Madeira: Zeltgenehmigung

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  • luvanborg
    Gerne im Forum
    • 07.11.2008
    • 51
    • Privat

    • Meine Reisen

    Madeira: Zeltgenehmigung

    Hallo Jungs & Mädels,
    da es vielleicht auch andere interessieren könnte mal folgende aktuelle Frage: Hat sich jemand in den letzten 2 Jahren so eine Genehmigung zum Campen auf Madeira in Funchal geholt?
    Ich habe schon sämtliche offiziellen und inoffiziellen Infos dazu zusammen gesucht. Leider habe ich mitlerweile 4-5 verschiedene Adressen der Forstbehörde und weiß nun nicht welche die Aktuelle ist.
    z.B.
    Im Madeira-Forum Stand 2004 und hier im Forum:
    Adresse der Forstverwaltung: Direccao Regional De Florestas in
    Funchal - Santo Antonio (liegt oberhalb von Funchal, Busverbindung gibt es);
    Strada Commandante Camajo di Freitas No. 308, Tel: 0035 129 174 0060 oder 0061;
    Öffnungs- bzw. Bürozeiten: 9:00 - 12:00 und 14:00 - 17:00.

    Im aktuellen Dumont-Reiseführer steht diese:
    Loja lo Cidadao (Bürger-Büro Funchal)
    Avenida Arriaga, 42-A
    Tel. 291 21 22 45

    Vielleicht war jemand in letzter Zeit dort zum Trekken und Campen.
    Vielen Dank schon mal.

  • Sverdrup
    Anfänger im Forum
    • 30.01.2012
    • 27
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Madeira: Zeltgenehmigung

    Hallo

    Ich war vor einem Monat auf Madeira und habe mich um die Zeltgenehmigungen gekümmert, deshalb kann ich deine Frage sehr aktuell beantworten.

    Zuerst wurde ich von der Touristeninformation in der Innenstadt von Funchal an das Büro Loja do Cidadão verwiesen. Dieses befindet sich an der von dir zweitgenannten Adresse und ist eine Art Gemeindeverwaltung mit verschiedenen Behörden. Die Strecke dorthin war nicht weit und die Schlange vor dem Schalter glücklicherweise nicht vorhanden, im Gegensatz zu den anderen Schaltern. Der Mann dort war sehr kurz angebunden und wollte nichts von komplizierten Anmeldungen auf offiziellen Formularen wissen. Er meinte nur, dass sämtliche Naturschutzgebiete, also die beiden grossen Flächen im Inselinneren, Serra do Paul und die Gegend um den Pico Ruivo, zum Zelten frei zur Verfügung stünden. Zusätzlich nannte er uns einen Platz an der Strasse entlang der Küste, östlich von São Vicente. Na prima, dachte ich, und wir machten uns auf.

    Besagter Platz östlich von São Vicente war schon mal ein Reinfall. Es war ein Aussichtspunkt an der Küste, mit Steinen eingefasst und eigentlich recht schön. Nur zum Zelten völlig ungeeignet. Vielleicht war es früher mal möglich gewesen, man sah weiter unten einige überwucherte Terrassen, die aber nicht mehr zugänglich waren. Ausserdem waren sämtliche Zugänge verschissen, wie sehr viele Orte auf der Insel!

    Später kamen wir an einem der bewilligungspflichtigen Plätze vorbei und zelteten dort. Prompt wurden wir am Abend von Parkrangern darauf hingewiesen, dass für jede Übernachtung eine Bewilligung nötig sei. Wir erzählten von den Auskünften im Büro in Funchal, bekamen jedoch zur Antwort, dass dieses Büro nichts mit dem eigentlich zuständigen Amt in Santo Antonio (deine erstgenannte Adresse) zu tun hat. Die Ranger nervten sich über die Fehlinformationen, die der Mann in der Loja do Cidadão verbreitete. Obwohl dies scheinbar schon jahrelang so (fehl-) funktioniert, unternimmt niemand etwas dagegen...

    Wenigstens waren die Ranger grosszügig und liessen uns gewähren. Später holten wir die Bewilligung in dem Büro in Santo Antonio, was ein netter Halbtagesausflug war. Und eine Reise in eine vergangene Zeit, mit einem Büro mit Angestellten, die vor Papierbergen sassen. Einen Computer hatte nur ein Mitarbeiter, der uns dann auch freundlich weiterhalf. Wir bekamen eine Liste mit den verfügbaren Picknickplätzen, wo auch gezeltet werden darf, und mussten die Daten angeben, wann wir dort zu übernachten gedachten. Zum Glück hatten wir unsere Karte dabei und der Mann zeichnete die ungefähr zehn Plätze darin ein. Sonst gab es keinerlei Informationen dazu. Wir gaben also mal auf gut Glück ein paar Orte und Daten an (es ist dazu hilfreich, wenn man bereits einen Plan des Verlaufs der Ferien hat). Danach bekamen wir für jeden angegebenen Tag, ca. sieben, eine offizielle Genehmigung für einen der Plätze, schliesslich abgestempelt vom Chef. Beeindruckt von diesem sehr formellen Prozedere verliessen wir das Amt, nicht ohne noch darauf hingewiesen zu werden, dass sie Orte und Daten nicht so eng sehen würden und man durchaus an einem anderen Tag an den Orten aufkreuzen könnte. Aber wozu dann dieser Aufwand?

    Schlussendlich waren die Plätze sehr unterschiedlich. Wir haben vielleicht acht davon gesehen. Manche waren sehr schön, gut eingerichtet und freundlich, andere ziemlich heruntergekommen und mit schlechter Infrastruktur. Wenn du willst, kann ich ein paar der Plätze zusammensuchen...

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    • luvanborg
      Gerne im Forum
      • 07.11.2008
      • 51
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Madeira: Zeltgenehmigung

      Zitat von Sverdrup Beitrag anzeigen
      Schlussendlich waren die Plätze sehr unterschiedlich. Wir haben vielleicht acht davon gesehen. Manche waren sehr schön, gut eingerichtet und freundlich, andere ziemlich heruntergekommen und mit schlechter Infrastruktur. Wenn du willst, kann ich ein paar der Plätze zusammensuchen...
      Sensationell Sverdrup,
      ich danke dir schon mal herzlich, dass du dir die Zeit genommen hast alles so umfangreich aufzuschreiben. Die Erfahrung, dass es die eine Behörde in Funchal nicht so genau nimmt und einen ohne Genehmigung losschickt hatte ich auch schon irgendwo gelesen. Dann werde ich wohl gleich ins Büro nach Santo Antonio ziehen, ich hoffe das klappt noch Freitag Nachmittag. Gut ist auch deine Info, dass es mit Plätzen und Datum für die Übernachtungen nicht so genau genommen wird. Meine Hoffnung ist, dass irgendein abgestempeltes Papier ausreicht, egal ob Ort und Zeit genau stimmen. Die besten Infos zu den Plätzen und einer kleinen Übersichtskarte hatte ich im Madeira-Forum gefunden: Plätze zum Campen rund um Pico Ruivo oder Pico do Ariero bzw. allgemein

      http://www.forum-madeira.de/thread.p...97&thread=42#4

      Dort hatte "udalriche" mit viel Aufwand die Plätze mit Bildern beschrieben und in einer kleinen Karte eingezeichnet. Wahnsinnsarbeit und dafür auch vielen Dank nochmal. Auch seine Erfahrungen waren, dass einige Plätze vor Dreck nicht mehr zu gebrauchen waren. Ich werde versuchen mich an Hand der ofiziellen Liste der Plätze

      http://www.sra.pt/drf/index.php?opti...id=100&lang=en

      für das Prozedere vorzubereiten, indem ich mal Tage mit Datum an diese Plätze schreibe. Vielleicht hilft das. Ansonsten benötigt man, galube ich, nur noch den PA.
      Ein paar wenige Fragen hätte ich noch an dich, bevor ich am 26.03. früh losfliege. Telegrammstil reicht.
      a) Konntest du bei der Behörde als auch mit den Rangern englisch kommunizieren?
      b) Die Plätze, an denen es dir gefallen hat, würden mich interessieren. Name und ungefähre Location reichen. GPS-Daten wären natürlich noch besser.
      c) Wart ihr auch auf dem 2.halboffiziellen Campingplatz "Montado do Pereiro" oberhalb von Funchal? Wenn ja, wie ist dieser ausgestattet, Dusche?
      d) Wie hat dir die Trekkingtour gefallen, würdest du wieder so loslaufen?

      Würde mich gern mal revanchieren. vielleicht möchtest du mal zu Trekken und Campen nach La Reunion. Da könnet ich Infos meiner Tour Ende 2013 beisteuern. Ansonsten vielen Dank nochmal.

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      • Sverdrup
        Anfänger im Forum
        • 30.01.2012
        • 27
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Madeira: Zeltgenehmigung

        Hallo luvanborg

        Zu deinen Fragen:

        a) Auf der Behörde war mindestens ein Mitarbeiter, der englisch sprach und uns auch weiterhalf. Bei den Parkrangern war es so, dass wir zweimal den selben begegnet sind, dabei war ein besonders eifriger "Sheriff", der englisch konnte und den die ganze Sache auch als einzigen interessierte. Seine Begleiter sprachen wohl nur portugiesisch, aber ich bin sicher, dass denen die ganze Genehmigungssache egal war und sie nicht nachgefragt hätten. Ein weiterer Parkranger an einem anderen Tag sprach wiederum englisch und interessierte sich für uns, woher wir kamen und was wir so unternehmen, er zeigte aber auch keinerlei Interesse an irgendwelchen Genehmigungen. Trotzdem würde ich mich möglichst an die bewilligten Orte halten. Das Datum ist wohl zweitrangig. So habe ich den Hinweis des Mitarbeiters auf dem Amt verstanden.

        b) Die Namen der Plätze sind etwas verwirrend. Ich benutzte die Karte Madeira Mapa de Estradas 1:30'000, welche man dort überall bekommt. Sie enthält viele Fehler und Vieles fehlt. Die aufgelisteten Plätze der Forstverwaltung sind ohne Hilfe darauf nicht zu finden und ich weiss auch jetzt nicht mehr bei allen, wie der korrekte Name des Platzes lautete. Ich beziehe mich auf meine Karte, da dies meine einzige verfügbare und nachvollziehbare Quelle ist. Wir waren also auf folgenden Plätzen:

        - Bica da Cana, an der ER 105 auf der Paúl da Serra. Nur angesehen, sah sehr einladend aus, terrassiertes Wäldchen bei Forsthaus, schattig, Grillplätze, Bänke, Tische, gute Zeltflächen, Wasser. Sanitäre Anlagen?

        - Estanquinhos, etwas weiter westlich an der ER 105. Übernachtet, etwas wüst, da momentan eine Aktion gegen die wuchernden Dornenbüsche läuft. Man rückt ihnen mit schwerem Gerät zu Leibe, die Erde ist in der Umgebung des Platzes ziemlich aufgewühlt (dies gilt auch für die Umgebung der Bica da Cana, der Platz ist dort aber besser davon abgeschirmt). Der Platz selber ist eine ebene Wiese mit Bänken und Tischen, Wasser ist in der Nähe, keine sanitären Anlagen und Grillstellen.

        - Forsthaus an der ER 209 von der Hochebene runter ans Meer, ca. auf halber Höhe, direkt an der Strasse bei der Abzweigung zu einem Bergwerk. Übernachtet, Grillstellen sind heruntergekommen, Zeltplatz brauchbar aber nicht idyllisch, windgeschützt, Südseite, Wasser, keine sanitären Anlagen.

        - Poiso. Zweimal übernachtet. Lag Anfang März im Nebelstrom, der von Norden über den Pass floss, kalt, Nieselregen. Platz ist mittelprächtig, war mal hübsch, ist aber ungepflegt. Wiese ist uneben, trotzdem brauchbar. Wasser, keine sanitären Anlagen und Grillstellen. Restaurant ganz in der Nähe.

        - Terreiros, der westlichere Platz an der ER 202, nahe bei Poiso. Nur angesehen, da garstiges Wetter, windig, neblig. Riesiger, sehr schöner Platz, Bergfeeling, Waldstreifen mit Grillplätzen, Bänken und Tischen, grosse Koppel für Schafe (?), offenes Weidegelände mit sehr guten Zeltmöglichkeiten. Wasser, wohl keine sanitären Anlagen. Tipp!

        - Pico das Pedras an der ER 218. Zweimal übernachtet. Grosse, terrassierte Anlage mit Spielplätzen, Grillstellen, Tischen und Bänken, Wasser und einem Toilettenhäuschen. Gut gelegen für Unternehmungen im Queimadas - Gebiet. Schattig, hübsch, gemütlich. Tipp!

        - Pico Ruivo, zwischen der Hütte und dem Gipfel hat es eine kleine Zeltmöglichkeit für 1-2 Zelte mit kleiner Feuerstelle. Nur angesehen, ist etwas exponiert (Wind), bietet jedoch tolle Aussicht und die Möglichkeit für einen unsterblichen Sonnenuntergang! Der Gipfel ist nur ca. 5 Minuten weiter oben. Tipp!!!

        c) Nein, davon haben wir nie gehört.

        d) Wir haben (leider) nur Tageswanderungen unternommen, keine zusammenhängende Tour. Am besten haben mir die Touren Pico do Areeiro - Pico Ruivo (mit sehr anstrengender Umleitung wegen eines Felsabbruchs), Pico das Pedras - Queimadas - Caldeirão Verde - Caldeirão do Infierno und die Halbinsel Ponta de São Lourenco gefallen. Letztgenannte Tour unbedingt bei gutem Licht unternehmen, dort ist der Vulkanismus noch am besten sichtbar, die karge Halbinsel bietet betörende Farben!

        So, nun wünsche ich dir schöne Ferien!

        Grüsse, Sverdrup

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        • luvanborg
          Gerne im Forum
          • 07.11.2008
          • 51
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: Madeira: Zeltgenehmigung

          Zitat von Sverdrup Beitrag anzeigen
          Hallo luvanborg
          So, nun wünsche ich dir schöne Ferien!

          Grüsse, Sverdrup
          Vielen, vielen Dank für den promten Service. Auch dir frohe Ostern.
          Ciao luvanborg

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            #6
            AW: Madeira: Zeltgenehmigung

            Nach 2 Jahren hole ich das Thema mal wieder aus der Versenkung, weil sich hier was getan hat.
            Da wir in einer Woche nach Madeira aufbrechen und 7 der 19 Camps nutzen werden, mussten wir uns viel in das Thema hineinlesen. Die positivste Nachricht bei der ganzen Sache ist:

            Ihr müsst nicht mehr direkt in Funchal vorsprechen und die Camps buchen.


            Den Urlaubstag könnt Ihr Euch sparen. 17 der 19 Camps sind mittlerweile online buchbar. Einfach Pass einscannen, je Vorgang maximal 5 Plätze buchen (bei mehr als 5 also 2.Vorgang anlegen) und nach einer Woche spätestens erhält man eine Pdf mit den Plätzen. Das Pamphlet ausdrucken und bei Bedearf vorlegen.

            Hier noch ein Auszug von meiner Homepage zu den Plätzen. Details zu den Camps habe ich dort auch noch mal theoretisch zusammen getragen, werden sicher dann noch persönliche Erfahrungen folgen.

            "Es gibt nach meiner Recherche 19 Camps auf Madeira, meist im zentralen Hochland gelegen, teilweise mehrere auf einem Haufen, dann mal wieder mit großen Abständen. Nach meinem Verständnis also nicht gleichmäßig verteilt, was eine Planung schwerer macht. Eines der 19 Camps (Porto Moniz) muss man separat buchen und ist auch kostenpflichtig (E-Mail senden), die restlichen 17 Camps kann man problemlos online beantragen und sind kostenlos. Da bei manchen Camps wie am Pico Ruivo oder Fanal laut Aussage anderer Wanderer nur 2-3 Zelte Platz finden, sollte man schon planen und reservieren. Ohne Reservierung geht auf den Plätzen sowieso gar nichts, denn sie werden kontrolliert und hat man keine ausgedruckte Bestätigung dabei, kann das zu Problemen und Diskussionen bis hin zu Geldstrafen führen. Hat man aber so eine Permit, aber aufgrund einer unvorhergesehenen Änderung stimmen Plan und Realität nicht mehr überein, sollen sich die Kontrolleure angeblich nicht mehr so zimperlich haben.

            Die Camps sind keine Luxuscamps, reichen von rudimentär (Feuerstelle, Sitzbänke) bis hin zu komfortabel (WC, Spielplatz, Waschräume, Schutzhaus, Parkplätze). Sie liegen des öfteren an Straßen und Pisten und sind mit dem Auto gut erreichbar. Es gibt aber auch Camps, die wirklich nur zur Fuß erreichbar sind. Was ich bis dato recherchieren konnte, gibt es in allen Camps Wasser, manchmal direkt am Camp, manchmal muss man paar Meter laufen."


            LG Jens

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