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Etappe 1: Potsdam - Marquardt
Distanz: 18 km
Gehzeit: etwa 5,5 h ohne Pausen
Routenverlauf: Potsdam Hbf- Brandenburger Tor, Potsdam (offizieller Startpunkt des 66-Seen-Weges)- Schloss Sanssoucis- Ruinenberg- Neue Gärten- Nedlitzstr- Lerchensteig- endlich Wald und Feld- Marquardt
Wetter: 21 Grad, sonnig
15:50:
Nach einer eher kurzen und gesundheitlich nicht ganz perfekten Nacht starten wir endlich am Potsdamer Hauptbahnhof.
Geplant habe ich eine alternative Tour jenseits des 66-Seen-Weges da ich Potsdam schon öfter besucht habe und eigentlich an diesem Tag eine sanfte Einstiegsetappe um die 12 km mit dem Hund der jetzt gut ein Jahr alt ist, laufen will.
Die 2 km extra bis zum Brandenburger Tor, die sind daher doch egal denke ich mir- und begehe damit den ersten Fehler hinsichtlich der tatsächlichen Gesamtdistanz am Ende und unterschätze den Stressfaktor, den die touristenschwangere und schlecht beschilderte Potsdamer Innenstadt und an einem Sonntag Nachmittag bei schönem Wetter ausmacht.
Heilfroh endlich den "Offiziellen Startpunkt" des 66-Seenweges erreicht zu haben und "richtig" starten zu können folgt zunächst eine Enttäuschung- kein einziger Hinweis auf den 66- Seen-Weg ?! Entweder habe ich ihn in den Menschenmassen nicht entdeckt oder er existiert schlicht nicht- egal denke ich und fotografiere das Brandenburger Tor einfach selbst für mich als Startpunkt:
Und dann geht es auch direkt los- raus aus der Stadt!
der Schlosspark Sanssouci ist schnell erreicht. Dort ist es angenehmer obgleich auch hier keinerlei Wegbeschilderung zu finden ist- na gut denke ich mir, war ja schon mal hier, heraus kommen wir alle mal.
Und so ist es auch-nach geschätzten 2-3 km entdecken wir endlich die erste Wegmarkierung auf einem schönen Weg:
Juhu! Nun kann's losgehen!
Endlich stellt sich auch das Wanderfeeling und Aufbruchsstimmung ein.
Das liegt nicht zuletzt an dem ersten schönen Ausblick, sogar auf einen See! Und kein Mensch weit und breit. Der Hund kann also von der Leine und sucht sich sogleich einen handlichen 2 Meter Stock- wohl bekomms!
Wir folgen dem Weg und zunächst einem Landstraßenverlauf- nicht das letzte Mal an diesem Tag wie sich noch herausstellen soll. Egal- noch ist die Motivation hoch und wir wissen ja noch nicht, was genau kommt- trotz Lektüre des Wanderführers (Hikeline) siegt der Optimismus.
Und wenig später geht es auch schon richtig los.
Wir überqueren eine Straße und sehen als erstes ein klassisches aber deshalb nicht minder schönes Feld :-)
Um die nächste Ecke herum und eine prächtige und wirklich Lust auf mehr machende Wanderallee liegt vor uns.
Jetzt sind wir "angekommen"- das war der Grund, warum ich diesen Weg so gerne laufen wollte!
Wir machen die erste Rast. Wasser für den Hund aus der Gefriertüte als Reisenapf, danke nochmal für den Tipp an dieser Stelle :-). Twix für mich. Und Wasser. Und...ein erschreckendes Ergebnis meines Handy-Akku-Checks- nicht mehr allzu viel Saft. Für ein paar Fotos reicht es sicher und für einen Notruf auch noch. Aber stundenlang das Handy anlassen, am Besten noch mit GPS und Maps...keine Chance.
Damit ist mein ursprünglicher Plan, die Strecke frei Nase lang durch die Wälder abzukürzen und jenseits der Fernwanderwege zu laufen, recht riskant. Machen könnten wir es...es ist warm....aber...irgendwie kitzelt es mich und die Lust, den 66- Seen weg "richtig" zu laufen ist riesig. Also gut, denke ich mir. Unter den Umständen und mit einigen Abkürzungen ist es wohl vertretbar, die Tour doch ganz zu laufen. Es ist nicht übermässig warm, der Hund ist fit und wurde gestern auch extra geschont und ich fühle mich auch sehr gut. Das wird schon.
Ich denke gar nicht weiter über meinen Wagemut nach und will gerade drauf los marschieren da starrt mein haariger Begleiter völlig hypnotisiert zurück zur Orangerie und lauscht...dem markerschütternden Geschrei der dort ansässigen Pfauen
Wir machen uns flugs wieder auf den Weg und passieren den sehr ansehnlichen Ruinenberg. Einen Aufstieg spare ich mir da ich ihn schon kenne- er ist aber absolut sehenswert!!
Die Markierung des Wanderweges haben wir hier verloren. Was solls...der grüne ist auch ganz nett.
Irgendwann haben wir auch den verloren.
Passieren trotzdem irgendwie die im Wanderführer angegebene russische Kolonie. Und landen dann schließlich wieder an einer Kreuzung die ausgeschildert ist- nur um wenige Meter später trotz 2 Karten, MAPS und eigentlich recht guter Orientierungsfähigkeit wieder im Nowhere zu stranden.
Langsam beginnt die schlechte Aussschilderung und schon wieder Stadtroute an meinen Nerven zu zehren.
Noch eine Rast. Wasser für den Hund, der Rest vom Twix für mich. Blick auf die Uhr- Mist, schon halb 7 !?
Naja denke ich mir, wir sind ja gut zu Fuss- wird schon passen. Wir sparen jetzt einfach die neuen Gärten aus und laufen am Rand entlang und dürften so 2-3 km sparen.
Und dann laufen wir die Standardroute...und spätestens um 22.00 sollten wir dann am Bahnhof Marquardt angekommen sein. Auf den Fotos sah das doch so aus als ob das Schloss auf freien Flächen liegt..da ist dann auch noch genug Licht...und meine Stirnlampe habe ich mit frischen Batterien doch auch noch dabei. Das passt schon!
Wir laufen weiter...und finden eine kleine Wiese als Teil des Parks am Neuen Garten. Gleich wieder Rast- soviel Stadt und sowenig Natur frustriert irgendwie
und ich muss auch ganz klar sagen, es ist ohne gute Karten/GPS/Orientierung nicht empfehlenswert es so zu machen. Teilweise hatten wir auch einfach Glück- und verlaufen haben wir uns auch des öfteren.
Nun aber erstmal der Seelentröster- die Wiese :-)
die auch endlich mal einen wirklich schönen Wegteil verspricht- Sommerfeeling!!
Da bleiben wir einen kurzen Moment und verzehren gemeinsam Gummibärchen :-)
mein treuer Begleiter auf 4 Pfoten meckert dank der Bestechung und aufgrund der langsam einsetzenden ersten Erschöpfung ausnahmsweise mal nicht über die Pause
Es folgt dann die Passage des Pfingstberges, die einzig nennenswerte Erhebung auf der Strecke.
Da es später wird und ich Sorge habe, ob wir rechtzeitig ankommen probiere ich ohne jegliche Werbung machen zu wollen etwas aus, was ich bei Benjamin Claussner in einem Video gesehen habe- "Strecke machen" mit Bundeswehrzählrhythmus.
Albern scheint es mir zunächst, ich merke aber, dass es besonders beim Anstieg tatsächlich hilft.
Ich habe sonst nichts mit der Bundeswehr zu tun beschließe aber, dass wenn es hilft, ich das ausnahmsweise ruhig mal machen kann. Und wundere mich über mich selbst.
Fotos mache ich in diesem Abschnitt keine, ich bin tatsächlich zügig unterwegs und leicht außer Atem.
Erstmals merke ich auch die ca. 5 kg unseres Tourengepäcks. Von denen vor allem die 3 Liter Wasser für mich und den Hund nennenswert sind.
Am Fuße des Pfingstberges nehme ich ein Bild auf, was für mich ganz klassisch das "Brandenburger Wander Feeling" ausmacht:
und dann..folgt der wohl erstmal unangenehmste Teil der Tour. Landstraße...völlig undekorativ. Dann durch ein Stückchen Ortschaft...noch unattraktiver.
Langsam erahne ich, dass der Weg noch weit ist.
und kaufe -scheinbar- völlig irrational und überflüssig für fast 5 Euro an der Tanke eine Bifi und Schokolade. Der Hund wartet draußen und passt auf den Rucksack auf- als ich raus komme steht er schon freudig da und fordert seinen Teil der Bifi
Unsere Kalorienreserven aufzufüllen erweist sich später noch als eine sehr gute Idee...
Wir laufen weiter....mittlerweile kann ich die Umwege und Vergehungen aufgrund schlechter Beschilderung kaum mehr zählen. Wie oft stehe ich irgendwo und wälze die Karte oder "riskiere mal was". Ich schätze mal bestimmt 45 min auf der gesamten Strecke waren wir mit Stehen und gucken oder Verlaufen und zurücklaufen oder Umwege in Kauf nehmen müssen beschäftigt Zwar stand vorher im Wanderführer, die Etappe sei schlecht ausgeschildert- aber man hofft ja doch, dass das a) entweder nicht stimmt oder b) sich mittlerweiler geändert hat.
Warnung an alle: Hat es nicht!
Dieser so langweilige und doofe Abschnitt zieht sich km- weit.
Irgendwann dann geht es endlich auf eine ruhigere Straße- noch asphaltiert und Wohngebiet aber immerhin rechts Wald und links ein paar Felder.
Uns es geht weiter...und weiter...und wieder durch eher langweilige Ortschaften...an Strassen entlang....und dann ganz plötzlich geht es in die Natur zurück!
Und das erste was ich nach ca 400 m sehe ist dann eines der beeindruckensten Dinge der ganzen Tour!!
Ein wunderbares Mohnfeld...mit einem Loch im Zaun
Und so spazieren wir im Abendrot dort hinein...ich kann gar nicht sagen, WIE schön das war. Absolut unvergesslich.
Mohn, Mohn und nochmals Mohn..und die untergehende Sonne mit dem blauen Himmel.
Und auch der 4- beinige Begleiter ist sehr angetan- er erklärte mir später, er habe irgendwoe mal gehört, das Mohn berauschend sei...aber so oft er seine lange Nase auch hinein gesteckt habe ins Mohnfeld, es sei zu seinem Leidwesen nix passiert...
Zurück auf den Weg- schön ist es hier!!
Viel Zeit haben wir nun nicht mehr- die untergehende Sonne lässt mich die Uhrzeit schätzen- und signalisiert mir, dass ich mich verschätzt habe. Das Handy ist seit einer Weile aus, das letzte Mal draufgeguckt habe ich um 20.18. Und dann eben noch 2 h Gehzeit bis zum Sonnenuntergang eingeplant. Um spätestens 22.00 hätten wir nach meiner Planung ankommen sollen- die letzte Regionalbahn fährt in dem Dreh...und wenn nicht ein Bus....nun wird es langsam eilig.
Vor allem aber habe ich nicht damit gerechnet das es jetzt statt der Landstraße und den ausschließlichen Feldern plötzlich das erste Mal richtig in den Wald hineingeht. Links Mohnfeld, rechts Wald, dahinter wohl Wasser- zu dem man aber nicht kommt. Dann die übliche schlechte Beschilderung...naja, das kennen wir ja schon.
MIt dem Mut der Verzweiflung eilen wir hindurch..immer weiter, in der Hoffnung vor Einbruch der Dunkelheit das Waldstück zu verlassen und wieder Zivilisation zu erreichen. Sorge macht mir neben der Wegfindung bei Dunkelheit und ohne Handy aber vor allem der Hund- hält er durch? Was, wenn wir in der Dämmerung auf Wild treffen? Wildschweine vor allem...?
Ich singe laut und viel und rede besonders laut mit ihm um Wild zu vertreiben.
Wir sehen dann tatsächlich welches- ein Reh das wenige Meter vor uns über den Weg springt.
Reh guckt, Hund guckt. Keinerlei Jagdtrieb! Wie gut, dass er ein Hütehund ist ;)
Zuckt zwar kurz, lässt sich aber sofort abrufen und setzt sich in Erwartung eines Kekes zackig hin.
Dumm nur- Keks alle. Er kriegt ausnahmsweise mal einen Krümel Schokolade und noch ein extra für solche Gelegenheiten aufgespartes Gummibärchen ;)
Die Wegmarkeirung ist mal wieder weg. Es ist mir mittlerweile egal, ich baue körperlich langsam ab und verlasse mich auf meinen Instinkt.
Menschen sind dort keine mehr, Tiere dann auch nicht mehr. Sonne allerdings auch kaum noch
Jetzt wird es recht fix dunkel.
Wir erreichen eine Wegmarkierung- noch 4 km !! Verdammt!! Und so wie es aussieht folgt auch noch durchaus einiges an Waldstrecke. Ich traue mich nicht, das Handy anzumachen weil ich den Akku schonen möchte. Stattdessen erhöhe ich massiv das Tempo- etwas besorgt nach dem Hund schauend, ob der die lange DIstanz noch gut verkraftet. Tut er aber glücklicherweise. Er wirkt fitter als ich- ein Glück!
Wir folgen nun also einer Art Allee...die leider noch mehrmals durch mittlerweile schon richtig dunkelen Wald führt.
Ein Hoch auf die Stirnlampe- ohne diese wäre an der Stelle die Katastrophe perfekt gewesen.
Auch so bin ich nicht glücklich mit den Umständen. ein kurzer Anflug von Panik, vor allem als mir klar wird, dass wir den letzten Zug wahrscheinlich nicht mehr erreichen werden. Aber gut. Besser erstmal aus den Wäldern und Feldern raus- eine Übernachtung auf dem Bahnhof wird schon irgendwie gehen, notfalls. Hab zwar nur einen Pulli und Shorts und viel Wasser auch nicht mehr- aber ein paar Stunden bis 5.00 früh oder wann die Züge wieder fahren, das packen wir schon!
ein wenig unheimlich mutet in dieser Stimmung und zu dieser Tageszeit ein Baum am Wegesrand an- bisher habe ich dieses Feeling der "Baumgeister" eher für etwas seltsam gehalten..heute kann ich es aber sofort nachvollziehen und finde er verdient ein FotO:
Ein letzter Blick bei Licht...
und dann romantisch aber unpraktisch.. :
hilft nix.
Wir ziehen durch.
Erreichen eine weitere Landstraße..auf der wir dann trotz recht regem Autoverkehr ohne weiteren Fussgänger weg fast auf dem Asphalt ca. 800 m laufen müssen- ohne die Stirnlampe absolut lebensgefährlich!
Es gab wirklich keine Möglichkeit irgendwie wenigstnes neben der Straße zu laufen- kein Platz.
Durch die mittlerweile fortgeschrittene Dunkelheit konnte man die Wegmarkierungen ohne Lampe gar nicht mehr erkenne- aber die karte war zum Glück zuverlässig.
Schließlich erreichten wir endlich den Kanal den es noch zu überqueren galt.
Und von dort, so hoffte ich, sei der Bahnhof nur noch einen KAtzensprung entfernt..nun ja...so kann man sich täuschen
Zunächst aber mussten wir über diese Brücke.
Für mich- Höhenangst und von eher stattlicher Natur eine echte Belastungsprobe.
Das Ding war ein ganz dünnes, eher Blechartiges knacksendes Gebilde.
Zum Glück und ich bin ihm SEHR Dankbar dafür ging mein Hund unerfreut und misstrauisch aber sehr mutig voran und zögerte nicht eine Sekunde lang obwohl er sie auch nicht mochte.
Danke, mein Freund!
Ja und dann....erwartete ich den Bahnhof. Aber nix da! Zwar konnte man ihn in der Ferne erkennen- aber kein Weg führte dorthin!
Ich schmiss das Handy endlich wieder an...und stellte fest, dass uns nochmal über einen Km Landstrasse ohne Weg erwarteten und danach noch ein stockdunkeler Bahnübergang mitten durch eine Obstplantage. Oh man!
Wir waren mittlerweile echt kräftemässig am Ende. Es war nun richtig dunkel und die Sorge, keinen Zug mehr zu erwischen, wuchs. Aber egal, wir zogen das letzte Stück durch.
Mittlerweile merkte man auch meinem Hund die müdigkeit deutlich an. Auf eine SO lange Tour waren wir ja auch nicht eingstellt. Man könnte hier schon von etwas "missglückt" reden
Die Autofahrer sahen uns dank der Stirnlampe immer früh und fuhren großzügig an uns vorbei.
Und schließlich...noch eine sehr schöne wenn auch absolut unfotogene Wildbeobachtung.
mitten in der Obstplantage standen (hinter einem Zaun) ungefähr 20 (!) Rehe.
Nehme an es war sehr schmackhaft dort.
Rausgekommen ist nur ein "Rehsuchbild"- aber immerhin zeigt das gut wie dunkel es dort war
(Das eine helle Licht rechts oben im Bild ist übrigens der Bahnhof ;) )
Ja...und dann ... erreichten wir ihn, endlich!
Es war 22.55.
Und der letzte Zug...Weg!! Mist!!
Kein Essen mehr, wenig Wasser, zu wenig Kleidung, kein Schlafsack, kaum Akku, kein Bargeld mehr für ein Taxi. Na super.
Ich aß mit dem HUnd zusammen die vorletzten Gummibärchen und noch das letzte Stück Schokolade um noch mal klar zu denken was nun zu tun ist. Der Hund warf sich hin und ruhte sich direkt aus.
Per App bekam ich heraus, dass noch ein letzter Bus in Richtung Potsdam fährt- mit Umsteigen und allem drum und dran.
Ankunftzeit in Berlin wäre dann ca. 1.00 nachts. Meine Güte! Aber besser als nix.
Bedeutete aber: nochmal 600 m laufen.
Wir rafften uns nochmal auf und meisterten das letzte Stücken. Dort teilten wir die letzten Gummibärchen.
Der Bus kam..sah gnädig über den nicht ganz ausreichenden Fahrschein hinweg...und kutschierte uns zur letzten Tram die wir auch noch erreichten.
Eine Nacht bei 11 Grad in Shorts und Pulli wäre zumindest für mich sehr unangenehm gewesen.
In Berlin verpassten wir dann noch mal eien Anschluss Nachtbus..mit dem Ergebnis, dass wir völlig müde, ausgehungert, durstig und fertig um 2.00 (!) nachts zu Hause ankamen.
Der Hund fraß noch eine ordentliche Ration und schlief ein und ich war tatsächlich zu schwach um noch viel zu essen und schlief auch ein.
Und trotz aller Widrigkeiten und Strapazen war es eine tolle Tour und wir schliefen glücklich ein.
Fazit:
Wer wirklich Natur erwandern will lässt eher die Finger davon. Da gibt es schöneres.
Wer den 66.Seen Weg ganz ablaufen will aber nur die Natur, kürzt mit den Bussen ab. In den Reiseführern steht definitiv was man gut abkürzen kann per Bus- man muss es nur im Gegensatz zu uns TUN
Keinesfalls ohne gutes Kartenmaterial oder GPS loslaufen. Zu schlechte Aussschilderung.
Wasserauffüllmöglichkeiten gibt es unterwegs jenseits der Stadt oder Restaurants null. Besonders an warmen Tagen ist das zu beachten. Da man viel Straße geht ist es besonders heiß.
IM Sommer gerade für Hunde doof zu gehen wegen heißem Asphalt und wenig Freialaufmöglichkeiten.
Hunde sollten im letzten Abschnitt wildabrufsicher sein und bei Ruf schnell kommen.
Unbedingt genügend Zeit einplanen und bei Helligkeit Marquardt erreichen.
Der Weg übers Schloss Marquardt empfiehlt sich vermutlich eher als meine Variante über die LAndstraße ;)
Immer dabei besonders wenn man eher spät startet.
Lampe,
Geld,
Essen/Wasser
eventuell wärmere Kleidung/Schlafsack
Ab dem Waldstück kaum noch Ausstiegsmöglichkeiten per Bus mehr. Vor allem nachts nicht.
Für uns war es eine harte erste Etappe- aber es kann ja nur besser werden ! :-)
Nachtrag:
Wir sind beide heute etwas schlapp
Distanz: 18 km
Gehzeit: etwa 5,5 h ohne Pausen
Routenverlauf: Potsdam Hbf- Brandenburger Tor, Potsdam (offizieller Startpunkt des 66-Seen-Weges)- Schloss Sanssoucis- Ruinenberg- Neue Gärten- Nedlitzstr- Lerchensteig- endlich Wald und Feld- Marquardt
Wetter: 21 Grad, sonnig
15:50:
Nach einer eher kurzen und gesundheitlich nicht ganz perfekten Nacht starten wir endlich am Potsdamer Hauptbahnhof.
Geplant habe ich eine alternative Tour jenseits des 66-Seen-Weges da ich Potsdam schon öfter besucht habe und eigentlich an diesem Tag eine sanfte Einstiegsetappe um die 12 km mit dem Hund der jetzt gut ein Jahr alt ist, laufen will.
Die 2 km extra bis zum Brandenburger Tor, die sind daher doch egal denke ich mir- und begehe damit den ersten Fehler hinsichtlich der tatsächlichen Gesamtdistanz am Ende und unterschätze den Stressfaktor, den die touristenschwangere und schlecht beschilderte Potsdamer Innenstadt und an einem Sonntag Nachmittag bei schönem Wetter ausmacht.
Heilfroh endlich den "Offiziellen Startpunkt" des 66-Seenweges erreicht zu haben und "richtig" starten zu können folgt zunächst eine Enttäuschung- kein einziger Hinweis auf den 66- Seen-Weg ?! Entweder habe ich ihn in den Menschenmassen nicht entdeckt oder er existiert schlicht nicht- egal denke ich und fotografiere das Brandenburger Tor einfach selbst für mich als Startpunkt:
Und dann geht es auch direkt los- raus aus der Stadt!
der Schlosspark Sanssouci ist schnell erreicht. Dort ist es angenehmer obgleich auch hier keinerlei Wegbeschilderung zu finden ist- na gut denke ich mir, war ja schon mal hier, heraus kommen wir alle mal.
Und so ist es auch-nach geschätzten 2-3 km entdecken wir endlich die erste Wegmarkierung auf einem schönen Weg:
Juhu! Nun kann's losgehen!
Endlich stellt sich auch das Wanderfeeling und Aufbruchsstimmung ein.
Das liegt nicht zuletzt an dem ersten schönen Ausblick, sogar auf einen See! Und kein Mensch weit und breit. Der Hund kann also von der Leine und sucht sich sogleich einen handlichen 2 Meter Stock- wohl bekomms!
Wir folgen dem Weg und zunächst einem Landstraßenverlauf- nicht das letzte Mal an diesem Tag wie sich noch herausstellen soll. Egal- noch ist die Motivation hoch und wir wissen ja noch nicht, was genau kommt- trotz Lektüre des Wanderführers (Hikeline) siegt der Optimismus.
Und wenig später geht es auch schon richtig los.
Wir überqueren eine Straße und sehen als erstes ein klassisches aber deshalb nicht minder schönes Feld :-)
Um die nächste Ecke herum und eine prächtige und wirklich Lust auf mehr machende Wanderallee liegt vor uns.
Jetzt sind wir "angekommen"- das war der Grund, warum ich diesen Weg so gerne laufen wollte!
Wir machen die erste Rast. Wasser für den Hund aus der Gefriertüte als Reisenapf, danke nochmal für den Tipp an dieser Stelle :-). Twix für mich. Und Wasser. Und...ein erschreckendes Ergebnis meines Handy-Akku-Checks- nicht mehr allzu viel Saft. Für ein paar Fotos reicht es sicher und für einen Notruf auch noch. Aber stundenlang das Handy anlassen, am Besten noch mit GPS und Maps...keine Chance.
Damit ist mein ursprünglicher Plan, die Strecke frei Nase lang durch die Wälder abzukürzen und jenseits der Fernwanderwege zu laufen, recht riskant. Machen könnten wir es...es ist warm....aber...irgendwie kitzelt es mich und die Lust, den 66- Seen weg "richtig" zu laufen ist riesig. Also gut, denke ich mir. Unter den Umständen und mit einigen Abkürzungen ist es wohl vertretbar, die Tour doch ganz zu laufen. Es ist nicht übermässig warm, der Hund ist fit und wurde gestern auch extra geschont und ich fühle mich auch sehr gut. Das wird schon.
Ich denke gar nicht weiter über meinen Wagemut nach und will gerade drauf los marschieren da starrt mein haariger Begleiter völlig hypnotisiert zurück zur Orangerie und lauscht...dem markerschütternden Geschrei der dort ansässigen Pfauen
Wir machen uns flugs wieder auf den Weg und passieren den sehr ansehnlichen Ruinenberg. Einen Aufstieg spare ich mir da ich ihn schon kenne- er ist aber absolut sehenswert!!
Die Markierung des Wanderweges haben wir hier verloren. Was solls...der grüne ist auch ganz nett.
Irgendwann haben wir auch den verloren.
Passieren trotzdem irgendwie die im Wanderführer angegebene russische Kolonie. Und landen dann schließlich wieder an einer Kreuzung die ausgeschildert ist- nur um wenige Meter später trotz 2 Karten, MAPS und eigentlich recht guter Orientierungsfähigkeit wieder im Nowhere zu stranden.
Langsam beginnt die schlechte Aussschilderung und schon wieder Stadtroute an meinen Nerven zu zehren.
Noch eine Rast. Wasser für den Hund, der Rest vom Twix für mich. Blick auf die Uhr- Mist, schon halb 7 !?
Naja denke ich mir, wir sind ja gut zu Fuss- wird schon passen. Wir sparen jetzt einfach die neuen Gärten aus und laufen am Rand entlang und dürften so 2-3 km sparen.
Und dann laufen wir die Standardroute...und spätestens um 22.00 sollten wir dann am Bahnhof Marquardt angekommen sein. Auf den Fotos sah das doch so aus als ob das Schloss auf freien Flächen liegt..da ist dann auch noch genug Licht...und meine Stirnlampe habe ich mit frischen Batterien doch auch noch dabei. Das passt schon!
Wir laufen weiter...und finden eine kleine Wiese als Teil des Parks am Neuen Garten. Gleich wieder Rast- soviel Stadt und sowenig Natur frustriert irgendwie
und ich muss auch ganz klar sagen, es ist ohne gute Karten/GPS/Orientierung nicht empfehlenswert es so zu machen. Teilweise hatten wir auch einfach Glück- und verlaufen haben wir uns auch des öfteren.
Nun aber erstmal der Seelentröster- die Wiese :-)
die auch endlich mal einen wirklich schönen Wegteil verspricht- Sommerfeeling!!
Da bleiben wir einen kurzen Moment und verzehren gemeinsam Gummibärchen :-)
mein treuer Begleiter auf 4 Pfoten meckert dank der Bestechung und aufgrund der langsam einsetzenden ersten Erschöpfung ausnahmsweise mal nicht über die Pause
Es folgt dann die Passage des Pfingstberges, die einzig nennenswerte Erhebung auf der Strecke.
Da es später wird und ich Sorge habe, ob wir rechtzeitig ankommen probiere ich ohne jegliche Werbung machen zu wollen etwas aus, was ich bei Benjamin Claussner in einem Video gesehen habe- "Strecke machen" mit Bundeswehrzählrhythmus.
Albern scheint es mir zunächst, ich merke aber, dass es besonders beim Anstieg tatsächlich hilft.
Ich habe sonst nichts mit der Bundeswehr zu tun beschließe aber, dass wenn es hilft, ich das ausnahmsweise ruhig mal machen kann. Und wundere mich über mich selbst.
Fotos mache ich in diesem Abschnitt keine, ich bin tatsächlich zügig unterwegs und leicht außer Atem.
Erstmals merke ich auch die ca. 5 kg unseres Tourengepäcks. Von denen vor allem die 3 Liter Wasser für mich und den Hund nennenswert sind.
Am Fuße des Pfingstberges nehme ich ein Bild auf, was für mich ganz klassisch das "Brandenburger Wander Feeling" ausmacht:
und dann..folgt der wohl erstmal unangenehmste Teil der Tour. Landstraße...völlig undekorativ. Dann durch ein Stückchen Ortschaft...noch unattraktiver.
Langsam erahne ich, dass der Weg noch weit ist.
und kaufe -scheinbar- völlig irrational und überflüssig für fast 5 Euro an der Tanke eine Bifi und Schokolade. Der Hund wartet draußen und passt auf den Rucksack auf- als ich raus komme steht er schon freudig da und fordert seinen Teil der Bifi
Unsere Kalorienreserven aufzufüllen erweist sich später noch als eine sehr gute Idee...
Wir laufen weiter....mittlerweile kann ich die Umwege und Vergehungen aufgrund schlechter Beschilderung kaum mehr zählen. Wie oft stehe ich irgendwo und wälze die Karte oder "riskiere mal was". Ich schätze mal bestimmt 45 min auf der gesamten Strecke waren wir mit Stehen und gucken oder Verlaufen und zurücklaufen oder Umwege in Kauf nehmen müssen beschäftigt Zwar stand vorher im Wanderführer, die Etappe sei schlecht ausgeschildert- aber man hofft ja doch, dass das a) entweder nicht stimmt oder b) sich mittlerweiler geändert hat.
Warnung an alle: Hat es nicht!
Dieser so langweilige und doofe Abschnitt zieht sich km- weit.
Irgendwann dann geht es endlich auf eine ruhigere Straße- noch asphaltiert und Wohngebiet aber immerhin rechts Wald und links ein paar Felder.
Uns es geht weiter...und weiter...und wieder durch eher langweilige Ortschaften...an Strassen entlang....und dann ganz plötzlich geht es in die Natur zurück!
Und das erste was ich nach ca 400 m sehe ist dann eines der beeindruckensten Dinge der ganzen Tour!!
Ein wunderbares Mohnfeld...mit einem Loch im Zaun
Und so spazieren wir im Abendrot dort hinein...ich kann gar nicht sagen, WIE schön das war. Absolut unvergesslich.
Mohn, Mohn und nochmals Mohn..und die untergehende Sonne mit dem blauen Himmel.
Und auch der 4- beinige Begleiter ist sehr angetan- er erklärte mir später, er habe irgendwoe mal gehört, das Mohn berauschend sei...aber so oft er seine lange Nase auch hinein gesteckt habe ins Mohnfeld, es sei zu seinem Leidwesen nix passiert...
Zurück auf den Weg- schön ist es hier!!
Viel Zeit haben wir nun nicht mehr- die untergehende Sonne lässt mich die Uhrzeit schätzen- und signalisiert mir, dass ich mich verschätzt habe. Das Handy ist seit einer Weile aus, das letzte Mal draufgeguckt habe ich um 20.18. Und dann eben noch 2 h Gehzeit bis zum Sonnenuntergang eingeplant. Um spätestens 22.00 hätten wir nach meiner Planung ankommen sollen- die letzte Regionalbahn fährt in dem Dreh...und wenn nicht ein Bus....nun wird es langsam eilig.
Vor allem aber habe ich nicht damit gerechnet das es jetzt statt der Landstraße und den ausschließlichen Feldern plötzlich das erste Mal richtig in den Wald hineingeht. Links Mohnfeld, rechts Wald, dahinter wohl Wasser- zu dem man aber nicht kommt. Dann die übliche schlechte Beschilderung...naja, das kennen wir ja schon.
MIt dem Mut der Verzweiflung eilen wir hindurch..immer weiter, in der Hoffnung vor Einbruch der Dunkelheit das Waldstück zu verlassen und wieder Zivilisation zu erreichen. Sorge macht mir neben der Wegfindung bei Dunkelheit und ohne Handy aber vor allem der Hund- hält er durch? Was, wenn wir in der Dämmerung auf Wild treffen? Wildschweine vor allem...?
Ich singe laut und viel und rede besonders laut mit ihm um Wild zu vertreiben.
Wir sehen dann tatsächlich welches- ein Reh das wenige Meter vor uns über den Weg springt.
Reh guckt, Hund guckt. Keinerlei Jagdtrieb! Wie gut, dass er ein Hütehund ist ;)
Zuckt zwar kurz, lässt sich aber sofort abrufen und setzt sich in Erwartung eines Kekes zackig hin.
Dumm nur- Keks alle. Er kriegt ausnahmsweise mal einen Krümel Schokolade und noch ein extra für solche Gelegenheiten aufgespartes Gummibärchen ;)
Die Wegmarkeirung ist mal wieder weg. Es ist mir mittlerweile egal, ich baue körperlich langsam ab und verlasse mich auf meinen Instinkt.
Menschen sind dort keine mehr, Tiere dann auch nicht mehr. Sonne allerdings auch kaum noch
Jetzt wird es recht fix dunkel.
Wir erreichen eine Wegmarkierung- noch 4 km !! Verdammt!! Und so wie es aussieht folgt auch noch durchaus einiges an Waldstrecke. Ich traue mich nicht, das Handy anzumachen weil ich den Akku schonen möchte. Stattdessen erhöhe ich massiv das Tempo- etwas besorgt nach dem Hund schauend, ob der die lange DIstanz noch gut verkraftet. Tut er aber glücklicherweise. Er wirkt fitter als ich- ein Glück!
Wir folgen nun also einer Art Allee...die leider noch mehrmals durch mittlerweile schon richtig dunkelen Wald führt.
Ein Hoch auf die Stirnlampe- ohne diese wäre an der Stelle die Katastrophe perfekt gewesen.
Auch so bin ich nicht glücklich mit den Umständen. ein kurzer Anflug von Panik, vor allem als mir klar wird, dass wir den letzten Zug wahrscheinlich nicht mehr erreichen werden. Aber gut. Besser erstmal aus den Wäldern und Feldern raus- eine Übernachtung auf dem Bahnhof wird schon irgendwie gehen, notfalls. Hab zwar nur einen Pulli und Shorts und viel Wasser auch nicht mehr- aber ein paar Stunden bis 5.00 früh oder wann die Züge wieder fahren, das packen wir schon!
ein wenig unheimlich mutet in dieser Stimmung und zu dieser Tageszeit ein Baum am Wegesrand an- bisher habe ich dieses Feeling der "Baumgeister" eher für etwas seltsam gehalten..heute kann ich es aber sofort nachvollziehen und finde er verdient ein FotO:
Ein letzter Blick bei Licht...
und dann romantisch aber unpraktisch.. :
hilft nix.
Wir ziehen durch.
Erreichen eine weitere Landstraße..auf der wir dann trotz recht regem Autoverkehr ohne weiteren Fussgänger weg fast auf dem Asphalt ca. 800 m laufen müssen- ohne die Stirnlampe absolut lebensgefährlich!
Es gab wirklich keine Möglichkeit irgendwie wenigstnes neben der Straße zu laufen- kein Platz.
Durch die mittlerweile fortgeschrittene Dunkelheit konnte man die Wegmarkierungen ohne Lampe gar nicht mehr erkenne- aber die karte war zum Glück zuverlässig.
Schließlich erreichten wir endlich den Kanal den es noch zu überqueren galt.
Und von dort, so hoffte ich, sei der Bahnhof nur noch einen KAtzensprung entfernt..nun ja...so kann man sich täuschen
Zunächst aber mussten wir über diese Brücke.
Für mich- Höhenangst und von eher stattlicher Natur eine echte Belastungsprobe.
Das Ding war ein ganz dünnes, eher Blechartiges knacksendes Gebilde.
Zum Glück und ich bin ihm SEHR Dankbar dafür ging mein Hund unerfreut und misstrauisch aber sehr mutig voran und zögerte nicht eine Sekunde lang obwohl er sie auch nicht mochte.
Danke, mein Freund!
Ja und dann....erwartete ich den Bahnhof. Aber nix da! Zwar konnte man ihn in der Ferne erkennen- aber kein Weg führte dorthin!
Ich schmiss das Handy endlich wieder an...und stellte fest, dass uns nochmal über einen Km Landstrasse ohne Weg erwarteten und danach noch ein stockdunkeler Bahnübergang mitten durch eine Obstplantage. Oh man!
Wir waren mittlerweile echt kräftemässig am Ende. Es war nun richtig dunkel und die Sorge, keinen Zug mehr zu erwischen, wuchs. Aber egal, wir zogen das letzte Stück durch.
Mittlerweile merkte man auch meinem Hund die müdigkeit deutlich an. Auf eine SO lange Tour waren wir ja auch nicht eingstellt. Man könnte hier schon von etwas "missglückt" reden
Die Autofahrer sahen uns dank der Stirnlampe immer früh und fuhren großzügig an uns vorbei.
Und schließlich...noch eine sehr schöne wenn auch absolut unfotogene Wildbeobachtung.
mitten in der Obstplantage standen (hinter einem Zaun) ungefähr 20 (!) Rehe.
Nehme an es war sehr schmackhaft dort.
Rausgekommen ist nur ein "Rehsuchbild"- aber immerhin zeigt das gut wie dunkel es dort war
(Das eine helle Licht rechts oben im Bild ist übrigens der Bahnhof ;) )
Ja...und dann ... erreichten wir ihn, endlich!
Es war 22.55.
Und der letzte Zug...Weg!! Mist!!
Kein Essen mehr, wenig Wasser, zu wenig Kleidung, kein Schlafsack, kaum Akku, kein Bargeld mehr für ein Taxi. Na super.
Ich aß mit dem HUnd zusammen die vorletzten Gummibärchen und noch das letzte Stück Schokolade um noch mal klar zu denken was nun zu tun ist. Der Hund warf sich hin und ruhte sich direkt aus.
Per App bekam ich heraus, dass noch ein letzter Bus in Richtung Potsdam fährt- mit Umsteigen und allem drum und dran.
Ankunftzeit in Berlin wäre dann ca. 1.00 nachts. Meine Güte! Aber besser als nix.
Bedeutete aber: nochmal 600 m laufen.
Wir rafften uns nochmal auf und meisterten das letzte Stücken. Dort teilten wir die letzten Gummibärchen.
Der Bus kam..sah gnädig über den nicht ganz ausreichenden Fahrschein hinweg...und kutschierte uns zur letzten Tram die wir auch noch erreichten.
Eine Nacht bei 11 Grad in Shorts und Pulli wäre zumindest für mich sehr unangenehm gewesen.
In Berlin verpassten wir dann noch mal eien Anschluss Nachtbus..mit dem Ergebnis, dass wir völlig müde, ausgehungert, durstig und fertig um 2.00 (!) nachts zu Hause ankamen.
Der Hund fraß noch eine ordentliche Ration und schlief ein und ich war tatsächlich zu schwach um noch viel zu essen und schlief auch ein.
Und trotz aller Widrigkeiten und Strapazen war es eine tolle Tour und wir schliefen glücklich ein.
Fazit:
Wer wirklich Natur erwandern will lässt eher die Finger davon. Da gibt es schöneres.
Wer den 66.Seen Weg ganz ablaufen will aber nur die Natur, kürzt mit den Bussen ab. In den Reiseführern steht definitiv was man gut abkürzen kann per Bus- man muss es nur im Gegensatz zu uns TUN
Keinesfalls ohne gutes Kartenmaterial oder GPS loslaufen. Zu schlechte Aussschilderung.
Wasserauffüllmöglichkeiten gibt es unterwegs jenseits der Stadt oder Restaurants null. Besonders an warmen Tagen ist das zu beachten. Da man viel Straße geht ist es besonders heiß.
IM Sommer gerade für Hunde doof zu gehen wegen heißem Asphalt und wenig Freialaufmöglichkeiten.
Hunde sollten im letzten Abschnitt wildabrufsicher sein und bei Ruf schnell kommen.
Unbedingt genügend Zeit einplanen und bei Helligkeit Marquardt erreichen.
Der Weg übers Schloss Marquardt empfiehlt sich vermutlich eher als meine Variante über die LAndstraße ;)
Immer dabei besonders wenn man eher spät startet.
Lampe,
Geld,
Essen/Wasser
eventuell wärmere Kleidung/Schlafsack
Ab dem Waldstück kaum noch Ausstiegsmöglichkeiten per Bus mehr. Vor allem nachts nicht.
Für uns war es eine harte erste Etappe- aber es kann ja nur besser werden ! :-)
Nachtrag:
Wir sind beide heute etwas schlapp
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