit dem Ziel, den Erdbebenopfern in Nepal zu helfen. So auch der offizielle Titel der Veranstaltung ,,24 Stunden für Nepal - jeder Schritt hilft". Das gesamte Startgeld der Teilnehmer wird heuer zur Gänze für den Bau einer Schule in Muna / Tandrang zur Verfügung gestellt. Die Kosten der Veranstaltung, wie zum Beispiel für die Verpflegung bei den Labstationen, werden zur Gänze über Sponsoren finanziert.
Letztes Jahr wurde das Geld für den Wiederaufbau der vom Erdbeben beschädigten ,,Gerlinde und Ralf Schule" in Thulosirubari verwendet, die mit Unterstützung von Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dumjovits und der Nepalhilfe Beilngries 2009 eröffnet wurde und in der 500 Schüler unterrichtet werden. Übrigens, Gerlinde Kaltenbrunner (die erste Frau, die alle 14 Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat) war letztes Jahr und auch heuer wieder bei dieser 24 Stunden Wanderung mit dabei. Sie hat nicht nur einen Bezug zu Nepal, sondern auch zur Region Phyrn-Priel, in der die Wanderung stattfindet, denn sie ist hier geboren und aufgewachsen. Diese Region liegt im südlichen Oberösterreich und umfasst neben den oberösterreichischen Voralpen auch Teile der nördlichen Kalkalpen.
Zurück zu meinem Rucksack. Nach wochenlangem Sommerwetter kommt jetzt pünktlich genau an diesem Wochenende eine ordentliche Kaltfront, die Abkühlung und viel nasses Wetter verspricht. Die Sonnenbrille wird von der Packliste gestrichen, stattdessen kommt die Regenhose mit dazu. Zusätzlich wird alles in einen Packliner verstaut, vor allem die Wechselkleidung soll trocken bleiben. Einen ungewohnten Ausrüstungsgegenstand nehme ich diesmal auch mit, nämlich einen kleinen Regenschirm. Nach ein paar Schwierigkeiten mit dem neuen Trinksystem (soll angeblich aus einer PET-Flasche ein Trinksystem machen, zieht aber irgendwie immer Luft und ist daher für mich völlig unbrauchbar, war als Alternative zur normalerweise verwendeten Trinkblase gedacht, da sich unterwegs eine Flasche leichter wieder befüllen lässt als die Trinkblase im Rucksack) sind die Vorbereitungen abgeschlossen.
Samstag, 17. September 2016, 5:00 Uhr
Der Wecker klingelt. Zähneputzen, Duschen, kritische Stellen an den Füßen Tapen, Anziehen und Kaffeetrinken. Alles möglichst ruhig und routiniert, aber die Anspannung lässt sich nicht leugnen. Draußen regnet es in Strömen, naja, laut Wetterbericht soll es gegen Mittag besser werden. Kurz vor 6 Uhr sitzen wir im Auto, mein Sohn darf heute mal früher aufstehen und wundert sich, wohin wir in der Dunkelheit schon fahren. Nach einer halben Stunde kommen wir beim Gasthaus Seebauer am Gleinkersee an, Start und Endpunkt der Wandertour. Meine Frau und mein Sohn begleiten mich noch und organisieren Frühstück während ich mich anmelde. Aufgrund meines Familiennamens werde ich bei der Registrierung gefragt, ob ich von ,,hier" komme. Naja, nicht ganz, aber mein Großvater stammt aus Hinterstoder, wo wir in der Nacht durchwandern werden.
Ich begnüge mich mit einem Pfefferminztee, so bald in der Früh hab ich noch keinen Appetit. Mein Sohn freut sich sichtlich über seine Semmel mit Butter und Marmelade. Es sind schon ziemlich viele Leute da, insgesamt sind heuer 122 Personen angemeldet (maximal 150 könnten mitgehen, aber das schlechte Wetter hat wohl die Kurzentschlossenen diesmal ausbleiben lassen). Gerlinde Kaltenbrunner geht von Tisch zu Tisch und begrüßt die Teilnehmer. Sie ist wirklich eine sehr nette und sympathische Frau! Ich gehe kurz vor die Tür, der Regen hat noch nicht nachgelassen. Ich entscheide mich, Regenhose und Regenjacke anzuziehen. Der Start ist für 7 Uhr geplant, es gibt noch eine kurze offizielle Ansprache vom Organisationsteam und von Gerlinde Kaltenbrunner. Ich verabschiede mich von meiner Frau und meinen Sohn, die mir als Überraschung noch ein kleines Motivationspaket überreichen, dass ich erst bei Bedarf öffnen soll.
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