Outdoor ohne Kunststoff?

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  • Gamba
    Anfänger im Forum
    • 29.03.2014
    • 16
    • Privat

    • Meine Reisen

    Outdoor ohne Kunststoff?

    Hallo zusammen,

    vor einiger Zeit habe ich eine Reportage gesehen, in der eine Familie vier Wochen lang auf Kunststoff verzichten mußte.
    Anfangs wurde die Wohnung von allen Kunststoffen befreit und wo möglich durch andere Materialien ersetzt (Holzzahnbürste statt Kunststoff, Glas/Metallschüssel statt Plastikdose, Shampoo aus Glasflaschen usw.). Wärend des Versuchs wurde die das Blut der Familie auf Weichmacher etc. untersucht. Das Ergebnis war, daß die Konzentration der untersuchten Stoffe deutlich abgenommen hat.

    Nun ist es ja so, daß die Kunststoffe ansich ja nicht gerade gut für die Umwelt sind. Zum einen verrotten sie nicht, zum anderen wird zur Herstellung ordentlich Chemie eingesetzt. Auch wenn z.B. Kleidung "umweltfreundlich" aus alten PET-Flaschen hergestellt wird, heißt das lange noch nicht, daß sie auch frei von Schadstoffen ist.
    Wenn man so liest, was an giftigen Chemikalien allein aus Gore-Tex, über die Waschmaschine ins Meer und damit in die Nahrungskette gelangt, sollte man ins grübeln kommen.

    Wenn man sich die Angebote der Outdoorindustrie mal anschaut, gibt es ja anscheinend kaum Alternativen.
    Kunststoff ist leicht, billig, leicht zu verarbeiten; Kunststofffasern trocknen schnell, leiten den Schweiß nach außen usw.
    Die Vorteile sind enorm und darum kauft man es auch.

    Nun zu meiner Frage, ist Outdoor ohne Kunststoff heutzutage überhapt noch möglich?
    Wenn man mit dem Kanu unterwegs ist, könnte man sich den Luxus leisten ein Baumwollzelt mitzunehmen.
    Wie sieht das beim Trecking aus? Ein nasses Baumwollzelt sollte ja ordentlich auf die Schultern drücken, vor allem mit dem ganzen anderen schweren Kram.

    Was mich interessiert, was gibt es für Alternativen?
    z.B. Omas selbsgestrickte Socken statt super Hightech Syntetik Wandersocken oder Schaffell statt Therm-a-Rest.

    Wie sind die Leute vor Hundert Jahren, als Kunststoffe noch nicht verbreitet waren, in die Natur gegangen? Haben die sich totgeschleppt und dann gefroren weil die vollgeschwitzten Wollsachen nicht mehr getrocknet sind?

    Hat jemand Ideen für Kunststofffreie Ausrüstungsteile (insbesondere: Zelt, Schlafsack/Decke, Isomatte, Regenschutz, Schuhe) und weiß wo man sie kaufen kann?
    Vielleicht kann man hier mal eine Packliste zusammenstellen, um zu sehen was möglich ist und was es wiegt.

    Gruß Gamba

  • cebewee

    Erfahren
    • 17.05.2009
    • 122
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Outdoor ohne Kunststoff?

    Als Wandersocken bieten sich Wollsocken an; das ist noch nicht einmal sonderlich exotisch. Wanderschuhe gibt es auch größtenteils aus Leder; bei den Sohlen wirst du aber nichts anderes finden (Ledersohlen sind wohl einfach zu rutschig). Als Regenschutz sind auch Wollstoffe eine Möglichkeit, allerdings zum Preis eines deutlich höheren Gewichts (such mal hier nach "Loden").

    Wie (unter anderem) die Verwendung von Kunststoffen und anderen modernen Materialien die Möglichkeiten erweitert, sieht man ganz gut an der Entwicklung der Kletter- und Sicherungstechnik in den letzten Jahrzehnten...

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    • iwoasnix
      Erfahren
      • 02.06.2011
      • 465
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Outdoor ohne Kunststoff?

      Mein Tipp, Kunststoff dort reduzieren wo es sinnvoll und praktikabel ist.

      Ich bin auch kein Freund von Kunststoff, aber er hat nun mal auch ein paar positive Eigenschaften!

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      • Philipp
        Alter Hase
        • 12.04.2002
        • 2753
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Outdoor ohne Kunststoff?

        Eine moderne Welt ist ohne Kunststoffe nicht denkbar, weshalb ich die von Dir erwähnten Versuche der Fernsehfamilie für etwas pubertär halte.
        Zielt man nur auf den okölogischen Aspekt ab, ist meiner Meinung nach der halbwegs richtige Weg (einen wirklich richtigen gibt es ohnehin nicht) die Nutzungsdauervon Gebrauchsgegenständen soweit es geht zu verlängern wenn nötig durch häufige Reparatur) - egal aus welchem Material sie gefertigt sind.
        Die Problematik wird erst eine solche durch den verschwenderischen und geistlosen Umgang mit Bedarfsgegenständen, ob vor oder hinter der Tür.

        Philipp

        P.S.: wie heißt's so schön bei Werkstofflern: "Wer Kunststoff kennt, nimmt Stahl."
        "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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        • Rattus
          Lebt im Forum
          • 15.09.2011
          • 5177
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Outdoor ohne Kunststoff?

          Zitat von Philipp Beitrag anzeigen
          Eine moderne Welt ist ohne Kunststoffe nicht denkbar, weshalb ich die von Dir erwähnten Versuche der Fernsehfamilie für etwas pubertär halte.
          Zielt man nur auf den okölogischen Aspekt ab, ist meiner Meinung nach der halbwegs richtige Weg (einen wirklich richtigen gibt es ohnehin nicht) die Nutzungsdauervon Gebrauchsgegenständen soweit es geht zu verlängern wenn nötig durch häufige Reparatur) - egal aus welchem Material sie gefertigt sind.
          Die Problematik wird erst eine solche durch den verschwenderischen und geistlosen Umgang mit Bedarfsgegenständen, ob vor oder hinter der Tür.
          Weiß der Henker, wie man hier 5 Sterne hinkriegt. Ok: *****
          Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.

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          • Torres
            Freak

            Liebt das Forum
            • 16.08.2008
            • 30555
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Outdoor ohne Kunststoff?

            Man kann viele Dinge aus Naturmaterialien herstellen oder sogar bestellen. Holzschuhe, Wolle, Leder, Daune. Frag Deine Großeltern, was sie damals hatten. Manches muss man eben selbst herstellen. Sieht dann halt nur nicht besonders attraktiv aus Wobei wir wieder bei der modernen Welt wären.......
            Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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            • Dominik

              Lebt im Forum
              • 11.10.2001
              • 9176
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Outdoor ohne Kunststoff?

              Wir haben vor 11 Jahren genau so eine Outdoortour durchgeführt (Nordschweden, Trekking, 3 Wochen). Ziel war an möglichst vielen Stellen Plastik zu ersetzen. Heute würde ich die Tour unter diesem Aspekt als naiv bewerten (ausserdem sind 40 Kilo Rucksackgewicht keine wirkliche Altenrative ) Trotzdem war es eine interessante Auseinandersetzung mit der Thematik und hat mich letztlich sensibilisiert.

              Für mich haben sich bis heute folgende Dinge als Alternative bewährt.

              - Rucksack vs. Lastenkraxe aus Holz (gab einen Hersteller in Schweden)



              - Sturmzelt vs. Kohte aus Baumwolle (8 Kilo...nur auf Kanutouren)

              - Lebensmittel möglichst beim Einkauf schon ohne Plastik (heute leichter möglich als damals: www.freikost.de)

              - entstehenden Plastikmüll wieder mit nach Hause nehmen (v.a. wegen oft fehlender Infrastruktur zur vertretbaren Müllbeseitigung vor Ort)

              Ich denke jedoch ebenfalls, dass die Problematik viel mehr im Alltag und dem verschwenderischen Gebrauch von Bedarfsgegenständen steckt. Kunststoff ansich ist kein Teufelszeug.

              Grüße
              Dom
              Zuletzt geändert von Dominik; 17.06.2014, 15:44.
              Offizieller Ansprechpartner: Naturlagerplätze - Eifel

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              • tiwaz
                Erfahren
                • 08.11.2010
                • 123
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                Ich denke eine logistisch so einfache Tour wie heute möglich ist kannst du nicht ohne Kunststoffe machen. Damals war alles sehr schwer und deshalb brauchte man Packtiere und Träger für Touren wo es keine Herbergen gab. Ich denke Teilweise war auch der Verschleiß der Sachen viel höher.
                Wachsmäntel sind super schwer, Wassersäcke aus purem Leder brauchen sicher viel Pflege, Schuhsohlen aus Leder halten sicher nicht lange bei Stock und Stein, eine Taschenlampe geht nicht, Kanu ohne Kunststoff? sehr schwierig, ebenso eine Sonnenbrille wo kein Kunststoff dran ist, keine Kamera, wahrscheinlich keine Reißverschlüsse (da ist mindestens der der Trägerstoff für die Zähne aus Kunststofffäden gewebt), keine Tütensuppen/Tütenessen (das sind Kunststofffolien mit Alu bedampft), keine Isomatten, die steril eingeschweißten Sachen aus dem Verbandskasten, ....
                Da ist schon vieles Bequemes und überaus nützliches dazugekommen :-)

                lg, Max

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                • macroshooter
                  Dauerbesucher
                  • 17.07.2012
                  • 988
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                  Um einen weiteren Aspekt in die Diskussion zu bringen ...
                  Es gibt Biokunststoffe.
                  Also scheint Kunststoff AN SICH doch nicht böse zu sein.

                  Kommentar


                  • Igelstroem
                    Fuchs
                    • 30.01.2013
                    • 1888
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                    Zitat von Gamba Beitrag anzeigen

                    Wie sind die Leute vor Hundert Jahren, als Kunststoffe noch nicht verbreitet waren, in die Natur gegangen? Haben die sich totgeschleppt und dann gefroren weil die vollgeschwitzten Wollsachen nicht mehr getrocknet sind?

                    Hat jemand Ideen für Kunststofffreie Ausrüstungsteile (insbesondere: Zelt, Schlafsack/Decke, Isomatte, Regenschutz, Schuhe) und weiß wo man sie kaufen kann?

                    Die Frage des TO ist ja eigentlich technisch-logistisch gemeint, so dass der Einwand, es sei aber irgendwie nicht sinnvoll, heute auf Kunststoffe generell zu verzichten, letztlich OT ist.

                    Ein paar teils historische, teils spekulative Feststellungen kann man ja mal treffen (nur der Ordnung halber nummeriert):

                    (1) Vor 1800 ist man normalerweise nicht auf Berggipfel gestiegen, jedenfalls nicht in sportlicher Absicht. Man hat auch nicht unten gestanden und gedacht: Ich muss da rauf, weil der Berg da ist.
                    (2) Wenn man im frühen 20. Jahrhundert längere Wanderungen gemacht hat, hat man in den meisten Fällen nicht gezeltet, sondern im Heu geschlafen oder in einer Jugendherberge. Wenn man in größeren Gruppen unterwegs war, hat vielleicht jeder eine Baumwoll-Zeltbahn getragen, das gibt es ja bei der Bundeswehr immer noch.
                    (3) Woraus sich die Expeditionsausrüstung der Nordlandfreaks um 1900 zusammensetzte, kann man ungefähr in Nansens Reisebericht »In Nacht und Eis« nachlesen. Da war es aber auch selbstverständlich, dass man Hundeschlitten und Boote brauchte und vom Jagderfolg abhängig war; es ist also keine reine Trekking-Tour.
                    (4) Seume war als einer der ersten Fernwanderer um 1800 sozusagen ultralight unterwegs, aber eben auch unter der Voraussetzung, dass er nicht im Freien schlafen musste. Deshalb reichte ein kleiner oder mittelgroßer Rucksack aus Seehundsfell.
                    (5) Die ansonsten verwendeten Materialien waren natürlich schwerer als heute, d.h. das Übernachtungskonzept musste sich letztlich danach richten, was man tragen konnte; die Unterkunft beim Bauern war eben beim Wandern in Kulturlandschaften eher Standard als die Mitnahme eines Solo-Zeltes. Die dann noch nötige Ausrüstung dürfte in der Summe auch nicht schwerer gewesen sein als die Trekking-Ausrüstung heute, also vielleicht 10-15 kg. Die Rucksäcke waren sicher meistens schlechter als heute (Säcke oder Tornister eben), aber das hat man eben ausgehalten.
                    (6) Vermutlich ist man gelegentlich nass geworden, war aber daran gewöhnt, das eine Weile auszuhalten bzw. hat halt was zum Wechseln mit sich herumgetragen und das Nasse dann in der Scheune halbwegs getrocknet. Man stirbt doch nicht, wenn man Wolle irgendwie vollschwitzt, und das Zwiebelprinzip gab es damals auch schon, das ist ja nicht materialabhängig.
                    (7) Wenn der Regenumhang aus Naturgummi ist und folglich nicht atmungsaktiv (oder aus einem z.B. gewachsten Naturgewebe, das eventuell schwer ist und etwas Wasser aufnimmt), muss man eben bei schlechtem Wetter mal das Tempo und das Tagesziel anpassen. Dazu gehört in einem weitläufigen Sinne, dass man sich etwas mehr Zeit genommen hat und nicht unbedingt den Ehrgeiz hatte, zwischen zwei gebuchten Flügen bestimmte Strecken- und Höhenkilometer zu schaffen. Technische Funktionsausrüstung im heutigen Sinne braucht man dann, wenn man sportliche Effizienzanforderungen zu erfüllen hat.
                    Lebe Deine Albträume und irre umher

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                    • Gamba
                      Anfänger im Forum
                      • 29.03.2014
                      • 16
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                      Zitat von Dominik Beitrag anzeigen
                      Für mich haben sich bis heute folgende Dinge als Alternative bewährt.

                      - Rucksack vs. Lastenkraxe aus Holz (gab einen Hersteller in Schweden)

                      - Sturmzelt vs. Kohte aus Baumwolle (8 Kilo...nur auf Kanutouren)

                      - Lebensmittel möglichst beim Einkauf schon ohne Plastik (heute leichter möglich als damals: www.freikost.de)

                      - entstehenden Plastikmüll wieder mit nach Hause nehmen (v.a. wegen oft fehlender Infrastruktur zur vertretbaren Müllbeseitigung vor Ort)

                      Ich denke jedoch ebenfalls, dass die Problematik viel mehr im Alltag und dem verschwenderischen Gebrauch von Bedarfsgegenständen steckt. Kunststoff ansich ist kein Teufelszeug.

                      Grüße
                      Dom
                      Auf sowas wollte ich hinaus.

                      Ich will Kunststoff auch nicht verteufeln, aber mir ist aufgefallen, daß gerade im Outdoorbereich nichts mehr ohne zu gehen scheint.
                      Dabei gehts mir nicht nur um die Nachhaltigkeit, sondern auch um das Material selber.

                      Ein Baumwollzelt hat mit Sicherheit mehr Nachteile gegenüber einem Kunststoffzelt, aber auch Vorteile:
                      Es flattert nicht so laut im Wind, ist besser gegen Feuer/Funkenflug geschützt, Atmungsaktiv, UV-beständig, robuster, etc.
                      Leider scheint es die nur als Gruppenzelte in klassischer First- oder Tipi-Bauform zu geben.

                      Ein Rentierfell hat den Vorteil, daß es anders als eine Luftmatte keine Luft verliert und kuscheliger ist als eine Evazote-Matte

                      Wo ich drauf hinaus will, man geht raus um die Natur zu genießen und hat nur Erdöl und Chemie an und dabei.
                      Dabei gibt es doch ungeschlagen gute Naturmaterialien (z.B. Daune und Seide).
                      Die Frage ist nur, was kann man mitnehmen ohne 40kg schleppen zu müssen?
                      Und nein Nudismus ist keine Alternative für mich

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                      • Chouchen
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                        • 07.04.2008
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                        #12
                        AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                        Wir hatten schon einmal einen ähnlichen Faden. Vielleicht sind da noch Anregungen für Dich dabei: https://www.outdoorseiten.net/forum/...Kunststoffe%29
                        "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                        • Torres
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                          #13
                          AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                          Stell Dir die Frage, ob Du den richtigen Ort für unterwegs gewählt hast. Im. Wald geht viel mehr als im Fjell, z.B. Imprägnieren geht mit Fett, z.B. Bei Wolle. Baumwolltarp ist tragbar. Ein nasses Fell ist nicht so angenehm, also brauchst. Du. Feuerstellen. Fehen tut vieles. Angenehm ist es nur bedingt, wie ich aus Erfahrung weiß.
                          Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                          • Chouchen
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                            #14
                            AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                            Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                            Stell Dir die Frage, ob Du den richtigen Ort für unterwegs gewählt hast. Im. Wald geht viel mehr als im Fjell, z.B. Imprägnieren geht mit Fett, z.B. Bei Wolle.
                            Das will ich gerne mal sehen, wie Du einen Wollpulli oder Socken mit Fett imprägnierst.

                            Loden wurde ja schon weiter oben genannt.
                            "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                            • Torres
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                              #15
                              AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                              http://finkhof.de/schafwolle/zubehoe...tt-100-ml.html

                              Da ich damals die Wolle selbst verarbeitet habe (Kämmen, spinnen, weben oder stricken), war das natürliche Fett noch dran. Den Pulli durfte man nicht waschen, damit das Wollfett nicht rausgeht und entsprechend fein roch man halt
                              Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                                #16
                                AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                                Es würde sicher gehen, nur nicht so komfortabel, Kunststoff spart Gewicht.

                                Wenn man mal darüber nachdenkt, daß bspw. die ersten Trapper in Nordamerika im 17. Jahrhundert monatelang in den Wäldern der späteren USA unterwegs waren und nur das dabei hatten was sie tragen konnten.

                                Nur, die Jungs wurden im allgemeinen nicht so alt. Rheuma und kaputte Bandscheiben sind nicht lustig.

                                bei den Sohlen wirst du aber nichts anderes finden (Ledersohlen sind wohl einfach zu rutschig)
                                Ledersohlen kann man nageln, so wie das schon die alten Römer gemacht haben
                                "adventure is a sign of incompetence"

                                Vilhjalmur Stefansson

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                                • wilbert
                                  Alter Hase
                                  • 23.06.2011
                                  • 2956
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                                  eine tour ohne ausrüstungsgegenstände aus kunststoffen wäre durchaus möglich, ist aber in letzter konsequenz schwer zu realisieren.
                                  das fängt bei den schuhsohlen an und hört beim feuer machen auf.
                                  die ganze angelegenheit ist extrem an die fähigkeiten und erfahrungen des reisenden gebunden.
                                  ... halt sehr skill-lastig, und jenseits der komfortzone, würden die ultra-leichtler sagen…

                                  reisende der damaligen zeit, besonders die die in extremen klimazonen unterwegs waren, hatten eine ganz andere einstellung zum eigenen körper, sowie eine härte gegen sich selbst, die man heute eher selten findet.
                                  einige beispiele von nutzung "natürlicher materialien" findet man im reisebericht von friedjof nansen, "auf schneeschuhen durch grönland". darin wird kurz auf die verwendete kleidung, die schlafsäcke und das schuhwerk eingegangen.

                                  das trocknen der kleidung auf der haut, ist mit textilien aus wolle kein so großer akt wie es sich anhört. wenn die schichten im zwiebelsystem dünner sind, trocknen die schneller und sind angenehmer zu tragen.

                                  schau mal in die bushcraftecke da gibt es einiges interessantes zu entdecken.
                                  zb. schlafen nur in einer wolldecke:
                                  https://www.youtube.com/watch?v=vOkDlFzrYSE
                                  der kanal von wildernessoutfitters ist eine ergiebige ressource an informationen.

                                  viel spaß im wald,
                                  -wilbert-



                                  klasse link, wollfett hatte ich gar nicht auf dem schirm...
                                  www.wilbert-weigend.de

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                                  • eike123
                                    Erfahren
                                    • 07.05.2014
                                    • 156
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                                    Man könnte dünne Lederschuhe auch mit Holzsandalen als Überschuhe kombinieren. Die Illustration im Wikipedia Artikel zum Schnabelschuh zeigt Beispiele.

                                    http://de.wikipedia.org/wiki/Schnabelschuh

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                                    • faule socke
                                      Fuchs
                                      • 27.04.2004
                                      • 1063

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                                      gehen ohne kunststoff geht:

                                      http://www.wandermagazin.de/page.asp?pageID=2918
                                      http://blog.ottonenzeit.de/archives/189
                                      outdoorkleidung mittelalter

                                      http://am-jakobsweg.blogspot.de/
                                      pilgerkleidung mittelalter

                                      wahnsinns aufwand den die da tw. treiben, z.b. nicht nur per hand all die gewänder nähen, sondern auch die stoffe handweben.
                                      ich finds bewundernswert, bleib aber lieber bei powerstretch und co.

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                                      • Vegareve
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                                        #20
                                        AW: Outdoor ohne Kunststoff?

                                        Klar geht das, wenn man wie im 18-19 Jh. unterwegs sein will. Die Nachteile sind wohl ersichtlich, zB viel mehr Bergsteiger überleben jetzt ihre Touren, weil sie (unter anderem) eine bessere Ausrüstung haben. Dazu kommt die Tatsache, dass man nicht mehr so geübt wäre wie die damals. Ich frage mich auch, wie ein Heckmair die Eigerwand mit seinen Stiefeln und Hanfseilen überlebt hat, aber nur weil er es geschafft hat, heisst nicht dass ein Hans Müller von heute es auch kann.
                                        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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